DE3822088A1 - Brandschutzfolien - Google Patents
BrandschutzfolienInfo
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08J—WORKING-UP; GENERAL PROCESSES OF COMPOUNDING; AFTER-TREATMENT NOT COVERED BY SUBCLASSES C08B, C08C, C08F, C08G or C08H
- C08J5/00—Manufacture of articles or shaped materials containing macromolecular substances
- C08J5/18—Manufacture of films or sheets
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08K—Use of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
- C08K3/00—Use of inorganic substances as compounding ingredients
- C08K3/02—Elements
- C08K3/04—Carbon
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft flexible Brandschutz
folien, die Blähgraphit enthalten und ein Verfahren zu
deren Herstellung.
Vorrichtungen zum abschnittsweisen Verschließen von
Kunststoffrohren durch Zusammenquetschen im Brandfalle,
die wasserhaltige Alkalisilikate enthalten, sind be
kannt. Solche Silikate sind jedoch empfindlich gegen
Wasser und in der Luft vorhandenes Kohlendioxid und
daher in Folienform nicht lagerfähig und unsicher, ob
sie nach längerer Zeit seit dem Einbau noch wirksam
sind. Blähgraphite sind als Brandschutzmittel in Form
von steifen Platten oder Kitten bekannt. Solche Halb
zeuge sind jedoch nicht zur Umwicklung von Rohren
geeignet, da sie brechen.
Es wurden nun flexible Brandschutzfolien gefunden, die
dadurch gekennzeichnet sind, daß sie 10 bis 90 Gew.-%
Blähgraphit enthalten.
Als Matrix für erfindungsgemäße Brandschutzfolien kommen
prinzipiell alle filmbildenden Polymere in Frage. Als
Beispiele seien genannt: Polyvinylester, Polyacrylester,
insbesondere aliphatische Polyvinyl- und Polyacrylester,
Polyurethane und Copolymere, die eine oder mehrere
dieser Komponenten enthalten.
Bei dem Blähgraphit kann es sich beispielsweise um NO x -
oder SO x -Blähgraphit handeln. Vorzugsweise enthalten er
findungsgemäße Brandschutzfolien 25 bis 75 Gew.-% Bläh
graphit. Die Teilchengröße des Blähgraphits kann bei
spielsweise im Bereich von 0,1 bis 5 mm liegen. Die
Dicke der erfindungsgemäßen Brandschutzfolien kann
beispielsweise 0,5 bis 15 mm betragen; vorzugsweise
liegt sie im Bereich 1 bis 5 mm.
Die Herstellung erfindungsgemäßer Brandschutzfolien kann
nicht auf beliebige Weise erfolgen. Beispielsweise er
hält man bei der Einarbeitung von Blähgraphit in fertige
Polymere (z.B. mit Knetern oder Walzen) und anschließen
der Folienbildung keine befriedigenden Ergebnisse, weil
dabei die Blähfähigkeit des Graphits verloren geht.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von
flexiblen Brandschutzfolien ist dadurch gekennzeichnet,
daß man eine flüssige Vorstufe eines filmbildenden Poly
mers mit 10 bis 90 Gew.-% (bezogen auf die fertige Mi
schung) Blähgraphit vermischt, das Gemisch zu einer
Folie vergießt und es dann aushärten läßt.
Als flüssige Vorstufen filmbildender Polymerer kommen
beispielsweise in Frage: wäßrige Polymerdispersionen
auf der Basis von Vinyl- und Acrylestern, Gemische von
Ausgangskomponenten zur Herstellung von Polymeren (z.B.
Polyol/Polyisocyanat-Gemische zur Herstellung von Poly
urethanen), sogenannte Prepolymere, d.h. nur bis zu
einem relativ niedrigen Polymerisationsgrad polymeri
sierte Monomere oder nur bis zu einem relativ niedrigen
Polymerisationsgrad polymerisierte Ausgangskomponenten
gemische, die noch flüssig sind oder Mischungen, die
flüssige Vorstufen filmbildender Polymerer enthalten.
Die Vermischung der flüssigen Vorstufe eines filmbil
denden Polymers mit Blähgraphit erfolgt im allgemeinen
unter Rühren und bei Bedingungen (z.B. hinsichtlich
Temperatur, Gegenwart oder Abwesenheit von Initiatoren)
bei denen das Polymere noch nicht (vollständig) aus
härten kann. Gegebenenfalls können zusammen mit dem
Blähgraphit zusätzlich Fasern und/oder Füllstoffe
eingebracht werden.
Das Vergießen zu einer Folie kann auf übliche Weise er
folgen. Im allgemeinen stellt man Folien mit einer Dicke
von 0,5 bis 15 mm her. Gegebenenfalls können die Bläh
graphit-Teilchen nach dem Vergießen ausgerichtet werden,
z.B. durch rütteln. Die Folie kann auch gegebenenfalls
auf ein Trägermaterial aufgebracht werden, z.B. auf
Polyolefinfolien, Glasfaservließe oder Baumwollgewebe.
Das Aushärten der gegossenen Folie erfolgt im ein
fachsten Fall durch Temperaturerhöhung und/oder
Austrocknen. Auch das Zufügen von Katalysatoren, z.B.
Basen, Bestrahlung oder andere Maßnahmen können das
Aushärten bewirken.
Die erfindungsgemäßen Folien haben vorzugsweise eine
Shore-A-Härte von unter 85 und sind bei 20°C und einer
Dicke von 1 mm vorzugsweise ohne Bruch um 180° knick
bar. Sie sind unbegrenzt lagerfähig, unempfindlich gegen
Wasser und Kohlendioxid, auch nach längerer Zeit seit
dem Einbau noch wirksam und können ohne Probleme von der
Rolle her verarbeitet werden.
Erfindungsgemäße Brandschutzfolien sind insbesondere ge
eignet um Kunststoffrohre im Beflammungsfalle durch Ex
pansion und Zusammenquetschen zu verschließen. Man kann
dies erreichen, indem man ein Kunststoffrohr beliebigen
Durchmessers, vorzugsweise mehrlagig, mit der Folie um
wickelt und diese anschließend mit einer Blechmanschette
abdeckt. Im Brandfalle vergrößert sich dann das Volumen
der Folie nach innen und drückt das Rohr zusammen bis
es dicht ist.
100 Gew.-Teile eines 50 gew.-%igen, handelsüblichen
Ethylacrylatpolymer-Latex wurden mit 5 Gew.-Teilen
20 gew.-%igem wäßrigem Ammoniak und 75 Gew.-Teilen
handelsüblichem SO x -Blähgraphit verrührt und unter
Rütteln zu einer Folie vergossen. Nach dem Austrocknen
bei 110°C hatte die 1 mm dicke Folie eine Shore-A-Härte
von 65 und ließ sich ohne Bruch bei 21°C um 180°
knicken.
100 Gew.-Teile eines Glycerin-gestarteten Ethylenoxid-
Polyethers (OH-Zahl = 250) wurden mit 58 Gew.-Teilen
eines technischen Polyisocyanats auf der Basis eines
Anilin-Formaldehydkondensats und 80 Gew.-Teilen handels
üblichem NO x -Blähgraphit verrührt und zu einer Folie
vergossen, die bei 100°C ausgehärtet wurde. Die 1 mm
dicke Folie hatte eine Shore-A-Härte von 70 und konnte
ohne Bruch bei 20°C um 180° geknickt werden.
Ein Rohr aus Polypropylen mit 5 cm lichter Weite und
3 mm Wandstärke wurde mit einem 10 cm breiten Streifen
einer Folie gemäß Beispiel 1 15-lagig umwickelt und das
Ende der Binde mit Klebstoff fixiert. Der 15 mm dicke
Wickel wurde dann mit einer Abdecklage aus 1 mm dicken
Stahlblech bündig umgeben, das mit Stahlbandschellen
fixiert wurde. Das Rohr wurde waagerecht über einem Erd
gasbreitbrenner (Breite 8 cm) eingespannt und mit der
leuchtenden Flamme beflammt. Nach 7 Minuten war das Rohr
durch den aufquellenden Blähgraphit an der Manschette
zusammengedrückt und abgedichtet.
Claims (6)
1. Flexible Brandschutzfolien, dadurch gekennzeichnet,
daß sie 10 bis 90 Gew.-% Blähgraphit enthalten.
2. Flexible Brandschutzfolien gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Matrix der Folie
aus einem filmbildenden Polymeren besteht.
3. Flexible Brandschutzfolien gemäß Ansprüchen 1 und
2, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Matrix Poly
vinylester, Polyacrylester, Polyurethane oder Co
polymere, die eine oder mehrere dieser Komponenten
enthalten, enthalten.
4. Flexible Brandschutzfolien gemäß Ansprüchen 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß sie 25 bis 75 Gew.-%
Blähgraphit enthalten.
5. Verfahren zur Herstellung von flexiblen Brand
schutzfolien, dadurch gekennzeichnet, daß man eine
flüssige Vorstufe eines filmbildenden Polymers mit
10 bis 90 Gew.-% (bezogen auf die fertige Mischung)
Blähgraphit vermischt, das Gemisch zu einer Folie
vergießt und es aushärten läßt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß man als flüssige Vorstufe eines filmbildenden
Polymers wäßrige Polymerdispersionen auf der
Basis von Vinyl- oder Acrylestern, Gemische von
Ausgangskomponenten für die Herstellung von
Polymeren, flüssige Prepolymere oder Mischungen,
die flüssige Vorstufen filmbildender Polymere
enthalten, einsetzt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883822088 DE3822088A1 (de) | 1988-06-30 | 1988-06-30 | Brandschutzfolien |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883822088 DE3822088A1 (de) | 1988-06-30 | 1988-06-30 | Brandschutzfolien |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3822088A1 true DE3822088A1 (de) | 1990-01-11 |
Family
ID=6357625
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883822088 Withdrawn DE3822088A1 (de) | 1988-06-30 | 1988-06-30 | Brandschutzfolien |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3822088A1 (de) |
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1988
- 1988-06-30 DE DE19883822088 patent/DE3822088A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
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8130 | Withdrawal |