DE3811461A1 - Koerperbehandlungsmittel zur pflege der koerperhaut - Google Patents
Koerperbehandlungsmittel zur pflege der koerperhautInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Körperbehandlungsmittel zur Pflege
oder zum Reinigen der Körperhaut, mit einem Trägermittel wie
Wasch-Lotionen oder Hautcremes.
Zahlreiche Personen besitzen eine empfindliche Haut, die beim
Reinigen mit scharfen Körperreinigungsmitteln, d. h. insbesondere
mit alkalischen Reinigungsmitteln, stark gereizt wird. Alkali
sche Waschmittel greifen den natürlichen Säureschutzmantel der
Haut an und lösen diesen zum Teil ab. Bei empfindlichen Personen
führt dies zu einer Austrocknung der Haut und zu Rötungen
oder Schuppenbildungen. Bei Personen, die unter der sogenannten
Schuppenflechte (Psoriasis) leiden, führt die Ablösung der
Schuppen zu punktuellen Reizungen, ggf. unter Blutungen an der
Haut.
Es ist bekannt, bei Personen mit empfindlicher Haut milde
Wasch-Lotionen einzusetzen, wobei dafür Sorge getragen wird,
daß die Waschmittel in etwa einen neutralen oder sauren pH-
Wert aufweisen, damit kein allzu starkes Ablösen des natürlichen
Säureschutzmantels auf der Oberfläche der Haut erfolgt. Dieses
Bestreben steht aber im Gegensatz zu der allgemeinen Wirkung
eines Waschmittels, nämlich von der Oberfläche Schmutz oder
sonstige Hautabsonderungsprodukte zu entfernen. So ist es
auch bei sanften Körperwasch- bzw. Behandlungsmitteln unvermeid
bar, daß an der Oberfläche der Haut Abslösevorgänge stattfinden.
Dies führt dann bei Personen mit empfindlicher Haut, insbeson
dere solche, die zur Schuppenflechtenbildung neigen, dazu,
daß die Haut in diesem Bereich nach einem Waschvorgang gereizt
und im gewissen Maße doch so ausgelaugt ist, daß ein Jucken
bzw. eine verstärkte Schuppenbildung zu beobachten ist.
Es ist ferner bekannt, die Körperhaut nach einem Reinigungs
vorgang mit einer Hautcreme zu behandeln, die der Nachfettung
der ausgetrockneten bzw. ausgelaugten Haut dient. Derartige
Hautcremes sind allerdings nicht dazu geeignet, bei besonders
empfindlichen Personen, die durch den Waschvorgang verursachten
Rötungen zu beseitigen. Ferner ist bei Personen, die zur
Schuppenbildung neigen, insbesondere bei Psoriasis-Personen,
durch gebräuchliche kosmetische Hautcremes ein Abklingen der
Reizzustände der Haut bzw. ein Rückgang der Schuppenbildung
nicht zu erreichen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher, Körperbehand
lungsmittel zum Reinigen und zum Pflegen der Körperhaut zu
schaffen, die bei Personen mit empfindlicher Haut, insbesondere
solchen Personen, die zur Schuppenflechtenbildung neigen, zu
einem geschmeidigen, reizstellen- und schuppenfreien Erschei
nungsbild führen.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß ein
Körperbehandlungsmittel der eingangs genannten Art eine Mischung
aus einem Trägermittel und
- a) Wollwachsalkoholen (Alkoholorum Lanae)
- b) Schweineschmalz (Adeps Suillus) sowie
- c) Glycerol (Unguentum Glyceroli)
aufweist.
Die Wollwachsalkohole sorgen dafür, daß sich kleine Wundstellen
auf der Haut zusammenziehen, so daß Verunreinigungen nicht in
die Wundstelle eintreten können. Derartige Wundstellen treten
insbesondere bei Schuppenflechte an der Ablösestelle der
Hautschuppenteile auf. Dieses Entstehen von Wundstellen läßt
sich auch bei der Behandlung mit sanften Waschmitteln nicht
verhindern, wobei diese Wundstellen auch nach dem Waschvorgang,
beispielsweise beim Abtrocknungsvorgang durch Abreiben der Schup
penteile durch ein Handtuch entstehen können. Das Schweine
schmalz sorgt dafür, daß sich die schuppenartigen Hautpartikel
von der Hautoberfläche leicht ablösen. Das Glycerol, d. h.
eine Salbe mit Glycerinanteil, sorgt dafür, daß die Haut weich
und geschmeidig gehalten ist.
Die Kombination der drei Zusätze zu dem Trägermittel, führt
zu einem Körperbehandlungsmittel, das nach regelmäßiger Anwen
dung bereits nach einigen Wochen zu einem angenehmen, reizfreien
Erscheinungsbild der Haut führt. In Kombination mit Waschmitteln
als Trägermittel ist ein äußerst schonendes Waschen des Körpers
und auch insbesondere der Haare möglich, was auch bei empfin
dlichen Patienten bei täglicher Anwendung zu einem angenehmen
Hauterscheinungsbild führt. Ferner ist bei Personen, die bereits
unter chronischer Schuppenflechte zu leiden hatten, nach
mehreren Wochen ein erheblicher Rückgang bzw. völliges Ver
schwinden der Schuppenbildung beobachtet worden.
Bei Verwendung einer Hautcreme als Trägermittel für das Körper
behandlungsmittel, das beispielsweise nach einem Waschvorgang,
Durschvorgang oder nach einem Bad aufgetragen wird, konnte bei
empfindlichen Personen ein angenehmes, einer gesunden Haut
entsprechendes Erscheinungsbild beobachtet werden. Bei der
Anwendung des Körperbehandlungsmittels bei Psoriasis-Personen,
hat sich das Hautbild, insbesondere in Kombination mit einer
Verwendung eines erfindungsgemäßen Körperbehandlungsmittels
als Waschmittel nach einigen Wochen ein erheblich verbessertes
Erscheinungsbild gegeben. Bei entsprechend langzeitiger Anwen
dung ist ein völliges Verschwinden der Schuppenbildung beobach
tet worden.
Ferner kann das Körperbehandlungsmittel bei an sich unempfind
lichen Personen, die örtliche Hauterkrankungen, wie Ekzeme
oder dergl. aufweisen, eingesetzt werden. Die im Bereich des
Ekzems zusätzlich gereizten Hautstellen werden durch Anwendung
der erfindungsgemäßen Körperbehandlungsmittel pfleglichst
behandelt und es erfolgt eine Beschleunigung des Heilungspro
zesses der Haut in diesen Bereichen. Es konnte beispielsweise
beobachtet werden, daß nach einem durch ein Hautekzem verur
sachtem Haarausfall nach einem regelmäßigen Waschen der Kopf
haare mit einem erfindungsgemäßen Körperbehandlungsmittel ein
alsbalder Rückgang der Hautrötungen zu beobachten war, und
daß außerdem sich ein alsbaldiger Haarwuchs wieder eingestellt
hat.
Die Erfindung wird anhand einiger ausgewählter Ausführungsbei
spiele näher beschrieben.
Ein flüssiges Körperwaschmittel auf wäßriger Basis, das
alkali- und säurefrei ist, und als wirksame Bestandteile pro
100 g 14 g sulfonierte ungesättigte Fettsäuren (50%ig) und 29 g
Natriumsalz des Fettalkoholpolyglykoläthersulfates aufweist,
wird als Trägermittel verwendet. 73 g dieses Trägermittels
werden mit 8 g Schweineschmalz (Adeps Suillus), 15 g Glycerol
(Unguentum Glyceroli) und 4 g einer Mischung an Wollwachsalko
holen (Alkoholorum Lanae) intensiv zu einer milchigen Suspension
vermischt. Die Wollwachsalkohole wurden aus Wollwachs (Adeps
Lanae) isoliert.
Bei Verwendung dieser Suspension als Körperwaschmittel und
als Haarwaschmittel in täglicher Anwendung, war bei einer
Person, die seit Jahren von Schuppenflechte befallen war,
diese nach 3 Wochen vollständig verschwunden.
82 g des Trägermittels aus Beispiel 1, werden mit 10 g Glycerol,
4 g Schweineschmalz und 4 g Wollwachsalkoholen durch intensives
Rühren in eine milchige Suspension übergeführt.
Bei einer Person, die aufgrund eines Ekzemes am Kopf Haarausfall
hatte, wurde die Kopfhaut mit der Suspension gewaschen, bis
das Ekzem wieder verschwand. Nach Abheilen des Ekzemes und
weiterer Verwendung der Suspension als Haarwaschmittel stellte
sich alsbald der Haarwuchs wieder ein.
In weiteren, hier nicht dargestellten, Ausführungsbeispielen
wurden als Trägermittel sogenannte sanfte oder milde Körper
waschmittel mit einem pH-Wert im Bereich von pH 5,5-7 ein
gesetzt, die, wie unter Beispiel 1 und 2 beschrieben, mit
Glycerol, Schweineschmalz und Wollwachsalkoholen zu einer
Suspension gerührt werden.
Der Gewichtsanteil an Wollwachsen und an Schweineschmalz,
kann im Bereich von 2 bis 20 Gew.-% liegen. Der Bereich von
Glycerol liegt vorteihafterweise im Bereich zwischen 5 und
20%. Bei Suspensionen mit hohem Schweineschmalzanteil ist
insbesondere in den warmen Sommermonaten dafür zu sorgen, daß
die Suspension an kühlen Plätzen aufbewahrt wird. Bei hohem
Anteil an Schweineschmalz bzw. Wollwachsen (im Bereich zwischen
15 bis 20%) ist ein intensives Rühren zum Herstellen der
Suspension notwendig, die eine mehr pastenartige Form einnimmt.
Die Suspension ist jeweils so eingestellt, daß sie beispiels
weise durch warmes Wasser aus Haaren ausgespült werden kann,
so daß nach Trocknen der Haare diese locker fallend sind.
Als Trägermittel wird eine Hautcreme auf Basis einer wäßrigen
Suspension eingesetzt, die gebräuchlicherweise als Lotion
bezeichnet wird.
46 g der relativ dünnflüssigen Haut-Lotion werden mit 30 g
Glycerol, 16 g Schweineschmalz und 8 g Wollwachsalkoholen durch
intensives Rühren zu einer pastenartigen Suspension vermischt.
Die resultierende Suspension ist hervorragend als Hautcreme
für Psoriasis-Personen geeignet.
Die Festigkeit der Hautcreme kann durch Variation der Dünnflüs
sigkeit bzw. der Menge des Trägermittels an den persönlichen
Wunsch des Verwenders angepaßt werden.
In weiteren, hier nicht näher dargestellten Ausführungsbei
spielen liegt der Glycerolgehalt im Bereich von 10 bis 40
Gew.-%, der Anteil an Schweineschmalz im Bereich von 5 bis 20
Gew.-% und der Gehalt an Wollwachsalkoholen im Bereich von 5
bis 20 Gew.-%.
Auch bei der Hautcreme ist bei solchen Mischungen mit hohem
Schweineschmalzanteil in warmen Gegenden bzw. in den Sommer
monaten darauf zu achten, daß die Creme an einem kühlen Ort
aufbewahrt wird.
Eine Kombination der in Beispiel 1 und 2 aufgeführten Körper
behandlungsmittel in einer Verwendung als Körperreinigungsmittel
und einer in Fig. 3 aufgeführten Hautcreme führt auf Dauer
gesehen, bei empfindlichen Patienten zu einem äußerst angenehmen
Hautbild.
Als Trägermittel wird eine Mischung aus 66 g einer wäßrigen
Haut-Lotion und 30 g Lanolin verwendet. Die resultierenden 96 g
Trägermittel werden mit 30 g Glycerol, 16 g Schweineschmalz und
8 g Wollwachsalkoholen zu 150 g einer Suspension gerührt. Die
Suspension ist besonders als Hautcreme für offene Schuppen
flechte geeignet.
Als Trägermittel wird eine Mischung aus 5 g Jojoka Öl und 41 g
einer wäßrigen Haut-Lotion verwendet. Die resultierenden 46 g
Trägermittel werden mit 30 g Glycerol, 16 g Schweineschmalz und
8 g Wollwachsalkoholen zu 100 g einer Suspension gerührt. Diese
Suspension ist insbesondere als Hautcreme für schuppige Haut
geeignet.
Claims (12)
1. Körperbehandlungsmittel zur Pflege der Körperhaut, mit
einem Trägermittel wie Wasch-Lotionen und/oder Haut
cremes, gekennzeichnet durch eine Mischung aus Träger
mittel und
- a) Wollwachsalkoholen (Alkoholorum Lanae)
- b) Schweineschmalz (Adeps Suillus), sowie
- c) Glycerol (Unguentum Glyceroli).
2. Körperbehandlungsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Trägermittel ein Körperwaschmittel
eingesetzt wird, das, bezogen auf 100 g desselben, als
wirksamer Bestandteil 14 g sulfonierte, ungesättigte
Fettsäuren (50%ig) und 29 g an Natriumsalz des Fett
alkoholpolyglykolethersulfates enthält.
3. Körperbehandlungsmittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Mischung neben dem Trägermittel
- a) 2-20 Gew.-% an Wollwachsalkoholen,
- b) 2-20 Gew.-% an Schweineschmalz und
- c) 5-20 Gew.-% an Glycerol,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Mischung, aufweist.
4. Körperbehandlungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung
- a) 4 Gew.-% an Wollwachsalkoholen,
- b) 8 Gew.-% an Schweineschmalz und
- c) 15 Gew.-% an Glycerol,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Mischung, aufweist.
5. Körperbehandlungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung
- a) 4 Gew.-% an Wollwachsalkoholen,
- b) 4 Gew.-% an Schweineschmalz und
- c) 10 Gew.-% an Glycerol,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Mischung, aufweist.
6. Körperbehandlungsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Trägermaterial eine Hautcreme ein
gesetzt wird, und daß die Mischung neben dem Trägermittel
- a) 5-20 Gew.-% an Wollwachsalkoholen,
- b) 5-20 Gew.-% an Schweineschmalz und
- c) 10-40 Gew.-% an Glycerol,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Mischung, aufweist.
7. Körperbehandlungsmittel nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Mischung
- a) 8 Gew.-% an Wollwachsalkoholen,
- b) 16 Gew.-% an Schweineschmalz, und
- c) 30 Gew.-% an Glycerol,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Mischung, aufweist.
Priority Applications (1)
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DE19883811461 DE3811461A1 (de) | 1987-04-23 | 1988-04-06 | Koerperbehandlungsmittel zur pflege der koerperhaut |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publications (2)
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DE3811461A1 true DE3811461A1 (de) | 1988-11-03 |
DE3811461C2 DE3811461C2 (de) | 1990-03-01 |
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Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2011020646A3 (de) * | 2009-08-17 | 2011-04-28 | Henkel Ag & Co. Kgaa | Zusammensetzungen zur haarpflege enthaltend lanolinalkohol mit einem hohen gehalt langkettiger fettalkohole |
WO2021006753A1 (en) * | 2019-07-09 | 2021-01-14 | Biotts S.A. | A base and a pharmaceutical composition containing it |
Families Citing this family (1)
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---|---|---|---|---|
DE19832890A1 (de) * | 1998-07-22 | 2000-01-27 | Beiersdorf Ag | Pflegende kosmetische und dermatologische Zubereitungen mit einem Gehalt an Fettalkoholen |
-
1988
- 1988-04-06 DE DE19883811461 patent/DE3811461A1/de active Granted
Non-Patent Citations (2)
Title |
---|
H.P. FIEDLER, 2.Aufl., 1981, Editio Cantor Aulendorf, S.1011-1013 * |
Lexikon der Hilfsstoffe für Pharmazie, Kosmetik und angrenzende Gebiete * |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2011020646A3 (de) * | 2009-08-17 | 2011-04-28 | Henkel Ag & Co. Kgaa | Zusammensetzungen zur haarpflege enthaltend lanolinalkohol mit einem hohen gehalt langkettiger fettalkohole |
WO2021006753A1 (en) * | 2019-07-09 | 2021-01-14 | Biotts S.A. | A base and a pharmaceutical composition containing it |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3811461C2 (de) | 1990-03-01 |
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