DE3779788T2 - Herstellung von bier. - Google Patents

Herstellung von bier.

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Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf isomerisierte Hopfenpräparate und auf ein Verfahren zum Herstellen derselben.
  • Über viele Jahre wurden im Brauverfahren getrocknete Hopfenkegel verwendet, um Bier mit einem bitteren Geschmack und einem hopfigen Aroma bereitzustellen. Hopfenöle, welche 0.5 - 2 Gew.-% der Hopfenblüten ausmachen, sind für das Aroma verantwortlich, während die Bitterkeit hauptsächlich durch den α-Säureanteil der Hopfenharze geliefert wird; die α-Säuren machen 4 - 12 Gew.-% der Hopfenblüten aus. Die Hopfenblüten werden während des Brauverfahrens mit der Brauwürze gekocht, und die α-Säuren werden durch Isomerisation in lösliche Bitter-Iso-α-Säuren umgewandelt.
  • Dieses Verfahren ist nicht besonders wirkungsvoll, und zusätzlich wird ein Anteil der Iso-α-Säuren während des Brauverfahrens verloren, sodaß nur 20 - 40 % der α-Säuren als entsprechende Iso-α-Säuren in dem fertigen Bier zu finden sind.
  • Außerdem verschlechtern sich die Hopfenblüten langsam bei der Lagerung und verlieren als Folge der Oxydation sowohl α-Säuren als auch Hopfenöle.
  • Das Problem der Hopfenlagerung ist mit dem Vorgehen angesprochen worden, daß die rohen Hopfenblüten in Hopfenextrakte verwandelt wurden, indem sie mit einem Lösungsmittel, wie Hexan, flüssigem Kohlenstoffdioxyd oder Methylenchlorid, extrahiert wurden und der Hopfen und der Hopfenextrakt in abgedichteten Behältern gelagert wurde.
  • Alternativ werden die rohen Hopfenblüten zu Pulver verwandelt, dann pelletisiert und in Vakuumverpackungen verpackt. Um jedoch solche Extrakte oder Pellets zu verwenden, müssen sie in der Brauwürze gekocht werden, um die α-Säuren in Iso-α-Säuren zu verwandeln, sodaß davon eine Erhöhung der Verwendung von nur etwa 10 % (d.i. von 20 bis 22 %) herrührt. Somit ist zu verstehen, daß das traditionelle Erfordernis für die Umwandlung der α-Säuren in Iso-α-Säuren ein Kochen der α-Säuren zusammen mit der Würze erfordert und damit nicht nur die Umwandlung in Iso-α-Säuren niedrig ist, sondern daraus auch weitere Verluste als ein Ergebnis der Fällung während des Kochens der Würze und während des Kühlens resultieren wie auch als Folge des Anhaftens an der Oberfläche der Hefe während der Fermentation.
  • Die Hopfennutzung kann dadurch verbessert werden, daß dem Bier isomerisierte Hopfenextrakte nach der Fermentation hinzugefügt werden, wodurch Verluste an Iso-α-Säuren während des Kochens und des Fermentationsprozesses vermieden werden. Solche Extrakte werden durch eine Umwandlung der α-Säuren, die in den lösenden Extrakten der Hopfenblüten anwesend sind, zu Iso-α-Säuren durch ein Kochen mit verdünnten wässrigen Alkalisalzen, wie Natrium- oder Kaliumhydroxiden oder Karbonaten, für 30-60 Minuten erzeugt.
  • Dadurch wird jedoch die begleitende Schwierigkeit erhalten, daß Hopfenöle während des Kochens zu einem Abbau neigen, sodaß es der normalen Praxis entspricht, die Öle während der Herstellung der isomerisierten Extrakte zu entfernen.
  • Alternativ können lösende Extrakte der Hopfenblüten mit Magnesium oder Kalziumsalzen behandelt werden, um die α-Säuren von geeigneten lösenden Extrakten davon auszufällen. Die Salze werden dann erhitzt, um die Isomerisationsreaktion zu bewirken und die entsprechenden Iso-α-Säuren als ihre Kalzium- oder Magnesiumsalze herzustellen. Diese Salze haben nur eine begrenzte Löslichkeit und erfordern eine verlängerte Berührung mit dem Bier. Natürlich können isomerisierte Extrakte der kochenden Würze hinzugefügt werden, was tatsächlich in einer merklichen Verbesserung der Hopfennutzung resultiert. Die Herstellung dieser Extrakte umfaßt jedoch ein vielstufiges Verfahren der Lösungsextraktion, Reinigung, Zubereitung eines an α-Säuren reichen Anteils, Isomerisation und Entfernung des Hopfenöls. Die Herstellkosten neigen daher hoch zu sein, sodaß es kommerziell nicht attraktiv ist, isomerisierte Extrakte während des Kochens der Würze zu verwenden.
  • Aus dieser Sicht sind Pellets bereitgestellt worden, wie es in der US-A-4 123 561 (DE-A-2 833 589) beschrieben wird. Gemäß dieser Beschreibung werden die Erdalkalimetalloxyde, Magnesium- und Kalziumoxyd, den zu Pulver verwandelten Hopfenblüten beigemischt und pelletisiert. Bei diesem Verfahren werden die α-Säuren in ihre stabileren Salze umgewandelt, und als ein Ergebnis davon wird Wärme erzeugt und es findet einige Isomerisation statt. Eine nachfolgende anaerobe Erwärmung der Pellets in einer gesteuerten Art und Weise resultiert in der Erzeugung von isomerisierten Pellets, bei welchen über 90 % der anfänglichen α-Säuren in die entsprechenden Magnesium- oder Kalziumsalze der Iso-α-Säuren umgewandelt sind. Während ein solches Verfahren für die Herstellung der Iso-α-Säuren geeignet ist, neigen die Hopfenöle zu einem Abbau während der Erhitzung, was zu einem käsigen Aroma führt. Dies kann zu Problemen beim Brauen führen, sodaß damit das Verfahren der US-A-4 123 561 von einer begrenzten Anwendbarkeit ist. Bei diesem Verfahren ist außerdem eine Pelletisierungsstufe erforderlich. Dadurch werden Pellets erhalten, die dazu neigen, in der Brauwürze verhaftet zu bleiben, sodaß dadurch ein beträchtlicher Prozentsatz der verfügbaren Iso-α-Säuren in dem Brauverfahren tatsächlich nicht genutzt werden.
  • Das Extrusionskochen ist in der Nahrungsmittelindustrie für die Herstellung von Frühstücksflocken, Haustierfutter und verschiedenen Snackprodukten ein weit angewandtes Verfahren. Ein Extrusionskocher umfaßt in seiner einfachsten Ausführungsform eine Archimedische Schnecke, die sich innerhalb einer geschlossenen zylindrischen Trommel dreht, welche an einer Grundzone erwärmt werden kann, um die Temperaturen entlang ihrer Länge zu steuern. Gewöhnlich wird das Produkt in seiner vorgekochten Form angefeuchtet und in den Kocher eingeleitet, wo es durch eine Kombination von Druck, Hitze und mechanischer Scherung gekocht wird, wobei die Scherung ein Hindurchdrücken durch eine Düse mit einer Kraft zwischen 3.5 und 25 kg/cm² am Ende des Kochprozesses einschließt. Ein Hindurchdrücken des Produktes durch die Düse bewirkt eine unmittelbare Expansion des Produktes am Ausgang als Folge des Entspannens von Dampf unter Druck.
  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Herstellung eines isomerisierten Hopfenpräparats, bei welchem ganze oder zu Pulver verwandelte Hopfenblüten einem festen oder einem wässrigen Alkali- oder Erdalkalimetallsalz beigefügt werden. Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß das erhaltene Gemisch in einem geschlossenen Gefäß gleichzeitig einem Druck von wenigstens 2 kg/cm² und einer Temperatur von wenigstens 80ºC ausgesetzt wird, wodurch ein Hopfenpräparat erhalten wird, das einen hohen Anteil an Iso-α-Säuren und nicht abgebauten Hopfenölen aufweist.
  • Unterhalb 80ºC ist die Reaktion zu langsam, um von praktischem Interesse zu sein. Bei 100ºC erhöht sich die Reaktionsgeschwindigkeit merklich, sodaß bevorzugt eine Temperatur von wenigstens 100ºC angewendet wird.
  • Bei einer bevorzugten Ausführung der Erfindung wird dies in einem Extrusionskocher bewirkt, in welchem das Gemisch zusätzlich einer Scherung unterworfen werden kann. Das Verfahren kann so auf einer kontinuierlichen Basis bewirkt werden. Vorzugsweise ist die Verweilzeit innerhalb des Extrusionskochers eine Periode von weniger als 10 Minuten und vorzugsweise 1-5 Minuten.
  • Pulverisierter Hopfen ist das bevorzugte Rohmaterial. Die Alkali- oder Erdalkalimetallsalze sind vorzugsweise Natrium, Kalium, Magnesium oder Kalzium; vorzugsweise in der Form von Pulvern oder wässrigen Lösungen der Karbonate oder Hydroxyde von Natrium und Kalium. Wenn ein Pulver eines Erdalkalimetalls verwendet wird, so könnte dieses das Oxyd anstelle des Hydroxyds oder Karbonats sein.
  • Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird ein Teil der mechanischen Scherung dadurch zur Einwirkung gebracht, daß der Extrakt durch eine Düse hindurchgedrückt wird, wobei am meisten ein Druck zwischen 3.5 und 24.5 kg/cm² bei einer Temperatur von mehr als 100ºC bevorzugt wird, wodurch das Entspannen von Dampf eine Expansion des verdichteten Extrudats zu einem zusammenhängenden aber brechbaren Strang bewirkt, der bequem in eine Pelletform zugeschnitten werden kann. Der Feuchigkeitsgehalt des Gemisches liegt bei der Einführung in dem geschlossenen Kessel vorzugsweise zwischen 6 und 30 % und normal zwischen 8 und 25 %.
  • Das Molverhältnis des Alkali- oder Erdalkalimetallsalzes zu der α-Säure kann etwa bei 2:1 liegen. Andere Verhältnisse können jedoch vorgezogen werden. Eine geeignete Temperatur für die Umwandlung innerhalb des Extrusionskochers kann in dem Bereich von 140ºC liegen, unter einigen Umständen können jedoch auch andere Werte von 120ºC, 130ºC, 150ºC, 160ºC nützlich sein.
  • Die unter Verwendung von Alkalimetallsalzen hergestellten isomerisierten Hopfenpräparate können beim Brauen besonders vorteilhaft sein. Wegen der vergrößerten Löslichkeit der resultierenden Iso-α-Säuren kann eine hohe Ausnutzung erzielt werden, wenn die Präparate der Würze beim Beginn des Kochens oder wenige Minuten vor dem Ende des Kochens beigefügt werden oder auch der Würze in einem Whirlpool- Separator. Dies steht im Widerspruch zu den isomerisierten Hopfenpräparaten, die von den Erdalkalimetallen hergestellt sind, welche nicht sehr löslich sind, und häufig nicht unmittelbar in der Würze dispergieren. Es besteht also eine Verbesserung in der Ausnutzung der Bittersubstanzen, wenn isomerisierte Hopfenpräparate, hergestellt aus Alkalimetallsalzen, verwendet werden.
  • Pulverisierte Salze werden für wässrige Lösungen bevorzugt. Kleine Zusätze von Feuchtigkeit während des Prozesses in dem geschlossenen Gefäß können falls erwünscht gemacht werden, jedoch ist es manchmal schwierig, ein gleichmäßiges Benässen und homogenes Mischen gleichzeitig zu erzielen. Dieses homogene Vermischen wird besser durch ein kräftiges Mischen der Hopfenblüten und der pulverisierten Salze vor der Behandlung in dem geschlossenen Kessel erzielt.
  • Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein isomerisiertes Hopfenpräparat in der Form eines Alkali- oder Erdalkalimetallsalzes bereitgestellt, welches durch einen hohen Gehalt an Iso-α-Säure, vorzugsweise von wenigstens 39% des ursprünglichen α-Säure-Gehalts, und durch einen Gehalt an im wesentlichen nicht abgebautem Hopfenöl von wenigstens 50 % des vor der Behandlung vorhandenen Hopfenöls gekennzeichnet ist.
  • Am meisten bevorzugt enthält das Produkt 56 - 83 % an nicht abgebautem Hopfenöl, obwohl höhere Mengen möglich sind, während der Gehalt an Iso-α-Säure bei vorzugsweise wenigstens 50 % des ursprünglichen α-Säure-Gehalts liegt.
  • Die Hopfenpräparate gemäß der vorliegenden Erfindung werden am meisten bevorzugt der kochenden Würze in dem Kessel oder der Würze in Whirlpool-Separatoren während des Brauprozesses hinzugefügt. Sie sind Dual-Zweck-Produkte, die für die Verleihung sowohl von Bitterkeit als auch eines hopfigen Aromas an das Bier ideal sind.
  • Die Erfindung wird nachfolgend, nur zu Zwecken der Darstellung, unter Bezugnahme auf die folgenden Beispiele und die beigefügte Zeichnung beschrieben.
  • Die Zeichnung zeigt in einem querverlaufenden Querschnitt eine schematische Darstellung eines Extrusionskochers, wie er in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung verwendet wird. Unter Bezugnahme auf die Zeichnung ist eine längliche Trommelanordnung 8 mit einer koaxialen Schnecke 6 versehen, die bei einer Drehung Produkte entlang ihrer Länge mitnehmen kann. Die Schnecke 6 ist über einen Abschnitt davon mit einer Vielzahl von Paddeln 10 versehen, um damit ihr Verdichtungsvermögen zu ändern. Die Schnecke ist durch einen Antriebsmotor 4 über ein Hauptantriebsgehäuse 5 angetrieben, welches mit dem notwendigen Getriebe versehen ist.
  • Die Trommel 8 ist an ihrem Einlaßende mit einem Einlaß 3 und in der Nähe dazu, jedoch stromabwärts, mit einem Flüssigkeitseinlaß 7 versehen. Das Auslaßende der Trommel 8 endet in einer Düse 14. Unmittelbar stromabwärts von der Düse 14 befindet sich ein Extrusionszerhacker 12, der durch einen Motor 13 veränderlicher Drehzahl angetrieben wird. Der Zerhacker 12 ist mit einem Messer 11 versehen, welches auf das extrudierte Produkt einwirkt, um zu versichern, daß es eine gewünschte Größe erhält.
  • Die Länge der Trommel ist in fünf Heizzonen 9 unterteilt, die auf verschiedene Temperaturen wie gewünscht erhitzt werden können.
  • Im Gebrauch werden Hopfen vorzugsweise in der Form von Hopfenpulver und die erforderlichen Salze in einen Bunker 1 eingebracht, der mit einer Mischpaddel 2 versehen ist. Die Mischpaddel 2 wird betätigt, um das Hopfenpulver und die Salze innig zu vermischen und ein inniges Gemisch vorzugsweise mit einem gewünschten Feuchtigkeitsgehalt bereitzustellen. Das innige Gemisch wird einem Einlaß 3 angeliefert, während der Antriebsmotor 4 betätigt wird, um die Schnecke 6 anzutreiben. Das innige Gemisch wird entlang der Schnecke 6 gefördert; weiteres Wasser oder wässrige Salze werden falls erwünscht durch den Einlaß 7 hinzugefügt. Während das Gemisch entlang der Schnecke 6 bewegt wird, wird darauf durch eine Vielzahl von Heizzonen 9 eingewirkt, um die Temperatur progressiv auf eine gewünschte Höhe anzuheben. An dem Ende der Schnecke 6 wird das innige Gemisch, das jetzt auf bspw. 140ºC erhitzt ist, der mechanischen Scherung an der Düse 14 ausgesetzt, unmittelbar bevor es davon als ein expandiertes Extrudat entlassen wird. Das expandierte Extrudat wird durch das Schneidmesser 11 behandelt, um ein brechbares Produkt zu liefern.
  • Es ist anzuerkennen, daß Abschnitte der Heizzone geändert werden können, um unterschiedliche Aufheizabläufe bereitzustellen, während der Antriebsmotor 4 die Schnecke 6 mit unterschiedlichen Drehzahlen antreiben kann, um die Verweilzeit zu ändern.
  • Der eben beschriebene Extrusionskocher war für die folgenden Beispiele verwendet worden:
  • Es wird aus den nachfolgenden Beispielen ersichtlich sein, daß die Ausbeute des gewünschten Produkts wechselseitig abhängig ist von dem Molverhältnis des Alkalis zu der α-Säure, der Temperatur in den verschiedenen Zonen des Extrusionskochers, der Aufenthaltszeit, dem Feuchtigkeitsgehalt und der Scherung, die innerhalb des Kochers angewendet wird. Es wird daher (unter Hinweis auf Beispiel 2) ersichtlich sein, daß bei einem Molverhältnis von Alkali zu α-Säure von 2:1 es möglich ist, über 70 % der α-Säuren zu isomerisieren, wenn eine maximale Temperatur in der Endzone der Trommel von 120ºC bei einem Feuchtigkeitsgehalt von 12% benutzt wird.
  • Ein bequemes Verfahren zum Bewirken der Reaktion in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung umfaßt ein inniges Mischen von festem Kalium- oder Magnesiumcarbonat oder -Hydroxyd mit pulverisiertem Hopfen und danach die Einführung von Wasser während des Durchgangs des Hopfens über die Länge der Trommel des Kochers, wodurch der Hopfen mit dem notwendigen Gehalt an Feuchte und Alkali versehen wird.
  • Alternativ kann die Reaktion durch eine Zumessung von wässrigem Kaliumkarbonat oder -hydroxyd in den Einlauf während des Durchgangs des Hopfens über die Länge der Trommel des Kochers bewirkt werden, wodurch der Hopfen mit dem notwendigen Gehalt an Feuchtigkeit und Alkali während einer einzigen Wirkung versehen wird.
  • Beispiel 1
  • Eine Menge (1) des gepulverten Hopfens (α-Säure-Gehalt 9.3%), zubereitet mit einer Hammermühle aus Wye Target-Hopfen, wurde mit genügend festem Kaliumcarbonat vermischt, um ein Alkalisalz/α-Säure-Verhältnis von 2:1 zu erhalten.
  • Das Gemisch wurde einem Baker Perkins-Doppelschnecken- Extrusionskocher mit einer Rate von 20 kg je Stunde zugeführt. Der Kocher war in fünf Heizzonen unterteilt, die unter konstanten Temperaturen von 27ºC, 60ºC, 120ºC, 130ºC und 130ºC gehalten wurden. Mit einer auf 150 U/min eingestellten Schneckendrehzahl wurde genügend Wasser über die Trommel beigefügt, um den Feuchtigkeitsgehalt des Gemisches bei 23.9 % beizubehalten.
  • Unter diesen Bedingungen war die Aufenthaltszeit des zu Pulver verwandelten Hopfens in dem Kocher etwa 90 Sekunden; der Druck an der Düsenöffnung war 14.35 kg/cm². Das Extrudat war in der Form eines grün-braunen brechbaren Bandes, welches natürlich in Pellets einer Länge von 3 - 10 mm zerfiel.
  • Die Extrudat-Pellets wurden auf dieα-Säuren und Iso- α-Säuren unter Verwendung des Verfahrens nach Buckee, G.K. (Journal of the Institute of Brewing 1985 91, 143) analysiert. Dieses verwendet eine flüssige Chromatography mit hohem Wirkungsgrad (eine Probe von 10g wurde mit einem Gemisch von verdünnter Salzsäure (20ml, 3M) und 100 ml Toluol für 40 Minuten geschüttelt). 2ml der aufgeteilten Toluolschicht wurden dann abgenommen und in Übereinstimmung mit veröffentlichten Verfahren analysiert. Die auf diese Weise erhaltenen analytischen Werte sind unten in der Tabelle 1 gezeigt. Nachfolgend wurden Mengen derselben Charge des gepulverten Hopfens in genau derselben Art und Weise unter den folgenden Bedingungen extrudiergekocht:
  • Menge 2:
  • Alkali/α-Säure-Verhältnis 1:1, festes Kaliumcarbonat, maximale Trommeltemperatur 140ºC.
  • Menge 3:
  • Alkali/α-Säure-Verhältnis 1:1, wässriges Kaliumcarbonat, maxiamale Trommeltemperatur 120ºC.
  • Menge 4:
  • Alkali/α-Säure-Verhältnis 2:1, wässriges Kaliumhydroxyd, maximale Trommeltempertur 120ºC.
  • Diese Extrudate wurden unter Verwendung der vorstehend erwähnten Verfahren analysiert; die Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle 1 aufgeführt. Tabelle 1 - Herstellung von isomerisierten Hopfenpellets Menge α-Säure Gehalt (%) Iso-α-Säure Gehalt (%) Umwandlung von α-Säuren in Iso-α-Säuren (%)
  • Die Anteile des in dem pulverisierten Hopfen und in den Extrudaten anwesenden Hopfenöls wurde unter Anwendung eines Standardverfahrens geschätzt (siehe The Institute of Brewing Recommended Methos of Analysis, 1977).
  • Die Ergebnisse zeigten, daß die Mehrheit des Hopfenöls nach der Extrusion zurückgehalten wird (56-83% in Abhängigkeit von den Extrusionsbedingungen). Zusätzlich zeigte eine Überprüfung durch eine gekoppelte Gaschromatographie/Massenspektroskopie, daß das Hopfenöl während des Verfahrens einem kleinen, wenn überhaupt, Abbau unterlag.
  • Beispiel 2
  • Bei diesen Untersuchungen wurden Mengen von pulverisiertem Wye Target-Hopfen (α-Säure-Gehalt 9.3%) zusammen mit festem Natriumcarbonat (Alkali/α-Säure-Verhältnis 2:1) unter Bedingungen und Verfahren ähnlich denjenigen die wie im Beispiel 1 beschrieben extrusionsgekocht. Der Feuchtigkeitsgehalt des Gemisches wurde zwischen 12% und 24% geändert, und die konstanten Temperaturen der Heizzonen der Trommel waren entweder (i) 25ºC, 65ºC, 100ºC, 140ºC, 140ºC oder (ii) 25ºC, 65ºC, 100ºC, 120ºC, 120ºC. In allen diesen Fällen betrug die Aufenthaltszeit des pulverisierten Hopfens in dem Kocher 130 Sekunden. Die Extrudatpellets wurden analysiert, wie beschrieben in Beispiel 1, und die Ergebnisse sind in der Tabelle 2 gezeigt. Tabelle 2 - Extrusionskochen von Hopfen und festem Kaliumcarbonat Feuchtigkeit (%) Menge Trommel Produkt maximale Trommel-Temperatur (ºC) Umwandlung von α-Säuren zu Iso-α-Säuren (%)
  • Die Mengen 5 bis 7, die bei einem Düsendruck von 3.5 kg/cm² und einer maximalen Trommeltemperatur von 140ºC extrudiert wurden, zeigten, daß die Umwandlung der α-Säuren zu Iso- α-Säuren mit abfallendem Feuchtigkeitsgehalt anstieg. Bei 140ºC zeigte sich jedoch einiger Abbau der α-Säuren und/oder Iso-α-Säuren, was Probleme hinsichtlich eines unerwünschten Beigeschmacks bei dem Brauen verursachen kann. Das Experiment wurde (bei den Mengen 8-10) über denselben Feuchtigkeitsbereich unter Verwendung eines Düsendruckes von 10.5kg/cm² und einer maximalen Trommeltemperatur von 120ºC wiederholt. Die prozentuale Umwandlung der α-Säuren zu Iso-α-Säuren war bei 120ºC reduziert, jedoch zeigte sich dabei nur wenig Abbau, und die niedrige Feuchtigkeit begünstigte wieder die Erzeugung der gewünschten Iso-α-Säuren. Es wurde deshalb ein weiterer Versuch (Mengen 11 bis 13) durchgeführt bei 120ºC und einer Trommelfeuchtigkeit von 12% bis 20%. Die Tabelle 2 zeigt, daß die maximale Umwandlung der α-Säuren zu Iso-α-Säuren 70.8% betrugt, was bei einer Trommelfeuchtigkeit von 12% erzielt wurde.
  • Ein Versuch wurde unternommen, um herauszufinden, ob die Ausbeute an Iso-α-Säuren um das Doppelte erhöht werden könnte, wenn das Gemisch aus Hopfen und Kaliumcarbonat zweimal durch den Extrusionskocher hindurchgeleitet wird. Die Mengen 8 bis 10 (siehe Tabelle 2) wurden kombiniert und analysiert (Menge 14), und das Gemisch wurde mit einer maximalen Trommeltemperatur von 120ºC extrusionsgekocht. Das Produkt (Menge 15) enthielt nahezu 8% mehr Iso-α-Säuren im Vergleich zu dem Ausgangsmaterial (Menge 14).
  • Beispiel 3
  • Bei dieser Untersuchung wurde eine Menge Wye Target-Hopfen (α-Säure-Gehalt 9.2%) zusammen mit festem Magnesiumcarbonat (Magnesiumcarbonat/α-Säure-Molverhältnis 1:1) unter den Bedingungen und Verfahren ähnlich derjenigen wie im Beispiel 2 beschrieben extrusionsgekocht. Das Gemisch wurde vor der Extrusion innig vermischt, und sein Feuchtigkeitsgehalt wurde auf 10% durch die Einhaltung von Wasser zu dem Gemisch in der Trommel bei dem Beginn des Extrusionskochens eingestellt. Die konstanten Temperaturen der Heizzonen der Trommel wurden beibehalten auf: 25ºC, 65ºC, 120ºC, 140ºC und 140ºC. Die Analyse des Extrudats unter Verwendung des im Beispiel 1 verwendeten Verfahrens zeigte, daß 40.3% der α-Säuren in die gewünschten Iso-α-Säuren umgewandelt wurden und daß der Feuchtigkeitsgehalt des Produktes 5.4% betrug.
  • Beispiel 4
  • Es wurde Ale in einem Pilotausmaß unter Anwendung eines Standardverfahrens gebraut (siehe Journal American Society Brewing Chemists 1976, 34, 166).
  • 43.2g eines Extrudats (Menge 1 von Beispiel 1) mit einem Iso-α-Säure-Gehalt von 4.83% und einem α-Säure-Gehalt von 3.98% wurden mit 59 Liter Würze gekocht, die ein spezifisches Gewicht von 1.040 hatte und aus einem 100% Ale-Malz erzeugt worden war.
  • Zum Vergleich wurde ein Ale ähnlich hergestellt unter Verwendung von genügend flüssigem Kohlenstoffdioxydextrakt in dem Kochkessel, um eine anfängliche Konzentration von 110 ppm von α-Säuren in der Würze zu erhalten.
  • Die beiden Würzen wurden fermentiert unter Verwendung der Hefe N.C.Y.C. 1342, und das experimentelle Ale wurde bitter gemacht unter Verwendung des Extrudats, welches 23.7 ppm der Iso-α-Säuren enthielt und eine Ausnutzung von 41.8% ergab. Die entsprechende Ausnutzung des verglichenen Ales, welches 24.7 ppm an Iso-α-Säure enthielt, ergab 22.4%. Die beiden Ale hatten einen gesunden Geschmack und andere Eigenschaften.
  • Beispiel 4 zeigt daher, daß durch Verwendung von extrusionsgekochten Hopfenprodukten, die 52.6% Iso-α-Säuren enthalten, eine wesentliche Verbesserung bei dem Brauverfahren in der Hopfenausnutzung erzielt wird (Vergleichsale 22.4%, Ale, gebraut von dem extrudierten Produkt 41.7%; eine Erhöhung des Wirkungsgrades von 86.1%).
  • Beispiel 5
  • Ein Lagerbier wurde in einem Pilotausmaß hergestellt, indem ein Lagermalz (7.3 kg) unter Verwendung eines Infusionssystems bei 68ºC eingemaischt wurde. Die Würze wurde in dem Kochkessel gesammelt, und hydrolisierter Maissyrup (1.8 kg Fermentose 275 von Tunnel Refineries Ltd.) wurde hinzugefügt um eine süße Würze mit dem spezifischen Gewicht 1.04 zu erhalten. 32.5 g eines Extrudats, welches 5.5 % Iso- Säuren und 2.25 % α-Säuren (hergestellt von Wye Target- Hopfen und festem Kaliumcarbonat in Übereinstimmung mit dem Beispiel 2) enthielt, wurden dieser süßen Würze (59 l) hinzugefügt, das Gemisch wurde für eine Stunde gekocht und die Feststoffe wurden entfernt unter Verwendung eines Hopfenbottichs, bei dem die Platte mit einem Musselin-Tuch bedeckt war. Das spezifische Gewicht der geklärten Würze wurde dann auf 1.041 mit Wasser eingestellt, das mit Kalziumsulfat behandelt war, und zwei Mengen (2 x 18 Liter) wurden für 6 Tage in konischen Fermentierungskesseln bei 12 ºC unter Verwendung von Hefe N.C.Y.C. 1324 fermentiert. Der Hauptteil der Hefe wurde von dem Kegel jedes Kessels nach 5 Tagen der Fermentierung entfernt, und am Ende der Fermentierung wurde das Rohbier, (spezifisches Gewicht 1.006) in Fässer eingebracht und für 6 Tage bei 13ºC und anschließend für 5 Tage bei 0ºC konditioniert. Die Biere wurden dann gefiltert unter Verwendung eines Plattenfilters und auf eine ursprüngliche Schwere von 1.034 unter Verwendung von sauerstoffreiem Wasser verdünnt. Die gefilterten Lagerbiere wurden mit festem Kohlenstoffdioxyd (90 g) behandelt und bei 0ºC für 7 Tage vor der abschließenden Filtrierung und Flaschenabfüllung gelagert.
  • Zum Vergleich wurde ein Lagerbier in ähnlicher Art und Weise unter Verwendung von pulverisiertem Wye Target-Hopfen (54.4 g, α-Säure-Gehalt 9.3 %) gebraut, der keinem Extrusionskochen unterworfen worden war.
  • Die Lagerbiere wurden unter Anwendung von Standardverfahren analysiert (siehe The Institute of Brewing Recommended Methods of Analysis, March 1982) und die Ergebnisse sind in der Tabelle 4 festgehalten. Tabelle 4 - Analyse der Lagerbiere Lagerbiere Versuch Vergleich Farbe (ºEBC) Spezifisches Gewicht Gesamter Stickstoff (mg/Liter) Amino Stickstoff (mg/Liter) Bitterkeit (B.U.) Anfangsschleier (EBC-Einheiten) Kopf- Beibehaltungswert (sek.) Kopfraum-Luft (ml) Hopfenausnutzung (%)
  • Die beiden Biere hatten einen gesunden Geschmack und weitere Eigenschaften und ihre analytischen Werte waren wie allgemein für Lagerbiere erwartet, die in einem Pilotausmaß gebraut werden. Die Hopfenausnutzung war jedoch für die Biere wesentlich unterschiedlich. Die Ausnutzung für das Bier, welches mit pulverisiertem Wye Target-Hopfen (zum Vergleich) bitter gemacht worden war, war gerade etwas mehr als 30 %, während diejenige für das entsprechende Lagerbier, welches mit dem extrudierten Hopfenpräparat (gemäß dem Versuch) bitter gemacht wurde, 66 % erreichte. Es besteht daher ein beträchtlicher Vorteil in Bezug auf die Verwendung von Bitterharzen beim Brauen, wenn ein Gemisch aus pulverisiertem Hopfen und Alkali vor der Verwendung extrudiert wird.
  • Die Beispiel 4 und 5 zeigen, daß die prozentuale Erhöhung bei der Ausnutzung folglich größer ist als im stand der Technik erwähnt.
  • Aus dem Vorstehenden ist daher ableitbar, daß die Vorteile bei der Verwendung von Pellets in Übereinstimmung mit der Erfindung die folgenden sind:
  • a) wegen der hohen Löslichkeit der Kaliumsalze der Iso- α-Säuren werden hohe Ausnutzungen erzielt durch die Hinzufügung des Hopfenpräparats zu der Würze am Beginn des Kochens. Sogar höhere Ausnutzungen werden erzielt durch die Hinzufügung der Pellets zu der Würze gegen das Ende des Kochprozesses oder selbst in dem Whirlpool- Separator während des nachfolgenden Verfahrens. Die Verluste, die mit dem Kochen der Würze zusammenhängen, werden auf ein Minimum gebracht, und die Hopfenausnutzung wird vergrößert.
  • b) Während des Extrusionskochens geht etwas Hopfenöl verloren, wenn der Dampf abzieht. Die Mehrheit verbleibt jedoch in dem Produkt und wird chemisch nicht verändert. Die resultierenden Pellets verleihen dem Bier sowohl einen bitteren Geschmack als auch ein hopfiges Aroma. Die Pellets im Stand der Technik neigen dazu, viel eher ein käsiges Aroma als das Aroma von frischem Hopfen zu verleihen.
  • Die vorliegende Erfindung umfasst daher ein Verfahren zum Herstellen von isomerisierten Hopfenpräparaten als solchen und ein Verfahren zum Brauen von Bier unter Verwendung eines solchen Hopfenpräparats.

Claims (10)

1. Verfahren zum Herstellen von isomerisierten Hopfenpräparaten, bei welchem ganze oder zu Pulver verwandelte Hopfenblüten einem festen oder einem wässrigen Alkali- oder Erdalkalimetallsalz beigeinischt werden, dadurch gekennzeichnet, daß das erhaltene Gemisch in einem geschlossenen Gefäß gleichzeitig einem Druck von wenigstens 2 kg/cm² bei einer Temperatur von wenigstens 80ºC ausgesetzt wird, wodurch ein Hopfenpraparat erhalten wird, das einen hohen Anteil an Iso-α-Säuren und im wesentlichen nicht abgebauten Hopfenölen aufweist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das geschlossene Gefäß ein Extrusionskocher ist und daß das Gemisch zusätzlich einer Scherung und einer plötzlichen Druckentlastung unterworfen wird, um zusammenhängende brechbare pellets auszubilden.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Verweilzeit in dem geschlossenen Gefäß 1 bis 5 Minuten und der Druck 3.5 bis 25 kg/cm² betragen.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur in dem Bereich von 120ºC bis 160ºC liegt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Salz ein Alkalimetallsalz ist, daß die Temperatur etwa 120ºC beträgt und daß der Feuchtigkeitsgehalt des Gemisches in einem Bereich von 8 bis 25 % liegt.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Salze ausgewählt sind aus den Karbonaten, Oxiden oder Hydroxiden von Natrium, Kalium, Magnesium oder Calzium.
7. Isomerisiertes Hopfenpräparat in der Form eines Alkalioder Erdalkalimetallsalzes, gekennzeichnet durch einen hohen Gehalt an Iso-α-Säure und durch einen Gehalt an im wesentlichen nicht abgebautem Hopfenöl von wenigstens 50 % des vor der Behandlung vorhandenen Hopfenöls.
8. Hopfenpräparat nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt an Iso-α-Säure wenigstens 39 % des ursprünglichen α-Säure-Gehalts der gepulverten Hopfenblüten beträgt.
9. Hopfenpräparat nach einem der beiden vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen Gehalt an nicht abgebauten Hopfenöl von 56 bis 83 % und einen Gehalt an Iso-α-Säure von wenigstens 50 % des ursprünglichen α-Säure-Gehalts der Hopfenblüten.
10. Verfahren zum Brauen von Bier, bei welchem ein Hopfenpräparat nach einem der Ansprüche 7 bis 9 bei einer beliebigen Verfahrensstufe verwendet wird.
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