DE3801462C1

DE3801462C1 - Safety apparatus on motorcycles

Info

Publication number: DE3801462C1
Application number: DE3801462A
Authority: DE
Inventors: Gerrit 8000 Muenchen De Heyl
Original assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Current assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Priority date: 1988-01-20
Filing date: 1988-01-20
Publication date: 1989-05-03

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Sicherheitsvor richtung an Motorrädern nach dem Oberbegriff des Haupt anspruches.

Bei Unfällen, insbesondere bei solchen, bei denen das Motorrad seitlich auf einem Personenkraftwagen auf prallt, ist das Verletzungsrisiko für den Motorradfahrer dann am größten, wenn er mit dem Kopf auf die Dachkante des Personenkraftwagens aufschlägt.

Eine Sicherheitsvorrichtung der gattungsgemäßen Art ist nach Sporner, Langwieder, Polauke: "Passive Sicherheit am Motorrad", in Forschungsheft Zweiradsicherheit Nr. 5, 1. Auflage, 1987, Institut für Zweiradsicherheit GmbH, 4630 Bochum Wattenscheid, Seiten 177 bis 207 bekannt. In dieser Literatur ist insbesondere auf den Seiten 195 ff. eine Sicherheitsvorrichtung beschrieben, bei der ein an einem Motorrad angeordneter und im Gefahrenfall aufblas barer Airbag vorgesehen ist. Dieser dient dem Motor radfahrer zur Aufpralldämpfung und zur Beeinflussung seiner unfallbedingten Flugbahn.

Aus der Zeitschrift "Motorrad", Heft 6, 1986, im Artikel "Airbag am Motorrad", Seiten 90 bis 92, ist weiterhin eine gattungsgemäße Sicherheitsvorrichtung bekannt. Im Gegensatz zur oben angeführten Literatur weist dieser Artikel, insbesondere auf Seite 92, darauf hin, daß der Airbag dazu dient, "den Fahrer beim Anprall aus der Maschine zu katapultieren", vgl. hierzu die mittlere Spalte, Absatz 2 in Verbindung mit dem mitt leren Bild auf Seite 92. Es wird jedoch nicht be schrieben, auf welche Weise die Katapultwirkung zu erreichen ist.

Demgegenüber beschreibt die DE-Gm 85 08 646 eine gattungsgemäße Sicherheitsvorrichtung, die ". . . im ersten Teil der Aufblasphase" eines Airbags "ein auf richtendes Moment auf den Zweiradfahrer mit der Absicht der Einleitung einer Flugbahn . . ." bewirkt.

Sicherheitsvorrichtungen der gattungsgemäßen Art be wirken demnach unter anderem, daß der Motorradfahrer das Hindernis überfliegt, so daß das Verletzungsrisiko in der Regel verringert wird.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Sicherheitsvorrichtung weiterzuentwickeln.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit dem Kennzeichen des Hauptanspruches gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Die Erfindung beruht demnach auf dem Gedanken, die unfallbedingte Flugbahn des Motorradfahrers mit einem vergrößerten Winkel und aus einer höheren Ausgangs position beginnen zu lassen. Dadurch wird auch bei zunehmend höheren Kollisionsgeschwindigkeiten und Hindernissen der Motorradfahrer sicher über das Hindernis hinweggeschleudert.

Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht einen innerhalb des Sitzes aufblasbaren Airbag vor, der über einen Aufprallsensor gesteuert wird.

Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird die vertikal bewegliche, federnde Lagerung der Räder am Motorradrahmen vorteilhaft genutzt. Eine zwischen Rad und Rahmen angeordnete Kolben-Zylindereinheit wird bei einer Kollision mit Gas unter Druck befüllt. Dadurch hebt sich der Rahmen und damit auch der Fahrzeugsitz mit dem Motorradfahrer in vertikaler Richtung an.

Bei einer Vorderradaufhängung mit einer Tauchgabel wird zweckmäßigerweise das Gleit- und das Standrohr als Kolben-Zylindereinheit genutzt.

Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der nachfolgenden Beschreibung und der zugehörigen Zeichnung näher dargestellt. Es zeigen:

Fig. 1 in skizzierter Form einen über einen Airbag angehobenen Motorradsitz mit Fahrer bei Aufprall auf ein Hindernis,

Fig. 2 den vorderen Teil eines Motorrades mit einer im Schnitt dargestellten Tauch gabel in Verbindung mit einer Sicher heitsvorrichtung, bestehend aus einem Aufprallsensor, einem Steuergerät und einem Gasgenerator.

Fig. 1 zeigt einen Motorradfahrer 1 auf einem Motorrad 2. Der Fahrzeugsitz 3 ist mit dem Fahrzeugrahmen 6 über ein Gestänge 5 verbunden.

Beim Auftreffen auf ein andeutungsweise skizziertes Hindernis 7 wird ein zwischen dem Fahrzeugsitz 3 und Fahrzeugrahmen 6 vorgesehener Airbag 4 unter hohem Druck aufgeblasen, so daß dieser, sich am Fahrzeugrahmen 6 abstützend, den Fahrzeugsitz 3 mit dem Motorradfahrer 1 vertikal anhebt. Der Airbag 4 wird über allgemein bekannte und deshalb nicht dargestellte Mittel wie Aufprallsensor, Steuergerät und Gasgenerator ange steuert. Die Vertikalanhebung bewirkt, daß der Motorrad fahrer 1 in einem höheren Bogen über das Hindernis 7 geschleudert wird. Das Gestänge 5 verhindert, daß sich der Fahrzeugsitz 3 von dem Fahrzeugrahmen 6 vollständig ablöst.

Die Fig. 2 zeigt eine Vorderradaufhängung mit einem Vorderrad 8 und einem angedeuteten Fahrzeugrahmen 6′. Die Vorderradaufhängung besteht aus einer Tauchgabel mit zwei federnd geführten Teleskopstoßdämpfern 9, die jeweils ein radachsenverbundenes Standrohr 10 und ein Gleitrohr 11 aufweisen, das über eine untere Gabelbrücke 12 und eine obere Gabelbrücke 13 am Fahrzeugrahmen 6′ drehbar gelagert ist. Anordnungsbedingt zeigt Fig. 2 nur einen der beiden Teleskopstoßdämpfer 9.

Innerhalb des Gleitrohres 11 befindet sich ein mit dem Standrohr 10 verschiebbarer Kolben 14, der, wie allgemein bekannt und hier nicht näher beschrieben, mit einer Flüssigkeit 18 innerhalb des Teleskopstoßdämpfers 9 dämpfend wirkt.

Ein Befestigungsring 16 bildet das obere, abgeschlossene Ende des Gleitrohres 11 und ist als vormontierte Einheit mit einem Gasgenerator 19 verbunden. Von diesem führt eine Zugangsöffnung 20 durch den Befestigungsring 16 in einen Raum 17 des Gleitrohres 11.

Ein Aufprallsensor 21 ist über eine Leitung 22 mit einer Steuereinheit 23 signalverbunden. Davon abhängig wird von der Steuereinheit 23 über eine Zuleitung 24 der Gasgenerator 19 gezündet, so daß über die Zugangsöffnung 20 der Raum 17 mit Gas unter hohem Druck gefüllt wird. Der Druck pflanzt sich über die Flüssigkeit 18 fort, wodurch sich der Kolben 14 zusammen mit dem Standrohr 10 gegenüber dem Gleitrohr 11 nach unten verschiebt. Dies führt zu einer Anhebung des Gleitrohres 11, des vorderen Teils des Motorradrahmens 6′ und damit des Sitzes mit dem Motorradfahrer. Die Geschwindigkeit, mit der diese Anhebung erzeugt wird, ist der Aufprallgeschwindigkeit überlagert, so daß sich der Fahrer in einem günstigen steilen Winkel und aus einer angehobenen Position gegenüber der Fahrbahn vom Fahrzeugsitz löst.

Claims

1. Sicherheitsvorrichtung an Motorrädern, die den Motor radfahrer beim Auftreffen auf ein Hindernis aus dem Fahrzeugsitz heraushebt, mit einem Gasgenerator, der über einen Aufprallsensor gesteuert wird und ein Gas unter hohem Druck in einen in seinem Volumen veränder baren Raum eines fahrzeugverbundenen Bauteiles einlei tet, gekennzeichnet durch eine Verstelleinrichtung, die im wesentlichen eine vertikale Anhebung des Fahr zeugsitzes (3) hervorruft.

2. Sicherheitsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Fahrzeugsitz (3) gegenüber dem Fahrzeugrahmen (6) angehoben wird.

3. Sicherheitsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Fahrzeugsitz (3) und dem Fahrzeugrahmen (6) ein Airbag (4) vor gesehen ist.

4. Sicherheitsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Raum (17) gebildet wird aus einer abgeschlossenen Kammer einer Kolben-Zylinder einheit, wobei ein Teil der Kolben-Zylindereinheit rahmenfest und der andere Teil radseitig mit den ungefederten Massen verbunden ist.

5. Sicherheitsvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolben-Zylindereinheit vorderradseitig angeordnet ist.

6. Sicherheitsvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolben-Zylindereinheit innerhalb einer vorderen Radaufhängung als Gleit rohr (11) und als Standrohr (10) ausgeführt ist.