DE3800713A1 - Einrichtung zur reinigung von abwaessern mit zahlreichen in mindestens einem behaelter vorgesehenen kammern - Google Patents
Einrichtung zur reinigung von abwaessern mit zahlreichen in mindestens einem behaelter vorgesehenen kammernInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur Rei
nigung von Abwasser mit zahlreichen, in mindestens einem
Behälter vorgesehenen Kammern, die über eine Versorgungs
leitung mit dem Abwasser gefüllt werden, das über eine an
der letzten Kammer vorgesehene Abflußleitung abgeleitet
wird, wobei die einzelnen Kammern über ein Diaphragma in
einen Anoden- und Kathodenraum aufgeteilt sind.
Es ist bereits ein Verfahren zur Reinigung von Abwässern
bekannt (US-PS 42 79 753), in dem mehrere hintereinan
der geschaltete Kammern (Bioreaktoren) verwendet werden,
die über eine Versorgungsleitung in Reihe geschaltet
sind. Auf diese Weise wird das Abwasser den einzelnen
Kammern nacheinander zugeführt. Jede zweite Kammer wird
über eine Versorgungsleitung belüftet, d. h. aerob behan
delt und die übrigen Kammer bleiben unbelüftet. Das in
den übrigen Kammern freigesetzte Gas wird über eine Ab
luftleitung abgeführt. Dieses Verfahren wendet lediglich
das Prinzip der Abwechslung von einer aeroben- und anae
roben Behandlung an, so daß in den einzelnen Kammern eine
lange Zeit benötigt wird, bis das Abwasser das für die
Reinigung notwendige Redoxpotential angenommen hat. Dies
erfordert große Verweilzeiten und führt somit zu hohen
Reinigungskosten.
Ferner ist ein Elektrolyseverfahren der eingangs aufge
führten Art bekannt (NL-OS 83 03 280), in dem die Sauer
stoffentwicklung durch Elektrolyse erzeugt wird und somit
das Wasser belüftet werden kann. Die in der Lösung einge
tauchte Aluminiumelektrode löst sich langsam und bewirkt
dann eine Ausfällung der Verunreinigungen. Eine biologi
sche Behandlung des Abwassers ist jedoch nicht möglich,
zumal das gelöste Aluminium auf die Mikroorganismen
toxisch wirken kann.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde
die Abwässer derart zu behandeln, daß auch solche
Schmutzstoffe abgebaut werden können, die mit dem bekann
ten Verfahren nicht oder nur sehr langsam abgebaut wer
den. Diese Aufgabe ist dadurch gelöst worden, daß die
einzelnen Kammern separat von der jeweiligen nachfolgen
den Kammer ausgebildet und über mindestens eine Versor
gungsleitung in Reihe geschaltet sind, wobei in den Kam
mern das Abwasser aufgenommen ist, das mit Mikroorganis
men angereichert wird.
Durch diese separate Anordnung der einzelnen Kammern wird
auf einfache Weise ein Bioreaktor geschaffen, mit dem in
kürzester Zeit das eingeleitete Abwasser gereinigt werden
kann, wobei der Prozeß durch die Sauerstoffzufuhr bzw.
durch Einstellen eines optimalen Redoxpotentials wesent
lich beschleunigt werden kann. Durch das Einleiten von
Luft bzw. reinem Sauerstoff wird im Anodenraum der aerobe
Abbau wesentlich gefördert, während im Kathodenraum das
gewünschte Redoxpotential optimal eingestellt werden
kann, das den speziellen Mikroorganismen ermöglicht,
spezielle Schmutzstoffe in kürzester Zeit abzubauen.
Das in den einzelnen Kammern befindliche Abwasser kann auf diese
Weise periodisch oder kontinuierlich in die nächste Zelle gepumpt
werden, wobei abwechselnd ein Kathoden- oder ein Anodenraum durch
wandert wird. Hierzu sind in den einzelnen Diaphragmas im unteren
Bereich Durchlaßöffnungen bzw. Rohrleitungen vorgesehen, die den
Abwasserdurchfluß ermöglichen. In vorteilhafter Weise können die
Mikroorganismen auf Füllkörper fest anwachsen. Hierdurch lassen
sich auch schlecht abbaubare chemische Verbindungen erfassen, so
daß eine optimale Reinigung des Abwassers gewährleistet wird. Die
Sauerstoffzufuhr erfolgt auf einfache Weise durch entsprechende
Versorgungsleitungen, die von oben her in die Behälterräume einge
führt werden.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist es vorteilhaft, daß
das Redoxpotential durch Veränderung der Stromzufuhr in den Katho
denräumen auf unterschiedliche Bedingungen optimal einstellbar
ist, wodurch alternierend unterschiedlicher Organismen die Mög
lichkeit geboten wird, spezielle Schmutzstoffe abzubauen.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den Unteran
sprüchen hervor.
In der Zeichnung sind mehrere in Reihe geschaltete Behälter mit
(10) bezeichnet, die mittels eines Diaphragmas (20) in einen Ka
thodenraum (24) und einen Anodenraum (26) unterteilt sind. Die An
oden- und Kathodenräume bilden somit je eine Kammer (14) die zur
Aufnahme des Abwassers dient. Die einzelnen Kammern (14) werden
über eine Versorgungsleitung (18) gefüllt, die auch die einzelnen
Kammern untereinander verbindet und somit in Reihe schaltet. An
der letzten Kammer (14) ist eine Abflußleitung (30) vorgesehen,
über die das gereinigte Abwasser in Fließwasser abgegeben werden
kann.
Damit ein einwandfreier Durchfluß des Abwassers von der ersten
zur letzten Kammer 14 erfolgen kann, sind in den einzelnen Dia
phragmas (20) im unteren Bereich Öffnungen (22) vorgesehen, über
die das Abwasser von der Kathodenkammer (24) zur Anodenkammer (26)
fließen kann. Eine Belüftung der einzelnen Kathodenkammern (24)
kann durch die in die Kammer eingeführte Leitung (28),
die an eine gemeinsame Versorgungsleitung (30) parallel
angeschlossen ist, erfolgen.
Wie aus der Zeichnung ferner hervorgeht, ist in die Ka
thodenkammer (24) eine Kathode (32) und in die Anodenkam
mer eine Anode (34) eingeführt, die über eine elektrische
Leitung an eine Spannungsquelle von 1-10 V, insbesondere
1,5-3 V angeschlossen ist.
Mit der erfindungsgemäßen Einrichtung lassen sich auch
solche Abwässer reinigen, die gefährdende organische Um
weltchemikalien enthalten, und die normalerweise nur sehr
unwirtschaftlich und langsam abgebaut werden können. In
vorteilhafter Weise wird das ungereinigte Abwasser über
die Versorgungsleitung (18) dem ersten Behälter (10) zu
geführt, von dem das Abwasser dann in die anschließenden
Behälter (10) gelangt bis es über die Abwasserleitung
bzw. Abflußleitung (31) nach außen abgegeben werden
kann. Mittels der elektrischen Spannung und der Edel
metallmeßelektrode und einer Bezugselektrode läßt sich
das gewünschte Redoxpotential optimal einstellen. Hierzu
sind die Elektrodenräume (24) und (26) über das Diaphrag
ma (20) getrennt, so daß jeweils zwei Elektrolysezellen
gebildet werden können. Bei der Einrichtung wird eine
Spannung von vorzugsweise 1,5- ca. 3 V an die Kathoden
(32) und Anoden (34) angelegt. Hierdurch stellt sich sehr
schnell ein niedriges Redoxpotential ein, daß anaeroben
Bakterien schnell ideale Bedingungen für den Abbau
bietet. Ebenso wird im Anodenraum (26) ein für aerobe
Bakterien günstiges Redoxpotential erzielt, so daß dort
unter Sauerstoffzufuhr, d. h. durch entsprechende Belüf
tung ebenfalls ein bakterieller Abbau schnell erfolgen
kann. Das Abwasser kann auf diese Weise periodisch oder
kontinuierlich in die nächste Kammer (10) gepumpt werden,
wobei abwechselnd wieder ein Kathoden- und ein Anoden
strom durchwandert wird. Die eingebrachten Mikroorganis
men werden in ihrem jeweiligen Elektrodenraum durch ge
eignete Füllkörper 38, an denen sie festwachsen, festge
halten.
In vorteilhafter Weise können unterschiedlich geartete
Mikroorganismen in die einzelnen Kathodenräume (24) und
Anodenräume (26) eingebracht werden. Um eine stufenweise
Reinigung des Abwassers durchführen zu können, ist es be
sonders vorteilhaft, wenn dem Abwasser der hintereinander
geschalteten Kammern (10) ganz unterschiedliche Mikroor
ganismen angesiedelt werden, so daß der Abbau unter dem
dort eingestellten Redoxpotential optimal von den jeweils
geeigneten Mikroorganismen vollzogen werden kann.
Im Ausführungsbeispiel sind lediglich drei Kammern (10)
hintereinander geschaltet. Es können jedoch auch wesent
lich mehr Kammern in Reihe geschaltet werden, um je nach
Verschmutzung des Abwassers die gewünschte Abwasserquali
tät erreichen zu können.
Es ist ferner möglich, auch Reinkulturen, z. B. Pilze,
Hefen oder Bakterien in das Abwasser einzuimpfen, so daß
je nach Beschaffenheit des Abwassers die gewünschten Rei
nigungswirkungen erzielt werden können.
Vorteilhaft ist es außerdem, daß die an die einzelnen
Kammern angelegten Spannungen für jede Zelle getrennt
variiert werden kann. Das erreichte Redoxpotential muß in
allen Elektrodenräumen gemessen werden können. Durch die
Redoxmessung bzw. das elektrochemische Meßverfahren er
folgt die Bestimmung des Gleichgewichtszustandes zwischen
reduzierten und oxidierten Ionen (Redoxpotential) in der
zu überwachenden Flüssigkeit. Dabei wird die Spannung
zwischen den Edelmetallmeßelektroden (32) und (34) gemes
sen und danach das für die Reinigung notwendige Redoxpo
tential eingestellt. Das in der ersten Zelle zum Teil ge
reinigte Abwasser wird dann in die anschließende Zelle
gepumpt und durchwandert auf diese Weise wiederum den Ka
thoden- und Anodenraum (24) und (26). Dieses Verfahren
kann beliebig oft wiederholt werden, bis sämtliche Verun
reinigungen in dem Abwasser abgebaut worden sind.
Um die Reinigung des Abwassers optimal durchführen zu
können, ist es besonders vorteilhaft, wenn in dem Abwasser
der hintereinander geschalteten Kammern (10) ganz unter
schiedliche Mikroorganismen angesiedelt werden, so daß
der Abbau unter dem dort eingestellten Redoxpotential von
den jeweils geeigneten Mikroorganismen vollzogen werden
kann.
Durch dieses vorteilhafte Reinigungsverfahren lassen sich
sehr komplexe und rekalzitrante Verbindungen biologisch
abbauen.
Claims (5)
1. Einrichtung zur Reinigung von Abwasser mit zahlreichen
in mindestens einem Behälter (10) vorgesehenen Kam
mern, (14) die über mindestens eine Versorgungsleitung
(18) mit dem Abwasser gefüllt werden, das über eine an
der letzten Kammer (14) vorgesehene Abflußleitung
(31) abgeleitet wird, wobei die einzelnen Kammern (14)
über ein Diaphragma (20) in einen Anoden- und Katho
denraum (24 und 26) aufgeteilt sind, dadurch gekenn
zeichnet, daß die einzelnen Kammern (14) separat von
der jeweiligen nachfolgenden Kammer (14) ausgebildet
und über mindestens eine Versorgungsleitung (18) in
Reihe geschaltet sind, wobei in den Kammern das Abwas
ser aufgenommen ist, das mit Mikroorganismen ange
reichert wird.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß in den einzelnen Kammern Füllkörper (38) vorgese
hen sind, auf denen die in das Abwasser eingeimpften
Mikroorganismen festwachsen können.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die einzelnen Kammern (14) eines Behälters (10)
über eine im Diaphragma (20) vorgesehene Öffnung (22)
verbunden sind.
4. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die einzelnen als Anodenräume ausgebildeten Kam
mern (14) über eine Versorgungsleitung (30) mit Luft
bzw. Sauerstoff versorgt werden.
5. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Redoxpotential durch die Veränderung der
Stromzufuhr in den verschiedenen Kammern (14) bzw. den
entsprechenden Kathodenräumen (24) jeweils gesondert
einstellbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883800713 DE3800713A1 (de) | 1988-01-13 | 1988-01-13 | Einrichtung zur reinigung von abwaessern mit zahlreichen in mindestens einem behaelter vorgesehenen kammern |
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DE19883800713 DE3800713A1 (de) | 1988-01-13 | 1988-01-13 | Einrichtung zur reinigung von abwaessern mit zahlreichen in mindestens einem behaelter vorgesehenen kammern |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3800713A1 true DE3800713A1 (de) | 1989-08-03 |
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ID=6345166
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883800713 Ceased DE3800713A1 (de) | 1988-01-13 | 1988-01-13 | Einrichtung zur reinigung von abwaessern mit zahlreichen in mindestens einem behaelter vorgesehenen kammern |
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