DE3819336C2 - Acrylkautschukmasse - Google Patents
AcrylkautschukmasseInfo
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- DE3819336C2 DE3819336C2 DE3819336A DE3819336A DE3819336C2 DE 3819336 C2 DE3819336 C2 DE 3819336C2 DE 3819336 A DE3819336 A DE 3819336A DE 3819336 A DE3819336 A DE 3819336A DE 3819336 C2 DE3819336 C2 DE 3819336C2
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
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- C08F220/16—Esters of monohydric alcohols or phenols of phenols or of alcohols containing two or more carbon atoms
- C08F220/18—Esters of monohydric alcohols or phenols of phenols or of alcohols containing two or more carbon atoms with acrylic or methacrylic acids
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Description
Die Erfindung betrifft eine Acrylkautschukmasse mit aus
gezeichneten Eigenschaften, insbesondere mit hervorragen
der Beständigkeit gegen Hitze, Kälte und Öl und mit aus
gezeichneter Dauerhaftigkeit gegenüber Öl-Zersetzungs
produkten.
In jüngster Zeit hat man für schmierölfeste Schläuche
in Automobilen Acrylkautschuk mit ausgezeichneter Hitze
festigkeit und Ölbeständigkeit anstelle des herkömmli
chen Nitril-Butadien-Kautschuks verwendet. Ursache für
diese Entwicklung ist die Tatsache, daß die thermischen
Bedingungen im Motorraums eines Autos zunehmend drasti
scher geworden sind aufgrund der Anforderungen im Zu
sammenhang mit der Abgasreinigung, dem Trend zu Vorder
rad-Antriebssystemen und der Entwicklung von Hochlei
stungsmotoren, wie mit Turbolader ausgerüsteten Motoren.
Die drastischen thermischen Bedingungen, denen die Moto
re und die Motorräume ausgesetzt sind, haben als ein
weiteres Problem zur Folge, daß das Motorenöl, das in
derartigen Motoren verwendet wird, zur Zersetzung neigt
und die Zersetzungsprodukte des Motorenöls (im folgenden
als "zersetztes Öl" bezeichnet) die Gummischläuche an
greifen und das Gummimaterial zersetzt wird. Folglich
wird an das Schlauchmaterial, das im Motorenraum für
Schmieröl verwendet werden soll, jetzt die Anforderung
gestellt, daß es zusätzlich zu den herkömmlichen Anfor
derungen, wie Ölbeständigkeit, Kältebeständigkeit und
Hitzebeständigkeit, auch die Anforderung erfüllt, daß es
gegenüber zersetztem Öl beständig ist.
Im Hinblick auf diese Anforderungen wird derzeit ange
strebt, Acrylkautschuk als ein Material mit bekannter
maßen guter Hitzebeständigkeit und Ölbeständigkeit im
Hinblick auf die Beständigkeit gegenüber zersetztem Öl
zu verbessern.
In der JP-AS 144098/1984 ist eine Kautschukmasse beschrie
ben, umfassend ein Härtungsmittel und ein Copolymerisat,
zusammengesetzt aus Ethylen(A)-Vinylacetat(B)-Acry
lat(C), wobei die Komponente (C) 6 bis 90 Gew.-% ausmacht
und das Gewichtsverhältnis von (A)/(B) mindestens 1 be
trägt. Ein derartiges Material zeigt eine ausgezeichnete
Ölbeständigkeit, Hitzebeständigkeit und Wetterbeständig
keit. Bei der Masse aus diesem Copolymerisat ist die Öl
beständigkeit auf einem akzeptablen Niveau. Die Publika
tion schenkt jedoch der Ölbeständigkeit unter drasti
schen Bedingungen keine Beachtung, d. h. wenn sich das
Motorenöl, wie oben erwähnt, zersetzt. Ferner findet sich
in dieser Publikation keine detaillierte Untersuchung
hinsichtlich der Kältebeständigkeit der Masse.
Es ist somit Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine
Acrylkautschukmasse zu schaffen, welche selbst unter
drastischen thermischen Bedingungen gegenüber zersetztem
Öl beständig ist, d. h. beim längeren Eintauchen in zer
setztes Öl seine physikalischen Eigenschaften bewahrt,
und bei dem ferner die Eigenschaften Kälte-, Hitze- und
Ölbeständigkeit in einem gut ausgewogenen Verhältnis
verwirklicht sind.
Erfindungsgemäß wird eine Acrylkautschukmasse geschaffen,
umfassend (A) ein Copolymerisat und (B) ein Vernetzungs
mittel, wobei das Copolymerisat (A) im wesentlichen be
steht aus (a) 3 bis 10 Gew.-% Ethylen-Struktureinheiten,
(b) 0 bis 10 Gew.-% Struktureinheiten, stammend von min
destens einem vernetzbaren Monomeren, ausgewählt aus der
Gruppe, bestehend aus Monomeren der Formeln (1), (2),
(3) und (4)
wobei R1 für Wasserstoff oder Methyl steht,
wobei R2 für Vinyl, Allyl oder Methallyl steht,
wobei R3 für Wasserstoff oder Methyl steht,
R4OOC - CH = CH - COOH (4)
wobei R4 für Methyl, Ethyl, Propyl, Butyl, Methoxyme
thyl, Methoxyethyl, Methoxypropyl, Methoxybutyl, Eth
oxybutyl, Ethoxyethyl, Ethoxypropyl oder Ethoxybutyl
steht,
und (c) 80 bis 97 Gew.-% Struktureinheiten der übrigen
Copolymerisatkomponente, wobei die übrige Copolymeri
satkomponente (c) im wesentlichen besteht aus (i) 0
bis 10 Gew.-% Vinylacetat-, (ii) 20 bis 45 Gew.-% Ethyl
acrylat- und (iii) 45 bis 70 Gew.-% n-Butylacrylat-Struk
tureinheiten, mit der Maßgabe, daß die Gesamtmenge der
Bestandteile (i), (ii) und (iii) 100 Gew.-% beträgt.
Im folgenden wird die Erfindung anhand bevorzugter Aus
führungsbeispiele im Detail erläutert.
Zunächst werden die Komponenten und deren Gehalt (Ge
wichtsanteil in Prozent) beschrieben, welche das bei der
vorliegenden Erfindung verwendete Copolymerisat aufbauen.
Der Anteil an Ethylen in dem Copolymerisat beträgt min
destens 3 Gew.-% und höchstens 10 Gew.-%. Falls Ethylen
weniger als 3 Gew.-% ausmacht, wird die Kältebeständig
keit des Copolymerisats schlechter. Falls der Ethylenge
halt 10 Gew.-% übersteigt, wird die Ölbeständigkeit un
zureichend.
Spezielle Beispiele der vernetzbaren Monomeren der For
mel (1) umfassen Glycidylmethacrylat und Glycidylacrylat.
Spezielle Beispiele der vernetzbaren Monomeren der For
mel (2) umfassen Vinylglycidylether, Allylglycidylether
und Methallylglycidylether.
Beispiele der vernetzbaren Monomeren der Formel (3) um
fassen Acrylsäure und Methacrylsäure. Spezielle Bei
spiele der vernetzbaren Monomeren der Formel (4) umfassen
Monomethylmaleat, Monoethylmaleat, Monopropylmaleat,
Monobutylmaleat, Monomethoxymethylmaleat, Monomethoxy
ethylmaleat, Monomethoxypropylmaleat, Monomethoxybutyl
maleat, Monoethoxymethylmaleat, Monoethoxyethylmaleat,
Monoethoxypropylmaleat und Monoethoxybutylmaleat.
Der Anteil des vernetzbaren Monomeren (b) in dem Copoly
merisat (A) beträgt mindestens 0,1 Gew.-% und höchstens
10 Gew.-%. Falls ein Härtungsmittel vom Amin-Typ verwen
det wird, ist bei einem Anteil des vernetzbaren Monomeren
(b) von weniger als 0,1 Gew.-% die Vernetzung nicht aus
reichend, um ein praktisch brauchbares, vernetztes Pro
dukt zu erhalten. Falls hingegen der Anteil 10 Gew.-%
übersteigt, kommt es zu einer übermäßigen Vernetzung,
wodurch die mechanischen Eigenschaften des vernetzten
Produkts schlechter werden oder die Lagerstabilität des
Mischungsprodukts gering wird. Der Anteil des vernetzba
ren Monomeren (b) liegt vorzugsweise in einem Bereich
von 1 bis 7 Gew.-%.
Die weitere Copolymerisat-Komponente (c) enthält Vinyl
acetat in einer Menge von 0 bis 10 Gew.-%, bezogen auf
die Gesamtmenge der Komponente (c), welche 100 Gew.-% be
trägt. Falls das Vinylacetat mehr als 10 Gew.-% ausmacht,
wird die Kältebeständigkeit niedriger. Vinylacetat kann
in Form einer Polymermischung einverleibt werden. Vor
zugsweise wird es jedoch copolymerisiert, da in diesem
Fall die Ölbeständigkeit des Copolymerisat-Kautschuks
weiter verbessert werden kann. Der Gehalt an n-Butyl
acrylat beträgt 45 bis 70 Gew.-%. Falls der Gehalt 70 Gew.-%
übersteigt, neigt der resultierende Copolymerisat-Kau
tschuk dazu, in Öl zu quellen, und die Ölbeständigkeit
wird geringer.
Der Gehalt an Ethylacrylat in der Komponente (c) beträgt
20 bis 45 Gew.-%. Falls der Gehalt 45 Gew.-% übersteigt,
wird die Beständigkeit des Kautschuks gegenüber zersetz
tem Öl niedriger.
Die vernetzbaren Monomere der Formeln (1) und (2) können
in Kombination verwendet werden. In ähnlicher Weise kön
nen die vernetzbaren Monomere der Formeln (3) und (4) in
Kombination eingesetzt werden. Es ist auch möglich, eine
Kombination der Gruppe der Formeln (1) und (2) und der
Gruppe der Formeln (3) und (4) zu verwenden. Gebräuchli
che Methoden, wie sie allgemein angewendet werden, um
Additionspolymerisate zu erhalten, eignen sich für die
Polymerisation, um das Copolymerisat zu erhalten, das bei
der erfindungsgemäßen Masse verwendet wird. Eine Emul
sions-Polymerisation, Suspensions-Polymerisation und
Lösungs-Polymerisation können mit Vorteil angewendet
werden.
Als das Vernetzungsmittel, das zur Vernetzung (Härtung)
des Copolymerisats mit einem Gehalt der vernetzbaren
Monomer-Struktureinheit (b) in Frage kommt, kann ein Ver
netzungsmittel vom Amin-Typ verwendet werden. Das Ver
netzungsmittel vom Amin-Typ umfaßt beispielsweise Methy
lendianilin, Guanidine und quaternäre Ammoniumsalze. Die
se Vernetzungsmittel sind allgemein brauchbar für das
Copolymerisat. Besonders gut vernetzte Produkte werden
jedoch erhalten, wenn man gemäß den folgenden Anweisun
gen das Vernetzungsmittel in Abhängigkeit von dem Typ
des vernetzbaren Monomeren (b), das bei der Herstellung
des Copolymerisats eingesetzt wurde, auswählt.
Falls das vernetzbare Monomere (b), ausgewählt aus der
Gruppe, bestehend aus Monomeren der Formeln (1) und (2),
für das Copolymerisat verwendet wird, ist es bevorzugt,
als Vernetzungsmittel eine Verbindung zu verwenden, die
die Fähigkeit hat, eine Epoxygruppe zu öffnen. Das Ver
netzungsmittel wird vorzugsweise in einer Menge von 0,1
bis 5 Gew.-Teilen, bezogen auf 100 Gew.-Teile des Copoly
merisats, eingesetzt. Derartige Vernetzungsmittel um
fassen beispielsweise eine Imidazolverbindung, wie
1-Cyanoethyl-2-Methylimidazol oder 2-Methylimid
azol; ein Ammoniumsalz, wie Ammoniumbenzoat, Cetyltrime
thylammoniumbromid, Cetyltriethylammoniumbromid oder
Octadecyltrimethylammoniumbromid; eine zweibasige Säure
und deren Säureanhydride, wie Phthalsäure, Maleinsäure,
hexahydrierte Phthalsäure und deren Anhydride; eine
Aminverbindung, wie Tetraethylenpentamin, Hexamethylen
diamincarbabamat, N,N'-Dicinnamyliden-1,6-hexandiamin,
Diphenylguanidin oder Di-o-tolylguanidin; und ein Di
thiocarbaminsäuresalz, wie ein Natriumsalz oder Eisen
salz der Dimethyldithiocarbaminsäure. Diese Verbindun
gen können in Kombination verwendet werden.
Besonders bevorzugt wird eine Kombination einer Imidazol
verbindung und mindestens einem Mitglied, ausgewählt aus
der Gruppe Ammoniumbenzoat, Guanidine, zweibasige Säuren,
zweibasige Säureanhydride und Alkylsulfate, eingesetzt.
Die Alkylsulfate umfassen Natriumlaurylsulfat und Natri
umstearylsulfat. Ferner kann man Schwefel oder eine
Schwefelverbindung, wie Dipentamethylenthiuramnitrosulfid,
in Kombination verwenden. Bei Verwendung von Schwefel
oder einer Schwefelverbindung werden diese vorzugsweise
in einer Menge von 0,05 bis 2 Gew.-Teilen, bezogen auf
100 Gew.-Teile des Copolymerisats, eingesetzt.
Falls man für das Copolymerisat ein vernetzbares Monome
res (b) verwendet, das aus der Gruppe ausgewählt ist, be
stehend aus Monomeren der Formeln (3) und (4), dann wird
im allgemeinen eine Kombination von mindestens einem Mit
glied, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus Methylen
dianilin und Hexamethylendiamincarbamat, und mindestens
einem Mitglied, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus
Diphenylguanidin und Di-o-toiylguanidin, als Vernetzungs
mittel eingesetzt. Die Vernetzungsmittel werden vorzugs
weise in einer Menge von 0,1 bis 10 Gew.-Teilen/100 Gew.-Teile
Copolymerisat verwendet.
Falls das vernetzbare Monomere (b) eine Kombination von
mindestens einem Mitglied, ausgewählt aus der Gruppe, be
stehend aus vernetzbaren Monomeren der Formeln (1) und
(2), und mindestens einem Mitglied, ausgewählt aus der
Gruppe, bestehend aus vernetzbaren Monomeren der Formeln
(3) und (4), darstellt, können beide Typen von Vernet
zungsmitteln zur Vernetzung eines derartigen Copolymeri
sats verwendet werden. Jedoch sind Vernetzungsmittel,
wie sie in der JP-OS 26621/1986 beschrieben sind, beson
ders wirksam. Diese umfassen beispielsweise quaternäre
Ammoniumsalze, wie Cetyltrimethylammoniumbromid, Harn
stoffe, wie Harnstoff, und zweibasige Säuren, wie
Azelainsäure. Gebräuchlicherweise wird eine Kombination
eines quaternären Ammoniumsalzes mit einem Harnstoff oder
einer zweibasigen Säure verwendet. Die Gesamtmenge der
Kombination beträgt vorzugsweise 0,1 bis 10 Gew.-Teile,
bezogen auf 100 Gew.-Teile Copolymerisat.
Falls das Copolymerisat kein vernetzbares Monomeres ent
hält, ist das Vernetzungsmittel, welches für die erfin
dungsgemäße Kautschukmasse verwendet werden kann, vorzugs
weise ein organisches Peroxid. Derartige Peroxide
umfassen beispielsweise Benzoylperoxid, 2,4-Dichlorben
zoylperoxid, 1,1-Di-(t-butylperoxy)-3,3,5-trimethylcyclo
hexan, n-Butyl-4,4'-bis-(t-butylperoxy)-valerat, Dicumyl
peroxid, Di-t-butylperoxy-diisopropylbenzol, 2,5-Dime
thyl-2,5-di-(t-butylperoxy)-hexan und 2,5-Dimethyl-2,5-
di-(t-butylperoxy)-hexin-3. Ein solches Peroxid wird vor
zugsweise in einer Menge von 1 bis 10 Gew.-Teilen, bezo
gen auf 100 Gew.-Teile Copolymerisat, verwendet. Bei einer
Menge von weniger als 1 Gew.-Teil ist der erzielbare Ver
netzungseffekt unzureichend. Falls andererseits die Menge
10 Gew.-Teile übersteigt, verschlechtern sich die mechani
schen Eigenschaften des vernetzten Produkts. Besonders
bevorzugt beträgt die Menge des Vernetzungsmittels 2 bis
4 Gew.-Teile.
Den Massen, in denen ein organisches Peroxid verwendet
wird, kann ein Hilfshärtungsmittel und/oder ein Mittel
zur Steuerung der Härtung zugesetzt werden, um weiter
verbesserte Eigenschaften zu erzielen.
Als derartiges Hilfshärtungsmittel kommen vorzugsweise
Trimethylolpropan-trimethacrylat, Triallylcyanurat,
Triallylisocyanurat, Triallyltrimellitat, Ethylenglykol
dimethacrylat, Polyethylenglykol-dimethacrylat, Tri
methylolpropan-triacrylat, Ethylenglykol-diacrylat oder
Polyethylenglykol-diacrylat in Frage. Vorzugsweise wird
das Mittel in einer Menge von 0,2 bis 20 Gew.-Teilen, ins
besondere bevorzugt von 1 bis 6 Gew.-Teilen, bezogen auf
100 Gew.-Teile Copolymerisat, verwendet.
Das Mittel zur Härtungssteuerung ist vorzugsweise Tri
methylthioharnstoff oder Phenothiazin. Es wird vorzugs
weise in einer Menge von nicht mehr als 5 Gew.-Teilen,
besonders bevorzugt in einer Menge von 0,1 bis 1 Gew.-Teil,
bezogen auf 100 Gew.-Teile Copolymerisat, verwendet.
Der erfindungsgemäßen Kautschukmasse können weitere Addi
tive, wie Verstärkungsmittel, Füllstoffe, Weichmacher,
Verarbeitungshilfsmittel und Alterungsschutzmittel, wie
sie herkömmlicherweise in der Kautschukindustrie verwen
det werden, je nach den Erfordernissen des Falls einver
leibt werden, um die Verarbeitbarkeit, die mechanischen
Eigenschaften sowie andere Eigenschaften in der ge
wünschten Weise zu steuern.
Das Einmischen des Vernetzungsmittels und der oben er
wähnten fakultativen Additive in das Copolymerisat kann
unter Verwendung herkömmlicher Kautschukknetvorrichtun
gen erfolgen, wie mittels einer Walzmühle mit offenen
Walzen oder mittels eines Banbury-Mischers.
Die Copolymerisatmasse der vorliegenden Erfindung, in die
ein Vernetzungsmittel und gegebenenfalls verschiedene
Additive eingemischt worden sind, kann zu gehärteten Kau
tschukprodukten verarbeitet werden, und zwar unter Anwen
dung herkömmlicher Verfahren der Formgebung, wie Spritz
formen, Preßformen, Extrusionsformen und Härtungsverfah
ren, wie sie allgemein in der Kautschuk- und Gummi
industrie angewendet werden. Die geformten und gehärteten
Kautschukprodukte sind brauchbar als Automobilteile, wie
Packungen, Dichtungen, öldichte Verschlüsse, Schläuche
oder Riemendiaphragmen, mit ausgezeichneter Beständigkeit
und Dauerhaftigkeit. Es können ferner verschiedene ande
re industriell wichtige Bauteile aus dem erfindungsge
mäßen Kautschukmaterial hergestellt werden.
Die Härtung wird im allgemeinen bei einer Temperatur von
130 bis 230°C während 1 Minute bis 60 Minuten durchge
führt. Eine Temperatur von 150 bis 200°C ist bevorzugt.
Die erfindungsgemäße Masse stellt ein brauchbares Materi
al zur Schaffung von industriellen Bauteilen mit ausge
zeichneter Kältebeständigkeit, Ölbeständigkeit, Hitzebe
ständigkeit und Beständigkeit gegenüber zersetztem Öl
dar. Ferner haben die Bauteile einer hervorragende Dauer
haftigkeit.
Anhand der folgenden Beispiele wird die Brauchbarkeit
der Erfindung näher erläutert, ohne daß eine Beschrän
kung der Erfindung auf die speziellen Beispiele beabsich
tigt ist.
Die Zusammensetzungen der Copolymerisate in den folgen
den Beispielen wurden mittels der im folgenden angegebe
nen Analysenverfahren bestimmt.
Für die Analyse eines Ethylen/Vinylacetat/Acrylat-Copoly
merisats wird das Copolymerisat zu einer Folie ausge
walzt und dann in Toluol aufgelöst. Daraufhin wird das
NMR-Spektrum genommen und die Gewichtsprozente der jewei
ligen Komponenten werden aus den Resonanzabsorptionssi
gnalen ermittelt, welche für die jeweiligen Komponenten
spezifisch sind.
Für die Bestimmung eines vernetzbaren Monomeren wird das
Copolymerisat in Toluol aufgelöst und ein Reagens, das
gegenüber dem vernetzbaren Monomeren reaktiv ist, wird
zugegeben und umgesetzt. Die verbrauchte Menge an Reagens
wird durch Titration bestimmt und der Gewichtsprozentsatz
in dem Copolymerisat wird ermittelt.
Die Tests zur Bestimmung der physikalischen Eigenschaften
wurden wie folgt durchgeführt. Die Mooney-Viskosität des
Rohkautschuks wird gemäß JIS K 6300 gemessen. Die Härte,
Zugfestigkeit, Dehnung, Hitzebeständigkeit, Ölbeständig
keit und der Druckverformungsrest (permanent compression
set) des gehärteten Kautschuks werden gemäß JIS K 6301
bestimmt. Ein Gear-Ofen wird als Vorrichtung zur Bestim
mung der Hitzebeständigkeit verwendet.
In der beigefügten Zeichnung zeigt Fig. 1 eine schemati
sche Erläuterung der Vorrichtung, die zur Bestimmung der
Beständigkeit des gehärteten Kautschuks gegenüber zer
setztem Öl verwendet wurde.
In der Figur bezeichnet das Bezugszeichen 1 einen Kom
pressor, mit 2 ist ein Filter bezeichnet, mit 3 ein
Trockner, mit 4 ein Strömungsmeßgerät, mit 5 ein Luft
einspeisungsrohr, mit 6 ein Probekörper, mit 7 ein
Thermometer, mit 8 ein Motorenöl, mit 9 ein Tauchtank,
mit 10 ein Konstanttemperaturtank, mit 11 ein Temperatur
fühler, mit 12 ein Rührer und mit 13 eine Heizvorrich
tung.
Die Beständigkeit gegenüber zersetztem Öl wird bestimmt
unter Verwendung der in der Figur gezeigten Apparatur.
Genauer gesagt, wird ein hantelförmiger Probekörper ent
sprechend JIS Nr. 3 während einer vorbestimmten Zeitspan
ne in Testöl eingetaucht, und die physikalischen Eigen
schaften nach dem Eintauchen werden gemäß JIS K 6301 be
stimmt.
Die Testbedingungen sind wie folgt.
Die Probe wird 1 min bei einer Temperatur von 100°C vor
geheizt und die Viskosität wird 4 min später gemessen.
Die Probe wird 288 h einer Temperatur von 175°C ausge
setzt. Dann wird die Aufrechterhaltung der Dehnungseigen
schaft durch einen Zugtest bestimmt und als AR(EB) (%)
ausgedrückt.
Die Probe wird 70 h in JIS Nr. 3 Öl bei 150°C eingetaucht.
Daraufhin wird die Volumenänderung ΔV (%) gemessen.
Die in Fig. 1 gezeigte Vorrichtung wird für den Test
verwendet. Der Probekörper 6 wird in den Tauchtank 9, der
ein Motorenöl 8 enthält, eingetaucht, und die Temperatur
des Konstanttemperaturtanks 10 wird so eingestellt, daß
das Thermometer 7 eine vorbestimmte Temperatur anzeigt.
Über das Lufteinspeiserohr 5 wird mittels des Kompressors
1 Luft in den Tauchtank 9 eingespeist. Die Testbedin
gungen sind so, daß ein Probekörper entsprechend JIS Nr.3
Hantel 288 h in ein Motoröl für einen Automobilbenzin
motor (SD 20W-40) bei 150°C eingetaucht ist und während
des Eintauchens Luft mit einer Rate von 1 l/min einge
speist wird, um die Zersetzung des Motoröls zu beschleu
nigen. Der Probekörper wird nach dem Eintauchen dem Zug
test unterworfen und die Aufrechterhaltung der Dehnungs
eigenschaft SR(EB) (%) wird ermittelt.
Der Druckverformungsrest nach 70 h bei 150°C wird gemäß
JIS K 6301 gemessen.
In einen Autoklaven mit einem Fassungsvermögen von 130 l
gibt man 40 kg einer Mischung von Vinylacetat und einem
Acrylat, 43 kg einer wäßrigen Lösung mit einem Gehalt an
4 Gew.-% teilweise verseiftem Polyvinylalkohol, 60 g Na
triumacetat und 600 g Glycidylmethacrylat. Die Mengenan
teile werden so gewählt, daß ein Copolymerisat mit der
in Tabelle 1 angegebenen Zusammensetzung erhalten wird
(die eingefüllten Mengen sind in Klammern angegeben).
Das Gemisch wird mittels eines Rührers gründlich gerührt,
um eine einförmige Suspension zu erhalten. Die Luft im
oberen Bereich des Autoklaven wird durch Stickstoff er
setzt und dann wird Ethylen in den oberen Abschnitt des
Autoklaven eingespeist. Der Druck wird auf ein Niveau
von 10 bis 80 kg/cm2eingestellt. Das Rühren wird fortge
setzt und die Innentemperatur wird bei 45°C gehalten. An
schließend wird eine wäßrige Ammoniumpersulfat-Lösung
über einen gesonderten Einlaß eingespritzt, um die Poly
merisation zu starten.
Während der Reaktion wird die Innentemperatur bei 45°C
gehalten und die Umsetzung wird in 10 h durchgeführt.
Eine wäßrige Natriumborat-Lösung wird zu der gebildeten
Polymerlösung zugesetzt, um das Polymere zu verfestigen.
Dieses wird anschließend entwässert und getrocknet, um
einen Rohkautschuk zu erhalten.
Der Rohkautschuk wird mit den in der folgenden Tabelle
angegebenen, weiteren Komponenten mittels einer offenen
8 Zoll Walze vermischt und zu einer Platte mit einer
Dicke von 2,4 mm geformt. Diese wird dann 50 min bei
150°C in einer Preßhärtungsmaschine einer Preßhärtung
unterzogen.
Das gehärtete Produkt wird 16 h einer weiteren Hitzebe
handlung bei 160°C in einem Gear-Ofen unterworfen und
anschließend für die Tests zur Bestimmung der physikali
schen Eigenschaften verwendet.
Mischung für den Knetprozeß | |
Gew.-Teile | |
Rohkautschuk | 100 |
Stearinsäure | 1 |
Nowguard Nr. 4451) | 1 |
HAF Ruß | 50 |
1-Cyanoethyl-2-methylimidazol | 0,35 |
Ammoniumbenzoat | 0,30 |
Bemerkung: 1)
Mittel zur Verhinderung von Zersetzungen,
hergestellt von Uni Royal Co.
Die Zusammensetzungen (in Gew.-%) der Copolymerisate und
die Meßwerte ihrer physikalischen Eigenschaften sind in
Tabelle 1 angegeben.
Auf gleiche Weise wie in Beispiel 1 wird Rohkautschuk
aus einem Copolymerisat gemäß Vergleichsbeispiel 7 her
gestellt. Dabei wird jedoch kein Ethylen eingespeist und
es werden 6 kg Vinylacetat sowie als Acrylate 22 kg n-Bu
tylacrylat und 12 kg Ethylacrylat verwendet. Dieser Roh
kautschuk wird gemäß Beispiel 1 bewertet. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 1 aufgeführt.
Auf gleiche Weise wie in Beispiel 1 wird Rohkautschuk
aus einem Copolymerisat gemäß Vergleichsbeispiel 8 her
gestellt. Dabei werden jedoch 6 kg Vinylacetat und als
Acrylate 18 kg n-Butylacrylat und 16 kg Methylacrylat
eingesetzt. Dieser Rohkautschuk wird gemäß Beispiel 1 be
wertet. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 angegeben.
In einen Autoklaven mit einem Fassungsvermögen von 130 l
gibt man eine Mischung, umfassend 5 kg Vinylacetat,
12 kg Ethylacrylat und 23 kg n-Butylacrylat, 60 kg einer
wäßrigen Lösung, enthaltend 4 Gew.-% teilweise verseiften
Polyvinylalkohol, 80 g Natriumacetat, 4000 g Monoethoxy
ethylmaleat, 130 g Natriumformaldehyd-sulfoxylat, 13 g
Weinsäure und 8 g Ammoniumferrosulfat. Das Ganze wird mit
einem Rührer gründlich vermischt, um eine einförmige
Suspension zu erhalten. Luft im oberen Bereich des Auto
klaven wird durch Stickstoff ersetzt und Ethylen wird in
den oberen Bereich des Autoklaven eingespeist. Der Druck
wird auf 45 kg/cm2 eingestellt. Das Rühren wird fortge
setzt und die Innentemperatur wird bei 45°C gehalten.
Anschließend wird eine wäßrige Lösung mit einem Gehalt an
0,5% t-Butylhydroperoxid über einen gesonderten Einlaß
eingespeist und 10 kg Ethylacrylat und 20 kg n-Butyl
acrylat werden über einen weiteren Einlaß eingespeist,
um die Polymerisation ablaufen zu lassen.
Während der Reaktion wird die Innentemperatur bei 45°C
gehalten. Die gebildete Polymerlösung wird mit einer
10%igen wäßrigen Ammoniumsulfat-Lösung versetzt, um das
Polymerisat zu verfestigen. Dieses wird dann entwässert,
mit Wasser gewaschen und getrocknet, um einen Rohkau
tschuk zu erhalten.
Der Rohkautschuk wird mit den in der folgenden Tabelle
angegebenen weiteren Komponenten geknetet unter Verwen
dung einer offenen 8 Zoll Walze und zu einer Platte mit
einer Dicke von 2,4 mm geformt. Diese wird 50 min bei
150°C in einer Preßhärtungsmaschine einer Preßhärtung
unterzogen.
Das gehärtete Produkt wird 16 h in einem Gear-Ofen bei
160°C einer Hitzebehandlung unterzogen und anschließend
hinsichtlich der physikalischen Eigenschaften untersucht.
Mischung für den Knetprozeß | |
Gew.-Teile | |
Rohkautschuk | 100 |
Stearinsäure | 1 |
Nowguard Nr. 445 | 1 |
HAF Ruß | 50 |
Methylendianilin | 1,2 |
Diphenylguanidin | 4 |
Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 aufgeführt.
In einen Autoklaven mit einem Fassungsvermögen von 180 l
gibt man eine Mischung, umfassend 6 kg Vinylacetat, 16 kg
Ethylacrylat und 18 kg n-Butylacrylat, 60 kg einer wäßri
gen Lösung mit einem Gehalt an 4 Gew.-% teilweise verseif
tem Polyvinylalkohol, 80 g Natriumacetat, 2000 g Meth
acrylsäure, 130 g Natriumformaldehyd-sulfoxylat, 13 g
Weinsäure und 8 g Ammoniumferrosulfat. Das Ganze wird mit
einem Rührer gründlich vermischt, um eine einförmige Sus
pension zu erhalten. Luft im oberen Bereich des Autokla
ven wird durch Stickstoff ersetzt und Ethylen wird in den
oberen Teil des Autoklaven eingespeist. Der Druck wird
auf 45 kg/cm eingestellt. Man setzt das Rühren fort und
hält die Innentemperatur bei 45°C. Dann wird eine wäßrige
Lösung mit einem Gehalt an 0,5% t-Butylhydroperoxid über
einen gesonderten Einlaß eingespeist und 10 kg Ethyl
acrylat und 20 kg n-Butylacrylat werden über einen weite
ren Einlaß eingespeist, um die Polymerisation ablaufen
zu lassen.
Während der Reaktion wird die Innentemperatur bei 45°C
gehalten. Die gebildete Polymerlösung wird mit einer
10%igen wäßrigen Ammoniumsulfat-Lösung zur Verfestigung
des Polymeren versetzt, welches entwässert, mit Wasser
gewaschen und getrocknet wird, um einen Rohkautschuk zu
erhalten.
Der Rohkautschuk wird mit den in der folgenden Tabelle
angegebenen weiteren Komponenten unter Verwendung einer
offenen 8 Zoll Walze geknetet und zu einer Platte mit
einer Dicke von 2,4 mm geformt. Diese wird 50 min bei
150°C in einer Preßhärtungsmaschine einer Preßhärtung
unterworfen.
Das gehärtete Produkt wird 16 h in einem Gear-Ofen bei
160°C einer Hitzebehandlung unterzogen und dann hinsicht
lich seiner physikalischen Eigenschaften untersucht.
Mischung für den Knetprozeß | |
Gew.-Teile | |
Rohkautschuk | 100 |
Stearinsäure | 1 |
Nowguard Nr. 445 | 1 |
HAF Ruß | 50 |
Hexamethylendiamincarbamat | 0,62 |
Di-o-tolylguanidin | 1 |
Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 aufgeführt.
In einen Autoklaven mit einem Fassungsvermögen von 130 l
gibt man eine Mischung, umfassend 6 kg Vinylacetat, 16 kg
Ethylacrylat und 18 kg n-Butylacrylat, 60 kg einer wäßri
gen Lösung mit einem Gehalt an 4 Gew.-% teilweise verseif
tem Polyvinylalkohol, 80 g Natriumacetat, 1460 g Allyl
glycidylether, 130 g Natriumformaldehyd-sulfoxylat, 13 g
Weinsäure und 8 g Ammoniumferrosulfat und rührt das Ganze
gründlich mittels eines Rührers, um eine einförmige Sus
pension zu erhalten. Luft im oberen Bereich des Autokla
ven wird durch Stickstoff ersetzt. Dann wird Ethylen in
den oberen Bereich des Autoklaven eingespritzt und der
Druck auf 45 kg/cm2 eingestellt. Man setzt das Rühren
fort und hält die Innentemperatur bei 45°C. Dann wird
eine wäßrige Lösung mit einem Gehalt an 0,5% t-Butyl
hydroperoxid über einen gesonderten Einlaß eingespeist.
10 kg Ethylacrylat und 20 kg n-Butylacrylat werden über
einen gesonderten Einlaß eingeführt, um die Polymerisa
tion ablaufen zu lassen.
Während der Reaktion wird die Innentemperatur bei 45°C
gehalten. Die gebildete Polymerlösung wird mit einer
10%igen wäßrigen Ammoniumsulfat-Lösung versetzt, um das
Polymere zu verfestigen, welches entwässert, mit Wasser
gewaschen und getrocknet wird, um einen Rohkautschuk zu
erhalten.
Der Rohkautschuk wird gemäß den Beispielen 1 bis 4
bewertet. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 aufgeführt.
Die Mengenanteile an Ethylen und vernetzbaren Monomeren
in Tabelle 1 sind ausgedrückt durch Gew.-%, bezogen auf
die jeweiligen Copolymerisate. Die Mengenanteile an
Vinylacetat, n-Butylacrylat, Ethylacrylat und Methyl
acrylat sind ausgedrückt als Gew.-% der jeweiligen Bestand
teile, bezogen auf die Gesamtmenge der weiteren monomeren
Komponenten (c), d. h. der gesamten Copolymerisatkomponen
ten mit Ausnahme von Ethylen und vernetzbaren Monomeren,
die 100 Gew.-% beträgt.
Ein Vergleich der Beispiele 1 bis 7 mit den Vergleichs
beispielen 1 bis 8 zeigt, daß die Kältebeständigkeit
schlecht wird, falls Ethylen in dem Copolymerisat weni
ger als 3 Gew.-% ausmacht. Falls Ethylen mehr als 10 Gew.-%
ausmacht, wird die Ölbeständigkeit schlechter. Falls
Vinylacetat mehr als 10 Gew.-% in der Komponente (c) aus
macht, wird die Kältebeständigkeit des Copolymerisats ge
ringer. Falls n-Butylacrylat 70 Gew.-% in der Komponente
(c) übersteigt, wird die Ölbeständigkeit schlechter. Falls
Ethylacrylat 45 Gew.-% der Komponente (c) übersteigt,
wird die Beständigkeit gegen zersetztes Öl geringer.
Falls man Ethylacrylat durch Methylacrylat ersetzt, ist
die Ausgewogenheit der Eigenschaften Kältebeständigkeit
und Beständigkeit gegen zersetztes Öl schlechter.
Es zeigt sich somit, daß lediglich dann, wenn die Polyme
risat-Zusammensetzung genau in der erfindungsgemäß vorge
sehenen Weise eingestellt wird, eine Copolymerisatmasse
mit ausgezeichneten Eigenschaften hinsichtliche Kälte
beständigkeit, Ölbeständigkeit, Hitzebeständigkeit und
Beständigkeit gegen zersetztes Öl erhalten werden kann.
In einen Autoklaven mit einem Fassungsvermögen von 130 l
füllt man 40 kg einer Mischung, umfassend Vinylacetat
und Acrylate, 43 kg einer wäßrigen Lösung mit einem Ge
halt an 4 Gew.-% teilweise verseiftem Polyvinylalkohol
und 60 g Natriumacetat in solchen Mengenanteilen an
Vinylacetat und n-Butylacrylat sowie Ethylacrylat ein,
daß die Copolymerkautschukmasse die in Tabelle 2 gezeigte
Zusammensetzung hat (in Tabelle 2 sind die Einfüllmen
gen in Klammern angegeben). Das Ganze wird gründlich mit
tels eines Rührers unter Bildung einer einförmigen Sus
pension geführt. Luft im oberen Bereich des Autoklaven
wird durch Stickstoff ersetzt. Dann wird Ethylen in den
Autoklaven eingespeist und der Druck auf ein Niveau von
10 bis 80 kg/cm2 eingestellt. Man setzt das Rühren fort
und hält die Innentemperatur bei 45°C. Dann wird eine
wäßrige Ammoniumpersulfat-Lösung über einen gesonderten
Einlaß eingespritzt, um die Polymerisation zu starten.
Während der Umsetzung wird die Innentemperatur bei 45°C
gehalten; die Reaktion ist innerhalb von 10 h beendet.
Die gebildete Polymerlösung wird mit einer wäßrigen Na
triumboratlösung versetzt, um das Polymerisat zu verfe
stigen, welches entwässert und getrocknet wird, um Roh
kautschuk zu erhalten.
Der Rohkautschuk wird mit den weiteren, in der folgen
den Tabelle aufgeführten Komponenten mittels einer offe
nen 8 Zoll Walze verknetet und zu einer Folie mit einer
Dicke von 2,4 mm geformt, die 50 min bei 150°C mittels
einer Preßhärtungsvorrichtung preßgehärtet wird.
Dieses gehärtete Produkt wird dann 16 h bei 160°C in ei
nem Gear-Ofen hitzebehandelt und dann auf seine physika
lischen Eigenschaften untersucht.
Mischung für den Knetprozeß | |
Gew.-Teile | |
Rohkautschuk | 100 |
Stearinsäure | 1 |
Nowguard Nr. 445 | 1 |
MAF Ruß | 50 |
flüssiges Paraffin | 2 |
Trimethylthioharnstoff | 0,2 |
Trimethylolpropan-trimethacrylat | 1 |
Perhexa V-402) | 8 |
Bemerkung : 2)
40% n-Butyl-4,4-bis-(t-butylperoxy)-
valerat als organisches Peroxid, hergestellt von Nippon
Cil & Fats Co., Ltd.
Die Zusammensetzungen (Gew.) der Copolymerkautschuke und
die gemessenen Werte ihrer physikalischen Eigenschaften
sind in Tabelle 2 aufgeführt.
Auf gleiche Weise wie bei den Vergleichsbeispielen 8
bis 13 wird ein Rohkautschuk aus einem Copolymerisat
gemäß Vergleichsbeispiel 14 hergestellt. Dabei wird
jedoch kein Ethylen eingespeist, und es werden 6 kg
Vinylacetat und als Acrylate 22 kg n-Butylacrylat und
12 kg Ethylacrylat eingesetzt. Dieser Rohkautschuk
wird auf gleiche Weise wie bei den Vergleichsbeispielen
8 bis 13 bewertet. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2
angegeben.
Auf gleiche Weise wie in Vergleichsbeispielen 9 bis 13
wird Rohkautschuk aus einem Copolymerisat gemäß Ver
gleichsbeispiel 15 hergestellt. Dabei werden jedoch 6 kg
Vinylacetat und als Acrylate 18 kg n-Butylacrylat und
16 kg Methylacrylat eingesetzt. Dieser Rohkautschuk
wird auf die bleiche Weise wie in den Vergleichsbeispie
len 9 bis 13 bewertet. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2
gezeigt.
Die Mengenanteile an Ethylen und vernetzbaren Monomeren
in Tabelle 2 sind ausgedrückt durch Gew.-%, bezogen auf
die jeweiligen Copolymerisate. Die Mengenanteile an
Vinylacetat, n-Butylacrylat, Ethylacrylat und Methyl
acrylat sind ausgedrückt als Gew.-% der jeweiligen Bestand
teile, bezogen auf die Gesamtmenge der weiteren monomeren
Komponenten (c), d. h. der gesamten Copolymerisatkomponen
ten mit Ausnahme von Ethylen und vernetzbaren Monomeren,
die 100 Gew.-% beträgt.
Ein Vergleich des Beispiels 8 mit den Vergleichsbeispie
len 9 bis 15 zeigt, daß dann, wenn Ethylen in dem Copoly
merisat weniger als 3 Gew.-% ausmacht, die Kältebeständig
keit gering ist, und daß dann, wenn der Ethylengehalt
10 Gew.-% übersteigt, die Ölbeständigkeit sich verschlech
tert. Falls Vinylacetat 10 Gew.-% in der Komponente (c)
übersteigt, wird die Kältebeständigkeit des Copolymerisats
geringer. Falls n-Butylacrylat 70 Gew.-% in der Komponente
(c) übersteigt, wird die Ölbeständigkeit schlechter, und
falls Ethylacrylat 45 Gew.-% in der Komponente (c) über
steigt, wird die Beständigkeit gegen zersetztes Öl gerin
ger. Ferner wird dann, wenn Ethylacrylat durch Methyl
acrylat ersetzt wird, die Ausgewogenheit der Eigenschaf
ten Kältebeständigkeit und Beständigkeit gegen zersetztes
Öl schlechter.
Es zeigt sich somit, daß nur dann, wenn die Polymerzusam
mensetzung genau entsprechend den erfindungsgemäßen An
gaben eingestellt wird, eine Copolymerisatmasse erhalten
werden kann, die ausgezeichnete Eigenschaften hinsicht
lich Kältebeständigkeit, Ölbeständigkeit, Hitzebeständig
keit und Beständigkeit gegen zersetztes Öl aufweist.
Claims (10)
1. Acrylkautschukmasse, umfassend (A) ein Copolymerisat und (B) ein Vernetzungsmittel, dadurch gekenn
zeichnet daß das Copolymerisat (A) im wesentlichen besteht aus
- (a) 3 bis 10 Gew.-% Ethylen-Struktureinheiten,
- (b) 0 bis 10 Gew.-% Struktureinheiten mindestens eines vernetzbaren Monomeren, ausgewählt aus der
Gruppe von Monomeren der Formeln (1), (2), (3) und (4):
wobei R1 für Wasserstoff oder Methyl steht,
wobei R2 für Vinyl, Allyl oder Methallyl steht,
wobei R3 für Wasserstoff oder Methyl steht,
R4OOC-CH=CH-COOH (5)
wobei R4 für Methyl, Ethyl, Propyl, Butyl, Methoxymethyl, Methoxyethyl, Methoxypropyl, Methoxybu tyl, Ethoxybutyl, Ethoxyethyl, Ethoxypropyl oder Ethoxybutyl steht, und - (c) 80 bis 97 Gew.-% Struktureinheiten einer weiteren Copolymerisatkomponente, wobei die weitere
Copolymerisatkomponente (c) im wesentlichen besteht aus
- (i) 0 bis 10 Gew.-% Vinylacetat,
- (ii) 20 bis 45 Gew.-% Ethylacrylat und
- (iii) 45 bis 70 Gew.-% n-Butylacrylat, wobei die Gesamtmenge der Bestandteile (i), (ii) und (iii) 100 Gew.-% beträgt.
2. Acrylkautschukmasse gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Vernetzungsmittel (B) ein
organisches Peroxid ist und das vernetzbare Monomere (b) 0 Gew.-% ausmacht.
3. Acrylkautschukmasse gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das vernetzbare Monomere (c)
0,1 bis 10 Gew.-% ausmacht und das Vernetzungsmittel (B) ein Vernetzungsmittel vom Amin-Typ ist.
4. Acrylkautschukmasse gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das vernetzbare Monomere (b)
aus der Gruppe gewählt ist, bestehend aus Monomeren der Formeln (1) und (2), und das Vernetzungsmittel
(B) eine Verbindung mit der Fähigkeit zur Öffnung einer Epoxygruppe ist.
5. Acrylkautschukmasse gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das vernetzbare Monomere (b)
aus der Gruppe gewählt ist, bestehend aus Monomeren der Formeln (3) und (4), und das Vernetzungsmittel
(B) eine Kombination von Methylendianilin oder Hexamethylendiamincarbamat und Diphenylguanidin
oder Di-o-toluylguanidin ist.
6. Acrylkautschukmasse gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das vernetzbare Monomere (b)
eine Kombination von mindestens einem Mitglied, ausgewählt aus der Gruppe von Monomeren der
Formeln (1) und (2), und mindestens einem Mitglied, ausgewählt aus der Gruppe von Monomeren der
Formeln (3) und (4), ist und daß das Vernetzungsmittel (B) ein quaternäres Ammoniumsalz und/oder eine
zweibasige Säure ist.
7. Acrylkautschukmasse gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das vernetzbare Monomere (b) 1
bis 7 Gew.-% des Copolymerisats ausmacht.
8. Acrylkautschukmasse gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das vernetzbare Monomere (b) 0
Gew.-% ausmacht, das Vernetzungsmittel ein Peroxid ist und die Kautschukmasse ferner ein Härtungs-Hilfsmittel
enthält.
9. Acrylkautschukmasse gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das vernetzbare Monomere (b) 0
Gew.-% ausmacht, das Vernetzungsmittel ein Peroxid ist und die Kautschukmasse ferner ein Mittel zur
Steuerung der Härtung enthält.
10. Acrylkautschukmasse gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das vernetzbare Monomere (b)
0 Gew.-% ausmacht, das Vernetzungsmittel ein Peroxid ist und die Kautschukmasse ferner ein Härtungs-Hilfsmittel
und ein Mittel zur Steuerung der Härtung enthält.
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