HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Halter zum Halten
(Haltern) eines Blutprobenröhrchens und insbesondere einen
Blutprobenröhrchen-Halter zur Verhinderung eines Rückschlags
(kickback) in einem Blutprobenröhrchen mit einem geringen
Widerstand gegenüber dem Durchstechen mit einer Nadel, d. h.
einem geringen Durchstechwiderstand.
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Blutprobenabnahmesysteme werden bei klinischen
Untersuchungen in Kliniken und anderen medizinischen Einrichtungen
benutzt. Bei solchen Blutprobenabnahmesystemen wird ein
Blutprobenröhrchen-Halter nacheinander mit verschiedenen
Blutprobenröhrchen kombiniert, etwa denen für die Untersuchung von
Blutserum, Blutzellen, Blutzucker und Gerinnungsstoffen; dabei
werden Blutproben von einem Patienten mittels einer am
Blutprobenröhrchen-Halter angebrachten Mehrfachnadel entnommen und in
den jeweiligen Blutprobenröhrchen gesammelt.
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Ein Blutprobenröhrchen, z. B. ein entkomprimiertes oder
evakuiertes Blutprobenröhrchen, umfaßt ein bodenseitig
geschlossenes Röhrchen (oder einen Kolben) aus Glas oder
Kunststoff und einen in diesem Röhrchen angeordneten
Gummistopfen.
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Im Gebrauch wird ein entkomprimiertes Blutprobenröhrchen
einer solchen Ausgestaltung in einen zylindrischen
Blutprobenröhrchen-Halter eingesetzt, wobei ein Gummidurchstechabschnitt
einer Mehrfachnadel (multiple needle) den Gummi stopfen des
Blutprobenröhrchens durchsticht. Der Gummistopfen mit dem
Gummidurchstechabschnitt der Mehrfachnadel ist vergleichsweise
dick, weil er eine Gas sperren- und Wiederabdichtfähigkeit
besitzen muß. Da der Gummistopfen dem Durchstechen mit dem
Gummidurchstechabschnitt einen großen Widerstand entgegensetzt, ist
die Tendenz des entkomprimierten Blutprobenröhrchens,
unmittelbar nach dem Durchstechen des Gummistopfens mit der Nadel in
seine ursprüngliche oder Ausgangs-Stellung zurückzukehren, d. h.
eine als "Rückschlag" ("kickback") bezeichnete Erscheinung,
klein.
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Bei Verwendung eines automatischen Blutserumscheiders oder
-separators ist die Verwendung eines entkomprimierten
Blutprobenröhrchens, das ohne Entfernen seines Gummistopfens benutzt
werden kann, vorteilhaft.
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Fig. 1 der beigefügten Zeichnungen zeigt ein herkömmliches
entkomprimiertes Blutprobenröhrchen 10, das ein bodenseitig
geschlossenes (bottomed) Röhrchen 2 und eine auf das offene
Ende dieses Röhrchens 2 aufgesetzte und aus einem Film- oder
Folienelement 4 und einem Wiederabdicht- bzw. Wiederverschließ-
Gummielement 6 bestehende Dichtungsanordnung 8 umfaßt. Im
Gebrauch wird die Dichtungsanordnung 8 unmittelbar mit der Nadel
eines automatischen Blutserumseparators durchstochen. Das
herkömmliche Blutprobenröhrchen 10 verwendet keinen
Gummistopfen, ist aber vor einer Verunreinigung durch eine externe
Ursache (source) geschützt. Das entkomprimierte
Blutprobenröhrchen 10 wird in einen zylindrischen Blutprobenröhrchen-
Halter 14 mit daran angebrachter Mehrfachnadel 12 eingesetzt.
Die Mehrfachnadel 12 umfaßt einen Blutgefäß-Durchstechabschnitt
16, einen in den Halter 14 hineinragenden und durch eine
Gummihülle 18 abgedeckten Gummidurchstechabschnitt 20 sowie
eine Nadelbasis 22, welche an ihren gegenüberliegenden Enden
den Blutgefäß-Durchstechabschnitt 16 und den
Gummidurchstechabschnitt 20 haltert. Wenn die Mehrfachnadel 14 in den
Blutprobenröhrchen-Halter 14 eingesetzt ist oder wird, durchdringt der
Gummidurchstechabschnitt 20 die Gummihülle 18 und die
Dichtungsanordnung 8. Vom Patienten über den
Blutgefäß-Durchstechabschnitt 16 abgenommenes Blut fließt durch die Mehrfachnadel
12 in das entkomprimierte Blutprobenröhrchen 10.
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Das Folienelement 4 gewährleistet eine
Gassperrenfähigkeit, während das Wiederverschließ-Gummielement 6 eine
Wiederabdicht- oder -verschließfähigkeit gewährleistet. Da der
Widerstand der anstelle eines herkömmlichen Gummistopfens
verwendeten Dichtungsanordnung 8 gegenüber einem
Durchstochenwerden durch den Gummidurchstechabschnitt 20 der Mehrfachnadel
12 allgemein gering ist, ist oder wird das entkomprimierte
Blutprobenröhrchen 10 einem Rückschlag unter der Elastizität
der Gummihülle 18 am Gummidurchstechabschnitt 20 unterworfen,
so daß die Dichtungsanordnung 8 möglicherweise durch den
Gummidurchstechabschnitt 20 der Mehrfachnadel 12 nicht
ausreichend durchstochen wird.
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Zur Verhinderung eines solchen Rückschlags muß die
Außenwandfläche der Dichtungsanordnung 8 oder das (bodenseitig)
geschlossene Röhrchen 2, oder aber ein Flansch 24 dieses
Röhrchens 2, sicher im Blutprobenröhrchen-Halter 14 festgehalten
sein. Eine Anordnung, um diesem Erfordernis zu entsprechen,
besteht im Vorsehen von Rippen an der Innenwandfläche des
Halters 14 für sicheren Einsetzeingriff mit dem geschlossenen
Röhrchen 2, wie dies in der EP-A-0026679 offenbart ist. Bei
dieser Struktur kann die Kraft, die für das Einsetzen des
entkomprimierten Blutprobenröhrchens 10 in den
Blutprobenröhrchen-Halter 14 nötig ist, übermäßig erhöht sein,
wobei für Halter 14 und Röhrchen 10 ein bestimmter, erhöhter
Grad der End- oder Feinbearbeitungsgenauigkeit erforderlich
ist, um die für das Einsetzen und Festhalten des Röhrchens 10
in den (im) Halter 14 nötige Kraft auf einer bestimmten
konstanten Größe zu halten. Genauer gesagt: zum Abnehmen einer
Blutprobe von einem Patienten wird der
Blutgefäß-Durchstechabschnitt der am Halter 14 angebrachten Mehrfachnadel 12 in ein
Blutgefäß des Patienten eingeführt, worauf das entkomprimierte
Blutprobenröhrchen 10 in den Blutprobenröhrchen-Halter 14
eingesetzt oder eingeschoben wird, bis der
Gummidurchstechabschnitt 20 der Mehrfachnadel 12 die Dichtungsanordnung 8
durchdringt. Während des Einsetzens des Röhrchens 10 in den
Halter 14 kann die hierfür erforderliche Kraft schlagartig
ansteigen, oder es kann eine große Kraft nötig sein, um das
Röhrchen 10 nach dem Gewinnen einer Blutprobe im Röhrchen 10
aus dem Halter 14 herauszuziehen. Die für Halter 14 und
Röhrchen 10 nötige erhöhte Feinbearbeitungsgenauigkeit bedingt
eine Fertigungskostenerhöhung für Blutprobenröhrchen-Halter und
Blutprobenröhrchen.
ABRISS DER ERFINDUNG
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Eine Hauptaufgabe der vorliegenden Erfindung ist die
Schaffung eines Blutprobenröhrchen-Halters, der das Einsetzen
eines Blutprobenröhrchens, das einem Durchstechen mittels einer
Nadel einen vergleichsweise geringen Widerstand entgegensetzt,
in den Blutprobenröhrchen-Halter unter bzw. mit einer
progressiv zunehmenden Kraft erlaubt, um damit das
Blutprobenröhrchen zuverlässig und fest gegen einen Rückschlag im
Blutprobenröhrchen-Halter festzuhalten, und der einfach herstellbar
ist.
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Eine andere Aufgabe dieser Erfindung ist die Schaffung
eines Blutprobenröhrchen-Halters zum Halten eines
Blutprobenröhrchens, umfassend einen Halterkörper mit einem am einen Ende
vorgesehenen Nadelanschluß für Verbindung mit einer Blutproben-
Sammel- oder -Abnahmenadel, wobei der Halterkörper ein
gegenüberliegendes offenes Ende aufweist und wobei der Halterkörper
an einer Innenwandfläche desselben eine elastische und flexible
Feldfläche aufweist, bei der Feldfläche eine in Radialrichtung
innerste Fläche so angeordnet ist, daß beim Einführen des
Blutprobenröhrchens in den Halterkörper über das
gegenüberliegende offene Ende desselben die Feldfläche über eine
vergrößerte Fläche der Berührung mit dem Blutprobenröhrchen mit
letzterem in Anlage gelangt und durch letzteres elastisch
verformt wird, um das Blutprobenröhrchen im Halterkörper zu
halten.
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Noch eine andere Aufgabe dieser Erfindung ist die
Schaffung eines Blutprobenröhrchen-Halters, bei dem die Feldfläche
in der Richtung, in welcher das Blutprobenröhrchen in den
Halterkörper eingeführt wird, eine hänge von mindestens 5 mm
aufweist.
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Eine weitere Aufgabe dieser Erfindung ist die Schaffung
eines Blutprobenröhrchen-Halters, bei dem die Feldfläche in
einer Umfangsrichtung des Halterkörpers eine Breite aufweist,
welche Breite mindestens 1/10 der Umfangslänge der
Innenwandfläche gleich ist.
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Noch eine weitere Aufgabe dieser Erfindung ist die
Schaffung eines Blutprobenröhrchen-Halters, bei dem die
Feldfläche in der Richtung, in welcher das Blutprobenröhrchen
in den Halterkörper eingeführt wird, eine Länge von mindestens
5 mm aufweist und die Feldfläche in einer Umfangsrichtung des
Halterkörpers eine Breite aufweist, welche Breite mindestens
1/10 der Umfangslänge der Innenwandfläche gleich ist.
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Darüber hinaus bezweckt diese Erfindung die Schaffung
eines Blutprobenröhrchen-Halters, bei dem die Feldfläche und
der Halterkörper materialeinheitlich miteinander geformt sind
und die Feldfläche eine kleinere Dicke als die Dicke des
Halterkörpers aufweist.
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Schließlich bezweckt diese Erfindung auch noch die
Schaffung eines Blutprobenröhrchen-Halters, bei dem der
Halterkörper mehrere (derartige) Feldflächen aufweist und der
Durchmesser eines imaginären Kreises, der durch die in
Radialrichtung innersten Flächen der Feldflächen verläuft,
kleiner ist als der Durchmesser eines Teils des
Blutprobenröhrchens, der mit den Feldflächen in Berührung oder Anlage
gelangt.
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Die obigen sowie weitere Aufgaben, Merkmale und Vorteile
dieser Erfindung ergeben sich noch deutlicher aus der folgenden
Beschreibung anhand der beigefügten Zeichnungen, in denen
bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung beispielhaft
dargestellt sind.
KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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In den Zeichnungen zeigen:
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Fig. 1 eine Längsschnittansicht eines herkömmlichen
Blutprobenröhrchen-Halters, der mit einem
Blutprobenröhrchen verwendet wird,
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Fig. 2 eine Vorderansicht eines mit einem Blutprobenröhrchen
benutzten Blutprobenröhrchen-Halters gemäß der
vorliegenden Erfindung,
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Fig. 3 einen Längsschnitt längs der Linie III-III in Fig. 2,
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Fig. 4 einen in vergrößertem Maßstab gehaltenen Querschnitt
längs der Linie IV-IV in Fig. 3,
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Fig. 5 eine Vorderansicht eines mit einem Blutprobenröhrchen
benutzten Blutprobenröhrchen-Halters gemäß einer
anderen Ausführungsform dieser Erfindung und
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Fig. 6 einen in vergrößertem Maßstab gehaltenen Querschnitt
längs der Linie VI-VI in Fig. 5.
GENAUE BESCHREIBUNG BEVORZUGTER AUS FÜHRUNGSFORMEN
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Fig. 2 zeigt ein Blutprobenabnahme- oder -sammelgerät 30
mit einem Blutprobenröhrchen-Halter 32, einer an einem
Nadelanschluß 34 am einen Ende des Blutprobenröhrchen-Halters 32
angebrachten Mehrfachnadel 36 und einem Blutprobenröhrchen 38,
das in das (den) Blutprobenröhrchen(-Halter) 32 über eine im
anderen Ende des Halters 32 vorgesehene Öffnung eingesetzt ist.
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Der Blutprobenröhrchen-Halter 32 besteht aus einem
Kunststoff, wie Polypropylen o. dgl.. Der Blutprobenröhrchen-
Halter 32 umfaßt einen im wesentlichen zylindrischen
Halterkörper 40 mit dem materialeinheitlich an seinem einen Ende
angeformten Nadelanschluß 34, der an seiner Innenumfangsfläche
ein Innen(schraub)gewinde 41 aufweist (vgl. Fig. 3). Das andere
Ende des Blutprobenröhrchen-Halters 32 ist offen und weist
einen Flansch 42 zur Erleichterung eines
Blutprobenabnahmevorgangs auf.
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Der Halterkörper 40 verjüngt sich fortlaufend leicht
(konisch) vom Flansch 42 in Richtung auf den Nadelanschluß 34
und weist in der Nähe des Nadelanschlusses 34 eine sich an
einen einen kleineren Durchmesser besitzenden bzw. dünneren
Abschnitt des Halterkörpers 40 anschließende Stufe 44 auf.
Gemäß Fig. 4 weist der Halterkörper 40 auch an seiner
Innenwandfläche drei auf gleiche Winkelabstände verteilte, radial
nach innen ragende Feldflächen 46 auf, die axial von einem im
wesentlichen axial mittig gelegenen Abschnitt des Halterkörpers
40 zum Nadelanschluß 34 hin verlaufen. Die Feldflächen 46
besitzen jeweilige Breiten 11, 12, 13 in der Umfangsrichtung des
Halterkörpers 40; die Summe dieser Breiten (11 + 12 + 13)
beträgt vorzugsweise 1/10 oder mehr der Umfangslänge der
Innenwandfläche des Halterkörpers 40. Jede Feldfläche 46 sollte
vorzugsweise in der Richtung, in welcher das entkomprimierte (bzw.
evakuierte) Blutprobenröhrchen 38 in den Halter 32 eingesetzt
wird, eine Länge 14 von mindestens 5 mm besitzen. Da es nötig
ist, die für das Einsetzen bzw. Einschieben des Röhrchens 38 in
den Halter 32 erforderliche Kraft zum zügigen Einpassen des
Röhrchens 38 in den Halter 32 progressiv bzw. fortlaufend zu
erhöhen, wären die Feldflächen 46 dann, wenn ihre axiale Länge
kürzer wäre als 5 mm, zu kurz, um diese Kraft von Null auf eine
vorgeschriebene Größe zu erhöhen, so daß eine vorgeschriebene
Kraftgröße nicht erreicht werden könnte.
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Die Feldflächen 46 können beim Formen des
Blutprobenröhrchen-Halters 14 (d. h. 32) materialeinheitlich an ihm
angeformt werden. Die Feldflächen 46 können somit auf einfache
Weise dünner als die anderen Abschnitte des Halterkörpers 40
ausgebildet werden. Die Feldflächen 46 sind bogenförmig
(gekrümmt) geformt und liegen mit ihren radial innersten
Flächen in der in Fig. 4 in gestrichelten Linien
eingezeichneten Lage, so daß beim Einsetzen des entkomprimierten
Blutprobenröhrchens 38 in den Halterkörper 40 die radial
innersten Flächen der Feldflächen 46 mit der Außenumfangsfläche
eines radial nach außen ragenden Flansches um ein offenes Ende
des eingesetzten Röhrchens 38 in Anlageeingriff gelangen und
dabei, wie in Fig. 4 in ausgezogenen Linien angedeutet,
geringfügig elastisch radial auswärts verformt werden, um dabei
Gegen- oder Rückwirkkräfte auf das entkomprimierte
Blutprobenröhrchen 38 auszuüben. Insbesondere sind die Feldflächen 46
elastisch und flexibel geformt. Wenn das entkomprimierte
Blutprobenröhrchen 38 in den Halterkörper 40 eingeschoben wird,
werden die Feldflächen 46 durch die Andruckberührung mit dem
Röhrchen 38 elastisch ausgelenkt, um letzteres über eine
vergrößerte Kontaktoberfläche zwischen Halterkörper 40 und
Röhrchen 38 in seiner Lage zu halten. Vorzugsweise sind die
Feldflächen 46 jeweils über eine Strecke von 0,1 mm oder mehr
in der Radialrichtung auslenkbar. Anders ausgedrückt: die
Feldflächen 46 sollten so geformt sein, daß der Durchmesser
eines durch die radial innersten Flächen der Feldflächen 46
verlaufenden imaginären (gedachten) Kreises um 0,2 mm kleiner
ist als der Durchmesser des Flansches des entkomprimierten
Blutprobenröhrchens 38. Wenn letzteres in den
Blutprobenröhrchen-Halter 32 eingesetzt oder eingeschoben wird, werden die
Feldflächen 46 elastisch verformt, so daß sie eine progressiv
größere Kraft auf das Röhrchen 38 ausüben, um dieses passend im
Halterkörper 40 zu halten. Wenn das entkomprimierte
Blutprobenröhrchen 38 über eine vorbestimmte Länge in den
Blutprobenröhrchen-Halter 32 eingesetzt ist, wird es mit festem Sitz
(fittingly) und zuverlässig im Halter 32 festgehalten.
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Wenn das entkomprimierte Blutprobenröhrchen 38 in den
Halterkörper 40 eingesetzt ist, wird es unter oder mit einer
erhöhten Kraft in Paßeingriff mit den Feldflächen 46 gehalten,
um den (Durchstech-)Widerstand zu reduzieren, der beim
Durchstechen einer (noch zu beschreibenden) Dichtungsanordnung 48
mit einem Gummidurchstechelement 50 einer Mehrfachnadel 36
auftritt. Der gemessene Widerstand gegen die Kraft, die
bestrebt ist, das entkomprimierte Blutprobenröhrchen 38 in den
Halterkörper 40 zu drücken, lag im Bereich von 600-1000 gf,
während der gemessene Widerstand gegen die das entkomprimierte
Blutprobenröhrchen 38 aus dem Halterkörper 40 herauszuziehen
trachtenden Kraft im Bereich von 300-500 g flag (das
entkomprimierte Blutprobenröhrchen 38 wurde ohne angebrachte
Mehrfachnadel 36 mit einer Geschwindigkeit von 500 mm/min
eingeschoben oder herausgezogen).
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Das entkomprimierte Blutprobenröhrchen 38 umfaßt ein
bodenseitig geschlossenes Röhrchen oder Rohr 52, das am einen
Ende offen und am anderen Ende geschlossen ist, ein in das
geschlossene Rohr 52 eingebrachtes Antikoagulationsmittel
(gerinnungsverhinderndes Mittel) 54 und die Dichtungsanordnung
48, die über dem offenen Ende des (bodenseitig) geschlossenen
Rohrs 52 angeordnet ist, um dessen Innenraum abzudichten. Die
Dichtungsanordnung 48 umfaßt eine Folie 56, die sich über das
offene Ende des geschlossenen Rohrs 52 erstreckt und um den
Flansch desselben herum angeordnet ist. Der Durchmesser des
Flansches des Röhrchens 38, wie oben angegeben, sollte daher
als der größte Außendurchmesser des mit der Folie 56
überzogenen Flansches interpretiert werden.
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Das durch die Dichtungsanordnung 48 verschlossene
(bodenseitig) geschlossene Rohr 52 braucht nicht unbedingt
entkomprimiert zu sein, sollte jedoch vorzugsweise, je nach der
abzunehmenden Blut(proben)menge, bis zu einem bestimmten Grad
entkomprimiert (evakuiert) sein.
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Gemäß Fig. 2 liegt das bodenseitig geschlossene Rohr 52 in
Form eines Teströhrchens vor, und es besteht aus Glas oder
einem Kunststoff mit Gassperrenfähigkeit, wie Acrylnitril,
Polyethylenterephthalat o. dgl.
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Das Antikoagulationsmittel 54 dient zur Verhinderung eines
Gerinnens der Blutprobe, nachdem diese im Blutprobenröhrchen 38
gesammelt worden ist oder während das Blut untersucht wird. Das
Antikoagulationsmittel kann aus z. B. EDTA-2K o. dgl. bestehen.
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Die Gassperrenfähigkeit besitzende Folie 56 besteht aus
einer Aluminiumfolie oder einem Film bzw. einer Folie aus
verschiedenen Materialien, mit einer aufgedampften
Aluminiumschicht beschichtet, oder einem Film bzw. einer Folie aus
verschiedenen Materialien, mit einem Gassperrenmaterial
(gasdichten Material), wie Polyvinylchlorid, Polyvinylalkohol,
einem Ethylen/Vinylalkohol-Polymer o. dgl., beschichtet. Auf das
entkomprimierte Blutprobenröhrchen 38 kann eine
Klebmittelschicht aufgetragen sein oder werden; mit Hilfe der letzteren
kann die Dichtungsanordnung 48 am Röhrchen 38 angeklebt sein.
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Die Dichtungsanordnung 58 (d. h. 48) weist auch ein mit der
Folie 56 (klebend) verbundenes Wiederverschließ-Gummielement 58
auf, das aus einem Material, wie synthetischer Gummi oder
Kautschuk, Naturgummi oder -kautschuk oder thermoplastisches
Elastomer, besteht, welches den Innenraum des entkomprimierten
Blutprobenröhrchens 38 nach dem Herausziehen der Mehrfachnadel
36 aus der Dichtungsanordnung 48 wieder zu verschließen vermag.
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Im Gebrauch wird das entkomprimierte Blutprobenröhrchen 38
in den Blutprobenröhrchen-Halter 32 eingesetzt, an dem die
Mehrfachnadel 36 angebracht ist (vgl. Fig. 3). Die
Mehrfachnadel 36 umfaßt ein Blutgefäß-Durchstechelement 60 zum
Durchstechen eines Blutgefäßes, ein Gummidurchstechelement 50 zum
Durchstehen des Wiederverschließ-Gummielements 58 und der Folie
56 sowie einen Basisabschnitt 62 zur Halterung von Blutgefäß-
Durchstechabschnitt 60 und Gummidurchstechabschnitt 50 an
seinen gegenüberliegenden Enden. Der Basisabschnitt 62 weist
ein Außengewinde 62a an seiner Außenumfangsfläche im Bereich
des Gummidurchstechabschnitts 50 für das Einschrauben in den
Blutprobenröhrchen-Halter 32 auf. Gemäß Fig. 3 ist die
Mehrfachnadel 36 in den Nadelanschluß 34 des Blutprobenröhrchen-
Halters 32 eingeschraubt. Am Gummidurchstechabschnitt 50 ist um
diesen herum ein(e) dünne(r) Gummischlauch oder -spitze
(-hülle) 66 bis praktisch zu seinem spitzen distalen Ende 50a,
wenn sich die Gummihülle 66 in ihrem freien Zustand befindet,
aufgezogen.
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Der Blutprobenröhrchen-Halter 32 wird wie folgt benutzt:
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Gemäß Fig. 3 wird die Mehrfachnadel 36 in den
Blutprobenröhrchen-Halter 32 eingeschraubt, worauf der
Blutgefäß-Durchstechabschnitt 60 der Mehrfachnadel 36 in ein Blutgefäß eines
Patienten eingeführt wird. Danach wird das entkomprimierte
Blutprobenröhrchen 38 in den Halterkörper 40 des
Blutprobenröhrchen-Halters 32 eingesetzt oder eingeschoben. Wenn das
entkomprimierte Blutprobenröhrchen 38 sodann in einen im
wesentlichen mittleren Bereich im Halterkörper 40 eingeschoben wird,
kommt die Dichtungsanordnung 48 des Röhrchens 38 in Anlage
gegen die Feldflächen 46 an der Innenwandfläche des
Halterkörpers 40. Wenn das entkomprimierte Blutprobenröhrchen 38
weiter eingeschoben wird, wird es einer zunehmenden, durch die
Feldflächen 46 ausgeübten Elastizitätskraft unterworfen, weil
das Röhrchen 38 gegen die Elastizität der Feldflächen 46
zwangsweise eingeschoben wird, während der
Gummidurchstechabschnitt 50 fortschreitend die Gummihülle 66, das
Wiederverschließ-Gummielement 58 und die Folie 56 durchsticht. Dabei
üben die Gummihülle 66 und die Dichtungsanordnung 48
Repulsionskräfte und das entkomprimierte Blutprobenröhrchen 38
aus, doch wird letzteres hierbei nicht aufgrund eines
Rückschlags (kickback) zurückgedrückt, weil es durch die
Feldflächen 46 sicher im Halterkörper 40 festgelegt ist und dem
Durchstechwiderstand vom Wiederverschließ-Gummielement 58 und
von der Folie 56 unterliegt (undergoes).
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Sodann wird aus dem Blutgefäß Blut in einer Menge
entsprechend dem Entkompressionsgrad (Evakuiergrad) im
entkomprimierten Blutprobenröhrchen 38 gesammelt bzw. entnommen.
Das im entkomprimierten Blutprobenröhrchen 38 gesammelte Blut
wird hierauf mittels eines automatischen Blutserumseparators
o. dgl. (nicht dargestellt) für Blutuntersuchung verschiedener
Art untersucht oder in Proben geteilt (sampled).
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Die Fig. 5 und 6 zeigen einen einer anderen
Ausführungsform der Erfindung entsprechenden Blutprobenröhrchen-Halter,
der sich vom Blutprobenröhrchen-Halter gemäß der vorherigen
Ausführungsform dadurch unterscheidet, daß der mit 32'
bezeichnete Blutprobenröhrchen-Halter sechs radial nach innen ragende
Feldflächen 46' aufweist. Die anderen Einzelheiten gemäß den
Fig. 5 und 6 entsprechen denen bei der vorherigen
Ausführungsform und sind daher nicht mehr beschrieben.
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Erfindungsgemäß umfaßt - wie oben beschrieben - ein
Blutprobenröhrchen-Halter einen Halterkörper mit einem am einen
Ende vorgesehenen Nadelanschluß für das Anschließen einer
Blutprobensammel- oder -abnahmenadel, wobei der Halterkörper am
anderen Ende offen ist. Der Halterkörper weist an seiner
Innenwandfläche elastische und flexible Feldflächen (lands) auf, von
denen die radial innersten Flächen so angeordnet sind, daß beim
Einschieben eines Blutprobenröhrchens in den Halterkörper über
dessen offenes Ende die Feldflächen sich an das
Blutprobenröhrchen anlegen und durch dieses elastisch verformt werden
zwecks Herstellung einer vergrößerten Kontaktoberfläche zum
Blutprobenröhrchen, um dieses im Halterkörper festzuhalten. Bei
ihrer elastischen Verformung üben die Feldflächen
Repulsionskräfte auf das Blutprobenröhrchen aus. Da die das
Blutprobenröhrchen im Blutprobenröhrchen-Halter festzulegen (to fit)
trachtende Kraft unter den Elastizitätskräften der Feldflächen
progressiv zunimmt, wird dann, wenn das Blutprobenröhrchen in
den Blutprobenröhrchen-Halter eingesetzt oder eingeschoben ist,
ein Zurückdrücken des Blutprobenröhrchens durch einen
Rückschlag verhindert. Da das Blutprobenröhrchen im
Blutprobenröhrchen-Halter sicher festgelegt ist, wird das Auftreten eines
Rückschlags auch dann verhindert, wenn das Blutprobenröhrchen
der Blutprobenabnahmenadel einen geringen Durchstechwiderstand
entgegensetzt. Die elastischen Feldflächen zum sicheren
Festhalten des Blutprobenröhrchens im Blutprobenröhrchen-Halter
bedingen keinen hohen Feinbearbeitungsgenauigkeitsgrad an
Blutprobenröhrchen-Halter und Blutprobenröhrchen. Der
erfindungsgemäße Blutprobenröhrchen-Halter läßt sich daher einfach
und kostengünstig herstellen.
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Da die Länge der Feldflächen in der Richtung, in welcher
das Blutprobenröhrchen in den Blutprobenröhrchen-Halter
eingeführt wird, mindestens 5 mm beträgt, kann das
Blutprobenröhrchen zügig und weich eingeschoben werden, während es (danach)
sicher im Blutprobenröhrchen-Halter festgehalten ist.
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Obgleich vorstehend bestimmte bevorzugte Ausführungsformen
dargestellt und beschrieben sind, ist darauf hinzuweisen, daß
verschiedene Änderungen und Abwandlungen möglich sind, ohne vom
Rahmen der beigefügten Ansprüche abzuweichen.