DE3801C - Verfahren und Apparate zur Herstellung von Spulen aus Faserstoffen - Google Patents
Verfahren und Apparate zur Herstellung von Spulen aus FaserstoffenInfo
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Classifications
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
- D21J—FIBREBOARD; MANUFACTURE OF ARTICLES FROM CELLULOSIC FIBROUS SUSPENSIONS OR FROM PAPIER-MACHE
- D21J3/00—Manufacture of articles by pressing wet fibre pulp, or papier-mâché, between moulds
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Description
1878.
Klasse 54.
HEINRICH ROBERT LEICHSENRING jr. in GROSSENHAIN. Verfahren und Apparate zur Herstellung von Spulen aus Faserstoffen.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 19. März 1878 ab.
In Spinnereien und Webereien bedient man sich aufser Blechspulen oder Papierhülsen (Bobinen)
hauptsächlich der Holzspulen, in Webereien besonders da, wo Garne gespult werden müssen.
Für diesen Zweck müssen die Spulen bekanntlich mit einem Konus versehen sein, da die
Spulmaschine ohne denselben nicht weiter arbeiten bezw. fortrücken kann. Zur Spinnerei
allein ist der Konus nicht erforderlich, aber erwünscht, weil dadurch die letzten Maschen des
Garnes beim Abschiefsen leichter sich lösen. Holzspulen platzen durch nothwendig festes
Aufstecken auf die Spindeln der Länge nach sehr häufig auf und die Stärke derselben ist
durch wenig Raum in den Schützen ohnehin beschränkt. Die dicken Holzspulen können nicht
so viel Garn im Schützen aufnehmen, als z. B. Blechspulen; letztere rosten jedoch, wenn die
Verzinnung nicht sehr gut ist; auch sind dieselben für viele Zwecke zu glatt, weshalb der
Kötzer nicht fest genug wird. Holzspulen platzen auch durch die Nässe, faulen und verstocken,
wenn sie in Partien lagern.
Aus Papier sind Spulen mit Konus noch nicht hergestellt worden. Die jetzt angewendeten
Bobinen haben geleimte Nahtstellen und halten das Nafsarbeiten und Dämpfen deshalb
nicht aus.
Um diesen Uebelständen abzuhelfen, sollen nicht nur Konusspulen, sondern Spulen aller
Art aus einer bestimmten Masse nach folgendem Verfahren hergestellt werden.
Die zu verwendende präparirte Masse besteht aus Cellulose, Stroh, Hadern, Surrogaten etc.,
wird in einem Holländer mit bindenden Bestandtheilen, Werg, Haaren, Filz etc., gemischt. Von
dem Holländer läuft das Zeug in verdünntem Zustande auf einen langsam rotirenden Tambour
auf Drahtgaze auf, die Fasern setzen sich darauf ab und das überschüssige Wasser läuft durch.
Die so gewonnene lockere Schicht wird von einem endlosen Tuche aufgenommen, durch
einen Abtheilungsmechanismus oder gleich durch Abtheilung der Drahtgaze am Tambour in eine
Anzahl gleich breiter Bänder getheilt und mit dem Tuche über einen Tisch geleitet.
Auf dem Tische oder der Wickelmaschine liegen'so viel Spindeln, die in Umdrehung versetzt
werden, als Bänder (Vliefse) da sind, und auf diese Spindeln werden die Bänder unter
Druck aufgerollt. Sobald der auf diese Weise gebildete Cylinder die nöthige Dicke erreicht
hat, wird er herausgenonimen und sofort wird eine neue Spindel eingelegt und die Umwicklung
.eingeleitet. Der so gewonnene Pappcylinder ohne Naht wird nun sammt der Spindel in
einer gewöhnlichen Presse in eine Form geprefst, die ihm das meiste Wasser nimmt und ihm
bereits eine Form giebt, die sich der zu erreichenden nähert. Das Pressen kann noch in
einer zweiten Form vor sich gehen, wenn die Spule noch zu nafs, oder die Form schwierig
herzustellen ist. Dann werden die Spulen an der Luft oder in Trockenkammern getrocknet.
Die letzte Pressung erfolgt dann in einer in Fig. 5 (für Konusspulen) der beiliegenden Zeichnung
dargestellten Form unter der in Fig. 1 bis 4 gezeichneten Presse.
Die Hauptwelle α hat an ihrem Ende ein besonders geformtes Excenter b, welches durch
das etwas drehbare Druckstück c den Schieber d herunter drückt; das Heben von c und d und
Andrücken an das Excenter bewirkt das an einem Hebel verstellbare Gewicht e, Fig. 2.
Drückt man den Hebel C1 nach unten, so wird das Druckstück c sofort aufser Verbindung mit d
gebracht und durch das Gewicht wird Schieber d in die Höhe getrieben. Man kann hierdurch
jederzeit leicht die Maschine ausrücken. Führt man von dem Handgriffe von C1 eine Schnur
nach unten > so kann der Arbeiter die Ausrückung mit dem Fufse bewirken, wenn er
beide Hände zur Arbeit braucht. Die Hauptwelle hat ferner einen Knaggen /, welcher, wie
in Fig. 3 (hintere Ansicht) zu sehen, einen Hebel g, die Welle h und den Daumen i bewegt.
Der Radius des Hebels g ist kleiner, als die Axenentfernung von α bis h, minus Radius
von a, so dafs er unter der Welle hindurch schlagen kann. Dies hat den Zweck, dafs g und
dadurch der Daumen i einen grofsen Ausschlag ermöglichen, damit der Dorn /, Fig. 5, seitlich
aus der Form m herausgenommen werden kann. Das Zurückschnellen des Daumen i, sobald
er geprefst hat, wird durch eine Feder k bewirkt, die gegen einen Stift stöfst; ein zweiter
Stift dient zur Begrenzung des Ausschlages.
Die Form in Fig. 5 ist in doppelt so grofsem Maafsstabe gezeichnet, als die Presse. Das
Excenter b ist so construirt, dafs es die Form
Während ungefähr der halben Umdrehung geschlossen hält. Während dieser Zeit erfolgt das
Einlegen der Pappspulen mit einem schwach konischen, mit starkem Kopf versehenen Dorn /
in die Form; im andern Falle würde die Spule in der zweitheiligen Form Ränder (Nasen) in
der Längsrichtung erhalten. Kurz vor dem Oeffhen der Form drückt der Daumen i den
Dorn / soweit in die Form m hinein, als gewünscht
wird. Den Weg, den der Dorn in der Form zurücklegen soll, d. h. die Compression
und gleichzeitig die Länge der Spule, regulirt man mittelst der Schraube und Gegenmutter
des Hebels g, Fig. 3. Beim Hinaufgehen des Schiebers nimmt man die geprefste Spule seitlich
oder von vorn heraus. Hierauf werden die Spulen imprägnirt mit Chemikalien bezw.
Lösungen von Chlorzink, Ammoniak, Wasserglas, Leim oder Firnifs u. s. w., nöthigenfalls
unter Druck und in erhitzten Formen, damit sie der Feuchtigkeit widerstehen.
Die Anwendung dieses Verfahrens, Spulen aller Art aus Masse herzustellen, hat folgende
Vortheile:
Die Spulen reifsen, faulen und stocken nicht, halten das Dämpfen und Nafsarbeiten aus, da
sie imprägnirt sind, haben keine Nahtstellen, sind leicht und dünn in der Wandstärke, nehmen
daher mehr Garn auf, wodurch Zeit und Arbeit gespart wird, und schliefslich ist das alte Material
zur Anfertigung neuer wieder zu verwenden. Die dargestellte Presse läfst sich zu verschiedenen
Zwecken in der Blech- und Papiermachd-Industrie verwenden; auch kann die Daumenwelle
leicht herausgenommen und die Presse dadurch einseitig wirkend gemacht werden.
Claims (2)
- Patent-Ansprüche:ι . Spulen aller Art aus Masse nach einem Verfahren, im wesentlichen wie beschrieben, herzustellen.
- 2. Die Construction der Presse, wie beschrieben.Hierzu I Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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ID=282708
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4463517A (en) * | 1982-12-20 | 1984-08-07 | The National Latex Products Company | Noisemaker device |
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