DE3816842C2 - - Google Patents
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- B30B—PRESSES IN GENERAL
- B30B11/00—Presses specially adapted for forming shaped articles from material in particulate or plastic state, e.g. briquetting presses, tabletting presses
- B30B11/20—Roller-and-ring machines, i.e. with roller disposed within a ring and co-operating with the inner surface of the ring
- B30B11/201—Roller-and-ring machines, i.e. with roller disposed within a ring and co-operating with the inner surface of the ring for extruding material
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Ringmatrizenpresse mit einer rotierend
antreibbaren, von Preßkanälen durchsetzten Ringmatrize und wenigstens einer
mit deren Innenfläche in Wirkverbindung stehenden, gleichsinnig antreibbaren
Preßrolle, die das dem Ringmatrizenpreßraum zugeführte Material durch die
Preßkanäle in einen Materialaustrag preßt.
Bei Ringmatrizenpressen liegt jede Preßrolle an der Innenfläche der
Ringmatrize an, woraus sich die wesentlichen Eigenarten derartiger
Pressen bezüglich des Pelletierens ergeben. Das durch eine Fördereinrich
tung in den Ringmatrizenpreßraum verbrachte Gut wird in den Spalt zwischen
Matrize und Preßrolle eingezogen, durch die Löcher der Matrize gepreßt
und bildet danach mehr oder weniger kompakte Preßstränge, die, wenn
gewünscht, nach dem Austreten aus den Preßkanälen kontinuierlich zu
Pellets abgeschnitten werden.
Zum Pelletieren eignen sich zahlreiche Materialien unterschiedlicher
Korngröße, Ausgangsform und Konsistenz, vorzugsweise Kunststoffe, Braun
kohle, Düngemittel, Extraktionsschrote, Fischmehl, Futtermittel, Harn
stoff, Hausmüll, Holzabfall, Kakaohülsen, Kohlenstaub, Komposte, Milch
pulver, Schlamm, Tierabfall, Torf bzw. Filterstaub. Durch das Pelletieren
wird u. a. eine hohe Verdichtung und damit eine Verringerung von Lager-
und Transportraum, eine Vergrößerung des Schüttgewichtes und damit
ein besserer Füllungsgrad erreicht, sowie eine bessere Rieselfähigkeit
der Materialien gewährleistet. Hinzu kommt, daß Pellets nicht stauben
und sich nicht entmischen.
Ein Merkmal vieler bekannten Ringmatrizenpressen ist, daß nur entweder
die Ringmatrize oder aber jede Preßrolle einen eigenen Antrieb hat
und daß das jeweils andere Teil vom angetriebenen Teil über
Reibung mitgenommen wird. Dadurch wird zwangsläufig Reibungswärme erzeugt,
die für bestimmte Stoffe wie z. B. Arzneimittel- und Lebensmittelkom
ponenten, schädlich ist.
Der Schlupf zwischen der angetriebenen Ringmatrize und jeder
mitlaufenden Preßrolle stellt ein nicht zu übersehendes weiteres
Problem dar. Durch eine nicht angetriebene Preßrolle wird infolge ihrer
geringeren Umfangsgeschwindigkeit die Entstehung eines Materialkeiles
zwischen der Ringmatrize und der Preßrolle begünstigt, der sich in
Abhängigkeit von der besonderen Art, Temperatur, Zusammensetzung, Feuchte
usw. des Materials bei bestimmten Betriebbedingungen bis zum Blockieren
der Ringmatrizenpresse aufbauen kann. Derartige Pressen neigen infolge
dessen zum Blockieren, Verstopfen oder Überfließen, was die Abschaltung
der Anlage notwendig macht um Material aus dem Preßspalt zu entfernen,
oder was sogar den Ausbau der Matrize erforderlich macht, um die Preß
kanäle zu reinigen.
Die Neigung zur Verstopfung der Presse wird im allgemeinen verstärkt
durch hohe Bearbeitungstemperaturen, hohe Gehalte an klebrigen Kom
ponenten, wie beispielsweise Melasse und/oder übermäßige Zuführmengen.
Jedoch schwanken die kritischen Bedingungen von Zusammensetzung zu
Zusammensetzung.
Die zur Mitnahme jeder Preßrolle notwendige Reibung zwischen der
Preßrolle und dem Preßgut ruft zusätzliche Scherkräfte und damit
verbunden unerwünschte Temperaturerhöhungen im Material hervor. Durch
die schlupfbefaftete Mitnahme eines nicht angetriebenen Preßwerkzeuges
über Reibung werden Belastungen hervorgerufen, die besonders bei pharma
zeutischen und anderen empfindlichen Materialien, deren Wirksubstanzen
bzw. Stoffbeschaffenheiten sich durch erhöhte Scherkräfte von Verar
beitungstemperaturen nachteilig verändern, ein Problem bei den bisherigen
Ringmatrizenpressen darstellen.
Durch die DE-AS 26 47 799 ist
eine Pelletpresse bekannt geworden, bei der eine Ringmatrize mit Preß
fläche und Preßkanälen von einem ringförmigen Matrizenhalter aufgenommen
wird, der durch Schrauben an einer Kettenscheibe befestigt ist, die
von einer Zahnkette in bekannter Weise angetrieben wird. Die Ketten
scheibe ist mittels Rollenlager, Hohlachse und Buchse auf einer Achse
eines Preßrollenträgers drehbeweglich abgestützt. Dieser ebenfalls antreibbare Preßrollenträger ist mit zwei
Tragzapfen versehen, die diametral einander gegenüberliegend an ihm
angebracht sind und je eine geriffelte Preßrolle drehbeweglich aufnehmen,
welche bei der Rotation der Ringmatrize auf deren Preßfläche abrollen.
Ein Preßrollensteg verbindet beide Tragzapfen.
Durch diese Anordnung der Preßrollen, vor allem durch den Preßrollensteg,
ist der Ringmatrizenpreßraum für das zu pelletierende Material nur
schwer zugänglich, so daß eine gleichmäßige Materialzufuhr, die eine
der Voraussetzungen für ein gutes Pelletieren ist, nicht immer gewähr
leistet werden kann bzw. besondere Materialzuführeinrichtungen vorge
sehen werden müssen.
Die in einer Ringmatrizenpresse auftretenden Reaktionskräfte zwischen
der Ringmatrize und jeder Preßrolle müssen konstruktiv sicher
aufgefangen werden. Bei der bekannten Ringmatrizenpresse mit einem
festen Steg als Preßrollenträger führt das zu relativ schweren und
bei Verwendung von Edelstahlwerkstoff auch zu vergleichsweise teuren
Konstruktionen, da die aus den Preßkräften resultierenden Lagerkräfte
nicht in unmittelbarer Nähe der Preßzone aufgenommen werden können.
Auch die rotationssymmetrische Anordnung von mindestens zwei Preß
rollen im Preßrollenträger garantiert nur dann einen Ausgleich der
Preßkräfte, wenn die Prebedingungen für jede der Preßrollen gleich
gehalten werden können. Infolge der praktisch unvermeidbaren Ungleich
mäßigkeiten und Schwankungen in der Materialversorgung werden die radialen
Preßkräfte jedoch nur mehr oder weniger gut kompensiert.
Bekannt ist ferner eine Maschine zum Pressen oder Formen
plastischer Massen nach Art einer Ringmatrizenpresse, bei der außer
der Ringmatrize auch die Preßrolle angetrieben werden kann (DE-PS 3 97 725).
Bei dieser Ringmatrizenpresse, bei der innerhalb einer ersten, einseitig
offenen Ringmatrize exzentrisch eine gleichlaufend angetriebene Preß
rolle vorgesehen ist, wird das dem Ringmatrizenpreßraum zugeführte
Material von der angetriebenen Preßrolle durch die Preßkanäle der Ring
matrize gepreßt.
Die Ringmatrize ist am Ende einer ersten Welle befestigt, die über
ein Zahnrad von einem Ritzel auf einer Hauptwelle angetrieben wird.
Die Preßrolle sitzt am Ende einer zweiten entgegengesetzt zur ersten
Welle verlaufenden zweiten Welle. Sie wird ebenfalls von einem auf
der Hauptwelle sitzenden Ritzel angetrieben.
Das Ende der zweiten Welle mit der Preßrolle ragt von der offenen Seite
her in den Preßraum der Ringmatrize hinein, wodurch der Materialzu
lauf konstruktiv denkbar schlecht angeordnet ist. Hinzu kommt, daß
der Preßspalt zwischen der Ringmatrize und der Preßrolle sich offensichtlich nicht
- beispielsweise auf verschiedene Materialien - einstellen läßt. Ring
matrize und Preßrolle haben exakt aufeinander abgestimmte Drehzahlen,
die sich nicht variieren lassen. Der Innenraum der Matrize ist infolge
der notwendigen Preßrollenlagerung nur eingeschränkt zugänglich. Alles
in allem ist diese bekannte Ringmatrizenpresse wenig service-freundlich,
weil beispielsweise bei einer Störung in der Materialzufuhr erhebliche
Demontage- und Montagezeiten aufgewendet werden müssen, um diese Störung
zu beseitigen.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
bei der eingangs genannten Presse die Antreib
barkeit sowohl der Preßrollen als auch der Ringmatrize der
art zu verwirklichen, daß die Preßkräfte auf kurzem Wege auf
genommen werden und sich eine robuste Konstruktion ergibt, wobei
dies insbesondere bei einer Presse mit nur einer Preßrolle
erreicht werden soll und die Ringmatrize zwecks guter Material
zufuhr und guter Wartung von einer Seite her zugänglich
bleiben soll.
Gelöst wird diese Aufgabe durch die im Anspruch 1 gekennzeich
neten Merkmale.
Weitere Einzelheiten der Erfindung sind in den Unteransprüchen
2 bis 13 gekennzeichnet.
Bei der Lageranordnung ist von besonderer Bedeutung, daß sich
sowohl der Preßrollenantrieb mit zugehörigem Aufnahmerohr als
auch der Ringmatrizenrotor über Lagerstellen in bzw. auf dem
Gehäusekernzapfen abstützen. Hierdurch werden die im Gehäuse
kernzapfen auftretenden Reaktionskräfte auf engstem Raum kom
pensiert.
Der Ringmatrizenrotor wird durch zwei große Kugellager abge
stützt, deren innerer Durchmesser etwa dem Innendurchmesser
der Ringmatrize entspricht. Dadurch wird eine große Tragkraft
und eine große Genauigkeit der Ringmatrizenlagerung erreicht.
Die Leistungsaufteilung des gemeinsamen drehzahlverstellbaren
Antriebs auf den Antrieb der Ringmatrize bzw. den der Preßrolle
erfolgt über Vorgelege mit zwei als Primärräder wirkenden
Zahnscheiben, die jeweils über Zahnriemen auf die Zahnscheibe
des Ringmatrizenrotors bzw. auf die Zahnscheibe jeder Preß
rollenantriebswelle führen. Gemäß Anspruch 13 stehen die Zahn
riemenantriebe für jede Preßrolle und die Ringmatrize mit einer
Drehmomentenbegrenzungskupplung in Wirkverbindung, um die An
triebseinheit und die Zahnriemen im Falle eines Preßrollen-
Blockierens vor Schaden zu bewahren. Die
notwendige Verspannung der beiden Zahnriemen wird durch je eine Spann
rolle erzielt. Dadurch wird auf einfache Weise auch einer Veränderung
des Achsabstandes zwischen der Vorgelegewelle und jeder Preßrollenantriebs
welle Rechnung getragen, wenn der Preßspalt zwischen Ringmatrize
und Preßrolle(n) durch Verdrehen des exzentrischen Aufnahmerohres ver
ändert worden ist.
Mit der Erfindung werden die Anwendungsmöglichkeiten einer Ringmatrizen
presse breiter und vielseitiger. Die relative Feuchtigkeit der Preß
materialien kann niedriger, der eventuelle Einsatz von Gleitmitteln
geringer sein. Beides ist von Vorteil, weil das Produkt nach dem Pressen
in der Regel getrocknet werden muß. Die Erwärmung des Extrudates ist
nicht so stark, so daß eine anschließende Kühlung in vielen Fällen
entfallen kann.
Bei der Pelletierung von pharmazeutischen Substanzen, bestimmten chemischen
Stoffen und Lebensmittelzusätzen ist es von großer Wichtigkeit, homogene
Pellets von gleichbleibender Qualität zu erzeugen. Volumengleichheit
und gleiche Festigkeit der Extrudate über die gesamte Gangbreite der
Ringmatrize sind dabei anzustreben. In der erfindungsgemäßen Ringmatrizen
presse werden diese Vorgaben dadurch erreicht, daß die eine Seite des
Ringmatrizeninnenraumes so gestaltet ist, daß sie der Bedienung frei
zugänglich ist. Die Befüllung der Ringmatrizenpresse kann dadurch mit
unterschiedlichen, auf die Materialeigenschaften besonders abgestimmten
Zuführeinrichtungen erfolgen. Für die gleichmäßige Ablage des zugeführten
Materials auf der gesamten Gangbreite der Ringmatrize ist es von besonderer
Bedeutung, daß das Austragsorgan der Zuführvorrichtung, z. B. eine Dosier
schnecke oder eine Vibrationsrinne, in den Innenraum der Ringmatrize
hineinragt. Eine weitere Vergleichmäßigung des zugeführten Materials
kann dadurch erreicht werden, daß an der antriebsseitigen Wand des
Ringmatrizenraumes Material-Leitbleche angebracht werden. Die so wichtigen
Voraussetzungen für ein homogenes Pelletieren sind bei den bekannten
Ringmatrizenpressen, deren zentraler Innenraum durch einen Steg zur
Lagerung der Preßrollen versperrt ist, nicht gegeben. Eine frei zugängliche
Bedienungsseite der Ringmatrizenpresse bietet auch den Vorteil, den
Pelletierungsprozeß bestmöglich unter Beobachtung zu haben, um sich
ankündigende Störungen frühzeitig erkennen zu können.
Zum Anspruch 4 ist zu bemerken, daß die Lagerung jeder
Preßrollenantriebswelle mittels vorderer und hinterer
Lager sowie auch Gleitlager z. B. bei einer Presse nach
der DE-AS 11 34 056 bekannt sind.
Zur Einstellung des Abstandes jeder Preßrolle von der
Innenfläche der Ringmatrize wird eine an sich bekannte
Anordnung gemäß Anspruch 8 verwendet.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung
erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 eine Seitenansicht, teilweise im Schnitt einer Ringmatrizen
presse,
Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie II/II in den Fig. 3 und 4
durch die Ringmatrizenpresse,
Fig. 3 einen Schnitt entlang der Linie III/III in Fig. 2,
Fig. 4 einen Schnitt entlang der Linie IV/IV in Fig. 2,
Fig. 5 eine Ringmatrizenpresse mit zwei Preßrollen und
Fig. 6 eine Ringmatrizenpresse mit drei Preßrollen.
Fig. 1 stellt teilweise im Schnitt eine Ringmatrizenpresse 1 nach der Erfin
dung dar. Innerhalb eines Rahmens 2, welcher auf einer Aufstellungsfläche
3 steht, ist ein Antriebsmotor 4 angeordnet, welcher über ein Verstellge
triebe 5, einer Kupplungskombination 6 zur Drehmomentenbegrenzung und zum
Fluchtungsfehlerausgleich ein Vorgelege 7 antreibt.
Das Vorgelege 7 treibt eine Zahnscheibe Z1 entsprechend der Pos. 8 und
eine Zahnscheibe Z2 entsprechend der Pos. 10 an. Die Zahnscheibe 8 steht
über einen Zahnriemen 9 mit einer Zahnscheibe Z3 entsprechend der Pos. 11
in Antriebsverbindung, die auf eine später erläuterte Weise eine Ringma
trize 25 antreibt. Der Zahnriemen 9 wird mit einer Spanneinrichtung 43
gespannt.
Die Zahnscheibe Z2 gemäß der Pos. 10 treibt über einen Zahnriemen 12 eine
Zahnscheibe Z4 entsprechend der Pos. 13 an, die auf eine später erläuterte
Weise mit einer Preßrolle 23 in Antriebsverbindung steht. Der Zahnriemen
12 wird mit einer Spanneinrichtung 44 gespannt.
Die Ringmatrize 25 weist einen Innendurchmesser Dm, die Preßrolle 23 einen
Außendurchmesser Dk auf. Die Preßrolle 23 ist auf eine später erläuterte
Weise innerhalb der Ringmatrize 25 angeordnet. Dieser wird das zu verpressen
de Material über ein Materialzuführrohr 24 zugeführt.
Der Antrieb für die Preßrolle 23 steht mit einem Handhebel 18 in Wirkver
bindung, durch den der Ab
stand zwischen der Lauffläche der Preßrolle und der Innenwand der Ringma
trize eingestellt und fixiert werden kann.
Wesentliche Einzelteile der Ringmatrizenpresse, die nachfolgend in Verbin
dung mit Fig. 2 erläutert werden, sind innerhalb eines Gehäuses 19 unter
gebracht, welches unter Zwischenfügung eines Auflagers 37 mit einem Sockel
20 verbunden, vorzugsweise verschraubt ist. Dieser Sockel 20 wird vom Rah
men 2 getragen, d.h. der Sockel 20 ist mit nicht bezeichneten Querträgern
des Rahmens 2 verschraubt.
Die Ringmatrize 25 ist in einem Matrizengehäuse 21 angeordnet. An die Ring
matrize schließt sich ein Füllkonus 22 an, der in Verbindung mit Fig. 2
näher erläutert wird.
Das pelletierte Material gelangt über einen nur schematisch angedeuteten
Materialaustrag 26 in dafür vorgesehene, in Fig. 1 nicht dargestellte Auf
fanggefäße. Zur Ablösung der Pellets von der Außenfläche der Ringmatrize
25 ist eine an sich bekannte, in Fig. 1 aber nicht dargestellte Abschneid
vorrichtung vorgesehen.
Fig. 2 zeigt einen Schnitt entlang der Linie II/II in den Fig. 3 und 4 durch die
Ringmatrizenpresse. Auf der rechten Seite der Fig. 2 ist im Schnitt das
Matrizengehäuse 21 erkennbar. In dem Matrizengehäuse 21 ist eine Öffnung
enthalten, durch die der Füllkonus 22 teilweise herausragt. Die Ringmatrize
25 mit ihrer Innenfläche 27 weist radial angeordnete Preßkanäle 28 auf,
durch welche das mittels des Materialzuführrohres 24 in einen mit 48 be
zeichneten Ringmatrizenpreßraum eingeführte Material hindurchgepreßt wird.
Der Füllkonus 22 weist einen Außenrand auf, der mittels Schrauben 30 lös
bar an dem äußeren Ringmatrizenbord 29 befestigt ist.
Die Ringmatrize 25 weist auf der dem Füllkonus 22 gegenüberliegenden Seite
einen Klemmkonus 31 auf, welcher in an sich bekannter Weise mittels eines
Spannringes 33 lösbar mit einem Zwischenring 32 verbunden ist, der mittels
Schrauben 35 am der Ringmatrize 25 zugewandten Ende eines Ringmatrizen
rotors 36 angeschlossen ist. Die lösbare Verbindung zwischen der Ringmatrize
25 und dem Zwischenring 32 wird durch den Spannring 33 in Verbindung mit
einer Spannschraube 34 hergestellt.
Der Ringmatrizenrotor 36 ist als abgesetztes Rohr ausgebildet. Sein der
Ringmatrize 25 zugewandtes Ende mit einem größeren Durchmesser ist mittels
eines vorderen Kugellagers 38 und eines hinteren Kugellagers 41 auf einem
Gehäusekernzapfen 45 gelagert, der mittels eines Gehäusebundes 46 und Schrau
ben 47 an das der Ringmatrize 25 gegenüberliegende Ende des Gehäuses 19 an
geschraubt ist. Das Gehäuse 19 ist rohrförmig ausgebildet. Am der Ring
matrize 25 zugewandten Ende des Gehäuses 19 ist, wie die Fig. 2 erkennen
läßt, das Matrizengehäuse 21 angeschweißt.
Zwischen dem vorderen Kugellager 38 und dem Zwischenring 32 ist eine Lager
dichtung 39 und ein Sicherungsring 40 eingefügt.
Zwischen dem vorderen Kugellager 38 und dem hinteren Kugellager 41 ist ein
Abstandsring 42 vorgesehen. Das hintere Kugellager 41 liegt an der Innen
fläche einer Ringstufe an, die durch den Absatz des Ringmatrizenrotors
36 zwischen seinem der Ringmatrize 25 zugewandten Teil mit größerem Durch
messer und seinem hinteren Bereich mit geringerem Durchmesser gebildet
ist. Auf letzterem ist außen die Zahnscheibe 11 befestigt, welche über
den Zahnriemen 9 mit der Zahnscheibe 8 in Antriebsverbindung steht.
Fig. 2 läßt erkennen, daß in einem Ringraum zwischen dem Gehäuse
19 und dem Gehäusekernzapfen 45 der Ringmatrizenrotor 36, seine beiden
Kugellager 38 und 41 sowie die Zahnscheibe 11 angeordnet sind. Die auf
die Ringmatrize und im weiteren auf den Ringmatrizenrotor 36 einwirkenden
Preßkräfte werden sicher von zwei Kugellagern 41 und 38 übernommen und auf
den fest mit dem Gehäuse 19 verbundenen Gehäusekernzapfen 45 übertragen.
In diesem Gehäusekernzapfen 45 ist auch die Lagerung und die Antriebsein
richtung für die Preßrolle 23 angeordnet. Ein Kerbstift 65 fixiert die Preß
rolle 23 auf der Preßrollenantriebswelle 59.
Die Preßrollenantriebswelle 59 weist an ihrem der Preß
rolle 23 gegenüberliegenden Ende eine Klemmverbindung 72
auf, mittels der die Zahnscheibe 13 mit der Antriebshohl
welle 59 verbunden ist.
Die Preßrollenantriebswelle 59 ist mittels eines vorderen
Kugellagers 66, eines mittleren Kugellagers 67 und eines
hinteren Kugellagers 68 in einem Aufnahmerohr 69 gelagert,
welches mittels Gleitlagern 70 exzentrisch im Gehäusekern
zapfen 45 gelagert ist.
Zwischen dem hinteren Kugellager 68 und der Zahnscheibe 13
ist ein Abstandsring 71 vorgesehen.
Fig. 2 läßt auch erkennen, daß mit dem linken Ende des exzen
trisch gelagerten Aufnahmerohres 69 ein Handhebel 18 verbun
den ist. Zur Fixierung des Aufnahmerohres 69 in axialer Rich
tung innerhalb des Gehäusekernzapfens 45 ist eine Axial
fixierung 75 vorgesehen.
Fig. 3 zeigt in Ansicht entlang der Linie III/III in Fig. 2 die Vorrichtung
zum Einstellen des Abstandes zwischen der Preßrolle 23 und der Ring
matrize 25. Der Griff des Handhebels 18 weist einen federgelagerten Stift
auf, welcher mit Sacklöchern 74 auf der Außenseite des Gehäusebundes 46 zu
sammenwirkt. Mit Hilfe des Handhebels 18 kann das exzentrisch innerhalb des
Gehäusekernzapfens 45 gelagerte Aufnahmerohr 69 um einen Winkel von praktisch
180° verschwenkt werden. Dabei kann der Handhebel in dem gewünschten Sack
loch 74 einrasten. Die Verschwenkbewegung des Aufnahmerohres 69 ist stö
rungsfrei möglich, da die Axialfixierung 75 eine Axialbewegung des Aufnah
merohres 69 verhindert.
Fig. 4 läßt erkennen, daß der Abstand zwischen der Preßrolle 23 und der
Ringmatrize 25 durch den vorstehend beschriebenen Handhebel 18 eingestellt
werden kann.
Fig. 1 läßt weiterhin erkennen, daß auch der Zahnriemenantrieb für die Preß
rolle mittels einer Spanneinrichtung 44 auf Spannung gehalten wird. Durch
diese Spanneinrichtung 44 wird die Veränderung des Achsabstandes zwischen
der Preßrollenantriebswelle 59 und der Zahnscheibe 10 ausgeglichen, wenn der Ab
stand zwischen der Preßrolle 23 und der Ringmatrize 25 auf die zuvor be
schriebene Weise verändert wird. Normalerweise sind die Zahnriemenantriebe
10, 12, 13; 8, 9, 11 für die Preßrolle 23 und die Ringmatrize 25 mit einer
Drehmomentenbegrenzungskupplung 49 ausgerüstet, um eine Beschädigung oder
gar Zerstörung der Ringmatrizenpresse, beispielsweise bei überhöhter Ma
terialzufuhr zu verhindern.
Weiterhin wird eine Voreilung der Preßrolle 23 gegenüber
der Ringmatrize 25 erreicht. Dieses geschieht in einfacher Weise durch
Festlegung der Übersetzungsverhältnisse nach der Formel
Die Ringmatrizenpresse läßt es auf einfache Weise zu, daß
die Zuführung des Preßmaterials in den Ringmatrizenpreßraum 48 in Abhänig
keit von der Leistungsaufnahme des Antriebsmotors 4 und der Drehzahl der
Vorgelegewelle 7 in bekannter Weise regelbar ist.
Ein besonderes Kennzeichen ist, daß die Preßdrücke von Ringma
trize 25 und Preßrolle 23 beide auf den Gehäusekernzapfen 45 übertragen
werden. Die oft beträchtlichen Preßdrücke wirken sich daher nicht auf das
Gehäuse und über dieses auf den Rahmen bzw. die Stellfläche aus.
Ohne am Kern der Erfindung etwas zu ändern, kann nach dem Konstruktions
prinzip des beschriebenen Ausführungsbeispieles ohne Schwierigkeiten auch
im Gehäusekernzapfen 45 wenigstens eine weitere Preßrolle 23 gelagert
werden, wie in Fig. 5 und 6 dargestellt ist. Bei einer vergrößerten Ring
matrizenpresse, die zwei oder mehrere Preßrollen benötigt, ist entsprechend
eine Ringmatrize eingesetzt, deren Innendurchmesser größer ist, so daß er
Platz für zwei unter Umständen auch mehr Preßrollen hat. Alle diese Preß
rollen weisen dann Aufnahmerohre 69 auf, innerhalb deren Preßrollenantriebswellen
59 gelagert sind.
Der Antrieb erfolgt jeweils über Zahnscheiben 13, die dann sämtlich durch
einen entsprechend geführten Zahnriemen 12 von einer Zahnscheibe 10 ange
trieben werden.
Auch die Abstandsregulierung der Preßrollen 23 erfolgt im Prinzip nach der
beschriebenen Methode in Verbindung mit der exzentrischen Lagerung von je
der Preßrollenantriebswelle und dem zugehörigen Aufnahmerohr 69 und wird für jede
Preßrolle einzeln vorgenommen. Die exzentrischen Aufnahmerohre 69 können
über einen abziehbaren Hebel verdreht werden und über an sich bekannte,
an der rückseitigen Gehäusewand befestigte Klemm-Mechanismen in der ge
wünschten Position festgehalten werden.
Claims (13)
1. Ringmatrizenpresse mit einer rotierend antreibbaren, von
Preßkanälen durchsetzten Ringmatrize und wenigstens einer
mit deren Innenfläche in Wirkverbindung stehenden, gleich
sinnig antreibbaren Preßrolle, die das dem Ringmatrizen
preßraum zugeführte Material durch die Preßkanäle in einen
Materialaustrag preßt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ringmatrize (25) an dem einen Ende eines innerhalb
eines Gehäuses (19) drehbar auf einem Gehäusekernzapfen (45)
gelagerten Ringmatrizenrotors (36) befestigt ist und daß
jede Preßrolle (23) an einem in den Ringmatrizenpreßraum
(48) hineinragenden Ende einer Preßrollenantriebswelle (59)
sitzt, die in einem exzentrisch gebohrten Aufnahmerohr (69)
gelagert ist, welches seinerseits drehverstellbar im Gehäuse
kernzapfen (45) gelagert ist.
2. Ringmatrizenpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Ringmatrizenrotor (36) an seinem von der Ringmatrize
(25) abgewandten Teil einen Drehantrieb (8, 11) aufweist.
3. Ringmatrizenpresse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Ringmatrizenrotor (36) als Hohlzylinder ausgebildet
ist, der mittels zweier Kugellager (38, 41) auf dem Ge
häusekernzapfen (45) gelagert und abgestützt ist, wobei der
Drehantrieb als eine Zahnscheibe (11) für einen Zahnriemen
(9) ausgebildet ist.
4. Ringmatrizenpresse nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet,
daß jede Preßrollenantriebswelle (59) mittels eines vorderen,
mittleren und hinteren Kugellagers (66, 67, 68) in dem
zugehörigen Aufnahmerohr (69) gelagert ist und daß sich jedes
Aufnahmerohr (69) über eine Gleitlagerung (70) in dem Ge
häusekernzapfen (45) abstützt.
5. Ringmatrizenpresse nach den Ansprüchen 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf dem aus dem Aufnahmerohr (69) herausragenden freien
ende jeder Preßrollenantriebswelle (59) eine Zahnscheibe
(13) für einen Zahnriemenantrieb (10, 12, 13) sitzt.
6. Ringmatrizenpresse nach den Ansprüchen 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das der Ringmatrize (25) gegenüberliegende Ende des
Gehäusekernzapfens (45) einen Gehäusebund (46) aufweist, der
mit der Wand des Gehäuses (19) verschraubt ist.
7. Ringmatrizenpresse nach den Ansprüchen 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ringmatrize (25) mittels eines Zwischenringes (32)
am im Durchmesser größeren Ringmatrizenrotor (36) befestigt
ist.
8. Ringmatrizenpresse nach den Ansprüchen 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstand jeder Preßrolle (23) von der Innenfläche
der Ringmatrize (25) durch Drehung des exzentrisch gebohr
ten Aufnahmerohres (69) im Gehäusekernzapfen (45) einstell
bar ist.
9. Ringmatrizenpresse nach den Ansprüchen 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ringmatrize (25) und jede Preßrolle (23) mit dem
gleichen Antriebsmotor (4) in Antriebsverbindung stehen.
10. Ringmatrizenpresse nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Antriebsmotor (4) einerseits und der Ring
matrize (25) sowie jeder Preßrolle (23) andererseits Vorge
lege (7) angeordnet sind, deren als Primärräder wirkende
Zahnscheiben (8, 10) vom Antriebsmotor (4) gemeinsam ange
trieben werden.
11. Ringmatrizenpresse nach den Ansprüchen 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Erreichung einer gewünschten geringen Voreilung
jeder Preßrolle (23) gegenüber der Ringmatrize (25) die
Übersetzungsverhältnisse der Drahtantriebe für jede Preßrolle
(23) und die Ringmatrize (25)
entsprechend festgelegt sind.
12. Ringmatrizenpresse nach Anspruch 5 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Erreichung einer gewünschten geringen Voreilung
jeder Preßrolle (23) gegenüber der Ringmatrize (25) die
Übersetzungsverhältnisse der Drehantriebe für jede Preßrolle
(23) und die Ringmatrize (25) durch Wahl der Zahnscheiben
(8, 10, 11, 13) entsprechend festgelegt sind.
13. Ringmatrizenpresse nach den Ansprüchen 5 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zahnriemenantriebe (10, 12, 13; 8, 9, 11) für jede
Preßrolle (23) und die Ringmatrize (25) mit einer Dreh
momentenbegrenzungskupplung (49) in Wirkverbindung stehen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883816842 DE3816842A1 (de) | 1988-05-18 | 1988-05-18 | Ringmatrizenpresse |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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