DE3815069A1 - Verfahren zur herstellung einer korrosionsfesten verbindung zwischen aus metallischem werkstoff gebildeten bauteilelementen durch punktschweissen - Google Patents
Verfahren zur herstellung einer korrosionsfesten verbindung zwischen aus metallischem werkstoff gebildeten bauteilelementen durch punktschweissenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer
korrosionsfesten Verbindung zwischen aus metallischem Werk
stoff gebildeten Bauteilelementen durch Punktschweißen, ins
besondere zur Verbindung von Bauteilelementen der Zellen
struktur von Luft- oder Raumfahrzeugen.
Zur Erzielung einer stoffschlüssigen Verbindung von Bau
teilen oder Bauteilelementen, die aus gleichem oder ähn
lichem Werkstoff bestehen, ist Schweißen ein allgemein be
kanntes Arbeitsverfahren.
Die Vereinigung metallischer Werkstoffe erfolgt dabei unter
Anwendung von Wärme und Druck mit oder ohne Zusatz von art
gleichem Werkstoff.
Die Erfindung geht aus vom allgemeinen bekannten Punkt
schweißverfahren zur Verbindung zweier oder mehrerer Bau
teilelemente zu einem Teil.
Beim Punktschweißverfahren, das als Widerstandspreßschweißen
einzuordnen ist, wird kurzzeitig zwischen den miteinander zu
verbindenden Teilen ein brennender Lichtbogen erzeugt und
die Verbindung durch nachfolgendes, schlagartiges Stauchen
hergestellt.
Bauteile der Luft- und Raumfahrt, aber auch solche des
Automobilbaus, erfordern eine korrosionsfeste Schweiß
verbindung.
Bekannt ist unter Einsatz des bisher üblichen trockenen
Punktschweißverfahrens auf die Berührungsfläche der mitein
ander zu verbindenden Teile Epoxidkleber aufzubringen.
Die Verwendung von Epoxidklebern zur Erzielung einer korro
sionsfesten Schweißverbindung trägt zwar zu einer zusätz
lichen Steigerung der Übertragung von Schubspannungen zu
sätzlich zur Punktschweißverbindung bei, jedoch sind der
artige Kleber alterungsanfällig und anfällig gegen soge
nannte "bondline corrosion" (Korrosion an den Berührungs
flächen zwischen Kleber und Metall durch Feuchte im Kleber).
Um diesem Nachteil entgegenzuwirken, müssen die Klebefugen
mit Dichtmassenraupen abgedeckt werden. Diese Ausbildung
stellt einerseits einen erhöhten Arbeitsaufwand dar und ist
andererseits bei Hohlprofilen größerer Längserstreckung nur
schwer oder überhaupt nicht durchführbar.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zu schaffen, mit
dessen Hilfe eine völlig korrosionsfeste, alterungsbestän
dige Punktschweißverbindung herstellbar ist.
Die gestellte Aufgabe ist durch die im Anspruch 1 genannten
Verfahrensmerkmale und in vorteilhafter weiterer Ausgestal
tung den Merkmalen der dem Anspruch 1 folgenden Ansprüche
gelöst.
Das erfindungsgemäße Verfahren beziehungsweise die Mittel
zur Durchführung des Verfahrens ermöglichen gegenüber dem
Bekannten den Einsatz der allgemein bekannten Punktschweiß
technologie zum Verbinden metallischer Bauteile, insbeson
dere solcher, für den Einsatz an Bauteilen für die Luft-
und Raumfahrt mit ihren besonderen Erfordernissen und
Forderungen an Korrosionsfestigkeit und Alterungsbeständig
keit. Daraus resultiert eine wesentliche Vereinfachung und
Kostenminderung als Alternative zum Einsatz von Kunststoff
bauteilen und Klebebauteilen.
Besondere Vorteile, der für des Punktschweißen eingesetzten
Dichtmasse, ergeben sich daraus, daß die Dichtmasse an
schrägen und senkrechten Verbindungsflächen nicht wegfließt,
daß Dichtmassen der genannten Art äußerst alterungsbeständig
gegenüber der Verwendung von Epoxidklebern sind, daß die Aus
härtung bei Raumtemperatur erfolgen kann und in der Dicht
massenklebung keine "bondline corrosion" auftritt.
Das neuartige Verfahren erfordert gegenüber den bisher ange
wandten Arbeitsverfahren keine neuen Werkzeuge und außerdem
entfällt mit dem erfindungsgemäßen Verfahren eine Nacharbeit
der Verbindung.
Die Dichtmassen zwischen den miteinander zu verbindenden
Bauteilen dient mit Bezug auf die Punktschweißverbindung
lediglich dazu, den Spalt zwischen den zu verbindenden
Teilen vor Korrosionsangriff dauerhaft zu schützen. Die
Festigkeit der Verbindung wird hierbei weitgehend über die
Schweißpunkte erzeugt.
In der Zeichnung ist in Verbindung mit einer Punktschweiß
einrichtung ein Ausführungsbeispiel in unterschiedlichen
Arbeitsschritten dargestellt.
Es zeigt
Fig. 1 schematisiert eine Punktschweißeinrichtung
gemeinsam mit zwei miteinander zu verbinden
den Bauteilelementen, wobei die Elektroden
als drucklos am Werkstück anliegend zu be
trachten sind,
Fig. 2 die Punktschweißeinrichtung gemeinsam mit den
Bauteilelementen in einem gegenüber Fig. 1
vergrößertem Maßstab,
Fig. 3 die Punktschweißeinrichtung in einem, gegenüber
der Darstellung nach Fig. 1 und 2, fortge
schrittenen Arbeitsstadium,
Fig. 3a in einem Ausschnitt aus Fig. 3 eine Stirn
ansicht gemäß der Linie IIIa-IIIa der Fig. 3,
Fig. 4 in einer fotografischen, vergrößerten Schnitt
bilddarstellung im Querschnitt eine Punktschweiß
stelle in Verbindung mit der Dichtmasse und
Fig. 5 die fotografische Darstellung einer Punktschweiß
stelle in Draufsicht gemäß der Darstellung nach
Fig. 4, wobei die Darstellung eine aufgetrennte
Punktschweißstelle ist.
Bei der in Fig. 1 und 2 schematisch angedeuteten Punkt
schweißeinrichtung 1 üblicher Bauart, ist mit 2 die beweg
liche Stiftelektrode und mit 3 die feststehend angeordnete
Gegenelektrode bezeichnet.
Zwischen den beiden Elektroden 2, 3 befinden sich die Füge
flächenabschnitte 4′, 5′ der miteinander zu verbindenden
Bauteilelemente 4, 5.
Mit 7 ist in Fig. 1 ferner noch der Punktschweißtransforma
tor der Punktschweißeinrichtung 1 und mit 8 die auf die
Fügeflächenabschnitte 4′, 5′ der mit einander zu verbinden
den Bauteilelemente 4, 5 ganzflächig aufgebrachte Dicht
massenschicht bezeichnet.
Wie aus Fig. 3 ersichtlich liegen hier in einem gegenüber
Fig. 1 und 2 fortgeschrittenem Bearbeitungsstadium die
Elektroden 2, 3 mit einem für den Punktschweißvorgang vor
gebenem Druck P am Bauteilelement 4, 5, das heißt an deren
Fügeflächenabschnitten 4′, 5′ an.
Unter dem Auflagedruck P der Elektroden 2, 3 mit vorbestimm
ter Größe an den Bauteilelementen 4, 5, wird die im Bereich
des Auflagedruckes der Elektroden 2, 3 der Fügeflächen 4′,
5′ aufgebrachte Dichtmassenschicht 8 verdrängt.
Infolge des Elektrodendruckes P wird eine Druckpunktfläche
10 an beiden Bauteilelementen 4, 5 gebildet, über die metal
lischer Kontakt zwischen den Bauteilelementen 4, 5 herge
stellt wird.
Die Druckpunktflächen 10 sollen dabei im Durchmesser größer
als die beim Punktschweißvorgang entstehende Schweißpunkt
fläche 11, erzeugt durch die Elektroden 2, 3, bemessen sein.
Der Arbeitsablauf beim Punktschweißverfahren ist so, daß
nach dem Verdrängen der Dichtmasse 8 im Bereich der Druck
punktfläche 10 durch definierten Elektrodendruck P durch
Stromzufuhr anschließend die Schweißpunktfläche 11 erzeugt
wird.
In diesem Bearbeitungsstadium wird in herkömmlicher Weise
der Stauchdruck der Elektroden 2, 3 auf die Bauteilelemente
4, 5 zur Verschweißung erhöht.
Die Elektrodendruckpunktfläche 10 wird mittels Variierens
des Anfangs-Elektrodendruckes P in Abhängigkeit von der
Größe der Schweißpunktfläche 11 bemessen.
Die Größe des Durchmessers der Schweißpunktfläche 11 wird
bestimmt durch die Stromstärke und Schmelzzeit beim Punkt
schweißvorgang. Ferner ist die Bemessung abhängig von der
Größe des aufgewandten Druckes P mittels der Elektroden 2, 3,
und es besteht ferner eine Abhängigkeit der Größe des Durch
messers der Schweißpunktfläche 11 von der Art und Zusammen
setzung des Werkstoffs der Bauteilelemente 4, 5 und au
ßerdem von den Anforderungen, die an die Festigkeit des
fertig geschweißten Bauteiles gestellt sind.
Der Durchmesserunterschied zwischen Schweißpunktfläche 11
und Druckpunktfläche 10 sollte vorzugsweise im Durchmesser
etwa 2 mm betragen.
Bei Einhaltung der vorgegebenen Differenzdurchmesser der
Flächen 10, 11 wird eine Erfassung der Dichtmasse 8 im Be
reich der Schweißpunktfläche 11 von der Punktschweißschmelze
vermieden und eine Zerstörung der Dichtmasse durch Wärmeein
wirkung ausgeschlossen.
Die Dichtmassenschicht 8 kann so auf die Fügeflächen 4′, 5′
der Bauteilelemente 4, 5 aufgebracht sein, daß beidseitig
der Bereich der Stirnfläche 16 der Bauteilelemente 4, 5 mit
einer im Querschnitt etwa dreieckförmigen Dichtmassenraupe
17 versehen wird und somit die sonst der Korrosion unter
liegenden Stirnflächen 15, 16 durch die Dichtmasse abge
schlossen sind.
Damit wird dem in der Technik allgemein als "bondline
corrosion" bekannten Effekt zwischen einander berührenden
Flächen entgegengewirkt.
Die bei Punktschweißverbindungen bisher eingesetzten Kleber
enthalten Feuchtigkeit, welche zur Korrosion der Bauteile
und der Schweißverbindung führt.
Als Ausführungsform für eine Dichtmasse für die angegebene
Aufgabe kann eine Masse vorgesehen sein, die sich auf der
Grundlage herkömmlicher Polysulfid-Polymere aufbaut.
Das Grundpolymer weist in bekannter Weise generell die
chemische Gliederung
auf.
Die Dichtmassenzubereitung kann mit wasserlöslichen
Chromaten dotiert sein. Damit verbessert sich die anti
korrosive Eigenschaft auf Leichtmetallsubstraten.
Der Punktschweißvorgang in Verbindung mit dem Aufbringen
der Dichtmasse zwischen den Bauteilelementen 4, 5 enthält im
wesentlichen folgende Verfahrensschritte:
- - Beizen der Fügeflächen 4′, 5′ der Bauteilelemente 4, 5
- - Auftragen der Dichtmasse 8 auf die Fügeflächen 4′, 5′ (je nach Bauteil ein- oder beidseitig)
- - Heften der Bauteilelemente 4, 5
- - Punktschweißvorgang,
- - durch definierten Elektrodendruck zunächst Verdrängung der Dichtmasse 8 im Bereich des Druckpunktes (kreisrund) zur Herstellung metallisch blanker Fügeflächenabschnitte im Bereich des Druckpunktes für die Punkt schweißkontaktgabe
- - Stromzufuhr zur Erzeugung der Schweißpunkt fläche 11 mit Erhöhung des Elektrodendruckes
- - Reinigen der Bauteilelemente 4, 5
- - Aushärten der Dichtmasse 8.
Die fotografische Darstellung gemäß Fig. 4 in der Art
einer Schnittbilddarstellung läßt die beiden miteinander
durch Punktschweißen verbundenen Bauteilelemente 4, 5 bzw.
deren Fügeabschnitte 4′, 5′ und die zwischen den Teilen
flächig aufgetragene Dichtmassenschicht 8 erkennen.
Ferner ist die Elektrodendruckpunktfläche 10 und die
Schweißpunktfläche 11 zu erkennen, wobei die von der Dicht
masse 8 freie Ringfläche infolge der Durchmesserdifferenz
zwischen der Druckpunktfläche 10 und der Schweißpunktfläche
11 ersichtlich ist.
Das beschriebene Verfahren erfordert keine zusätzlichen Be
arbeitungsschritte gegenüber dem normalen Punktschweißen.
Die Punktschweißstelle wird durch die dem Punktschweißen
vorangehende Verdrängung der Dichtmasse von dieser nicht be
rührt und die Punktschweißstelle ist ungestört durch die
Dichtmasse. Daher tritt auch kein Festigkeitsverlust durch
den Einsatz der Dichtmasse auf und die Qualität der Punkt
schweißung entspricht der der Trockenpunktschweißung.
Die zwischen den Bauteilelementen 4, 5 liegende Dicht
massenschicht 8 erbringt, wenn auch nur in geringem Maße
eine Festigkeitserhöhung zusätzlich zur Punktschweißung.
Die Erhöhung beträgt etwa 1/5 der Festigkeit, die bei der
Anwendung von Klebern erreichbar ist.
Die Dichtmasse muß eine solche Beschaffenheit besitzen, daß
bei Schäl- oder Scheerbelastung die Dichtmasse kohäsiv, je
doch nicht adhäsiv versagt.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung einer korrosionsfesten Ver
bindung zwischen aus metallischem Werkstoff gebildeten
Bauteilelementen durch Punktschweißen, insbesondere Bau
teilelemente der Zellenstruktur von Luftfahrzeugen oder
Raumfahrzeugen, wobei eine Vorbehandlung der Fügeflächen
(4′, 5′) für den Punktschweißvorgang und den haftenden
Auftrag korrosionsverhindernder Schichten wie Entfetten,
Spülen, Beizen erfolgt, gekennzeichnet
durch die Verfahrensschritte
- - Aufbringen einer Dichtmassenschicht (8) zumindest einseitig auf die Fügeflächen (4′, 5′) eines der Bauteilelemente (4, 5),
- - Heften der Bauteilelemente (4, 5),
- - Punktschweißvorgang mit
- - Einstellung eines definierten Elektroden druckes zur Erzielung metallisch blanker Fügeflächenabschnitte (10) (Kreisform) im Bereich des Elektrodendruckpunktes (10),
- - Stromzufuhr zur Erzeugung des Schweiß punktes (11)
- - Aushärten der Dichtmasse.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen den Mittelpunkten einander benachbarter Punkt
schweißstellen bzw. dem Mittelpunkt einer Punktschweiß
stelle und dem Bauteilrand ein Abstand von annähernd
9 mm eingehalten wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die durch den Elektrodendruck von der
Dichtmasse (8) freie Elektrodendruckpunktfläche (10)
in ihrem Durchmesser größer als die dazu konzentrische
Elektrodenschweißpunktfläche (11) ist.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtmasse (8) zu
mindest als Basis auf Polysulfid Polymeren aufgebaut
ist.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß die Mindestschichtdicke
der Dichtmassenschicht ca. 0,2 bis 0,25 mm beträgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19883815069 DE3815069C2 (de) | 1988-05-04 | 1988-05-04 | Verfahren zur Herstellung einer korrosionsfesten Verbindung von metallischen Bauelementen, insbesondere aus Aluminium für die Zelle von Luft- oder Raumfahrzeugen durch Punktschweißen |
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DE3815069C2 DE3815069C2 (de) | 1994-01-05 |
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