DE3427448A1 - Verfahren und vorrichtung zur biologischen abwasserreinigung - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur biologischen abwasserreinigungInfo
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Description
Slovenskä vysokä skola technickä ν Bratislave
Bratislava, CSSR
Verfahren und Vorrichtung zur biologischen Abwasserreinigung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anordnung zum biologischen Aktivierreinigen von Abwässern, die
stickstoffhaltige Stoffe enthalten bei wenig belastetem Schlamm unter gleichzeitiger Nitrifikation des organischen
Stickstoffs und des Ammoniaks zu Nitraten und bei Anwendung einer Fluidfiltration.
Zur Steigerung des Reinigungsgrades bei der Abwasseraufbereitung genügt es nicht mehr nur die organischen Verunreinigungen
und Feststoffe abzuscheiden, sondern es sollen auch die problematischen Stickstoffverbindungen
entfernt werden. Die Mehrzahl der Abwasser enthält Stickstoffverbindungen,
die in der Regel als organisch gebundener Stickstoff oder Ammoniak vorliegen. Durch aerobes
Aktivierreinigen bei wenig belastetem Belebtschlamm kann der organisch gebundene Stickstoff und Ammoniak durch
mikrobiale Nitrifikationsvorgänge zu Nitraten überführt werden. Die Gegenwart von Nitraten in der Aktivmischung
führt jedoch zu einer wesentlich verschlechterten Wirkungsweise der Reinigungsanlagen wegen der Flotation des
Schlammes.
Wenn der Aktivschlamm vom Klarwasser durch Fluidfiltration abgeschieden wird, ist dieser Umstand besonders gravierend.
Die Ursache der Flotation des Schlammes sind Denitrifikationsvorgänge im Fluidfilter, in dem gasförmiger Stickstoff freigesetzt
wird, der in Form von Blasen an Teilchen des Aktivoder Belebtschlamms haftet, wodurch diese Teilchen aufschwimmen.
Diese Schlammflotation entsteht bei Abwesenheit von gelöstem Sauerstoff in der Fluidfilterschicht und ist
um so deutlicher, je höher die Temperatur der Belebtschlammmischung
ist, weil sich die Intensität der Denitrifikationsvorgänge mit steigender Temperatur erhöht.
Da bei den meisten Abwässern der Stickstoffgehalt für intensive Denitrifikationsvorgänge im fluiden Filter ausreicht,
tritt der unerwünschte Flotationseffekt in größerem oder kleinerem Maß bei nahezu allen Abwässern auf, die biologisch
bei wenig belasteter Aktivation und gleichzeitiger Nitrifikation gereinigt werden. Zum Erzielen einer merkbaren
Flotation genügt ein Inhalt von 10 mg/1 N-NO^ in
der Aktivmischung. Diese Konzentration ist praktisch bei allen Abwässern vorhanden, die Spülwässer inbegriffen, die
bei wenig belasteter Aktivation gereinigt werden. Aus diesem
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Gründe ist man bestrebt, die Denitrifikationsvorgänge im
Fluidfilter zu unterdrücken, um die Abscheidewirkung des Filters zu steigern. Dies kann durch Erhöhen des Gehaltes
an gelöstem Sauerstoff im Belebtschlamm erfolgen, wodurch eine ausreichende Sauerstoffzufuhr auch in die Fluidfilterschicht
gesichert wird. Ferner kann auch die Verweilzeit der Belebtschlamm- bzw. der Aktivmischung im Fluidfilter
durch Verringern seines Rauminhaltes herabgesetzt werden. Da der Raum des Fluidfilters für seine richtige Wirkungsweise
einen sich nach oben erweiternden Querschnitt benötigt, d. h. in der Praxis die Form eines Kegels oder
Prismas hat, ist der Rauminhalt des Fluidfilters stark von seiner Höhe abhängig.
Um die Bedingungen zur Freisetzung von gelöstem Sauerstoff zu vermeiden, muß die Oberfläche des Fluidfilters in kleiner
Höhe gehalten werden, die dessen kleinen Gehalt sichert, wo der Säuerstoffvorrat für ein Erhalten von Bedingungen unter
Gegenwart von gelöstem Sauerstoff genügt. Eine möglichst weitgehende Vermeidung der durch Denitrifikation verursachten
Flotationsvorgänge hat jedoch große Nachteile. Ein Unterdrücken der Denitrifikation durch Erhöhen der Sauerstoffzufuhr
im Fluidfilter durch Steigerung seiner Konzentration in der Aktivmischung erhöht den Energieaufwand für die Belüftung.
Eine Verringerung der Verweilzeit der Aktivmischung im Fluidfilter durch Verkleinerung seines Rauminhaltes
setzt die hydraulische Kapazität des Abscheiders herab, denn durch Verringerung des Abscheidervolumens wird auch
seine Abscheidefläche verkleinert, was die Kapazität der ganzen Anordnung verringert.
Außer diesen Nachteilen bringt ein Beibehalten der Sauerstoffzufuhr
im Fluidfilter weitere Nachteile insbesondere
bei komplexen Systemen der Belebtschlammreinigung von Abwässern mit gleichzeitiger Nitrifikation und Denitrifikation.
Bei der Denitrifikation unter Verwendung eines einheitlichen Belebtschlammes erfordert ein gewisser Sauerstoffanteil
in der Aktivmischung ein Vergrößern des Denitrifikationsraumes,
weil eine bestimmte unerwünschte Sauerstoffmenge in den Denitrifikationsraum durch die Zirkulation
der Aktivmischung zwischen der belüfteten und nichtbelüfteten Aktivierzone eingeführt wird.
Ein Beheben dieser Nachteile und eine gleichzeitige Steigerung des Reinigungswirkungsgrades ist das Ziel der Erfindung.
Das Wesen des erfindungsgemaßen Verfahrens beruht darin,
daß die Abwässer nach einer Aktivierreinigung unter Sauerstoffzufuhr
oder nach abwechselndem Aktivierreinigen ohne und mit Sauerstoffzufuhr im Verlauf der Fluidfiltration
durch Denitrifikation ohne Säuerstoffgegenwart nachgereinigt
werden, wobei der gebildete Flotationsschlamm wenigstens teilweise in das aerobe Aktivierreinigen rezirkuliert wird.
Die erfindungsgemäße Anordnung zur Reinigung stickstoffhaltiger Abwasser nach dem Belebtschlammverfahren enthält
einen Raum für Fluidfiltration, dessen Durchflußquerschnitt
zwischen einer oder mehreren Trennwänden sich nach oben erweitert und ist dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche
des Fluidfilters sich wesentlich im Niveau der größten Erweiterung des Filtrationsraumes befindet und durch eine
Abdeckung mit öffnungen mit vorgeschalteten Schirmwänden
überdeckt wird, um das Eindringen des flotierten Schlammes über diese öffnungen zu verhüten und den Filtrationsraum
mit dem höher angeordneten Abzugssystem des gereinigten
Wassers zu verbinden, wobei unter dem mittleren Scheitelteil der Abdeckung, die mit einem Gasaustritt versehen ist, unterhalb
des Niveaus des gereinigten Wassers eine oder mehrere Eintritte einer Anordnung für den Abzug des ausflotierten
Schlammes angeordnet sind und unterhalb der Oberfläche des Fluidfilters eine oder mehrere Eintritte einer Pumpanordnung
für den Abzug der oberen Schicht des Fluidfilters angeordnet sind.
Vom Standpunkt der Konstruktion und Wirkungsweise ist eine Ausführung für den Abzug des ausflotierten Schlammes vorteilhaft,
die durch wenigstens eine Mammutpumpe gebildet wird, deren Austritt eine trichterförmige nach oben offene
Form besitzt und deren Austritt mit dem Aktivierraum verbunden werden kann, allfällig auch mit einer Abfuhr des
überschüssigen aktivierten Schlammes, und ferner eine Pumpanordnung für den Abzug der oberen Schicht des Fluidfilters,
die durch wenigstens eine Mammutpumpe gebildet wird, deren Eintritt eine nach oben offene trichterförmige Form besitzt
und deren Austritt mit dem Aktivierraum verbunden werden kann.
Gemäß einem weiteren zweckmäßigen Merkmal mündet der Austritt in einen Entlüftungsbehälter, der an eine Abfuhr angeschlossen
ist, die eine verschließbare Verbindung mit dem Aktivierraum bildet, wobei an diese Abfuhr allfällig
auch eine verschließbare Abfuhr des überschüssigen aktivierten Schlammes angeschlossen ist und ferner daß in den
Entlüftungsbehälter gleichzeitig der Austritt des ausflotierten Schlammes mündet.
Bei stehenden kreisförmigen Anordnungen mit vertikaler Achse ist eine Ausführung vorteilhaft, bei der die Ab-
deckung wesentlich, eine konische oder domförmige Form besitzt,
wohingegen bei einer liegenden Anordnung mit länglichem Abscheideraum eine Lösung vorteilhaft ist, bei der
die Abdeckung ein längliches, z. B. zylindrisches Gewölbe bildet, das aus Wellmaterial, z. B. aus Blech, Laminat
od. dgl. hergestellt ist.
Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung ausführlich beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 einen vertikalen Axialschnitt einer biologischen Kläranlage von kreisförmigem Querschnitt,
Fig. 2 einen Vertikalschnitt einer ähnlichen horizontalen Kläranlage mit rechteckigem Grundriß,
Fig. 3 einen Vertikalschnitt einer horizontalen Kläranlage mit rechteckigem Grundriß mit
einem System von nebeneinander angeordneten Aktivier- und Abscheideräumen,
Fig. 4- eine Abdeckung aus Wellmaterial im Schnitt.
Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung enthält einen zylindrischen
Behälter mit einem Mantel 1 und einem Boden 2. Im oberen Behälterteil ist ein Abscheider 3 für den Belebtschlamm
mit einem Fluidfilter vorgesehen. Der Abscheider 3 ist am Mantel 1 mittels Konsolen 4 befestigt oder kann durch
nicht dargestellte Stützen getragen werden, die am Boden 2 angeordnet sind. Der Rest des Behälterinnenraumes dient als
Aktivierraum 5-
Der Aktivierraum 5 ist für aerobe Aktiviervorgänge mit Belüftungssystemen
ausgestattet, die z. B. aus einem nicht dargestellten Lüfter, Verteilerleitungen 6 und Belüftungselementen 7 bestehen können.
Im Boden 2 ist ein verschließbarer Schlammablauf 8 vorgesehen, der ein Entleeren des Behälters ermöglicht.
Der Abscheider 3 wird durch eine sich nach oben erweiternde Trennwand 9 begrenzt, die vorteilhaft konisch verläuft,
wodurch sich der Durchflußquerschnitt des Abscheiders 3 nach oben erweitert. Im oberen Teil geht die Trennwand 9 in einen
zylindrischen Ansatz über und mündet unten in einen vertikalen Kanal 11, der in den unteren Teil des Aktivierraums
5 führt.
Im Abscheideraum 3 sind Umlaufkanäle 12 von vorteilhaft kreisförmigem nach oben abnehmendem Querschnitt vorgesehen,
die an die Trennwand 9 anliegen. In der Trennwand 9 und in
den Umlaufkanalen 12 sind in ihren oberen Abschnitten Einlauföffnungen
13 vorgesehen. Die Austrittsöffnungen 14 der Umlaufkanäle 12 befinden sich im unteren Teil des Abscheiders
3 kurz vor seiner Mündung in den Fallkanal 11. Der Querschnitt der Umlaufkanäle 12 erweitert sich in Richtung
nach unten.
Der obere Teil des Abscheiders 3 ist mit einer Abdeckung 15 versehen, die seinengrößtenDurchflußquerschnitt überdeckt.
In der Abdeckung 15 sind Öffnungen 16 mit vorgeschalteten
Schirmwänden 17 vorgesehen, um das Eindringen von Flotationsschlamm über die öffnungen 16 in das obere
Abzugssystem für Klarwasser zu verhindern. Am zylindrischen Ansatz 10 ist eine zylindrische Tauchwand 18 mit öffnungen 18'
befestigt, die zusammen mit dem Ansatz 10 einen ringförmigen
Sammelkanal 19 für das Klarwasser bilden und mit einem Ablauf 20 verbunden ist.
Am Scheitel des konischen Raumes unterhalb der Abddckung 15,
d. h. in seinem mittleren Teil, ist ein Gasaustritt 34- vorgesehen
und unter dem Klarwasserspiegel 21 befindet sich eine Anordnung zum Abziehen des Flotationsschlammes. Diese Anordnung
enthält vorteilhaft eine Mammutpumpe 23 mit einer Luftzufuhr 24- und einem Verschluß 24-', der an einen nicht
dargestellten Zeitschalter angeschlossen ist. Im Abscheider 3 ist eine weitere Pumpanordnung 30 vorgesehen, die eine
Mammutpumpe mit einem Trichtereinlauf 31 enthält, der sich
unterhalb der Oberfläche 25 des Fluidfilters befindet. In
der Luftzufuhr für diese Mammutpumpe 30 ist ein Verschluß 24" vorgesehen, der an einen weiteren, nicht dargestellten
Zeitschalter angeschlossen ist. Die Auslässe 35 und 36 der
Mammutpumpen23 und 30 münden in einen Entlüftungsbehälter
33 niit einem Abzug 28, der in den Aktivierraum 5 oder in
den nach außen führenden Ablauf 32 mündet. An der Stelle
des größten Querschnitts des Abscheiders 3 befindet sich die Oberfläche 25 des Fluidfilters. Somit kann sich das
Oberflächenniveau des Fluidfilters auch oberhalb der Höhe des Anschlusses der Trennwand 9 an den Ansatz 10 in beliebiger
Höhe des Ansatzes 10 befinden, wo sich der Durchflußquerschnitt des Abscheiders 3 praktisch nicht mehr
ändert. Eine derartige Ausführung ist zum Erzielen einer maximalen Verweilungszeit der Flüssigkeit im fluiden Filter
vorteilhaft. Das Rohwasser wird in den Aktivierraum 5 über einen Zulauf 26 oben zugeführt, der zwischen dem Mantel 1
und dem Ansatz 10 mündet.
Die Anordnung gemäß Pig. 1 ist nicht auf eine zylindrische Form des Mantels 1 und auch nicht auf eine Anwendung eines
einzigen Abscheiders 3 im Behälter beschränkt. Die Behälterform kann z. B. rechteckig sein. Die Zahl der Abscheider 3
kann Je nach der Behältergröße gewählt werden, es muß jedoch
wenigstens ein Abscheider 3 vorhanden sein. Die Form des Abscheiders 3 ist auch nicht auf eine Rotationsform beschränkt;
für rechteckige Behälter kann vorteilhaft auch der Abscheider 3 eine rechteckige Form haben. Die hydraulische
Anordnung der Umleitung der Aktiviermischung aus dem Aktivierraum 5 in den Abscheider 3 kann gegenüber der in
Fig. 1 dargestellten Anordnung unterschiedlich sein. Mögliche Anordnungen können z. B. einen unterhalb der Trennwand
9 angeordneten Umlaufkanal oder auch einen zentralen Umlaufkanal u. dgl. aufweisen.
Ähnlich kann auch die Anordnung 23 für den Abzug des Flotationsschlammes durch mehrere Pumpen, vorteilhaft Mammutpumpen mit
selbständigen Einlassen 22 und Auslässen 35 ausgeführt werden.
Ferner kann auch die Pumpenanordnung 30 für das Abziehen
der oberen Schicht des Fluidfilters durch mehrere
Mammutpumpen mit selbständigen Ein- 31 und Auslassen 36
gebildet werden. Derartige Anordnungen sind für Kläranlagen mit horizontaler Aktivation und Abscheideräumen vorteilhaft,
die in der Regel einen rechteckigen Grundriß besitzen.
Die erfindungsgemäße Anordnung arbeitet folgendermaßen, Rohwasser wird über die Zufuhr 26 dem Aktivierraum 5 von oben
seitlich zugeführt. Da die in Fig. 1 dargestellte Anordnung für aerobes Reinigen von Abwässern ausgelegt ist, befindet
sich im Aktivierraum 5 ©in Belüftungssystem, über das Luft
in die Belebtschlammischung durch die Belüftungselemente 7
zugeführt wird. Zur Luftverteilung auf die Belüftungselemente
dient die Verteilerleitung 6, die an einen nicht dargestellten Lüfter angeschlossen ist. Die Anordnung ist nicht
auf dieses pneumatische Belüftungssystem beschränkt, sondern es können auch andere geeignete Belüftungssysteme,
z. B. ein hydraulisches Belüftungssystem angewandt werden.
Durch aerobe Aktiviervorgänge wird das Wasser bei Biodegradation organischer Stoffe bei Entstehen einer Biomasse
gereinigt, welche vom gereinigten Wasser abgeschieden werden muß. Dazu dient der Abscheider 3» in dem die flockenartige
Suspension des Belebtschlamms vom Klarwasser getrennt wird und die abgeschiedene Suspension wird wieder dem Aktiviervorgang zurückgeführt.
Das Abscheiden des Belebtschlamms und seine Eückführung verläuft folgendermaßen. Die Aktiviermischung, d. h. die Belebtschlamm-Wassersuspension
tritt in den Abscheider 3 über die öffnungen 13 ein und wird über die Umlaufkanäle 12 in
den unteren sich verengenden Teil des Abscheiders 3 geführt, in den sie über Auslaßöffnungen 14 der Umlaufkanäle 12 eintritt.
Durch die Wirkung des Klarwasserabzugs über den Sammelkanal 19 wird die Strömungsrichtung der Aktiviermischung
nach den Auslaßöffnungen 14 nach oben in den sich erweiternden Raum des Abscheiders 3 umgelenkt und im aufsteigenden
Strom bildet sich ein Fluidfilter aus der flockenartigen Suspension des Belebtschlamms. Durch Adhäsionskräfte
werden Belebtschlammteilchen aufgefangen und koagulieren zu größeren Teilchen, die von der aufsteigenden Strömung nicht
mehr in der Schwebe gehalten werden, sondern als verdickter Schlamm durch Schwerkraft in den unteren Teil des Abscheiders
3 zurückkehren und über den Eallkanal 11 in den Aktivierraum 5 zurückfallen.
Solange die hydraulische Belastung nicht einen bestimmten Wert überschreitet, der vom Charakter der Suspension abhängt,
bildet sich eine Oberfläche 25 des Fluidfilters,
über der sich eine Zone gereinigten Wassers ohne Suspension befindet.
Da die Abdeckung 15 den ganzen Durchflußquerschnitt des
Abscheiders 3 überdeckt, kann die Oberfläche 25 des Fluidfilters bis zur Höhe des größten Durchflußquerschnitts ansteigen,
wodurch sich die wirksame Abscheidefläche vergrößert, die dem größten Grundriß des Abscheiders 3 entspricht.
Die Öffnungen 16 in der Abdeckung 15 dienen einem gleichmäßigen Abzug des gereinigten Wassers - ohne ausflotiertem
Schlamm -, das über Öffnungen 18' in der oberen Wand 18 in den Sammelkanal 19 und von dort in den Ablauf 20 fließt.
Um das Eindringen des Flotationsschlamms in die öffnungen 16 zu verhüten, sind die Schirmwände 17 vorgesehen, die
den Einlauf des gereinigten Wassers ermöglichen.
Die Fluidfiltration verläuft größtenteils ohne Sauerstoffzufuhr,
was durch Vergrößerung des Raumes und durch Herabsetzen der Sauerstoffzufuhr in den Teil der Aktiviermischung
erreicht wird, der in den Abscheider 3 und damit in den Fluidfilter eintritt. Der Sauerstoffgehalt wird auf einen
Wert eingestellt, der für den Verlauf der biodegradierenden und nitrifizierenden Vorgänge beim Aktivierreinigen des
Wassers benötigt wird.
Die so gebildeten Bedingungen in der Fluidfilterschicht
ermöglichen dann einen Verlauf der Denitrifikationsvorgänge, in denen die Nitrate zu gasförmigem Stickstoff reduziert
werden. Als Geber von Wasserstoff für enzymatische Denitrifikationsvorgänge
dienen restliche organische Verunreinigungen des gereinigten Wassers, oder die organische
Masse der Biomasse.
Das Denitrifikationsverfahren direkt im Fluidfilter bietet gleich eine Eeihe von Effekten. Der hauptsächliche Effekt
ist eine Steigerung des Wirkungsgrades, insbesondere das Entfernen von Nitraten, unter gleichzeitigem Verringern
auch organischer Verunreinigungen. Ein anderer Effekt ist eine wesentliche Steigerung der Abscheidekapazität durch
Vergrößern der wirksamen Abscheideoberfläche und des Filterraumes. Ein weiterer Effekt ist die Verringerung der Sauerstoffkonzentration
in der Aktiviermischung für einen Erhalt anaerober Bedingungen im Fluidfilter. Schließlich verringert
sich auch der Energieverbrauch für das Belüften.
Die Ausbildung einer Zone ohne Sauerstoffzufuhr im Fluidfilter
mit dort verlaufenden Denitrifikationsvorgängen führt jedoch zur Erzeugung von gasförmigem Stickstoff, der in Form
feiner Gasbläschen an der Oberfläche aufsteigt oder direkt an Schlammteilchen angelagert wird. Die Gasbläschen setzen
das spezifische Gewicht des Belebtschlamms herab, wodurch zwei Erscheinungen auftreten. Leichte Schlammteilchen mit
anhaftenden Gasteilchen haufen sich in der oberen Schicht des fluiden Filters, wo sie stagnieren und dessen Volumen
wesentlich erhöhen. Diese Schicht steigt während des Betriebs fortlaufend an, wodurch sich die Oberfläche des
Fluidfilters erhöht, was ein fortlaufendes Verringern der
Klärleistung bewirkt, oder es kommt zu einer Qualitätsminderung des gereinigten Wassers durch Eindringen einer relativ
großen Schlammenge in den Klarwasserablauf.
Bei größerer Menge an angelagertem Stickstoff werden die Schlammteilchen leichter als Wasser und es kommt direkt zu
einer Flotation dieser Teilchen. Durch Denitrifikation im Fluidfilter können Nitrate in einer Menge von 10 bis 30
Milligramm pro Liter entfernt werden. Dabei entsteht eine so große Menge an gasförmigem Stickstoff, daß die Flotation
des aktivierten Schlamms das Erzeugen der Biomasse übersteigt und der Flotationsschlamm in den Aktivierraum zurückgeführt
werden muß.
Für den Abzug der stagnierenden oberen Schicht des Aktivschlamms und seine Rückführung in den Aktivationsvorgang
dient die Mammutpumpe 30 mit trichterförmigem Einlauf 31«
der unterhalb der Oberfläche 25 des Fluidfilters angeordnet ist. Der umgepumpte Aktivschlamm der stagnierenden Schicht
kehrt in die Aktivation über den Expansionsbehälter 33 und den Abzug 28 zurück, der in den oberen Teil des Aktivierraums
5 mündet. Das Entfernen der stagnierenden Schicht wird periodisch, binnen eines oder mehrerer Tage ausgeführt,
je nach der Intensität dieses Vorgangs, der für verschiedene
Wasser unterschiedlich ist. Das Bestimmen des Zeitintervalls wird am besten anhand konkreter Bedingungen ausgeführt.
Für ein Erfassen des flotierenden Schlammes und für seine Rückführung in die Aktivation dient die Abdeckung 15» die
eine Konzentration des Schlamms in ihrem mittleren erhöhten Teil gestattet, von wo er mittels der Mammutpumpe 23 mit
trichterförmigem Eintritt unter dem Niveau 21 des gereinigten Wassers in den Aktivierraum umgepumpt wird.
Der Abzug des ausflotierten Schlammes wird in kürzeren Zeitintervallen,
in der Größenordnung von Stunden ausgeführt, damit der ausflotierte Schlamm noch dünnflüssig ist und sich
keine dickflüssige Schicht bildet, die Schwierigkeiten beim
Umpumpen bereiten würde. Ein selbsttätiges Umpumpen des ausflotierten
Schlammes und der stagnierenden Schicht wird durch Anschluß der Verschlüsse 24' und 24" an die Luftzufuhr
24 für die Mammutpumpen an nicht dargestellte Zeitschalter gesichert. Der überschüssige aktivierte Schlamm
wird gleichfalls durch die Mammutpumpe 25 über den mit
einem Schieberverschluß 29 versehenen Ablauf 52 abgeführt.
Die Denitrifikationsintensität wird außer von anderen Parametern auch von der Verweilungszeit des gereinigten Wassers
im Pluidfilter ohne Sauerstoffzufuhr bestimmt. Die Verweilungszeit
und andere Parameter steigen mit der Höhe der Oberfläche des Fluidfilters infolge der Vergrößerung seines
Volumens mit der dritten Potenz der Höhe an. Das Abdecken des ganzen Durchflußquerschnitts des Abscheiders 5 mit der
Möglichkeit einer Rezirkulation des ausflotierten Schlamms
zurück in den Aktivationsvorgang erhöht wesentlich die dynamische Belastungskapazität des Abscheiders 5.
Mit dem beschriebenen Verfahren und Anordnungen kann der Wirkungsgrad beim Entfernen von Nitraten unter gleichzeitigem
Beseitigen restlicher organischer Verunreinigungen gesteigert werden. Dies gilt besonders für weniger verunreinigte
Wasser mit Stickstoffgehalten von mehreren Zehnern von mg/1.
Die Erfindung ist nicht auf die beschriebene Ausführung beschränkt,
sondern kann vorteilhaft auch zum Aktivierreinigen von Abwässern mit gleichzeitiger Denitrifikation Anwendung
finden.
Industrieabwässer, z. B. aus der Lebensmittelindustrie, z. B. aus Schlachthöfen, Molkereien u. dgl. oder aus der chemischen
Industrie, ζ. B. aus Kokereien und petrochemischen Anlagen, sowie zootechnische Abwasser enthalten eine relativ hohe
Konzentration an stickstoffhaltigen Verunreinigungen. Mit Rücksicht auf die angestrebte wiederholte Verwendung der
gereinigten Wasser für technologische Zwecke müssen diese nicht nur von kohlenstoffhaltigen, sondern auch von stickstoffhaltigen
Stoffen gereinigt werden.
Zum Entfernen von stickstoffhaltigen Verunreinigungen in
Form von organischen Stickstoffverbindungen und Ammoniak wird ein biologisches Aktivierreinigen mit gleichzeitiger
Oxidation des organischen Stickstoffs aus dem Ammoniak zu
Nitraten durch aerobe Nitrifikationsvorgänge und folgender
Reduktion der entstandenen Nitrate durch Denitrifikationsvorgänge zu gasförmigem Stickstoff angewendet.
Meist wird das Aktivreinigen mit gleichzeitiger Nitrifikation und Denitrifikation mit einheitlich aktiviertem Belebtschlamm
durchgeführt, der abwechselnd Bedingungen mit und ohne Sauerstoffzufuhr ausgesetzt ist. Bei Sauerstoffzufuhr
erfolgt die Nitrifikation und ohne Sauerstoffzufuhr die
Denitrifikation. Da die Denitrifikationsvorgänge organische Stoffe als Geber von Wasserstoff für enzymatisch mikrobiale
Vorgänge benötigen, wird beim komplexen Aktivreinigen mit einheitlichem Schlamm Rohwasser mit einem Gehalt organischer
Stoffe in die anaerobe Denitrifikationszone zugeführt. Im Denitrifikationsraum müssen Bedingungen ohne Gegenwart von
gelöstem Sauerstoff erzielt werden, die bei Durchfluß der Aktivmischung durch die Denitrifikationszone ohne Sauerstoffzufuhr
entstehen, nachdem Mikroorganismen des Aktivschlamms den in der Aktivmischung enthaltenen Sauerstoff
verbrauchen. Bei Abwesenheit von gelöstem Sauerstoff entnehmen die Mikroorganismen den Sauerstoff aus Nitraten,
die so zu gasförmigem Stickstoff zerlegt werden, wodurch die Stickstoffverbindungen aus dem gereinigten Wasser definitiv
beseitigt werden.
Zum komplexen Aktivreinigen mit Denitrifikation wird die in Fig. 1 dargestellte Anordnung mit einem nicht dargestellten
Denitrifikationsraum ergänzt, der mit dem Aktivierraum mittels eines Zirkulationskreises in Verbindung steht.
Der Wirkungsgrad der Nitratabscheidung bei einem derartigen System ist durch die Zirkulationsintensität der Aktivmischung
zwischen der aeroben und anaeroben Zone gemäß der folgenden Gleichung gegeben.
'HO,
1 + η
wo C^0 die Konzentration von NCU im gereinigten Wasser
angibt, C^0 die Konzentration bei Nullzirkulation und η
3
die Zirkulation der Aktivmischung, ausgedrückt in einem
die Zirkulation der Aktivmischung, ausgedrückt in einem
Vielfachen der Menge Q des gereinigten Wassers.
Das bedeutet, daß zum Entfernen von 90 % der Nitrate eine
Zirkulationsintensität von 9Q benötigt wird. Bei höheren Konzentrationen der Stickstoffverunreinigung in der Größenordnung
von 10 bis 1Cr mg/1 N-NCU und der Forderung ihrer
Herabsetzung bis auf 10 mg/1 N-ITCU1 ist die Zirkulationsintensität unproportional hoch, was die Anlage in zweifacher
Weise kompliziert. Es vergrößern sich der energetische Aufwand und die Abmessungen des Denitrifikationsraumes. Ein Vergrößern des Denitrifikationsraumes folgt aus
der großen Menge von Sauerstoff der in die Denitrifikation mit der Aktivmischung eingetragen wird bei intensiver Zirkulation
zwischen der aeroben und anaeroben Aktivzone. Die Größe des Denitrifikationsraumes richtet sich daher einmal
nach dem Gehalt an stickstoffhaltigen Verunreinigungen und vor allem nach der Zirkulationsintensität und der Menge
des in der Aktivmischung gelösten Sauerstoffs, die in die Denitrifikation eintritt. Die Steigerung des Energieaufwandes
folgt aus der intensivierten Zirkulation und auch aus der Vergrößerung des Denitrifikationsraums, da entsprechend
größere Mengen an Aktivmischung bewegt werden müssen, um ein Sedimentieren des Aktiv- bzw. Belebtschlamms
zu vermeiden.
Aufgrund dieser Voraussetzungen ist das Beseitigen von Nitraten auf einen geforderten Wert für eine wiederholte Verwendung
des gereinigten Wassers als technologisches Wasser sehr kostspielig, denn es erfordert einen ungemein hohen
Energieaufwand und große Abmessungen der Anordnungen.
Durqh ein Denitrifikationsverfahren im Fluidfilter nach
vorangehender Senkung des Nitratgehaltes durch die erwähnte
Denitrifikationstechnologie können jedoch Abmessungen für die Denitrifikation und gleichzeitig der Energieaufwand
durch Verringern der Zirkulationsintensität der Aktivmischung wesentlich verringert werden. Der Energieaufwand
für Mischen im Denitrifikationsraum sinkt und die Sauerstoffkonzentration
in der Aktivmischung wird herabgesetzt. Die Denitrifikation im Fluidfilter stellt so eine zweite
Denitrifikationsstufe dar mit der Möglichkeit einer wesentlich wirtschaftlicheren Abscheidung der Nitratreste als bei
einer einstufigen Denitrifikation.
Bei der Ausführung nach Fig. 2 hat der sonst der Ausführung nach Fig. 1 entsprechende Behälter einen rechtwinkligen
Grundriß. Daraus folgen gewisse Änderungen der Konstruktion, wenn auch alle wesentlichen Teile beibehalten bleiben. Im
Behälter mit dem Mantel 1 und dem Boden 2 sind ein oder mehrere Abscheider 3 vorgesehen, die einen rechteckigen
Grundriß haben können. Die hydraulische Anordnung für das Umleiten der Aktivmischung aus dem Aktivierraum 5 in den
Abscheider 3 und das Zurückführen des verdickten Aktivschlamms aus dem Abscheider 3 zurück in den Aktivierraum
ist grundsätzlich dieselbe wie bei Fig. 1. Ein einziger Umlaufkanal 12 wird von der Wand 27 und der Trennwand 9 des
Abscheiders 3 begrenzt. Eine Änderung gegenüber Fig. 1 ist auch die Ausführung der Abdeckung 15» die hier die Form
eines länglichen Gewölbes hat und vorteilhaft aus Wellmaterial, z. B. aus Blech, Glaslaminat u. dgl., mit dem
Querschnitt nach Fig. 4- besteht, was die Steifheit der Konstruktion sichert. Die Abdeckung 15» die die ganze Durchflußfläche
des Abscheiders 3 verdeckt, ist ähnlich wie im vorangehenden Fall mit Durchlauföffnungen 16 versehen, die
gegen Eindringen des FlotationsSchlamms durch Schirmwände 17 abgeschirmt sind, jedoch den Wasserdurchlauf in das Abzugssystem
ermöglichen.
Zum gleichförmigen Ablauf des Klarwassers dient ein länglicher Sammelkanal 19, der durch den Ansatz 10 und die
parallele Tauchwand 18 gebildet wird, welche an der Abdeckung 15 befestigt ist, wobei die trogförmigen Kanäle
der wellförmigen Abdeckung 15 mit der Tauchwand 18 Öffnungen 18f bilden.
Das Abzugssystem für den ausflotierten Schlamm enthält bei dieser Anordnung einen Abzug 22 in Form eines Sammeltrogs,
der an den Einlauf einer oder mehrerer Mammutpumpen 23 angeschlossen
ist, deren Auslässe 35 wie bei der Anordnung nach Fig. 1 in den Aktivierraum 5 münden.
Im Abscheider 3 sind ferner eine oder mehrere Mammutpumpen 30 mit einem oder mehreren Einlassen 31 unterhalb der Oberfläche
des Fluidfilters vorgesehen. Der oder die Auslässe 36 sind ähnlich wie gemäß Fig. 1 ausgeführt.
Die Wirkungsweise der in Fig. 2 dargestellten Anordnung ist dieselbe wie die der Anordnung nach Fig. 1.
Die Anordnung mit rechteckigem Grundriß der Behälter und einer horizontalen Ausführung gemäß Fig. 2 ist nicht auf
die beschriebene Anordnung beschränkt, sondern kann vorteilhaft auch für andere Konstruktionen angewendet werden,
z. B. wo in einem Behälter nebeneinander oder hintereinander mehrere Abscheider 3 mit rechteckigem Grundriß vorgesehen
sind, wobei die Trennwände 9 dieser Abscheider eine selbsttragende
Konstruktion bilden, wie dies in Fig. 3 angedeutet ist.
Bei dieser, für große leistungsfähige Anlagen ausgelegten Ausführung haben die Abdeckungen 15 eine längliche Bogenform
aus Wellmaterial, was ihre Steifigkeit erhöht. Auch für Trennwände ^1 die hier nicht nur die Abscheider 3» sondern
auch die Umlaufkanäle 11 und auch einen wesentlichen
Teil der Aktivierräume 5 bestimmen, wird vorteilhaft Wellmaterial verwendet. Die Abdeckung 15 bildet einen Bestandteil
der selbsttragenden Konstruktion der Abscheider 4-, was wesentlich zu einer hohen Festigkeit der ganzen Konstruktion
der Einbauten beiträgt, und die Gewichtsaufnähme des ganzen
Sammelsystems des gereinigten Wassers ermöglicht. Das ist
3427U8
für Großanlagen wichtig, deren große Behälterlängen auch großvolumige Sammelkanäle 19 erfordern, die sonst schwer
an der Konstruktion der Anordnung verläßlich befestigt werden könnten.
Das beschriebene Klarwasser-Sammelsystem , die Abdeckung 15, der Schlammabzug der Einlauftrichter 22 und die Mammutpumpen
25 und 30 für die Abfuhr der oberen Schicht fluider
Filter, benötigen keinen Zutritt für das Bedienungspersonal, wodurch Wartungsstege gespart werden, wodurch sich das Konstruktionsgewicht
und die Baukosten verringern und die Gesamtfestigkeit erhöht. Die Abscheider 3 können lediglich aus
Trenn- und Leitwänden ausgeführt werden, ohne besondere Druckbelastung. Die Funktion dieser Anordnung ist grundsätzlich
dieselbe wie die der anhand von Fig. 1 und 2 beschriebenen Anordnungen.
Die Anordnung gemäß Fig. 3 ist besonders zum Reinigen großer Mengen gering verunreinigter Abwasser geeignet,
z. B. von kommunalen Abwässern. Reinigungsanlagen dieser Art sind üblich an ein gemeinsames Kanalnetz angeschlossen,
was enorme Ansprüche an die hydraulische Belastbarkeit der Anordnung während einer Spitzenbelastung bei Regen bedeutet.
Die beschriebene Anordnung kann mit einer Oberfläche ihres Fluidfilters in der Höhe des maximalen Durchflußquerschnitts
des Abscheiders arbeiten, ohne Gefahr einer Verschlechterung des Wirkungsgrades durch Eindringen
von Flotationsschlamm in die Abscheider.
Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Anordnung ist auch die Möglichkeit einer Steigerung der hydraulischen
Kapazität beim Reinigen üblicher Abwässer, z. B. städtischer Abwasser gegenüber herkömmlichen Anordnungen, bei denen die
Flotation unter normalen Bedingungen wegen der Gasbildung im Fluidfilter nicht so intensiv ist und sich in einer 7er-SQhlechterung
der Wasserqualität durch ungelöste Stoffe äußert.
Die erfindungsgemäße Anordnung ermöglicht in diesem Fall ein wesentliches Erhöhen der Kapazität durch Erhöhung der hydraulischen
Belastung durch einen Betrieb mit höherem Gehalt des fluiden Filters und bei niedrigerem Sauerstoffgehalt
in der Aktiviermischung. Das bringt sowohl Ersparnisse von Investitionen - kleinere Abmessungen - als auch Betriebsersparnisse durch kleineren Energieaufwand.
Ein Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens und der Anordnung ist ein Erhöhen des Wirkungsgrades des Reinigungsvorgangs und zwar sowohl von stickstoffhaltigen als auch von
kohlenstoffhaltigen Verunreinigungen. Das hat Bedeutung für ein Reinigen großer Mengen von wenig konzentrierten
Abwässern mit geringem Gehalt an stickstoffhaltigen Verunreinigungen, wo durch Denitrifikation im Fluidfilter ein
wesentliches Verringern der Nitrate erzielt wird, so daß die Anordnung durch eine besondere Denitrifikationsstufe
ergänzt werden müßte. Neben dem erhöhten Wirkungsgrad wird auch die Abscheidekapazität gesteigert. Die Ersparnisse
elektrischer Energie sind beachtlich.
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Anordnung ist eine erweiterte Anwendbarkeit der Fluidfiltration in der
Technologie des Wasserreinigens auf Abwasser, bei denen durch Flotation eine große Menge an Aktivschlamm im Abscheideraum
anfällt. Das bezieht sich insbesondere auf stickstoffhaltige Abwässer, die erfindungsgemäß bei wenig belasteter
Aktivation mit gleichzeitiger Nitrifikation des
organischen und ammoniakalen Stickstoffs zu Nitraten gerenigt
werden.
Im Fall einer komplexen Reinigung dieser Abwasser inklusive
einer Denitrifikation verringern sich bei der erfindungsgemäßen Anordnung die Denitrifikationsräume und der Energieverbrauch
zum Belüften der Aktivmischung beim aeroben Aktiviervorgang durch Herabsetzen der Sauerstoffkonzentration
auf ein Maß, das für die aerobe Aktivation erforderlich
ist, ohne einen erhöhten Sauerstoffgehalt zum Vorbeugen von Nachdenitrifikationsvorgängen im Fluidfilter.
Ein wirtschaftliches Beseitigen von Nitraten bis auf einen Wert von 10 mg/1 N-N(X bietet einen Weg für abfallose
Technologien mit wiederholter Ausnützung des gereinigten Wassers in geschlossenen Zirkulationskreisen.
- Leersei te -
Claims (9)
1. Verfahren zum biologischen Aktivierreinigen von stickstoffhaltigen
Abwässern bei wenig belastetem Schlamm mit gleichzeitiger Nitrifikation des organischen Stickstoffs
und des Ammoniaks zu Nitraten unter Anwendung einer fluiden Filtration,
dadurch gekennzeichnet, daß das Abwasser nach dem Aktivierreinigen unter Sauerstoffzufuhr
oder bei abwechselndem Aktivierreinigen mit und ohne Sauerstoffzufuhr während der Fluidfiltration
durch Denitrifikation ohne Sauerstoffgegenwart nachgereinigt wird, und daß der dabei gebildete Flotationsschlamm
wenigstens teilweise in die aerobe Aktivierreinigungsstufe zurückgeführt wird.
2. Anordnung zum biologischen Aktivierreinigen von stickstoffhaltigen
Abwässern, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, mit einem Raum zur
Fluidfiltration, dessen Durchflußquerschnitt zwischen
einer oder mehreren Trennwänden sich nach oben erweitert,
dadurch gekennzeichnet,
233-S 10 458-SdWa
daß die Oberfläche (25) des Pluidfilters sich etwa in
der Höhe der größten Erweiterung des Filtrierraums befindet und durch eine Abdeckung (15) verdeckt ist, in
der Durchlauföffnungen (16) mit vorgeschalteten Schirmwänden
(17) den Filtrierraum mit einem höher gelegenen Abzugssystem für das gereinigte Wasser verbinden, und
daß unter dem mittleren Scheitelteil der mit einem Gasaustritt (34·) versehenen Abdeckung (15) eine Anordnung
(23) für Abzug des Flotationsschlamms und unter der Oberfläche (25) des Pluidfilters mindestens ein Einlauf
(31) einer Pumpenanordnung (30) zum Abpumpen der oberen Schicht des Pluidfilters vorgesehen sind.
3. Anordnung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anordnung (23) für den Abzug des Flotationsschlamms wenigstens eine Mammutpumpe aufweist, deren
Einlauftrichter (22) nach oben offen ist, und deren Auslaß (35) mit dem Aktivierraum (5) oder mit dem Austrag
(32) für den überschüssigen Aktivschlamm anschließbar ist.
4. Anordnung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Pumpenanordnung (30) mindestens eine Mammutpumpe enthält, deren Einlauftrichter (31) nach oben offen ist
und deren Auslaß (36) mit dem Aktivierraum (5) verbunden werden kann.
5. Anordnung nach Anspruch 3»
dadurch gekennzeichnet,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Auslaß (35) der Mammutpumpe (30) in einen Ent-
lüftungsbehälter (33) mündet, dessen Abzug (28) mit dem Aktivierraum (5) absperrbar verbunden ist und an diesen
Abzug auch ein absperrbarer Abzug (32) für den überschüssigen Aktivschlamm angeschlossen werden kann.
6. Anordnung nach Anspruch 5> dadurch gekennzeichnet,
daß der Auslaß (36) der Mammutpumpe (30) in den Entlüftungsbehälter (33) mündet.
7. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung (15) eine konische bzw. gewölbte Form
hat.
8. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung (15) die Form einer länglichen, z. B.
zylindrischen Wölbung hat.
9. Anordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung (15) aus Wellmaterial besteht.
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