DE382049C - Verfahren zum Konzentrieren und Raffinieren von kolloiden Dispersionen - Google Patents

Verfahren zum Konzentrieren und Raffinieren von kolloiden Dispersionen

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DE382049C
DE382049C DET24561D DET0024561D DE382049C DE 382049 C DE382049 C DE 382049C DE T24561 D DET24561 D DE T24561D DE T0024561 D DET0024561 D DE T0024561D DE 382049 C DE382049 C DE 382049C
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Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01JCHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
    • B01J13/00Colloid chemistry, e.g. the production of colloidal materials or their solutions, not otherwise provided for; Making microcapsules or microballoons
    • B01J13/0004Preparation of sols
    • B01J13/0039Post treatment

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Dispersion Chemistry (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Colloid Chemistry (AREA)

Description

  • Verfahren zum Konzentrieren und Raffinieren von kolloiden Dispersionen.
  • In den verschiedensten Zweigen der chemischen Technik wird man vor die Aufgabe gestellt, kolloide Lösungen zu konzentrieren.
  • Meistens ist es nun nicht angängig, einen größeren oder kleineren Teil des Dispersionsmittels durch einfaches Verdampfen zu entfernen, denn viele Kolloide sind wärmeempfindlich, d. h. sie ballen sich infolge der Erhitzung zusammen und bleiben nicht kolloidal gelöst.
  • Dieser Vorgang wird in der Kolloidchemie als Ausfiocken bezeichnet; er tritt in vielen Fällen störend in Erscheinung, und zwar selbst dann, wenn das Verdampfen bei möglichst niedriger Temperatur unter Vakuum erfolgt.
  • Es können nun aber viele Stoffe nur in einer sehr großen Melige Dispersionstnittel genügend fein verteilt werden, sei es auf chemischem Wege (nach der Kondensations-oder Dispersionsmethode), sei es auf mechanischem Wege durch Dispersion (z. B. in einer Kolloidmühle); für solche dünnen, kolloiden Dispersionen ist daher eine Konzentrierung meist dringend erforderlich. Da sie aber, wie oben ausgeführt, durch einfache Verdampfung des Dispersionsmittels nicht zu erreichen ist, mußte ein anderer Weg eingeschlagen Werden.
  • Es hat sich nun gezeigt, daß es möglich ist, ein Eindicken solcher kolloiden Lösungen in großtecbnischer Weise mit Hilfe der Filterpressen nach den Patenten 33773I und 3420I8 herbeizuführen. Die Filterfläche muß für diese Zwecke nur in geeigneterWeise gedichtet sein; sie darf wohl dem flüssigen Dispersionsmittel, nicht aber dem gelösten Kolloid den Durchgang gestatten.
  • Am zweckmäßigsten wird dies erreicht, wenn die Filterfläche aus Drahtnetzen oder Drahtspulen usw. auf doppelte Weise gedichtet wird. Die grohen Poren der Drahtnetzfilterfläche werden z. B. zunächst durch Filtrieren eines dünnen Zementbreies verstopft.
  • Nach dem Abbinden des Zements, der der Filterfläche außerdem eine große Stabilität verleiht, ist bereits eine ziemliche Porenfeinheit erreicht; eine) solche Filterfläche würde jedoch die meisten Kolloide noch nicht zurückzuhalten vermögen. Nunmehr kann man aber die Poren des Zements durch Imprägnieren mit einer Lösung eines membranbildenden Stoffes (z. B.
  • Kollodium, Celluloseester und andere mehr) dichten. Dadurch erreicht man eine vollkommen stabile, hohem Drucld standhaltende Filtermembran, deren Porenfeinheit für die verschiedenen Größen der Kolloidteilchen passend gewählt werden kann.
  • Man kann die (durch Zement u. dgl.) vorgedichtete Filterfläche auch nur an der Oberfläche mit einem membranbildenden Stoff imprägnieren oder sie mit einer solchen Membran überziehen, nur muß dann dafür gesorgt werden, daß sie durch die Schnecke nicht verletzt wird.
  • Filtriert man beispielsweise eine kolloide Goldlösung durch eine mit einer derartigen doppelt gedichteten Filterfläche ausgerüstete Filterpresse, so kann man die kolloiden Goldteilchen in der Lösung anreichern und einen Teil des Dispersionsmittels (Wasser) durch die feinen Poren unter erhöhtem Druck abpressen. In ähnlicher Weise läßt sich das Verfahren für andere kolloide Metalle, Quecl silber, Silber usw., ferner für Schwefel, Selen u. dgl., verwenden und erlangt besonders für die Herstellung medizinischer Präparate hohe Bedeutung. Auch für die Konzentration von kolloiden Farbstoffen, bei denen bisher fast alle Filtrationsmethoden versagten, ist das vorliegende Verfahren von hoher Bedeutung.
  • In der gleichen Weise kann man kolloide Zellstofflösungen oder Viskose eindicken. Insbesonderte ist aber das Verfahren für die Trennung von molekular und von kolloidal gelösten Stoffen anwendbar. So kann man beispielsweise kompliziert zusammengesetzte Alischungen wie Sulfitablauge u. dgl. eindicken und durch die Abtrennung der wertlosen, molekular gelösten Stoffe (Salze usw.) eine gewisse Raflinierung herbeiführen. Durch die doppelte Dichtung der Filterporen läßt es sich erreichen, daß die molekular gelösten Stoffe (Bisulfit usw.) weitgehend mit einem Teil des Wassers abgepreßt werden, während die kolloidal gelösten Stoffe, die wichtigen Bestandteile, angereichert werden. Man erhält auf dieseWeise eine eingedickte, hochwertige, salzarme lauge von sirupähnlicher konsistenz, die für viele Zwecke Verwendung finden kann.
  • Die Porenfeinheit der Filterfläche läßt sich auch so bemessen. daß von einer Lösung. welche mehrere Kolloide verschiedener Teilchengröße enthält, die feineren zusammen mit dem Dispersionsmittel noch durch das Filter hindurchgehen, während die gröberen zurückgehalten werden.
  • Bevor man eine solche kolloide Dispersion in der Filterpresse behandelt, kann man ihr auch Stoffe zusetzen, die die Kolloidteilcheti zu größeren Komplexen zusammenballen. Dadurch wird das Eindicken erleichtert, indem größere Teilchen auch von einer Filterfläche mit gröheren Poren zurückgehalten werden können. Die eingedickte Kolloiddispersion kann man auch wieder mit neuem reinen Dispersionsmittel versetzen, durchschütteln und ein zweites Mal in der oben angegebenenWeise behandeln. Auf diese Weise wird es möglich. molekular gelöste Stoffe mehr oder weniger vollständig durch Dialyse aus der Flüssigkeit zu entfernen, während sich die kolloiden Substanzen darin anreichern. m das hier leschriebene Verfahren und die Vorteile der vorliegenden Erfindung näher zu erläutern, seien im folgenden eine Reihe von Versuchsergebnissen durch zahlenmäßige Angaben heegt: Eine kolloide Lösung des Eisenminerals Roteisenstein konnte z. B. glatt in großtechnischer Weise mit der Ultrafilterpresse konzentriert werden, indem ein großer Teil des wäßrigen Dispersionsmittels durch Abpressen entfernt wurde. Die größten Poren der Filterfläche hatten in diesem Falle ungefähr einen Durchmesser von 0, OOOI miii oder O,I M Da die kolloiden Eisenoxydteilchen aber einen Durchmesser von 0,0002 bis 0,0005 mm hatten, wurde eine glatte Filtration erzielt. Das Filtrat war frei von Eisen.
  • Das Verfahren wurde auch angewandt zur Konzentrierung von kolloiden Lithopondispersionen, die mit Hilfe der Plausonschen Kol-Ioidmühle hergestellt worden waren. Es war die Aufgabe gestellt, eine etwa 10 Prozent I.ithopon in wäßriger Flüssigkeit enthaltende Dispersion so weit einzuengen, daß eine Paste erhalten wird. welche nur noch etwa 40 Prozent Wasser enthalten darf. Versucht man, das Wasser durch Abdampfen zu entfernen, so tritt eine Ausflockung des Lithopons ein, und der Zweck des vorherigen möglichst feinen Dispergierens, die Erzielung einer erhöhten Deckkraft, ist vereitelt. In der ttltrafilterpresse konnte dagegen bei gewöhnlicher Temperatur eine Konzentrierung im gewünschten Sinne erfolgen. Auch das in der eingedickten Lösung befindliche Lithopon zeigte noch völlig kolloide Eigenschaften und keine Spur von Flockenbildung. Die Poren der hierzu angewanten Ultrafilterpresse und die Lithoponteilchen waren der Größenordnung nach etwa ebenso wie bei dem vorigen Beispiel.
  • Nach dem vorliegenden Verfahren wurden auch kolloide Dispersionen von Kohlenstoff mit Erfolg konzentriert. Eine sehr verdünnte (etwa Iprozentige) Rußlösung, die sehr feine kolloide Teilchen enthielt, kenntlich daran, daß sie äußerst rasche Brownsche Bewegung unter dem Ultramikroskop zeigten, wurde durch das Ultrafilter gegeben. Hierbei stellte sich heraus, daß die Poren von 0, OOOI mm nicht fein genug waren, denn ein Teil des Russes wurde mit dem Dispersionsmlttel durchgepreßt. Diesem Übelstand konnte nun leicht dadurch abgeholfen werden, daß der kolloiden Rußdispersion vor der Bearbeitung eine verdünnte Kochsalzlösung zugesetzt wurde, und zwar auf 1 Liter Rußdispersion nicht mehr als 20 ccm 1/10 n. Kochsalzlösung.
  • Dadurch wird erreicht, daß namentlich die feinsten Rußteilchen sich zu größeren zusammenballen, so daß die Konzentrierung mit dem Ultrafilter bis auf eine etwa 8prozentige Dispersion möglich wird, ohne daß ein Ausflocken des Kohlenstoffes eintritt. Würde man den Elektrolytzusatz erhöhen, so würde dadurch eine Aufhebung des kolloiden Zustandes des Kohl enstoffes bewirkt werden, DerFlockungsvorgang würde dann zu weit gehen.
  • Statt der Kochsalzlösung lassen sich auch andere chemische Stoffe verwenden, die in Lösung eine gewisse ionisation zeigen.

Claims (2)

  1. PATENT-ANSPRÜCHE: I. Verfahren zum Konzentrieren und Raffinieren von kolloiden Dispersionen, dadurch gekennzeichnet, daß eine Filtration unter hohem Druck mittels Ultrafilterpressen gemäß den Patenten 33773I und 342018 vorgenommen wird, deren Filterflächen durch doppelte Dichtung eine solche Porenfeinheit gegeben wird, daß der größte Teil des Dispersionsmittels mit den etwa vorhandenen molekular gelösten Stoffen hindurchgepreßt werden kann, während die Stoffe kolloider Natur, die einen größeren Durchmesser haben als die Poren der Filterfläche, in dem restlichen Teil des Dispersionsmittels angereichert werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Konzentrierung der kolloiden Lösungen in der Ultrafilterpresse durch Zugabe von geringen Mengen solcher Stoffe zu den kolloiden Lösungen erleichtert wird, die, in größeren Mengen zugesetzt, nach den kolloidchemischen Gesetzen eine ausfällende Wirkung auf das betreffende kolloid ausüben würden, in geringen Mengen jedoch höchstens eine gewisse Zusammenballung der Kolloidteil. chen bewirken.
DET24561D 1920-10-30 1920-10-30 Verfahren zum Konzentrieren und Raffinieren von kolloiden Dispersionen Expired DE382049C (de)

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