DE3806398A1 - Zweiwalzenmaschine zur druckbehandlung koernigen gutes und verfahren zum betrieb einer solchen maschine - Google Patents
Zweiwalzenmaschine zur druckbehandlung koernigen gutes und verfahren zum betrieb einer solchen maschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Zweiwalzenmaschine wie z. B.
Walzenpresse zur Druckbehandlung körnigen Gutes, mit zwei
gegenläufig angetriebenen und durch einen Walzenspalt von
einander getrennten Walzen, wobei oberhalb des Walzenspal
tes ein Gutaufgabeschacht zur Zuführung des zu pressenden
Gutes angeordnet ist. Außerdem betrifft die Erfindung ein
Verfahren zum Betrieb einer solchen Zweiwalzenmaschine.
Beim Betrieb von Walzenpressen zum Verdichten bzw. zur
Druckbehandlung körnigen Gutes, z. B. zum Zwecke der soge
nannten Gutbettzerkleinerung spröden Mahlgutes wie z. B.
Zementklinker (EP-PS 00 84 383) muß das dem Walzenspalt
zugeführte Aufgabegut von den gegenläufig angetriebenen
Walzen erfaßt und durch Reibung in den Walzenspalt einge
zogen werden. Das Guteinzugsvermögen der Walzen würde an
sich verbessert werden, wenn das Aufgabegut in einer
solchen Menge aufgegeben wird, daß sich über dem Walzen
spalt im Aufgabeschacht eine hohe Aufgabegutschüttung
bildet. Ist jedoch das Aufgabegut schon sehr feinkörnig,
indem z. B. zum Aufgabegut große Mengen der Griesse eines
der Walzenpresse ggf. über eine Rohrmühle nachgeschalteten
Sichters rezirkuliert werden, so kann insbesondere bei
hohen Füllständen und niedrigen Schüttgewichten des im
Aufgabeschacht zugeführten Aufgabegutes das Problem ent
stehen, daß die durch die Hochdruckpressung aus dem Auf
gabegut gepreßte Luft nicht entweichen kann, was die
Materialpressung beeinträchtigt und zu einem ungleichmäßi
gen Betrieb der Walzenpresse führt.
Zur Lösung des Entlüftungsproblemes ist bereits vorge
schlagen worden, die Wandung des Aufgabeschachtes einer
der Gutbettzerkleinerung dienenden Walzenmühle als Doppel
mantel auszubilden und die aus dem Aufgabegut ausgepreßte
Luft über Öffnungen des Schachtdoppelmantels abzusaugen
(DE-PS 17 57 093). Bei sehr feinkörnigem Aufgabegut werden
aber die Entgasungsöffnungen des Aufgabeschachtes nach
kurzer Zeit verstopfen. Jedenfalls ist dieser Vorschlag in
der Praxis bis heute nicht realisiert worden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Zweiwalzen
maschine wie z. B. Walzenpresse zur Pressung körnigen
Gutes, insbesondere Grobgut und Feingut wie z. B. Sichter
griesse, so zu bauen und zu betreiben, daß die oben ge
schilderten Entlüftungsschwierigkeiten nicht auftreten,
ohne ein verschlechtertes Guteinzugsvermögen der Walzen
infolge eines zu niedrigen Aufgabegutfüllstandes in Kauf
nehmen zu müssen.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung mit einer Zweiwal
zenmaschine sowie mit einem Betriebsverfahren gelöst, die
bzw. das mit vorteilhaften Ausgestaltungen in den Ansprü
chen 1 bis 6 gekennzeichnet sind.
Dadurch, daß bei der erfindungsgemäßen Zweiwalzenmaschine
wie z. B. Walzenpresse der Gutaufgabeschacht durch eine
längs des Walzenspaltes und sich nach unten bis zu dessen
Nähe erstreckende Zwischenwand in einen Schacht zur Aufga
be von Grobgut und in wenigstens einen an der anderen
Seite der Zwischenwand liegenden Schacht zur Aufgabe von
Feingut unterteilt ist, können das Grobgut und das Feingut
dem Walzenspalt der Walzenpresse zunächst voneinander ge
trennt zugeführt werden. Gemäß einem besonderen Merkmal
der Erfindung wird der Füllstand des Grobgutes niedriger
gehalten als der Füllstand des Feingutes. Hierdurch wird
in der Feingutmaterialsäule zunächst eine bestimmte Be
ruhigung im Feingut eingeleitet; die in der Feingutschüt
tung enthaltene Restluft kann durch die benachbarte Grob
gutschüttung in den Grobgutaufgabeschacht entweichen und
dort entlüftet werden. Auf diese Weise ist das Entlüf
tungsproblem, das besonders bei einem im engsten Walzen
spalt zu pressenden Gemisch aus Grobgut und Feingut be
steht, mit einfachen Mitteln gelöst werden. Solche Grob
gut-Feingut-Gemische treten vor allem bei der Gutbettzer
kleinerung spröden Mahlgutes im Walzenspalt einer Hoch
druck-Walzenpresse auf, in deren Aufgabeschacht nicht nur
Grobgut wie z. B. Zementklinker, sondern erhebliche Mengen
rezirkulierter Griesse aufgegeben werden, wobei die
Schüttdichte der Zementgriesse (Feingut) in der Regel
niedriger liegt als die Schüttdichte des Zementklinkers
(Grobgut), was das Entlüftungsproblem verstärkt.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung kann der untere
Teil der Schachtzwischenwand als ein oberhalb des Walzen
spaltes angeordnetes regelbares Dosierorgan ausgebildet
sein. Das regelbare Dosierorgan kann eine höhenverstellba
re und/oder verschwenkbare Klappe, ein entsprechender
Schieber oder dergleichen sein. Auf diese Weise kann die
in den Bereich des engsten Walzenspaltes gelangende Menge
des Feingutes im Verhältnis zum Grobgut geregelt werden.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung kann der Fein
gutaufgabeschacht in Walzenspaltlängsrichtung gesehen eine
geringere Länge haben als der Grobgutaufgabeschacht bzw.
als der Walzenspalt. Auf diese Weise kann die in der Fein
gutmaterialsäule enthaltene Luft nicht nur durch die ver
gleichsweise niedrige Grobgutschüttung abgezogen werden,
sondern auch seitlich quer dazu in einer Richtung parallel
zum Walzenspalt.
Die Erfindung und deren weitere Merkmale und Vorteile wer
den anhand der in den Figuren schematisch dargestellten
Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 schematisch im Vertikalschnitt quer zum Wal
zenspalt eine Hochdruck-Walzenpresse mit Gut
bettzerkleinerung und
Fig. 2 bis
Fig. 5 verkleinert die Draufsicht auf verschiedene
Konfigurationen des Gutaufgabeschachtes bzw.
der Gutaufgabeschächte zur Walzenpresse.
Nach Fig. 1 weist die Walzenpresse zwei Walzen (10, 11)
auf, die gegenläufig angetrieben und durch einen Walzen
spalt voneinander getrennt sind. Oberhalb des Walzenspal
tes ist ein Gutaufgabeschacht mit rechteckigem Querschnitt
angeordnet. Erfindungsgemäß ist der Gutaufgabeschacht
durch eine längs des Walzenspaltes und sich nach unten bis
zu dessen Nähe erstreckende Zwischenwand (12) in einen
Schacht (a) zur Aufgabe von Grobgut (13) und einen an der
anderen Seite der Zwischenwand (12) liegenden Schacht (b)
zur Aufgabe von Feingut (14) unterteilt. Das Grobgut (13)
ist z. B. nicht vorzerkleinerter Zementklinker, der grobe
Stücke bis etwa Faustgröße enthalten kann, und das Feingut
(14) besteht z. B. aus Griessen, die von einem der Gut
bettzerkleinerungs-Walzenpresse ggf. über eine Rohrmühle
nachgeschalteten Sichter stammen und in großen Mengen zum
Walzenspalt der Walzenpresse rezirkuliert werden. Grobgut
(13) und Feingut (14) werden der Walzenpresse erfindungs
gemäß also zunächst getrennt zugeführt. Nach einem beson
deren Merkmal der Erfindung wird der Füllstand des Grobgu
tes (13) im Grobgutaufgabeschacht (a) niedriger gehalten
als der Füllstand des Feingutes (14) im benachbarten Fein
gutaufgabeschacht (b). Dadurch kann zunächst eine bestimm
te Beruhigung in der Materialsäule des Feingutes eingelei
tet werden und die in der Feingutmaterialschüttung mit
einer Schüttdichte von z. B. 1300 kg/m3 enthaltene
Luft, die nicht durch den Feingutaufgabeschacht (b) nach
oben entweichen kann, gelangt gemäß Pfeil (15) durch die
vergleichsweise niedrige Grobgutschüttung in den Grobgut
aufgabeschacht (a) und kann dort nach oben entweichen.
Auf diese Weise treten beim Betrieb der erfindungsgemäßen
Walzenpresse keine Entlüftungsprobleme auf, auch wenn im
Feingutaufgabeschacht (b) die Materialsäule der Feingut
aufgabeschüttung hoch ist, wodurch die Einzugsbedingungen
des sich im Bereich des engsten Walzenspaltes ergebenden
Gemisches aus Grobgut und Feingut verbessert sind.
Zum Zwecke der Steuerung und Automatisierung des Betriebes
der erfindungsgemäßen Walzenpresse können der Schacht (a)
zur Aufgabe des Grobgutes (13) und der Schacht (b) zur
Aufgabe des Feingutes (14) jeweils mit einer Gutfüll
standsmeßeinrichtung (16 bzw. 17) ausgestattet sein.
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung kann der untere
Teil der Schachtzwischenwand (12) mit einem oberhalb des
Walzenspaltes angeordneten regelbaren Dosierorgan (18)
versehen sein, z. B. als verdrehbare, verschwenkbare oder
verschiebbare Klappe oder Schieber, verstellbar z. B.
durch Stellorgan (19). Dadurch kann das Mengenverhältnis
des in den Bereich des engsten Walzenspaltes gelangenden
Gemisches Grobgut/Feingut geregelt und auch Rücksicht auf
das Einzugsverhalten des Aufgabegutes genommen werden. Aus
dem Walzenspalt tritt das Gut zerkleinert und teilweise
agglomeriert, d. h. zu einer Schülpe (20) verpreßt aus,
von der in Fig. 1 zwei Bruchstücke zu sehen sind. Diese
Schülpen werden dann desagglomeriert, dann in der Regel in
einer Kugelmühle auf die Endfeinheit des Zements gemahlen
und das Mahlprodukt wird einem nicht dargestellten Sichter
zugeleitet, dessen Grobgutaustrag, die sogenannten Sich
tergriesse, in großen Mengen als Feingut (14) in den Fein
gutaufgabeschacht (b) rezirkuliert werden. Um das Nachrut
schen des Feingutes (14) nach unten im Feingutaufgabe
schacht (b) zu erleichtern, könnte dessen Gehäuse über
eine Rütteleinrichtung in Schwingungen versetzt werden.
In Draufsicht bzw. im Querschnitt gesehen ist nach den
Fig. 1 und 2 der Querschnitt des Grobgutaufgabeschachtes
(a) größer als der Querschnitt des Feingutaufgabeschachtes
(b). Umgekehrt verhält es sich beim Ausführungsbeispiel
der Fig. 3. Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 4 hat der
Feingutaufgabeschacht (b 1) eine geringere Länge als der
Grobgutaufgabeschacht (a) bzw. als der Walzenspalt. Hier
kann die in der Feingutschüttung des Aufgabeschachtes
(b 1) enthaltene Luft nicht nur durch den Grobgutaufgabe
schacht (a) entweichen, sondern auch quer dazu in Richtun
gen parallel zum Walzenspalt. Gemäß Ausführungsbeispiel
der Fig. 5 liegen dem Grobgutaufgabeschacht (a) zwei
getrennte, mit Abstand zueinander angeordnete Feingutauf
gabeschächte (b 2, b 3) gegenüber, die ihrerseits am Rand
bereich des Walzenspaltes angeordnet sind. Auch hier kann
ein Teil der in der Feingutschüttung enthaltenen Luft
nicht nur durch den Schacht (a), sondern auch seitlich in
Richtungen parallel zum Walzenspalt entweichen.
Die erfindungsgemäße Zweiwalzenmaschine kann nicht nur als
Walzenpresse zur Gutbettzerkleinerung spröder Materialien
wie z. B. Zementklinker, Erz, Kalkstein, Granit, Quarz,
Kohle oder dgl. eingesetzt werden, sondern ganz allgemein
zur Druckbehandlung körnigen Gutes wie z. B. zum Verdich
ten von Kali- und/oder Steinsalzen oder dergleich herange
zogen werden.
Es wäre auch möglich, daß Grobgut (13) und Feingut (14)
nicht aus ein- und demselben Material bestehen. So könnte
das Feingut (14) auch ein Fremdgut sein, z. B. Grobgut
(13) Zementklinker, Feingut (14) irgendein feinkörniges
Gut bzw. Staub, z. B. aus der Abgasreinigung stammender
gipshaltiger Staub, der sonst zu seiner Deponierung
sowieso bri- kettiert werden müßte.
Claims (7)
1. Zweiwalzenmaschine wie z. B. Walzenpresse zur Druck
behandlung körnigen Gutes, mit zwei gegenläufig ange
triebenen und durch einen Walzenspalt voneinander
getrennten Walzen, wobei oberhalb des Walzenspaltes
ein Gutaufgabeschacht angeordnet ist, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Gutaufgabeschacht durch eine längs
des Walzenspaltes und sich nach unten bis zu dessen
Nähe erstreckende Zwischenwand (12) in einen Schacht
(a) zur Aufgabe von Grobgut (13) und in wenigstens
einen an der anderen Seite der Zwischenwand liegenden
Schacht (b) zur Aufgabe von Feingut (14) unterteilt
ist.
2. Zweiwalzenmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Schacht (a) zur Grobgutaufgabe und
der Schacht (b) bzw. die Schächte zur Feingutaufgabe
jeweils mit einer Gutfüllstandsmeßeinrichtung (16
bzw. 17) ausgestattet sind.
3. Zweiwalzenmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der untere Teil der Schachtzwi
schenwand (12) als ein oberhalb des Walzenspaltes
angeordnetes regelbares Dosierorgan (18) ausgebildet
ist.
4. Zweiwalzenmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Feingutaufgabeschacht (b 1) in
Walzenspaltlängsrichtung gesehen eine geringere Länge
hat als der Grobgutaufgabeschacht (a) bzw. als der
Walzenspalt.
5. Zweiwalzenmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß dem Grobgutaufgabeschacht (a) zwei
getrennte, mit Abstand zueinander angeordnete Fein
gutaufgabeschächte (b 2, b 3) gegenüberliegen, die
ihrerseits am Randbereich des Walzenspaltes angeord
net sind.
6. Verfahren zum Betrieb einer Zweiwalzenmaschine wie
z. B. Walzenpresse zur Druckbehandlung körnigen
Gutes, mit zwei gegenläufig antreibbaren und durch
einen Walzenspalt voneinander getrennten Walzen, wo
bei oberhalb des Walzenspaltes ein Gutaufgabeschacht
angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß zur Ent
lüftung der Gutschüttung im Gutaufgabeschacht ober
halb des Walzenspaltes Grobgut und Feingut voneinan
der getrennt dem Walzenspalt zugeführt werden und daß
im Gutaufgabeschacht der Füllstand des Grobgutes nie
driger gehalten wird als der Füllstand des davon
getrennten Feingutes.
7. Verfahren insbesondere nach Anspruch 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Füllstandniveaus in den beiden
Einzelschächten der Gutaufgabe so eingestellt werden,
daß die in dem feineren Gutanteil befindliche Luft
aus diesem direkt oder über den Grobgutschacht ent
weicht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883806398 DE3806398A1 (de) | 1988-02-29 | 1988-02-29 | Zweiwalzenmaschine zur druckbehandlung koernigen gutes und verfahren zum betrieb einer solchen maschine |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19883806398 DE3806398A1 (de) | 1988-02-29 | 1988-02-29 | Zweiwalzenmaschine zur druckbehandlung koernigen gutes und verfahren zum betrieb einer solchen maschine |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3806398A1 true DE3806398A1 (de) | 1989-09-07 |
Family
ID=6348428
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883806398 Withdrawn DE3806398A1 (de) | 1988-02-29 | 1988-02-29 | Zweiwalzenmaschine zur druckbehandlung koernigen gutes und verfahren zum betrieb einer solchen maschine |
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Country | Link |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |