DE3811087C2 - Verfahren zum Waschen und Spülen von Wäsche und hierzu geeignete automatisch betriebene Waschmaschine - Google Patents
Verfahren zum Waschen und Spülen von Wäsche und hierzu geeignete automatisch betriebene WaschmaschineInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zum Waschen und Spülen von Wäsche, die nach Ende
eines Programmabschnitts "Klarwäsche" in einem mindestens
dreigängigen Programmabschnitt "Spülen" weiterbehandelt
wird, wobei mindestens der erste Spülgang bei gegenüber dem
Programmabschnitt "Klarwäsche" erhöhtem Niveau durchgeführt
wird.
Bisher in Haushalt-Waschmaschinen angewendete Programmabschnitte "Spülen" sind
so eingerichtet, daß nach Abschluß des Programmabschnitts "Klarwäsche" (auch bei
Waschprogrammen mit einer Laugentemperatur ≦60°C bzw. 65°C) die warme Lauge
im Laugenbehälter zunächst mit kaltem Frischwasser verdünnt und allmählich abge
kühlt wird, ehe diese Lauge schließlich vollständig durch Frischwasser ersetzt wird.
Der Hintergrund für dieses bekannte Verfahren ist, daß in der Wäsche gebundene,
heiße Lauge bei Kontakt mit kaltem Frischwasser abrupt abkühlen würde und hierbei
die sogenannten primären Härtebildner ausfallen würden, die sich dann als Belag auf
den Wäschefasern absetzten. Nachteilig hieran ist, daß das Spülergebnis des ersten
Spülganges wegen der nur wenig verdünnten Waschlauge sehr schlecht ist und daher
einen unerwünscht hohen Wasserverbrauch zur Folge hat. Dieses Verfahren erfordert
außerdem, daß für die Spülgänge - in ihrer Anzahl begrenzt - sehr viel Wasser ein
gesetzt werden muß. Man hat daher das Niveau für alle Spülgänge weit über
das des Programmabschnittes "Klarwäsche" gelegt. Der Wasserverbrauch ist bei dem
bekannten Verfahren insb. deswegen ausgesprochen hoch.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, in einem eingangs erläuterten Verfahren
den Wasserverbrauch zu reduzieren.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der Programmab
schnitt "Spülen" mit einem vollständigen Abpumpen der Waschlauge beginnt und daß die zwischen dem ersten
und dem letzten Spülgang liegenden Spülgänge nur in Höhe
des im Programmabschnitt "Klarwäsche" benutzten Laugenniveaus (Wasserstand 1) betrieben werden.
Hierdurch ist eine wesentliche Wasserersparnis möglich, und die Wäscheteile können in den mittleren Spülabschnitten ohne erkennbare
Qualitätseinbußen mit einem geringeren Wasserstand als bisher gespült werden.
Einem
Waschprogramm mit einer Laugentemperatur <65°C kann weiterhin ein Spül-Pro
grammabschnitt folgen, der mit dem Auffüllen und Verdünnen sowie Abkühlen der
im letzten Waschgang gebrauchten Lauge beginnt. Demgegenüber wird dem Wasch-
Programmabschnitt mit einer Laugentemperatur ≦65°C ein Spül-Programmabschnitt
zugeordnet, der mit dem vollständigen Abpumpen der Lauge beginnt, worauf kaltes
Frischwasser bis auf ein Niveau oberhalb des Waschniveaus eingefüllt wird. In diesem
Temperaturbereich (≦65°C) findet nämlich das gefürchtete Ausfällen der Härte
bildner beim plötzlichen Abkühlen der in der Wäsche gebundenen Flotte nicht statt.
Außerdem bildet die Laugentemperatur ≦65°C keine Gefahr mehr für die Bedie
nungsperson, falls sie mit der abgepumpten Lauge direkt in Berührung kommt. Der
nach dem Waschen üblicherweise vorgesehene
Abkühlgang wird durch einen vollständigen Spülgang ersetzt, der im Gegensatz zum
Abkühlgang eine erkennbare Spülwirkung aufweist. Dadurch kann ggf. ein sonst not
wendiger Spülgang entfallen. Insgesamt wird dadurch weniger Wasser aufgewendet.
Falls das Spülergebnis sich dadurch nicht verschlechtert, daß gemäß einer vorteilhaften
Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens auch der letzte Spülgang mit
einem Niveau (Wasserstand 1) in Höhe des beim Programmabschnitt "Klarwäsche" benutzten Laugenniveaus be
trieben wird, kann die Wasserersparnis nochmals gesteigert werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann in einer mit Hilfe eines Programmsteuergerä
tes automatisch betriebenen Waschmaschine durchgeführt werden, bei der während
der Positionen des Programmsteuergerätes, in denen die zwischen dem ersten und
dem letzten Spülgang vorgesehenen Spülgänge gesteuert werden, Programmschalter
betätigbar sind, die einen Niveaugeber für den ersten Gang des Programmabschnitts
"Spülen" ausschalten und einen Niveaugeber einschalten, der auf das für den Programmabschnitt "Klarwäsche" vorgesehene
Niveau justiert ist. Dies ist eine unkomplizierte Weise der Darstellung des erfindungsgemäßen
Verfahrens in einer Waschmaschine mit einem an sich bekannten Programmsteuerge
rät.
Wie oben beschrieben, kann in der ersten Po
sition des dem Programmabschnitt "Spülen" zugeordneten Teils des Programmsteuer
gerätes ein Programmschalter elektrisch leitend sein, der den Stromkreis für eine
Laugenpumpe schließt. Wie oben bereits erläutert, muß bei Spül-Programmabschnit
ten, die auf Wasch-Programmabschnitte mit einer Laugentemperatur <65°C folgen,
entgegen der bisher geübten Praxis die Waschlauge nicht erst verdünnt und abgekühlt
werden, ehe sie abgepumpt werden kann. Vielmehr ist es im Sinne der Wasserer
sparnis bei gleichbleibend guten Spülergebnissen von großer Bedeutung, die ver
brauchte Waschlauge zunächst vollständig abzupumpen, ehe im Spül-Programmab
schnitt mit der Zufuhr von Frischwasser begonnen wird. Da der Anteil der Wasch
programme, die mit Laugentemperaturen <65°C betrieben werden, im Durchschnitt
der deutschen Haushalte allgemein rückläufig ist und ein hoher Wasserverbrauch wie
bei den bekannten Spül-Programmabschnitten in denjenigen Spül-Programmabschnitten,
die auf Wasch-Programmabschnitte mit Laugentemperaturen <65°C folgen,
nicht mehr nötig ist, ist die insgesamt durch Anwendung der Erfindung erzielbare Wassererspar
nis volkswirtschaftlich sehr bedeutend.
Anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele ist das erfindungs
gemäße Verfahren nachstehend erläutert. In der Zeichnung sind Programmübersichten
mit Programmabschnitten "Klarwäsche" und "Spülen" von Waschprogrammen darge
stellt und zwar in
Fig. 1 für Koch- und Babywäsche-Programme mit Laugentempera
turen <65°C, und in
Fig. 2 für Koch-, Baby- und Buntwäsche-Programme mit Laugentemperatu
ren ≦65°C.
Die Einrichtungen zur Durchführung des Verfahrens sind hier nicht näher dargestellt,
weil sie sich für den Fachmann aus den Patentansprüchen und der nachfolgenden Beschreibung ohne weiteres
ergeben.
Die Bedienungshandhabe eines Programmsteuergerätes trägt die Kennzeichen A bis C
für bestimmte von der Bedienungsperson herbeiführbare Einstellpositionen des Pro
grammsteuergerätes. Beispielsweise wird mit der Position A der Vorwäsche-Pro
grammabschnitt eines Koch- oder Babywäsche-Waschprogrammes vorgewählt. Ent
sprechend läßt sich die Vorwäsche bei A übergehen, wenn man die Handhabe
auf die Position B einstellt, um sofort mit dem betreffenden Klarwäsche-
Programmabschnitt zu beginnen.
Allgemein laufen die Vorwäsche- und Klarwäsche-Programmabschnitte mit den Was
serständen 1 ab, das sind die als Laugenniveaus für die "Klarwäsche" bezeichneten
Wasserstände.
Wenn nachstehend von
einem Laugenniveau in der "Klarwäsche" die Rede ist, ist stets der Wasserstand 1
gemeint.
In einer erfindungsgemäß ausgestatteten Waschmaschine werden die Koch- und Ba
bywäsche-Programmabschnitte "Klarwäsche" mit Temperaturen <65°C bearbeitet
(Fig. 1). Der sich anschließende Programmabschnitt "Spülen" ist gemäß dem Stand
der Technik eingerichtet, d.h. die vom Programmabschnitt "Klarwäsche" sich im
Laugenbehälter befindliche heiße Waschlauge wird in der Position 7 des Programm
steuergerätes durch Auffüllen mit Frischwasser zunächst verdünnt und abgekühlt, ehe
im Programmabschnitt der Position 8 ein Teil der Lauge abgepumpt wird und in der
Position 9 wiederum durch Frischwasser ersetzt wird. In den dargestellten Beispie
len wird davon ausgegangen, daß während eines Niveaus entsprechend dem
Wasserstand 1 oder darüber stets eine Bewegung der Waschtrommel oder eines son
stigen Wäschebewegers stattfindet. Am Ende der Position 9 wird dann die Lauge
erstmals vollständig abgepumpt. Es folgen weitere Spülgänge in den Positionen 10
und 11, 13 sowie 15 bis 17. Alle diese Spülgänge werden mit einem Niveau
entsprechend dem Wasserstand 2 durchgeführt, um die Waschmittelrückstände im Spül
wasser möglichst hoch zu verdünnen.
Koch-, Baby- und Buntwäsche mit Laugentemperaturen von maximal 65°C werden
gemäß Fig. 2 in einem Programmabschnitt "Klarwäsche" ebenfalls bei einem Was
serstand 1 gewaschen. Zu Beginn des Programmabschnitts "Spülen" wird in Position
7 des Programmsteuergerätes die Waschlauge zunächst vollständig abgepumpt. In
Position 8 wird dann mit Frischwasser bis auf den Wasserstand 2 aufgefüllt und mit
Wäschebewegung gespült. In Position 9 wird das Spülwasser wieder vollständig abge
pumpt. Dann schließen sich Spülgänge in den Positionen 10 und 11 sowie nach Zwi
schenschleudern auch in der Position 13 an, die mit einem Niveau entspre
chend dem Wasserstand 1 im Programmabschnitt "Klarwäsche" ablaufen. Der letzte
Spülgang in Position 16 wird wieder mit hohem Niveau "Wasserstand 2" durchge
führt.
Versuche könnten ergeben, daß bei Wäschearten entsprechend Fig. 2 der letzte
Spülgang ebenfalls mit niedrigem Niveau durchgeführt werden kann, ohne das Spülergebnis
wesentlich zu verschlechtern.
Ferner könnte es sich als möglich er
weisen, bei einem Programmabschnitt "Spülen" nach Klarwäsche-Programmabschnit
ten mit hohen Laugentemperaturen <65°C (Fig. 1) die zwischen dem ersten und
dem letzten Spülgang liegenden Spülgänge im Sinne einer Wasserersparnis ganz oder
teilweise ebenfalls mit niedrigem Wasserstand 1 durchzuführen.
Claims (4)
1. Verfahren zum Waschen und Spülen von Wäsche, die nach Ende
eines Programmabschnitts "Klarwäsche" in einem mindestens
dreigängigen Programmabschnitt "Spülen" weiterbehandelt
wird, wobei mindestens der erste Spülgang bei gegenüber dem
Programmabschnitt "Klarwäsche" erhöhtem Niveau durchgeführt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Programmab
schnitt "Spülen" mit einem vollständigen Abpumpen der Waschlauge beginnt, und
daß die zwischen dem
ersten und dem letzten Spülgang liegenden Spülgänge nur in
Höhe des im Programmabschnitt "Klarwäsche" benutzten Laugenniveaus
(Wasserstand 1) betrieben werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auch der letzte
Spülgang mit einem Niveau (Wasserstand 1) in Höhe des im Programmabschnitt
"Klarwäsche" benutzten Laugenniveaus betrieben wird.
3. Mit Hilfe eines Programmsteuergerätes automatisch betriebene Waschmaschine
zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß während der Positionen des Programmsteuergerätes, in
denen die zwischen dem ersten und dem letzten Spülgang vorgesehenen Spül
gänge gesteuert werden, Programmschalter betätigbar sind, die einen Niveau
geber für den ersten Gang des Programmabschnitts "Spülen" ausschalten und
einen Niveaugeber einschalten, der auf das für den Programmabschnitt "Klarwäsche" vorgesehene
Niveau justiert ist.
4. Waschmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß in der ersten
Position des dem Programmabschnitt "Spülen" zugeordneten Teils des Pro
grammsteuergerätes ein Programmschalter elektrisch leitend ist, der den
Stromkreis für eine Laugenpumpe schließt.
Priority Applications (1)
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- 1988-03-31 DE DE3811087A patent/DE3811087C2/de not_active Expired - Lifetime
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