DE3812188C1 - - Google Patents

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DE3812188C1
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Description

Die Erfindung geht aus von einem Katheter mit distal angeformter, insbesondere durch Spritzgießen angebrachter Katheterspitze.
Katheter, insbesondere mit größeren Längen, werden dadurch hergestellt, daß man Katheterrohre aus einem geeigneten Polymermaterial durch Extrudieren herstellt und dann das praktisch endlos hergestellte Rohr in Katheter der gewünschten Länge aufteilt. Anschließend werden an die Rohrabschnitte der passenden Länge ein am hinteren Ende des Katheters Anschlußstücke angebracht zum späteren Ankoppeln von Absaugvorrichtungen in Fusionsleitungen und dergleichen. An der distalen Seite muß eine Katheterspitze ausgebildet werden, deren konstruktive Gestaltung von der Funktion des Katheters abhängt. Die Spitze muß so abgerundet sein, daß es beim Einführen in Gefäße nicht zu Verletzungen kommt. Weiterhin sollen manche Katheter anstelle einer offenen Spitze eine geschlossene Spitze aufweisen und dafür die Lumen in seitlichen Löchern enden oder in der Spitze muß ein Platz für einen Meßwertaufnehmer vorhanden sein.
Zur Ausbildung der speziellen Gestaltung der Katheterspitze wurden die Schlauchabschnitte bisher mit spanabhebenden oder/und thermoformenden Methoden nachbearbeitet. Es ist auch schon versucht worden, separate Spitzen anzuschweißen, anzukleben oder mittels Einlegespritzguß anzuformen. Beim nachträglichen Anformen von Katheterspitzen kommt der festen Haftung der Verbindungsflächen besondere Bedeutung zu.
Die nachträglich angebrachten Katheterspitzen dürfen sich bei Gebrauch nicht ablösen, denn dies würde zu schwerwiegenden Komplikationen bei der Verwendung führen und die Patienten gefährden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine konstruktive Gestaltung einer nachträglich an ein Katheterrohr angeformten Spitze zu schaffen, die ein Höchstmaß an Sicherheit gegenüber unerwünschtem Ablösen der Spitze bei Gebrauch bietet.
Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Katheter mit distal angeformter Katheterspitze, der dadurch gekennzeichnet ist, daß in der Wand des Katheterrohres oder in einem Lumen des Katheterrohres eine Sicherungsfaser oder ein Sicherungsfaserbündel angeordnet ist, dessen Ende über das Ende des Katheterrohres hinausragt und in das durch Spritzgießen an das Katheterrohr angeformte Katheterende aus Polymermaterial eingebettet ist.
Durch die feste Einbettung einer Sicherungsfaser oder eines Sicherungsfaserbündels, insbesondere in das Polymermaterial des angeformten Katheterendes ist gewährleistet, daß bei unzureichender Haftung an der Verbindungsfläche des Katheterrohres und der angespritzten Spitze ein vollständiges Ablösen der Katheterspitze verhindert ist. Um die Verankerung der Sicherungsfaser in dem angeformten Katheterende zu verbessern, ist es bevorzugt, das vordere Ende der Sicherungsfaser oder des Faserbündels im Volumen zu vergrößern. Diese Volumenvergrößerung kann durch Anbringen eines Knotens in der Nähe des Faserendes erfolgen oder durch Auftrennen des Sicherungsfaserbündels in Einzelfasern. Ganz besonders bevorzugt ist es, am Ende der Sicherungsfaser zur Volumenvergrößerung des Endes ein kugelförmiges, zylindrisches, scheibenförmiges, kegelförmiges, quaderförmiges oder ellipsoides Endstück anzubringen, das fest mit der Sicherungsfaser oder dem Sicherungsfaserbündel verbunden ist. Die Volumenvergrößerung kann auch durch das Anbringen eines am Faserende befestigten Ringes erfolgen.
Sowohl die Sicherungsfaser oder das Sicherungsfaserbündel als auch das Endstück können aus Glas, Metall, Kunststoff oder Kohlenstoff sein. Bei Verwendung eines Faserbündels können eine Mischung von Einzelfasern aus diesen Werkstoffen verwendet werden.
Das Endstück zur Volumenvergrößerung der Sicherungsfaser kann auch ein Meßwertaufnehmer sein, wobei in diesem Falle das Sicherungsfaserbündel die Anschluß- und Versorgungsleitungen des Meßwertaufnehmers enthält. Das Endstück ist in diesem Falle in dem angespritzten Katheterende so angeordnet, daß die Sensorfläche des Meßwertaufnehmers nicht von Polymermaterial bedeckt ist und an der Außenoberfläche des Katheterendes angeordnet ist. Gegebenenfalls kann der Meßwertaufnehmer auch so plaziert sein, daß die Sensorfläche gegenüber einem der Lumen des Katheters in der Nähe der Spitze offen ist.
Das Polymermaterial des angespritzten Katheterendes ist mit dem Polymermaterial des Katheterrohres verträglich und erlaubt eine feste Verbindung an den aneinandergrenzenden Flächen. Besonders bevorzugt ist es, Thermoplaste zu wählen, die im gleichen Temperaturbereich plastisch werden, so daß beim Anspritzen das vorgefertigte Katheterrohrende zumindest an der Verbindungsfläche so weit erwärmt wird, daß es zu einer haftenden Verbindung zwischen dem Katheterrohr und dem angespritzten Katheterende kommt.
Der besondere Vorteil der separat angeformten Spitze besteht darin, daß man gegebenenfalls ein weicheres Material oder eines mit besserer Formbarkeit verwenden kann und die Katheterspitze entsprechend den speziellen Anforderungen des Katheters ausbilden kann, beispielsweise bei mehrlumigen Kathetern die Lumen in Abstand voneinander enden können. Es können gegebenenfalls seitliche Öffnungen oder eine geschlossene Katheterspitze ausgebildet werden.
Wenn das Material der Sicherungsfaser oder des an der Sicherungsfaser angebrachten Endstückes unter Röntgenstrahlen Kontrast ergibt, läßt sich die Lage des Katheters bei der Verwendung leicht überwachen.
Die Erfindung wird nun anhand der Figuren noch näher erläutert.
Fig. 1 zeigt im Längsschnitt die Spitze 1 eines Katheters, die an ein mehrlumiges Katheterrohr 2 nachträglich durch Spritzgießen angebracht wurde. Das Hauptlumen 3 endet in mehreren seitlichen Öffnungen. Das vordere Katheterende 5 ist geschlossen und abgerundet. Zur Sicherung der Haftung der angespritzten Katheterspitze 1 am Katheterrohr 2 ist bei der Herstellung des Katheterrohres 2 in einem vom Hauptlumen 3 abgetrennten zweiten Lumen 6 oder in der Wand des Katheterrohres 2 eine Sicherungsfaser 7 oder ein Faserbündel angeordnet worden, dessen Ende über das Ende des Katheterrohres 2 hinausragt. Bei endlos mit eingelegter Sicherungsfaser hergestellten Katheterrohren kann nach dem Aufteilen auf die gewünschten Längen ein Teilstück des Kathetermaterials an einem Ende des Abschnittes entfernt werden, so daß ein Stück der Sicherungsfaser über das Ende des Katheterrohres 2 zum Einbetten in die Katheterspitze 5 hinausragt. Am Ende der Sicherungsfaser 7 ist deren Volumen durch Anbringen eines Endstückes 8 vergrößert, das in das nachträglich durch Spritzgießen angeformte Katheterende 5 eingebettet ist. Das Endstück kann verschiedene Formen haben, entscheidend ist die Volumenvergrößerung des Endes und die feste Verbindung mit der Sicherungsfaser oder dem Sicherungsfaserbündel. Bevorzugt ist das Endstück kugelförmig, zylindrisch, scheibenförmig, quaderförmig, ellipsoid oder kegelförmig ausgebildet. Durch die Sicherungsfaser 7 mit dem in das Katheterende 5 eingebettete Endstück 8 ist die Verbindungsstelle 9 zwischen Katheterrohr 2 und angeformtem Katheterende 5 gegen unerwünschtes Ablösen der Spitze gesichert.
In Fig. 1 verläuft die Verbindungsfläche 9 zwischen dem Katheterrohr 2 und dem angeformten Katheterende 5 rechtwinklig zur Längsachse des Katheters. Zur Vergrößerung der Verbindungsflächen kann das Katheterrohr 2 beim Teilen langer Rohrstücke auf die gewünschte Länge auch mit einer schräg zur Achse verlaufenden Verbindungsfläche versehen oder beim Freilegen des Endes der Sicherungsfaser 7 eine schräg verlaufende Verbindungsfläche hergestellt werden. Entsprechend abgeschrägt wird die Verbindungsfläche des anzuspritzenden Katheterendes 5 mit einem derart ausgebildeten Werkzeug ausgebildet. Möglich ist auch eine stufenförmige Ausbildung des Endes des Katheterrohres 2, diese ist jedoch wegen des zusätzlichen erforderlichen Bearbeitungsschrittes nicht bevorzugt.
Fig. 2 zeigt im Längsschnitt die angeformte Spitze 1 des Katheters mit einem zur Spitze offenen Hauptlumen 3. Die Sicherungsfaser 5 ist in einem zweiten Lumen 6 seitlich neben dem Hauptlumen 3 angeordnet und weist an dem in die angeformte Spitze 5 eingebetteten Ende ein gegenüber dem Durchmesser der Faser vergrößertes Endstück 8 auf. Bei der in Fig. 2 gezeigten Ausführungsform in das Endstück 8 in der Spitze 5 so weit exzentrisch zur Achse des Katheters angeordnet, daß ein Teil der Oberfläche des Endstückes nicht mehr vom Wandmaterial bedeckt ist. Eine solche Anordnung des Endstückes 8 ist dann bevorzugt, wenn das Endstück gleichzeitig als Meßwertaufnehmer ausgebildet ist. Die Sicherungsfaser 7 schließt bei einer solchen konstruktiven Gestaltung die Anschluß- und Versorgungsleitung des Meßwertaufnehmers ein.
Bei der in Fig. 3 im Längsschnitt wiedergegebenen konstruktiven Gestaltung der angeformten Katheterspitze 1 ist die Sicherungsfaser 7 an der Innenwand des Katheterrohres 2 angeordnet und nicht vom Hauptlumen 3 besonders abgetrennt. Das Endstück 8 an der Sicherungsfaser 7 ist als ein Ring ausgebildet, der in das angeformte Endteil 5 eingebettet ist. Wenn der Ring 8 beispielsweise aus einem Material besteht, das unter Röntgenstrahlen Kontrast ergibt, erlaubt diese Ausführungsform die Ortung des eingeführten Katheterendes. Bei Verwendung eines ringförmigen Meßwertaufnehmers als Endstück 8 an den als Sicherungsfaser dienenden Versorgungs- und Zuführungsleitungen zum Meßwertaufnehmer wird der Ring innerhalb des Endstückes 5 so angeordnet, daß die Sensorfläche nicht vom Polymermaterial bedeckt, sondern frei ist und sich beispielsweise an der Außenoberfläche des Endteiles 5 befindet.
Zum Anformen des Endteils sind insbesondere thermoplastische Kunststoffe geeignet. Dazu gehören Polyvinylchlorid, Polyethylen, Polypropylen, Polyurethane, Polyamide, Polyester, Polycarbonate, Polystyrole, Siliconelastomere und synthetische Kautschuke sowie neben Homopolymeren auch Copolymere. Die Kunststoffmaterialien sind medizinisch verträglich, so daß die erfindungsgemäßen Katheter auch dauerhaft implantiert werden können.

Claims (9)

1. Katheter mit distal angeformter Katheterspitze (1), dadurch gekennzeichnet, daß in der Wand des Katheterrohres (2) oder in einem Lumen (3, 6) des Katheterrohres (2) eine Sicherungsfaser oder ein Sicherungsfaserbündel (7) angeordnet ist, deren über das Ende des Katheterrohres (2) hinausragendes Ende in das durch Spritzgießen an das Katheterrohr (2) angeformte Katheterende (5) aus Polymermaterial eingebettet ist.
2. Katheter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das vordere Ende der Sicherungsfaser oder des -faserbündels (7) im Volumen vergrößert ist.
3. Katheter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Volumenvergrößerung des Endes der Sicherungsfaser durch einen Knoten in der Nähe des Faserendes oder durch Auftrennen des Sicherungsfaserbündels (7) in Einzelfasern realisiert ist.
4. Katheter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß am Ende der Sicherungsfaser oder des -faserbündels (7) zur Volumenvergrößerung des Endes ein kugelförmiges, zylindrisches, kegelförmiges, pyramidenförmiges, scheibenförmiges oder ellipsoides Endstück (8) vorhanden ist, das fest mit der Sicherungsfaser (7) oder dem Sicherungsfaserbündel verbunden ist.
5. Katheter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Volumen der Sicherungsfaser oder des Sicherungsfaserbündels (7) durch einen am Faserende befestigten Ring (8) vergrößert ist.
6. Katheter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sicherungsfaser oder das Sicherungsfaserbündel aus Glas, Metall, Kunststoff oder Kohlenstoff oder einer Mischung von Einzelfasern aus diesen Werkstoffen ist.
7. Katheter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das an der Sicherungsfaser oder dem Sicherungsfaserbündel (7) befestigte Endstück (8) aus Glas, Metall, Kunststoff oder Kohlenstoff ist.
8. Katheter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Endstück (8) ein Meßwertaufnehmer ist und das Sicherungsfaserbündel (7) die Anschluß- und Versorgungsleitung des Meßwertaufnehmers enthält und das Endstück (8) in dem angespritzten Katheterende (5) so angeordnet ist, daß die Sensorfläche des Meßwertaufnehmers an der Außenoberfläche des Katheterendes (5) angeordnet und nicht von Polymermaterial bedeckt ist.
9. Katheter nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Polymermaterial des angespritzten Katheterendes (5) im gleichen Temperaturbereich thermoplastisch wird, wie das Polymere oder Copolymere des Katheterrohres.
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