DE3820694A1 - Leichtgleitende, zweizuegelige ring-spindel-longe mit seil-zwischenstueck fuer ausbildung/training von reitpferden - Google Patents
Leichtgleitende, zweizuegelige ring-spindel-longe mit seil-zwischenstueck fuer ausbildung/training von reitpferdenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein neuartiges Longengeschirr
für die Ausbildung und das Training von Reitpferden.
Das Arbeiten mit Longen ist in der dressurmäßigen Ausbildung
und im systematischen Training von Reitpferden seit vielen
Jahren bekannt. In der Regel bedient man sich dabei einer
Longenlinie, die, besonders bei jungen Pferden, in einem spe
ziellen "Kapp-Zaum" eingeschnallt wird und mit dem Pferdemaul
keinen Kontakt hat. Sonst wird diese Longe üblicherweise in
den inneren Gebißring der Trense geschnallt. Zum Zweck des
Longierens wird das Pferd nun auf beiden Seiten seines Halses
mit sogenannten "Ausbinde-" oder auch "Schlaufzügeln" derge
stalt ausgebunden, daß diese Zügel für eine feste Verbindung
von bestimmter Länge zwischen Pferdemaul und seitlichem Sattel
gurt sorgen. Dabei wird der innere Ausbindezügel geringfügig
kürzer geschnallt als der äußere, um dem Pferd eine leicht nach
innen gestellte Längsbiegung zu erleichtern. Ausbindezügel die
nen ganz allgemein dem Ersatz von Reitzügeln. Sie sollen das
Pferd zu einer dynamischen, dabei stets leichten Anlehnung an
die Zügel bringen, es geradeaus in die Bewegungsrichtung stel
len und seine Gleichgewichtsfindung in der ihm von Natur aus
unbequemen Bewegungsdisziplin ermöglichen, erhalten und för
dern. Neben den üblichen Ausbindezügeln werden - vor allem bei
als schwierig geltenden Pferden - noch spezielle Ausbindezügel
verwendet, die ebenfalls seit langem handelsüblich sind.
Das "Chambon" beispielsweise ist eine Zügelvorrichtung, bei der
zwei Zügelarme, die einem gemeinsamen Bauchriemen - ähnlich wie
beim "Martingal" - entspringen, durch jeweils einen Ring, der
auf beiden Kopfseiten des Pferdes in der Parotisregion am Tren
senleder befestigt ist, hindurchlaufen und sich dann abwärts zu
den Gebißringen verlängern, wo sie eingeschnallt werden.
Das "Gogue" weist die gleiche Aufzäumung wie das "Chambon" auf,
mit einem Unterschied: Die Zügelarme enden nicht an den Gebiß
ringen der Trense, sondern werden durch sie hindurchgezogen und
wie Zügel gehandhabt.
1970 wurde eine sogenannte "Ring-Longe" entwickelt und unter
der Nummer 70 13 090 am 18. Februar 1971 in die Gebrauchsmuster
rolle eingetragen. Sie bstand ebenfalls aus einem Longenge
schirr mit Brustblatt, das auf seinem Scheitelpunkt ebenfalls
zwei, jedoch schlichte, geschlossene Halb(!)-Ringe auf einer
Trägerplatte trug. Das Longengeschirr war kombiniert mit zwei
gebrauchsüblichen flachen Longenleinen. Sie wurden auf folgen
de Weise verschnallt: Ausgehend beiderseits des Pferdes vom Sat
telgurt führten sie durch die Trensenringe, von dort durch die
übereinander liegenden Halbringe in die Longenhand.
Unter DE 25 36 681 A1 und DE 23 28 294 B2 sind ein Hilfszügel
zum Longieren und Reiten von Pferden (DE 25 36 681 A1) und ein
Longiergeschirr für Pferde (DE 23 28 294 B2) beim Deutschen Pa
tentamt eingetragen worden.
Bei dem Hilfszügel handelt es sich im wesentlichen um einen Zü
gel, der in einen Aufrollmechanismus mit Beharrungskupplung
eingeschaltet ist. Mittels einer spannbaren Feder ist der Auf
rollmechanismus einstellbar. Der Vorteil soll darin liegen, mit
Hilfe eines regelrechten Schalthebels die Zügel an einem frei
bestimmbaren Punkt einrasten zu lassen. Ein Entkopplungs-Mecha
nismus sorgt dafür, daß der Zügel wieder flexibel wird.
Das Longengeschirr besteht aus einer Reihe von Rollen, die nach
dem Prinzip des Flaschenzugs in Funktionseinheiten zusammenge
faßt sind. Drei Rollen sind auf einer Trägerplatte auf dem
Scheitelpunkt des Pferderückens mittels Longiergurt befestigt.
Zwei weitere Rollen befinden sich links und rechts des Pferde
kopfes an den Backenstücken der Trense, resp. des Halfters.
Zwei Longenleinen verlaufen - ähnlich wie beim "Gogue" - vom
Bauch des Pferdes zwischen den Vorderbeinen hoch zu den beiden
Backenrollen, ziehen hinunter durch die Trensenringe und von
dort durch die drei Rückenrollen in die Hand des Longenführers.
Vorteil soll sein, daß das Pferd aus der Bewegung heraus zu ei
ner Kehrtwendung veranlaßt werden kann, ohne daß man die Longen
leinen umzuwechseln braucht.
Das klassische und den Regeln entsprechende reiterliche Trai
ning eines Pferdes beruht auf der Grundlage eines steten Wech
sels von "Versammlung" als dem adäquaten Ausdruck gesteigerter
oder hoher Bewegungsdisziplin und einer physischen wie psy
chischen "Entspannung", die für das Fluchttier Pferd von außer
ordentlicher Bedeutung ist. Sie kann nur dort gelingen, wo so
wohl während der Ausbildung wie im täglichen Training "Losge
lassenheit" und Gleichgewicht eine herausragende Bedeutung ha
ben. Vor diesem Hintergrund ist das lebhafte Interesse zu ver
stehen, sich zu jeder Zeit in Ausbildung und Training einen
Eindruck von beiden zu verschaffen. Man erhält ihn dadurch,
indem man im Trab oder Galopp mit den Zügeln in Richtung Pfer
demaul vorgeht und damit die Anlehnung des Pferdes an die Zü
gel von sich aus in gewisser Weise aufgibt. Als Beweis von Los
gelassenheit und Gleichgewicht sollte das Pferd jetzt in einem
gleichbleibenden, ruhigen Tempo vorwärtsgehen und seinen Hals
dabei vorwärts-abwärts dehnen, so, als wollte es nun seinerseits
den verlorenen Kontakt mit der Reiterhand zurückfinden. Nimmt
man nun die Zügel erneut an, sollte es sich willig wiederum an
dieselben stellen lassen.
Ein solches willkürliches, bewußtes Prüfen von Losgelassenheit
und Balance ist bei fest eingebundenen Ausbinde- oder Schlauf
zügeln nicht möglich!
Denn allen bekannten Ausbinde- und Schlaufzügeln ist eigen,
daß sie aus physikalischen Gründen nur innerhalb der Länge ih
rer Verschnallung dem Pferd eine bestimmte Halsfreiheit gewäh
ren. Deshalb empfehlen die "Richtlinien für Reiten und Fahren":
"Die Länge der Ausbindezügel bedarf während der Leinenarbeit
dauernd der Berichtigung."(A)*. Dies wiederum aber ist nur unter
Preisgabe der Bewegung möglich. In der Praxis bedeutet dies:
Das Pferd muß zum Halten gebracht werden. Erst dann kann man
am ruhig stehenden Pferd die Ausbindezügel berichtigen, also
verlängern oder verkürzen, und erst nach all dem wird das
Pferd wieder in Bewegung gesetzt. In welchem Ausmaß eine dau
ernde Berichtigung der Ausbindezügel bei unterbrochenem Bewe
gungsablauf einer kontinuierlichen Gymnastizierung während eines
Longentrainings von ca. 30 Minuten entgegensteht, läßt sich da
ran erkennen, daß die vorstehend zitierte Empfehlung fast aus
nahmslos auf die bloße Theorie beschränkt bleibt und in der
Praxis kaum Anwendung findet.
Sowohl am "Chambon" nun als auch am "Gogue" entzündet sich Kri
tik daran, daß beide auf Grund der speziellen Zügelführung
letzten Endes nur die Maulwinkel des Pferdes hochziehen. In den
bereits zitierten "Richtlinien für Reiten und Fahren" heißt es
aber unmißverständlich: "Die Trense ist so zu verpassen, daß
das Gebiß an den Maulwinkeln anliegt, ohne diese hochzuziehen."
(B)*.
Was also im Sinne einer korrekten Anlehnung des Pferdes an die
Zügel via Trensengebiß anzustreben ist, nämlich das vertrauens
volle Annehmen desselben auf die Unterkieferränder bei unter
schobener Zunge, als dessen sichtbares Zeichen eine rege Kau-
Tätigkeit gilt, dem wirken sowohl das "Chambon" als auch das
"Gogue" kontraproduktiv entgegen.
Auch die "Ring-Longe" von 1970 kam nur ein Stück weit auf dem
besseren Weg der Entwicklung voran. Ihr Hauptnachteil bestand
darin, daß sie eine Überzäumung des Pferdes, also ein zu star
kes Einbinden des Pferdekopfes gegen die Brust, nicht verhin
dern konnte. Ein solcher Effekt konnte bei einem plötzlichen
Scheuen des Pferdes mit seitlichem Ausbrechen eintreten, wenn
die Longenhand dann nicht augenblicklich genügend weit vor
ging, was kaum jeweils richtig zu machen war oder wenn von
vornherein eine zu wenig sensible Hand am Werk vor. In solchen
Augenblicken wirkten die Longenzügel bei der Ring-Longe unver
hältnismäßig hart auf die empfindlichen Kinnladen des Pferdes.
Jede Knebelung solcher Art aber ist geeignet, den Ausbildungs
grad des Pferdes zurückzuwerfen und sein Vertrauen zu verlet
zen. Außerdem erzeugten die glatten Halbringe an den sie durch
laufenden Longenleinen, die in ihrer ganzen Breite auf den Rin
gen auflagen, zuviel Reibung und Widerstand, was sich äußerst
nachteilig auf den Dialog zwischen Pferdemaul/Trensengebiß und
Longenhand auswirkte. Als ein weiterer Mangel mußte gelten, daß
die geschlossenen Halbringe der Ring-Longe ein Umlegen der Lon
genleinen beim Handwechsel unnötig erschwerten.
Was sich kritisch zum "Chambon" und zum "Gogue" anmerken ließ,
gilt gleichermaßen für das Longiergeschirr (DE 23 28 294 B2).
Auch hier bewirkt jeder Zug an den Longenzügeln letzten Endes
ein Hochziehen der Maulwinkel des Pferdes, wie das bei der Art
der Zäumung auch gar nicht anders sein kann.
Die schärfere Kritik bezieht sich jedoch auf die Art des Lon
giergeschirrs mit seinen Rollen ganz allgemein. So sehr sich
der Erfinder in seiner Beschreibung implizit auch darum bemüht,
den Flaschenzugcharakter seiner Erfindung zu verleugnen - was
seine Kritik an DE-PS 1 38 594 (Trensen- plus Kandaren(!)zäu
mung mit Übersetzungsrollen) angeht, es würden die Pferde da
durch hart im Maul, so gilt sie für seine eigene Erfindung
nicht minder. Auch hier ist eine nuancierte Einwirkung mittels
der Longenzügel schlechterdings nicht möglich. Wer aber zwi
schen seiner Hand und dem empfindlichen Pferdemaul fünf mecha
nisch wirkende Rollvorrichtungen zwischenschaltet, darf sich
allerdings darüber nicht mehr wundern. Wie läßt sich der Vor
teil einer überflüssig gewordenen Umschnallung beim Handwech
sel (zwei bis drei Minuten allenfalls!) noch aufrechterhalten,
wenn angesichts einer solchen Massierung artfremden Zubehörs
des Wesen des Pferdes und der ganzen Reiterei, um nicht zu sa
gen: Reitkunst, bis zur Verzerrung karikiert wird.
Ähnliches läßt sich auch über den Hilfszügel (DE 25 36 681 A1)
sagen. Auch hier gilt: Wo die einfühlsame Hand des Reiters
und Ausbilders vonnöten ist, bedarf es keines Aufrollmecha
nismus' mit Beharrungskupplung.
Abschließend hierzu eine Meldung aus der Münsterischen Zeitung
(MZ) von 27. 5. 1988, derzufolge Bochumer Mediziner in einer
wissenschaftlichen Bewegungsstudie Zugkräfte von fünf Kilo
gramm bei leichter Zügelanlehnung am Pferdemaul gemessen ha
ben (sollen) (C)*. Selbst wenn eine Rückfrage bei dem wissen
schaftlichen Leiter dieser Studie, Prof. Dr. H. Preuschoft,
eine gewisse Korrektur dieser Pressemeldung notwendig macht,
bleibt es eine Kernfrage in dem weiten Feld des reitsport
lichen Umgangs mit Pferden, was man dem Pferdemaul zumuten
darf. Und was nicht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die vorstehend aus
führlich dargestellten Nachteile des herkömmlichen Longierens
im Zusammenhang mit den aufgeführten Zäumungsvarianten zu über
winden. Statt dessen soll nun während des Longierens, das heißt
in der fließenden Bewegung des Pfer
des jederzeit eine Einflußnahme auf das Gebiß im Sinne einer
variablen Beizäumung einerseits und einer jederzeit möglichen
maximalen Halsfreiheit des Pferdes andererseits realisiert wer
den. Dabei ist zu fordern, daß der Umfang einer erweiterten
und differenzierten Aufzäumung mit ihren für die Aufgabenlösung
unerläßlichen Teilen auf ein vernüngtiges Maß beschränkt bleibt
und vor allem das Pferd dadurch selbst keine weitere Beeinträch
tigung seines Wohlbefindens erfährt außer der, die in der Natur
der verantwortlichen Inanspruchnahme durch den Reiter und durch
das Geritten-Werden ohnehin unaufhebbar liegt. Vor allem gilt es,
die Gefahr einer unverhältnismäßigen Beizäumung auszuschalten.
Schließlich mußte in alle Überlegungen auch die realistische
Einschätzung der kommerziellen Verwertbarkeit mit einbezogen
werden.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Longenführer mit zwei
Longenzügeln arbeitet (Fig. 1). Beide Longenzügel bestehen je
aus einem ledernen Schnallstück (Fig. 1, D 1), einem Seil-Zwischen
stück (Fig. 1, D 2) und einem Endstück üblicher Longenleine (
Fig. 1, D 3).
Der zweite Teil der Aufgabenlösung bezieht sich auf das Longen
geschirr, das im wesentlichen aus dem Brustblatt (Fig. 1, A) be
steht. Es wird seiner zuverlässigen Fixierung wegen mit je ei
nem Seitenriemen links und rechts des Pferdes am Sattelgurt
befestigt (Fig. 1, A 1). Ein Halsriemen (Fig. 1, A 2) bzw. ein Bauch
riemen (Fig. 1, A 3) komplettieren den korrekten Sitz. Kernstück
des Longengeschirrs ist die Trägerplatte (Fig. 4, T) mit den bei
den übereinander liegenden Longenführungsringen (Fig. 1, B 1, 2).
Vergrößert werden sie in der Fig. 2 dargestellt (B 1, B 2). Die
Trägerplatte befindet sich in der Mitte des Brustblattes. Die
Longenführungsringe sind mit leicht-rollenden Gleitringen dicht
ummantelt (Fig. 2, B 1, B 2 und Fig. 3 B R ). Sie sind in ihrem oberen,
hinteren Abschnitt von einer Schlupf-Lücke (9 mm breit) unter
brochen (Fig. 2 und Fig. 4, SL).
Wie Fig. 1 zeigt, werden die Longenzügel mit ihrem Schnallstück
rechts und links des Pferdes am Sattelgurt befestigt. Kurz da
nach gehen sie in die Seil-Zwischenstücke über, werden durch
die Gebißringe der Trense gezogen und verlaufen dann, in diesem
Abschnitt die Spindeln tragend (Fig. 1, C 1, 2 und Fig. 2, C 1, C 2), an
schließend durch die Longenführungsringe. Danach treten sie als
bald in die üblichen flachen Longenleinen über und werden dann
in die Hand genommen (Fig. 1, D 3).
Die Gefahr einer Beizäumung auszuschalten, die den Regeln der
korrekten Ausbildung zuwiderläuft, ist Sache der beiden Spin
deln. Ihr Platz ist auf den Seil-Zwischenstücken innerhalb des
Abschnitts Trensenring - Longenführungsring. Hier können sie an
beliebiger Stelle, die aber im Zusammenhang mit der individuel
len Körpergröße des Pferdes und dem Maß der verantwortbaren
Beizäumung gesehen werden muß, auf dem Seil-Zwischenstück be
festigt werden. Die Spindeln können wegen ihres eigenen Durch
messers (max. 30 mm) nicht durch die Longenführungsringe hin
durchgleiten, die eine geringere eigene lichte Weite haben.
Andererseits sind sie nach Form und Größe so beschaffen, daß
sie durch die Gebißringe der Trense ohne weiteres hindurchpas
sen. Dadurch steht einer maximalen Halsfreiheit des Pferdes in
dieser Richtung nichts im Wege, in der anderen markieren die
Longenführungsringe demgegenüber die Grenze der Beizäumung.
Es ist selbstverständlich möglich, den Abstand der Spindel auf
der inneren, oben liegenden Longenleine (Fig. 2, C 1) zu ihrem
Longenführungsring so zu wählen, daß er etwas größer ist als
der zwischen der Spindel auf der äußeren, unten liegenden Lon
genleine (Fig. 2, C 2) zu deren Longenführungsring. Dadurch kann
man etwas vermehrt auf die innere Longe einwirken und mithin
dem Pferd auch bei maximaler Beizäumung eine leicht nach innen
gestellte Längsbiegung vermitteln, wie sie Voraussetzung ist
für die korrekte Rittigkeit in allen Seitengängen.
Über die grundsätzliche Bedeutung einer jederzeit zu beein
flussenden Beizäumung einerseits und des von vornherein festzu
legenden Beizäumungsmaximums andererseits hinaus, sind noch
einige weitere Vorteile der leichtgleitenden, zweizügeligen
Ring-Spindel-Longe mit Seil-Zwischenstück zu nennen.
Die Longe ist, wie gesagt, leichtgleitend. Dies wird bewerk
stelligt durch die Wahl eines Seil-Zwischenstücks einerseits
und den leicht-rollenden Gleitringen als Ummantelung der Lon
genführungsringe andererseits. Dabei liegt das Seil mit seiner
nur geringen Auflagefläche den Gleitrollen auf. Sinn und Zweck
dieser Anordnung ist letzten Endes eine größere Einfühlbarkeit
in das Pferdemaul, indem schädliche Reibungswiderstände ent
fallen.
Beim Handwechsel des Pferdes sind die Longenleinen leicht umzu
hängen. Dadurch entfallen bisher umständliche Umschnallvorgänge.
Ermöglicht wird das durch die Schlupf-Lücken der Longenführungs
ringe. Ihr Durchmesser ist so gewählt, daß das Seil bei Über
windung eines kleinen Widerstandes gut hindurchpaßt. Anderer
seits ist die Lücke an den Ringen so plaziert, daß die Longen
leinen, selbst bei extremer Kopfhaltung des Pferdes, nicht aus
den Ringen hinausfallen können.
Die Spindeln sollten bei hoher Belastungsfähigkeit ein möglichst
geringes Eigengewicht haben. Das am besten dafür geeignete Mate
rial wäre ein harter Kunststoff. Er hätte den weiteren Vorteil,
daß in einem Spritzguß-Verfahren der integrierte Konus-Klammer-
Verschluß im Spindelinneren gleich mitangefertigt werden könnte.
Die Abbildung der Fig. 5a-c zeigen einen solchen Verschluß.
Er ließe sich durch einfache Handhabung, unterstützt durch die
Längsrillen auf der Spindeloberfläche, ebenso schnell und ein
fach ver- wie entschrauben.
Einer kommerziellen Verwertung der Erfindung steht von Seiten
der Erfindung selbst nichts im Wege. Die einzelnen Teile ent
stammen durchweg den bereits bekannten Fertigungsbereichen
der Sattlereifabrikation. Zwar hat die Erfindung einen eindeu
tigen Gebrauchscharakter, es wäre jedoch durchaus möglich, ei
nem Standardprogramm exklusivere Modelle beizugeben.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in Übersicht und Detail
in den folgenden Zeichnungen dargestellt und wird, soweit im Text
noch nicht geschehen, im folgenden ergänzend beschrieben.
Es zeigt
Fig. 3 (A R ) Metall-Korpus eines Longenführungsringes
Fig. 4 (K 1, K 2) Verdickungsköpfe (Barriere für die Gleitringe)
Fig. 5(a) Seil-Zwischenstück (SZ) mit verschraubter Spindel
Fig. 5(b) Längsschnitt durch die Spindel (verschraubt),
im Seil-Zwischenstück verklammerte Haken (G)
Fig. 5(c) Schnitt wie 5(b), Spindel entschraubt,
vom Seil-Zwischenstück gelöste Haken (G),
(KO): Konus, (SG): Schraubgewinde
Literatur:
(A)* Seite 3: "Richtlinien für Reiten und Fahren"
Bd. I, 15. Aufl. S. 269
Hrg.: Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN)
4410 Warendorf
(B)* Seite 4: ebenda, S. 233/235
(C)* Seite 5: Pressemeldung (dpa, Düsseldorf) erschienen am
27. 5. 1988 in der Münsterischen Zeitung (MZ).
Die Meßergebnisse, auf die die Pressemeldung Bezug nahm, ent
stammen einer Studie, die unter Leitung von Prof. Dr. H. Preuschoft
an Reitpferden im leistungsbezogenen Training erarbeitet wurde.
Sie wurden seitens der Presse leider z. T. verfälscht wieder
gegeben. So wurden bei leichter Zügelanlehnung 2 kg Zuggewicht
(statt, wie gemeldet 5 kg) pro Zügel gemessen. Ich bin Herrn
Prof. Preschoft für diese korrigierenden Vorabinformationen
dankbar, zu denen er sich spontan bereitfand und die demnächst
in einer Dissertation veröffentlicht werden.
Prof. Dr. med. Holger Preuschoft ist Anatom mit dem Spezial
gebiet Biomechanik an der Ruhr-Universität, Bochum.
Ferner gesichtet: Auslegeschrift 23 28 294 (DE-B2)
Auslegeschrift 25 36 681 (DE-A1)
70 13 090 (Gebrauchsmusterrolle)
Ferner gesichtet: Auslegeschrift 23 28 294 (DE-B2)
Auslegeschrift 25 36 681 (DE-A1)
70 13 090 (Gebrauchsmusterrolle)
Claims (5)
1. Leichtgleitende, zweizügelige Ring-Spindel-Longe
mit Seil-Zwischenstück für die Ausbildung und
das gymnastische Training von Reitpferden,
dadurch gekennzeichnet, daß
diese so bezeichnete Longe aus einem Longengeschirr und
zwei Longenzügeln besteht. Zentraler Teil des Longenge
schirrs ist ein sogenanntes Brustblatt, an dem zwei Sei
tenriemen, sowie ein Hals- und ein Bauchriemen befestigt
sind, die einer korrekten Aufzäumung des Pferdes dienen.
2. Leichtgleitende, zweizügelige Ring-Spindel-Longe
mit Seil-Zwischenstück,
nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Mittelstück des Brustblatts eine Trägerplatte aus
Metall (Größe: 9 × 6 cm) in einer stabilen Befestigung
aufweist, auf der zwei übereinander liegende sogenannte
Longenführungsringe verschweißt sind.
3. Leichtgleitende, zweizügelige Ring-Spindel-Longe
mit Seil-Zwischenstück,
nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
diese Longenführungsringe ihrerseits
- - von kleineren, dicht aneinander liegenden, leicht rollenden und zu ihren Rändern hin abgerundeten Gleitringe ummantelt sind;
- - in ihrem oberen, hinteren Ringabschnitt eine Schlupf- Lücke (9 mm breit) besitzen.
4. Leichtgleitende, zweizügelige Ring-Spindel-Longe
mit Seil-Zwischenstück,
nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Longe aus zwei Longenzügeln besteht. Beide fügen sich
in bestimmter Weise in die Aufzäumung ein. Beide sind
etwa 10 m lang und besitzen innerhalb ihrer Längenpunkte
6 m und 9,30 m ein 10 mm starkes Seil-Zwischenstück.
5. Leichtgleitende, zweizügelige Ring-Spindel-Longe
mit Seil-Zwischenstück,
nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
diese Seil-Zwischenstücke je eine Spindel tragen.
Diese Spindel ist 40 mm lang und hat einen maxi
malen Durchmesser von 30 mm. Sie besteht aus zwei
ineinander verschraubbaren Halbteilen und ist ent
lang ihrer Längs-Mittellinie in einer lichten Wei
te von 10 mm zylindrisch durchbohrt. Ihr bauchiger
Mittelabschnitt weist eine Befestigungsvorrichtung
für das Seil-Zwischenstück auf. Die Spindelober
fläche ist mit Längsrillen versehen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883820694 DE3820694A1 (de) | 1988-06-18 | 1988-06-18 | Leichtgleitende, zweizuegelige ring-spindel-longe mit seil-zwischenstueck fuer ausbildung/training von reitpferden |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883820694 DE3820694A1 (de) | 1988-06-18 | 1988-06-18 | Leichtgleitende, zweizuegelige ring-spindel-longe mit seil-zwischenstueck fuer ausbildung/training von reitpferden |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3820694A1 true DE3820694A1 (de) | 1989-12-21 |
Family
ID=6356784
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19883820694 Withdrawn DE3820694A1 (de) | 1988-06-18 | 1988-06-18 | Leichtgleitende, zweizuegelige ring-spindel-longe mit seil-zwischenstueck fuer ausbildung/training von reitpferden |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE3820694A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE9207548U1 (de) * | 1992-06-04 | 1992-08-27 | Fleischhacker, Nikolaus, 8360 Deggendorf, De | |
DE10146298A1 (de) * | 2001-09-19 | 2003-04-03 | Gisela Pfitzner Reitsportartik | Schlaufzügel |
DE102008006456A1 (de) * | 2008-01-29 | 2009-08-13 | Bühl, Ralph | Zügel zum Longieren von Pferden |
EP2248762A1 (de) * | 2009-05-06 | 2010-11-10 | Thomas Rother | Reithalfter mit mindestens einem Ring zum Einhängen von Zügeln und Hilfszügeln |
-
1988
- 1988-06-18 DE DE19883820694 patent/DE3820694A1/de not_active Withdrawn
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE9207548U1 (de) * | 1992-06-04 | 1992-08-27 | Fleischhacker, Nikolaus, 8360 Deggendorf, De | |
DE10146298A1 (de) * | 2001-09-19 | 2003-04-03 | Gisela Pfitzner Reitsportartik | Schlaufzügel |
DE102008006456A1 (de) * | 2008-01-29 | 2009-08-13 | Bühl, Ralph | Zügel zum Longieren von Pferden |
DE102008006456B4 (de) * | 2008-01-29 | 2009-09-24 | Bühl, Ralph | Zügel zum Longieren von Pferden |
EP2248762A1 (de) * | 2009-05-06 | 2010-11-10 | Thomas Rother | Reithalfter mit mindestens einem Ring zum Einhängen von Zügeln und Hilfszügeln |
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8141 | Disposal/no request for examination |