DE3819939A1 - Verfahren und einrichtung zum abtoeten von gesundheitsschaedlichen bakterien, viren oder dergleichen in duschanlagen - Google Patents

Verfahren und einrichtung zum abtoeten von gesundheitsschaedlichen bakterien, viren oder dergleichen in duschanlagen

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Manfred Braun
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    • F24HEATING; RANGES; VENTILATING
    • F24DDOMESTIC- OR SPACE-HEATING SYSTEMS, e.g. CENTRAL HEATING SYSTEMS; DOMESTIC HOT-WATER SUPPLY SYSTEMS; ELEMENTS OR COMPONENTS THEREFOR
    • F24D17/00Domestic hot-water supply systems
    • F24D17/0073Arrangements for preventing the occurrence or proliferation of microorganisms in the water

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abtöten von gesundheitsschädlichen Bakterien, Viren oder dergleichen (Aeroben) in Duschanlagen nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Aeroben sind Organismen, die im sauerstoffhaltigen Medium leben und ihren Energiebedarf durch Oxidation organischer Substanzen unter Verbrauch freien Sauerstoffes (Oxibiose) decken. Derartige Aeroben sind in der Natur sehr nützlich. Sie können aber auch sehr gesundheitsschädlich sein, wie gefunden wurde, wenn sie vom Menschen eingeatmet werden und sich in der Lunge oder dem von der Lunge durchströmten Blut festsetzen.
Es wurde gefunden, daß diese Stoffe beim üblichen Wasserverbrauch zum Waschen oder dergleichen, obwohl sie auch hier im Wasser enthalten sind, kaum ins Gewicht fallen, daß sie jedoch sehr stark beim Duschen freiwerden, insbesondere in Großduschanlagen, durch die hier entstehenden Dämpfe, und dann von den duschenden Personen eingeatmet werden.
Es wurde weiter gefunden, daß sich die Aeroben in dem sich in den Wasserleitungen absetzenden Kalkstein besonders stark vermehren, weil sie hier einen günstigen Nährboden finden, insbesondere wenn im Zuge der Energieeinsparung in den Vorratsspeichern (Boilern) nur Wassertemperaturen von 40 bis 50° Celsius erzeugt werden. Dies sind für die Vermehrung der Aeroben besonders günstige Verhältnisse, wie gefunden wurde.
Aufgabe der Erfindung ist es, insbesondere eine Duschanlage frei von Aeroben zu halten bzw. die Zahl der Aeroben auf ein Minimum zu beschränken.
Diese Aufgabe wird durch das kennzeichnende Merkmal des Anspruches 1 gelöst.
Obwohl sich bei der Überhitzung des Wassers auf 60 bis 70° Celsius in den Leitungen zwar besonders viel Kalkstein absetzt und damit ein besonders guter Nährboden für die Aeroben geschaffen wird, wird die erfindungsgemäße Aufgabe gelöst, indem zeitweilig das Wasser der Duschanlage und damit auch der abgesetzte Kalkstein auf wenigstens 60 bis 70° Celsius erhitzt und anschließend mit diesem Wasser durchspült wird, denn es wurde gefunden, daß gemäß der Erfindung die Aeroben dann absterben und infolge der Durchspülung ausgeschwemmt werden. Insbesondere kann man hierzu die Duschanlage in kurzen Zeitintervallen mehrmals öffnen und schließen, um nicht nur die Duschen und ihre Zuleitungen selbst mit überhitztem Wasser zu reinigen sondern auch die Rücklaufleitungen, durch die das Wasser bei geschlossenen Duschen gepumpt wird. Auch die Rücklaufleitungen enthalten Aeroben. Die genannte Maßnahme soll verhindern, daß die Rücklaufleitungen nur mit abgekühltem Wasser durchspült werden und deshalb keine Reinigungswirkung zeigen.
Weitere Einzelheiten der Erfindung können den Unteransprüchen sowie der Beschreibung eines Ausführungsbeispieles entnommen werden.
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, und zwar in Form eines Schaltschemas einer Duschanlage.
Im Normalgebrauch der Anlage wird im Boiler (1) heißes Wasser von etwa 40 bis 50° Celsius erzeugt und durch Zumischung von Kaltwasser in einem Mischventil (2) den Zapfstellen (20, 21, 22, 23) der Anlage zugeführt. In dieser Form ist die Duschanlage betriebsbereit.
Da das Wasser im Boiler (1) relativ niedrig erhitzt wird, ist eine Schalteinrichtung (24) vorgesehen, welche das Wasser im Boiler auf höhere Temperaturen, beispielsweise 60 bis 70° Celsius aufheizt. Das Schaltsignal hierzu kann über einen Ferngeber (25) ausgelöst werden. Hat das Wasser seine Temperatur erreicht, wird zum normalen Gebrauch der Dusche das Mischventil (2) geeignet verstellt.
Mit (27) ist ein Ferngeber bezeichnet, der das Mischventil (2) in geeigneter Weise umstellt, damit überhitztes Wasser durch die Duschanlagen fließt.
In der Anlage sind ferner Steuermittel vorgesehen, die dann, wenn die Duschanlage außer Betrieb gesetzt wird, auf eine Zirkulationspumpe wirken, derart, daß auch die Rückführungsleitungen der Anlage mit überhitztem Wasser gereinigt werden. Das Ganze kann in kurzzeitigen Abständen mehrmals hintereinander erfolgen.
Die Reinigung kann mittels einer Zeitschaltuhr (26), aber auch genauso gut mit Hilfe des Ferngebers erfolgen.
Die einzelnen Umschaltvorgänge (Hochfahren des Boilers, Erhöhung der Sollwert-Vorgabe Thermostat, Auslösung der Duschen, Umschaltung auf Zirkulationsphase verbunden mit der Einschaltung der Sicherheitseinrichtung) erfolgen zweckmäßig über die Zeitschaltuhr in der Steuerungsanlage. Die Steuereinheit ist ausgerüstet mit potentialfreien Ausgängen, das heißt die einzelnen Vorgänge können über eine ZLT überwacht bzw. und/oder gesteuert werden.
Durch den Einsatz eines thermischen Fühlers und/oder Strömungsschalters kann verhindert werden, daß während eines Duschvorganges die Umschaltung auf eine höhere Spültemperatur erfolgt.
Die Zeitschaltuhr (26) kann aber genauso gut mit Hilfe des Ferngebers auf das Schloß einer Duschkabinentür wirken oder ein optisches oder akustisches Signal auslösen, so daß entweder die Dusche während des Reinigungsvorganges mit überhitztem Wasser nicht betreten werden kann oder aber ein Warnsignal hierfür zu erkennen ist.

Claims (17)

1. Verfahren zum Abtöten von gesundheitsschädlichen Bakterien Viren oder dergleichen in Duschanlagen, dadurch gekennzeichnet, daß das Wasser der Duschanlage auf wenigstens 60 bis 70° Celsius erhitzt wird und mit dieser Temperatur im zeitlichen Abstand die Duschanlage durchströmt, gekennzeichnet ferner dadurch, daß die Duschanlage Sicherheitssteuerungen enthält, welche ein Verbrühen einer zu duschenden Person während des Abtötungsvorganges der Viren verhindert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das auf wenigstens 60 bis 70° Celsius erhitzte Wasser wenigstens so lange durch die Rohre, Brauseköpfe und dergleichen strömt, bis der Anteil der gesundheitsschädlichen Bakterien, Viren (Aeroben) auf eine Minimalgrenze abgesunken ist.
3. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Zeitschalteinrichtung, welche das aufgeheizte Wasser in bestimmten Abständen durch die Duschanlage schickt.
4. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch ein zeitlich selbsttätig öffnendes Ventil zum Durchströmen des überhitzten Wassers durch die Anlage zum Zwecke des Abtötens der Bakterien.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventil nicht zu öffnen ist, wenn die Duschanlage oder dergleichen benutzt wird und/oder umgekehrt.
6. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Anwendung in Großduschanlagen (Mehrfachduschanlagen) .
7. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Zeitschaltuhr sowie einen Ferngeber, welche die Durchspülung der Duschanlage steuern.
8. Verfahren nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch einen automatisch betätigten Umschalter, derart, daß die Duschdurchspülung unterbrochen wird, sobald die Duschanlage benutzt wird und/oder umgekehrt.
9. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Zeitwertgeber, welcher die Durchspülzeit regelt.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchspülung der Anlage in zeitlichen Intervallen erfolgt.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Duschanlage intervallmäßig öffnet und schließt und im geschlossenen Zustand die Zirkulationsrückführungsleitungen mit überhitztem Wasser durchspült werden.
12. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, 10 und/oder 11, gekennzeichnet durch eine Steuereinrichtung, welche den Ein- und Ausschaltzeitpunkt der Duschen steuert.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, gekennzeichnet durch ein Magnetventil, das von der Steuereinrichtung beaufschlagt wird oder bei Großduschanlagen durch eine Reihe von vorgesehenen Magnetventilen, welche von der Steuereinrichtung betätigt werden.
14. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, 10 und/oder 11, gekennzeichnet durch eine optische und/oder akustische Signaleinrichtung für die Anzeige des Betriebes der Anlage während der Reinigung mit überhitztem Wasser.
15. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, 10 und/oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Duschkabinentür automatisch verriegelt wird, wenn ein Reinigungsvorgang erfolgt oder erfolgen soll.
16. Verfahren nach Anspruch 14 und 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung mittels eines Ferngebers bei Umschaltung der Mischbatterie auf höhrere Temperaturen beaufschlagt wird.
17. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchspülung der Duschen mit überhitztem Wasser kurzzeitig während ein und desselben Reinigungsvorganges wenigstens einmal unterbrochen wird, derart, daß das Wasser über die Rückführungsleitungen strömt und diese reinigt.
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