DE3818506A1 - Verfahren und vorrichtung zum schutz von bauanlagen vor im boden auftretenden verformungen und spannungen - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum schutz von bauanlagen vor im boden auftretenden verformungen und spannungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schutz von Bauan
lagen vor im Boden auftretenden Verformungen und Spannungen
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Erfindung be
trifft außerdem eine zur Durchführung dieses Verfahrens
vorgesehene Vorrichtung.
Ein derartiges Verfahren, das bei der Ausführung von
Hohlraumbauten oder dgl. zum Ausgleich der im Bodenbereich
entstandenen Druck- und Zugkräfte, Hebungs- und Senkungs
kräfte sowie evtl. auftretender Spreizkräfte dient und dem
gemäß den Schutz der darüberliegenden Bebauung bezweckt,
ist bisher noch nicht bekannt.
Bei der Herstellung von Hohlraumbauten, wie beispielsweise
im U-Bahnbau und insbesondere beim Abbau von Mineralstoffen
im untertägigen Bergbau, wird im Boden ein solcher Span
nungszustand erzeugt, daß dessen Kräfte sich bis zur Ober
fläche ausbreiten und dort vielfach zu Beschädigungen an
der Bebauung führen. Diese Beschädigungen können aber nur
mit hohem Aufwand beseitigt werden. Die hierfür anfallenden
Kosten trägt der Verursacher, in der Regel der Erbauer der
U-Bahn bzw. die betreffenden Bergbauunternehmen, die dem
Grundstückseigentümer im Rahmen der Gefährdungshaftung re
greßpflichtig sind. Der Grundstückseigentümer hat auch das
Recht des Einspruchs gegen geplante Maßnahmen, die sein Ei
gentum gefährden können.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, zur Besei
tigung der geschilderten Nachteile ein Verfahren sowie eine
Vorrichtung zu schaffen, mittels denen die durch Baumaßnah
men im Boden entstandenen Kräfte, wie Druck- und Zugkräfte,
Hebungs- und Senkungskräfte, evtl. auftretende Spreizkräfte
usw., in ausreichendem Abstand von der bestehenden Bebauung
aufgefangen und somit wirkungslos gemacht werden können, so
daß im Boden ein ausgeglichener Spannungszustand eingehal
ten werden kann, der die Bebauung vor Schäden schützt.
Diese Aufgabe wird bei dem Verfahren gemäß der Erfindung
durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen hiervon sind in den weiteren Verfahrensan
sprüchen angegeben, auf die ausdrücklich Bezug genommen
wird.
Die zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
geschaffene Vorrichtung weist die Merkmale des Anspruchs 20
auf. Zweckmäßige Ausgestaltungen hiervon sind in den weite
ren Vorrichtungsansprüchen beschrieben.
Der Erfindung liegt der wesentliche Gedanke zugrunde, zum
Auffangen sowie zum Ausgleichen der im unteren Einflußbe
reich auftretenden Kräfte eine definierte, flächige Kraft
ausgleichszone vorzusehen, die im Boden im Abstand unter
halb der zu schützenden Bebauung vorgesehen wird und die
obere Bodenformation von dem unteren Krafteinflußbereich
trennt.
Dies wird in Ausgestaltung der Erfindung durch Herstellung
eines Bodenschlitzes bewirkt, der die obere Bodenformation
vom unteren Krafteinflußbereich trennt, wobei die Herstel
lung eines derartigen Bodenschlitzes beispielsweise in der
DE-OS 33 30 897 oder in der DE-OS 34 39 858, die beide von
der Anmelderin stammen, beschrieben werden.
In diesem Bodenschlitz werden gemäß der Erfindung eine här
tere obere Deckschicht sowie eine untere weichere Gleit
schicht angeordnet, wobei die Gleitschicht dem Kraftein
flußbereich zugeordnet und die Deckschicht unterseitig an
der oberen Bodenformation vorgesehen wird, so daß die Deck
schicht auf der Gleitschicht gleitet. Somit können die auf
tretenden Kräfte und Verformungen so weit unterhalb der
Oberfläche von dieser ferngehalten werden, daß die oberir
disch vorgesehenen Bauanlagen vor Beschädigungen geschützt
werden.
In zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung ist die untere
Gleitschicht zur Anpassung an die Verwerfungen des
Krafteinflußbereiches in ihrem Volumen veränderbar. Zu die
sem Zweck kann die untere Gleitschicht durch wenigstens ein
kissenförmiges verformbares Ausgleichselement gebildet wer
den, das im Bodenschlitz untergebracht wird. Das Aus
gleichselement kann mit einer flüssigen und/oder gasför
migen Reaktionsmasse gefüllt sein. Die so ausgebildete
Gleitschicht nimmt dann die auftretenden Druck- und Zug
spannungen elastisch auf und gibt diese Kräfte in geregel
tem Maß an die darüberliegende Deckschicht weiter.
In spezieller Weiterbildung der Erfindung ist hierbei mit
dem jeweiligen Ausgleichselement eine Regeleinrichtung ver
bunden, die den Kräfte- und Verformungsverlauf kontrolliert
und regelt, so daß es gelingt, die ursprüngliche oder eine
gezielte Lage der darüberliegenden Bebauung einzuhalten.
Es besteht somit ein wesentlicher Vorteil des erfindungsge
mäßen Verfahrens nicht nur darin, daß die im Bodenschlitz
vorgesehene Gleitschicht und Deckschicht in geeigneter
Weise zum Ausgleich der auftretenden Kräfte miteinander zu
sammenwirken, sondern auch darin, daß dieses Zusammenwirken
der Gleit- und Deckschicht durch den Einbau geeigneter Meß
instrumente kontrollierbar ist, so daß der Kräfte- und Ver
formungsverlauf im Boden einwandfrei nachgewiesen werden
kann.
Ein weiterer entscheidender Vorteil des Verfahrens gemäß
der Erfindung besteht darin, daß es kontinuierlich arbei
tet, wobei die Vorgänge in der Gleit- und Deckschicht ge
steuert ausgeführt werden können. Von Vorteil ist weiter
hin, daß alle Betätigungen von einer zentralen Regelein
richtung ausgeführt werden können.
Somit werden insgesamt durch das Verfahren sowie die Vor
richtung gemäß der Erfindung die durch Baumaßnahmen im Bo
den entstandenen Druck- und Zugkräfte, Hebungs- und Sen
kungskräfte sowie evtl. auftretende Spreizkräfte in ausrei
chendem Abstand von der bestehenden Bebauung aufgenommen
und ausgeglichen, so daß diese Bebauung vor Beschädigungen
geschützt wird.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher
erläutert. Diese zeigt in einer einzigen Zeichnung perspek
tivisch im Schnitt die zur Durchführung des Verfahrens ge
mäß der Erfindung vorgesehene Vorrichtung.
Wie aus der Zeichnung ersichtlich, soll mittels des zu
beschreibenden Verfahrens und der zu beschreibenden Vor
richtung eine obere Bodenformation 1, die eine zu schüt
zende Bebauung 2 aufweist, von einem unteren Kraftein
flußbereich 3 getrennt werden, in dem durch Herstellung von
Hohlraumbauten 4, beispielsweise einen Bergwerkstollen,
eine U-Bahnröhre usw., Verformungen und Spannungen in Form
von Druckkräften, Zugkräften, Hebungskräften, Senkungskräf
ten, Spreizkräften usw. entstehen. Hierbei ist in der
Zeichnung lediglich des Beispiels halber durch den Pfeil 5
eine Zugkraft dargestellt, die sich schädlich auf die obere
Bodenformation 1 bzw. auf die dort vorgesehene oberirdische
Bebauung 2 auswirken würde, wenn nicht besondere Maßnahmen
ergriffen werden.
Wie dargestellt, ist im Boden im Abstand unterhalb der zu
schützenden Bebauung 2 eine definierte, flächige Kraftaus
gleichszone 6 hergestellt, welche die obere Bodenformation
1 einschließlich der dort vorgesehenen Bebauung 2 von dem
unteren Krafteinflußbereich trennt und die in diesem unte
ren Krafteinflußbereich 3 auftretenden Kräfte 5 auffängt
sowie ausgleicht.
Zur Schaffung dieser Kraftausgleichszone 6 wird mittels an
sich bekannter Verfahren und Vorrichtungen (siehe bei
spielsweise DE-OS 33 30 897 und DE-OS 34 39 858) im Boden
ein Bodenschlitz 7 hergestellt, der beim dargestellten Aus
führungsbeispiel weitgehend horizontal verläuft, jedoch bei
Wunsch und Bedarf auch mit anderem Verlauf ausgebildet sein
kann.
Wie weiterhin deutlich aus der Zeichnung ersichtlich, sind
in diesem Bodenschlitz 7 eine untere Gleitschicht 8 sowie
eine obere Deckschicht 9 vorgesehen, wobei die untere
Gleitschicht 8 weicher als die obere Deckschicht 9 ausge
bildet und dem Krafteinflußbereich 3 zugeordnet ist, wäh
rend die obere Deckschicht 9 härter ausgebildet und unter
seitig an der oberen Bodenformation 1 vorgesehen ist, so
daß die Deckschicht 9 auf der Gleitschicht 8 gleiten kann.
Die Gleitschicht 8 stellt ein verformbares kissenförmiges
Ausgleichselement dar, das aus mehreren dichten, nebenein
ander angeordneten, miteinander verbindbaren bzw. verbun
denen Druckkissen 10 besteht. Diese sind mit einer flüssi
gen und/oder gasförmigen Reaktionsmasse 11 gefüllt, die von
einer oberirdischen Regeleinrichtung 12 über mit Ventilen
13 versehene Rohre 14 in die Druckkissen 10 unter entspre
chendem Druck eingefüllt oder hiervon abgezogen werden
kann. Die so ausgebildete Gleitschicht 8 nimmt die im unte
ren Krafteinflußbereich 3 auftretenden Druck- und Zugspan
nungen 5 elastisch auf und gibt diese Kräfte 5 in ge
regeltem Maß an die darüberliegende Deckschicht 9 weiter.
Demgemäß regelt und kontrolliert die mit den einzelnen
Druckkissen 10 der Gleitschicht 8 verbundene Regeleinrich
tung 12 den Kräfte- und Verformungsverlauf, so daß die ur
sprüngliche oder eine gezielte Lage der darüberliegenden
Bebauung 2 eingehalten werden kann.
Die zur Aufnahme der Druck- und Zugspannungen 5 der
darunterliegenden Gleitschicht 8 dienende härtere Deck
schicht 9 ist durch ein in den Boden nach Maßgabe der Re
geleinrichtung 12 eingepreßtes Injektionsmedium 15, in der
Regel eine aushärtbare Feststoffsuspension, gebildet. Zu
diesem Zweck ist eine Injektionseinrichtung 16 vorgesehen,
die über Zuleitungsrohre 17 und Ventile 18 mit in der Deck
schicht 9 vorgesehenen Injektionsrohren 19 verbunden ist.
Wie dargestellt, weisen diese Injektionsrohre 19 Aus
trittsöffnungen 20 und/oder Injektionsdüsen 21 auf, aus
denen nach Maßgabe der Regeleinrichtung 12 das Injektions
medium 15 zur Bildung der oberen Deckschicht 9 ausgetragen
wird.
Die Vielzahl der in der Deckschicht 9 vorgesehenen
Injektionsrohre 19 bildet ein Raster 22. Dieses Raster 22
ist mit Bewehrungselementen 23 versehen, die durch die Re
geleinrichtung 12 mit der vorgegebenen Spannung beauf
schlagbar sind.
Somit ist insgesamt die mit Hilfe der Injektionseinrichtung
16 gebildete obere Deckschicht 9 derart durch das einge
preßte Injektionsmedium 15 verfestigt bzw. gebildet und
derart in dem durch die Injektionsrohre 19 gebildeten Ra
ster 22 mit den Bewehrungselementen 23 zur Aufnahme der
Zugspannungen ausgestattet, daß die darüberliegende obere
Bodenformation 1 frei von schädlichen Verformungskräften
gehalten wird.
Claims (26)
1. Verfahren zum Schutz von Bauanlagen und dgl. vor im Bo
den auftretenden Verformungen und Spannungen, die bei
der Ausführung von Hohlraumbauten und dgl. durch hier
bei erzeugte Kräfte, wie Druck-, Zug-, Hebungs-, Sen
kungs-, Spreizkräfte usw. entstehen,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Boden im Abstand unterhalb der zu schützenden Be
bauung (2) eine definierte, flächige Kraftausgleichs
zone (7, 8, 9) hergestellt wird, welche die obere Boden
formation (1) von dem unteren Krafteinflußbereich (3)
trennt und die in diesem unteren Einflußbereich (3)
auftretenden Kräfte (5) auffängt sowie ausgleicht.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Schaffung der Kraftausgleichszone ein Boden
schlitz (7) hergestellt wird, der die obere Bodenforma
tion (1) vom unteren Krafteinflußbereich (3) trennt,
und daß im Bodenschlitz (7) eine härtere obere Deck
schicht (9) sowie eine untere weichere Gleitschicht (8)
ausgebildet werden, wobei die Gleitschicht (8) dem
Krafteinflußbereich (3) zugeordnet und die Deckschicht
(9) unterseitig an der oberen Bodenformation (1) vorge
sehen ist, so daß die Deckschicht (9) auf der Gleit
schicht (8) gleitet.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die untere Gleitschicht (8) zur Anpassung an die
Verwerfungen des Krafteinflußbereichs (3) in ihrem Vo
lumen verändert wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die untere Gleitschicht (8) durch wenigstens ein
kissenförmiges verformbares Ausgleichselement (10) ge
bildet wird, das im Bodenschlitz (7) untergebracht
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Ausgleichselement (10) mit einer flüssigen
und/oder gasförmigen Reaktionsmasse (11) gefüllt wird,
über die durch gezielte Volumenzugaben in die Aus
gleichselemente örtliche oder flächig ausgedehnte Span
nungserhöhungen und/oder Hebungen und durch gezielten
Volumenentzug aus den Ausgleichselementen örtliche oder
flächig ausgedehnte Spannungsreduzierungen und/oder Ab
senkungen ausgeführt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die kissenförmigen Ausgleichselemente mittels
Druckbeaufschlagung die vertikalen Gebirgsdrücke über
tragen bzw. unzulässige vertikale Verformungen durch
gezielte Volumenzugaben oder gezielten Volumenentzug,
in einzelnen Kissen oder erforderlichenfalls in mehre
ren Kissen gleichzeitig, ausgleichen, wobei dies bei
gleichzeitiger reibungsfreier, nur durch die Walkwider
stände der Kunststoff- oder Gummikissen vernachlässig
bar behinderter Gleitbewegung erfolgt, so daß von unten
angreifende horizontale Spreiz-, Druck- oder Zugkräfte
über Gleitbewegungen innerhalb der kissenförmigen Aus
gleichselemente weitgehend abgebaut und Restspannungen
in der Deckschicht aufgenommen werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gleitschicht (8) durch eine Zweiphasen-Reak
tionsmasse gebildet wird, deren eine Phase unmittelbar
mit Herstellung des Bodenschlitzes (7) in diesen, vor
zugsweise mittels Injektion, eingebracht und deren an
dere Phase als Reaktivum geregelt und örtlich gezielt
zugegeben wird, wobei das Reaktivum aus einer chemisch
reagierenden Komponente, z.B. einem Schaumbildner,
und/oder aus einem physikalischen Motor, z.B. einem
Temperatureintrag oder -entzug, besteht, so daß damit
und durch Wahl der Komponenten und ihre Dosierung die
erforderliche Elastizität, Festigkeit und Schubsteifig
keit der Gleitschicht örtlich gezielt oder flächig aus
gedehnt eingestellt wird, wobei durch expansive Reakti
ve gesteuerte Volumenzunahmen oder Spannungserhöhungen
und durch strukturzerstörende Komponenten gesteuerte
Volumenabnahmen oder Spannungsreduzierungen in der
Gleitschicht erfolgen.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-7,
dadurch gekennzeichnet,
daß beispielsweise ein als Gleitschicht eingebautes,
unter Umgebungstemperatur steifplastisches, geringe
Verformungen und Spannungen über Kriechvorgänge aus
gleichendes Material auf Bitumenbasis bei größerem, für
die Bebauung unverträglichem Spannungsaufbau über ein
gebaute Heizelemente bei gleichzeitiger Volumenzugabe
aufgeheizt und damit vorübergehend oder länger in eine
zum Abbau der Spannungen durch Verformungen geeignete
weichere Zustandsform oder Konsistenz gebracht wird,
wobei der Vorgang beliebig wiederholt und durch Volu
menzugabe (Hebungen) oder Volumenentzug (Senkungen) er
forderlichenfalls ergänzt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-7,
dadurch gekennzeichnet,
daß beispielsweise als Gleitschicht ein Kunststoff in
flüssiger Form abschnittsweise eingebaut und mittels
eines zudosierten Schaumbildners in eine geeignete fe
ste, durch Volumenzunahme Druckspannung bei gleichzei
tig vorhandener Gleitverformbarkeit aufbauende, den
Gleitschlitz satt ausfüllende Masse überführt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zur Aufnahme der Zug- und Druckspannungen (5)
der darunterliegenden Gleitschicht (8) dienende Deck
schicht (9) durch Injektion eines Injektionsmediums
(15), vorzugsweise einer Feststoffsuspension, über eine
Injektionseinrichtung (16) in einem vorgegebenen Raster
(22) ausgebildet und mit der erforderlichen Steifigkeit
versehen wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Raster (22) der Deckschicht (9) zur Aufnahme der
auftretenden Zugkräfte mit Bewehrungselementen (23)
ausgestattet wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-11,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Zusammenwirken der Gleitschicht (8) und der Deck
schicht (9) der Kräfte- und Verformungsverlauf kontrol
liert und durch die in die Gleitschicht (8) eingegebene
Reaktionsmasse (11) über eine mit dem Ausgleichselement
(10) verbundene Regeleinrichtung (12) eingestellt wird,
so daß die ursprüngliche oder eine gezielte Lage der
darüberliegenden Bebauung (2) eingehalten wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wirksamkeit des bzw. der Ausgleichselemente
(10) in der Gleitschicht (8) in mehreren Meßquer
schnitten, beispielsweise mit Hilfe von Kraftmeßdosen
oder Gleitmikrometerinstrumenten, erfaßt und der Ein
fluß der Verformungen von der Gleitschicht (8) auf die
darüberliegende Deckschicht (9) stetig überprüft wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die kontinuierlichen Einflußmessungen in einer
Regeleinrichtung (12) in Eingriffsimpulse für die Reak
tionsmasse (11) im Ausgleichselement (10) umgesetzt
werden.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-14,
dadurch gekennzeichnet,
daß die kontinuierlichen Einflußmessungen in einer Re
geleinrichtung (12) in Eingriffsimpulse für die Injek
tionseinrichtung (16), z.B. für die Erhöhung des hy
drostatischen Spannungszustandes in der Gleitschicht
bei gleichbleibend geringer Gleitreibung und/oder in
Eingriffsimpulse für die Bewehrungselemente (23), z.B.
für die Erhöhung von Vorspannungen in den Bewehrungs
elementen zur Aufnahme der Spreizspannungen in der
Deckschicht, umgesetzt werden, um den erforderlichen
Spannungszustand in der Deckschicht (9) einzustellen.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-15,
dadurch gekennzeichnet,
daß beispielsweise bei gemessenen, bebauungsschädli
chen, neu hinzugetretenen horizontalen Druck- oder
Zugspannungen in der Deckschicht über eine automati
sche Erhöhung des Druckes in den kissenförmigen Aus
gleichselementen gemäß den Ansprüchen 4 und 5 die rei
bungswirksamen Kontaktspannungen in der Gleitschicht
reduziert werden, so daß die für den Abbau der gebäu
deschädlichen horizontalen Spannungen erforderlichen
Gleitverformungen in der Gleitschicht angeregt werden
und ablaufen, wobei alle Vorgänge Bestandteil eines
Regelkreises sind.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 12-16,
dadurch gekennzeichnet,
daß die geregelten Einflußnahmen auf die Gleitschicht
(8) und/oder die Deckschicht (9) zu jedem beliebigen
Zeitpunkt zur Einstellung des gewünschten Spannungs
ausgleichs wiederholt werden.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 12-17,
dadurch gekennzeichnet,
daß alle Regelvorgänge von einer Zentrale aus getätigt
werden.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 12-18,
dadurch gekennzeichnet,
daß alle Regelvorgänge in der Gleitschicht (8)
und/oder der Deckschicht (9) gleichzeitig oder in be
liebiger Reihenfolge ausgeführt werden.
20. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1-19,
dadurch gekennzeichnet,
daß in einem definierten, flächigen Bodenschlitz (7)
eine härtere obere Deckschicht (9) sowie eine untere
weichere Gleitschicht (8) gebildet sind, wobei die un
tere Gleitschicht (8) zur Anpassung an Verwerfungen
des darunterliegenden Krafteinflußbereiches (3) in ih
rem Volumen veränderbar ist.
21. Vorrichtung nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gleitschicht (8) ein Ausgleichselement bildet,
das aus einem oder mehreren dichten, miteinander ver
bindbaren Druckkissen (10) besteht.
22. Vorrichtung nach Anspruch 20 oder 21,
dadurch gekennzeichnet,
daß die verschiedenen Druckkissen (10) der Gleit
schicht (8) unter entsprechendem Druck mit einer flüs
sigen und/oder gasförmigen Reaktionsmasse (11) gefüllt
sind.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 20-22,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gleitschicht (8) mit einer Regeleinrichtung
(12) verbunden ist, mittels welcher gesteuert die Re
aktionsmasse (11) in die Gleitschicht (8) eingebbar
bzw. von dieser abziehbar ist.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 20-23,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Deckschicht (9) mit einer Injektionseinrich
tung (16) verbunden ist und ein Raster (22) aus
Injektionsrohren (19) aufweist, in denen Austrittsöff
nungen (20) und/oder Injektionsdüsen (21) angeordnet
sind, aus denen ein Injektionsmedium (15), vorzugs
weise eine Feststoffsuspension, gesteuert in die Deck
schicht (9) zu deren Bildung einpreßbar ist.
25. Vorrichtung nach Anspruch 24,
dadurch gekennzeichnet,
daß das in der Deckschicht (9) vorgesehene Raster (22)
aus Injektionsrohren (19) mit Bewehrungselementen (23)
versehen ist, die durch die Regeleinrichtung (12) mit
der vorgegebenen Spannung beaufschlagbar sind.
26. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 20-25,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Injektionsrohre (19) der Injektionseinrichtung
(16) derart mit der Regeleinrichtung (12) verbunden
sind, daß die vorgegebene Spannung bzw. Steifigkeit
der Deckschicht (9) über die Regeleinrichtung (12)
steuerbar ist.
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AT113689A AT398214B (de) | 1988-05-31 | 1989-05-12 | Verfahren zum schutz von bauanlagen u.dgl. vor im boden auftretenden verformungen und spannungen und vorrichtung zur durchführung des verfahrens |
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DE19883818506 DE3818506A1 (de) | 1988-05-31 | 1988-05-31 | Verfahren und vorrichtung zum schutz von bauanlagen vor im boden auftretenden verformungen und spannungen |
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