DE3811036A1 - Rohrvorpresseinrichtung, insbesondere fuer das vorpressen von rohren kleiner durchmesser im erdreich - Google Patents
Rohrvorpresseinrichtung, insbesondere fuer das vorpressen von rohren kleiner durchmesser im erdreichInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Rohrvorpreßeinrichtung, insbeson
dere für das Vorpressen von Rohren kleiner Durchmesser im
Erdreich, mit einem dem vorzupressenden Rohrstrang vorgeschal
teten Arbeitsrohr, in dem ein Bohrkopf gelagert ist, dessen
Bohrkopfantrieb sich im Arbeitsrohr befindet, und mit im
Arbeitsrohr hinter dem Bohrkopf angeordneter Abförderein
richtung für den Bohrgutabzug aus der den Bohrkopf aufnehmen
den, nach hinten abgeschotteten Abbaukammer.
Beim Rohrvorpreßverfahren werden von einer Baugrube (Start
grube) aus mit Hilfe einer hier befindlichen Pressenstation
Rohre abschnittsweise in das Erdreich vorgepreßt, wobei die
Rohre in Aufeinanderfolge entsprechend dem Fortschritt des
Vortriebs hinten an den bereits vorgepreßten Rohrstrang an
gesetzt werden, bis das Rohrbauwerk, im allgemeinen eine
Versorgungs- oder Produktleitung, auf voller Länge oder bis
zu einer Zielgrube vorgetrieben ist. Es ist hierbei bekannt,
in einem am Kopfende des Rohrstranges angeordneten Schneid
schuh einen um die Rohrachse drehbaren Bohrkopf zu lagern,
mit dessen Hilfe die Ortsbrust abgebaut wird. Um ein ziel
genaues Vorpressen des Rohrstranges zu ermöglichen, ist der
Schneidschuh mit Hilfe hydraulischer Steuerpressen in seiner
Winkellage steuerbar (DE-OS 35 05 505, DE-OS 34 39 433).
Es ist beim Vorpressen von Rohren mit kleinen Durchmessern,
auch solchen, die keine Begehbarkeit mehr gestatten, bekannt,
die Abförderung des Bodenmaterials von der Ortsbrust mit
Hilfe einer sich durch den gesamten Rohrstrang erstreckenden
Förderschnecke zu bewirken, die das im Bohrkopfbereich auf
genommene Bodenmaterial bis zu ihrer Austragsstelle in der
Startgrube fördert (DE-OS 36 05 961, DE-PS 36 07 461). Dabei
wird die Förderschnecke aus einzelnen Längenabschnitten ge
bildet, die über Kupplungen miteinander gekuppelt werden.
Der Bohrkopf ist in der Regel mit der Schneckenwelle verbun
den, so daß er von dieser angetrieben wird. Der gemeinsame
Schnecken- und Bohrkopfantrieb befindet sich innerhalb der
Startgrube im Bereich der Vorpreßstation. Mit solchen Vor
preßeinrichtungen lassen sich allerdings nur verhältnismäßig
kurze Vorpreßstrecken erreichen. Es ist aber auch schon
bekannt, für den Bohrkopfantrieb und den Schneckenantrieb
gesonderte Antriebe vorzusehen (DE-GM G 87 03 861.7). Solche
Rohrvortriebsanlagen ermöglichen größere Vorpreßstrecken, so
daß die Anzahl der zu errichtenden Start- und Zielgruben
vermindert werden kann.
Es ist beim Rohrvorpreßverfahren aber auch schon bekannt,
den Bodenabzug mittels einer Spülförderung zu bewirken (DE-OS
31 43 906). Die Spülkammer wird durch Abschottung des den
Schneidschuh bildenden vorderen Arbeitsrohres gebildet, in
dem der Bohrkopf gelagert ist, dessen Antrieb hinter der
Schottwand im Arbeitsrohr angeordnet ist. Die Spülförderung
ist der Schneckenförderung unter bestimmten geologischen
Verhältnissen, z.B. dann vorzuziehen, wenn wasserführende
Bodenschichten durchfahren werden müssen.
Aufgabe der Erfindung ist es vornehmlich, eine Rohrvorpreß
einrichtung der genannten Art, die bevorzugt für das Vor
pressen von Rohren mit kleinen Nenndurchmessern unter 1500 mm
bestimmt ist, so auszubilden, daß sich ihr Arbeitskopf ohne
übermäßige Umrüstmaßnahmen wahlweise für eine Spülförderung
oder eine Schneckenförderung herrichten läßt, unter Umständen
sogar ein nachträgliches Umrüsten von der einen auf die ande
re Förderart vor Ort ermöglicht.
Die vorgenannte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß die Abfördereinrichtung ein im Arbeitsrohr feststehend
angeordnetes, mit der Abbaukammer an deren Schottwand verbun
denes Anschlußrohr aufweist, mit dessen rückwärtigem Kupp
lungsende ein als Transportbehälter ausgebildeter Spülkasten
oder ein Schneckenrohr einer Förderschnecke gekuppelt bzw.
kuppelbar ist.
Das Anschlußrohr, das die Verbindung zur Abbaukammer her
stellt und auch aus einem einfachen Rohrstutzen bestehen
kann, ist nach der Erfindung so ausgebildet, daß sich an
seinem rückwärtigen Kupplungsende wahlweise eine Förder
schnecke oder aber bei Spülförderung ein Spülkasten anbauen
läßt. Bei Schneckenförderung bildet das Anschlußrohr den
vorderen Endabschnitt des Schneckenrohres, in dem die Schnec
ke mit ihrem gegebenenfalls bis in die Abbaukammer eintau
chenden Aufnahmeende arbeitet. Bei Spülförderung bildet das
Anschlußrohr dagegen die Rohrverbindung zwischen der vorde
ren Abbaukammer, in der der Bohrkopf arbeitet, und dem im
Arbeitsrohr befindlichen Spülkasten, der dabei mit transport-
und einbaugerechten Abmessungen hergestellt ist und insbeson
dere bei kleineren Durchmessern der vorzupressenden Rohre
zweckmäßig als ein langgestreckter Flachkasten ausgeführt
wird.
Die Kupplung des Spülkastens oder der Förderschnecke mit dem
Anschlußrohr erfolgt zweckmäßig mittels einer Schnellkupp
lung, vorzugsweise einer einfachen Einsteckkupplung. Dabei
empfiehlt es sich, am rückwärtigen Ende des Anschlußrohres
eine Einsteckmuffe od. dgl. anzuordnen, in die ein am Spül
kasten angeordneter Rohrstutzen unter Abdichtung von hinten
her einführbar ist. Bei Schneckenförderung kann in den Rohr
stutzen des Anschlußrohres das anschließende Schneckenrohr
in die Einsteckmuffe eingeführt werden.
Das genannte Anschlußrohr wird vorteilhafterweise etwa achs
parallel zum Arbeitsrohr, gegenüber dessen Achse aber nach
unten versetzt angeordnet, was bei kleineren Rohrdurchmessern
auch eine günstige Ausnutzung des im Rohr zur Verfügung
stehenden Einbauraumes ermöglicht. Dabei kann oberhalb des
Anschlußrohres der Bohrkopfantrieb angeordnet werden, für
den zweckmäßig ein Elektromotor mit Getriebe, vorzugsweise
einem Planetengetriebe, verwendet wird. Der Bohrkopfantrieb
kann hierbei oberhalb des Anschlußrohres an der Schottwand
angebaut werden.
Es empfiehlt sich ferner, im Arbeitsrohr Auflager- und Füh
rungsorgane für die Abstützung, Führung und Ausrichtung des
Spülkastens und seines Kupplungsendes gegenüber dem Kupplungs
ende des Anschlußrohres vorzusehen. Beim Einführen des Spül
kastens in das Arbeitsrohr wird dieser durch die Auflager-
und Führungsorgane so geführt, daß er sich mit seinem Kupp
lungsende gegenüber dem Kupplungsende des Anschlußrohres
ausrichtet und das als kurzer Rohrstutzen ausgebildete,
vorzugsweise am Spülkasten angeordnete Kupplungsende sich
mehr oder weniger selbsttätig in das als Einsteckmuffe aus
gebildete Kupplungsende einfädelt.
Das dem vorzupressenden Rohrstrang als Arbeitskopf vorgeschal
tete Arbeitsrohr besteht vorteilhafterweise aus hintereinander
angeordneten Rohrabschnitten, von denen der vordere einen den
Bohrkopf aufnehmenden Schneidschuh bildet, der mit dem hinte
ren Rohrabschnitt mittels Steuerzylinder winkelbeweglich ge
kuppelt ist. Bei solchen bekannten Ausgestaltungen des Arbeits
rohres wird zweckmäßig das rückwärtige Kupplungsende des An
schlußrohres so gelegt, daß es sich etwa im Kupplungsbereich
der beiden Rohrabschnitte befindet. Infolgedessen befindet
sich der Spülkasten in dem rückwärtigen Rohrabschnitt. Er
erhält zweckmäßig eine Länge, die zumindest angenähert gleich
der Länge des rückwärtigen Rohrabschnittes des Arbeitsrohres
ist. Die Rohrkupplung mit dem rückwärtigen Ende des Anschluß
rohres wird dabei so ausgeführt, daß sie den Steuerbewegungen
des den Schneidschuh bildenden vorderen Rohrabschnittes zu
folgen vermag. Dies läßt sich durch Verwendung der oben ge
nannten Einsteckkupplungen mit ausreichend Bewegungsspiel
besonders einfach erreichen.
Um zu vermeiden, daß grobstückiges Bodenmaterial in das
Anschlußrohr und im Falle der Spülförderung in den Spülkasten
gelangt, wo es die Absaugleitung des Spülkastens zusetzen
könnte, wird zweckmäßig im Schneidschuh, d.h. in der Abbau
kammer an der Rückseite des Bohrkopfes eine Brecheinrichtung
für grobstückiges Gut angeordnet. Vorzugsweise besteht diese
Brecheinrichtung aus am Bohrkopf rückseitig angeordneten
Brechwerkzeugen, z.B. Brechleisten, und einem an der Schott
wand im Mündungsbereich des Anschlußrohres angeordneten
Brechwiderlager. Grobe Stücke, die sich in dem Raum zwischen
Bohrkopf und Schottwand befinden, werden von den sich mit
dem Bohrkopf drehenden Brechwerkzeugen erfaßt und im Zusam
menwirken mit dem feststehenden Widerlager soweit zerklei
nert, daß sie problemlos abgefördert werden können. Das
Brechwiderlager besteht hierbei vorzugsweise aus einem
Brechkegel od. dgl., der zweckmäßig zur Achse des Arbeits
rohres versetzt so angeordnet wird, daß bei guter Brechwir
kung ein noch ausreichend groß bemessener Durchgang für das
Bohrgut in das Anschlußrohr vorhanden ist. Der Brechkegel
befindet sich hierbei zweckmäßig unmittelbar vor der Mündung
des Anschlußrohres, so daß er die Mündung unter Wahrung des
Bohrgutdurchganges teilweise abdeckt. Die Zerkleinerungswir
kung kommt hierbei, wie erwähnt, durch das Zusammenwirken
der um die Achse des Arbeitsrohres kreisenden Brechwerkzeuge
mit dem exzentrisch gelagerten Brechkegel zustande.
Die Erfindung wird nachfolgend im Zusammenhang mit dem in
der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel näher erläu
tert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Rohrvorpreß
einrichtung im Längsschnitt mit
Abförderung des Bodenmaterials mit
Hilfe einer Spülförderung;
Fig. 2 ebenfalls im Längsschnitt die Rohr
vorpreßeinrichtung mit einem Schnecken
förderer zur Abförderung des Boden
materials.
Die dargestellte Rohrvorpreßeinrichtung weist ein dem vorzu
pressenden Rohrstrang 1 vorgeschaltetes Arbeitsrohr 2 auf,
das aus zwei in Vorpreßrichtung hintereinander angeordneten
Rohrabschnitten 3 und 4 besteht, die an ihren einander zuge
wandten Enden über eine Kugeldrehverbindung 4 und mehrere
über den Umfang verteilt angeordnete hydraulische Steuer
zylinder 5 verbunden sind, so daß der vordere Rohrabschnitt
3 zur Durchführung von Richtungssteuerungen und Richtung
korrekturen gegenüber dem rückwärtigen Rohrabschnitt 4 all
seitig begrenzt winkelbeweglich ist. Solche Anordnungen sind
aus der DE-OS 35 05 505 bekannt, auf die in diesem Zusammen
hang Bezug genommen werden kann.
Der vordere Rohrabschnitt 3 weist an seinem vorderen Ende
eine ringförmige Schneide 5 auf. Er bildet in bekannter
Weise einen Schneidschuh.
In Fig. 1 ist die Anfahrsituation zu Beginn der Rohrvorpreß
arbeit gezeigt. Das mit dem vorgeschalteten Arbeitsrohr 2
vorzupressende Rohr 1 befindet sich hier noch in der Start
grube, welche in bekannter Weise die Pressenstation mit den
hydraulischen Pressen 6 aufnimmt, die über einen sich gegen
das rückwärtige Ende des Rohres 1 legenden Druckring 7 die
Rohre vorpressen. Das vorzupressende Rohr, welches z.B. aus
einem Produkt- oder Versorgungsrohr od.dgl. besteht, kann
einen Durchmesser von 800 mm bis 1500 mm aufweisen. Es han
delt sich hier also um Rohre, die im Grenzbereich zwischen
noch begehbaren und nicht mehr begehbaren Rohrquerschnitten
liegen.
Im Schneidschuh 3 des Arbeitsrohres 2 ist ein Schneid- bzw.
Bohrkopf 8 um die Rohrachse drehbar gelagert. Für den Bohr
kopf 8 können Schneidkörper bzw. Schneidräder unterschied
licher, bekannter Ausführung verwendet werden. Der Bohrkopf
weist, wie ebenfalls bekannt, Durchtrittsöffnungen für das
von ihm an der Ortsbrust gelöste Bodenmaterial auf, so daß
dieses in die Abbaukammer 9 hinter dem Bohrkopf 8 gelangt,
die durch eine Schottwand 10 nach hinten abgeschottet ist.
In der Schottwand 10 kann der Bohrkopf 8 gelagert sein.
Der Bohrkopfantrieb 11 befindet sich im Inneren des Arbeits
rohres 2. Er besteht aus einem drehzahlgeregelten Elektro
motor 12, der den Bohrkopf 8 z.B. über ein Planetengetriebe
13 antreibt. Der Bohrkopf 8 weist dabei, wie ebenfalls be
kannt, rückseitig einen Zahnkranz auf, mit dessen Innenver
zahnung das angetriebene Ritzel des Bohrkopfantriebs im Ein
griff steht. Der Bohrkopfantrieb 11 ist parallel zur Achse
des Arbeitsrohres 2, gegenüber diese nach oben versetzt an
der Schottwand 10 rückseitig angebaut.
Unterhalb des Bohrkopfantriebs 11 befindet sich im Schneid
schuh 3 ein Anschlußrohr 14, das mit seinem vorderen Ende
an der Schottwand 10 festgelegt ist, die hier im Querschnitt
des Anschlußrohres 14 eine Wandöffnung aufweist, so daß das
Anschlußrohr mit der vor der Schottwand 10 liegenden Abbau
kammer 9 in Verbindung steht. Das Anschlußrohr 14 kann auch
die Öffnung der Schottwand 10 durchfassen. Es ist im übrigen
parallel zur Achse des Arbeitsrohres, gegenüber dieser nach
unten versetzt feststehend angeordnet, wobei es sich von der
Schottwand 10 bis etwa in den Verbindungsbereich zwischen den
beiden Rohrabschnitten 3 und 4 des Arbeitsrohres 2 erstreckt.
Gemäß Fig. 1 befindet sich im rückwärtigen Abschnitt 4 des
Arbeitsrohres 2 ein als langgestreckter Flachkasten ausgebil
deter Spülkasten 15, der sich zumindest angenähert über die
volle Länge des Rohrabschnittes 4 erstreckt und der an seinem
vorderen Ende einen kurzen Rohrstutzen 16 aufweist, mit dem
er in eine Einsteckmuffe 17 am rückwärtigen Ende des Anschluß
rohres 14 einfaßt. Die Rohrkupplung ist demgemäß als Steck
kupplung ausgeführt. Zwischen dem Rohrstutzen 16 und der
Einsteckmuffe 17 befindet sich eine (nicht dargestellte)
elastische Dichtung, welche die Rohrkupplung abdichtet, die
dabei soviel Bewegungsspiel aufweist, daß sie den mit Hilfe
der Steuerzylinder 5 bewirkten Winkelbewegungen des Schneid
schuhes 3 ohne weiteres zu folgen vermag, ohne daß die Rohr
verbindung undicht wird.
Der parallel unterhalb des Bohrkopfantriebs 11 im Arbeitsrohr
2 angeordnete Spülkasten 15 stützt sich im Rohrabschnitt 4
an Auflager- und Führungsorganen 18 und 19 ab, die so ausge
bildet sind, daß sich beim Hineinschieben des Spülkastens 15
in den Rohrabschnitt 4 der Rohrstutzen 16 gegenüber dem Kupp
lungsende 17 des Anschlußrohres 14 ausrichtet und in die
Einsteckmuffe einfädelt, so daß die Einsteckkupplung sich
praktisch selbsttätig schließt. Bei Bedarf kann der Spül
kasten 15 ohne weiteres auch nach hinten aus dem Arbeitsrohr
2 herausgezogen werden, wobei die Rohrkupplung 16, 17 von
selbst aufgehoben wird.
Von der rückwärtigen Startgrube her wird durch den vorzupres
senden Rohrstrang 1 eine Frischwasserleitung 20 bis in das
Arbeitsrohr 2 geführt. Die Frischwasserleitung 20 durchfaßt
den Spülkasten 15 und endet im Anschlußrohr 14 in Nähe der
Schottwand 10. Über die Frischwasserleitung 20 kann bei
Spülförderung Frischwasser dem Spülkasten 15 zugeführt wer
den. Das sich bildende schlammartige Boden-Wasser-Gemisch
wird über eine Abwasserleitung 21 mit Hilfe einer z.B. in
der Startgrube befindlichen (nicht dargestellten) Bagger
pumpe aus dem Spülkasten 15 abgepumpt.
In der Abbaukammer 9 befindet sich an der Rückseite des Bohr
kopfes 8 eine Brecheinrichtung für etwaiges grobstückiges
Bodenmaterial. Die Brecheinrichtung besteht aus am Bohrkopf
rückseitig angeordneten Brechwerkzeugen 22, die von dem
Bohrkopf bei der Drehbewegung mitgenommen werden, und einem
an der Schottwand 10 fest angeordneten Brechwiderlager in
Gestalt eines Brechkegels 23, der mit seiner Kegelspitze in
Richtung auf den Bohrkopf 8 weist. Der Brechkegel 23 ist
exzentrisch zur Drehachse des Bohrkopfes 8 angeordnet. Seine
Kegelachse ist dabei um das Maß X gegenüber der Achse des
Bohrkopfes 8 und des Arbeitsrohres 2 nach oben versetzt, so
daß sich die Abstände der Brechwerkzeuge 22 vom Kegelmantel
des Brechkegels 23 bei der Drehbewegung der Brechwerkzeuge
von unten nach oben vermindern und unterhalb des Brech
kegels 23 ein noch ausreichend groß bemessener Durchgang 24
für das Bohrgut bzw. Bodenmaterial von der Abbaukammer 9 in
das Anschlußrohr 14 vorhanden ist. Der Brechkegel liegt da
bei mit seiner rückwärtigen Basisfläche vor der Mündung des
Anschlußrohres 14, wobei er diese unter Wahrung des Brech
gutdurchgangs 24 im oberen Bereich abdeckt.
Im Rohrvorpreßbetrieb wird der Rohrstrang mit Hilfe der in
der rückwärtigen Startgrube befindlichen Pressenstation
abschnittsweise im Erdreich vorgepreßt, wobei die Rohre 1
in Aufeinanderfolge am hinteren Ende des Rohrstranges in
der Startgrube angeschlossen werden. Der Bohrkopf 8 löst
das Bodenmaterial an der Ortsbrust vor der Schneide 5 des
Schneidschuhes 3. Das Bodenmaterial gelangt durch Öffnungen
des Bohrkopfes in den Raum 9 vor der Schottwand 10 und von
hier aus durch den Durchgang 24 in das Anschlußrohr 14 und
damit in den Spülkasten 15, aus dem es mit Wasser vermischt
über die Leitung 21 abgepumpt werden kann. Grobe Stücke wer
den in dem Raum 9 von den rotierenden Brechwerkzeugen 22 im
Zusammenwirken mit dem Brechkegel 23 soweit zerkleinert, daß
sie ebenfalls in den Spülkasten 15 und aus diesem abgepumpt
werden können. Die Brechwerkzeuge 22 bestehen zweckmäßig aus
kräftigen Brechleisten.
Die Spülförderung empfiehlt sich vor allem dann, wenn bei der
Rohrvorpreßarbeit stark wasserführende Bodenschichten durch
preßt werden. Der von dem Arbeitsrohr 2 gebildete Arbeits
kopf der Rohrvorpreßeinrichtung nach Fig. 1 läßt sich in
einfacher Weise so umrüsten, daß im Bedarfsfall auch mit
Schneckenförderung des Bodenmaterials gearbeitet werden kann.
Bei entferntem Spülkasten 15 wird gemäß Fig. 2 in die Ein
steckmuffe 17 des Anschlußrohres 14 ein Schneckenrohr 25
gleichen Durchmessers eingeführt. Das Schneckenrohr 25 er
streckt sich vom Arbeitsrohr 2 längs durch den im Boden zu
verlegenden Rohrstrang 1 hindurch bis zur rückwärtigen Start
grube 26, wo es einen Abwurf für das geförderte Bodenmaterial
aufweist. Das Schneckenrohr 25 besteht, wie der im Erdreich
vorzupressende Rohrstrang, aus einzelnen Rohrabschnitten, die
mit ihren Enden zusammengesteckt werden. Entsprechend ist die
im Schneckenrohr 25 befindliche Schnecke 28 aus einzelnen
Schneckenabschnitten zusammengesetzt. Der Schneckenantrieb 29
befindet sich in der Startgrube 26. Er ist mittels eines
Wagens 30 auf Schienen 31 geführt, so daß er dem Vorschub des Rohrstran
ges 1 und des Arbeitsrohres 2 zu folgen vermag. Fig. 2 zeigt
außerdem, daß sich die Schnecke 28 durch das Anschlußrohr
14 hindurch bis in die Abbaukammer 9 erstreckt, wobei der
letzte Schneckengang sich unmittelbar hinter dem Bohrkopf 8
befindet.
Es versteht sich, daß die Förderschnecke im Zuge der Rohrvor
preßarbeit laufend verlängert wird, was durch Ansetzen weite
rer Abschnitte des Schneckenrohres und der Schneckenwelle am
hinteren Schneckenende erfolgt.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 ist die in Fig. 1 gezeigte,
aus den Preßwerkzeugen 22 und dem Brechkegel 23 bestehende
Brecheinrichtung fortgelassen bzw. aus dem Arbeitsrohr ausge
baut. Der Brechkegel 23 wird zweckmäßig durch Verschraubung,
lösbar an der Schottwand 10 befestigt. Er besteht vorteil
hafterweise aus einzelnen Kegelsegmenten od.dgl., um das Ein-
und Ausbauen des Brechkegels zu erleichtern. Es ist erkennbar,
daß ein Standard-Arbeitsrohr 2 mit eingebautem Bohrkopf 8 und
Bohrkopfantrieb 11 wahlweise für Spülförderung (Fig. 1) oder
für Schneckenförderung (Fig. 2) hergerichtet werden kann und
daß selbst im Einsatz eine Umrüstung von der einen Förderart
auf die andere Förderart noch möglich ist, ohne daß lang
wierige Umrüstarbeiten notwendig werden, die zu untragbaren
Stillstandszeiten führen. Die Anordnung des Bohrkopfantriebs
11 im oberen Bereich und der Abfördereinrichtung mit dem
Anschlußrohr 14 und dem Spülkasten 15 oder der Förderschnecke
25, 28 im unteren Bereich des Arbeitsrohres 2 ermöglicht eine
raumsparende Unterbringung dieser Aggregate auch in einem
Rohr kleinen Durchmessers.
Claims (15)
1. Rohrvorpreßeinrichtung, insbesondere für das Vorpressen
von Rohren kleiner Durchmesser im Erdreich, mit einem
dem vorzupressenden Rohrstrang vorgeschalteten Arbeits
rohr, in dem ein Bohrkopf gelagert ist, dessen Bohrkopf
antrieb sich im Arbeitsrohr befindet, und mit im Arbeits
rohr hinter dem Bohrkopf angeordneter Abfördereinrichtung
für den Bohrgutabzug aus der den Bohrkopf aufnehmenden,
nach hinten abgeschotteten Abbaukammer, dadurch
gekennzeichnet, daß die Abfördereinrich
rung ein im Arbeitsrohr (2) feststehend angeordnetes,
mit der Abbaukammer (9) an der Schottwand (10) verbunde
nes Anschlußrohr (14) aufweist, mit dessen rückwärtigem
Kupplungsende (17) ein als Transportbehälter ausgebilde
ter Spülkasten (15) oder ein Schneckenrohr (25) einer
Förderschnecke gekuppelt bzw. kuppelbar ist.
2. Rohrvorpreßeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Kupplungsende
(17) des Anschlußrohres (14) als Einsteckmuffe ausgebil
det ist, in die ein am Spülkasten (15) angeordneter Rohr
stutzen (16) unter Abdichtung einfaßt.
3. Rohrvorpreßeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß das
Anschlußrohr (14) achsparallel zu dem Arbeitsrohr (2),
gegenüber dessen Achse nach unten versetzt angeordnet
ist.
4. Rohrvorpreßeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß im
Arbeitsrohr (2) Auflager- und Führungsorgane (18, 19)
für die Abstützung, Führung und Ausrichtung des Spül
kastens (15) und seines Kupplungsendes (16) gegenüber
dem Kupplungsende (17) des Anschlußrohres (14) angeord
net sind.
5. Rohrvorpreßeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Spülkasten (15) als langgestreckter Flachkasten ausgebil
det ist.
6. Rohrvorpreßeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Arbeitsrohr (2) aus hintereinander angeordneten Rohr
abschnitten (3, 4) besteht, von denen der vordere, den
Bohrkopf (8) aufnehmende Rohrabschnitt (3) einen Schneid
schuh bildet, der mit dem hinteren Rohrabschnitt (4)
über Steuerzylinder (5) winkelbeweglich gekuppelt ist,
und daß das rückwärtige Kupplungsende (17) des Anschluß
rohres (14) etwa im Kupplungsbereich der beiden Rohr
abschnitte (3, 4) liegt.
7. Rohrvorpreßeinrichtung nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Spülkasten (15)
eine Länge hat, die etwa gleich der Länge des hinteren
Rohrabschnittes (4) des Arbeitsrohres (2) ist.
8. Rohrvorpreßeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Frischwasserleitung (20) der Spülförderung längs durch
den Spülkasten (15) hindurch bis in das Anschlußrohr
(14) hineingeführt ist.
9. Rohrvorpreßeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß in
der Abbaukammer (9) an der Rückseite des Bohrkopfes (8)
eine Brecheinrichtung (22, 23) für grobstückiges Gut
angeordnet ist.
10. Rohrvorpreßeinrichtung nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Brecheinrichtung
aus am Bohrkopf (8) rückseitig angeordneten Brechwerk
zeugen (22) und einem an der Schottwand (10) im Mündungs
bereich des Anschlußrohres (14) angeordneten Brechwider
lager (23) besteht.
11. Rohrvorpreßeinrichtung nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, daß das Brechwiderlager
(23) aus einem Brechkegel od. dgl. besteht.
12. Rohrvorpreßeinrichtung nach Anspruch 11, dadurch
gekennzeichnet, daß der Brechkegel (23)
zur Achse des Arbeitsrohres (2) versetzt angeordnet ist.
13. Rohrvorpreßeinrichtung nach Anspruch 11 oder 12, da
durch gekennzeichnet, daß der
Brechkegel (23) vor der Mündung des Anschlußrohres (14),
diese unter Wahrung eines Brechgutdurchgangs (24) teil
weise abdeckend, angeordnet ist.
14. Rohrvorpreßeinrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß der,
vorzugsweise aus einzelnen Segmenten zusammengebaute
Brechkegel (23), z.B. durch Verschraubung, leicht lösbar
an der Schottwand (10) befestigt ist.
15. Rohrvorpreßeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Anschlußrohr (14) unterhalb des aus einem Elektromotor
(12) und einem Getriebe (13) bestehenden Bohrkopfantriebs
(11) an der Schottwand (10) angeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883811036 DE3811036A1 (de) | 1988-03-31 | 1988-03-31 | Rohrvorpresseinrichtung, insbesondere fuer das vorpressen von rohren kleiner durchmesser im erdreich |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883811036 DE3811036A1 (de) | 1988-03-31 | 1988-03-31 | Rohrvorpresseinrichtung, insbesondere fuer das vorpressen von rohren kleiner durchmesser im erdreich |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3811036A1 true DE3811036A1 (de) | 1989-10-12 |
Family
ID=6351189
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883811036 Withdrawn DE3811036A1 (de) | 1988-03-31 | 1988-03-31 | Rohrvorpresseinrichtung, insbesondere fuer das vorpressen von rohren kleiner durchmesser im erdreich |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3811036A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19931839C1 (de) * | 1999-07-09 | 2000-11-02 | Benedikt Weiss | Rohrvorpresseinrichtung |
EP1067272A1 (de) | 1999-07-09 | 2001-01-10 | Benedikt Weiss | Rohrvorpresseinrichtung |
DE10108292A1 (de) * | 2001-02-21 | 2002-08-22 | Lovat Mts Gmbh Micro Tunnellin | Bohrvorrichtung |
-
1988
- 1988-03-31 DE DE19883811036 patent/DE3811036A1/de not_active Withdrawn
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19931839C1 (de) * | 1999-07-09 | 2000-11-02 | Benedikt Weiss | Rohrvorpresseinrichtung |
EP1067272A1 (de) | 1999-07-09 | 2001-01-10 | Benedikt Weiss | Rohrvorpresseinrichtung |
DE10108292A1 (de) * | 2001-02-21 | 2002-08-22 | Lovat Mts Gmbh Micro Tunnellin | Bohrvorrichtung |
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