DE3805794A1 - Verschleissfeste kupferlegierung und aus dieser kupferlegierung bestehender synchronring fuer einen geschwindigkeitsregler - Google Patents

Verschleissfeste kupferlegierung und aus dieser kupferlegierung bestehender synchronring fuer einen geschwindigkeitsregler

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    • F16D23/00Details of mechanically-actuated clutches not specific for one distinct type
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Description

Die Erfindung betrifft einen Synchronring zur Verwendung in einem Automobil-Geschwindigkeitsregler (speed variator), der nicht nur hohe Festigkeit und Zähigkeit besitzt, sondern auch verbesserte Verschleißfestigkeit bzw. Abriebbeständigkeit hat, und der gute Synchronisationseigenschaften im Hinblick auf das Gegenstück zeigt, die durch den Reibungskoeffizienten zum Ausdruck kommen.
Synchronringe werden üblicherweise aus Aluminiumbronze, hochfestem Messing und anderen Kupferlegierungen hergestellt, welche die Anforderungen an hohe Festigkeit, hohe Zähigkeit, hohe Verschleißfestigkeit und hohen Reibungskoeffizienten erfüllen.
Eine perspektivische Ansicht eines typischen Synchronrings zur Verwendung in einem Automobil-Geschwindigkeitsregler ist in Fig. 1 gezeigt. Die Innenfläche 1 des Rings wird unter hohem Druck in intermittierenden Oberflächenkontakt mit einem rotierenden verjüngten Kegel gebracht und der Außenumfang des Rings ist mit in Abständen angeordneten Vorsprüngen 2 versehen, welche in Einschnitte auf einer angepaßten Nabenhülse eingreifen. Damit der Synchronring seine Funktion ausüben kann, muß er hohe Festigkeit, hohe Verschleißfestigkeit und hohe Kompatibilität mit dem Gegenstück aufweisen. Synchronringe werden daher normalerweise aus hochfestem Messing und anderen Kupfermaterialien hergestellt, welche diese Eigenschaften besitzen.
Der Wunsch, die Größe und das Gewicht von Geschwindigkeitsreglern zu vermindern und ihre Ausgangsleistung zu erhöhen wächst ständig und dadurch wurde die Notwendigkeit verursacht, einen Synchronring zu entwickeln, der noch höhere Festigkeit, Zähigkeit, Verschleißfestigkeit und Reibungskoeffizienten zeigt. Diese Erfordernisse können jedoch durch die bisher bekannten Synchronringe, die aus existierenden Kupferlegierungen, wie Aluminiumbronze und hochfestem Messing bestehen, nicht vollständig erfüllt werden.
Erfindungsgemäß wurden daher Untersuchungen durchgeführt, mit dem Ziel, einen Synchronring zur Verfügung zu stellen, der aus einem Strukturmaterial besteht, das geeignet ist, die vorstehend erläuterten Anforderungen an Automobil-Geschwindigkeitsregler nach kleineren Abmessungen, geringerem Gewicht und größerer Leistung zu erfüllen. Dabei wurde festgestellt, daß dieses Ziel durch einen Synchronring erreicht werden kann, der aus einer der nachstehend definierten Legierungen besteht:
  • (1) Eine Kupferlegierung, die 17 bis 40 Gew.-% Zn, 2 bis 11 Gew.-% Al und 50 bis 300 ppm Sauerstoff sowie 0,1 bis 3,5 Gew.-% mindestens eines der Elemente Ti, Zr und V enthält und die mindestens ein wahlweise vorhandenes Element aufweist, das unter 0 bis 3 Gew.-% mindestens eines der Elemente Fe, Ni und Co, 0 bis 0,3 Gew.-% mindestens eines der Elemente P, Mg und Ca, 0,1 bis 4 Gew.-% Mn, 0,05 bis 1,5 Gew.-% Pb, 0,05 bis 2,5 Gew.-% Sn und 0,005 bis 0,5 Gew.-% Si ausgewählt ist, wobei der restliche Anteil aus Cu und zufälligen Verunreinigungen besteht und wobei die Legierung eine Struktur hat, in der intermetallische Verbindungen und Oxide gleichförmig in einer Matrix dispergiert sind; oder
  • (2) eine Kupferlegierung, die 17 bis 40 Gew.-% Zn, 2 bis 11 Gew.-% Al, 0,5 bis 6 Gew.-% Mn, 0,1 bis 2 Gew.-% Si, 0,1 bis 3 Gew.-% mindestens eines der Elemente Fe, Ni und Co, 0,003 bis 0,3 Gew.-% mindestens eines der Elemente P, Mg und Ca und 30 bis 1000 ppm Sauerstoff enthält, wobei entweder 0,05 bis 1 Gew.-% Cr oder 0,05 bis 2 Gew.-% mindestens eines der Elemente Pb und Sn oder beide Elemente Pb und Sn als Wahlkomponenten vorhanden sind, und die Legierung zum restlichen Anteil aus Cu und zufälligen Verunreinigungen besteht und die Legierung eine Struktur hat, in der intermetallische Verbindungen und Oxide gleichförmig in einer Matrix dispergiert sind.
Beide vorstehend beschriebenen Legierungen haben hohe Festigkeit, hohe Zähigkeit sowie hohe Abriebbeständigkeit und hohen Reibungskoeffizienten. Synchronringe, die aus diesen Legierungen bestehen, ermöglichen daher die Herstellung eines Automobil-Geschwindigkeitsreglers mit geringerer Größe und geringerem Gewicht, der höhere Wirksamkeit bzw. höhere Leistung zeigt.
Gegenstand der Erfindung ist eine Kupferlegierung und ein Synchronring aus dieser Kupferlegierung mit hoher Festigkeit, hoher Zähigkeit und hoher Verschleißfestigkeit. Diese Kupferlegierung hat eine der nachstehend angegebenen Zusammensetzungen:
  • (1) Sie enthält 17 bis 40 Gew.-% Zn, 2 bis 11 Gew.-% Al und 50 bis 3000 ppm Sauerstoff sowie 0,1 bis 3,5 Gew.-% mindestens eines der Elemente Ti, Zr und V und mindestens ein wahlweise vorhandenes Element, ausgewählt unter 0 bis 3 Gew.-% mindestens eines der Elemente Fe, Ni und Co, 0 bis 0,3 Gew.-% mindestens eines der Elemente P, Mg und Ca, 0 bis 2,5 Gew.-% Sn, 0 bis 0,5 Gew.-% Si, 0 bis 4 Gew.-% Mn und 0 bis 1,5 Gew.-% Pb und zum restlichen Anteil Cu und zufällige Verunreinigungen, oder
  • (2) sie enthält 17 bis 40 Gew.-% Zn, 2 bis 11 Gew.-% Al, 0,5 bis 6 Gew.-% Mn, 0,1 bis 2 Gew.-% Si, 0,1 bis 3 Gew.-% mindestens eines der Elemente Fe, Ni und Co, 0,003 bis 0,3 Gew.-% mindestens eines der Elemente P, Mg und Ca, 30 bis 1000 ppm Sauerstoff und mindestens ein wahlweise vorhandenes Element, ausgewählt unter 0 bis 1 Gew.-% Cr und 0 bis 2 Gew.-% mindestens eines der Elemente Pb und Sn und zum restlichen Anteil Cu und zufällige Verunreinigungen.
In jedem Fall hat die Kupferlegierung eine Struktur, in der intermetallische Verbindungen und Oxide gleichförmig in der Matrix dispergiert sind.
In der beigefügten Zeichnung bedeutet Fig. 1 die perspektivische Ansicht eines typischen Synchronrings zur Verwendung in einem Geschwindigkeitsregler.
Die Erfindung wird nachstehend ausführlicher erläutert. Die Erfindung wurde aufgrund der vorstehend erläuterten Untersuchungen fertiggestellt. Die kritische Bedeutung der Zusammensetzung jeder der beiden vorstehend definierten Kupferlegierungen wird nachstehend erläutert. Dabei bedeuten alle Angaben in % jeweils "Gew.-%".
(1) Die erste Kupferlegierung zur Herstellung des Synchronrings: (a) Zn und Al
Wenn diese Elemente in Kombination vorhanden sind, bewirken sie eine Verbesserung der Festigkeit und Zähigkeit der Legierung. Wenn der Zn-Gehalt weniger als 17 Gew.-% und der Al-Gehalt weniger als 2 Gew.-% beträgt, sind die gewünschte Festigkeit oder Zähigkeit nicht zu erreichen. Wenn der Zn-Gehalt 40 Gew.-% und der Al-Gehalt 11 Gew.-% überschreitet, ist keine weitergehende Verbesserung mehr erreichbar. Die Gehalte an Zn und Al sind daher auf die Bereiche von 17 bis 40 Gew.-% bzw. 2 bis 11 Gew.-% beschränkt.
(b) Sauerstoff
Sauerstoff (O₂) ist befähigt, sich mit Al, Ti, Zr, V und selbst Si unter Bildung von Oxiden zu verbinden, die gleichförmig in der Matrix dispergiert werden, wodurch nicht nur der Reibungskoeffizient erhöht wird, der als Index für die Synchronisiereigenschaften gegenüber dem Gegenelement für den Synchronring dient, sondern auch die Verschleißfestigkeit der Legierung verbessert wird. Wenn der Sauerstoffgehalt weniger als 50 ppm beträgt, ist die angestrebte Wirkung des Sauerstoffes nicht erreichbar. Wenn der Sauerstoffgehalt 3000 ppm überschreitet, werden die Oxide agglomeriert und ihre Menge erhöht sich, wodurch eine Verminderung der Festigkeit und Zähigkeit resultiert. Der Sauerstoffgehalt ist daher auf den Bereich von 50 bis 3000 ppm beschränkt.
(c) Ti, Nr und V
Diese Elemente verbinden sich mit Cu und Al und auch mit Fe, Ni und Co unter Bildung von intermetallischen Verbindungen, die gleichförmig in der Matrix dispergiert werden. Sie verbinden sich auch mit Sauerstoff unter Bildung von Oxiden mit Al und Si und verbessern dadurch die Synchroneigenschaften gegenüber dem Gegenstück und gewährleisten eine verbesserte Verschleißfestigkeit. Wenn der Gehalt eines dieser Elemente weniger als 0,1% beträgt, sind die vorstehend erwähnten Wirkungen nicht erreichbar. Überschreitet der Gehalt eines dieser Elemente 3,5%, so wird die Zähigkeit der Legierung vermindert. Der Gehalt mindestens eines Elements, das unter Ti, Zr und V ausgewählt ist, sollte daher auf einen Wert im Bereich von 0,1 bis 3,5 beschränkt sein.
(d) Fe, Ni und Co
Diese Elemente dienen als Komponenten, welche intermetallische Verbindungen bilden und auf diese Weise den Reibungskoeffizienten und die Verschleißfestigkeit erhöhen. Wenn der Gehalt eines dieser Elemente weniger als 0,02% beträgt, sind die vorstehend erwähnten Wirkungen nicht erreichbar. Überschreitet der Gehalt eines dieser Elemente 3%, so wird die Zähigkeit der Legierung vermindert. Aus diesem Grund ist der Gehalt mindestens eines Elements, ausgewählt unter Fe, Ni und Co, vorzugsweise auf einen Wert im Bereich von 0,02 bis 3% beschränkt.
(e) P, Mg und Ca
Diese Elemente dienen als Verfeinerungs- bzw. Raffinationskomponenten, welche die Korngröße der in Matrix dispergierten intermetallischen Verbindungen vermindern und auf diese Weise die Festigkeit und Zähigkeit der Legierung verbessern und ihre Bearbeitungseigenschaften durch schneidende Bearbeitung (free cutting property) verbessern. Sie bewirken außerdem eine Verbesserung der Synchroneigenschaften des Synchronrings, der aus der Legierung besteht, und verhindern das Festfressen bzw. Blockieren des Rings. Wenn der Gehalt eines dieser Elemente weniger als 0,003% beträgt, sind die gewünschten Wirkungen nicht erreichbar. Überschreitet der Gehalt eines dieser Elemente 0,3%, besteht die Neigung zu einer Verminderung der Zähigkeit und Abriebfestigkeit der Legierung. Aus diesem Grund ist der Gehalt mindestens eines Elements, ausgewählt unter P, Mg und Ca, vorzugsweise auf einen Bereich von 0,003 bis 0,3% beschränkt.
(f) Mn
Mangan ist ebenfalls eine Wahlkomponente, die angewendet werden kann, um die Festigkeit der Legierung weiter zu verbessern und um ihre Struktur gegenüber dem Verlauf von Wärmeänderungen (der thermischen Geschichte) zu stabilisieren. Wenn der Mn-Gehalt weniger als 0,1% beträgt, sind die gewünschten Effekte nicht erreichbar. Überschreitet der Mn-Gehalt 4%, tritt während des Schmelzens der Legierung eine erhöhte Menge an Oxidschlacke auf und die Fehlerfreiheit eines aus der geschmolzenen Legierung gegossenen Barrens wird verschlechtert. Der Gehalt an Mn ist daher vorzugsweise auf einen Wert im Bereich von 0,1 bis 4% beschränkt.
(g) Sn und Si
Diese Elemente sind ebenfalls Wahlkomponenten, die verwendet werden können, um die Matrix zu festigen und auf diese Weise die Verschleißfestigkeit der Legierung zu verbessern. Wenn die Gehalte an Sn und Si weniger als 0,05 bzw. als 0,005% betragen, ist der beabsichtigte Effekt dieser Elemente, eine verbesserte Verschleißfestigkeit zu bewirken, nicht erreichbar. Wenn die Gehalte an Sn und Si 2,5 bzw. 0,5% überschreiten, wird die Zähigkeit der Legierung vermindert. Die Gehalte an Sn bzw. Si sind daher vorzugsweise auf Werte in den Bereichen von 0,05 bis 2,5% (für Sn) und 0,005 bis 0,5% (für Si) beschränkt.
(h) Pb
Pb, ein weiteres Wahl-Element, hat die Fähigkeit, die Antiblockiereigenschaften unter hoher Belastung oder Reibung zu verbessern und zu verbesserten Schneid-Bearbeitungseigenschaften zu führen. Wenn der Gehalt an Pb weniger als 0,05% beträgt, sind die gewünschten Wirkungen nicht erreichbar. Überschreitet der Pb-Gehalt 1,5%, so werden die Festigkeit und Zähigkeit der Legierung vermindert. Der Gehalt an Pb ist daher vorzugsweise auf einen Wert im Bereich von 0,05 bis 1,5% beschränkt.
(2) Zweite Ausführungsform der Kupferlegierung für den Synchronring (a) Zn und Al
Diese Elemente werden aus den gleichen Gründen eingesetzt, wie sie vorstehend im Zusammenhang mit der ersten Legierung erläutert worden sind.
(b) Mn und Si
Diese Elemente verbinden sich unter Bildung einer feinkörnigen intermetallischen Verbindung, die gleichförmig in der Matrix dispergiert wird. Auf diese Weise wird die Festigkeit, Zähigkeit und Verschleißfestigkeit der Legierung verbessert. Abgesehen von diesen erreichten Wirkungen bildet Si ein Doppeloxid mit Al, welches die Synchroneigensschaften gegenüber dem Gegenstück verbessert und die Verschleißfestigkeit der Legierung erhöht. Wenn die Gehalte an Mn und Si weniger als 0,5% bzw. 0,1% betragen, sind die gewünchten Wirkungen nicht erreichbar. Überschreiten die Gehalte an Mn und Si 6% bzw. 2%, werden die Gießvorgänge durch erhöhte Schlackenbildung erschwert und die Zähigkeit der Legierung wird vermindert. Die Gehalte an Mn und Si sind daher auf Werte innerhalb der Bereiche von 0,5 bis 6% bzw. 0,1 bis 2% beschränkt.
(c) Fe, Ni und Co
Diese Elemente werden in der Matrix dispergiert, um eine intermetallische Verbindung auf Mn-Si-Basis zu verfeinern, und verbessern daher die Festigkeit und Zähigkeit der Legierung. Sie bewirken außerdem eine Verbesserung der Verschleißfestigkeit der Legierung, indem sie Verbindungen mit Si bilden. Wenn der Gehalt eines dieser Elemente weniger als 0,1% beträgt, sind die gewünschten Wirkungen nicht erreichbar. Überschreitet der Gehalt eines dieser Elemente 3%, wird nicht nur die Zähigkeit, sondern auch die Gießfähigkeit der Legierung vermindert. Aus diesem Grund ist der Gehalt mindestens eines Elements, ausgewählt unter Fe, Ni und Co, auf einen Wert im Bereich von 0,1 bis 3% beschränkt.
(d) P, Mg und Ca
Diese Elemente dienen als verfeinernde Komponenten (Raffinationskomponenten), welche die Korngröße der in der Matrix dispergierten intermetallischen Mn-Si-Verbindung vermindern, und verbessern auf diese Weise die Festigkeit und Zähigkeit der Legierung. Sie bilden außerdem Oxide. Darüber hinaus sind diese Elemente wirksam zur Verbesserung der Synchroneigenschaften des Synchronrings, der aus der Legierung hergestellt ist, während sie sein Blockieren verhindern.
Wenn der Gehalt eines dieser Elemente weniger als 0,003% beträgt, sind die gewünschten Wirkungen nicht erreichbar. Überschreitet der Gehalt eines dieser Elemente 0,3%, besteht die Neigung zu einer Verminderung der Zähigkeit und Abriebfestigkeit der Legierung.
Der Gehalt mindestens eines Elements, ausgewählt unter P, Mg und Ca, ist daher vorzugsweise auf einen Wert im Bereich von 0,003 bis 0,3% beschränkt.
(e) Sauerstoff
Sauerstoff (O₂) hat die Fähigkeit, sich mit Al und Si und auch Cr zu verbinden, wobei Doppeloxide entstehen, die zu einer Verbesserung der vorstehend beschriebenen Eigenschaften führen. Wenn der Sauerstoffgehalt weniger als 30 ppm beträgt, ist die Menge des in der Matrix in Form feiner Körner dispergierten Oxids zu klein, um den gewünschten Effekt des Sauerstoffes zur Verbesserung dieser Eigenschaften zu gewährleisten. Außerdem wird der Reibungskoeffizient der Legierung instabil, wenn der Sauerstoffgehalt weniger als 30 ppm beträgt. Wenn andererseits der Sauerstoffgehalt 1000 ppm überschreitet, bildet das Oxid Aggregate, deren Gehalt so hoch ist, daß die Festigkeit und Zähigkeit der Legierung vermindert werden. Der Sauerstoffgehalt ist daher auf einen Wert im Bereich von 30 bis 1000 ppm beschränkt.
(f) Cr
Dieses Element ist eine Wahlkomponente, die verwendet werden kann, um eine intermetallische Verbindung mit einem Metall der Eisengruppe zu bilden. Außerdem bildet es ein Oxid, so daß eine weitere Verbesserung der Verschleißfestigkeit erzielt wird und der Reibungskoeffizient der Legierung stabilisiert wird. Wenn der Gehalt an Cr weniger als 0,05% beträgt, sind die gewünschten Wirkungen nicht erreichbar. Überschreitet der Cr-Gehalt 1%, wird die Zähigkeit der Legierung vermindert. Der Gehalt an Cr ist daher vorzugsweise auf einen Wert im Bereich von 0,05 bis 1% beschränkt.
(g) Pb und Sn
Diese Elemente sind ebenfalls Wahlkomponenten, die eingesetzt werden können, um das Festfressen bzw. Blockieren eines Synchronrings unter hoher Belastung oder hoher Reibung zu verhindern und um seinen Reibungskoeffizienten auf einen geeigneten Wert einzustellen. Wenn der Gehalt jedes dieser Elemente weniger als 0,05% beträgt, sind die gewünschten Wirkungen nicht erreichbar. Überschreitet der Gehalt eines dieser Elemente 2%, so werden die Festigkeit und Zähigkeit der Legierung vermindert. Der Gehalt mindestens eines Elements, ausgewählt unter Pb und Sn, ist daher vorzugsweise auf einen Wert im Bereich von 0,05 bis 2% beschränkt.
Die Erfindung wird durch die nachstehenden Beispiele weiter verdeutlicht, ohne daß sie auf diese beschränkt sein soll.
Beispiel 1
Unter Verwendung eines üblichen Hochfrequenzofens, dessen Atmosphäre aus einem Gasgemisch aus Ar und CO bestand, wurden Schmelzen der in Tabelle 1 angegebenen Zusammensetzungen hergestellt, wobei die Einstellung des O₂-Gehaltes durch Einblasen variierender Sauerstoffmengen erfolgte, während die Zuführung von gasförmigem CO unterbrochen war. Die Schmelzen wurden in einer wassergekühlten Form zu Barren mit einem Durchmesser von 200 mm und einer Länge von 400 mm vergossen. Die Barren wurden durch Heißextrusion bei vorbestimmten Temperaturen zwischen 600°C und 750°C zu Teststücken in Form von Rundbarren mit vorbestimmtem Durchmesser verformt. Diese Teststücke wurden einer Wärmebehandlung unterworfen, bei der sie bei vorbestimmten Temperaturen im Bereich von 550 bis 700°C gehalten und dann mit Luft abgekühlt wurden. Durch diese Verfahrensweise wurden Proben Nr. 1 bis 189 einer Kupferlegierung für den Synchronring gemäß der Erfindung und die Vergleichsproben 1 bis 27 hergestellt. Die Vergleichsproben 1 bis 27 waren im Hinblick auf den Gehalt eines oder mehrerer wesentlicher Elemente (diese Elemente sind in Tabelle 1 mit einem Stern markiert) außerhalb der erfindungsgemäßen Definition.
Um die Festigkeit der Legierungen zu prüfen, wurden die Proben Nr. 1 bis 189 und die Vergleichsproben Nr. 1 bis 27 einer Messung der Zugfestigkeit unterworfen.
Um die Zähigkeit der Legierungen zu prüfen, wurden die Charpy-Schlagfestigkeit und die Dehnung aller Proben gemessen.
Um die Verschleißfestigkeit und die Synchronisationseigenschaften gegenüber einem Gegenstück bzw. Gegenelement zu prüfen, wurden die Proben außerdem einem Stift-Verschleißtest unter folgenden Bedingungen unterworfen:
Probe:Stift mit einem Durchmesser von 3 mm Gegenelement:Gekohlter gehärteter Stahl (JIS SCM 420 mit HRC von 61,5)
Bei dem Stift-Verschleißtest wurde die Menge des spezifischen Verschleißes gemessen und der Reibungskoeffizient wurde aus den mit Hilfe eines Drehkraftmessers erhaltenen Daten errechnet. Genauere Angaben über die Bedingungen des Stift-Verschleißtests werden nachstehend gezeigt. Die Ergebnisse aller Messungen sind in Tabelle 2 zusammengefaßt.
Stift-Verschleißtest
Die in Tabelle 2 zusammengefaßten Ergebnisse zeigen, daß die Proben Nr. 1 bis 189 der erfindungsgemäßen Kupferlegierung zur Verwendung als Material für einen Synchronring der Erfindung sowohl hohe Festigkeit, als auch hohe Zähigkeit haben und hohe Verschleißfestigkeit und hohen Reibungskoeffizient besitzen. Andererseits sind die Vergleichsproben Nr. 1 bis 27, welche die erfindungsgemäße Definition im Hinblick auf die Menge eines oder mehrerer Element-Bestandteile nicht erfüllen, den erfindungsgemäßen Proben im Hinblick auf eine oder mehr der obenerwähnten Eigenschaften unterlegen.
Tabelle 2
Beispiel 2
Schmelzen mit der in Tabelle 3 angegebenen Zusammensetzung wurden unter Wiederholung der in Beispiel 1 beschriebenen Verfahrensweise hergestellt. Aus diesen Schmelzen wurden wie in Beispiel 1 Teststücke hergestellt und diese der in Beispiel 1 beschriebenen Wärmebehandlung unterworfen. Auf diese Weise wurden die erfindungsgemäßen Proben 190 bis 219 einer Kupferlegierung zur Verwendung für einen Synchronring gemäß der Erfindung sowie die Vergleichsproben Nr. 28 bis 41 erhalten. Die Vergleichsproben wichen im Hinblick auf die Menge eines oder mehrerer der die Bestandteile bildenden Elemente von der erfindungsgemäßen Definition ab, wobei die Abweichungen in Tabelle 3 mit einem Stern markiert sind.
Um die Festigkeit der Legierungen zu prüfen, wurden die Proben Nr. 190 bis 219 und die Vergleichsproben Nr. 28 bis 41 einer Messung der Zugfestigkeit unterworfen. Zur Prüfung der Zähigkeit der Legierungen wurden die Charpy- Schlagfestigkeit und die Dehnung aller Proben gemessen. Darüber hinaus wurden die Proben zur Prüfung der Verschleißfestigkeit und der Synchroneigenschaften gegenüber einem Gegenstück dem Stab-Verschleißtest unter folgenden Bedingungen unterworfen:
Probe:Stab mit einem Durchmesser von 3 mm Gegenstück:Gekohlter, gehärteter Stahl (JIS SCM 420 mit HRC von 61,5) Öl:Getriebeöl Nr. 90 Öltemperatur:70°C Reibungsgeschwindigkeit:3 m/s Druck:80 bar (kg/cm²) Gleitstrecke:1,5 km
Bei dem Stab-Verschleißtest wurde die Menge des spezifischen Verschleißes gemessen. Außerdem wurden die Reibungskoeffizienten aus den Daten errechnet, die mit Hilfe eines Drehkraft-Meßgeräts erhalten wurden. Die Ergebnisse aller Messungen sind in Tabelle 4 zusammengefaßt.
Die in Tabelle 4 zusammengefaßten Ergebnisse zeigen, daß die erfindungsgemäßen Proben 190 bis 219 der Kupferlegierung zur Verwendung als Material für einen Synchronisationsring gemäß der Erfindung sowohl hohe Festigkeit, also auch hohe Zähigkeit besitzen und gleichzeitig große Verschleißfestigkeit und hohen Reibungskoeffizienten zeigen. Andererseits sind die Vergleichsproben Nr. 28 bis 41, die im Hinblick auf die Menge eines oder mehrerer der die Bestandteile bildenden Elemente nicht unter die Erfindung fallen, den erfindungsgemäßen Proben im Hinblick auf eine oder mehrere der oben erwähnten Eigenschaften unterlegen.
Wie vorstehend erläutert wurde, hat ein Synchronring, der aus der erfindungsgemäßen Kupferlegierung hergestellt ist, hohe Zähigkeit und Festigkeit und zeigt hohe Verschleißfestigkeit und einen hohen Reibungskoeffizienten. Durch Anwendung eines erfindungsgemäßen Synchronrings ist es daher möglich, einen Automobil-Geschwindigkeitsregler herzustellen, der geringere Größe und geringeres Gewicht hat und trotzdem höhere Ausgangsleistung zeigt.

Claims (18)

1. Verschleißfeste Kupferlegierung mit hoher Festigkeit und Zähigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß die Legierung 17 bis 40 Gew.-% Zn, 2 bis 11 Gew.-% Al, 50 bis 3000 ppm Sauerstoff, sowie 0,1 bis 3,5 Gew.-% mindestens eines der Elemente Ti, Zr und V und mindestens ein Wahl-Element, welches unter 0 bis 3 Gew.-% mindestens eines der Elemente Fe, Ni und Co, 0 bis 0,3 Gew.-% mindestens eines der Elemente P, Mg und Ca, 0 bis 2,5 Gew.-% Sn, 0 bis 0,5 Gew.-% Si, 0 bis 4 Gew.-% Mn und 0 bis 1,5 Gew.-% Pb ausgewählt ist, und zum restlichen Anteil Cu und zufällige Verunreinigungen enthält und eine Struktur aufweist, in der intermetallische Verbindungen und Oxide gleichförmig in einer Matrix dispergiert sind.
2. Legierung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie mindestens eines der Elemente Fe, Ni und Co in einer Menge von 0,02 bis 3 Gew.-% enthält.
3. Legierung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie mindestens eines der Elemente P, Mg und Ca in einer Menge von 0,003 bis 0,3 Gew.-% enthält.
4. Legierung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie Sn in einer Menge von 0,05 bis 2,5 Gew.-% und Si in einer Menge von 0,005 bis 0,5 Gew.-% enthält.
5. Legierung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie Mn in einer Menge von 0,1 bis 4 Gew.-% enthält.
6. Legierung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie Pb in einer Menge von 0,05 bis 1,5 Gew.-% enthält.
7. Verschleißfeste Kupferlegierung mit hoher Festigkeit und Zähigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß die Legierung 17 bis 40 Gew.-% Zn, 2 bis 11 Gew.-% Al, 0,5 bis 6 Gew.-% Mn, 0,1 bis 2 Gew.-% Si, 0,1 bis 3 Gew.-% mindestens eines der Elemente Fe, Ni und Co, 0,003 bis 0,3 Gew.-% mindestens eines der Elemente P, Mg und Ca, 30 bis 1000 ppm Sauerstoff und mindestens ein Wahl- Element, das unter 0 bis 1 Gew.-% Cr und 0 bis 2 Gew.-% mindestens eines der Elemente Pb und Sn ausgewählt ist, und zum restlichen Anteil Cu und zufällige Verunreinigungen enthält und eine Struktur aufweist, in der intermetallische Verbindungen und Oxide gleichförmig in einer Matrix dispergiert sind.
8. Legierung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß sie Cr in einer Menge von 0,05 bis 1 Gew.-% enthält.
9. Legierung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß sie mindestens eines der Elemente Pb und Sn in einer Menge von 0,05 bis 2 Gew.-% enthält.
10. Synchronring aus einer verschleißfesten Kupferlegierung mit hoher Festigkeit und Zähigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß die Legierung 17 bis 40 Gew.-% Zn, 2 bis 11 Gew.-% Al, 50 bis 3000 ppm Sauerstoff, sowie 0,1 bis 3,5 Gew.-% mindestens eines der Elemente Ti, Zr und V und mindestens ein Wahl-Element, welches unter 0 bis 3 Gew.-% mindestens eines der Elemente Fe, Ni und Co, 0 bis 0,3 Gew.-% mindestens eines der Elemente P, Mg und Ca, 0 bis 2,5 Gew.-% Sn, 0 bis 0,5 Gew.-% Si, 0 bis 4 Gew.-% Mn und 0 bis 1,5 Gew.-% Pb ausgewählt ist, und zum restlichen Anteil Cu und zufällige Verunreinigungen enthält und daß die Legierung eine Struktur aufweist, in der intermetallische Verbindungen und Oxide gleichförmig in einer Matrix dispergiert sind.
11. Synchronring nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Legierung mindestens eines der Elemente Fe, Ni und Co in einer Menge von 0,02 bis 3 Gew.-% enthält.
12. Synchronring nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Legierung mindestens eines der Elemente P, Mg und Ca in einer Menge von 0,003 bis 0,3 Gew.-% enthält.
13. Synchronring nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Legierung Sn in einer Menge von 0,05 bis 2,5 Gew.-% und Si in einer Menge von 0,005 bis 0,5 Gew.-% enthält.
14. Synchronring nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Legierung Mn in einer Menge von 0,1 bis 4 Gew.-% enthält.
15. Synchronring nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Legierung Pb in einer Menge von 0,05 bis 1,5 Gew.-% enthält.
16. Synchronring aus einer verschleißfesten Kupferlegierung mit hoher Festigkeit und Zähigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß die Legierung 17 bis 40 Gew.-% Zn, 2 bis 11 Gew.-% Al, 0,5 bis 6 Gew.-% Mn, 0,1 bis 2 Gew.-% Si, 0,1 bis 3 Gew.-% mindestens eines der Elemente Fe, Ni und Co, 0,003 bis 0,3 Gew.-% mindestens eines der Elemente P, Mg und Ca, 30 bis 1000 ppm Sauerstoff und mindestens ein Wahl-Element, das unter 0 bis 1 Gew.-% Cr und 0 bis 2 Gew.-% mindestens eines der Elemente Pb und Sn ausgewählt ist, und zum restlichen Anteil Cu und zufällige Verunreinigungen enthält und daß die Legierung eine Struktur aufweist, in der intermetallische Verbindungen und Oxide gleichförmig in einer Matrix dispergiert sind.
17. Synchronring nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Legierung Cr in einer Menge von 0,05 bis 1 Gew.-% enthält.
18. Synchronring nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Legierung mindestens eines der Elemente Pb und Sn in einer Menge von 0,05 bis 2 Gew.-% enthält.
DE3805794A 1987-02-24 1988-02-24 Verschleißfeste Kupferlegierung Expired - Lifetime DE3805794C2 (de)

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