DE19806710C2 - Verfahren zur Sanierung von Stahlkonstruktionen - Google Patents
Verfahren zur Sanierung von StahlkonstruktionenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Sanierung von
Stahlkonstruktionen, insbesondere von Hochspannungsfrei
leitungsmasten, aus montierten Stahlelementen, wobei
zwischen oder in den Stahlelementen Korrosionsprodukte
enthaltende Spaltbereiche ausgebildet sind, wobei die
Korrosionsprodukte im montierten Zustand der Stahlelemente
aus den Spaltbereichen entfernt werden. - Stahlkonstruktion
meint im Rahmen der Erfindung insbesondere Gitterfachwerke
aus Stahlelementen, die mit Hilfe von Schraub- und/oder
Nietverbindungen montiert sind. Diese Gitterfachwerke
finden sich vor allem an Hochspannungsfreileitungsmasten.
Derartige Stahlkonstruktionen mit einem Alter von mehr als
40 Jahren bestehen in der Regel aus sogenanntem schwarzen
Stahl (Baustahl bzw. C-Stahl) und sind zur Vermeidung von
Korrosionen mit Mehrfachbeschichtungen, beispielsweise
Bleimennige und einer Deckschicht, versehen worden. Bei
diesen alten Stahlkonstruktionen sind heutzutage insbe
sondere in den Spaltbereichen zwischen den über Schraub-
und/oder Nietverbindungen verbundenen Stahlelementen Korro
sionsprodukte in erheblichem Ausmaß zu beobachten. Diese
Erscheinung wird auch als Spaltkorrosion bezeichnet.
Bei mit Schraub- und/oder Nietverbindungen aneinander
montierten Stahlelementen tritt die Spaltkorrosion insbe
sondere in den Spaltbereichen auf, in denen ein relativ
großer Abstand der Schraub- und/oder Nietlochungen zum
Stahlelementrand bzw. zur Spaltöffnung vorgegeben ist.
Vornehmlich in diesen Bereichen sind lokale Spalt
korrosionen zu beobachten. Die Spaltkorrosion führt im
Spalt zu einer Stahlabtragung an den miteinander ver
bundenen Stahlelementen und das sogenannte Aufblühen der
Korrosionsprodukte führt zu einer nachteilhaften Aufweitung
des Spaltes. Die im Laufe der Zeit sich aufweitenden Spalte
können eine Spaltbreite bis zu einigen Zentimetern
aufweisen. Sind die Stahlelemente über Schraub- und/oder
Nietverbindungen verbunden, führt die Spaltaufweitung zu
einer erheblichen axialen Beanspruchung der Schrauben
und/oder Nieten. Messungen haben ergeben, dass die
Schrauben und/oder Nieten durch den Einfluß der Spalt
korrosion beachtlichen Zugspannungen ausgesetzt werden,
deren Werte oberhalb der gemäß Norm zulässigen Spannungs
werte liegen. Im Extremfall können die mechanischen Bean
spruchungen der Verbindungsmittel, insbesondere Schrauben
und/oder Nieten, zum Versagen der Verbindungsmittel bzw.
der Verbindung zwischen den Stahlelementen führen. - Bei
jüngeren Stahlkonstruktionen, deren Alter geringer als 40
Jahre ist, sind die Stahlelemente zwecks Reduzierung der
Korrosion verzinkt worden. Auch bei diesen verzinkten
Stahlkonstruktionen kann die Spaltkorrosion jedoch nicht
vollständig ausgeschlossen werden und sind teilweise eben
falls die oben geschilderten Nachteile zu beobachten.
Bei einem bekannten Verfahren der eingangs genannten Art,
von dem die Erfindung ausgeht (Schierk, H. F.: Korrosions
schutz an Stahlkonstruktionen, In: Das Bauzentrum, 7/96, S.
122, 124, 126 u. 127), werden Korrosionsprodukte aus den
Spaltbereichen beispielsweise mit Hilfe von Schabern und
Meißeln entfernt. Danach werden die Spaltbereiche mit
Dichtungsschaummassen, beispielsweise mit Polyurethan-
Zinkchromat-Schaum ausgefüllt. Dieses bekannte Verfahren
zeichnet sich jedoch durch den Nachteil aus, dass in diesen
Spaltbereichen bereits nach verhältnismäßig kurzer Zeit
erneut Korrosion auftritt. Dies liegt einerseits daran,
dass die genannten Dichtungsschaummassen die Spaltbereiche
in der Regel nur unvollständig ausfüllen. An den nicht von
Dichtungsschaummasse bedeckten Stellen bilden sich dann
sehr schnell wieder Korrosionsprodukte. Zum anderen wird
die in die Spaltbereiche eingebrachte Dichtungsschaummasse
durch mechanische Einflüsse bzw. durch Witterungseinflüsse
leicht beschädigt bzw. wieder aus den Spaltbereichen aus
gespült. Es versteht sich, dass auch dadurch erneut
korrosionsgefährdete Stellen entstehen. Bei einem aus der
Praxis bekannten Verfahren werden die über Schraub-
und/oder Nietverbindungen verbundenen Stahlelemente zu
nächst auseinandermontiert. Anschließend werden die Korro
sionsprodukte von den entsprechenden Flächen der Stahl
elemente entfernt und daraufhin werden die Stahlelemente
wieder montiert oder auch teilweise durch neue Stahl
elemente ersetzt. Diese bekannte Verfahrensweise ist in er
heblichem Maße zeitaufwendig, kostenaufwendig und material
aufwendig. Im übrigen ist auch bei diesem Verfahren ein
langfristiger Korrosionsschutz, der allen Anforderungen
genügt, nicht gewährleistet.
Demgegenüber liegt der Erfindung das technische Problem
zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art anzu
geben, mit dem in wenig zeit-, und kosten- und material
aufwendiger Weise ein langfristiger Korrosionsschutz
zwischen den miteinander verbundenen Stahlelementen
sichergestellt ist.
Zur Lösung dieses technischen Problems lehrt die Erfindung
ein Verfahren der eingangs genannten Art, welches dadurch
gekennzeichnet ist, dass anschließend die an der Außen
oberfläche der Stahlelemente angeordnete Spaltöffnung
zumindest bereichsweise mit einer Schweißnaht feuchtig
keitsdicht verschlossen wird, dass in einem Stahlelement
zumindest ein Bohrloch eingebracht wird und dass an das
Bohrloch eine Vorrichtung angeschlossen wird, mit welcher
Vorrichtung nach dem Verschließen der Spaltöffnung mit der
Schweißnaht zumindest eine korrosionshemmende und/oder
hydrophobe Substanz in den Spaltbereich eingepresst wird. -
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch
gekennzeichnet, dass die Stahlelemente als Stahlprofile und
Verbindungsstahlbleche ausgeführt sind, wobei die Verbin
dungsstahlbleche über Schraub- und/oder Nietverbindungen an
die Stahlprofile montiert sind und die Korrosionsprodukte
aus Spaltbereichen zwischen Stahlprofilen und Verbindungs
stahlblechen entfernt werden. Das Verbindungsstahlblech ist
insbesondere ein sogenanntes Knotenblech, dass vorzugsweise
zur Verbindung von Stahlprofilen in Stahlkonstruktionen von
Hochspannungsfreileitungsmasten eingesetzt wird. Beispiels
weise wird ein solches Knotenblech im Kreuzungsbereich von
diagonal angeordneten Stahlprofilen dieser Stahl
konstruktionen verwendet.
Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass vor Entfernung der
Korrosionsprodukte der jeweilige Spaltbereich bzw. der
zugeordnete Spalt aufgeweitet wird. Zweckmäßigerweise kann
der Spalt mit Hilfe eines Keils oder Meißels aufgeweitet
werden. Beispielsweise wird der Spalt dabei um etwa 1 cm
geöffnet.
Eine bevorzugte Ausführungsform, der im Rahmen der Erfin
dung besondere Bedeutung zukommt, ist dadurch gekenn
zeichnet, dass die Korrosionsprodukte durch mechanische
Behandlung, vorzugsweise mit Hilfe einer Stichsäge, aus den
Spaltbereichen entfernt werden. Dabei werden zweckmäßiger
weise Stichsägen mit unterschiedlicher Schränkung der
Sägeblätter eingesetzt, mit denen die Korrosionsprodukte
funktionssicher aus den Spaltbereichen herausgearbeitet
werden können. - Obwohl die mechanische Entfernung der
Korrosionsprodukte die bevorzugte Ausführungsform der
Erfindung darstellt, liegt es nichtsdestoweniger auch im
Rahmen der Erfindung, die Korrosionsprodukte durch
thermische Behandlung, vorzugsweise mit Hilfe eines
Schneidbrenners, aus den Spaltbereichen zu entfernen. Bei
der thermischen Behandlung, vorzugsweise mit dem Schneid
brenner, werden die Korrosionsprodukte in den Spalt
bereichen verbrannt. Beim Einsatz eines Schneidbrenners
wird dieser zweckmäßigerweise in geringem Abstand parallel
entlang der Stahlelemente geführt. Zweckmäßigerweise wird
als Schneidbrenner ein zum Entfernen von Nieten verwendeter
Nietkopfabschneider, der eine entsprechende Brennerdüse
aufweist, eingesetzt. - Es hat sich gezeigt, dass poröse
Korrosionsprodukte, die in Spaltbereichen von wetterfesten
Baustählen zu finden sind, durch die thermische Behandlung
effektiv herausgebrannt werden können. Bei Korrosions
produkten mit hoher Dichte ist jedoch die mechanische Be
handlung vorzuziehen und daher ist diese mechanische
Behandlung die bevorzugte Ausführungsform der Erfindung. -
Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass nach der
mechanischen Entfernung der Korrosionsprodukte oder der
thermischen Entfernung der Korrosionsprodukte in den Spalt
bereichen verbliebene lose Korrosionsprodukte durch Druck
luft ausgeblasen werden.
Der Erfindung liegt zunächst die Erkenntnis zugrunde, dass
die in den Spaltbereichen vorhandenen Korrosionsprodukte
auch im montierten Zustand der Stahlelemente sehr voll
ständig entfernt werden können, ohne dass ein aufwendiges
Auseinandermontieren der Stahlelemente erforderlich wird.
Diese Entfernung der Korrosionsprodukte, vorzugsweise durch
mechanische Behandlung, ist möglich, da sich die
Korrosionsprodukte insbesondere in Spaltbereichen bilden,
die an die Außenränder der Stahlelemente angrenzen bzw. von
außen leicht zugänglich sind. Gegenüber dem eingangs
beschriebenen bekannten Verfahren ergibt sich der beacht
liche Vorteil, dass das aufwendige Auseinandermontieren der
Stahlelemente und das aufwendige Entfernen der ent
sprechenden Verbindungsmittel entfällt. Beispielsweise ist
ein Zeit- und arbeitsaufwendiges Entfernen von Nieten durch
Abtrennen des Nietkopfes und Heraustreiben des Nietschaftes
nicht erforderlich. Im Vergleich zu den bekannten Maßnahmen
ist es bei dem erfindungsgemäßen Verfahren auch nicht
notwendig, die Stahlkonstruktionen aus statischen Gründen
abzustützen, wenn Stahlelemente entfernt werden bzw.
Schraub- und/oder Nietverbindungen geöffnet werden. Über
raschenderweise wird durch das Aufbringen der erfindungs
gemäßen Schweißnaht nach Entfernung der Korrosionsprodukte
ein langfristiger Korrosionsschutz der Stahlelemente
erzielt.
Nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung, der
besondere Bedeutung zukommt, wird die Spaltweite eines
Spaltbereiches nach Entfernen der Korrosionsprodukte mit
einer Spannvorrichtung reduziert. Hierzu können zweck
mäßigerweise Spannzwingen eingesetzt werden. Es versteht
sich, dass diese Spaltweitenreduzierung vor Aufbringen der
erfindungsgemäßen Schweißnaht durchgeführt wird und die
Spaltweite dabei so eingerichtet wird, dass die Schweißnaht
funktionssicher auf der Spaltöffnung angebracht werden
kann. Es liegt im Rahmen der Erfindung, die
Spaltweitenreduzierung insbesondere dann durchzuführen,
wenn der entsprechende Spalt zuvor und nach bevorzugter
Ausführungsform der Erfindung für die Entfernung der
Korrosionsprodukte aufgeweitet wurde. Die Spaltweiten
reduzierung wird aber vor allem auch dann erforderlich,
wenn größere Spaltbreiten vorliegen, die durch das
sogenannte Aufblühen der Korrosionsprodukte entstehen.
Durch die Spaltkorrosion werden die Stahlelemente häufig
plastisch verformt, so dass sich auch nach Entfernen der
Korrosionsprodukte aus den Spaltbereichen der Spalt nicht
vollständig schließt. Im Anschluss an die Reduzierung der
Spaltweite mit Hilfe der Spannvorrichtung wird die an der
Außenoberfläche der Stahlelemente angeordnete Spaltöffnung
zumindest bereichsweise mit der Schweißnaht feuchtigkeits
dicht verschlossen. Erfindungsgemäß wird die Naht als
Schweißnaht, zweckmäßigerweise als Kehlnaht, ausgeführt. Es
liegt im Rahmen der Erfindung, dass diese Schweißnaht
relativ dünn an den Rändern der Spaltbereiche aufgebracht
wird, stets mit der Maßgabe, dass die Spaltöffnung dabei
feuchtigkeitsdicht verschlossen wird, so dass korrodierende
Flüssigkeiten nicht in die Spaltöffnungen eindringen
können. Bei Spaltbereichen, die zwischen miteinander
verbundenen Stahlelementen ausgebildet sind, beispielsweise
zwischen Stahlprofilen und daran montierten Verbindungs
stahlblechen, ist es nicht erforderlich, dass die Schweiß
naht nach Maßgabe der mechanischen Beanspruchungen ausge
legt wird, die diese Verbindung aufzunehmen hat. Diese
mechanischen Beanspruchungen werden regelmäßig durch die
Verbindungsmittel, insbesondere die Schraub- und/oder Niet
verbindungen, aufgenommen. Es liegt im Rahmen der Erfin
dung, dass die gesamte Spaltöffnung zwischen oder in Stahl
elementen mit der erfindungsgemäßen Schweißnaht ver
schlossen wird. Vorzugsweise werden die Oberflächen, auf
die die Schweißnaht aufzubringen ist, vor dem Aufbringen
der Schweißnaht geschliffen. Hierdurch wird insbesondere
ein funktionssicherer Halt der erfindungsgemäß aufge
brachten Schweißnaht gewährleistet.
Erfindungsgemäß wird nach Entfernung der Korrosionsprodukte
aus den Spaltbereichen zumindest eine korrosionshemmende
und/oder hydrophobe Substanz in die Spaltbereiche ein
gebracht. Zweckmäßigerweise wird die zumindest eine
Substanz nach der Reduzierung der Spaltweite eingebracht.
Als korrosionshemmende Substanzen können Bleimennige
und/oder Zinkpigmente eingesetzt werden. Als hydrophobe
bzw. feuchtigkeitsabweisende Substanzen werden zweck
mäßigerweise Öle und/oder Wachse in die Spaltbereiche
eingebracht. Es liegt im Rahmen der Erfindung, aushärtende
Substanzen, beispielsweise Epoxydharze und/oder Polyurethane,
in die Spaltbereiche einzubringen. Nach bevor
zugter Ausführungsform, der im Rahmen der Erfindung
besondere Bedeutung zukommt, wird eine dünnflüssige
niedrigviskose Rostversiegelungsflüssigkeit auf der Basis
feuchtigkeitserhärtender Polyurethane als Korrosionsschutz
mittel in die Spaltbereiche eingebracht. Diese Rostver
siegelungsflüssigkeit dringt besonders effektiv auch in
dünne und dichte Rostschichten ein. Die im Rost enthaltene
Feuchtigkeit wird als Gas abgespalten und verdampft mit dem
Lösungsmittel der Rostversiegelungsflüssigkeit. Die Poren
des Rostes werden mit Polyurethan ausgefüllt und ver
siegelt. Erfindungsgemäß werden die genannten Substanzen
nach Verschließen der Spaltöffnung in die Spaltbereiche
eingeführt. Zweckmäßigerweise wird hierzu in ein Stahl
element zumindest ein Bohrloch eingebracht, über welches
Bohrloch die genannten Substanzen in den Spaltbereich
eingeführt werden. Vorzugsweise wird zumindest eine
Gewindebohrung in einem Stahlelement eingebracht, in welche
Gewindebohrung zweckmäßigerweise eine Vorrichtung zum
Einbringen bzw. Einpressen der Substanzen eingeschraubt
werden kann. Bei dieser Vorrichtung kann es sich beispiels
weise um einen Schmierstoffspender handeln. Es liegt auch
im Rahmen der Erfindung, das Bohrloch bzw. die Gewinde
bohrung mit einem sogenannten Schmiernippel zu versehen, an
welchen Schmiernippel die Vorrichtung zum Einbringen bzw.
Einpressen der Substanzen angeschlossen werden kann. Über
das Bohrloch bzw. die Gewindebohrung oder über den Schmier
nippel kann zumindest eine korrosionshemmende und/oder
hydrophobe und/oder aushärtende Substanz in die Hohlräume
des Spaltes unter Druck eingepresst werden. Das Einbringen
der genannten Substanzen in die Spaltbereiche ist insofern
zweckmäßig, als nach Entfernung der Korrosionsprodukte in
der Regel mehr oder weniger große Korrosionsnarben an den
Stahlelementen verbleiben, so dass korrosionsgefährdete
Hohlräume entstehen, welche durch die genannten Substanzen
im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens langfristig
funktionssicher gegen Korrosionen geschützt werden.
Im Ergebnis zeichnet sich das erfindungsgemäße Verfahren
gegenüber den bekannten Maßnahmen durch eine wenig arbeits
kosten- und zeitaufwendige Arbeitsweise aus. Insbesondere
ist für die Durchführung des Verfahrens lediglich eine
geringe Anzahl von Arbeitsgeräten erforderlich. Grund
sätzlich ist das erfindungsgemäße Verfahren für die
Sanierung der verschiedensten Stahlkonstruktionen geeignet.
Vorzugsweise findet das Verfahren Anwendung bei der
Sanierung der Stahlkonstruktionen bzw. Gitterkonstruktionen
von Hochspannungsfreileitungsmasten, die in beträchtlicher
Anzahl vorhanden sind. Insbesondere auf diesem Gebiet
bietet das erfindungsgemäße Verfahren erhebliche wirt
schaftliche Vorteile.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer lediglich ein
Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausführlicher
erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung
Fig. 1 einen Schnitt durch zwei über eine Schraubver
bindung verbundene Stahlelemente,
Fig. 2 den Gegenstand der Fig. 1 nach Durchführung des er
findungsgemäßen Verfahrens,
Fig. 3 einen Schnitt durch ein Stahlblech mit Korrosions
spalt,
Fig. 4 den Gegenstand der Fig. 3 nach Durchführung des er
findungsgemäßen Verfahrens.
Fig. 1 zeigt zwei montierte Stahlelemente 1, 2 eines
Hochspannungsfreileitungsmastes, die als Stahlprofil 1 und
daran über eine Schraubverbindung 3 angeschlossenes Verbin
stahlblech 2 ausgeführt sind. Zwischen den Stahlelementen
1, 2 sind Spaltbereiche 4 ausgebildet, die Korrosions
produkte 5 enthalten. In Fig. 1 ist erkennbar, dass durch
Aufblühen der Korrosionsprodukte 5 weite Spaltbereiche 4
zwischen den Stahlelementen 1, 2 entstanden sind und die
Stahlelemente 1, 2 hierdurch plastisch deformiert wurden.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren werden die Korrosions
produkte 5 im montierten Zustand der Stahlelemente 1, 2 aus
den Spaltbereichen 4 durch mechanische Behandlung, vorzugs
weise mit einer Stichsäge, entfernt. Im Anschluss daran
wird die Spaltweite der Spaltbereiche 4 mit einer nicht
dargestellten Spannvorrichtung reduziert und hierbei die
Stahlelemente 1, 2 weitgehend in ihren ursprünglichen
Zustand verformt. Anschließend wird die an der Außen
oberfläche der Stahlelemente angeordnete Spaltöffnung 7 mit
einer Schweißnaht 8 feuchtigkeitsdicht verschlossen. Danach
wird eine korrosionshemmende Substanz 6 in die Spalt
bereiche eingebracht. Fig. 2 zeigt die Stahlelemente 1, 2
nach Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Fig. 3 zeigt einen Schnitt durch den Randbereich eines Ver
bindungsstahlbleches 2 einer Stahlkonstruktion. In diesem
Ausführungsbeispiel ist ein Spaltbereich 4 erkennbar, der
im Randbereich des Verbindungsstahlbleches 2 und im Innern
des Verbindungsstahlbleches 2 zwischen den Blechoberflächen
durch Korrosion entstanden ist. Eine solche Spaltkorrosion
in Stahlblechen resultiert in der Regel aus Walzfehlern,
die bei der Herstellung der Stahlbleche auftreten. Entlang
einer bei der Herstellung der Stahlbleche entstandenen
unerwünschten Doppelung können korrodierende Substanzen an
den Stahlblechrändern eindringen. Fig. 3 zeigt, dass das
Aufblühen der Korrosionsprodukte 5 zu einem Spaltbereich 4
mit erheblicher Weite in dem Verbindungsstahlblech geführt
hat. - Erfindungsgemäß werden die Korrosionsprodukte 5
durch mechanische Behandlung aus dem Spaltbereich 4
entfernt und anschließend die Spaltweite des Spalt
bereichs 4 mit einer Spannvorrichtung, vorzugsweise einer
Spannzwinge, weitgehend reduziert. Fig. 4 zeigt das Verbin
dungsstahlblech 2 nach Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens. Die an der Außenoberfläche des Verbindungs
stahlbleches 2 angeordnete Spaltöffnung 7 wurde mit Hilfe
einer Schweißnaht 8 feuchtigkeitsdicht verschlossen. An
schließend wird eine korrosionshemmende Substanz 6 in den
Spaltbereich 4 eingebracht. Im Ergebnis wird ein lang
fristiger Korrosionsschutz des Verbindungsstahlbleches 2
erzielt.
Claims (5)
1. Verfahren zur Sanierung von Stahlkonstruktionen,
insbesondere von Hochspannungsfreileitungsmasten, aus
montierten Stahlelementen (1, 2), wobei zwischen oder in
den Stahlelementen (1, 2) Korrosionsprodukte (5) ent
haltende Spaltbereiche (4) ausgebildet sind, wobei die
Korrosionsprodukte (5) im montierten Zustand der
Stahlelemente (1, 2) aus den Spaltbereichen (4) entfernt
werden, dadurch gekennzeichnet, daß
anschließend die an der Außenoberfläche der Stahlelemente
(1, 2) angeordnete Spaltöffnung (7) zumindest bereichsweise
mit einer Schweißnaht (8) feuchtigkeitsdicht verschlossen
wird, daß in einem Stahlelement (1, 2) zumindest ein Bohr
loch eingebracht wird und daß an das Bohrloch eine
Vorrichtung angeschlossen wird, mit welcher Vorrichtung
nach dem Verschließen der Spaltöffnung (7) mit der Schweiß
naht (8) zumindest eine korrosionshemmende und/oder
hydrophobe Substanz in den Spaltbereich eingepreßt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Stahlelemente (1, 2) als Stahlprofile (1) und an diese
Profile (1) über Schraub- und/oder Nietverbindungen (3)
angeschlossene Verbindungsstahlbleche (2) ausgeführt sind
und die Korrosionsprodukte (5) aus Spaltbereichen (4)
zwischen Stahlprofilen (1) und Verbindungsstahlblechen (2)
entfernt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
Spaltbereiche (4) in einem als Stahlblech ausgeführten
Stahlelement (2) ausgebildet sind und die Korrosions
produkte (5) aus diesen Spaltbereichen (4) entfernt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Korrosionsprodukte (5) durch
mechanische Behandlung, vorzugsweise mit Hilfe einer
Stichsäge, aus den Spaltbereichen (4) entfernt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Spaltweite eines Spaltbereiches (4)
nach Entfernen der Korrosionsprodukte (5) mit einer Spann
vorrichtung reduziert wird.
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