DE378483C - Verfahren zur Herstellung einer Vorstreich- und Deckfarbe - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung einer Vorstreich- und Deckfarbe. Es ist bekannt, aus Wachs, organischen Fetten und anorganischem Fett oder wachsartigen Stoffen.mit oder ohne gleichzeitige Verwendung eines Lösungsmittels unter Zuhilfenahme von Alkalien, aber auch Erdalkalihvdraten, wie Ätzkalk, Magnesia usw., Seifen bzw. Emulsionen herzustellen, die mit Wasser verdünnt als Anstriche dienen können.
• Während die bisherigen so hergestellten Anstriche meist nur als billige Untergrundierungen dienen sollten, hat der Gegenstand der vorliegenden Erfindung den Zweck, als Isolieranstrich gegen mit Wasserrändern, Anilinfarbenflecke beschmutzte und besonders angeräucherte Wände und veränderte Decken zu dienen, wozu er sich besonders eignet, da die bekannten Isolieranstriche den Anforderungen in keiner Weise genügen.
• Dieser Zweck wird erreicht, indem neben den verseifbaren Stoffen und dem Kalk tierischer Leim oder ein anderes Kolloid in Anwendung gebracht wird, die eine weitgehendste Emulsionierung der Kalkseife herbeiführen. Die Verwendung eines Kolloids bei solchen Anstrichen ist neu. Beispiel. Es werden 5o kg frisch gebrannter Kalk mit Wasser abgelöscht und noch so viel einer wässerigen Leimlösung i : io zugefügt, daß ein dickfließender Brei entsteht. Die Masse gerät meist von selbst ins Kochen. Man fügt dann ein vorher zerkleinertes Gemisch aus a kg Schweinefett, i kg helles Wagenfett und i kg in der gleichen Menge Terpentinöl aufgelöstes Wachs hinzu und kocht noch etwa eine Stunde, jedenfalls bis zur völligen Verseifung. Während des Kochens wird dauernd gerührt und das verdampfende Wasser evtl. ersetzt. Am Schluß des Kochprozesses setzt man noch o,5 kg Kampferöl hinzu und rührt gut durch.
• Die nach dem Erkalten :gelbliche Pastenmasse wird zum Gebrauch mit vier Teilen Wasser zu einer streichfertigen Farbe verdünnt. Der Anstrich soll zwölf Stunden trocknen. Er besitzt die besondere Eigentümlichkeit, Rauchflecke vollständig zu isolieren, so daß die Flecke nicht durchschlagen, was bisher nicht möglich war.
• Bei sehr verräucherten Decken oder Wänden ist es zweckmäßig, den Isolieranstrich noch einmal zu wiederholen. Nach gründlicher Einwirkung des Isolieranstrichs, was etwa sechs bis zehn Stunden in Anspruch nimmt, kann derselbe mit einer Leim- oder Kalkfarbe überstrichen werden, wodurch man einen klaren, gleichmäßigen Anstrich erzielt.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung einer als Vorstreich- und Deckfarbe: insbesondere bei stark verräucherten Decken und Wänden verwendbaren, das spätere Durchschlagen verhindernden, wasserlöslichen Wachsseifenpaste, dadurch gekennzeichnet, daß Wachs im gelösten oder ungelösten Zustande mit oder ohne Zusatz mineralischer, vegetabilischer oder tierischer Fette mit Kalkmilchleimlösung oder einer ähnlichen Kalkmilchkolloidlösung bis zur Verseifung erhitzt wird.