DE3801111A1 - Verfahren zum haerten und konditionieren von glasoberflaechen - Google Patents
Verfahren zum haerten und konditionieren von glasoberflaechenInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung ist ein umweltfreundliches Ver
fahren zum Vergüten von Glasoberflächen mittels metall
organischer Verbindungen des Zinns, des Titans und/oder
des Siliciums und/oder mittels Alkoholaten und Salzen
dieser Metalle mit organischen Säuren.
Bekanntlich werden nach dem Stande der Technik die aus
einer Glasformmaschine ablaufenden Formlinge, wie etwa
Mineralwasserflaschen, bei noch hohen Temperaturen äußerlich
mit einer dünnen Oxidschicht des Zinns oder des Titans
versehen, um ihre Abriebfestigkeit und Druckfestigkeit
markant zu erhöhen. Es kann so mit niedrigeren Massen
gewichten, geringerer Bruchgefahr und insgesamt kleinerer
Störungsquote gearbeitet werden. Die erforderlichen dünnen
Oxidschichten werden dadurch erzielt, daß in einem beson
deren Ofenteil bei Temperaturen um z. B. 630°C Chloride
des Zinns oder des Titans mittels vorgetrockneter Treibluft
eingeblasen werden und sich auf der zu behandelnden Ober
fläche zersetzen. Die Reaktion verläuft dann beispiels
weise nach der Formel
TiCl4 + 2 H2O = TiO2 + 4 HCl
Es ist also für die Reaktion Wasser erforderlich, das
aus der vorhandenen Falschluft oder aus der Schmelze
der Silikate abgespalten wird.
Dieses bekannte Verfahren hat gravierende Nachteile:
Titantetrachlorid muß mit extrem trockener Luft mit einem Taupunkt von bis -52°C gefördert werden; die Aufbringung des Tetrachlorids erfordert einen besonderen Ofenteil; Tetrachloride setzen schon bei normaler Temperatur an der wasserdampfhaltigen Luft Salzsäure frei; Salzsäure entsteht als korrosives und umweltgefährdendes Nebenpro dukt, das abgesaugt, neutralisiert und entsorgt werden muß. Ferner ist auch die beidseitige Oberflächenhärtung bei der angewandten Arbeitsmethode schwierig, und bei einigen technischen Aufgaben ist sie überhaupt nicht durchführbar.
Titantetrachlorid muß mit extrem trockener Luft mit einem Taupunkt von bis -52°C gefördert werden; die Aufbringung des Tetrachlorids erfordert einen besonderen Ofenteil; Tetrachloride setzen schon bei normaler Temperatur an der wasserdampfhaltigen Luft Salzsäure frei; Salzsäure entsteht als korrosives und umweltgefährdendes Nebenpro dukt, das abgesaugt, neutralisiert und entsorgt werden muß. Ferner ist auch die beidseitige Oberflächenhärtung bei der angewandten Arbeitsmethode schwierig, und bei einigen technischen Aufgaben ist sie überhaupt nicht durchführbar.
Es gehört beispielsweise auch zum Stande der Technik,
gebogene Scheiben derart thermisch zu behandeln, daß
sie bei Krafteinwirkung von außen krümelig zerfallen.
Sicherheitsgläser dieser Art werden vielfach als Auto
scheiben eingesetzt. Sie können nach dem bekannten Ver
fahren und anderen Methoden äußerlich nicht gehärtet
werden. Sie sind deshalb oberflächlich empfindlich gegen
Kratzer, und es wurde dieserhalb bereits die Forderung
erhoben, sie in kurzen Zeitabständen von nur 3 Jahren
auszuwechseln, eine Maßnahme, die erhebliche technische
Nachteile in sich bergen würde.
Aufgabe der Erfindung ist es, die für den beschriebenen
Stand der Technik bestehenden Nachteile zu beseitigen,
insbesondere auch die Oberflächenhärtung beliebiger Glas
formlinge zu ermöglichen und umweltschädliche Nebenerschei
nungen auszuschließen, aber auch besondere Eigenschaften
der Glasoberfläche, z. B. schwere Benetzbarkeit, zu ent
wickeln. Es wurde gefunden, daß diese Aufgabe durch
Kombination mehrerer aufeinanderfolgender Verfahrens
schritte wie folgt gelöst werden kann:
- 1. Als Ausgangspunkt für die auf die heiße Gasoberfläche aufzubringenden Titan, Zinn oder Silicium entahltenden Komponenten werden Chlor-freie, diese Metalle in vierwer tiger Stufe enthaltende organische Verbindungen gewählt, wie Salze organischer Säuren, Alkoholate und/oder metall organische Verbindungen.
- 2. Diese Ausgangsprodukte werden mit geeigneten Lösungs mitteln in unzersetzbare, lagerfähige Metallsalz- bzw. Silicone-Lösungen überführt. Als Lösungsmittel eignen sich dabei nach Art und Menge solche organischen Säuren, Ester, Äther oder Alkohole, die eine gegebenenfalls mög liche Dissoziation oder eine Zersetzungsneigung der zu lösenden Komponenten zurückdrängen und die den Schmelz punkt der Ausgangsprodukte erniedrigen. Dieser Fall ist vorzugsweise dann gegeben, wenn z. B. Lösungsmittel und Alkoholat gleich lange Kohlenstoffketten haben.
- Dem Gemisch kann noch Wasser zugesetzt werden, wenn sich klare Lösungen ergeben und kein ungünstiges Dissoziations gleichgewicht dagegen spricht.
- 3. Zum Aufbringen der so vorbereiteten Lösung auf die Glas oberfläche wird diese Lösung mit heißer oder anschließend zu erhitzender Luft vermischt und verdampft. Es bildet sich dabei ein Luft-Dampf-Gemisch, das gegebenenfalls auch neu gebildete Aerosole enthält. Dieses Gemisch wird dann über geeignete Anström-Elemente auf die heiße Glasoberfläche geblasen.
- Die Arbeitstemperatur des Werkstücks soll im Augenblick der kurzzeitigen Behandlung zwischen 710°C und 520°C liegen, vorzugsweise bei 610 ± 40°C. Dabei läuft im einfachsten Falle beispielsweise folgende Reaktion ab: Ti(OR)4 + 2 H2O = TiO2 + 4 HO-R,wobei HO-R für einen Alkohol steht. Das sich auf der Oberfläche bildende Titandioxid baut sich ebenso wie das alternativ entstehende Zinndioxid in die Silikat- Struktur der Glasoberfläche ein. Für die bei Einsatz von Silikonen entstehenden Silikone-Bruchstücke wird ein ähnlicher Reaktionsmechanismus vermutet.
- 4. Die Entsorgung überschüssiger Luft mit den in ihr enthaltenen Dämpfen ist sehr einfach, da das Luftgemisch ungefährlich ist; es liegt weit unterhalb seines Explosions punktes und enthält naturgemäß keinerlei Salzsäure oder gebildete Chlorkohlenwasserstoffe. Das Luftgemisch entweicht im natürlichen Abluftstrom. Bei größeren Anlagen kann es abgesaugt und die organischen Bestandteile können an Aktivkohle adsorbiert oder auch verbrannt werden, an Glasschmelzöfen dann einfach durch Einleiten der Abluft in den Ofen.
Dieser beschriebene Verfahrensweg weist eine ganze Reihe
von Vorteilen auf:
- A. Das Reaktionsgemisch ist eine pumpbare, transportab le, drucklos zu handhabende Flüssigkeit.
- B. Das Reaktionsgemisch ist wasser-unempfindlich, im Gegensatz zu dem früher eingesetzten Tetrachlorid, das Salzsäure schon an der Luft abspaltet.
- C. Das erfindungsgemäße Verfahren arbeitet also Salz säure-frei; es entfallen deshalb Probleme der Korrosion und Abluft-Aufbereitung. Das Verfahren ist damit in besonderem Maße umweltverträglich.
- D. Das Verfahren arbeitet mit normaler Raumluft, es benötigt keine hochtrockene Luft und die dazu erforderlichen Maßnahmen zu ihrer Bereitstellung.
- E. Für den Einsatz des Verfahrens sind in der Regel keine besonderen Bedampfungs- und Heizöfen erforderlich; auch bereits jetzt erforderliche Arbeitsluft wird lediglich mit dem Reaktionsgemisch angereichert, so daß die gewünschten Stoffe mit nur geringem technischen Aufwand auf die Glas oberfläche aufgebracht werden können.
- F. Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt mit den nachfolgenden noch zu beschreibenden Vorrichtungen das Behandeln, d. h. Härten oder auch wasserabstoßende Präparieren von Glasformlingen aller Art, also von Flaschen, Rohren, planen und gebogenen Platten und großen Scheiben. Das einfache Aufbringen des Reaktionsgemisches läßt es vielfach zu, solche Formlinge - auch bei sehr dünnem Glas - beidseitig zu behandeln, eine bisher kaum gegebene technische Möglichkeit.
- G. Das hier beschriebene Verfahren ist also technisch vorteilhaft und wirksam; mit ihm können Oberflächen ver schiedenen Härtegrades oder unterschiedlicher Hydrophobie erzielt werden.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens sind
einfache Vorrichtungen notwendig, damit das Reaktions
gemisch auf kürzestem Wege auf die erhitzte Glasober
fläche gebracht werden kann.
Bei einer aus einer Schmelze gespeisten Glasformmaschine
kann auf einen besonderen Beschichtungsofen verzichtet
werden. Beispielsweise können geblasene Flaschen beim
Absetzen auf die Grundplatte für kurze Zeit, wenige Sekunden
etwa, pneumatisch gesteuert, aus einer Ringdüse mit dem
Reaktionsgemisch "angeblasen" werden. Die Ringdüse besteht
aus einem hohlen Ring, der sich beim Absetzen kurz um
eine Flasche anhebt. Seine Innenlinie besitzt einen
Abstand von 5 bis 25 mm zur zu behandelnden Flaschen
oberfläche. Durch gleichmäßig auf der Innenlinie verteilte
Öffnungen wird ein gleichmäßiges Bestreichen der Flaschen
oberfläche mit den Dämpfen ermöglicht. Damit trägt das
unmittelbare, dosierte Aufbringen der Chemikaliendämpfe
zu einer erheblichen Chemikalien-Einsparung bei.
Entsprechend wird bei der Flachglas-Formmaschine an einem
mit Düsen versehenen, horizontal über der auslaufenden
Glasplatte angeordnetem Rohr ein gleichmäßig-stetiger
Strom des vernebelten Reaktionsgemisches auf diese Glas
platte geblasen. Dadurch läßt sich mit einfachen Mitteln
eine Qualitätsverbesserung an der Glasoberfläche bewir
ken. Diese Qualitätsverbesserung kann bestehen sowohl
in einer Härtung der Oberfläche als auch in ihrer Hydro
phobierung, je nach den aufgebrachten Oxiden. Ein Silicone-
Kohlenstoff-Reaktionsgemisch erzielt die wasserabstoßende
Komponente, die sich besonders auch bei Bauverglasungen
als nützlich erweist. Sie kann die Reinigung von Fassaden
glas ganz erheblich vereinfachen.
Bei der Herstellung gebogener Scheiben wird das temperierte
Glas mit Druckluft in seine Form gedrückt. Erfindungsge
mäß wird dieser Druckluft nun mittels Düse, Ejektor oder
Mischstrecke das erforderliche Reaktionsgemisch zugegeben.
Gleichzeitig auch kann die sich positiv ausformende Wöl
bung mit der gleichen Luft, aber unter vermindertem Druck,
bestrichen werden. So ergibt sich bei 630 ± 40°C ein
Einbau härtender oder hydrophober Komponenten auf beiden
Scheiben-Oberflächen.
Die Ware wird dann, wie üblich, durch Tempern weiterbe
handelt, so daß sich ein Glas ergibt, das äußerlich ge
härtet, d. h. kratzfest und das gegebenenfalls auch hydro
phob ist, das aber als Sicherheitsglas noch krümelig
zerfällt. Ein zusätzlicher technischer Vorteil dieses
Verfahrens liegt darin, daß es mit seiner Hilfe gelingt,
auch dünne Gläser, d. h. solche mit einer Wandstärke von
weniger als 3 bis 4 mm, mit genügender Festigkeit zu
produzieren.
Die nachfolgenden Beispiele und Zeichnungen sollen das
Verfahren und die Vorrichtungen zu seiner Durchführung
erläutern:
Eine vorteilhaft für die Härtung einzusetzende Reaktions
lösung der beschriebenen Art besteht aus:
- 1,5 bis 2,5 mol eines Esters oder Alkoholates von
Titan oder Zinn
0,1 bis 25 mol eines in der Kohlenstoffkette ent sprechenden Alkohols
0,01 bis 0,5 mol Wasser. - Das Reaktionsgemisch für einen Anwendungsfall enthält
daher:
1,75 kg Isopropyltitanat Ti(OC4H9)4, MG = 339,9
0,04 kg Wasser
0,50 kg Butylalkohol
0,06 kg Isopropylalkohol,
die zu einer klaren Lösung vereinigt werden.
Das Gemisch wird mittels Ringdüsen mit Druckluft auf
die Oberfläche von Flaschenformlingen aufgebracht. Es
ist ausreichend für die Härtung von 2000 qm Oberfläche
oder 40 bis 60 000 Euroflaschen pro Stunde. Anstatt
der Titan-Verbindung kann auch eine organische Zinnver
bindung gewählt werden.
Ein Reaktionsgemisch, bestehend aus:
- 2,00 kg Butyltitanat
0,50 kg Butylalkohol
0,50 kg dünnflüssiges Siliconöl MH
0,10 kg Acetessigester
oder ein in wäßriger Lösung befindliches Natriummethyl
siliconat ((CH3SiO2/3) x ) wird bei 640°C auf die Ober
flächen von Glasplatten gebracht. Die Platten sind bei
Gebrauch kratzfest und schmutzabweisend. Das Gemisch
ist ausreichend für ca. 500 bis 1500 qm Glasoberfläche.
Die beifolgende Fig. 1 stellt das Schema einer erfindungs
gemäßen Vorrichtung zur Durchführung und Anwendung des
Verfahrens dar.
1.01 ist das Vorratsgefäß für die gemäß Beispiel 1 be
reitete Reaktionslösung, 1.02 ein Füllstands-Wächter.
1.03 ist eine Mikro-Druck-Dosierpumpe, 1.04 stellt eine
Druckluft-Quelle dar und 1.05 ein Magnetventil. 1.06
ist ein Injektor zum Mischen von Reaktionslösung und
Druckluft. Die Reaktionslösung verdampft weitgehend
auf dem Wege zur Ring-Düse 1.07. Durch die eingebauten
Schlitze wird das Dampf-Gemisch über die Oberfläche des
Formlings 2.03 verteilt. 2.04 ist die Grundplatte, aus
der sich die Ring-Düse um die Höhe des Formlings
(2.01) mittels der Stempel 2.02 herausschieben kann.
Im Ruhestand ist die Grundplatte durchgehend und eben,
weil die Ring-Düse abgesenkt ist. Sobald der Formling
auf die Grundplatte abgesetzt wird, schiebt sich die
Ring-Düse hoch, die Pumpe 1.03 arbeitet und auch das
Magnetventil 1.05 öffnet. So wird für wenige Sekunden
die Oberfläche des heißen Formlings bestrichen. Danach
gehen 1.03 und 1.05 und die Ring-Düse 1.07 in Ruhestellung
zurück, die Grundplatte ist wieder eben, und der Formling
kann abgeschoben werden.
Eine für ein Kraftfahrzeug bestimmte Scheibe soll geformt
und gehärtet werden. Dazu ist während des Formvorganges
und während oder vor der anschließenden thermischen Be
handlung, das der Erzeugung eines bei Stoß oder Schlag
krümelig zerbrechenden Glases dient, eine chemische Be
handlung der Glasoberfläche durchzuführen. Es wird für
die chemische Behandlung zur Oberflächen-Härtung die
in Beispiel 1 beschriebene Lösung von Titanester in Iso
butyl- und/oder Isopropyl-Alkohol gewählt, der gegebenen
falls zusätzlich Lösungsvermittler mit Silikonöl zugesetzt
sind.
Bekanntlich wird bei der Formung der vorgelegten Glas
scheibe diese so weit erhitzt, daß sie plastisch wird
und sich damit einer Hohlform glatt anschmiegt. Das
tritt bei Temperaturen von über 580°C bis 680°C ein.
Während dieses Formvorgangs werden erfindungemäß beide
Seiten des Glases mit Luft bestrichen, in die vorher
die oben beschriebene Lösung eingesprüht und verdampft
wurde. Auf der konvexen Seite der Hohlform steht die
Luft unter leichtem Überdruck, damit die thermoplastische
Scheibe in die Hohlform gedrückt werden kann, während
die Luft auf der konkaven Seite derart abgesaugt wird,
daß neue, konditionierte Luft mit geringer Geschwindig
keit an der erhitzten Glasoberfläche vorbeistreicht.
Dabei werden die Ester und Silikone in Gegenwart des
in der Luft enthaltenen Wasserdampfes zersetzt und damit
Titan und gegebenenfalls Silicium in die Oberfläche des
Glases eingebaut. Dieser chemische Umwandlungsprozeß
findet in wenigen Sekunden statt, im allgemeinen zwischen
0,4 und 4 Sekunden. Erst nach Ablauf dieses Umwandlungs
prozesses auf der Glasoberfläche findet die eigentliche
thermische Behandlung des Glases mittels schneller Tempe
raturänderung statt, also durch Abschrecken und Tempern
in unterschiedlichen Zonen des Glühofens oder durch Zufuhr
von Luft mit unterschiedlicher Temperatur. Es wird so
erst eine innere Glasstruktur durch Einfrieren unterschied
licher Spannungen erzeugt, die beim Einsatz einer solchen
Scheibe als "Sicherheitsglas" erforderlich ist.
Durch die erfindungsgemäße chemische Vorbehandlung des
Glases erhält die Scheibe zusätzlich gewünschte Eigenschaf
ten:
Sie wird kratzfest und gegebenenfalls bei Verwendung von Silikonen hydrophob, d. h. weniger leicht beschlagbar mit Wasserdampf. Dieser technische Vorteil wird noch ergänzt durch die Möglichkeit, mit Hilfe der gefundenen Behandlungsmethode Scheiben dünnerer Wandstärke herzu stellen. So lassen sich aufgrund der besseren Festig keitswerte beispielsweise auch Scheiben mit einer Wand stärke von unter 3,5 mm herstellen, die dann natürgemäß bei ihrem Einsatz zu einer erheblichen Gewichtseinsparung führen.
Sie wird kratzfest und gegebenenfalls bei Verwendung von Silikonen hydrophob, d. h. weniger leicht beschlagbar mit Wasserdampf. Dieser technische Vorteil wird noch ergänzt durch die Möglichkeit, mit Hilfe der gefundenen Behandlungsmethode Scheiben dünnerer Wandstärke herzu stellen. So lassen sich aufgrund der besseren Festig keitswerte beispielsweise auch Scheiben mit einer Wand stärke von unter 3,5 mm herstellen, die dann natürgemäß bei ihrem Einsatz zu einer erheblichen Gewichtseinsparung führen.
Claims (7)
1. Verfahren zum Härten und/oder Konditionieren von Glasoberflächen
unter Verwendung von Verbindungen des Titans, des Zinns und/oder
des Siliciums, dadurch gekennzeichnet, daß eine Lösung von organischen
Verbindungen dieser Elemente in Alkohol, Äther oder Ester verdampft
und in Anwesenheit wasserdampfhaltiger Luft bei Temperaturen von
580°C bis 680°C die Glasoberflächen beaufschlagt, sowie Vorrichtungen
dazu.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß als Verbin
dungen der vierwertigen Elemente ihre metallorganischen Verbindungen,
ihre Alkoholate oder Ester mit einem Molgewicht über 300 eingesetzt
werden.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, gekennzeichnet dadurch,
daß die als Lösungsmittel gewählten Alkohole, Äther oder Ester vorzugs
weise gleichlange Kohlenstoff-Ketten wie die eingesetzten metallor
ganischen Verbindungen, Alkoholate oder Ester besitzen.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, gekennzeichnet dadurch,
daß zum gleichzeitigen Härten und Hydrophobieren von Glasoberflächen
diese mit einem Gemisch von Alkoholaten des Zinns und/oder Titans
und von Silikonen in Alkoholen und/oder Estern und/oder zusätzlichen
Lösungsvermittlern behandelt werden.
5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß zum Beaufschlagen der mit Titan, Zinn und/oder Silikonen und
Lösungsmitteln angereicherten Luft sowohl die Lösung als auch die
verwendete Luft für sich unter Druck gebracht, über Zeittakt- und/oder
Temperatur-Impuls gleichzeitig über je ein Magnetventil entspannt
und vor oder nach Erhitzen der Luft in einer Mischvorrichtung, vorzugs
weise einem Injektor, miteinander vereinigt werden.
6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 5, gekennzeichnet dadurch,
daß beim Härten von Flaschenoberflächen diese während des Abkühlvor
gangs auf dem Absetztisch behandelt werden.
7. Verfahren und Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 6 zur Her
stellung von vorzugsweise gebogenem Sicherheitsglas, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Vermengung des erfindungsgemäßen Lösungsmittel-
Gemisches und seine Verdampfung in vorerhitzter Luft zeitlich vor
dem Kontakt dieser Luft mit der Glasoberfläche und vor der Temperatur-
Behandlung des auf 630 ± 50°C vorgeheizten Glases abläuft.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883801111 DE3801111A1 (de) | 1988-01-16 | 1988-01-16 | Verfahren zum haerten und konditionieren von glasoberflaechen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883801111 DE3801111A1 (de) | 1988-01-16 | 1988-01-16 | Verfahren zum haerten und konditionieren von glasoberflaechen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3801111A1 true DE3801111A1 (de) | 1989-07-27 |
Family
ID=6345395
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883801111 Withdrawn DE3801111A1 (de) | 1988-01-16 | 1988-01-16 | Verfahren zum haerten und konditionieren von glasoberflaechen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3801111A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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NL1016930C2 (nl) * | 2000-12-20 | 2002-06-21 | Atofina Vlissingen B V | Inrichting voor het aanbrengen van een coating op glascontainers. |
EP1724243A1 (de) * | 2005-05-18 | 2006-11-22 | Schott AG | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von innenvergüteten Glasrohren |
-
1988
- 1988-01-16 DE DE19883801111 patent/DE3801111A1/de not_active Withdrawn
Cited By (7)
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