DE3807211A1 - Stahlprofil und verfahren zum herstellen eines stahlprofiles - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Warmwalzen eines
Stahlprofils mit an den Flanschenden einzuwalzenden Rücksprüngen
sowie ein Stahlprofil gemäß den Oberbegriffen der Ansprüche 1 und 8.
Derartige Walzverfahren werden angewendet zur Erzeugung von
Stahlprofilen mit Konturen, die möglichst eng dem endgültigen
Verwendungszweck angepaßt sind zur Vermeidung umfangreicher spanender
oder umformender Bearbeitung, sowie zur Verringerung der Kerbwirkung
an den Rücksprüngen.
Es ist bekannt, Grubenausbauprofile mit H-förmigem Querschnitt für
formschlüssige Verbindungen an den Flanschen mit während des
Walzvorganges ausgebildeten Rücksprüngen zu versehen
(DE-OS 33 07 230), die an den Flanschenden keine
Materialaufstauchungen enthalten. Die Rücksprünge sind relativ klein
im Verhältnis zur Flanschbreite; besondere Walzbedingungen sind nicht
offenbart.
Tiefe und lange Rücksprünge konnten bisher spanlos nur durch
nachträgliche Umformung des fertiggewalzten Profils erzeugt werden
(DE-PS 9 76 549 und GB-PS 7 86 538).
In der DE-Altpatentanmeldung B 14 853 VIb/5c ist ein U-Profil
offenbart, an das unterbrochene Rippen angewalzt sind, so daß sich
halbkreisförmige Rücksprünge ergeben. Die gewalzten U-Profile sind zu
Kastenträgern als Grubenprofile zusammengeschweißt, ähnlich wie es
auch in GB-PS 7 86 583 dargestellt ist.
Nähere Angaben zum Walzverfahren oder der Bemessung der Profile sind
nicht beschrieben.
Von daher ergibt sich als Aufgabe der Erfindung, ein Walzprofil sowie
ein Stahlprofil-Walzverfahren vorzuschlagen, mit dem Rücksprünge in
Flansche eingewalzt werden können, wobei sowohl die Flansche
asymmetrisch als auch die Rücksprünge eine vom Kreisbogen abweichende
Form und eine maximale Tiefe und Länge erreichen können.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in den Ansprüchen 1 und 8
angegebenen Merkmale gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind in
den Unteransprüchen erfaßt.
Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß es beim Warmwalzen
eines Profils, z. B. eines H-Profils, möglich ist, den
Flanschknotenpunkt, also den Übergang vom Steg zum Flansch,
"leerzuziehen", wenn die Flanschstreckung zu groß wird.
In der Praxis bestätigt sich überraschend, daß es bei der Fertigung
der vorliegenden Profile darauf ankommt, die gesamte momentan zu
verdrängende Materialmenge der Rücksprünge in den Flanschknoten
zurückzuwalzen und eine entsprechende Streckung des Profils zu
erreichen. Zu berücksichtigen sind dabei die zwangsläufig vorhandenen
Toleranzen im Kaliberschnitt der Walzen und die deshalb nicht exakte
Ausbildung des Profils in den vorhergehenden Walzgerüsten. Daher muß
eine mögliche Stauchung (Verdickung) des Flansches und/oder Steges in
den folgenden Gerüsten durch überproportionales Strecken ausgeglichen
werden. Andererseits können die Rücksprünge erst nach einer gewissen
Vor-Umformung des Profils erzeugt werden, da sonst die Maßhaltigkeit
der Rücksprünge nicht zu gewährleisten ist. Zufriedenstellende
Ergebnisse werden erzielt bei Streckgraden von etwa 10-30%, gute
bei 15-20%, nach Einwalzen der Rücksprünge.
Ein besonderes Problem stellt in diesem Zusammenhang das gleichzeitige
oder gestaffelte Walzen von Rücksprüngen in zwei oder mehr Flansche
dar, die einen gemeinsamen Flanschknoten haben, also bei
Winkelprofilen die Winkelecke, bei T-Profilen der Kreuzpunkt
Steg/Flansch; bei H-Profilen liegen, sofern in alle Flansche
Rücksprünge zu walzen sind, entsprechend zwei Flanschknoten vor.
Erfindungsgemäß muß daher die Gesamtmenge des zu verdrängenden
Materialvolumens über den Flanschknoten "abfließen", sonst entstehen
Quetschfalten. Näherungsweise läßt sich der Fließquerschnitt durch
die Inkreisfläche des Flanschknotens bestimmen, die durch die
Flansch-Außenfläche sowie die Radien an den Profilecken begrenzt wird.
Werden beide Rücksprünge parallel in gleich geringe Tiefe gewalzt,
ergeben sich kaum Probleme.
Bei ungleich tiefen, parallelen Rücksprüngen ist die Bemessung des
tiefsten Rücksprunges unter der Berücksichtigung des vorher
geflossenen Materials des kleineren Rücksprunges zu bestimmen und
entsprechend zu walzen.
Für das Einwalzen tiefer Rücksprünge in die Flanschenden von
im Verwendungszustand höherfesten, nach dem Warmwalzen zu vergütenden
oder zu normalisierenden Stahlprofilen, beispielsweise aus der
Stahlgüte 31 Mn 4, hat die Praxis die besten Werte bei
Walzendtemperaturen von 900 bis 1000 Grad Celsius gezeigt.
Grubenausbauprofile, die während der Erzeugung tiefer Rücksprünge in
die Flanschenden, vorzugsweise thermo-mechanisch, gewalzt werden,
sollen ihre Endumformung in einem Temperaturbereich erfahren, in dem
der Austenit bei der Verformung nicht oder nicht wesentlich
rekristallisiert. Die Walztemperatur liegt daher knapp oberhalb
Ar₃ oder - beispielsweise für die Stahlgüte 17 MnV 7 - zwischen Ar₁
und Ar₃.
Bei zu geringen Temperaturen und großen Rücksprüngen besteht die
Gefahr von Rißbildung am Flanschknoten in den nachgeordneten
Walzschnitten.
Stahlprofile werden in modernen Walzwerken aus Stranggußbrammen
reversierend vorgewalzt und dann in einem Universalwalzwerk
beispielsweise mit neun Gerüsten, davon sechs Universal- und drei
Stauchgerüste, kontinuierlich bis zur Fertigabmessung gewalzt. Als
günstig für das Einwalzen von Rücksprüngen hat sich eine Anordnung
entsprechender Kaliberwalzen im zweitletzten bis fünftletzten Gerüst
erwiesen, da dort einerseits die Vorformung des Profils ausreichend
ist, andererseits aber der Umformgrad noch hoch genug ist, um
eventuell entstehende Aufstauchungen wieder maßhaltig zu walzen. Bei
Gesamtstreckgraden Lambda, bezogen auf die Reststreckung der Profile
bis zum Fertiggerüst, von Lambda = 1,1 bis 1,3 ergab sich eine gute
Maßhaltigkeit der Stahlprofile.
Die zuvor geschilderte Maßnahme einer weiteren Stichabnahme nach dem
Einwalzen der Rücksprünge ermöglicht es, längere Rücksprünge zu
erzeugen als es dem Walzkaliber, d. h. der Länge des den Rücksprung
erzeugenden Walzenabschnittes, entspricht. Je größer der
abschließende Umformgrad ist, desto kleiner kann das Walzkaliber für
den Rücksprung gewählt werden. Der abschließende Umformgrad darf,
unter Berücksichtigung des bekannten Breitungsverhaltens des Profils
während des Walzens, andererseits nicht zu hoch sein, wenn ein exakter
Abstand zwischen den Rücksprüngen - die periodische Teilung -
gefordert ist. Dieses gilt insbesondere für das Teilungsverhältnis
unterschiedlich langer Rücksprünge auf einem oder mehreren Flanschen
des Profils zueinander.
Durch Schwankungen beispielsweise in der Walzzugkraft,
Kalibergeometrie, Materialfestigkeit und Walzguttemperatur verursachte
Toleranzen verringern mit zunehmendem Umformgrad die Genauigkeit der
Teilung.
Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit und der besseren Bearbeitbarkeit
werden für die Erzeugung der Rücksprünge zusammengesetzte
Kaliberwalzen verwendet, die einen entsprechenden, austauschbaren
Kaliberteil haben. Diese Walzenteile sind sehr starkem Verschleiß
unterworfen und sollten daher aus beständigerem Werkstoff bestehen als
die übrigen Walzenteile.
Bei der Festlegung der erzeugenden Kaliberlänge ist erfindungsgemäß
die Erkenntnis zu berücksichtigen, daß nach Einwalzen der Rücksprünge
die Streckung des Gesamtprofils nicht identisch ist mit der Streckung
der Profilquerschnitte im Bereich der Rücksprünge. Profile mit
Rücksprüngen bis nahe an den Flanschknoten zeigten während der Walzung
eine zusätzlich plastische Dehnung des Profils von Epsilon = 1 bis
20%.
Dieser Effekt kann erfindungsgemäß gezielt eingestellt werden.
Moderne kontinuierliche Profilwalzstraßen haben einen Regelkreis für
die Einstellung einer bestimmten Zugkraft für das Walzgut zwischen den
Gerüsten; Stellgröße ist unter anderem die Walzendrehzahl. Da die
Massenträgheit der Walzen eine schlagartige Drehzahländerung
verhindert, wird die Zugspannung proportional zur vorgegebenen
Zugkraft und des im Bereich der Rücksprünge verminderten
Profilquerschnittes größer, und das Profil wird plastisch gedehnt.
Damit ist sowohl die zuvor erwähnte unerwünschte partielle Stauchung
des Steges/Flansches teilweise korrigierbar, und es kann eine
definierte, nur in dem Rücksprungbereich wirksame Profilstreckung
erreicht werden.
Unter anderem aus Gründen der Materialersparnis werden die häufig als
tragende Bauteile verwendeten H-Profile, I-Profile oder T-Profile
konstruktiv so gestaltet, daß sich ein größtmögliches
Widerstands-/Trägheitsmoment ergibt. Dadurch entstehen sehr dünne
Stege und dicke Flansche. Aus walztechnischen Gründen sollte das
erfindungsgemäß mit Rücksprüngen versehene Profil jedoch einen
minimalen Querschnitt am Flanschknoten und Steg aufweisen.
Erfindungsgemäß soll daher die Stegdicke, der Radius am Übergang
Steg/Flansch und der Inkreis des Flanschknotens 5% der für das
Widerstandsmoment maßgebenden Profilhöhe betragen.
Für eine Profilreihe von 80-160 mm Höhe wurden die theoretischen
Überlegungen durch die Praxis dahingehend bestätigt, daß gute
Ergebnisse mit Werten von 5-10% erreicht werden; es lassen sich
Profile mit Rücksprüngen an den Flanschen bis in den Bereich Radius
Steg/Flansch hineinwalzen.
Walztechnisch und konstruktiv optimierte Profilquerschnitte weisen
dabei erfindungsgemäß ein bestimmtes Verhältnis der genannten Maße
auf. Der Inkreisradius sollte 15%-40% größer als der Stegradius
und dieser 12%-25% größer als die Stegdicke sein, wobei die
unteren Grenzwerte mit der größten Profilhöhe erreicht werden.
Das erfindungsgemäß erzeugte Profil kann beispielsweise zu
Kastenträgern zusammengeschweißt werden.
Bei Verschweißung von vier Winkelprofilen mit Rücksprüngen in beiden
Schenkeln, die teilungsgerecht spiegelsymmetrisch an den Längskanten
verschweißt werden, ergäbe sich ein rechteckiger Kastenträger mit
Durchbrüchen auf allen vier Seiten, wobei die Durchbruchbreite den
addierten Rücksprungtiefen benachbarter Schenkel entspräche. Auf
ähnliche Weise können breite, gelochte Bauteile aus T-Trägern oder mit
Flanschen versehene, gelochte Kastenträger aus H-Profilen geschweißt
werden.
Anhand einiger Ausführungsbeispiele soll die Erfindung näher erläutert
werden. Es zeigt
Fig. 1 ein erfindungsgemäß gewalztes T-Profil in
perspektivischer Sicht,
Fig. 2 einen Querschnitt A-A des T-Profils gemäß
Fig. 1 im vergrößerten Maßstab,
Fig. 3 eine Draufsicht auf eine zweite Ausführungsform
erfindungsgemäß gewalzter Profile,
Fig. 4 einen erfindungsgemäß erzeugten Rücksprung.
Ein asymmetrisches T-Profil (Fig. 1) weist in Walzrichtung W am linken
Flansch zwei langgestreckte kleine Rücksprünge R k1, R k2 auf.
Gegenüberliegend von R k2 ist im rechten Flansch ein mit zunehmender
Walzlänge tiefer werdender großer Rücksprung R g angeordnet, der bis
in die Nähe des Steges S reicht.
Die tatsächlichen Größenverhältnisse des Profilquerschnittes ergeben
sich aus Fig. 2, die einen Schnitt entlang Linie A-A durch das T-Profil
gemäß Fig. 1 darstellt.
Die Tabelle zeigt die absoluten Werte der Profilabmessung gemäß
Fig. 2.
Der Radius r i des Inkreises zwischen den Stegradien r s und der
Flansch-Außenfläche F a ist so bemessen, daß die Inkreisfläche F i
größer als die Summe der Querschnittsflächen F Rk2 und F Rg der
eingewalzten Rücksprünge R k2 und R g ist, d. h.
ΣF R F i
Unter Vernachlässigung der Kantenradien an den Flanschenden ergeben
sich für das Profil in Fig. 2 folgende Werte:
Daraus folgt:
ΣF R /F i = 0,97
Die Material-Fließbedingung ist eingehalten worden für die Stelle der
tiefsten eingewalzten Rücksprünge. Die praktische Walzung mit
entsprechend ausgebildeten Kaliberwalzen erbrachte ein einwandfrei
maßgetreu gewalztes Profil.
Sollten die Rücksprünge an beiden Flanschen eine schwankende,
eventuell sogar gegenläufige Tiefenänderung aufweisen, ist die größte,
von der Kaliberwalze gerade zu walzende, gesamte
Querschnittsverringerung zu berücksichtigen.
Fig. 3 zeigt ein aus den T-Profilen 1, 2, 3 zusammengesetztes, an den
Flanschen 7 verschweißtes Bauteil in Draufsicht. Die Profile 1, 2, 3
weisen kleine Rücksprünge 4 und große Rücksprünge 5 auf, die in
periodischen Abständen, den Teilungen T k bzw. T g , in die Profilflansche
7 eingewalzt wurden. Nach Zerteilen des endlosen Walzprofils in die
Profile 1, 2, 3 wurden diese teilungsgerecht so zusammengefügt, daß aus
je zwei Rücksprüngen 4 ein Durchbruch 8 bzw. aus den Rücksprüngen 5 ein
Durchbruch 6 entstand.
Diese Durchbrüche 6, 8 dienen der formschlüssigen Befestigung anderer
nicht dargestellter Bauteile, beispielsweise für eine Betondecken-
Schalung.
Fig. 4 zeigt schematisch die Verhältnisse zwischen fertigem Profil 14
mit asymmetrischen Flanschen 10, 13 und Steg S mit Rücksprung 12 sowie
der Kaliberwalze 9 mit der den Rücksprung 12 erzeugenden Kaliberkontur
11.
Während des Walzvorganges dreht sich die Kaliberwalze 9 in
Walzrichtung W. Dabei schneidet die unter Berücksichtigung der
örtlich wirksamen Materialvor- und -nacheilung ausgebildete
Kaliberkontur 11 am Radius r v in das Profil 14 ein, rollt auf der
Länge LK (Bogen aus zusammengesetzten Radien) ab und beendet den
Umformvorgang am Radius r h .
Beim Vergleich gleichlanger Profilstücke LX (mit Ausgangslänge LO vor
dem Walzen) und der Rücksprunglänge LR am fertigen Profil 14 fällt
auf, daß LO größer als die erzeugende Länge LK (im Bogenmaß) der
Kaliberkontur 11 ist. Das Profil erfährt nach Einwalzen des
Rücksprunges 12 in diesem Bereich eine überproportionale Streckung
Epsilon, die je nach gewähltem abschließenden Streckgrad Lambda, etwa
Epsilon = 1 bis 20%, vorzugsweise 2 bis 5%, beträgt. Das bedeutet,
daß erfindungsgemäß die erzeugende Kaliberkontur 11 um den Faktor
Lambda k kürzer zu gestalten ist als der Rücksprung 12. Als
mathematische Beziehung kann das Verhältnis der Profilabschnitte auch
so ausgedrückt werden:
Diese erfindungsgemäße Erkenntnis läßt sich auf alle langgestreckten
Rücksprungformen von Profilen übertragen.
Claims (11)
1. Verfahren zum Warmwalzen eines Stahlprofils mit an den
Flanschenden periodisch einzuwalzenden Rücksprüngen, dadurch
gekennzeichbnet, daß nach dem Vorwalzen während des
kontinuierlichen Walzens des Profils (1, 2, 3, 14) die
Rücksprünge (4, 5, 12, R) bis in die Nähe des Flanschknotens
eingewalzt werden, wobei die Rücksprungtiefe derart gewalzt wird,
daß bei vollständiger Kaliberfüllung die momentan erzeugten
Profilquerschnitte die Bedingung erfüllen
mit
F R Rücksprungquerschnitt,
t nominelle Flanschdicke am Flanschende,
b Rücksprungtiefe vom Flanschende,
α Neigungswinkel zwischen den Flanschflächen,
F Inkreisquerschnitt am Flanschknoten zwischen Stegradius und Flanschaußenfläche
und nach dem Einwalzen des Rücksprunges (4, 5, 12, R) der gesamte Profilquerschnitt um mindestens 10%, vorzugsweise 15-20%, reduziert wird.
F R Rücksprungquerschnitt,
t nominelle Flanschdicke am Flanschende,
b Rücksprungtiefe vom Flanschende,
α Neigungswinkel zwischen den Flanschflächen,
F Inkreisquerschnitt am Flanschknoten zwischen Stegradius und Flanschaußenfläche
und nach dem Einwalzen des Rücksprunges (4, 5, 12, R) der gesamte Profilquerschnitt um mindestens 10%, vorzugsweise 15-20%, reduziert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei zwei
oder mehr Flanschen (7, 10, 13) an einem Flanschknoten der
momentan erzeugte Profilquerschnitt nach der Bedingung
Σ F R F i gewalzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei
Rücksprüngen (4, 5, R g , R k ) ungleicher momentaner Walztiefe an
zwei oder mehr Flanschen (7) eines Flanschknotens die maximale
Walztiefe des tiefsten Rücksprunges (5, R g ) bestimmt und gewalzt
wird, nachdem zunächst die Walztiefe der geringsten Rücksprünge
(4, R k ) definiert und/oder gewalzt wurde.
4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Walzendtemperatur für nach dem
Walzen zu vergütende oder normalisierend zu glühende Stähle 900-
1000 Grad Celsius und für nur thermo-mechanisch gewalzte Stähle
unter 900 Grad Celsius, vorzugsweise zwischen Ar₁ und knapp
oberhalb Ar₃, beträgt.
5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Rücksprünge (4, 5, 12, R) in einer
kontinuierlichen Walzstraße mit N Universalgerüsten in einem oder
mehreren Gerüsten der Gruppe N minus 1 bis N minus 4 gewalzt und
nach dem Einwalzen der Rücksprünge (4, 5, 12, R) ein
Gesamtstreckgrad Lambda von 1,05-1,4; vorzugsweise Lambda =
1,1-1,3 beträgt.
6. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Rücksprünge (12) mit zusammengesetzten
Kaliberwalzen (9) erzeugt werden, die asymmetrische Kaliberteile
(11) aufweisen, dessen erzeugende Kaliberlänge (LK) kürzer als die
Länge (LR) der Rücksprünge (12) am fertigen Profil (14) ist.
7. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Verlängerung des eingewalzten Rücksprunges
durch eine Zugkraft auf das Walzprofil (1, 2, 3, 14) zwischen
benachbarten Walzgerüsten eingestellt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kaliberlänge (LK) aus der vorgegebenen Länge (LR) des Rücksprunges
(12) am fertigen Profil (14) und dem Streckgrad des Profils nach
Einwalzen des Rücksprunges (12) bestimmt wird nach der Beziehung
mit
λ = Gesamtstreckgrad des Profils,
λ K = Gesamtstreckgrad im Bereich der Rücksprünge,
ε = überlagerte Streckung im Bereich der Rücksprünge.
λ = Gesamtstreckgrad des Profils,
λ K = Gesamtstreckgrad im Bereich der Rücksprünge,
ε = überlagerte Streckung im Bereich der Rücksprünge.
9. H-, I- oder T-Profil mit an den Flanschenden periodisch
eingewalzten Rücksprüngen, dadurch gekennzeichnet, daß der Radius
des Inkreises am Flanschknoten (r i ), der Radius Steg/Flansch
(r s ) und die Stegdicke (s) 5%, vorzugsweise 5 bis 10% der
Höhe (h) des Profils beträgt und der Querschnitt des
Flanschknotens (F i ) größer als der Rücksprungquerschnitt (F R )
ist.
10. Profil nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch ein steigendes
Verhältnis der Maße von Stegdicke (s) zu Radius Steg/Flansch
(r s ) zu Inkreisradius (r i ) mit abnehmender Profilhöhe (h).
11. Verwendung eines warmgewalzten Stahlprofils mit an den
Flanschenden periodisch eingewalzten Rücksprüngen (4, 5), wobei
mindestens ein Teil der Rücksprünge (5) bis in die Nähe des
Flanschknotens eingewalzt wird als Teilprofil (1, 2, 3) für ein
geschweißtes Profil mit Durchbrüchen (6, 8), durch
spiegelsymmetrisches Anordnen der Teilprofile (1, 2, 3), so daß
jeweils zwei Rücksprünge (5 bzw. 4) einen Durchbruch (6 bzw. 8)
bilden.
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