DE3811910C2 - Mühle und Verfahren zum gleichzeitigen Mahlen und Trocknen eines feuchten Produkts - Google Patents
Mühle und Verfahren zum gleichzeitigen Mahlen und Trocknen eines feuchten ProduktsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Mühle gemäß des Oberbegriffs des
Anspruchs 1 zur Mahltrocknung mit einem Mahlwerk,
bestehend aus einem im wesentlichen zylindrischen Statorgehäuse,
einem mit mehreren übereinander angeordneten Mahltellern ausge
rüsteten Rotor mit vertikaler Rotorachse, wobei jeder Mahlteller an
seiner Peripherie eine Vielzahl von mit ihrer peripheren Kante mit
einer am Innenumfang einer Zylinderwand des Statorgehäuses vorgese
henen Mahlbahn zusammenwirkenden Mahlplatten aufweist und wobei am
Gehäuse unterhalb des untersten Mahltellers ein Einlaß für ein bei
Betrieb von unten nach oben zwischen Mahlbahn und Mahlplatten hin
durchströmendes Trägergas vorgesehen ist. Die Erfindung betrifft
ferner ein Verfahren zum gleichzeitigen Mahlen und Trocknen eines
teigigen, pastösen, amorphen und/oder plastisch verformbaren,
feuchten Produkts gemäß des Oberbegriffs des Anspruchs 13 auf
einer solchen Mühle.
Mit Hilfe einer in der DE 35 43 370 A1 beschriebenen Mühle
dieser Art werden feuchte Produkte im Luftwirbel
zugleich gemahlen und getrocknet. Wegen der prinzipiellen
Kombination des Trocknens mit dem Mahlen wird auch von einer "Mahl
trocknung" gesprochen. Der Begriff "Trocknung" bezieht sich in die
sem Zusammenhang sowohl auf das Austreiben von Wasser als auch von
anderen verdampfbaren Flüssigkeiten, insbesondere von Lösungsmitteln.
Wenn pastöses, teigiges, amorphes oder ähnlich ausgebildetes Mate
rial, wie Weizenprotein, Kautschuk, Filterkuchen, Suspensionen, Ton
oder dergleichen, in einer Mahltrocknungsanlage, die vom Produkt
und einem Luftstrom durchflossen wird, verarbeitet werden soll, muß
das Ausgangsmaterial zur Vorzerkleinerung und Aufbereitung im all
gemeinen durch eine Siebpresse, Zentrifuge oder Filter entwässert
und eventuell durch Rückpuderung konditioniert werden.
Falls das Ausgangsmaterial, z. B. aus Weizen hergestelltes
Naßprotein, noch naß ist, wird eine mechanische Vorentwässerung an
gestrebt. In einer in der Praxis eingeführten Anlage wird das zer
kleinerte Naßprotein gegebenenfalls in einem sich an die Siebpresse an
schließenden Schacht mit bereits zumindest grob vermahlenem und ge
trocknetem Trockenprotein vermengt und dann in ein oder zwei
Mischern so lange und so stark durchmischt, daß schließlich ein
krümeliges Produkt aus mit Trockenprotein ummantelten Naßprotein-"Kernen"
entsteht. Auf diese Weise wird die Feuchtigkeit des kleb
rigen Naßproteins auf durchschnittlich etwa 25% herabgesetzt. Die
ses krümelige Produkt wird in den von unten in der Mahlanlage ein
zublasenden Trägergasstrom, bei dem es sich in der Regel um Heiß
luft handelt, kurz vor dem Gaseintritt in die Mühle eingespeist.
Die für die Verarbeitung von zum Anbacken oder Klumpen neigenden
Produkt in dem Mahlwerk erforderlichen Vorbehandlungen in der Sieb
presse und den Mischern sind betreffend Anlagekosten und Betrieb
sehr aufwendig. Wird jedoch ein solches zum Verbacken oder Klumpen
neigendes Produkt ohne die Vorbehandlung von unten in das Mahlwerk
gebracht, ist nach dem Stand der Technik mit dem Blockieren der
Mühle, mit einer starken Erhitzung des Produkts, mit einem
progressiven Ansteigen der Energieaufnahme des Mahlwerkantriebs und
mit einer erheblichen Verminderung der Durchsatzleistung zu rech
nen. Außerdem führt das Anbacken an den Rotorteilen zu einer unzu
lässigen Unwucht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das zu vermahlende und zu
trocknende Produkt mit möglichst geringem Aufwand für den Mahlvor
gang so vorzubereiten bzw. dem Mahlwerk so zuzuleiten, daß eine
Vorbehandlung und Entwässerung (oder dergleichen) zwecks Mischung
mit bereits gemahlenem Produkt nicht erforderlich ist und daß auch
mit einem nennenswerten Ansteigen der Temperatur des Produkts bei
dem Mahltrocknen oder der Energieaufnahme des Mahlwerkantriebs
nicht zu rechnen ist.
Die erfindungsgemäße Lösung ist für die eingangs genannte Mühle zum
Mahltrocknen aller noch pumpfähigen Produkte in teigiger, pastöser,
klebriger, amorpher, plastischer, tixotroper, suspendierter, dis
pergierter oder dergleichen Form gekennzeichnet durch eine sich
parallel zu den peripheren Kanten der Mahlplatten von außen nach
innen durch die Zylinderwand des Statorgehäuses und die Mahlbahn
erstreckende Schlitzdüse zum Einführen eines zu mahlenden und zu
trocknenden Produkts in das Mahlwerk.
Durch die Erfindung wird erreicht, daß eine Konditionierung des
feuchten Produkts (in Mischern oder dergleichen) vor der Einführung
in die Mühle nicht mehr erforderlich ist. Es werden also auch die
entsprechenden Geräte eingespart. Ferner hat die erfindungsgemäße
Art der Eingabe des feuchten Produkts in die Mühle eine erhebliche
Verminderung der Energieaufnahme (bei gleichem Durchsatz) zur
Folge.
In der erfindungsgemäßen Mühle wird das über die der Schlitzdüse in
Form eines dünnen Films bzw. Blatts in das Innere der Mühle
gepreßte Produkt mit Hilfe der an dem Auslaß der Schlitzdüse vor
bei rotierenden Mahlplatten in winzige Stückchen zerschlagen. Wenn
die Mahlwerkzeuge typisch mit etwa 30 Umdrehungen pro Sekunde ro
tieren und wenn am Umfang jedes Mahltellers wie üblich beispiels
weise 48 Mahlplatten befestigt werden, wird die Vorderkante des je
weils durch die Schlitzdüse eingepreßten Produkts pro Sekunde über
tausendmal abgeschlagen. Es entstehen also bereits beim Eintritt
des Produkts in das Mahlwerk fast mikroskopisch kleine Teilchen,
die durch die Anlage den von unten nach oben durchströmenden - ge
blasenen oder gesaugten - Trägergasstrom leicht weiterbefördert,
vermahlen und getrocknet werden können. Diese Vorteile werden gemäß
dem Verfahren zum Mahltrocknen eines teigigen, pastösen, amorphen
usw. feuchten Produkts, also bereits dadurch erhalten, daß das
feuchte Produkt in einer sich etwa parallel zur Rotorachse
erstreckenden Ebene filmartig dünn unmittelbar in den Bereich zwi
schen Mahlbahn und Mahlplatten gepreßt wird.
Je nach Rotordurchmesser kann es auch günstig sein, zwei oder mehr
Schlitzdüsen, insbesondere symmetrisch verteilt, in der Zylinder
wand vorzusehen. Auf diese Weise ist es möglich, an zwei oder mehr
Stellen einen filmartig dünnen Streifen des zu mahlenden und zu
trocknenden Produkts einzupressen und zugleich in mikroskopisch
kleine Teile zerschlagen mit dem Trägergas weiter durch den Spalt
zwischen Mahlplatten und Mahlbahn weiterzufördern. Die Menge des in
das Mahlwerk pro Zeiteinheit geförderten Produkts läßt sich unter
anderem auch durch die sich etwa parallel zur Rotorachse er
streckende Schlitzlänge vorgeben. Beispielsweise kann ein längerer,
sich über mehrere Mahlteller erstreckender Schlitz durch mehrere
kürzere Schlitze substituiert werden oder umgekehrt. Die Schlitz
breite in Umfangsrichtung der Mahlbahn soll so klein sein, daß die
gröbste Körnung des zugelieferten Produkts gerade durch den Schlitz
hindurchzupressen ist. Vorzugsweise soll die Schlitzbreite wesent
lich kleiner als die Mahlplattenstärke in der Umfangsrichtung sein.
Insbesondere kommen Schlitzbreiten in der Größenordnung von 1 bis 3
mm bevorzugt in Frage.
Gemäß weiterer Erfindung bildet die Schlitzdüse das Endstück und
damit den Auslaß eines bei konstanter Querschnittsfläche annähernd
bis herab zur Schlitzbreite abgeflachten Zuleitungsrohrs. Der Quer
schnitt am Übergang zwischen der Rohrleitung und der Schlitzdüse
soll im wesentlichen konstant sein, damit bei Betrieb im ganzen Be
reich der Schlitzdüse ein annähernd konstanter Druck einzustellen
ist und damit Luftblasen oder Bereiche geringeren Drucks nicht auf
treten können. Das Zuleitungsrohr kann vorzugsweise eine Verbindung
zwischen einer Produktpumpe, insbesondere mit Schneckengang, und
der Schlitzdüse darstellen. Der Produktpumpe kann bevorzugt ein
Produkttrichter mit Entwässerungssieb vorgeschaltet werden, wenn
das Ausgangsmaterial nennenswerte auf diese Weise mechanisch
abzuscheidende Feuchtigkeitsmengen, insbesondere Wasser, enthält.
Wenn das Ausgangsprodukt, z. B. ein bei der Stärkegewinnung aus
Weizen anfallendes Naßprotein, relativ viel anhaltendes Wasser
enthält, ist es besonders wünschenswert, möglichst viel Wasser vor
dem Einführen des Produkts in das Mahlwerk auszuscheiden, da eine
mechanische Entwässerung wesentlich weniger aufwendig ist, als die
im Mahlwerk mögliche, thermische Trocknung. Eine wirkungsvolle
mechanische Entwässerung und zugleich eine ohnehin erforderliche
gleichmäßige Füllung der Zuleitung der Schlitzdüse läßt sich
sicherstellen, wenn dieser Zuleitung eine Überdruckableitung,
insbesondere mit einstellbarem Überdruckventil, zugeordnet wird,
die vorzugsweise als Rückführung zur Einlaßseite der Pumpe oder
dergleichen am Eingang der Zuleitung der Schlitzdüse ausgebildet
wird. Die Überdruck- bzw. Überlaufleitung kann mit einem entspre
chend geringen Querschnitt oder mit einem einstellbaren Ventil aus
gestattet werden, derart, daß der Strömungswiderstand in der Überdruckleitung
so groß wird, daß vor dem Abfließen von Produkt durch
die Überdruckleitung der zur Schlitzdüse führende Teil des Lei
tungssystems ständig mit dem gewünschten Arbeitsdruck beaufschlagt
wird. Wegen des hohen Drucks im Bereich vor der Schlitzdüse wird
etwa noch, beispielsweise mit Hilfe der Pumpe, angefördertes Wasser
nicht in Richtung zur Schlitzdüse sondern in Richtung der Überdruckleitung
gefördert und auf diese Weise selbsttätig, also
mechanisch, abgesondert.
Wenn eine Weiterverarbeitung, das heißt, Mahlung und Trocknung des
durch die Schlitzdüse eingepreßten Produkts ohne eine Zumischung
von getrocknetem, bereits vorvermahlenem Produkt aus technischen
oder wirtschaftlichen Gründen nicht sinnvoll erscheint, ist es ge
mäß weiterer Erfindung günstig, das getrocknete Produkt erst inner
halb der Mahlanlage zu dem durch die Schlitzdüse eingepreßten Pro
dukt hinzuzumischen. Das geschieht vorteilhaft dadurch, daß das
mehr oder weniger grobpulvrige Trockenprodukt dem durch die
Maschine zu blasenden Trägergasstrom kurz vor dessen Eintritt in
die Anlage hinzugegeben wird.
Da das Mahlwerk im allgemeinen so ausgebildet wird, daß der Träger
gasstrom, meist ein Luftstrom, nur unmittelbar an der Mahlbahn ent
lang und vorbei an den peripheren Kanten der Mahlplatten strömen
kann, wird das durch die Schlitzdüse eindringende und von den Mahl
platten abgeschlagene feuchte Produkt sofort nach der Abtrennung
mit dem durch den Trägergasstrom herangeförderten Trockenprodukt
gewissermaßen eingepudert, so daß es - ohne irgendwelche vorge
schalteten Mischer - für die weitere Verarbeitung in einer gegen
ein Anbacken oder Verkleben geschützten Form vorliegt. Es ist in
diesem Zusammenhang besonders darauf hinzuweisen, daß die gegebe
nenfalls erfindungsgemäß zum Pudern des noch feuchten Produkts zu
rückzuführende Menge des schon getrockneten Produkts viel geringer
als bei der bisher üblichen, den Mahltrockenvorgang außerhalb der
Mühle vorangehenden Konditionierung des feuchten Produkts ist, weil
das innerhalb der Mühle aufgepuderte trockene Produkt nur außen auf
die abgeschlagenen feuchten Teilchen aufgebracht wird.
Ein wesentliches Merkmal der Erfindung besteht also darin, daß das
zu vermahlende und zu trocknende Produkt filmartig dünn in den Be
reich von Mahlbahn und Mahlplatten eingepreßt und dort sofort in
mikroskopische Teilchen zerschlagen wird. Falls das zu vermahlende
Produkt eine zu hohe Feuchtigkeit enthält, die durch Trockenprodukt
herabgesetzt werden soll und/oder falls ein Zusammenbacken des
Feuchtprodukts durch Trockenprodukt vermindert werden soll, besteht
ein weiterer erfindungswesentlicher Gedanke darin, das Trockenpro
dukt nicht vor dem Mahlwerk sondern erst nach dem Zerteilen des
Feuchtprodukts in mikroskopisch kleine Teilchen diesem staubartig
zerkleinerten Material im Strom des Trägergases hinzuzumischen, so
daß die ganze Arbeit eines gesonderten Mischers in den Vorgang in
nerhalb des Mahlwerks integriert wird.
Bei stark zum Kleben, Anbacken und Klumpen neigenden, feuchten Pro
dukten kann es vorteilhaft sein, die Mahlbahn zumindest in der die
Schlitzdüse enthaltenden Umfangszone (der Zylinderwand des Stator
gehäuses) profillos glatt zu gestalten. Wenn nämlich wegen der Ei
genart des feuchten Produkts ein übliches, z. B. sägezahnartiges,
Profil bei Betrieb zugesetzt wird, ist es besser, das Profil gar
nicht vorzusehen, beispielsweise weil dann die Reinigung verein
facht wird. Im allgemeinen wird es im vorstehenden Sinne günstig
sein, den glatten Bereich der Mahlbahn bis in eine Zone (nach oben,
in Strömungsrichtung) auszudehnen, in der sich eine profilierte
Mahlbahn nicht mehr zusetzen würde.
Bei üblichen Mühlen der eingangs angegebenen Art nimmt der radiale
Abstand zwischen den peripheren Kanten der Mahlplatten und der
Mahlbahn von unten nach oben (in Strömungsrichtung) stufenweise von
Mahlteller zu Mahlteller, z. B. von 5 mm auf 2 mm, ab. Die erfin
dungsgemäße Schlitzdüse befindet sich auf der Höhe des untersten
Mahltellers (oder der untersten Mahlteller). Für den Materialdurch
satz ist im Bereich der untersten Mahlteller zwar ein größerer Ab
stand zwischen Mahlplattenkante und Mahlbahn wünschenswert, das Ab
schlagen des durch die Schlitzdüse eingepreßten Produktfilms kann
aber verbessert werden, wenn dieser Abstand relativ klein gemacht
wird. Ein vorteilhafter Kompromiß besteht daher gemäß weiterer Er
findung darin, daß die in der Umfangszone der Schlitzdüse liegenden
Mahlteller einzelne, symmetrisch am Tellerumfang verteilte Mahl
platten besitzen, die deutlich näher als der Rest der Mahlplatten
dieser Mahlteller an die Mahlbahn heranreichen. Vorzugsweise soll
der Abstand zwischen Mahlbahn und peripherer Kante der vorstehenden
Mahlplatten größenordnungsmäßig halb so groß wie der Abstand bei
den übrigen Mahlplatten sein. Bevorzugt werden zwei, vier, sechs
oder acht Mahlplatten (symmetrisch ausgewuchtet) in der angegebenen
Weise nach außen gesetzt.
Die Lösung der Aufgabe wird beim gattungs
gemäßen Verfahren erfindungsgemäß durch
die im Kennzeichen des Anspruchs 13 angegebenen
Merkmale erreicht.
Anhand der schematischen Darstellung in der beiliegenden Zeichnung
werden Einzelheiten der Erfindung erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Fließbild im Aufriß einer Mühle mit Naßprodukt
zuführung unmittelbar an der Peripherie der Mahl
platten;
Fig. 2 einen Schnitt durch eine Mühle nach Fig. 1 mit zwei
seitiger Naßgutzuführung;
Fig. 3 eine vergrößerte Darstellung des Bereichs um die
Schlitzdüse am Umfang des Mahlwerkrotors; und
Fig. 4 einen Schnitt der Schlitzdüse.
Die Mühle gemäß beiliegender Zeichnung nach Fig. 1 bis 4 mit einem
insgesamt mit 1 bezeichneten Mahlwerk besteht aus einem im wesent
lichen zylindrischem Statorgehäuse 2, einem mit mehreren überein
ander angeordneten und durch Zwischenbleche 3 voneinander getrenn
ten Mahltellern 4 (Fig. 3) ausgerüsteten Rotor 5 mit vertikaler Ro
torachse 6 und gegebenenfalls mit als Ventilatorscheibe ausgebilde
ter untersten Rotorscheibe. Jeder Mahlteller 4 besitzt an seiner
Peripherie eine Vielzahl von mit ihrer peripheren Kante 7 mit einer
am Innenumfang der Zylinderwand 8 des Statorgehäuses 2 vorgesehenen
Mahlbahn 9 zusammenwirkenden Mahlplatten 10. Am Statorgehäuse 2 un
terhalb des untersten Mahltellers 4 wird ein Einlaß 11 für ein von
unten nach oben zwischen Mahlbahn 9 und Mahlplatten 10 hindurchzu
blasendes Trägergas 12 vorgesehen. Das Trägergas 12 wird am Kopf
des Mahlwerks 1 zusammen mit dem gemahlenen Produkt über einen
Stutzen 13 in Pfeilrichtung 14 abgeblasen.
Der Rotor 5 besitzt einen (nicht gezeichneten) Antrieb, der auf ei
ne im Traggestell 15 gelagerte, durch die Achse 6 definierte Welle
23 wirkt. Zwischen dem Traggestell 15 und dem Statorgehäuse 2 be
findet sich im Ausführungsbeispiel ein Ventilatorgehäuse 16, in
welchem das Trägergas 12 bei Betrieb beschleunigt und durch den
Umfangsschlitz längs der Mahlbahn 9 zum Auslaßstutzen 13 gepreßt
wird.
Erfindungsgemäß wird das zu vermahlende Produkt über eine von der
Trägergaszuleitung getrennte, besondere Breitflanschdüse bzw.
Schlitzdüse 17 filmartig unmittelbar in den Bereich zwischen der
Mahlbahn 9 und den peripheren Kanten 7 der Mahlplatten 10 einge
preßt. Je nach Länge der Schlitzdüse 17, Menge des zuzuführenden
Produkts und Umfang des Mahlwerks 1 können auch zwei oder mehr
Schlitzdüsen im Umfang der Zylinderwand 8 des Statorgehäuses
vorgesehen werden.
Im Schnitt nach Fig. 2 werden an diametral gegenüberliegenden Punk
ten des Statorgehäuses 2 Schlitzdüsen 17 und 18 angeordnet. Jede
der Schlitzdüsen 17 (oder 18) erstreckt sich parallel zu den peri
pheren Kanten 7 der Mahlplatten 10 also im wesentlichen auch paral
lel zu der Rotorachse 6 und führt von außen nach innen durch die
Zylinderwand 8 des Statorgehäuses 2 und die Mahlbahn 9 hindurch.
Auf diese Weise läßt sich ein zu mahlendes Produkt 19 - auch mit
einer Feuchte von beispielsweise 50% oder mehr - unmittelbar in
das Mahlwerk 1 einführen.
Das untere Ende 20 jeder der Schlitzdüsen 17 (bzw. 18) wird vor
zugsweise in den Bereich des untersten eigentlichen Mahltellers 4
bzw. der untersten Mahlplatte 7 gelegt. Je nach geforderter Lei
stung und nach Art des zu verarbeitenden Materials kann die Länge L
des Schlitzes 21 der Schlitzdüse 17 kleiner gleich oder größer als
die axiale Länge der peripheren Kante 7 der Mahlplatte 10 sein.
Häufig wird es günstig sein, die Schlitzdüse 17 so lang
auszubilden, daß sie sich in Richtung parallel zur Rotorachse 6
über zwei oder mehr Mahlplatten 10 hinweg erstreckt. Auf diese
Weise lassen sich große Mengen Produkt in einem sehr feinen Film in
das Mahlwerk einspeisen.
In Umfangsrichtung des Rotors 5 soll die Schlitzbreite B zwar grö
ßer als das gröbste Korn des zu vermahlenden Produkts aber wesent
lich kleiner als die Mahlplattenstärke in dieser Richtung sein. Be
währt haben sich Breiten b in der Größenordnung von 1 bis 3 mm.
Die insgesamt mit 17 bezeichnete Schlitzdüse wird gemäß Ausfüh
rungsbeispiel als Endstück und damit als Auslaß eines bei konstan
ter Querschnittsfläche abgeflachten Zuleitungsrohrs 22 nach Art ei
ner Breitflanschdüse ausgebildet. Die Form innerhalb von Zulei
tungsrohr 22 und Schlitzdüse 17 wird zweckmäßig so gewählt, daß bei
Betrieb der Produktdruck überall im wesentlichen gleich ist, und
ein gleichmäßiger Zustrom am Düsenauslaßschlitz 21 sichergestellt
wird.
Wenn eine Weiterverarbeitung des über die Schlitzdüse 17 eingepreß
ten Produkts ohne Zumischung von Trockenprodukt nicht sinnvoll er
scheint, wird Trockenprodukt 24 zusammen mit dem Trägergas 12 über
den Einlaß 11 in das Ventilatorgehäuse 16 eingespeist. Insbesondere
wenn es sich bei dem Trägergas 12 um Heißluft handelt, die die Qua
lität des Trockenprodukts 24 beeinflussen kann, ist es zweckmäßig,
letzteres erst unmittelbar vor dem Einlaß 11 dem Trägergas 12 zuzu
mischen. Hierzu kann ein gesonderter Stutzen 25 am Einlaß 11 des
Ventilatorgehäuses 16 vorgesehen werden.
In Fig. 1 wird auch ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel einer Zu
liefervorrichtung zum Versorgen der Schlitzdüse 17 mit zu vermah
lendem Produkt 19 im Prinzip dargestellt. Dabei ist angenommen, daß
Naßprodukt 19 in einen Trichter 26 gefüllt wird, der eine Siebwand
27 zum Ablassen überschüssigen Wassers besitzt. Am Boden des Trich
ters wird eine Pumpe 28, z. B. eine Schneckenpumpe, mit einem Motor
29 vorgesehen, die das aus dem Trichter 26 kommende Produkt 19 über
eine Zuleitung 22 in Richtung auf die Schlitzdüse 17 fördert.
In der Zuleitung 22 der Schlitzdüse 17 wird im Ausführungsbeispiel
eine Überdruckableitung 30, insbesondere mit einstellbarem Über
druckventil 31, vorgesehen. Vorzugsweise soll die Überdruckableitung
30 als Rückleitung 32 zur Einlaßseite der Pumpe 28, das heißt
zum Trichter 26, ausgebildet werden. Das Überdruckventil 31 bzw.
der Querschnitt der Überdruckableitung 30 sollen so vorgegeben
werden, daß im Bereich der Schlitzdüse 17 und dessen unmittelbarer
Zuleitung 33 ein im wesentlichen konstanter Druck unabhängig von
der durch mögliche Wassereinschlüsse veränderlichen Förderleistung
der Pumpe 28 einzustellen ist. Mitgefördertes Wasser wird dabei zu
einem erheblichen Teil selbsttätig über das Überdruckventil 31 ab
geleitet.
Bezugszeichenliste
1 Mahlwerk
2 Statorgehäuse
3 Zwischenblech
4 Mahlteller
5 Rotor
6 Rotorachse
7 periphere Kante (10)
8 Zylinderwand
9 Mahlbahn
10 Mahlplatte
11 Einlaß (12)
12 Trägergas
13 Stutzen
14 Pfeil
15 Traggestell
16 Ventilatorgehäuse
17 Schlitzdüse
18 Schlitzdüse
19 Naßprodukt
20 unteres Ende (17)
21 Schlitz
22 Zuleitungsrohr
23 Welle
24 Trockenprodukt
25 Stutzen (24)
26 Trichter
27 Siebwand
28 Pumpe
29 Motor
30 Überdruckableitung
31 Überdruckventil
32 Rückführung
33 unmittelbare Zuleitung (17)
2 Statorgehäuse
3 Zwischenblech
4 Mahlteller
5 Rotor
6 Rotorachse
7 periphere Kante (10)
8 Zylinderwand
9 Mahlbahn
10 Mahlplatte
11 Einlaß (12)
12 Trägergas
13 Stutzen
14 Pfeil
15 Traggestell
16 Ventilatorgehäuse
17 Schlitzdüse
18 Schlitzdüse
19 Naßprodukt
20 unteres Ende (17)
21 Schlitz
22 Zuleitungsrohr
23 Welle
24 Trockenprodukt
25 Stutzen (24)
26 Trichter
27 Siebwand
28 Pumpe
29 Motor
30 Überdruckableitung
31 Überdruckventil
32 Rückführung
33 unmittelbare Zuleitung (17)
Claims (14)
1. Mühle mit einem Mahlwerk (1) bestehend aus einem im wesentlichen
zylindrischen Statorgehäuse (2), einem mit mehreren übereinander
angeordneten Mahltellern (4) ausgerüsteten Rotor (5) mit vertikaler
Rotorachse (6), wobei jedem Mahlteller (4) an seiner Peripherie ei
ne Vielzahl von mit ihrer peripheren Kante (7) mit einer am Innen
umfang einer Zylinderwand (8) des Statorgehäuses (2) vorgesehenen
Mahlbahn (9) zusammenwirkenden Mahlplatten (10) aufweist und wobei
am Statorgehäuse (2) unterhalb des untersten Mahltellers (4) ein
Einlaß (11) für ein von unten nach oben zwischen Mahlbahn (9) und
Mahlplatten (10) hindurchströmendes Trägergas (12) vorgesehen ist,
gekennzeichnet durch
eine sich parallel zu den peripheren Kanten (7) der Mahlplatten
(10) von außen nach innen durch die Zylinderwand (8) des
Statorgehäuses (2) und die Mahlbahn (9) erstreckende Schlitzdüse
(17) zum Einführen eines zu mahlenden und zu trocknenden Produkts
(19) in das Mahlwerk (1).
2. Mühle nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß je nach Durchmesser des Rotors (5) zwei oder mehr Schlitzdüsen
(17, 18) in der Zylinderwand
(8) vorgesehen sind.
3. Mühle nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Schlitzdüse (17) in Richtung der Rotorachse (6) teil
weise oder ganz über mindestens eine Mahlplattenhöhe (10) er
streckt.
4. Mühle nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schlitzbreite (b) in Umfangsrichtung der Mahlbahn (9) we
sentlich kleiner als die Mahlplattenstärke in dieser Richtung ist.
5. Mühle nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schlitzdüse (17) das Endstück und damit den Auslaß eines
bei konstanter Querschnittsfläche annähernd bis herab zur
Schlitzbreite (b) abgeflachten Zuleitungsrohrs (22) bildet.
6. Mühle nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Zuleitungsrohr (22) eine Verbindung zwischen einer Produkt
pumpe (28) und der Schlitzdüse
(17) darstellt.
7. Mühle nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Produktpumpe (28) ein Produkttrichter (26) mit Entwässe
rungssieb (27) vorgeschaltet ist.
8. Mühle nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Zuleitungsrohr (22) der Schlitzdüse (17) eine Überdruck
ableitung (30)
zugeordnet ist.
9. Mühle nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Überdruckableitung (30) als Rückführung (32) zur Einlaßsei
te der Produktpumpe (28) ausgebildet ist.
10. Mühle nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Zuleitung (11) des Trägergases (12)
ein Stutzen (25) zum Einführen von
Trockenprodukt (24) des zu mahlenden Typs vorgesehen ist.
11. Mühle nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mahlbahn (9) zumindest in der die Schlitzdüse (17) enthal
tenden Umfangszone profillos glatt ist.
12. Mühle nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet<
daß die in der Umfangszone der Schlitzdüse (17) liegenden Mahltel
ler (4) einzelne, symmetrisch verteilte Mahlplatten (10) besitzen,
die näher als der Rest der Mahlplatten dieser Mahlteller an die
Mahlbahn heranreichen, und daß der Abstand Mahlbahn/Mahlplatte für
die vorstehenden Mahlplatten größenordnungsmäßig halb so groß wie
bei dem Rest der Mahlplatten ist.
13. Verfahren zum gleichzeitigen Mahlen und Trocknen eines teigi
gen, pastösen, amorphen und/oder plastisch verformbaren, feuchten
Produkts (19) auf einer Mühle mit einem Mahlwerk (1) bestehend aus
einem im wesentlichen zylindrischen Statorgehäuse (2), einem mit
mehreren übereinander angeordneten Mahltellern (4) ausgerüsteten
Rotor (5) mit vertikaler Rotorachse (6), wobei jeder Mahlteller (4)
an seiner Peripherie eine Vielzahl von mit ihrer peripheren Kante
(7) mit einer am Innenumfang eine Zylinderwand (8) des Statorge
häuses (2) vorgesehenen Mahlbahn (9) zusammenwirkenden Mahlplatten
(10) aufweist und wobei am Statorgehäuse (2) unterhalb des unter
sten Mahltellers (4) ein Einlaß (11) für ein bei Betrieb von unten
nach oben zwischen Mahlbahn (9) und Mahlplatten (10) hindurchströ
mendes Trägergas (12) vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das feuchte Produkt (19) in einer sich etwa parallel zur Rotor
achse (6) erstreckenden Ebene filmartig dünn unmittelbar in den Be
reich zwischen Mahlbahn (9) und Mahlplatten (10) gepreßt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß bereits vorbehandeltes Trockenprodukt (24) erst innerhalb des
Mahlwerks (1) den mit Hilfe der Mahlplatten (10) vom filmartig zu
geführten Naßprodukt abgeschlagenen Teilchen hinzugemischt wird.
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