DE3815228A1 - Abscheideanlage zum abscheiden von im wasser mitgefuehrten schmutzstoffen und zum trennen dieser schmutzstoffe von lebenden fischen - Google Patents
Abscheideanlage zum abscheiden von im wasser mitgefuehrten schmutzstoffen und zum trennen dieser schmutzstoffe von lebenden fischenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Abscheideanlage zum Abschei
den von im Wasser mitgeführten Schmutzstoffen und zum
Trennen dieser Schmutzstoffe von lebenden Fischen, mit
einem Abscheidebecken zur Einleitung des Schmutzwassers,
welches einen Rechenrost zur Zurückhaltung von Schmutz
stoffen aufweist und bei der im Wasser befindliche
Fische durch ein bewegbares Führelement in einen Teil
raum gedrängt und aus diesem zu einem Fischauslaß ge
führt werden.
Obwohl verschiedene Vorrichtungen z.B. elektrische
Fischscheuchanlagen das Einschwimmen von Fischen in
Wassereinlaufbauwerke wie Kühlwassereinlaßkanäle und
dergleichen verhindern sollen, wird besonders unter un
günstigen Umständen immer noch eine größere Anzahl von
lebenden Fischen von mechanischen Rechen- und Sieban
lagen erfaßt und in das Abscheidebecken gefördert.
Eine Abscheideanlage der eingangs genannten Art ist in
der DE-OS 32 30 137 beschrieben. Bei dieser vorbekannten
Anlage ist in seitlichem Anschluß an das Abscheidebecken
ein abtrennbarer Teilraum vorgesehen, in den die Fische
mit Hilfe eines Konzentriereffektes getrieben werden.
Aus diesem Teilraum können sie dann mit einer Förder
vorrichtung zur Weiterleitung, z.B. über den Vorfluter,
in freies Gewässer geleitet werden.
Die Erfindung geht von der Aufgabenstellung aus, eine
Abscheideanlage der oben beschriebenen Art so auszu
bilden, daß eine wirkungsvolle Trennung von Schmutz
stoffen und lebenden Fischen erreicht wird. Dabei soll
die Reinigung des Rechens nicht zur Tötung der mit dem
Schmutzgut geförderten lebenden Fische führen, bzw. es
soll die Reinigung nicht durch diese behindert werden.
Die Lösung dieser Aufgabenstellung erfolgt dadurch, daß
der im Abscheidebecken bewegbare Rechenrost als Führungs
element ausgebildet ist und wenigstens eine steuerbare
Durchlaßausnehmung aufweist. Durch die Fahrbewegung des
Rechenrostes werden somit die lebenden Fische in min
destens einem Teilraum des Abscheidebeckens konzentriert,
aus dem sie durch eine oder mehrere steuerbare Durchlaß
ausnehmungen herausschwimmen und gegebenenfalls wieder
in freies Gewässer gelangen können. Nachdem die Fische
den Teilraum verlassen haben, erfolgt die Reinigung des
Rechens zur Abscheidung und zum Abtransport der vorhan
denen Schmutzstoffe, wobei die bekannten zur Rechen
reinigung vorgesehenen Reinigungsvorrichtungen, z.B.
Hakenreiniger, angewendet werden können.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung erscheint es
zweckmäßig, im Bereich der Durchlaßausnehmung ein
Element anzuordnen, welches das Hindurchschwimmen der
Fische durch die Durchlaßausnehmung fördert. Ein solches
Element kann vorteilhaft eine eine Anziehungs- oder
Scheuchwirkung ausübende Elektrode sein.
Die Durchlaßausnehmung bzw. Durchlaßausnehmungen sind
zweckmäßig als aufklappbares Teilsegment des Rechen
rostes ausgebildet, das sich über die ganze Breite oder
über einen Abschnitt des Rechenrostes erstrecken kann.
Der Rechenrost weist vorteilhaft eine solche Spaltweite
auf, die nach der Größe der anfallenden Fische bei der
Bewegung des Rechenrostes als Führelement eine Konzen
tration im einen Teilraum des Abscheidebeckens ermög
licht. Zweckmäßig liegt die Spaltweite des Rechenrostes
bei etwa 10 mm.
Das Abscheidebecken kann in weiterer Ausgestaltung der
Erfindung im Bereich seines einen Endes mit einem steuer
baren Fischauslaß versehen sein.
Das Abscheidebecken enthält zweckmäßig einen die Füll
höhe bestimmenden Überlauf.
Ein vorteilhaftes Betriebsverfahren für eine Abscheide
anlage, insbesondere der oben beschriebenen Art, kann
in der Weise ausgeführt werden, daß die Fische durch einen
geschlossenen Rechenrost in einer ersten Endlage seiner
Fahrstrecke in einem ersten Teilraum zusammengedrängt
werden, daß danach eine Durchlaßausnehmung des Rechen
rostes freigegeben wird, durch die die Fische aus dem
ersten Teilraum in den freien Beckenraum hindurch
schwimmen, daß der Rechenrost von den abzuscheidenden
Schmutzstoffen gereinigt wird und sich nunmehr bei ge
schlossener Durchlaßausnehmung in seine zweite Endlage
bewegt, wobei die Fische aus dem freien Beckenraum in
einem zweiten Teilraum des Abscheidebeckens nochmals
zusammengedrängt werden, und daß anschließend ein Fisch
auslaß aus dem zweiten Teilraum geöffnet wird. Der erste
und der zweite Teilraum liegen bei rechteckigem Becken
grundriß vorteilhaft jeweils im Bereich der Beckenenden.
Durch die Anwendung der Merkmale der Erfindung wird eine
Abscheideanlage zum Trennen von Schmutzstoffen und leben
den Fischen geschaffen, bei der die aus einem Rechenzulauf,
beispielsweise einer Spülwasserrinne hinter einem Fein
rechen, aus einem Kanal oder aus einer Fischpumpe geför
derten Schmutzstoffe und Fische unter schonender Behand
lung der lebenden Fische abgetrennt und diese gegebenen
falls wieder in das freie Gewässer zurückgeführt werden
können. Eine solche Anlage erfüllt durch ihre schonende
Trennung von Schmutzstoffen und lebenden Fischen hohe
Anforderungen des Umweltschutzes und kann beispielsweise
in Verbindung mit dem Kühlwasserzufluß bei Kraftwerken
oder dergleichen angewendet werden.
Die Erfindung soll nachfolgend anhand einer Zeichnung
näher erläutert werden; es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch ein Abscheide
becken in der zweiten Endlage des Rechen
rostes als Ausgangsposition,
Fig. 2 eine Schnittansicht nach Fig. 1, bei der
sich der Rechenrost in seiner ersten End
lage befindet.
In Fig. 1 und 2 ist ein Abscheidebecken 1 erkennbar, in
das ein Schmutzstoffe und lebende Fische zuführender,
beispielsweise von einer Fischpumpe gespeister Einlaß 2
mündet. Auf den parallelen Beckenoberkanten 3 ist auf
einem Fahrwerk 4 ein Rechenrost 5 verfahrbar, welcher
aus parallelen, vertikalen Stäben von ca. 10 mm Spalt
weite besteht, zwischen die hakenförmige Reinigungsele
mente 6 einer auf dem Fahrwerk 4 angeordneten und mit
diesem verfahrbaren Reinigungsvorrichtung 7 eingreifen.
In dem Rechenrost 5 befindet sich eine mit einem nicht
dargestellten Antrieb verbundene steuerbare Durchlaß
klappe 8, vor der eine die Fische anziehende mit dem
Wagen 4 verfahrbare Anode 9 angeordnet ist. Die elek
trische Schaltung der Anode 9 entspricht bekannten Aus
führungsformen, wie sie zum Fischfang benutzt werden.
Auf dem Wagen 4 befindet sich zur Weiterleitung der
abgeschiedenen Schmutzstoffe eine Förderrinne 10, welche
die von den hakenförmigen Reinigungselementen 6 ange
lieferten Schmutzstoffe und toten Fische übernimmt und
in einen seitlichen Ablageraum zum Abtransport fördert.
Im Bereich des rechten Beckenendes ist im Beckenboden
ein Fischauslaß in Form einer steuerbaren Auslaßklappe 11
vorgesehen. Zur Bestimmung der Füllhöhe im Abscheide
becken 1 dient ein Überlauf 12, dessen Unterkante die
Füllhöhe festlegt.
Die Arbeitsweise der Abscheideanlage soll ausgehend von
Fig. 1 erläutert werden. In dieser Ausgangsposition be
findet sich der als Führelement für die Fische benutzte
Rechenrost 5 in seiner zweiten Endlage und die Durch
laßklappe 8 ist geschlossen. Nunmehr bewegt sich der
Rechenrost 5 nach links in die in Fig. 2 dargestellte
erste Endlage. Dabei werden die Fische in einem ersten
Teilraum 13 zusammengedrängt. Gleichzeitig belädt sich
der Rechenrost 5 an seiner in Fahrrichtung vorne lie
genden Seite mit abzuscheidenden Schmutzstoffen.
Nachdem die erste Endlage der Fahrstrecke unter Bildung
des Teilraumes 13 erreicht ist, wird die Durchlaßklappe 8
geöffnet und zusätzlich die anziehende Anode 9 an Span
nung gelegt. Die Fische verlassen den Teilraum 13 und
gelangen in den freien Beckenraum. Anschließend wird
die Durchlaßklappe 8 wieder geschlossen und der Rechen
rost mit Hilfe der zwischen die Stäbe eingreifenden
Reinigungselemente 6 gereinigt.
Nach Beendigung des Reinigungsvorganges fährt der Rechen
rost 5 mit geschlossener Durchlaßklappe 8 und abgeschal
teter Anode 9 nach rechts in seine zweite Endlage. Dabei
werden die Fische erneut in einen zweiten Teilraum 14
zusammengedrängt. Nachdem die zweite Endlage erreicht
ist, erfolgt die Öffnung der Auslaßklappe 11, und die
lebenden Fische werden in einen Kanal ausgeworfen, der
sie in das freie Gewässer zurückbringt.
Damit ist die Ausgangsposition nach Fig. 1 wieder herge
stellt, und der Rechenrost kann nach entsprechender
Einströmdauer erneut in Richtung auf seine erste Endlage
bewegt werden.
Die Anzahl und der Zeitabstand der Reinigungs- bzw.
Separierungszyklen richtet sich nach dem Anfall der
Schmutzstoffe und Fische. Im allgemeinen wird das Zu
sammendrängen und Herausfördern der Fische aus dem Ab
scheidebecken periodisch in einem Zeitabstand von meh
reren Stunden vorgenommen.
Es kann gegebenenfalls zweckmäßig sein, die Bewegung
des Rechenrostes in Abhängigkeit von der Konzentration
der lebenden Fische bzw. der Konzentration der Schmutz
stoffe und der lebenden Fische zu steuern. Dadurch wird
ein Reinigungs- bzw. Separierungszyklus erst dann ein
geleitet, wenn der Rechenrost mit Schmutzstoffen aus
reichend beladen ist, bzw. wenn eine genügende Anzahl
lebender Fische in das Abscheidebecken gefördert wurde.
Eine solche Anlage kann stationär, aber gegebenenfalls
auch transportabel ausgebildet sein.
Claims (13)
1. Abscheideanlage zum Abscheiden von im Wasser mit
geführten Schmutzstoffen und zum Trennen dieser
Schmutzstoffe von lebenden Fischen, mit einem Ab
scheidebecken zur Einleitung des Schmutzwassers,
welches einen Rechenrost zur Zurückhaltung von
Schmutzstoffen aufweist und bei der im Wasser be
findliche Fische durch ein bewegbares Führelement
in einen Teilraum gedrängt und aus diesem zu einem
Fischauslaß geführt werden, dadurch ge
kennzeichnet, daß der im Abscheidebecken
(1) bewegbare Rechenrost (5) als Führelement aus
gebildet ist und wenigstens eine steuerbare Durch
laßausnehmung (8) aufweist.
2. Abscheideanlage nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß im Bereich der
Durchlaßausnehmung (8) ein Element (9) angeordnet
ist, welches das Hindurchschwimmen der Fische durch
die Durchlaßausnehmung fördert.
3. Abscheideanlage nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Element eine
eine Anziehungs- oder Scheuchwirkung ausübende
Elektrode (9) ist.
4. Abscheideanlage nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der bewegbare
Rechenrost (5) mit einer Reinigungsvorrichtung
(7) versehen ist.
5. Abscheideanlage nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Durchlaßaus
nehmung (8) ein aufklappbares Teilsegment des
Rechenrostes (5) ist.
6. Abscheideanlage nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Rechenrost
(5) eine solche Spaltweite aufweist, daß eine Kon
zentration der Fische in einem Teilraum (13, 14)
des Abscheidebeckens (1) möglich ist.
7. Abscheideanlage nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Spaltweite
des Rechenrostes (5) bei 10 mm liegt.
8. Abscheideanlage nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Abscheidebecken
(1) im Bereich seines einen Endes einen steuerbaren
Fischauslaß (11) aufweist.
9. Abscheideanlage nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Abscheide
becken (1) einen die Füllhöhe bestimmenden Über
lauf (12) aufweist.
10. Betriebsverfahren für eine Abscheideanlage zum
Trennen von im Wasser mitgeführten Schmutzstoffen
und lebenden Fischen, welche mit dem Schmutzwasser
in ein Abscheidebecken gelangen, insbesondere für
eine Abscheideanlage nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Fische durch
einen geschlossenen Rechenrost (5) in einer ersten
Endlage seiner Fahrstrecke in einem ersten Teil
raum (13) zusammengedrängt werden,
daß danach eine Durchlaßausnehmung (8) des Rechen rostes (5) freigegeben wird, durch die die Fische aus dem ersten Teilraum (13) in den freien Becken raum hindurchtreten,
daß der Rechenrost (5) von den abzuscheidenden Schmutz stoffen gereinigt wird und sich nunmehr bei geschlosse ner Durchlaßausnehmung (8) in eine zweite Endlage be wegt, wobei die Fische in einem zweiten Teilraum (14) des Abscheidebeckens (1) zusammengedrängt werden, und daß anschließend ein Fischauslaß (11) aus dem zweiten Teilraum (14) geöffnet wird.
daß danach eine Durchlaßausnehmung (8) des Rechen rostes (5) freigegeben wird, durch die die Fische aus dem ersten Teilraum (13) in den freien Becken raum hindurchtreten,
daß der Rechenrost (5) von den abzuscheidenden Schmutz stoffen gereinigt wird und sich nunmehr bei geschlosse ner Durchlaßausnehmung (8) in eine zweite Endlage be wegt, wobei die Fische in einem zweiten Teilraum (14) des Abscheidebeckens (1) zusammengedrängt werden, und daß anschließend ein Fischauslaß (11) aus dem zweiten Teilraum (14) geöffnet wird.
11. Betriebsverfahren nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, daß der erste und der
zweite Teilraum (13, 14) jeweils im Bereich der Becken
enden des Abscheidebeckens (1) gebildet werden.
12. Betriebsverfahren nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Steuerung der
Bewegung des Rechenrostes (5) in Abhängigkeit von
der Konzentration der lebenden Fische erfolgt.
13. Betriebsverfahren nach Anspruch 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Steuerung
der Bewegung des Rechenrostes (5) in Abhängigkeit
von der Konzentration der Schmutzstoffe und der
lebenden Fische erfolgt.
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DE3815228C2 DE3815228C2 (de) | 1996-04-11 |
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