TECHNISCHES GEBIET
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Blutsammelröhrchen der
durch die Merkmale nach dem Anspruch 1 definierten Art zum
Sammeln bzw. Abnehmen von Blut o. dgl.
HINTERGRUND DES STANDS DER TECHNIK
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Ein Blutsammelröhrchen der in Fig. 7 gezeigten Art wurde
bisher für das Sammeln von Blut oder die Blutabnahme benutzt,
das bzw. die typischerweise für klinische oder biochemische
Tests vorgenommen wird. Fig. 7 ist eine Schnittansicht eines
herkömmlichen Blutsammelröhrchens vor der Benutzung, während
Fig. 8 das gleiche Blutsammelröhrchen im Schnitt nach der
Benutzung zeigt. In der allgemeinen Benutzungsform wird das
Blutsammelröhrchen mit einem Halter 12 kombiniert, der mit
einer gegenüberliegende zugeschärfte Enden aufweisenden Nadel
16 versehen ist.
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Gemäß Fig. 7 weist das Blutsammelröhrchen 10 einen
Rohrkörper 11 und einen in dessen Öffnung eingesetzten Stopfen 14
auf. Der Rohrkörper 11 besteht im allgemeinen aus einem
Werkstoff wie Glas oder durchsichtiges Harz, während der Stopfen 14
aus einem Gummimaterial wie vulkanisierter Butylgummi geformt
ist. Im Rohrkörper 11 wird ein Unterdruck aufrechterhalten. Wie
noch näher beschrieben werden wird, ist es möglich, eine
Hohlnadel in den Stopfen 14 einzustechen; zudem ist es nötig, die
Luftdichtheit des Blutsammelröhrchens 10 durch Verschließen des
Nadelloches, das nach dem Herausziehen der Hohlnadel
zurückbleiben kann, aufrechtzuerhalten. Diesbezüglich wurde es bisher
als zweckmäßig angesehen, den Stopfen 14 aus einem
Dichtmaterial wie Gummi zu verwenden.
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Andererseits weist ein Blutsammel-Halter 12 einen
zylindrischen Halterkörper 15 auf, der an seinem unteren Ende offen
ist und an dessen oberem Endabschnitt eine Hohlnadel 16
angebracht ist. Die Anbringung der Nadel 16 erfolgt durch
Aufschrauben eines Stutzens (hub) 17 der Nadel 16 auf einen am
oberen Endabschnitt des Halterkörpers 15 geformten
Gewindeabschnitt 18. Das Vorderende 16A der Nadel 16 ist mit einem
scharf zugespitzten Ende versehen, das so geformt ist, daß es
die Haut zu durchstechen vermag, während das hintere Ende 16B
der Nadel 16 ein scharf zugespitztes Ende aufweist, welches den
am Rohrkörper 11 angebrachten Stopfen 14 zu durchstechen
vermag. Zudem ist das hintere Ende 16B von einem hüllenartigen
elastischen Körper, z. B. einer Gummispitze bzw. -tülle 19
umschlossen.
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Wenn mittels des Blutsammelröhrchens 10 und des
Blutsammel-Halters 12, die jeweils die beschriebene Ausgestaltung
aufweisen, Blut gesammelt bzw. abgenommen werden soll, wird
zunächst das Vorderende 16A der am Halter 12 befestigten Nadel
16 in ein Blutgefäß eingestochen. Sodann wird das
Blutsammelröhrchen 10 in den Halterkörper 15 eingesetzt oder
eingeschoben. Gemäß Fig. 8 wird dabei die Nadel 16 durch die Gummispitze
19 hindurch- und dann in den in das Blutsammelröhrchen 10
eingesetzten Stopfen 14 eingestochen, wobei die Hohlnadel 16 mit
ihrem hinteren Ende 16B in das Innere des Rohrkörpers 11, in
welchem ein reduzierter Innendruck herrscht, eingestochen bzw.
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eingeführt wird. In diesem Zustand wird die Gummispitze 19 im
Raum zwischen dem Stopfen 14 und dem Halterkörper 15
balgenförmig zusammengedrückt. Infolgedessen ist es dann möglich,
Blut durch das Vorderende 16A der Hohlnadel 16 in Richtung auf
ihr hinteres Ende 16B einzuführen, weil der Innendruck des
Blutsammelröhrchens 10 auf einer reduzierten Größe (einem
Unterdruck) gehalten wird. Das so eingeführte Blut kann in das
Blutsammelröhrchen 10 fließen, womit der Blutsammelvorgang
durchgeführt wird.
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Wenn im Inneren des Blutsammelröhrchens 10 eine
vorbestimmte Blutmenge gesammelt worden ist, wird das
Blutsammelröhrchen 10 in der durch einen Pfeil B (sh. Fig. 8)
angedeuteten Richtung Halter 12 abgenommen. Dabei nimmt die Gummispitze
19 wieder ihre ursprüngliche Form an. Wenn eine weitere
Blutmenge gesammelt werden soll, kann ein neuer Rohrkörper 11 in
den Halterkörper 15 eingesetzt werden. Nach Abschluß des
Blutsammelvorgangs wird der Blutsammel-Halter 12 von der Haut
entfernt.
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Es ist zu bemerken, daß der Innendruck des
Blutsammelröhrchens 10 nicht notwendigerweise auf einer reduzierten Größe
gehalten zu werden braucht.
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Um das so gesammelte Blut für Test- oder
Untersuchungszwecke aus dem Blutsammelröhrchen 10 mit der beschriebenen
Ausgestaltung zu entnehmen, muß ein als "Entstöpseln"
bezeichneter Vorgang durchgeführt werden, d. h. der Stopfen 14 (z. B.
ein Gummistopfen) muß unter Ausübung einer großen Kraft aus der
Öffnung des Rohrkörpers 11 herausgezogen werden. Wenn der
Stopfen 14 aus einem elastischen Material wie Gummi besteht,
wirft der genannte Vorgang jedoch verschiedene Probleme auf:
Beispielsweise kann unter einem Ruck, der beim Herausziehen des
Stopfens 14 aus dem Rohrkörper 11 auftreten kann, das am
Rohrkörper 14 (bzw. 11) haftende Blut in die Luft oder auf die
Hände des Benutzers o. dgl. verspritzt werden. Es besteht somit
ein großer Bedarf nach einer Lösung dieses Problems. Außerdem
wird in einem automatischen Testsystem angestrebt, das Blut zu
entnehmen, ohne den Stopfen 14 aus dem Rohrkörper 11 zu
entfernen. Wenn jedoch eine Nadel unmittelbar durch den Stopfen 14,
ohne diesen aus dem Rohrkörper 11 zu entfernen,
hindurchgestochen wird, wird die Nadel aufgrund der großen Dicke des
Gummistopfens 14 verbogen; diese Erscheinung erschwert die
Realisierung eines solchen Vorgangs.
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Wenn ferner das beschriebene Blutsammelröhrchen 10 mit
reduziertem Innendruck in einer Fabrik hergestellt werden soll,
wird der im Rohrkörper 11 herrschende Druck üblicherweise auf
einen zweckmäßig reduzierten Wert entsprechend der zu
sammelnden Blutmenge voreingestellt. Das so hergestellte
Blutsammelröhrchen 10 wird gewöhnlich bis zur Benutzung in der Nähe des
Benutzers in einer Klinik oder in einem Ärzteraum aufbewahrt.
Obgleich das Blutsammelröhrchen 10 bei jedem Benutzer während
einer unterschiedlichen Zeitspanne aufbewahrt wird, kann es für
eine Zeit von 2 - 3 Jahren aufbewahrt werden. Während der
Aufbewahrung des Blutsammelröhrchens 10 über einen derart langen
Zeitraum hinweg kann über den vom Stopfen 14 eingenommenen
Abschnitt Luft in das Röhrchen 10 eindringen. In diesem Fall
kann der im Inneren des Blutsammelröhrchens 10 herrschende
Unterdruck nicht einwandfrei aufrechterhalten werden; wenn dann
ein solches Röhrchen 10 für Blutsammelzwecke benutzt wird, ist
es schwierig, eine vorbestimmte Blutmenge zu sammeln bzw.
abzunehmen. Zur Gewährleistung von Luftdichtheit des
Blutsammelröhrchens 10 während seiner Aufbewahrung oder Lagerung sind aus
diesem Grund bereits verschiedene Methoden in Erwägung gezogen
worden: Beispielsweise wird die Dicke des Stopfens 14
vergrößert oder die Zusammensetzung des Gummimaterials
berücksichtigt. Bei einer Vergrößerung der Dicke des Stopfens 14 wird
es allerdings schwierig, die Nadel 16 in ihn einzustechen, so
daß der Benutzer zur Durchführung eines schwierigen
Arbeitsgangs gezwungen sein kann.
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Weiterhin verändert sich auch das äußere Aussehen des
Blutsammelröhrchens 10 mit dem genannten Stopfen 14 für den
Rohrkörper 11 nicht, wenn der Stopfen 14, nachdem er erst
einmal entfernt worden ist, wieder an seiner vorgesehenen
Stelle eingesetzt wird; demzufolge besteht die Möglichkeit für
die Benutzung des Blutsammelröhrchens 10, dessen Unterdruck
nicht einwandfrei aufrechterhalten ist, für das Sammeln von
Blut.
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Ein Blutsammelröhrchen zur Verwendung in einer
Blutsammelvorrichtung ist aus der EP-A-0059297 bekannt. Dieses
Blutsammelröhrchen umfaßt die Merkmale nach dem Oberbegriff von
Anspruch 1. Das Dichtungselement dieses Röhrchens bedeckt die
Gesamtoberfläche eines Gassperrenelements, das die Öffnung
eines Rohrkörpers abdeckt oder verschließt. Im Zusammenhang mit
diesem bisherigen Sammelröhrchen ist nicht erwähnt, das
Verschlußelement kleiner oder größer als das Gassperrenelement
auszubilden, und spezielle Vorteile eines solchen baulichen
Merkmals sind ebenfalls nicht erwähnt.
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Die AT-B-380392 offenbart eine Verschlußvorrichtung für
luftevakuierte rohrförmige Behälter. Obgleich dabei für das
Gassperrenelement und das Dichtungselement ähnliche Werkstoffe
wie bei der Erfindung verwendet werden, ist das
Dichtungselement nach dieser Veröffentlichung in der Form und mit der
Funktion einer Kappe vorgesehen, die in die Öffnung eines
Röhrchens einstöpselbar ist. Zur Gewährleistung ausreichender
Abdichteigenschaften muß der Stopfen aus Gummi mit einer
beträchtlichen Dicke geformt sein, so daß die
Verschlußvorrichtung für automatische Verarbeitung in
Serumproben(nahme)vorrichtungen ungeeignet ist.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung
eines Blutsammelröhrchens, das ohne die Notwendigkeit für einen
sog. "Entstöpselungs"-Vorgang einfach zu handhaben ist. Gemäß
einem anderen Merkmal soll ein Blutsammelröhrchen geschaffen
werden, das sich ohne die Notwendigkeit für das Abziehen des
Verschlußelements vor der Entnahme des Bluts besonders für die
Verarbeitung (Handhabung) in automatischen
Serumprobenvorrichtungen eignet. Weiterhin soll die Aufgabe gelöst werden,
ein Blutsammelröhrchen bereitzustellen, aus dem Blut mittels
der automatischen Serumprobenvorrichtung (serum sampler)
schnell und einfach entnehmbar sein soll; ferner besteht die
Aufgabe der Schaffung eines Blutsammelröhrchens, das zwischen
dem Blut sammeln und der Weiterverarbeitung sicher handhabbar
sein soll, ohne das Problem eines selbsttätigen oder
versehentlichen Abziehens des Verschlußelements aufzuwerfen.
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Noch eine weitere Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung
eines Blutsammelröhrchens, das seine Luftdichtheit während des
Zeitraums von der Herstellung bis zur Benutzung aufrecht
zuerhalten vermag, mit einer Hohlnadel durchstechbar ist und
weiterhin auch nach dem Herausziehen der Hohlnadel die
Luftdichtheit aufrechtzuerhalten vermag.
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Erfindungsgemäß umfaßt bei einem Blutsammelröhrchen mit
einem Rohrkörper, der am einen Ende offen und am anderen Ende
geschlossen ist, und einem Verschlußelement, das mittels einer
Hohlnadel durchstechbar und mit dem Umfangsrand der Öffnung des
Rohrkörpers (rohrförmigen Körpers) (klebend) verbunden ist, um
die Öffnung dichtend zu verschließen, wobei der Innendruck des
Blutsammelröhrchens reduziert ist, das genannte
Verschlußelement (seinerseits) : ein Gassperrenelement mit hoher
Luftdichtigkeit, um den Reduktionsgrad im Innendruck des
Blutsammelröhrchens während einer Zeitspanne von der
Herstellung bis zur Blutabnahme im wesentlichen
aufrechtzuerhalten, wobei das Gassperrenelement die Gesamtoberfläche der
Öffnung des Rohrkörpers verdeckt oder abdeckt und (mit diesem)
mit einer solchen Bindungskraft, die bei Bedarf ein Abziehen
erlaubt, (klebend) verbunden ist; und ein Dichtungselement,
welches das Nadelloch, das nach dem Herausziehen der zur
Blutabnahme in das Verschlußelement eingestochenen Hohlnadel
möglicherweise verbleibt, zu verschließen vermag; wobei das
Blutsammelröhrchen dadurch gekennzeichnet ist, daß das
Dichtungselement einen kleineren Durchmesser als die durch das
Gassperrenelement verdeckte Öffnung aufweist und im Zentrum des
Gassperrenelements angebracht ist, und daß der Innendruck
entsprechend der abzunehmenden Blutmenge reduziert ist.
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Ein Merkmal der Erfindung besteht somit darin, daß der
Werkstoff für das Verschlußelement (oder -glied) und dessen
Dicke so gewählt sind, daß die Dichtung mittels der Hohlnadel
durchstechbar ist.
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Ein anderes Merkmal der Erfindung besteht darin, daß das
Verschlußelement mit dem Rohrkörper unter Nutzung einer
Klebekraft (klebend) verbunden ist, die das Abziehen des
Verschlußelements bei Bedarf vom Rohrkörper zuläßt.
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Noch ein anderes Merkmal der Erfindung besteht darin, daß
das Gassperrenelement mit dem Umfangsrand der Öffnung so
(klebend) verbunden ist, daß diese Öffnung vollständig verdeckt
sein kann.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß das
Dichtungselement auf eine Oberfläche des Gassperrenelements
aufgetragen ist.
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Noch ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß
die (das) Gassperre(nelement) aus Aluminiumfolie oder einem mit
aufgedampftem Aluminium beschichteten Film hergestellt ist.
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Gemäß noch einem weiteren Merkmal der Erfindung besteht
das Dichtungselement aus vulkanisiertem Gummi (bzw. Kautschuk).
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Das weitere Merkmal der Erfindung besteht darin, daß das
Verschlußelement materialeinheitlich mit einem ein Abziehen
begünstigenden Stück, welches das Abziehen des
Verschlußelements von der Öffnung des Rohrkörpers erleichtert, geformt ist.
KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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In den Zeichnungen zeigen:
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Fig. 1 eine schematische Schnittansicht eines bekannten
Beispiels eines Blutsammelröhrchens zur Darstellung
seines Zustands vor der Benutzung,
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Fig. 2 eine schematische Schnittansicht des bekannten
Beispiels, welche jedoch den Zustand nach der
Benutzung desselben zeigt,
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Fig. 3 eine schematische perspektivische Darstellung der Art
und Weise der Blutentnahme aus einem Arm des
menschlichen Körpers mittels des Blutsammelröhrchens gemäß
der vorliegenden Erfindung,
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Fig. 4 eine schematische Schnittansicht einer bevorzugten
Ausführungsform eines Blutsammelröhrchens gemäß
dieser Erfindung zur Veranschaulichung seines
Zustands vor der Benutzung,
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Fig. 5 eine schematische Schnittansicht einer Abwandlung der
Ausführungsform nach Fig. 4,
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Fig. 6 eine schematische Schnittansicht einer anderen
bevorzugten Ausführungsform eines Blutsammelröhrchens
gemäß dieser Erfindung zur Veranschaulichung seines
Zustands vor der Benutzung,
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Fig. 7 eine schematische Schnittansicht einer herkömmlichen
Art des Blutsammelns (bzw. Blutsammelröhrchens -
A.d.U.) zur Darstellung seines Zustands vor der
Benutzung und
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Fig. 8 eine schematische Schnittansicht der herkömmlichen
Art des Blutsammelröhrchens zur Darstellung seines
Zustands nach der Benutzung.
BESTE AUSFÜHRUNGSART DER ERFINDUNG
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Gemäß Fig. 1 umfaßt ein bisher bekanntes
Blutsammelröhrchen 20 folgendes: Einen rohrförmigen Körper bzw. Rohrkörper
21, der am einen Ende offen und am anderen Ende geschlossen
ist, und ein Verschlußelement 24, durch das eine Hohlnadel
hindurchstechbar ist und das mit dem Umfangsrand der Öffnung
des Rohrkörpers 21 (klebend) verbunden ist, um diese Öffnung
(dicht) zu verschließen. Der Innendruck des Blutsammelröhrchens
20 ist auf einer reduzierten Größe gehalten. Der Rohrkörper 21
besteht zweckmäßig aus einem Werkstoff mit hoher
Gasabsperrfähigkeit; im Hinblick darauf wird vorzugsweise Glas,
Polyvinylchlorid oder ein Polyethylenterephthalat-Acrylnitrilharz
verwendet. Der Rohrkörper 21 kann nach einem gegebenen
Verfahren, wie Blasformen, Tiefziehformen oder Vakuumformen,
geformt sein. Wenn dabei der Rohrkörper 21 aus einem Werkstoff
geringer Gasabsperrfähigkeit geformt ist, wird die Außen- oder
Innenwand des Rohrkörpers 21 vorzugsweise mit einer (einem)
Gassperrenfolie oder -film aus Polyvinylalkohol oder einem
Polyethylen/Vinylalkohol-Copolymeren o. dgl. überzogen. Wenn der
Rohrkörper 21 aus Polyvinylalkohol geformt ist, wird die
Innenwand des Rohrkörpers 21 vorzugsweise mit einem Antieluierfilm
(anti-elution film) überzogen, um zu verhindern, daß sich ein
im Vinylchlorid enthaltener Stabilisator im gesammelten bzw.
abgenommenen Blut löst.
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Weiterhin ist in der Innenwand des geschlossenen
Endabschnitts des Rohrkörpers 21 ein Antikoagulationsmittel (ein ein
Gerinnen verhinderndes Mittel) wie Heparinpulver, EDTA-2K
o. dgl. enthalten. Wenn Blut in das Innere des Rohrkörpers 21
eingeleitet wird, kann sich das Antikoagulationsmittel im Blut
lösen. Es ist darauf hinzuweisen, daß in die Innenwand des
geschlossenen Endabschnitts des Rohrkörpers 21 ein
Serumtrennmittel oder ein Gerinnungs- bzw.
Koagulationsbeschleunigungsmittel eingearbeitet sein kann.
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Ein film- oder folienartiges Verschlußelement 24, das am
Umfangsrand der oberen Öffnung des Rohrkörpers 21 angebracht
ist, weist auf einer Unterseite desselben ein höchst
luftdichtes Gassperrenelement 25 und über einer Oberseite desselben
ein Dichtungselement 26 auf. Das Verschlußelement (oder auch
-glied) 24 ist mit dem Gassperrenelement 25 schichtweise derart
kombiniert, daß diese beiden Elemente mit dazwischen
angeordnetem Dichtungselement 26 aufeinandergelegt sind. Weiterhin ist
auf eine Unterseite des Gassperrenelements 25 ein
Klebmittelfilm 27 aufgetragen. Genauer gesagt das Verschlußelement 24
ist am Umfangsrand der oberseitigen Öffnung des Rohrkörpers 21
durch Verkleben des Klebmittelfilms 27 mit dem Umfangsrand
dieser Öffnung angebracht. Das Gassperrenelement und das
Dichtungselement können, nebenbei bemerkt, auch mit der Oberseite
nach unten bzw. in umgedrehter Anordnung positioniert sein. Der
Klebmittelfilm wird nicht notwendigerweise benötigt; es ist
auch möglich, ein Klebmittel auf den Umfangsrand der oberen
Öffnung des Rohrkörpers 21 auf zutragen, um damit die Gassperre
(klebend) mit dieser Öffnung zu verbinden. Ebenso können das
Verschlußelement 24 und der Rohrkörper 21 jeweils aus
Werkstoffen, die gegenseitige Löslichkeit besitzen, bestehen, wobei
es möglich ist, das Verschlußelement 24 am Umfangsrand der
oberen Öffnung des Rohrkörpers 21 durch gegenseitige Bindung
der Bauelemente 24 und 21 durch Verschmelzen und ohne Benutzung
eines Klebmittels zu befestigen. Zur Gewährleistung der
Verbindung mit einer sog. leichten Abziehbarkeit ist es ferner auch
möglich, eine solche Bindungsfestigkeit zu wählen, daß das
Verschlußelement 24 vom oberen Öffnungsabschnitt abziehbar ist, um
danach das vollständige Öffnen (unplugging) zu ermöglichen.
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Das Gassperrenelement 25 besteht vorzugsweise aus einem
Material einer hohen Luftdichtheit, so daß der Reduktionsgrad
im Innendruck des Rohrkörpers 21 im wesentlichen
aufrechterhalten werden kann, bis das Blutsammelröhrchen 20 benutzt wird,
d. h. bis eine noch näher zu beschreibende Nadel zum Zwecke der
Blutabnahme in das folienartige Verschlußelement 24
eingestochen wird. Im Hinblick darauf besteht das Gassperrenelement
25 aus Metallfolie wie Aluminiumfolie oder einem Harzfilm aus
einem Ethylen/Vinylalkohol-Copolymeren, Polyvinylidenchlorid
o. dgl. Bevorzugt wird ein Film aus Aluminiumfolie oder ein Film
bzw. eine Folie verwendet, der bzw. die mit aufgedampftem
Aluminium beschichtet ist, wobei beide Folienarten gute
Gassperreneigenschaften besitzen. Die Dicke des Gassperrenelements,
durch welches die Nadel hindurchgestochen wird, beträgt 5 bis
300 um, vorzugsweise 20 bis 100 um, wobei diese Dicke nicht
notwendigerweise gleichmäßig ist. Bevorzugt besteht das
Dichtungselement 26 aus einem Material, welches die
Flüssigkeitsdichtheit des Blutsammelröhrchens 20 durch Verschließen
des Nadellochs zu erhalten vermag, das nach Benutzung des
Blutsammelröhrchens 20 zurückbleiben kann, d. h. nachdem eine noch
zu beschreibende Nadel in das folienartige Verschlußelement 24
eingestochen und aus ihm herausgezogen worden ist. Im Hinblick
darauf besteht das Dichtungselement 26 aus einem Kautschuk-
oder Gummimaterial, ausgewählt aus der Gruppe Naturkautschuk,
Isoprenkautschuk oder -gummi, Styrolbutadien-Kautschuk oder
-Gummi, Silikonkautschuk oder -gummi sowie thermoplastisches
Elastomer. Vorzugsweise wird vulkanisierter Gummi aufgrund
seiner guten Dichtungseigenschaften verwendet. Die Dicke des
mittels der Nadel durchstechbaren Dichtungselements beträgt 0,1
bis 7 mm, vorzugsweise 0,5 bis 2 mm.
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Andererseits umfaßt ein Blutsammel-Halter 22 einen an
seinem unteren Ende offenen zylindrischen Halterkörper 29, an
dessen oberem Endabschnitt eine Hohlnadel 30 angebracht ist.
Die Anbringung der Nadel 30 erfolgt durch Aufschrauben der Nabe
oder des Stutzens 31 der Nadel 30 auf einen Gewindeabschnitt
32, der am oberen Endabschnitt des Halterkörpers 29 ausgebildet
ist. Ein Vorderende 30A der Nadel 30 ist mit einem scharf
zugespitzten Ende versehen, das zur Ermöglichung eines
Durchstechens der Haut geformt ist, während ein hinteres Ende 30B
der Nadel 30 mit einem scharf zugespitzten Ende versehen ist,
welches das am Blutsammelröhrchen 20 angebrachte folienartige
Verschlußelement 24 zu durchstechen vermag. Weiterhin ist das
hintere Ende 30B in einen hüllenartigen elastischen Körper,
z. B. eine Gummispitze (bzw. -tülle) 33 eingeschlossen.
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Bezüglich des oben beschriebenen Sammelröhrchens ist ein
konkretes Beispiel für die Ausgestaltung des
Blutsammelröhrchens 20 im folgenden angegeben:
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Rohrkörper : Ein Polyethylenterephthalatharz wird im
Spritzguß zur Herstellung eines Rohrkörpers eines Volumens
von 10 cm³ bzw. ml verwendet.
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Folienartiges Verschlußelement:
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1) Das Verschlußelement ist oder wird aus einer
Dichtungsfolie aus vulkanisiertem Naturkautschuk bzw.
-gummi hergestellt;
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2) das Gassperrenelement besteht aus einer laminierten
Folie aus Aluminiumfolie (10 um) und Nylonfilm oder
-folie (12 um); und
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3) der Klebmittelfilm besteht aus einem
Polyethylenterephthalatfilm (25 um).
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Die Elemente 1), 2) und 3) werden mit Hilfe eines
Epoxyklebmittels in Schichten oder Lagen miteinander (klebend)
verbunden.
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Der Körper des Blutsammelröhrchens ist durch
Wärmeverschmelzen des Klebmittelfilms des folienartigen
Verschlußelements mit dem Umfangsrand der oberen Öffnung des genannten
Rohrkörpers unter einem vorbestimmten reduzierten Druck
geformt.
WIRKUNGSWEISE DES BEISPIELS
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Wenn unter Verwendung des Blutsammelröhrchens 20 der oben
beschriebenen Ausgestaltung Blut gesammelt bzw. abgenommen
werden soll, wird zunächst, wie z. B. in Fig. 3 gezeigt, das
Vorderende 30A der am Blutsammel-Halter 22 befestigten Nadel 30
in die Haut eines Arms eingestochen. Sodann wird das
Blutsammelröhrchen 20 in der durch einen Pfeil C angedeuteten Richtung
in den Halterkörper 29 eingesetzt oder eingesteckt. Dabei wird
gemäß Fig. 2 die Nadel 30 durch die Gummispitze 33 und sodann
in das in das Blutsammelröhrchen 20 eingesetzte folienartige
Verschlußelement 24 eingestochen, so daß dabei die Hohlnadel 30
mit ihrem hinteren Ende 30B in das Innere des Rohrkörpers 21,
in welchem ein reduzierter Innendruck herrscht, eingeführt
wird. In diesem Zustand ist oder wird die Gummispitze 33 im
Raum zwischen dem folienartigen Verschlußelement 24 und dem
Halterkörper 29 zu einer balgenartigen Form zusammengedrückt.
Infolgedessen wird es möglich, über das Vorderende 30A der
Hohlnadel 30 Blut zum hinteren Ende 30 derselben einzuführen,
weil der Innendruck des Rohrkörpers 21 auf einer reduzierten
Größe gehalten ist. Das so eingeführte Blut kann in den
Rohrkörper 21 fließen, um damit den Blutabnahmevorgang
abzuschließen bzw. durchzuführen.
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Wenn im Inneren des Rohrkörpers 21 eine vorbestimmte
Blutmenge gesammelt worden ist, wird das Blutsammelröhrchen 20
in der durch einen Pfeil D angedeuteten Richtung aus dem
Blutsammel-Halter 22 herausgezogen. Dabei nimmt die Gummispitze 33
aufgrund der Elastizität des Gummis ihre ursprüngliche Form
wieder an. Wenn eine zusätzliche Blutmenge abgenommen werden
soll, kann ein neuer Rohrkörper 21 in den Halterkörper 29
eingesetzt werden. Nach Beendigung der Blutabnahme wird der
Blutsammel-Halter 22 vom Arm 34 entfernt.
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Da im folienartigen Verschlußelement 24 das
Gassperrenelement 25 vorhanden ist, kann das Blutsammelröhrchen 20 mit
der beschriebenen Ausgestaltung seine Luftdichtheit während
einer Periode von Herstellung bis Benutzung aufrechterhalten.
Das Vorhandensein des Dichtungselements 26 ermöglicht es dem
Verschlußelement 24 eindeutig, die Luftdichtheit zu
gewährleisten, nachdem die Nadel 30 in das Verschlußelement 24
eingestochen und aus ihm herausgezogen worden ist. Durch das
Vorhandensein der Gassperre 25 entfällt ferner die Notwendigkeit
für eine Vergrößerung der Dicke des Dichtungselements 26, wie
dies bisher zur Aufrechterhaltung des Reduktionszustands des
Innendrucks erforderlich war; die Nadel läßt sich somit ohne
weiteres in das folienartige Verschlußelement 24 einstechen
bzw. durch dieses hindurchstechen. Da die Dicke des
Dichtungselements 26 verringert sein kann, kann darüber hinaus die Nadel
einer automatischen Serumprobenvorrichtung unmittelbar durch
das Verschlußelement 24 hindurchgeführt werden. Nach der
Blutabnahme, gefolgt von Zentrifugenbehandlung, kann daher das
Blutabnahmeröhrchen 20 unmittelbar in die automatische
Serumprobenvorrichtung eingesetzt werden, und zwar ohne die
Notwendigkeit für ein Abziehen des Verschlußelements 24 vom
Öffnungsabschnitt des Rohrkörpers 21, wodurch die
Serumprobenuntersuchung ermöglicht wird.
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Außerdem ist das Verschlußelement 24 mit dem
Öffnungsabschnitt des Rohrkörpers 21 (klebend) verbunden, so daß das
Blutsammelröhrchen 20 ohne weiteres von einem solchen
unterscheidbar ist, dessen Druckreduktionsgrad nach erfolgtem Öffnen
des Verschlußelements beeinträchtigt bzw. verringert worden
ist.
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Da beim beschriebenen Beispiel das Dichtungselement 26 auf
die Oberseite des Gassperrenelements 25 aufgebracht ist, kann
ein Bruch des folienartigen Gassperrenelements 25 durch die
Kraft, die beim Einstechen der Nadel 30 in das Verschlußelement
24 auf das Element 25 ausgeübt wird, verhindert werden.
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Da darüber hinaus beim beschriebenen Beispiel das
Gassperrenelement 25 über den Klebmittelfilm 27 innig oder fest mit
dem Umfangsrand der Öffnung des Rohrkörpers 21 verklebt ist,
kann der im Röhrchen herrschende Druck nach der Blutabnahme auf
einer reduzierten Größe gehalten werden, so daß die
Verunreinigung des abgenommenen Bluts vollständig vermieden werden kann.
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Es ist darauf hinzuweisen, daß beim beschriebenen Beispiel
die Möglichkeit oder Wahrscheinlichkeit für das Auftreten der
als "Rückschlagen" bezeichneten Erscheinung besteht, bei
welcher bei der Blutabnahme der Rohrkörper 21 aufgrund der
Elastizität der in den Halter 22 eingebauten Gummi spitze 33 aus dem
Blutsammel-Halter 22 herausgedrückt wird. Zur Vermeidung dieses
Problems kann am Umfang der Öffnung des Rohrkörpers 21 ein
Vorsprung (Bund) angeformt sein, während eine entsprechende Nut
oder Rille in der Innenwand des Haltekörpers 29 vorgesehen sein
kann, derart, daß Vorsprung und Bund bei einem
Blutabnahmevorgang miteinander in Eingriff stehen.
BEVORZUGTE AUSFÜHRUNGSFORMEN DER ERFINDUNG
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Fig. 4 ist eine schematische Schnittansicht einer
bevorzugten Ausführungsform des Blutsammelröhrchens gemäß dieser
Erfindung, welche den Zustand dieses Röhrchens vor der
Benutzung veranschaulicht.
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Ein Blutsammelröhrchen 40 weist einen Rohrkörper 41 auf,
wobei am Umfangsrand der oberseitigen oder oberen Öffnung des
Rohrkörpers 41 ein Verschlußelement 42 angebracht ist. Der
Rohrkörper 41 ist durch Blasformen aus einem Acrylnitrilharz,
wie es unter der Handelsbezeichnung Barex 210 (Hersteller:
Mitsui Toatsu Kabushiki Kaisha) bekannt ist, geformt, und die
Innenwand des Rohrkörpers 41 ist mit wasserlöslichem Silikon
zur Verhinderung des Anhaftens von Blutklumpen beschichtet,
welches Silikon unter der Handelsbezeichnung SF8421
(Hersteller: Torei Silicone Kabushiki Kaisha) bekannt ist und auch
für die Behandlung eines herkömmlichen Stopfens aus
vulkanisiertem Gummi benutzt wird. An der Innenwand des geschlossenen
Endabschnitts des Rohrkörpers 41 ist Glaspulver (5 mg) als
Koagulationsbeschleunigungsmittel angeklebt oder angebracht.
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Das Verschlußelement 42 ist unter Benutzung eines
Klebmittelfilms 43 einer Dicke von 25 um, z. B. eines unter der
Handelsbezeichnung Barex 210 Film (Hersteller: Mitsui Toatsu
Kabushiki Kaisha) bekannten Films, innig mit dem Umfangsrand
der Öffnung des Rohrkörpers 41 (klebend) verbunden. Das
Verschlußelement 42 beinhaltet ein Gassperrenelement 44 (12 um
dicke Polyethylenterephthalatfolie, mit aufgedampftem Aluminium
beschichtet), das an der Oberseite des Klebmittelfilms 43
vorgesehen ist, und ein Dichtungselement 45 (1,2 mm dicker
vulkanisierter Naturkautschuk), das am Gassperrenelement 44
angebracht ist. Letzteres wird im voraus mit dem Klebmittelfilm 43
unter Verwendung eines Epoxyklebmittels verklebt, worauf das
Dichtungselement 45 unter Verwendung von Gummipaste mit der
Oberseite des Gassperrenelements 44 (klebend) verbunden wird.
Mit anderen Worten: das Dichtungselement 45 ist oder wird nicht
notwendigerweise auf die gleiche Weise, wie beim oben
beschriebenen Beispiel, über der Oberseite des Gassperrenelements 44
aufgebracht. Das Dichtungselement 45, das einen kleineren
Durchmesser als das Gassperrenelement 44 besitzt, kann im
Mittelbereich des Gassperrenelements 44 angeordnet sein, um
mittels der Nadel 30 durchstochen zu werden.
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Gemäß Fig. 5 kann in einer Abwandlung das Dichtungselement
45 am Mittelbereich der Unterseite des Klebmittelfilms 43
angebracht sein.
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Wenn im Fall des in den Fig. 4 und 5 dargestellten
Verschlußelements 42 das Dichtungselement 45 einen kleineren
Durchmesser als das Gassperrenelement 44 besitzt,
beispielsweise einen Durchmesser entsprechend dem halben Durchmesser der
Öffnung des Rohrkörpers 41, und am Mittelbereich des
Gassperrenelements 44 angebracht ist, kann die Nadel eines
automatischen Untersuchungsgeräts durch den vom Dichtungselement 45
freien ringförmigen Abschnitt des Gassperrenelements 44
hindurchgestochen werden, um Blut (aus dem Röhrchen)
abzuziehen. Der Durchstechwiderstand ist in diesem Fall kleiner als
dann, wenn die Nadel des automatischen Untersuchungsgeräts
durch das Dichtungselement 45 hindurchgestochen wird. Da
hierbei die Nadel nicht durch das Dichtungselement 45
hindurchgeführt wird, kann der Rohrkörper 41 über den Spalt oder
Zwischenraum zwischen der Nadel und dem Nadelloch im
Gassperrenelement 44, in welches die Nadel eingeführt ist, belüftet
werden. Wenn dabei Blut aus dem Blutsammelröhrchen abgezogen
wird, wird der in letzterem herrschende Druck nicht zu einem
Unterdruck, d. h. ein Blutabzieh- oder -absaugvorgang kann
ungehindert durchgeführt werden.
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Fig. 6 ist eine schematische Schnittansicht einer anderen
bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Blutsammelröhrchens zur Darstellung des Zustands dieses Röhrchens vor der
Benutzung.
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Ein Blutsammelröhrchen 50 umfaßt den Rohrkörper 41, der
auf die gleiche Weise wie bei der oben beschriebenen
Ausführungsform ausgebildet ist, und ein durch Tiefziehformen
geformtes Verschlußelement 51, das in die Öffnung des Rohrkörpers
41 eingesetzt ist. Das Verschlußelement 51 umfaßt das am
Mittelbereich der Oberseite des mit dem Klebmittelfilm 43
verklebten Gassperrenelements 44 angebrachte Dichtungselement 45,
und es ist durch Tiefziehformen so ausgebildet, daß es einen
nach unten vorstehenden Abschnitt aufweist, der in die Öffnung
des Rohrkörpers 41 einführbar ist. Außerdem ist die mit Blut in
Berührung gelangende Fläche des Klebmittelfilms 43 vorzugsweise
mit wasserlöslichem Silikon zur Verhinderung des Anhaftens von
Blutklumpen beschichtet. Diese Beschichtung beeinträchtigt
nicht die Bindungsfestigkeit des Films 43.
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Wenn das Verschlußelement aus einem Gassperrenelement und
einem Dichtungselement gebildet ist, brauchen die beiden
letzteren Elemente nicht notwendigerweise miteinander (klebend)
verbunden zu sein.
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Die vorliegende Erfindung umfaßt auch eine weiter
abgewandelte Form des Verschlußelements, das für Abdichtungszwecke
mit dem Umfangsrand der Öffnung des Rohrkörpers (klebend)
verbunden ist, aber nicht notwendigerweise eine Gassperrenfunktion
für hohe Luftdichtheit besitzt. Im folgenden ist eine derartige
abgewandelte Form der vorliegenden Erfindung beschrieben.
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Blutserum für biochemische Untersuchung wurde bisher in
der Weise bereitgestellt, daß unter Verwendung eines Vakuum-
Blutsammelröhrchens Blut gesammelt bzw. abgenommen, das Blut
nach dem Koagulieren bzw. Gerinnen einer Zentrifugenbehandlung
unterworfen, ein Stopfen aus einem Rohrkörper entfernt, eine
Blutserumprobe mittels einer Pipette entnommen und das Serum in
einen Probenbehälter überführt oder Serum mittels einer
automatischen Serumprobenvorrichtung im Probenbehälter gesammelt
wurde. Zur Verhinderung der Verdampfung von Wasser kann eine
einfache Kappe aus Kunststoff auf den Behälter aufgesetzt oder
letzterer mit einer Dichtungsfolie umwickelt werden. Während
des beschriebenen Vorgangs kann der Behälter offen bleiben;
dies ist bezüglich der Verhinderung einer Verunreinigung des
Serums nachteilig. Zur Lösung dieses Problems ist es möglich,
das oben beschriebene Blutsammelröhrchen gemäß der Erfindung zu
verwenden. In diesem Fall benötigt das Blutsammelröhrchen nicht
unbedingt die Glassperrenfunktion, wie bei der oben
beschriebenen Ausführungsform, und kann somit verwendet werden, ohne
daß sein Innendruck auf einer reduzierten Größe gehalten zu
werden braucht. Genauer gesagt: bei dieser abgewandelten Form
wird das Blutsammelröhrchen als der erwähnte Probenbehälter
einer automatischen Serumprobenvorrichtung benutzt.
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Insbesondere wird nach dem Sammeln von Blut in einem Vakuum-
Blutsammelröhrchen, das getrennt bereitgestellt ist, mittels
der automatischen Serumprobenvorrichtung eine Blutprobe aus
diesem Vakuum-Blutsammelröhrchen entnommen. Die entnommene
Blutprobe wird mittels einer Nadel, die in das folienartige
Verschlußelement des Probenbehälter eingestochen ist, in
letzteren eingeführt. In diesem Fall kann vorzugsweise eine
pneumatische Nadel durch das folienartige Verschlußelement
hindurchgestochen werden, um eine Druckerhöhung im Behälter zu
vermeiden. Der einen Behälterkörper und ein folienartiges
Verschlußelement aufweisende Behälter ist im wesentlichen auf die
gleiche Weise, wie in Fig. 1 gezeigt, ausgestaltet. Die
Ausgestaltung dieser abgewandelten Form unterscheidet sich von der
in Fig. 1 dargestellten lediglich dadurch, daß anstelle des
Gassperrenelements gemäß Fig. 1 eine andere Substanz ohne
Gassperreneigenschaft verwendet werden kann. Der Behälterkörper
kann aus Glas oder Kunststoff bestehen. Die Kunststoffe können
aus der Gruppe Polypropylen, Polyethylen, Polystyrol,
Polymethylmethacrylat, Polyvinylchlorid, Polyethylenterephthalat,
AS-Harze, ABS-Harze, Polycarbonat und Ethylen/Vinylacetat-
Copolymere gewählt werden. Das folienartige Verschlußelement
muß eine "Wiederverschließ"-Eigenschaft besitzen, so daß auch
dann, wenn der Behälter nach dem Herausziehen einer
Injektionsnadel aus ihm mit der Oberseite nach unten (kopfstehend)
angeordnet wird, der flüssige Inhalt nicht über die durch die
Nadel geformte Pore im Verschlußelement herausfließen kann.
Dies wird beispielsweise dadurch erreicht, daß ein
thermoplastisches Elastomer auf einen Polyesterfilm aufkaschiert
wird. Die mittlere Dicke des folienartigen Verschlußelements
ist vorzugsweise gleich groß oder kleiner als 1 mm. Auf die mit
dem Behälterkörper verbundene Fläche des folienartigen
Verschlußelements ist ein Dichtmittel aufgestrichen, wodurch eine
Abdichtung für den Körper gewährleistet wird. Eine solche
Abdichtung wird selbstverständlich auch bei Verwendung des
gleichen Materials wie für den Körper ermöglicht. Im folgenden
ist ein Beispiel dieser abgewandelten Form beschrieben.
Beispiel der abgewandelten Form
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Ein Behälterkörper wurde aus Polystyrol (unter der
Handelsbezeichnung Estylene G-12 der Firma Nippon Steel Chemical
Kabushiki Kaisha vertrieben) geformt. Ein folienartiges
Verschlußelement umfaßte ein Wärmeklebmittel (unter der
Handelsbezeichnung Latiseal A7734A der Firma Cemedyne Kabushiki Kaisha
vertrieben), mit dem eine 12 um dicke Polyesterfolie
beschichtet war, und zusätzlich ein auf SEBS basierendes
thermoplastisches Elastomer (unter der Handelsbezeichnung Rabalon SJ5400
von der Firma Mitsubishi Petrochemical Co., Ltd. vertrieben),
das auf den letzteren Film zur Bildung einer 5 mm dicken
Schicht aufkaschiert war. Eine pneumatische Nadel der Größe 21-
G wurde in das folienartige Verschlußelement eingestochen,
worauf über diese Nadel Serum aus dem Behälterkörper entnommen
bzw. abgesaugt wurde. Auch wenn nach dem Herausziehen der Nadel
aus dem Behälter dieser mit der Oberseite nach unten angeordnet
wurde, konnte der flüssige Inhalt nicht aus dem Behälter
herausfließen. Bei dieser abgewandelten Form kann eine Blutprobe
von einem Behälter zu einem anderen überführt werden, wobei der
Behälter in einem luftdicht abgedichteten Zustand gehalten
wird, wodurch die Gefahr für eine Verunreinigung des Blutes
herabgesetzt wird. Diese abgewandelte Form wird insbesondere
bei einer automatischen Serumprobenvorrichtung effektiv
genutzt. Wenn mittels einer Nadel Blut für Untersuchungszwecke
gesammelt oder abgenommen werden soll, erfordert diese
abgewandelte Form des Blutsammelröhrchens keinen "Entstöpselungs"-
Vorgang für das Herausziehen eines Stopfens aus der Öffnung des
Rohrkörpers; diese abgewandelte Form ist somit einfach zu
handhaben.
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Da das Verschlußelement angebracht ist, wird eine
Verunreinigung des Inneren des Blutsammelröhrchens durch flüchtige
Stoffe, wie im Fall eines Gummistopfens, vermieden, so daß das
Innere in einem sauberen Zustand verbleibt.
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Bei den oben beschriebenen Ausführungsformen ist das
Verschlußelement mit dem Umfangsrand der Öffnung des Rohrkörpers
über eine bzw. mittels einer Klebmittelschicht (klebend)
verbunden. In einigen der Ausführungsformen kann jedoch das
Verschlußelement unmittelbar mit dem Umfangsrand der Öffnung
verbunden sein (beispielsweise können das Verschlußelement und der
Rohrkörper aus dem gleichen Material bestehen, um durch
Ultraschallschweißung miteinander verbunden werden zu können).
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Bei Verwendung des erfindungsgemäßen Blutsammelröhrchens
kann außerdem das Verschlußelement bei Bedarf vom Rohrkörper
abgezogen werden, wenn eine Blutprobe für Untersuchungszwecke
entnommen werden soll. Da dieses Abziehen nicht mit dem Ruck
begleitet ist, der bei Verwendung eines Gummistopfens auftreten
kann, wird das am Stopfen anhaftende Blut nicht verspritzt.
Außerdem kann das erfindungsgemäße Blutsammelröhrchen ein
integriertes, ein Abziehen erleichterndes Stück aufweisen, um das
erwähnte Abziehen des Verschlußelements zu erleichtern bzw. zu
vereinfachen.
INDUSTRIELLE ANWENDBARKEIT
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Wie oben beschrieben, umfaßt das Blutsammelröhrchen gemäß
der vorliegenden Erfindung folgendes: Einen rohrförmigen Körper
bzw. Rohrkörper, der am einen Ende offen und am anderen Ende
geschlossen ist, und ein Verschlußelement, das mittels einer
Hohlnadel durchstechbar und mit dem Umfangsrand der Öffnung des
Rohrkörpers (klebend) verbunden ist, um die Öffnung dichtend zu
verschließen, wobei der Innendruck des Blutsammelröhrchens
reduziert ist und wobei das Verschlußelement seinerseits
umfaßt: Ein Gassperrenelement mit hoher Luftdichtigkeit, um den
Reduktionsgrad im Innendruck des Blutsammelröhrchens während
einer Zeitspanne von der Herstellung bis zur Blutabnahme im
wesentlichen aufrechtzuerhalten, wobei das Gassperrenelement
die Gesamtoberfläche der Öffnung des Rohrkörpers verdeckt und
(mit diesem) mit einer solchen Bindungskraft, die bei Bedarf
ein Abziehen erlaubt, (klebend) verbunden ist, sowie ein
Dichtungselement, welches das Nadelloch zu verschließen vermag,
das nach dem Herausziehen der zur Blutabnahme in das
Verschlußelement eingestochenen Hohlnadel möglicherweise verbleibt,
wobei dieses Blutsammelröhrchen ferner dadurch gekennzeichnet
ist, daß das Dichtungselement einen kleineren Durchmesser als
die durch das Gassperrenelement verdeckte Öffnung aufweist und
im Zentrum des Gassperrenelements angebracht ist und daß der
Innendruck entsprechend der abzunehmenden Blutmenge reduziert
ist. Wenn Blut mittels einer Nadel für Untersuchungszwecke
gesammelt oder abgenommen werden soll, ist somit kein
"Entstöpselungs"-Vorgang zum Herausziehen des Stopfens aus der
Öffnung des Rohrkörpers erforderlich, wodurch die Handhabung
des Blutsammelröhrchens erleichtert wird. Da weiterhin die
Luftdichtheit des Rohrkörpers in einer Zeitspanne von der
Herstellung bis zur Benutzung aufrechterhalten bleibt, kann
eine Hohlnadel einfach durch das Verschlußelement
hindurchgestochen werden; nach dem Herausziehen der Hohlnadel aus dem
Verschlußelement kann die Flüssigkeitsdichtheit sicher
gewährleistet sein.
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Da erfindungsgemäß das Material für das Verschlußelement
und dessen Dicke so gewählt sind, daß das Verschlußelement
mittels einer Hohlnadel durchstechbar ist, kann der Vorgang des
Durchstechens mit der Hohlnadel eindeutig und einfach
durchgeführt werden, ohne daß die Gefahr für einen Bruch des
Verschlußelements durch die durch dieses hindurchgestochene
Hohlnadel besteht.
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Da erfindungsgemäß das Verschlußelement unter Nutzung
einer Adhäsions- oder Klebekraft (klebend) angebracht ist,
welche ein Abziehen dieses Elements, falls erforderlich,
erlaubt, kann beim Sammeln von Blut für Untersuchungszwecke das
bei einem Gummistopfen möglicherweise auftretende Verspritzen
von Blut vermieden werden.
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Da erfindungsgemäß die Gassperre mit dem Umfangsrand der
Öffnung des Rohrkörpers unter vollständiger Verdeckung dieser
Öffnung (klebend) verbunden ist, kann der Reduktionsgrad im
Innendruck des Blutsammelröhrchens einwandfrei auf einer
ausreichenden Größe gehalten werden.
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Da erfindungsgemäß das Dichtungselement einen kleineren
Durchmesser als das Gassperrenelement besitzt und im
Mittelbereich des Gassperrenelements angebracht ist, kann die Nadel
eines automatischen Untersuchungsgeräts durch den vom
Dichtungselement freien Bereich des Gassperrenelements hindurch
eingeführt werden, so daß damit der Blutsammelvorgang
erleichtert wird.
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Da erfindungsgemäß das Dichtungselement auf die Oberfläche
des Gassperrenelements aufgebracht ist, kann ein Bruch des
letzteren durch die Kraft verhindert werden, die beim
Einstechen einer Hohlnadel in das Gassperrenelement auf dieses
ausgeübt wird.
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Da erfindungsgemäß die erwähnte Gassperre aus
Aluminiumfolie oder einem mit aufgedampftem Aluminium beschichteten Film
besteht, kann die Luftdichtheit des Blutsammelröhrchens während
einer Zeitspanne von Herstellung bis Benutzung sicher auf einer
ausreichenden Größe gehalten werden.
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Da das Verschlußelement erfindungsgemäß aus vulkanisiertem
Kautschuk bzw. Gummi besteht, kann die Luftdichtheit nach dem
Herausziehen der Hohlnadel aus dem Verschlußelement eindeutig
mit einer ausreichenden Größe gewährleistet sein.
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Da schließlich erfindungsgemäß das Verschlußelement mit
einem ein Abziehen erleichternden Stück zur Vereinfachung des
Abziehens des Verschlußelements von der Öffnung des Rohrkörpers
ausgestaltet ist, kann der erforderlichenfalls durchzuführende
Vorgang des Abziehens des Verschlußelements erleichtert sein.