DE3810966A1 - Vorrichtung und verfahren zur ueberfuehrung einer schrittweisen in eine kontinuierliche translation - Google Patents
Vorrichtung und verfahren zur ueberfuehrung einer schrittweisen in eine kontinuierliche translationInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren
zur Überführung einer schrittweisen in eine kontinuier
liche Translation bei hydraulisch oder pneumatisch ge
steuerten Horizontal- und Vertikalschritthubvorrichtungen.
Es sind hydraulische Schritthubvorrichtungen bekannt, bei
denen zwei parallel arbeitende Teilsystme gleichzeitig
sowohl einen Leer- als auch einen Lasthub ausführen.
Der Wechsel von Leer- zu Lasthub erfolgt bei Erreichen
einer Endlage der Hubkolben durch Umschalten des ent
sprechenden Magnetventils direkt über den zugehörigen End
schalter, induktiven Geber o. ä.
Der Nachteil dieser Lösung besteht darin, daß die beiden
Teilsysteme unabhängig voneinander gesteuert werden, daß
durch die fehlende Synchronisation ein zeitlicher Versatz
beider Teilsysteme auftritt, der sich derart aufbaut, daß
nach wenigen Hüben beide Teilsysteme gegeneinander arbei
ten, so daß eine ruckweise Bewegungsform erzeugt wird.
Diese Bewegungsform stellt beim Transport von Objekten mit
ungünstiger Schwerpunktlage eine Gefährdung dar. Durch
ständiges Beschleunigen und Bremsen der Lage wird der Trans
portprozeß energetisch und damit auch ökonomisch ungünstig
gestaltet.
Ziel der Erfindung ist es, eine einfache, robuste und
flexible Vorrichtung und ein Verfahren zu finden,
welche es ermöglichen, hydraulische und pneumatische
Schritthubvorrichtungen derart zu steuern, daß eine
kontinuierliche Bewegung längs des gesamten Verschub
weges realisiert wird.
Die Aufgabe der Erfindung ist es, die Hubbewegungen der
Teilsysteme hydraulischer oder pneumatischer Schritt
hubvorrichtungen zu synchronisieren und ein nahtloses
Aneinanderfügen zweier aufeinander folgender Arbeits
hübe von Hubvorrichtungen mit parallel verlaufendem
Last- und Leerhub zu ermöglichen.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die
Vorrichtung aus zwei Gruppen oder zwei mechanisch mit
einander verbundenen hydraulisch und pneumatisch betä
tigten Hubzylindern aufgebaut ist, bei denen an den
Kolbenstangenköpfen Klemmechanismen lösbar angebracht
sind, daß in den Endlagenbereichen der Kolbenhübe sich
je ein Endlagen- und ein Endlagenvorsignalsensor befin
den, die die Signale zur Verarbeitung in einer elektro
nischen Steuerung liefern, die ihrerseits die Signale
zum Ansteuern hydraulischer oder pneumatischer Wegeven
tile geben, welche die Beaufschlagung der Kolben auslö
sen.
Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß bei und
kurz vor Erreichen der Endlagen der Kolben der parallel
arbeitenden Zylinder elektrische Impulse mittels Lage
sensoren, elektronischem Geber usw. abgeleitet werden,
die dergestalt in einer elektronischen Schaltung verar
beitet werden, daß der zuerst die Endlage erreichende
leer hebende Kolben in dieser Stellung verharrt, bis der
unter Last verschobene Kolben das Vorsignal vor Er
reichen seiner Endlage betätigt, wodurch sofort oder
verzögert, der in Ruhe befindliche Kolben zum nach
folgenden Arbeitshub in Bewegung versetzt wird, wobei
ein Verriegelungsvorgang eingeführt werden kann.
Erreicht dieser Kolben das Vorsignal der bisherigen
Endlage, so wird der andere Kolben, der die bisherige
Bewegungsrichtung weiter beibehalten haben kann, zum
neuen Leerhub umgesteuert, wobei ein Entriegelungs
vorgang zwischengeschaltet wird. Der gleiche Vorgang
läuft bei Erreichen der entgegengesetzten Endlage ab.
Die Vorteile der erfindungsgemäßen Lösung bestehen da
rin, daß durch die kontinuierliche Translation eine
erhebliche Energieeinsparung eintritt und daß der Trans
port der Lasten mit höchster Sicherheit gewährleistet
wird. Die Bedienung einer oder mehrerer Vorrichtungen
kann durch eine manuelle Bedienung bzw. durch vollauto
matische Steuerung erfolgen.
Die Erfindung soll nachstehend an Ausführungsbeispielen
näher erläutert werden.
In den Zeichnungen zeigt
Fig. 1 die schematische Darstellung der Vorrichtung,
Fig. 2 bis 4 die zeitlichen Abläufe der Einzelbewegungen
und Zustände der Vorrichtung nach Fig. 1.
Die Vorrichtung besteht aus zwei hydraulisch oder pneu
matisch betätigten Hubzylindern 3 und 4 die mechanisch
über eine Traverse 5 starr miteinander verbunden sind.
Dabei kann vorteilhafterweise die Traverse 5 als die
Last 6 aufnehmend ausgebildet sein. Sowohl der Kolben
stangenkopf des Kolbens 7 als auch der des Kolbens 9
ist mit einem Klemmechanismus 8 bzw. 10 ausgerüstet, der
mit dem Lastaufnahmemittel 2 je nach Arbeitsstellung des
Kolbens in Eingriff steht.
Anstelle des Klemmechanismus 8; 10 und des Lastaufnahme
mittels 2 können auch andere Formen temporörer Verbin
dungen zur Umgebung genutzt werden, wie z. B. eine Verbin
dung von Vakuumsauger zu einer Wand bzw. Boden. Desweite
ren besteht die Möglichkeit, wenn der Boden, die Fahrbahn
oder eine Gleitbahn das Lastaufnahmemittel 2 bilden, daß
anstelle der Klemmechanismen 8 und 10 durch das Eigenge
wicht der zu bewegenden Last 6 eine temporäre kraftschlüs
sige Verbindung zum Lastaufnahmemittel 2 herstellbar ist.
Ist das Lastaufnahmemittel 2 bei einer vertikalen Transla
tion eine Stange oder ein Seil, so kann es in einer je
weils rohrförmigen Kolbenstange durch die Vorrichtung ge
führt werden.
Für die innere und äußere Lagebestimmung des Kolbens 9 im
Zylinder 3 ist je ein Endlagensensor 19 und je ein in
axialer Richtung versetzt angeordneter Endlagenvorsignal
sensor 20 vorgesehen.
Für die innere und äußere Lagebestimmung des Kolbens 7 im
Zylinder 4 ist je ein Endlagensensor 17 und je ein in
axialer Richtung versetzt angeordneter Endlagenvorsignal
sensor 18 vorgesehen.
Die Sensoren sind über die Signalleitung 23 mit einer elek
tronischen Steuerung 11 verbunden.
Vom Behälter 14, in dem sich das jeweilige Fluid befindet,
über die Pumpe 13 und die Wegeventile 15 und 16 werden über
die Fluidleitung 24 die Hubzylinder 3 und 4 mit Fluid be
aufschlagt.
Die elektronische Steuerung 11 ist über den Verstärker
12 mit der Fluidsteuerung verbunden.
Das Verfahren zur Überführung einer schrittweisen in
kontinuierliche Translation bei zwei mechanisch gekop
pelten Hubzylindern 3 und 4 erfolgt durch ihr zeitlich
paralleles Arbeiten. Wenn der Kolben des Hubzylinders
dessen am Kolbenstangenkopf angeordneter Klemmechanis
mus sich am Lastaufnahmemittel 2 im Eingriff befindet
und einen Lasthub ausführt, führt der Kolben des an
deren Hubzylinders einen Leerhub aus, wobei dieser
schneller vollzogen wird als der Lasthub.
Die Signale der Endlagenvorsignal- und Endlagensensoren,
ausgelöst durch den Bewegungszustand des Kolbens im Zy
linder, werden der elektronischen Steuerung 11 zuge
leitet und derart verarbeitet, daß der Kolben, der einen
Leerhub ausgeführt hat, bei Erreichen der jeweiligen
Endlage in dieser verbleibt, bis der andere Kolben, der
bisher einen Lasthub ausgeführt hat den Endlagenvorsig
nalsensor seiner angestrebten Endlage erreicht hat.
Der Klemmechanismus des sich in Ruhe befindlichen Kol
bens wird mit dem Lastaufnahmemittel 2 in Eingriff ge
bracht und zu einem neuen Lasthub in Bewegung gesetzt,
während bei dem Kolben der bisher einen Lasthub ausge
führt hat bei Erreichen des Endlagensensors der Klemm
mechanismus gelöst. Die Bewegungsrichtung des Kolbens
zu einem Leerhub wird in dem Augenblick umgekehrt wenn
der Kolben, der den neuen Lasthub ausführt, den Endla
genvorsignalsensor der bisherigen Endlage passiert.
In Fig. 1 hat der Kolben 7 des Hubzylinders 4 die End
lage erreicht, was durch den Sensor 17 angezeigt wird
und über die elektronische Steuerung 11 und das Wege
ventil 15 seine Ruhestellung 22 bewirkt. Der Klemmecha
nismus 8 ist nicht am Lastaufnahmemittel 2 in Eingriff.
Der Kolben 9 des Zylinders 3 befindet sich noch in Be
wegungsrichtung 21 unter Last und hat den Endlagenvor
signalsensor 20 noch nicht erreicht, der Klemmechanis
mus 10 ist im Eingriff am Lastaufnahmemittel 2.
In Fig. 2 hat der Kolben 9 den Endlagenvorsignalsensor
20 erreicht, was nach Signalverarbeitung bewirkt, daß
sich der Kolben 7 des Hubzylinders 4 in Bewegungsrich
tung 22 setzt und gleichzeitig der Klemmechanismus 8 in
das Lastaufnahmemittel 2 eingreift.
In Fig. 3 ist der Kolben 9 in Endlage dargestellt.
Der Klemmechanismus 10 ist geöffnet, Kolben 7 ist in Be
wegung und führt einen Lasthub aus (Bewehrungsrichtung
22).
Mit Erreichen des Endlagenvorsignalsensors 18 (Fig. 4)
durch den Kolben 7 setzt sich der Kolben 9 des Hubzylin
ders 3 zum Leerhub (Bewegungsrichtung 21) in Bewegung.
Bei Erreichen der äußeren Endlagen wird der gleiche
Zyklus ausgeführt, wobei die Funktion, die bisher Hub
zylinder 3, Kolben 9 und Klemmechanismus 10 inne hatten,
durch Hubzylinder 4 Kolben 7 und Klemmechanismus 8 über
nommen wird.
Sind jeweils mehrere Hubzylinder, deren Kolben den Leer-
bzw. Lasthub durchführen, mechanisch gekoppelt und be
sitzen sie einen gemeinsamen Klemmechanismus wird das
Signal des Endlagensensors des Einzelkolbens, der den
Leerhub ausführt, zur Ruhestellung desselben verwendet
und das Signal des Endlagenvorsignalsensors des letzten
Kolbens im Lasthub, der diese Stellung erreicht, kommt
zur Verarbeitung und leitet den neuen Lasthub ein.
Das Signal des Endlagensensors des letzten Kolbens, der
bisher unter Last stand, versetzt diesen in Ruhe und das
Öffnen der Klemmechanismen und das Signal des Endlagen
vorsignalsensors des letzten neu unter Last stehenden
Kolbens leitet den Leerhub ein.
Eine weitere Variante des Verfahrens ist, daß alle Hub
zylinder je einen gemeinsamen Sensor pro Lage besitzen.
Werden in Translationsrichtung 1 zwei Vorrichtungen
unter Verwendung eines Seiles als Lastaufnahmemittel 2
bei horizontaler Translation eingesetzt, so wird zuerst
eine gegenläufige Arbeitsrichtung der Teilsysteme durch
die Spannung des Seiles vorliegen, bevor die Transla
tion in der vorgegebenen Richtung vorgenommen wird.
- Bezugszeichen
für
Vorrichtung und Verfahren zur Überführung einer
schrittweisen in eine kontinuierliche Translation
1 Translationsrichtung
2 Lastaufnahmemittel
3 Hubzylinder
4 Hubzylinder
5 Traverse
6 Last
7 Kolben
8 Klemmechanismus
9 Kolben
10 Klemmechanismus
11 Steuerung
12 Verstärker
13 Pumpe
14 Behälter
15 Wegeventil
16 Wegeventil
17 Endlagensensor
18 Endlagenvorsignalsensor
19 Endlagensensor
20 Endlagenvorsignalsensor
21 Bewegungsrichtung - Kolben 9
22 Bewegungsrichtung - Kolben 7
23 Signalleitung
24 Fluidleitung
Claims (4)
1. Vorrichtung zur Überführung einer schrittweisen in
eine kontinuierliche Translation, dadurch gekennzeich
net, daß zwei hydraulisch oder pneumatisch betätigte
Hubzylinder (3 und 4) mechanisch starr miteinander
verbunden sind, daß an den Kolbenstangenköpfen der
Kolben (7 und 9) Klemmechanismen (10 und 8) lösbar
angeordnet sind, daß sich in den Endlagenbereichen
der Kolbenhübe je ein Endlagensensor (19 und 17) und
je ein in axialer Richtung versetzt angeordneter End
lagenvorsignalsensor (20 und 18), die mit einer elek
tronischen Steuerung (11) verbunden sind, befindet,
durch deren Signale auf die hydraulischen oder pneu
matischen Wegeventile (15; 16) die Kolben (7 und 9)
im Wechsel mit einem Fluid beaufschlagbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere hydraulisch oder pneumatisch betätigte
Hubzylinder (3 und 4) miteinander verbunden sind.
3. Verfahren zur Überführung einer schrittweisen in eine
kontinuierliche Translation unter Verwendung der Vor
richtung nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet dadurch,
daß zwei mechanisch gekoppelte Hubzylinder zeitlich
parallel arbeiten, wobei der Kolben des Hubzylinders
dessen am Kolbenstangenkopf angebrachter Klemmecha
nismus sich am Lastaufnahmemittel im Eingriff befind
det, einen Lasthub ausführt, während der Kolben des
anderen Hubzylinders einen Leerhub durchführt, der
schneller vollzogen wird als der Lasthub, daß die
Signale der Endlagenvorsignal- und Endlagensensoren
in einer elektronischen Steuerung derart verarbeitet
werden, daß der Kolben, der einen Leerhub ausgeführt
hat, bei Erreichen der jeweiligen Endlage in dieser
verbleibt, bis der Kolben der bisher einen Lasthub
angeführt hat, den Endlagenvorsignalsensor seiner an
gestrebten Endlage erreicht, daß hierauf der Klemm
mechanismus des in Ruhe befindlichen Kolbens in
Eingriff gebracht wird und sich zum neuen Lasthub in
Bewegung setzt, während bei dem bisher den Lasthub
ausführenden Kolben bei Erreichen des Endlagensensors
der Klemmechanismus gelöst und die Hubrichtung zum
neuen Leerhub umgekehrt wird, wenn der Kolben, der den
neuen Lasthub ausführt den Endlagenvorsignalsensor der
bisherigen Endlage passiert.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, daß mehrere mechanisch gekoppelte Hubzylinder
zeitlich parallel arbeiten.
Applications Claiming Priority (1)
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