DE3808114A1 - Mittel mit desodorierender wirkung - Google Patents
Mittel mit desodorierender wirkungInfo
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Description
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Mittel
mit desodorierender Wirkung, enthaltend das Zinksalz
der Ricinolsäure sowie gegebenenfalls das Zinksalz
der Abietinsäure und/oder weitere Zinksalze anderer
gesättigter oder ungesättigter hydroxilierter Fett
säuren mit 17 und mehr C-Atomen.
Der Begriff der Desodorierung, das Unriechbarmachen
unangenehm riechender Substanzen, wird in der Kosme
tik hauptsächlich für die Beseitigung von Schweißge
ruch verwendet. Als Maßnahme dafür wurden und werden
immer noch vorwiegend bakterizide Wirkstoffe einge
setzt. Dadurch werden aber unangenehm riechende Sub
stanzen des Schweißes nicht unmittelbar beseitigt.
Es wird lediglich deren Entstehen durch bakterielle
Zersetzung von Inhaltsstoffen des Schweißes verhin
dert. Außer Bakteriziden werden auch sogenannte Fer
mentblocker, z. B. Zitronensäureester, eingesetzt,
die in ähnlicher Weise der Schweißzersetzung entgegen
wirken. Eine andere Methode dieser sogenannten Körper
desodorierung setzt die Schweißabsonderung der Haut
durch Anwendung adstringierender Wirkstoffe, z. B.
Aluminium-oxichlorid, herab.
Die vorstehend beschriebenen Maßnahmen zur Körperde
sodorierung greifen in die Biologie der Hautflora ein
oder stören die Hautfunktion (Schweißabsonderung)
direkt. Hierdurch werden oft Hautirritationen hervor
gerufen. Die einseitig bakterizide Eigenschaft derar
tig desodorierender Wirkstoffe begünstigt außerdem
oft Pilzüberwucherung der Haut, da das ökologische
Gleichgewicht zwischen Bakterien und Pilzen gestört
wird.
Ein gänzlich neuer Weg der Körperdesodorierung wurde
in der DE-PS 17 92 074 beschrieben, nämlich die Ver
wendung des Zinksalzes der Ricinolsäure. Diese Ver
bindung ist imstande, S- und N-haltige funktionelle
Gruppen organischer Substanzen chemisch zu binden.
Auf diese Weise werden z. B. Mercaptane, Thioether
und Amine unriechbar gemacht. Im wesentlichen sind
es Verbindungen dieser Art, die durch bakteriellen
bzw. fermentativen Eiweißabbau im Schweiß entstehen
und dadurch für den unangenehmen Körpergeruch verant
wortlich sind. Mit Hilfe des Zn-Ricinoleats ist es
somit möglich, bestehende Körpergerüche zu beseitigen
sowie durch bakterielle Wirkung neu entstehende Ge
rüche sofort zu binden. Diese Methode der Desodorie
rung besitzt den Vorzug, keinerlei Störung der Haut
flora zu bewirken.
Der Wirkungsmechanismus für die chemische Bindung
organischer Substanzen mit z. B. Sulfhydril- und Amino-
Gruppen an das Zinksalz der Ricinolsäure konnte
bisher in seinen Einzelheiten noch nicht vollständig
aufgeklärt werden. In mehreren Forschungsarbeiten
wurden Erkenntnisse gewonnen, die auf das Entstehen
von Einschlußverbindungen (Clathrate) hindeuten.
Weiterführende Untersuchungen geben Anlaß zu der
Annahme, daß Clathrate möglicherweise nur bei Vorhan
densein von C-S-H bzw. C-S-C-Gruppen gebildet werden;
Amino-N geht offenbar nur oder mindestens primär
eine komplexartige Bindung zum Zn als Zentral-Atom
ein. Die Reaktionen laufen dabei mit positiver Wärme
tönung ab. Im Fall der Bindung von Aminen werden
z. B. 13-15 Kcal/Mol an Wärme frei; das sind Werte,
die um den Faktor 100-1000 höher liegen als Adsorp
tions- oder Lösungswärmen.
Die bei der Bindung der verschiedenen riechenden
Substanzen zwar unterschiedlichen, aber stets relativ
hohen Wärmetönungen lassen darauf schließen, daß
stabile Verbindungen gebildet werden. Die Fähigkeit
des Zink-Ricinoleats, Substanzen dieser Art chemisch
fest zu binden, ermöglicht seine Verwendung nicht
nur für die Beseitigung von Körpergerüchen, sondern
auch die von Fäkalien, Müllablagerungen und anderen
unangenehmen Haushalts- und Industriegerüchen.
Das Zink-Ricinoleat ist als reine Substanz infolge
seines Eigengeruches für kosmetische Zubereitungen
nicht direkt verwendbar; es müßte außerdem auch noch
in hohen Konzentrationen verwendet werden, um die
gewünschte Deodorant-Wirkung zu erzielen. Gemäß DE-PS
17 92 074 wurde gefunden, daß Zusätze von 2-15%
Zinksalzen höherer hydroxilierter Fettsäuren sowie
der Abietinsäure synergistisch wirken und die Wirk
samkeit des Zink-Ricinoleats als Desodorant um den
Faktor 5-7 verstärken. Der störende Eigengeruch
des Zink-Ricinoleats ist bei diesen Wirkstoffge
mischen nicht mehr feststellbar. Sie werden von der
Anmelderin unter dem Handelsnamen "Grillocin" ange
boten und für die Herstellung desodorierender kos
metischer Präparate sowie zur Beseitigung störender
Gerüche in Haushalt, Tierhaltung und Industrie einge
setzt. Der Anwendung des Wirkstoffgemisches sind
jedoch, besonders im kosmetischen Bereich, infolge
einiger seiner spezifischen Eigenschaften gewisse
Grenzen gesetzt. Dies betrifft insbesondere seine
Wasserunlöslichkeit sowie die starke Klebrigkeit.
Die Wasserunverträglichkeit des Zink-Ricinoleats mit
und ohne Zusätze anderer Zinksalze macht sich beson
ders bei den Präparaten bemerkbar, die unumgänglich
gewisse Mengen Wasser enthalten müssen. Dadurch aber
können Ausflockungen verursacht werden, die auch die
desodorierende Wirkung vermindern können. Eine di
rekte Kombination des Zink-Ricinoleat-Wirkstoffge
misches mit bekannten und üblicherweise verwendeten
hydrophilen Komponenten war nicht möglich. Eigene
Untersuchungen ergaben, daß Kombinationen des Wirk
stoffgemisches mit 10-15% Triethanolamin seine
Wasserunverträglichkeit mindern. Hierbei wurde über
raschenderweise festgestellt, daß dieses tertiäre
Amin mit dem Wirkstoffgemisch zwar unter Wärmeent
wicklung reagiert, aber seine desodorierende Wirksam
keit nicht beeinträchtigt. Diese Wirkstoffkombination
ermöglicht bereits die Herstellung kosmetischer Prä
parate mit Wassergehalten bis zu 20%; verdünntalko
holische Lösungen dieser Art bleiben klar. Hierbei
verstärkt sich aber der Nachteil der Klebrigkeit auf
der Haut.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein ver
bessertes Wirkstoffgemisch auf der Basis von Zink-
Ricinoleat zu entwickeln, das in hohem Maße wasser
verträglich ist und keine Klebrigkeit auf der Haut
mehr bewirkt, dabei jedoch seine hohe desodorierende
Wirkung behält.
Diese Aufgabe konnte überraschenderweise gelöst
werden durch Mittel mit desodorierender Wirkung,
enthaltend
- a) das Zinksalz der Ricinolsäure sowie gegebenenfalls das Zinksalz der Abietinsäure und/oder weitere Zinksalze anderer gesättigter oder ungesättigter hydroxilierter Fettsäuren mit 17 und mehr C- Atomen, dadurch gekennzeichnet, daß sie zusätzlich enthalten
- b) 5 bis 25 Gew.-% eines oder mehrerer Partialester von Di- oder Polyhydroxyalkanen, Mono- und Di-Sac chariden, Polyethylenglykolen mit den En-Addukten von Maleinsäureanhydrid an mindestens einfach ungesättigte Carbonsäuren mit einer Kettenlänge von 10 bis 25 Kohlenstoffatomen mit einer Säure zahl von 10 bis 140 und
- c) 0 bis 15 Gew.-% Amino- und/oder Amidoverbindungen.
Die Partialester von Di- oder Polyhydroxyalkanen,
Mono- und Disaccariden, mit den En-Addukten von Male
insäureanhydrid an mindestens einfach ungesättigte
Carbonsäuren mit einer Kettenlänge von 10 bis 25
Kohlenstoffatomen mit einer Säurezahl von 10 bis 140
sind in der EP-A-00 46 070 der Anmelderin beschrie
ben. In analoger Weise können auch entsprechende
Partialester von Polyethylenglykolen hergestellt
werden. Auch zur Abpufferung von Partialestern mit
relativ hoher Säurezahl kann ein Alkanolamin ver
wendet werden.
Überraschenderweise wurde hierbei festgestellt, daß
diese Partialester darüber hinaus imstande sind, die
zur Steigerung der desodorierenden Wirkung des Zink-
Ricinoleats erforderlichen synergistisch wirkenden
Zusätze ganz oder teilweise zu ersetzen. Zur Herstel
lung der hier erfindungsgemäß verwendeten Partial
ester werden ungesättigte Fettsäuren wie z. B. Ricinol
säure, Ölsäure, Linolsäure und Linolensäure bzw.
Gemische derselben verwendet.
Als besonders vorteilhaft haben sich Partialester
von En-Addukten der vorstehend genannten Fettsäuren
gemische mit Saccharose oder auch mit Polyethylengly
kolen (z. B. 200 oder 400) erwiesen, bei denen eine
Säurezahl zwischen 30 und 40 eingestellt wird. Analog
hierzu können als alkoholische Komponente auch andere
Zucker, z. B. Mono- oder Di-Saccharide gemäß EP-A-
00 46 970 in den Partialestern gebunden vorliegen.
Erfindungsgemäße Wirkstoffgemische dieser Art, be
stehend aus Zink-Ricinoleat mit 10-25% Partial
estern wie vorstehend beschrieben, 2-5% Zinksalzen
mehrfach hydroxilierter Fettsäuren und 1-3% Zink
salz der Abietinsäure besitzen bereits eine sehr
gute Wasserverträglichkeit. Kosmetische Deodorant-
Präparate mit Wassergehalten bis zu 30% sind nahezu
unbegrenzt ohne Ausflockungen und Phasentrennung
haltbar. Die Deodorantwirkung dieses verbesserten
Wirkstoffgemischs entspricht dem des Wirkstoffes
gemäß DE-PS 17 92 074, jedoch ist seine Klebrigkeit
im Vergleich zu dem letztgenannten deutlich ver
ringert.
Analog der oben erwähnten Löslichkeitsverbesserungen
des bisher verwendeten Wirkstoffgemisches mit Hilfe
von Triethanolamin wurde weiterhin gefunden, daß
auch die oben genannten verbesserten Wirkstoffge
mische durch Amido- und Aminogruppen nochmals ver
bessert werden können. Dadurch gelingt offensichtlich
eine relativ leicht lösbare aber ausreichend feste
und im Sinne der Löslichkeitsverbesserung wirksame
Bindung zwischen dem Zentralatom Zink und den hydro
philen Komponenten. Die relativ leichte Verbindung
zwischen dem Zink und dem Aminostickstoff ist offen
sichtlich erforderlich, um die Desodorantwirkung zur
Bindung unangenehm riechender Amine nicht zu beein
trächtigen.
Erfindungsgemäß wird diese vorstehend beschriebene
Möglichkeit zur Löslichkeitsverbesserung beispiels
weise dadurch genutzt, daß die Partialester, die mit
Säurezahlen zwischen 60 und 100 hergestellt werden,
anschließend durch Amine, beispielsweise Triethanol
amin, auf pH-Werte um 6,5 abgepuffert werden. Wirk
stoffgemische aus Zink-Ricinoleat mit 8 bis 20%
Aminogruppen enthaltenden Partialestern besitzen
eine hervorragende Wasserverträglichkeit. Ihre deso
dorierende Wirkung übertrifft die der bisher bekann
ten Wirkstoffgemische und kann durch Zusätze von je
0,5-4% Zinksalz der Abietinsäure sowie Zinksalzen
mehrfach hydroxilierter Fettsäuren noch weiter ge
steigert werden. Es besitzt keinerlei Klebwirkung.
In kosmetischen Zubereitungen mit Wassergehalten bis
zu 50% bleibt das Wirkstoffgemisch klar gelöst und
zeigt auch nach mehrmonatiger Standzeit keinerlei
Ausflockung oder Phasentrennung.
Erfindungsgemäß können die Aminogruppen nicht nu
durch die vorstehend beschriebene salzartige Bindung
von Aminen mit den Partialestern in den Molekülver
band eingeführt werden, sondern auch durch Kombinati
onen der Partialester mit Aminosäureestern. Als be
sonders vorteilhaft haben sich für diesen Zweck die
Glykolester der Asparagin- und der Glutaminsäure
erwiesen. Derartige verbesserte Wirkstoffgemische
sind den weiter oben beschriebenen in Bezug auf
Wasserverträglichkeit und Deodorantwirkung absolut
gleichwertig. Auch diese weisen keinerlei Klebwirkung
auf.
Eine weitere erfindungsgemäß bevorzugte Ausführungs
form des verbesserten Wirkungsgemisches besteht in
der Kombination von Zink-Ricinoleat mit Amidoestern.
Die genannten Amidoester (bzw. Halbester) werden
bekanntlich durch die Umsetzung von Alkanolamiden
(Amidierung von Fettsäuren mit Monoethanolamin) mit
Maleinsäureanhydrid hergestellt. Es können Amidoester
der Laurinsäure, Cocosfettsäure, Palmitinsäure,
Stearinsäure, Ölsäure und Ricinolsäure eingesetzt
werden, wobei die Amidoester der Ölsäure und Ricinol
säure bevorzugt verwendet werden. Gemische dieser
Amidoester mit Partialestern wirken stärker syner
gistisch als die früher verwendeten Zinksalze höherer
hydroxilierter Fettsäuren und können diese vollstän
dig in dem Deodorant-Wirkstoffgemisch ersetzen.
Die in Mengen von 5-25% dem Zink-Ricinoleat zuge
setzten Gemische aus Amido- und Partialestern be
stehen meist zu 10-35% (vorzugsweise 25-30%)
aus den ersteren und zu 65-90% (bevorzugt 70-75%)
aus den Partialestern. Die alkoholische Komponente
der letzteren ändert sich nicht gegenüber den weiter
oben beschriebenen Zusammensetzungen. Sie kann also
aus Partialestern mit Ethylenglykol, Polyethylengly
kolen oder Sacchariden bestehen. Verbesserte Deodo
rant-Wirkstoffgemische dieser Art enthalten vorzugs
weise 70-80% Zink-Ricinoleat und 20-30% des
Gemisches aus Amidoestern und Partialestern. Vorteil
haft ist auch hier ein Zusatz von 0,5-1% Zinksalz
der Abietinsäure.
Dieser Typ des verbesserten Wirkstoffgemisches kann
in Zubereitungen in praktisch allen Verhältnissen in
Wasser kombiniert werden, ohne daß deren Haltbarkeit
in irgendeiner Weise beeinträchtigt wird. Auch die
Deodorantwirkung ist hier ausgezeichnet; die fertigen
Präparate weisen keine klebrigen Eigenschaften auf.
Derartige alkoholfreie Zubereitungen auf rein wäßri
ger Basis haben nicht nur für die Kosmetik, sondern
auch für den Haushalt, Hygiene und desodorierende
Industriereiniger besonderes Interesse. Die nachfol
genden Beispiele sollen den Gegenstand der Erfindung
näher erläutern, ohne ihn jedoch hierauf zu be
schränken:
Es wird eine Mischung aus 84% Ricinolsäure, 11%
Ölsäure und 5% Abietinsäure hergestellt. Diese
Mischung hat folgende Zusammensetzung:
Ricinolsäure|71,1% | |
Ölsäure | 11,1% |
Linolsäure | 6,4% |
Linolensäure | 0,3% |
Stearin-Palmitinsäure | 6,1% |
Abietinsäure | 5,0% |
293,32 g (1 Mol) der o.a. Fettsäuremischung wird mit
39,99 g (1 Mol) Natriumhydroxid gelöst und in 200 ml
Wasser bei Raumtemperatur umgesetzt. Das Natriumsalz
des Fettsäuregemischs wird anschließend mit 143,77 g
(0,5 Mol) Zinksulfatheptahydrat (ZnSO₄ · 7 H₂O) bei
70-90°C umgesetzt. Das hierbei entstandene Zinksalz
wird nach bekanntem Verfahren sulfatfrei gewaschen,
getrocknet und pulverisiert.
Es wird eine Mischung aus 76,8% Ricinolsäure, 19%
Ölsäure und 4,2% Abietinsäure hergestellt. Diese
Mischung hat folgende Zusammensetzung:
Ricinolsäure|65,0% | |
Ölsäure | 16,0% |
Linolsäure | 6,7% |
Linolensäure | 0,5% |
Trihydroxystearinsäure | 7,6% |
Abietinsäure | 4,2% |
291,82 g (1 Mol) der o.a. Fettsäuremischung wird mit
39,99 g (1 Mol) Natriumhydroxid gelöst und 143,77 g (0,5
Mol) Zinksulfatheptahydrat nach dem im Bezugs-
Beispiel 1 angegebenen Verfahren umgesetzt. Das Zink
salz wird sulfatfrei gewaschen, getrocknet und
pulverisiert.
298,45 g Ricinolsäure (1 Mol) werden mit 98 g Malein
säureanhydrid unter Stickstoff bei 170-175°C umge
setzt und mit Ethylenglykol so weit verestert, daß
ein Partialester mit der Säurezahl 30-40 entsteht.
523 g des Partialesters werden mit 178 g Saccharose
und 75 g Natriummethylatlösung (25%ig) bei 85°C
unter Stickstoff innerhalb von 5 h umgesetzt. Der
nach Entfernung des Glykols erhaltene rohe Saccha
roseester wird mit Butanol und Chloroform gereinigt;
Ausbeute 67% der Theorie. In analoger Weise werden
anstelle von Ricinolsäure z. B. Ölsäure oder Linol
säure zur Herstellung der entsprechenden Partial
ester verwendet. Ebenso werden anstelle von Zucker
Polyole als alkoholische Komponente eingesetzt.
Das En-Addukt aus 1 Mol Ricinolsäure und 1 Mol Malein
säureanhydrid gemäß Bezugs-Beispiel 3 wird mit
Ethylenglykol bis zur Erreichung einer Säurezahl
zwischen 100 und 120 teilweise verestert. Durch an
schließende Umesterung mit Polyethylenglykol 400
entsteht ein Partialestergemisch mit einer Säurezahl
von 75-80, das mit Triethanolamin auf einem pH-Wert
von 6,5 abgepuffert wird. Nach Reinigung des Reakti
onsproduktes mit Butanol und Chloroform erhält man
ein hellgelbes, viskoses Produkt.
Viskosität:|30 000±5000 cp | |
Jodzahl: | 35 |
1000 g Ricinolsäure (3,36 Mol) werden mit 204,6 g
(3,36 Mol) Monoethanolamin unter Zusatz von 7 g (25%ige)
Natriummethylatlösung bei 155-160°C unter
Wasserabspaltung (65 g) umgesetzt. Das Monoethanol
amid der Ricinolsäure 1020,5 g (3,0 Mol) wird in
einem weiteren Reaktionsschritt mit 293,7 g (3,0
Mol) Maleinsäureanhydrid bei 90°C innerhalb einer
Stunde zum Halbester (Amidoester) umgesetzt.
Amidoester der Ricinolsäure:
Säurezahl: | |
110 | |
Verseifungszahl: | 274 |
Bei dem Amidoester der Ricinolsäure handelt es sich
um eine hellbraune Paste.
Für die Ermittlung des Wirkungsnachweises der erfin
dungsgemäß verbesserten Wirkstoffgemische wurde ein
Paneltest mit 80 Probanden durchgeführt. Zur Vorbe
reitung der Probanden, die aus verschiedenen Berufs
zweigen ausgewählt wurden (Hausfrauen, Büroange
stellte, Laboranten und Betriebsarbeiter), wurden je
ein Stück Syndetseife ohne jeden Wirkstoff und Parfüm
ausgegeben. Sie erhielten die Anweisung, während der
gesamten Testzeit (14 Tage) keine andere Seife und
keine Desodorantien, Antiperspirantien oder Parfüm
zu benutzen. Alle Probanden erhielten einen Körper
spray mit dem bisherigen Wirkstoff aus Zink-Ricinole
at (Wirkstoff E oder F als Kontrollspray) und ein
anderes Spray aus den neuen verbesserten (A, B, C
und D) Wirkstoff-Varianten für Vergleichsunter
suchung.
Sprayrezeptur:
Wirkstoff|1,0% | |
Ethanol 96%ig | 26,7% |
1,2-Propylenglykol | 2,0% |
Parfüm | 0,3% |
Treibgas 11/12 | 70,0% |
Der Test wurde in den Sommermonaten durchgeführt und
die Probanden wurden gebeten, morgens nach dem
Waschen die zwei Sprays unter standardisierten Bedingungen
in die linke bzw. rechte Achselhöhle zu
applizieren. Die Beurteilung der Geruchslöschung
nach 2 und 4 Stunden wurde durch die Probanden selbst
vorgenommen. Nach 8 und nach 12 Stunden prüften je
drei trainierte Geruchsprüfer.
Beurteilt werden sollten im Vergleich wechselnd die
Deodorant-Wirkung sowie von den Probanden selbst die
ggf. empfundene Klebrigkeit des Wirkstoffes nach dem
Abdunsten des Alkohols. Als Bewertung der Deodorantwirkung
wurden die Benotungen sehr gut, gut und
mangelhaft vereinbart. Für die Klebwirkung sollten
bei trockenem Hautgefühl sehr gut oder gut, bei
leichter Klebwirkung mangelhaft angegeben werden.
Die Ergebnisse des Geruchstestes zeigen, daß die
verbesserten Wirkstoffgemische deutlich länger desodororierend
wirken als der früher verwendete. Wesentlich
jedoch ist der bei diesem Test ebenfalls festgestellte
Umstand, daß diese Wirkstoffgemische keine
Klebwirkung mehr auf der Haut besitzen.
Der Nachweis der deutlich besseren Wasserverträglichkeit
bei den erfindungsgemäß verbesserten Wirkstoffgemischen
wird anhand der folgenden Beispiele kosmetischer
Zubereitungen dargestellt (siehe Pumpspray-
Rezepturen 1-6):
Claims (4)
1. Mittel mit desodorierender Wirkung, enthaltend
- a) das Zinksalz der Ricinolsäure sowie gegebenenfalls das Zinksalz der Abietinsäure und/oder weitere Zinksalze anderer gesättigter oder ungesättigter hydroxilierter Fettsäuren mit 17 und mehr C- Atomen, dadurch gekennzeichnet, daß sie zusätzlich enthalten
- b) 5 bis 25 Gew.-% eines oder mehrerer Partialester von Di- oder Polyhydroxyalkanen, Mono- und Di-Sacchariden, Polyethylenglykolen oder Alkanolaminen mit den En-Addukten von Maleinsäureanhydrid an mindestens einfach ungesättigte Carbonsäuren mit einer Kettenlänge von 10 bis 25 Kohlenstoffatomen mit einer Säurezahl von 10 bis 140 und
- c) 0 bis 15 Gew.-% Amino- und/oder Amidoverbindungen.
2. Mittel gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Gruppe a) enthält
50 bis 88 Gew.-% Zinksalz der Ricinolsäure,
1 bis 5 Gew.-% Zinksalz der Abietinsäure und
0 bis 7 Gew.-% Zinksalz der Trihydroxystearinsäure.
1 bis 5 Gew.-% Zinksalz der Abietinsäure und
0 bis 7 Gew.-% Zinksalz der Trihydroxystearinsäure.
3. Mittel gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gruppe b) enthält
0 bis 35 Gew.-% Partialester von Aminoalkanolen
und
65 bis 100 Gew.-% Partialester von Ethylenglykol, Saccharose und/oder Polyethylenglykol.
65 bis 100 Gew.-% Partialester von Ethylenglykol, Saccharose und/oder Polyethylenglykol.
4. Mittel gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Gruppe c) enthält
Triethanolamin und/oder Amidoester der Fettsäuren
mit C₁₂-C₂₀-Kohlenstoffatome.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883808114 DE3808114A1 (de) | 1988-03-11 | 1988-03-11 | Mittel mit desodorierender wirkung |
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