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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Zünder für ein
nichtelektrisches Zündsystem von Sprengladungen, primär
gedacht für Intervall-Verzögerungssprengen, aber auch beim
Zünden von Einzelladungen zu verwenden. Die vorliegende
Erfindung bezieht sich auch auf eine speziell konstruierte
Verstärkungsladung, die an den Zünder angepaßt ist.
Hintergrund der Erfindung
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Bei Intervall-Verzögerungssprengen über der Erde werden
nichtelektrische Zündsysteme im allgemeinen bevorzugt, da
sonst äußerste Aufmerksamkeit auf das Risiko elektrischer
Stürme und die Verwendung von Radiosendern in der
unmittelbaren Umgebung gerichtet werden muß. Die zuletzt genannten
Kommunikationseinrichtungen können ein besonderes Problem
darstellen, da die heutige Bau- und Bergwerksindustrie
erhöhten Gebrauch von Radiokommunikation zur
Arbeitsüberwachung
macht. Die Verwendung elektrischer Bohrer und
Lademaschinen hat sich ebenfalls beträchtlich erhöht,
insbesondere bei Tunnelarbeiten.
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PETN-Zündschnüre oder andere Zündschnüre können
vorteilhafterweise für mehr oder weniger gleichzeitiges Zünden
mehrerer Sprengladungen verwendet werden. Es ist auch möglich,
die verschiedenen Ladungen bei einer
Verzögerungs-Intervall-Sprengoperation mittels einer Zündschnur zu zünden,
aber in solchen Fällen sind speziell individuell verzögerte
Zünder erforderlich, die den Zündimpuls von der Zündschnur
auf jede entsprechende Hauptladung oder Verstärkungsladung
zu übertragen. Eine Anzahl unterschiedlicher jedoch eng
aufeinander bezogener Zeitverzögerungsschnüre dieses Typs
und daran angepaßte Verstärkungsladungen sind durch die US-
PS 4 060 033 und US-PS 4 165 619, sowie die EP-AS 0 164 941
bekannt. Gemäß den zwei US-Schriften sind die
Verstärkungsladungen auf wechselseitig sich erinnernde Art konstruiert,
mit einem isolierten Tunnel entlang ihrer Längskante, durch
welchen eine PETN-Schnur laufen kann. Weiterhin sind die
Ladungen mit einer Bohrung oder einer Nut nahe ihrer
zweiten Längskante versehen, in welcher die Sprengkapsel der
Zündschnur mit der zugehörigen Verzögerungsanordnung
plaziert sein kann. Die in jeder entsprechenden Patentschrift
beschriebenen Zündschnüre sind mit Verbindungsmittel für
die PETN-Schnur konstruiert, die zu jeder jeweiligen
Sprengkapsel im Winkel liegen und sich quer zu den Ladungen
und bis zum Tunnel erstrecken, wo sie mit einer
Pyro-Baugruppe versehen sind. Somit ist es die Absicht, daß die
Pyro-Baugruppe gezündet wird, wenn die PTEN-Zündschnur
zündet. Das Feuer von der Pyro-Baugruppe wird dann durch
dazwischenliegenden Verbindungsmittel (die gemäß der US-A-
4 060 033 aus einer schwachen Zündschnur und gemäß der US-
A-4 165 691 aus einem leeren gewinkelten Plastikrohr
bestehen) weitergeleitet zur Verzögerungseinrichtung der
Sprengkapsel, um nach der vorbestimmten Zeitverzögerung die
Sprengkapsel zu zünden, die ihrerseits jede entsprechene
Verstärkungsladung zündet.
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Obwohl die Grundprinzipien dieser zwei Ladungen mit ihren
zugehörigen Zündern an und für sich zufriedenstellend sind,
sind ihre detaillierten Konstruktionen nichtsdestotrotz mit
einer Anzahl von ernsten Nachteilen behaftet. Die Zünder
sind als langgestreckte, gewinkelte Glieder konstruiert,
die bezüglich Zerbersten empfindlich sind und können an Ort
und Stelle tückisch zu montieren sein, wenn die
Sprengoperation während des Winters durchgeführt werden soll und die
Ladungsschicht mit Handschuhen gehandhabt werden muß.
Darüber hinaus sind isolierten Tunnel für die PETN-Zündschnur
entlang einer Längskante der Verstärkungsladungen
angeordnet, was dazu führt, daß die PETN-Zündschnur nicht für das
Absenken der Ladungen in enge Bohrungen verwendet werden
kann, was sonst die praktischte Lösung gewesen wäre. Der
Grund hierfür ist, daß mit dem absenkenden Kabel, d.h. in
diesem Fall der PETN-Zündschnur, die entlang der einen
Kante der Ladung angeordnet ist, der
"Schubladenklemmeffekt" zwischen den relativ schweren Ladungen und den
Bohrriefen an den Seitenwänden eines engen Bohrlochs fast
unvermeidlich ist.
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Die Verstärkungsladung und der Zünder gemäß der EP-A 0 164
941 (Oberbegriff von Patentanspruch 2) stellen eine
praktikablere Konstruktion dar, aber diese kann auch nicht in
allen Aspekten als voll zufriedenstellend angesehen werden.
Die Verstärkungsladung besteht aus einem Sprengstoff,
der in einem zylindrischen Gehäuse umschlossen ist, und mit
einem ersten zentrierten axialen Durchgangskanal und einem
zweiten Kanal versehen ist, der parallel und mit einem
gewissen Abstand zum ersten Kanal angeordnet ist, wobei der
zweite Kanal nicht notwendigerweise ein Durchgangskanal
sein muß. Gemäß der EP-A3-0 164 941 ist eine schwache
Zündschnur durch den ersten Kanal geführt und im zweiten Kanal
ist eine Sprengkapsel mit eingebauter Verzögerung
angeordnet. Weiterhin ist zwischen der Zündschnur und der
Sprengkapsel in einem speziell angepaßten Raum am einen Ende der
Verstärkungsladung ein Verbindungsglied angeordnet, eine
Einrichtung, die in der Schrift als Kupplungsladung
bezeichnet ist. Diese besteht aus einem aufschlag- oder
stoßempfindlichen Sprengstoff, der in seiner eigenen
Schutzkapsel eingekapselt ist. Um die Sprengladung, die an ihrem
einen Ende der Kupplungsladung zugewandt ist, und mit einer
Aufschlagkapsel versehen ist, und die Kupplungsladung
zusammenzuhalten, wird ein separat im Detail konstruierter
Kupplungsblock verwendet. Der Kupplungsblock ist weiterhin
mit einem geschlitzten, rohrförmigen Befestigungselement
versehen, das in dem vorstehend beschriebenen ersten Kanal
eingeführt werden soll, um die untereinander verbundene
Baueinheit, bestehend aus Sprengkapsel und Kupplungsladung,
festzuhalten. Die Befestigungseinrichtung ihrerseits ist
mit einem zentralen Kanal mit Raum zum Aufnehmen der
Zündschnur versehen.
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Somit zeigt die in der EP-A3-0 164 941 offenbarte
Einrichtung eine Verstärkungsladung, die mittels einer zentral und
axial angeordneten Zünschnur durch die Mitte eines speziell
konstruierten und angepaßte Zünders, bestehend aus
separater Kupplungsladung und einer Sprengkapsel, die mittels
eines separaten Kupplungsblocks zusammengefaßt sind, gezündet
wird. Die Nachteile dieser Einrichtung gemäß dem Stand der
Technik liegen darin begründet, daß sie eine Vielzahl
unterschiedlicher Einzelteile enthält, die miteinander
verbunden werden müssen, und als ein Ergebnis äußerst
umständlich zu handhaben sind. Gleichzeitig hat das separate
Vorsehen einer Kupplungsladung, die durch die Zündschnur
gezündet wird und ihrerseits die Sprengkapsel zündet, das
Einführen einer Extrasignalübertragungsstufe zur Folge, die
ihrerseits zur Folge hat, daß das Risiko der Fehlfunktion
erhöht wird. In diesem Zusammenhang kann nicht übermäßig
betont werden, daß Verstärkungsladungen gemäß diesem Typ
normalerweise beim Zünden solcher schwachen Sprengstoffe
angewandt werden, wie sie bei dem Intervall- oder
Etagensprengen im Tagebau oder Steinbruch und bei Bauarbeiten
verwendet werden, wo jede Salve immense Mengen Sprengstoffe
enthält, aus welchem Grund jede Fehlfunktion des
Zündsystems
ganz unakzeptabel ist. Der Hauptvorteil, den das
Zündsystem gemäß der EPO-Anmeldung bietet, ist
wahrscheinlich der, daß die Bauteile und Einzelteile - wie in der
Schrift selbst betont - äußerst gut für die Massenfertigung
mittels moderner Automaten geeignet ist. Aller
Wahrscheinlichkeit nach erfordert die Kupplungsladung ebenfalls eine
extrem vorsichtige Behandlung.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Zünder zu
realisieren, der in Form einer einfachen Baueinheit,
bestehend aus zuverlässigen Standardbauteilen, hergestellt wird,
und der für Verstärkungsladungen gemäß dem Haupttyp, wie in
der vorstehend genannten EPO-Patentanmeldung beschrieben,
geeignet ist.
Vorteile
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Der Zünder gemäß der vorliegenden Erfindung erfreut sich
des Vorteils, daß er als gebrauchsfertige Baueinheit
bereitgestellt werden kann, die nicht in Verbindung mit der
Ladung montiert werden muß. Hieraus resultiert, daß der
Zünder leicht gehandhabt werden kann, selbst wenn
Handschuhe getragen werden. Die einzige Maßnahme, die bei der
Endaufstellung und Anordnung der Ladung erforderlich ist,
ist, den Zünder in den hierfür in der Verstärkungsladung
vorgesehen Raum einzusetzen und eine Zündschnur durch einen
Kanal, der in dem Zündergehäuse vorgesehen ist, und
weiterhin durch den zentralen Kanal oder Tunnel der sich
deckenden Verstärkungsladung, zu ziehen.
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Das hauptsächliche, charakterisierende Merkmal des Zünders
gemäß dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 ist,
daß die durch einen speziellen Kanal durch das Gehäuse des
Zünders laufende Zündschnur bei ihrer Detonation direkt
eine Schlagzündkapsel zündet, die in der unmittelbaren Nähe
des Kanals angeordnet ist, und die mit einer herkömmlichen
aufnahmefähigen Basis versehen ist, wobei die
Detonationsrichtung und Wirkung der Schlagzündkapsel im rechten Winkel
zur Längsrichtung der Zündschnur liegt. Die
Schlagzündkapsel ihrerseits zündet ein Sprengstoffplättchen oder eine
-kapsel, die entweder direkt oder durch eine
dazwischenliegende herkömmliche Verzögerungseinrichtung, die
Sprengkapsel zündet, welche die Verstärkungsladung sprengt.
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Es ist möglich geworden, einen kompakten, zuverlässig
funktionierenden Zünder, der in einer einfachen, funktionalen
Baueinheit integriert ist, zum Bauen, mit den Schritten
Anordnen der Schlagzündkapsel in direkter Zuordnung zur
Zündschnur, möglicherweise von der Zündschnur durch eine dünne
Metalldichtung getrennt, wobei die wirksame Richtung der
Schlagzündkapsel entlang einem ersten Kanal ausgerichtet
ist, der im rechten Winkel zur Zündschnur liegt, wobei
dieser Kanal mit geeignetem Abstand im Winkel nach unten in
einen zweiten Kanal führt, der parallel zur Zündschnur
liegt, und dort mit einer herkömmlichen Sprengkapsel endet,
die mit einer eingebauten Verzögerungseinrichtung versehen
sein kann, und schließlich durch Anordnen des nun in
Betracht gezogenen Sprengstoffplättchens oder der -kapsel im
Winkel zwischen dem ersten und zweiten Kanal.
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Das Gehäuse des Zünders kann aus Metall oder Kunststoff
hergestellt sein, aber es ist zweckmäßig Metall zu
verwenden.
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Sprengkapseln, die mit einer aufnahmefähigen Basis versehen
sind, wurden viele Jahre verwendet und sind extrem
zuverlässig in ihrer Funktion. Die Zündkapsel ist bezüglich dem
Zünden hochempfindlich und wird zweckmäßigerweise im Winkel
zwischen dem ersten und zweiten Sprengkanal direkt oberhalb
der Richtungsänderung, genau da wo der zweite Zündkanal
nach unten abgewinkelt parallel zur Längsachse der
Verstärkungsladung verläuft, montiert. Dadurch wird
sichergestellt, daß die Wirkungsrichtung der Sprengkapsel gerade
auf die Sprengzündkapsel gerichtet ist. Gleichzeitig
begünstigt diese Anordnung, daß die Zündkapsel nahe an der
Schlagzündkapsel liegt, jedoch gut geschützt ist, so daß
sie beim Zünden der Sprengstoffkapsel nicht zerstört werden
kann. Diese Anordnung stellt in einem hohen Ausmaß eine
Sprengsicherheit und Zuverlässigkeit sicher, wenn
gleichzeitig die Schlagzündkapsel in einer gut geschützten
Position innerhalb der Wand des Kanals der Zündschnur
angeordnet wird, wo diese darüber hinaus weiter durch eine dünne
Metalldichtung geschützt sein kann. Damit sind alle
hochzerberstenden oder "brisanten" Einzelteile gut in dem
Zündergehäuse eingekapselt.
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Der Zünder gemäß der Erfindung unterscheidet sich von dem
Produkt, welches in der vorstehend diskutierten
EPO-Patentanmeldung beschrieben worden ist, dadurch, daß die
schlagempfindliche Einrichtung die den Zünder startet, aus
einer Standardschlagzündkapsel besteht, die durch die
Zündschnur und nicht durch eine sehr spezielle
aufschlagempfindliche Sprengladung, gezündet wird, die gemäß der
Sicherheitsregeln nur im letzten Moment, wie in dieser EPO-
Anmeldung beschrieben, hinzugefügt werden kann. Gemäß der
vorliegenden Erfindung ist es nun möglich den Zünder als
eine einfache Baueinheit herzustellen.
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Soweit die Verstärkungsladung betroffen ist, ruft die
vorliegende Erfindung nach dem Vorsehen der Verstärkungsladung
mit einer bestimmten Auskleidung um den mittleren Kanal,
die den Sekundärsprengstoff in der Verstärkungsladung
gegenüber der Detonation der Zündschnur schützt. Diese
Maßnahme gemäß der vorliegenden Erfindung soll die Anwendung
von PETN-Zündschnüren in Standardqualität ermöglichen,
wodurch der Erfordernis nach der Auswahl von schwachen
Zündschnüren mit Spezialqualitäten zuvorgekommen wird.
Zweckmäßigerweise besteht diese Ausfütterung aus einem
dünnwandigen Metallblech und vorzugsweise aus einem Stahlrohr, das
darüber hinaus mit einer Extraisolierung zwischen sich und
dem Sprengstoff versehen sein kann, wobei diese
Extraisolierung aus einer elastisch oder plastisch verformbaren
Kunststoffschicht besteht. Die zuletzt genannte
verstärkende Ausfütterung des zentralen Kanals kann beispielsweise
durch Unterwassersprengen motiviert sein, bei dem die
Anwesenheit von Wasser in dem zentralen Kanal den Druckanstieg
in dem zentralen Kanal beim Abfeuern der Zündschnur
merklich erhöht wurde.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wird weiterhin
vorgeschlagen, daß eine oder mehrere Lüftungsöffnungen zwischen dem
Zündergehäuse und dem benachbarten Ende des zentralen
Kanals angeordnet sind, so daß die Gase, die durch die
Detonation der Zündschnur erzeugt werden, aus dem zentralen
Kanal abgeleitet werden können, ohne daß das Risiko besteht,
daß diese das Zündergehäuse aus seiner normalen Position
vertreiben. Solche Entlüftung wird am einfachsten dadurch
erzeugt, indem das Zündergehäuse an der Kante um den
zentralen Kanal anliegen kann, wobei dazwischen zwei oder mehr
Nuten mit dazwischenliegenden Öffnungen im Zündergehäuse
oder in der Verstärkungsladung angeordnet sind.
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Wenn eine extrem hohe Zündzuverlässigkeit erforderlich ist,
kann der Zünder gemäß der vorliegenden Erfindung mit zwei
oder mehr separaten, identischen Zündereinheiten versehen
sein, die zu einem einzigen Zünder zusammengeschlossen
sind.
Beschreibung der begleitenden Figuren
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Das Wesen der vorliegenden Erfindung und deren Aspekte, wie
sie in den anhängenden Ansprüchen definiert sind, ist aus
der folgenden hauptsächlichen Beschreibung anhand der
begleitenden Figuren und der zugehörigen Diskussionen
leichter zu verstehen.
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In den Figuren zeigt:
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Fig. 1 und 3 einen Längsschnitt durch die Verstärkungsladung
gemäß der vorliegenden Erfindung, die jeweils mit
einfach- und doppel-seitigen Zündern montiert
sind;
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Fig. 2 eine perspektivische Darstellung des Zünders gemäß
der Fig. 1; und
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Fig. 4 eine Ansicht von unten der Seitenansicht gemäß
Fig. 3.
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Entsprechende Einzelheiten sind in den unterschiedlichen
Figuren mit gleichen Bezugsziffern bezeichnet.
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsform
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Unter Bezugnahme auf die Figuren, zeigt Fig. 1 eine
Verstärkungsladung 1 bestehend aus einer äußeren Hülle 2,
einer Ladung 3 aus einem Sekundärsprengstoff, beispielsweise
Hexotol oder komprimiertem PDB/TMT. Am einen Ende der
Verstärkungsladung ist eine Vertiefung oder Aussparung 4 für
einen Zünder 5, eine Aushöhlung oder Bohrung 6 ist in der
Ladung 3 für das Einsetzen der Sprengkapsel 7 des Zünders
mit ihrer zugehörigen pyrotechnischen
Verzögerungseinrichtung 8, vorgesehen. Die Sprengkapsel 7 und ihre
Verzögerungseinrichtung sind auf herkömmliche Art und Weise mit
einem dünnen Metallblech ummantelt.
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Der Zünder 5 besteht darüber hinaus aus einem Gehäuse 9 aus
Metall oder Kunststoff, in welchem die Sprengkapsel 7 im
rechten Winkel zu der Ebene des Gehäuses festgehalten ist.
Das Gehäuse 9 wird in die Aussparung 4 eingesetzt und
erstreckt sich dort über den zentralen Kanal 16 der
Verstärkungsladung 1. Das Zündergehäuse 9 hat weiterhin einen
Durchgangskanal 13 für die Zündschnur. Wenn der Zünder 5 an
Ort und Stelle montiert wird, fluchten Kanal 13 und der
zentrale Kanal 16 so miteinander, daß eine Zündschnur 14
durchgeführt werden kann. Vom Kanal 13 zweigt im rechten
Winkel zur Hauptrichtung des Zündergehäuses 9 ein erster
Zündkanal 11a ab. In einem geringen Abstand zum Kanal 13
bildet dieser Kanal zu einem zweiten Zündkanal 11b einen
rechten Winkel, wobei das andere Ende des zweiten Kanals am
Detonationsende der Sprengkapsel 7 endet. Am ersten Ende
des Kanals 11a in unmittelbarer Zuordnung zum Kanal 13 ist
eine Schlagzündkapsel 10 eingepreßt. Diese besteht aus
einer Zündladung 10a und einer Basis 10b, welche in einer
Metallhülle 10c eingekapselt sind. Der Kanal 13 ist mit einer
dünnen rohrförmigen Niete 15 ausgefüttert, die damit in
direkter Zuordnung zum Ende der Schlagzündkapsel 10 verläuft
und bei der Detonation der Zündschnur 14 so ausgebeult
wird, daß die Schlagzündkapsel gezündet wird. Das Gehäuse 9
und die rohrförmige Niete 15 sind angemessen so
dimensioniert, daß sie eine solche Festigkeit haben, daß sie bei
der Detonation der Zündschnur nicht pulverisiert werden. Am
Ellenbogen oder Winkel zwischen dem ersten Kanal 11a und
dem zweiten Kanal 11b ist eine Zündkapsel 12 in Form einer
pyrotechnischen Einrichtung so angeordnet, daß
sichergestellt ist, daß die Flamme von der Schlagzündkapsel 10 auf
die Verzögerungseinrichtung 8 der Sprengkapsel 7 übertragen
wird, die ihrerseits die Sprengkapsel sauber zündet.
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Die Kapsel 12 ist zweckmäßigerweise in der dargestellten
Position in der Wand des ersten Kanals 11a direkt oberhalb
der Mündungsöffnung des zweiten Kanals 11b angeordnet; wo
die Kapsel davor geschützt ist, durch die Detonationsflamme
von der Schlagzündkapsel 10 zerschmettert zu werden, aber
genügend nahe liegt, um gezündet zu werden, und dort
positioniert ist, wo ihre eigene Zündrichtung direkt auf die
Verzögerungseinrichtung 8 gerichtet ist. Weiterhin hat die
Kapsel 12 zweckmäßigerweise die Form einer
zusammengepreßten, zylindrischen Scheibe oder eines
kegelstumpfförmigen Rohres mit einer mittleren Bohrung, die mit der Öffnung
des zweiten Kanals übereinstimmt.
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Mit der Zündschnur in dem montierten Zustand bildet der
Kanal 13 eine direkte Fortsetzung eines Kanals 16, welcher
mittig durch die Verstärkungsladung verläuft. Der Kanal 16
ist mit einem dünnen Stahlrohr 17 ausgekleidet und kann mit
einer Auskleidung 18 versehen sein, die der Ladung 3
zugewandt
ist, und beispielsweise aus einem verformbaren
Kunststoffmaterial besteht. Diese Auskleidung ist vorgesehen, um
erhöhten Druck bei der Detonation der Zündschnur 14 in
solchen Fällen, wie beispielsweise bei Unterwassersprengen, zu
absorbieren.
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Damit der Druck oder die Stoßwelle, die von der Detonation
der Zündschnur 14 herrührt, den Zünder nicht aus seiner
normalen Position drückt, wurde ein Druckentlastungsspalt
19 zwischen dem Ende des Rohres 17 und dem Zündergehäuse 9
vorgesehen. Dieser Spalt wurde mittels zweier Sicken 20 und
21 realisiert, die in der Verstärkungsladungswand um das
obere Ende des Kanals 16 herum angeordnet sind. Diese
Sikken könnten genausogut in dem Zündergehäuse enthalten sein.
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Die Bewehrung des Zünders 5 in der Verstärkungsladung 1 ist
eine einfache Operation, da dessen Sprengkapsel 7 kaum nach
unten in die Aushöhlung oder Aussparung 6 bewegt werden
muß, das Zündergehäuse 9 in die Aussparung 4 eingeschnappt
wird und die Zündschnur 14 durch den Kanal 16 und weiter
durch den Kanal 13 geführt wird und auch mit wenigstens
einer Haltenut an der Unterseite der Verstärkungsladung
versehen ist, um zu verhindern, daß sie aus ihrer Position
gleitet. Bei dem in der Fig. 1 gezeigten Zustand ist die
vollständige Ladung bereit, mit der Schnur 14 als
Absenklinie, nach unten in eine Bohrung abgesenkt zu werden, wo die
Ladung beispielsweise zum Zünden eines schwachen
Sprengstoffes vom Schlammtyp, der sonst die verbleibende Bohrung
ausfüllt, verwendet wird.
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In den Fällen eines Verzögerungsintervalles, oder einer
Etagensprengung, werden Zünder mit unterschiedlichen
pyrotechnischen Verzögerungseinrichtungen 8 in den Zündern im
jeweiligen Bohrloch verwendet.
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Bei der Einrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung wie
sie in den Figuren 3 und 4 dargestellt ist, ist ein Zünder
23 gezeigt, dessen Zündergehäuse 24 doppelseitig
ausgestattet
ist, wobei Raum für zwei identische Zündsysteme ist. Da
alle anderen Einzelheiten identisch sind, mit Ausnahme daß
die Verstärkungsladung 1a in einer zweiten Aushöhlung 6a
für die zweite Zündkapsel 7a angeordnet ist, haben alle
verbleibenden Einzelteile die gleichen Bezugsziffern wie
vorstehend beschrieben.
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Das Zündsystem erlaubt einen verzögerten Intervall oder ein
Etagensprengen, indem Zünder mit unterschiedlichen
Verzögerungseinrichtungen verwendet werden. Natürlich können
mehrere Zünder miteinander entweder parallel zur Zündschnur
als Zündsignalübertragungselement oder alternativ in Reihe,
wobei die Ladungen eine nach der anderen angeordnet sind,
miteinander verbunden sein. Ungeachtet des gewählten Modus,
wird das Zünden der unterschiedlichen Zünder im
wesentlichen augenblicklich sein.