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Wasser- oder Dampfbehälter für Dampfkessel, die für Betriebsdrücke
von 30 und mehr Atmosphären bestimmt sind. . Die Erfindung betrifft einen Wasser-
oder Dampfbehälter für Dampfkessel, die für Betriebsdrücke von 30 und mehr
Atmosphären bestimmt sind. Die Herstellung von dichten Mannlochv erschlössen an
solchen schmiedeeisernen Behältern bereitet große Schwierigkeiten. Solche Behälter
müssen aus Festigkeitsrücksichten in der Längsachse nahtlos mit verhältnismäßig
kleinem Durchmesser ausgeführt werden. Da aber die Abmessungen der Mannlöcher 2e-,visse
Maße nicht unterschreiten dürfen, so entstehen durch die großen öffnungen starke
Verschwächungen der Behälterwandungen, die in der bisher üblichen Weise durch Umbördeln
der Wandungen selbst oder durch Aufnietung von Verstärkungsringen nicht in ausreichendem
Maße ausgeglichen werden können. Es entstehen daher Verzerrungen der Behälter, welche
zu Rißbildungen Anlaß geben, auf die Dichtflächen der Mannlochverschlüsse rückwirken
und ihr dauerndes Dichthalten verhindern und dann 'zu den. im Kesselbetrieb gefürchteten
Betriebsstörungen Anlaß geben. Auch können die üblichen dicken Mannlochdichtungen
bei hohen Drücken nicht benutzt werden, da sie dem Druck nicnt widerstehen, sondern
herausgepreßt werden.
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Durch die Erfindung werden nun die genannten Schwierigkeiten beseitigt.
Sie besteht darin, daß bei dem auf die Herstellung des Behälters durch Schmieden,
Pressen o. dgl. gerichteten Arbeitsvorgang eine Verstärkung der das Mannloch einschließenden
Behälterwandung aus dem Behältermaterial selbst derart geschaffen ist, daß die durch
das Mannloch hervorgerufene Schwächung der Behälterwandung ausgeglichen wird. An
der Innenseite der die Verstärkung aufweisenden Wandung ist dabei eine als Sitz
für den Mannlochdeckel dienende Fläche in einem solchen Umfang bearbeitet, daß der
Deckel auf ihr mittels Schabens o. dgl. dichtend aufgepaßt werden kann. Die Verstärkung
kann innen oder außen angebracht sein. Sie verhütet Verzerrungen der Behälter und
v ermeidet
damit das Durchbiegen und Verziehen der Sitzfläche,
so daß ein dauernd sicherer Abschluß des Mannlochdeckels auch bei den höchsten Betriebsdrücken
bis zu too Atm. und mehr gewährleistet ist. Zweckmäßig wird dabei selbst bei ovaler,
kreisförmig abgeflachter oder rechteckiger Öffnung die Dichtfläche so angeordnet,
daß sie abgedreht werden kann. Die Dichtung kann rein metallisch sein. Der einfacheren
Herstellung wegen wird man jedoch vielfach eine dünne Dichtung von 11, bis i mm
starkem Dichtmatenial, z. B. Klingerit, zwischen die Dichtfuge legen.
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Für längere Behälter kann es für die Herstellung von Vorteil sein,
wenn der das Mannloch enthaltende Behälterteil für sich hergestellt und danach erst
mit den übrigen Teilen des Behälters vereinigt wird. Das Verbinden kann durch Rundnietungen
oder durch Schweißen geschehen. In einem solchen Falle empfiehlt es sich, zum mindesten
die Endbearbeitung der Sitzfläche des llannlochdeckels am fertigen Behälter vorzunehmen,
um die beim Verbinden der einzelnen Behälterteile etwa entstehenden Zerrungen und
deren Einfluß auf die Dichtfläche auszugleichen.
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Auf der Zieichnung sind in Abb. i bis einige Ausführungsbeispiele
von Behältern nach der Erfindung gezeigt.
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Die in den Abb. i und 2 veranschaulichte Ausführungsform eines Dampfsammlers
A einer Kesselanlage für hochgespannten Dampf besteht aus drei Teilen
b, c und d. Der mittlere Teil c ist mit einer in den Innenraum des Kessels
sich erstreckenden Verstärkung c versehen. Auf der oberen Fläche x der Verstärkung
c sitzt der Deckel f auf, der durch die Schrauben i und die Bügel
h in seiner Lage gehalten wird. Ein am Deckel f befestigter Ring g dient
zweckmäßig zum Sichern des Deckels gegen Drehung. Zwischen die Dichtfuge kann ein
Dichtring aus Metall, Klingerit oder ähnlichem Material eingelegt werden. Die Fläche
x und die untere aufsitzende Fläche des Deckels f sind bearbeitet. Der Deckel f
wird auf der Fläche x genau aufgepaßt, indem die zusammenstoßenden Flächen aufeinandergeschliffen.
aufgeschabt o. dgl. werden.
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Bei den in den Abb. r und 2 dargestellten Behältern sind die Teile
h, c und d für sich allein angefertigt. Die Verstärkung e ist durch Pressen,
Schirieden o. dgl. aus demselben Stück wie der Teil c hergestellt. Die Fläche r
und die mit ihr zusaninienwirkendc Fläche des Mannlochdeckels werden zweckmäßig
vor der Vereinigung des Kessels c mit den anderen Teilen roh bearbeitet. Das eigentliche
Aufpassen des Deckels geschieht jedoch erst nach erfolgter Vereinigung der Teile
b, c und d.
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In den Abb. 3 und d. ist eine andere Ausführungsform eines nach der
Erfindung hergestellten Hoch.druckkesselteiles veranschaulicht. Dieser besteht aus
dem Mittelteil k und den beiden Seitenteilen iit und. n, die durch Rundnietung
vereinigt sind. Die Verstärkung c ist hier an der Außenseite der Wandung des Mittelteiles
k angebracht. Die Dichtungsfläche 3- befindet sich an der Innenseite: sie ist kreisrund
(obgleich der Deckel langrund ausgebildet ist), um abgedreht und geschliffen werden
zu können. w sind die Wasserröhren des Kess°ls.
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In den Abb. g und 6 ist eine Ausführungsform eines Kesselbehälters
nach der Erfindung veranschaulicht, bei dem der bzw. die Mannlochdeckel nicht im
Mittelstück t, sondern in den Seitenteilen v und it angebracht sind. An Stelle
eines einfachen Deckels sind hier beispielsweise zwei Deckel r und s vorgesehen.
Durch Schrauben i wird der Innendeckel s auf die Sitzfläche x gepreßt. Der Außendeckel
r ersetzt einerseits die Bügel h, anderseits unterstützt er den Innendeckel s. Der
Außendeckel verhütet bei einem Undichtwerden der Dichtfuge, daß der hochgespannte
Dampf sofort unter freiem Druck ins Freie strömen und dabei jemanden verletzen kann.
Ordnet man außerdem an dem Deckel r ein Abflußröhrchen t an, so kann man den durch
Undichtheiten ausströmenden Dampf unschädlich abführen. w sind wieder die Wasserröhren
des Hochdruckkessels.