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Das technische Gebiet der Erfindung
betrifft das der Zündvorrichtungen
für Sprenggranaten.
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Eine Sprenggranate besteht im Allgemeinen aus
einer Metallhülle,
die eine explosive Ladung, zum Beispiel TNT (Trinitrotoluol oder
Trotyl) einschließt.
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Eine bekannte Zündvorrichtung wird in 1 dargestellt.
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Sie umfasst einen Zünder 1,
welcher an die Hülle
2 einer Granate 3 mit Hilfe eines Verbindungsschuhs 7 angeschraubt
ist. Der Zünder
umfasst ein Detonationsrelais 4 (zum Beispiel eine Zusammensetzung
Hexogen/Wachs), das vorgesehen ist, eine Zünder-Relaisladung 5, die zwischen
dem Relais 4 und einer, die Hülle der Granate ausfüllende Explosivladung 6 zu
initiieren. Die Relaisladung zum Zünden setzt sich ebenfalls aus
einem Explosivstoff zusammen.
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Die Relaisladung zum Zünden ist
in dem Metallschuh 7 angeordnet, der ein Gewinde 7a besitzt, das
dessen Anbringung an der Hülle 2 der
Granate durch Verschrauben erlaubt. Der Schuh 7 weist ebenfalls
ein, zur Aufnahme des Zünders
1 vorgesehenes Innengewinde 7b auf.
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Der Verbindungsschuh 7 ist
auf die Dauer während
der Phasen der Lagerung am Granatkörper befestigt.
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Eine solche bekannte Vorrichtung
besitzt Nachteile.
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Zunächst kompliziert sie die Herstellung
der Granate, weil sie die Bearbeitung einer ebenen Fläche 8 und
eines Hohlraumes 9 in der Explosivladung 6 voraussetzt,
um das Einsetzen der Relaisladung 5 zu ermöglichen.
Der Verbindungsschuh ist ebenfalls teuer, da er lang und dünnwandig
ist. Daraus resultiert ein Anwachsen der Kosten für die Granate.
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Außerdem vermindert eine derartige
Bearbeitung die Masse der Explosivladung der Granate und somit die
deren Wirksamkeit.
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Das Patent US4735145, das als Basis
für den
Oberbegriff des ersten Anspruchs herangezogen wird, offenbart einen
Sprengzünder,
der aus einer ersten Donor-Explosivladung besteht, die durch eine Wärmequelle
ausgelöst
wird, welche sich von einer Platte auf einem Deckel aus erstreckt,
und die eine zweite Ladung durch Ambosswirkung auslöst.
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Die Aufgabe der Erfindung ist es,
eine Zündvorrichtung
vorzuschlagen, die es erlaubt, diese Nachteile zu vermeiden.
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So ermöglicht es die erfindungsgemäße Zündvorrichtung,
die Kosten der Granate zu vermindern, indem dabei die Masse der
Explosivladung vergrößert wird.
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Gegenstand der Erfindung ist somit
eine Zündvorrichtung
für eine
Sprenggranate, die eine, in einer Hülle angeordnete, Explosivladung
besitzt und einen Zünder
zum Auslösen
eines Detonationsrelais umfasst, wobei die Vorrichtung eine zwischen
der Explosivladung und dem Detonationsrelais angeordnete Platte
aufweist, wobei die Platte dafür
vorgesehen ist, bei der Auslösung
des Relais auf die Explosivladung geschleudert zu werden, um deren
Detonation zu bewirken, wobei die Vorrichtung dadurch gekennzeichnet
ist, dass die Platte fest mit einem Tragring verbunden ist, welcher,
ein Gewinde, das die Verbindung mit der Hülle der Granate ermöglicht,
und ein Innengewinde trägt,
welches die Befestigung des Zünders
erlaubt.
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Vorteilhafterweise kann die Platte
wenigstens eine kreisförmige
Auskehlung umfassen, die eine Verminderung ihrer Stärke gewährleistet.
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Vorzugsweise kann die Platte wenigstens zwei
kreisförmige,
konzentrische Auskehlungen umfassen.
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Die Platte wird bevorzugt aus einem
metallischen Material mit, einer Dichte größer oder gleich 7,8, zum Beispiel
aus Stahl, ausgeführt.
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Die Erfindung wird anhand der Lektüre der folgenden
Beschreibung einer besonderen Ausführungsform verständlicher,
wobei die Beschreibung sich auf die beigelegten Zeichnungen bezieht,
in welchen:
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1 den
vorderen Teil einer, eine Zündvorrichtung
tragenden, Granate im Längsschnitt
gemäß dem Stand
der Technik darstellt,
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2 den
vorderen Teil einer, eine Zündvorrichtung
tragenden, Granate im Längsschnitt
gemäß der Erfindung
darstellt,
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3 eine
Ansicht nur des Verbindungsringes gemäß der durch F in 2 festgelegten Richtung ist.
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1 ist
in der Einleitung der vorliegenden Anmeldung beschrieben worden.
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Mit Bezug auf 2 umfasst eine Zündvorrichtung gemäß der Erfindung
einen Verbindungsring 10, welcher ein Gewinde 10a,
um dessen Befestigung an der Hülle 2 der
Granate durch Verschrauben zu ermöglichen, und ein, zur Aufnahme
des Zünders 1
vorgesehenes Innengewinde 10b aufweist.
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Entsprechend der Erfindung besitzt
der Verbindungsring einen Boden, der eine Platte 11 bildet, welche
sich zwischen der Explosivladung 6 und dem Detonationsrelais 4 befindet.
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Diese Platte 11 trägt zwei
kreisförmige,
konzentrische Auskehlungen 12a; 12b (siehe 3), die eine Verminderung
ihrer Stärke
gewährleisten.
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Die Platte (ganz wie der Ring 10,
der ein alleiniges Stück
mit ihr bildet) ist in Stahl ausgeführt. Ihre Stärke beträgt ungefähr 1 mm.
Die Masse der Platte muss ausreichend sein, damit ihre kinetische Energie
die Auslösung
der Explosivladung sicherstellt. Jedes andere Material mit einer
Dichte, die größer als
die von Stahl (7,8) ist, könnte sich eignen.
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Die Abmessungen des Ringes 10 sind
derartig gewählt,
dass zwischen dem Relais 4 und der Platte 11 ein
Spiel zwischen 1 und 3 mm vorhanden ist.
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Die Platte befindet sich nach dem
Einbau auch von, der oberen Fläche 13 der
Explosivladung in einem Abstand in der Größenordnung von 5 bis 15 mm.
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Die Funktionsweise dieser Vorrichtung
ist wie folgt.
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In bekannter Art und Weise bewirkt
der Zünder
1 zu einem, auf der Flugbahn der Granate festgelegten Zeitpunkt
(Zeit- oder Näherungszünder) oder auch
beim Aufschlag auf ein Ziel (Aufschlagzünder) die Auslösung des
Detonationsrelais 4 durch eine Zündkapsel (nicht dargestellt).
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Die durch das Relais 4 erzeugte
Detonationswelle bewirkt das Wegschleudern der Platte 11 gegen
die Fläche 13 der
Explosivladung 6.
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Indem die zwei Auskehlungen 12a, 12b präzise die
Bruchzonen der Platte 11 begrenzen, ermöglichen sie der Vorrichtung,
einwandfrei zu funktionieren, selbst bei Variationen der radialen
und longitudinalen Positionen der Zündung des Zünders (innere Zündkapsel
des Zünders,
die das Relais 4 initiiert und hier nicht dargestellt ist)
in Bezug auf jeweils die Achse der Granate und auf die obere Fläche 13 der
Explosivladung.
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Sie ermöglichen auch selbst im Falle
eines unvollständigen
Funktionierens des Detonationsrelais 4 eine einwandfreie
Funktion.
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Beispielsweise wird die innere Auskehlung 12b in
der Weise angeordnet, dass sie von der Front der Detonationswelle
als direkte Folge von der inneren Zündkapsel im Zünder erreicht
wird, und die äußere Auskehlung 12a wird
in der Weise angeordnet, dass sie durch die vom Relais 4 herrührende Front der
Druckwelle erreicht wird.
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Welche Inbetriebnahme des Relais 4 auch immer
vorliegt, ein Teil der Platte 11 wird so auf die Ladung 6 geschleudert.
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Eine Teildetonation des Relais 4 bewirkt
das Wegschleudern des mittleren Teils der Platte 11, der nur
durch die innere Auskehlung 12b begrenzt wird.
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Eine vollständige Detonation des Relais 4 bewirkt
das Wegschleudern des mittleren Teils der Platte 11, der
durch die äußere Auskehlung 12a begrenzt
wird. Die Oberfläche
der Platte liegt dann höher,
was die Abschwächung
der Energie des Relais 4 vermeidet, die aus der Anordnung
einer internen Auskehlung 12b allein resultieren würde.
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Die durch ein klassisches Relais 4,
das aus zum Beispiel 23 g einer Zusammensetzung von graphitiertem
Hexogen besteht, gelieferte Energie reicht aus, um die Platte 11 im
Bereich der Anrisse 12a, 12b zu zerlegen und sie
gegen die Ladung 6 mit einer Energie, die ausreicht, um
diese zu initiieren, zu schleudern.
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Es ist mit der Vorrichtung gemäß der Erfindung
so möglich,
eine sogar gering empfindliche Explosivladung, wie eine Ladung aus
Trotyl, zu initiieren.
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Die Vorrichtung gemäß der Erfindung
stellt zahlreiche Vorteile dar.
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Eine Reduzierung der Herstellungskosten wird
durch den Wegfall der Bearbeitungen der oberen Fläche der
Explosivladung erzielt. So kann diese Letztere roh gegossen belassen
bleiben.
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Das Verstärker-Relais fällt weg,
was ebenfalls die Kosten der Granate reduziert.
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Der Verbindungsring 10 ist
einfacher auszuführen
und kostet weniger als der Schuh 7 nach dem Stand der Technik.
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Die Dichtigkeit der Granate ist verbessert und
somit ihre Widerstandfähigkeit
gegen Lagerung. Tatsächlich
wird die gelagerte Granate (ohne Zünder) durch die Platte 11,
die aus einem Stück
mit dem Ring 10 besteht, welcher außerdem in dichter Art und Weise
(durch eine, zwischen dem Ende der Hülle und dem Ring 10 angeordnete
Dichtung 14) mit der Hülle verbunden
ist, perfekt abgedichtet. Die bekannten Granaten mussten einen zusätzlichen
Schutz aufnehmen, um das Verstärker-Relais 5 gegen
die Feuchtigkeit zu isolieren.
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Die Toleranzen der Positionierung
der Platte 11 in Bezug auf die obere Fläche 13 der Explosivladung 6 und
in Bezug auf das Relais 4 sind groß (in der Größenordnung
von 10 mm), was ebenfalls die Herstellungskosten vermindert und
einen Beitrag zur Zuverlässigkeit
der Zündung
liefert. Das Vorhandensein der beiden Auskehlungen 12a, 12b ermöglicht es,
sich von der Streuung bezüglich
der Detonationsmerkmale der Zünderrelais
im Handel zu befreien.
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Als Variante ist es selbstverständlich möglich, eine
Platte vorzusehen, die nicht von einem, fest mit der Granate verbundenen
Ring getragen wird, sondern, die bei der Lagerung mit dem Zünder fest verbunden
bleibt.