DE3743913A1 - Destillationsverfahren und destillationsvorrichtung - Google Patents
Destillationsverfahren und destillationsvorrichtungInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01D—SEPARATION
- B01D3/00—Distillation or related exchange processes in which liquids are contacted with gaseous media, e.g. stripping
- B01D3/10—Vacuum distillation
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01D—SEPARATION
- B01D1/00—Evaporating
- B01D1/0082—Regulation; Control
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Vaporization, Distillation, Condensation, Sublimation, And Cold Traps (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Destillationsverfahren und eine
Destillationsvorrichtung gemäß dem Oberbegriff der
Patentansprüche 1 und 5.
Bei einem Destillationsverfahren wird die zu destillie
rende Lösung in einem Kolben, üblicherweise einem Rota
tionskolben, erwärmt und bei Unterdruck verdampft, wo
raufhin der Dampf zur anschließenden Verflüssigung einem
Kondensator zugeführt wird. Das Vakuum in der Destilla
tionsvorrichtung übt einen entscheidenden Einfluß auf
den Ablauf des Destillationsverfahrens aus, da bei zu
niedrigen Druckverhältnissen eine zu rasche Verdampfung
erfolgt, so daß der Kondensator überlastet ist und Lö
sungsmittelverluste auftreten, während bei zu hohen
Druckverhältnissen die Verdampfung nur langsam oder gar
nicht erfolgt.
Bei den bisher bekannten Destillationsverfahren wird das
Vakuum durch manuelle Einstellung eines Vakuum-Konstant
halters auf einen konstanten Arbeitspunkt eingestellt,
der während des gesamten Destillationsvorganges einer
Lösung beibehalten wird. Dies führt zu zufriedenstellen
den Ergebnissen, wenn die Lösung aus einem einzigen, be
kannten Lösungsmittel besteht, dessen Vakuum-Einstell
wert entsprechenden Tabellen entnehmbar ist. Wenn je
doch, wie dies überwiegend der Fall ist, eine zu
destillierende Lösung aus mehreren verschiedenen Lö
sungsmitteln besteht, die unterschiedliche Siedepunkte
haben, führt die Einstellung eines konstanten, beizube
haltenden Arbeitspunktes nicht zu einem zufriedenstel
lenden Destillationsverlauf, da der eingestellte Ar
beitspunkt einen Kompromißwert darstellt, der weder bei
den niedrigsiedenden noch bei den höhersiedenden Kompo
nenten einen optimalen Destillationsverlauf zuläßt. Wäh
rend niedrigsiedende Komponenten plötzlich schäumen und
den Kondensator überbelegen können, tritt bei den höher
siedenden Komponenten häufig nur ein unvollständiger De
stillationsvorgang ein, da für diese der einmal einge
stellte Kompromißwert des Vakuums zu hoch ist. Wenn zu
dem die Zusammensetzung einer Lösung unbekannt ist, feh
len die tabellarischen Einstellwerte für das Vakuum, so
daß dieses nicht einmal auf einen der zu destillierenden
Lösung angemessenen Kompromißwert einstellbar ist.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
ein Destillationsverfahren der betrachteten Art so wei
terzuentwickeln, daß für jede zu destillierende Lösung
auch dann der optimale Unterdruck eingestellt wird, wenn
die Lösung unbekannt und/oder ein Gemisch mehrerer Lö
sungsmittel ist, wobei diese Einstellung automatisch er
folgen soll. Außerdem soll eine Destillationsvorrichtung
angegeben werden, die das jeweils optimale Vakuum auto
matisch regelt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kenn
zeichen der Patentansprüche 1 und 5 angegebenen Merkmale
gelöst. Zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind
in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Bei dem erfindungsgemäßen Destillationsverfahren wird
der Druck im Dampfweg zwischen dem Kolben und dem Kon
densator gemessen, wodurch die Dampfaktivität direkt er
faßt wird und die Destillationsgeschwindigkeit abgelei
tet werden kann. Außerdem wird der Druck im Vakuum zwi
schen dem Kondensator und der Vakuumpumpe gemessen und
die Druckdifferenz zwischen den beiden Meßwerten be
stimmt. Diese Druckdifferenz wird erfindungsgemäß zur
automatischen Regelung des Vakuums herangezogen.
Damit läßt sich für jede zu destillierende Lösung das
Vakuum jeweils dem Siedepunkt der niedrigstsiedenden
Komponente durch direkte Messung der Siedeaktivität im
Arbeitskolben anpassen, ohne daß diese Komponente be
kannt sein muß. Durch die Druckmessung im Dampfweg kön
nen auch sehr schnelle Druckänderungen sofort erfaßt
werden, so daß durch eine unverzügliche Druckerhöhung
jeglicher Siedeverzug und ein beginnendes Schäumen un
terdrückt werden können. Damit kann die Dampfaktivität
der Leistungsfähigkeit des Kondensators optimal angepaßt
werden, so daß der Destillationsvorgang verlustfrei,
ohne Austritt von Dampf aus der
Destillationsvorrichtung, umweltfreundlich ablaufen
kann.
Der jeweils optimale Arbeitspunkt des Vakuums wird von
der Steuereinrichtung der erfindungsgemäßen
Destillationsvorrichtung automatisch über die ermittelte
Druckdifferenz erkannt und eingestellt, ohne daß die
Zusammensetzung der Lösung bekannt sein muß.
Die ermittelte Druckdifferenz wird zur automatischen
Steuerung der Vakuumpumpe herangezogen. Nach einem
weiteren Vorschlag der Erfindung kann die Druckdifferenz
auch zur automatischen Belüftung des Vakuumsystems
verwendet werden, so daß der Arbeitspunkt des Vakuums
schlagartig erhöht werden kann, wenn die Dampfaktivität
plötzlich im großem Maße zunimmt, so daß ein beginnendes
Schäumen der Lösung sofort unterdrückt werden kann.
Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung kann die
ermittelte Druckdifferenz ferner zur automatischen
Steuerung der Kühlmittelzufuhr zu dem Kondensator
herangezogen werden, was zu erheblichen Einsparungen an
Kühlmittel, üblicherweise Kühlwasser, führt.
Die erfindungsgemäße Destillationsvorrichtung hat eine
erste Drucksensoreinrichtung in der den Kolben mit dem
Kondensator verbindenden Dampfleitung und eine zweite
Drucksensoreinrichtung in dem Vakuumsystem zwischen dem
Kondensator und der Vakuumpumpe, wobei beide Druck
sensoreinrichtungen mit einer Steuereinrichtung zur
automatischen Regelung des Vakuums verbunden sind.
Die Drucksensoreinrichtungen können über jeweils eine
Druckleitung mit einem Differenzdrucksensor verbunden
sein, wobei ein Kondensationsschutz für den Differenz
drucksensor in Form einer Membran vorgesehen sein kann,
die die Drucksensoreinrichtungen und den nachgeordneten
Differenzdrucksensor gegenüber der Dampfleitung und dem
Vakuumsystem abdichten.
Bei dem erfindungsgemäßen Destillationsverfahren und der
erfindungsgemäßen Destillationsvorrichtung sind Lösungs
mittelverluste zuverlässig vermieden, da die Siedeakti
vität im Arbeitskolben steht automatisch derart einge
stellt wird, daß der Kondensator nicht von Dampf über
laufen werden kann, ohne daß dieser kondensiert. Eine
manuelle Einstellung des Arbeitspunktes des Vakuums ist
nicht mehr erforderlich. Es ist sowohl bei hinsichtlich
ihrer chemischen Zusammensetzung bekannten als auch un
bekannten Lösungen ein optimaler Destillationsvorgang
sichergestellt, auch wenn die Lösung ein Gemisch zahl
reicher Lösungsmittel mit unterschiedlichen Siedepunkten
ist.
Die Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die
Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen:
Fig. 1 eine Schemadarstellung einer Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Destillationsvorrichtung und
Fig. 2 eine Schemadarstellung des Differenzdruck
sensors der Vorrichtung gemäß Fig. 1.
Die Destillationsvorrichtung enthält einen in einem
Wasserbad 1 angeordneten Rotationskolben 2, der die zu
destillierende Lösung aufnimmt. Das Wasserbad 1 wird von
einer Heizeinrichtung 3 beheizt. Der Rotationskolben 2
ist über eine Dampfleitung 4 mit einem Kondensator 5
verbunden, der mit einer Kühlmittelleitung 6 versehen
ist. Der Kondensator 5 ist über eine Leitung 7 mit einem
Destillatgefäß 8 verbunden.
Eine Vakuumpumpe 9 steht über eine Vakuumleitung 10 mit
dem Kondensator 5 in Verbindung. Die Vakuumleitung 10
ist mit einem Belüftungsventil 11 zur Druckerhöhung des
Vakuumsystems versehen. In der Kühlwasserleitung 6 sind
ein Kühlwasserventil 12, ein Drosselventil 13 und ein
Dreiwegeventil 14 angeordnet.
In der Dampfleitung 4 ist nahe dem Rotationskolben 2 ein
erster Druckaufnehmer 15 angeordnet, während sich in der
Vakuumleitung 10 nahe bei dem Kondensator 5 ein zweiter
Druckaufnehmer 16 befindet. Beide Druckaufnehmer 15, 16
sind über Druckleitungen 17, 18 mit einem Differenz
drucksensor 19 verbunden, der seinerseits mit einer
Steuereinrichtung 20 zur automatischen Regelung des
Vakuums in Abhängigkeit von der ermittelten Druckdiffe
renz in Verbindung steht. Die Steuereinrichtung 20
steuert die Vakuumpumpe 9, das Belüftungsventil 11 und
die Kühlwasserzufuhr, wie in Fig. 1 rein schematisch
angedeutet ist.
Fig. 2 zeigt auf rein schematische Weise den Differenz
drucksensor 19, der über die Druckleitungen 17, 18 mit
den Druckaufnehmern 15, 16 verbunden ist. Als Konden
sationsschutz für den Differenzdrucksensor 19 sind die
Druckaufnehmer 15 und 16 mit jeweils einer Membran 21
versehen.
Claims (10)
1. Destillationsverfahren bei dem eine Lösung in einem
Kolben erwärmt und bei Unterdruck verdampt und der Dampf
zur Verflüssigung einem Kondensator zugeführt wird, wobei
das Vakuum der jeweiligen Lösung entsprechend eingestellt
wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Druck im Dampfweg (4) zwischen dem Kolben (2) und
dem Kondensator (5) sowie der Druck im Vakuumsystem
zwischen dem Kondensator (5) und der Vakuumpumpe (9)
gemessen werden und daß die daraus resultierende
Druckdifferenz zur automatischen Regelung des Vakuum
herangezogen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die ermittelte Druckdifferenz zur automatischen Steuerung
der Vakuumpumpe (9) herangezogen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die ermittelte Druckdifferenz zur automatischen
Belüftung des Vakuumsystems zu dessen Druckerhöhung
herangezogen wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die ermittelte Druckdifferenz zur
automatischen Steuerung der Kühlmittelzufuhr zu dem
Kondensator (5) herangezogen wird.
5. Destillationsvorrichtung mit einem Kolben zur Aufnahme
der zu destillierenden Lösung, einer Heizeinrichtung für
den Kolben, einem mit dem Kolben über eine Dampfleitung
verbundenen, mit einer Kühleinrichtung versehenen
Kondensator, einem mit einer Vakuumpumpe versehenen
Vakuumsystem und einem mit dem Kondensator in Verbindung
stehenden Destillatgefäß,
gekennzeichnet durch
eine in der Dampfleitung (4) angeordnete erste
Drucksensoreinrichtung (15), eine in dem Vakuumsystem
zwischen dem Kondensator (5) und der Vakuumpumpe (9)
angeordnete zweite Drucksensoreinrichtung (16) und eine
mit den Drucksensoreinrichtungen verbundene Steuerein
richtung (20) zur automatischen Regelung des Vakuums.
6. Destillationsvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Drucksensoreinrichtungen (15, 16)
über jeweils eine Druckleitung (17, 18) mit einem
Differenzdrucksensor (9) verbunden sind, der seinerseits
mit der Steuereinrichtung (20) in Verbindung steht.
7. Destillationsvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Drucksensoreinrichtungen (15, 16)
jeweils mittels einer Membran (21) gegenüber der
Dampfleitung (4) und dem Vakuumsystem abgedichtet sind.
8. Destillationsvorrichtung nach einem der Ansprüche 5
bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinrichtung
(20) mit der Vakuumpumpe (9) verbunden ist.
9. Destillationsvorrichtung nach einem der Ansprüche 5
bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinrichtung
(20) mit einem in dem Vakuumsystem angeordneten
Belüftungsventil (11) verbunden ist.
10. Destillationsvorrichtung nach einem der Ansprüche 5
bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinrichtung
(20) mit einer Kühlwasserventileinrichtung (13, 14) der
Kühleinrichtung verbunden ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873743913 DE3743913A1 (de) | 1987-12-23 | 1987-12-23 | Destillationsverfahren und destillationsvorrichtung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873743913 DE3743913A1 (de) | 1987-12-23 | 1987-12-23 | Destillationsverfahren und destillationsvorrichtung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3743913A1 true DE3743913A1 (de) | 1989-07-06 |
Family
ID=6343489
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873743913 Withdrawn DE3743913A1 (de) | 1987-12-23 | 1987-12-23 | Destillationsverfahren und destillationsvorrichtung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3743913A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0818223A1 (de) * | 1996-07-09 | 1998-01-14 | Heinz Dipl.-Ing. Plöchinger | Verfahren und Vorrichtung zum Steuern des Drucks in einer Vakuumkammer einer Destillations- oder Sublimations-Vorrichtung |
GB2350309A (en) * | 1999-02-09 | 2000-11-29 | Michael Cole | Improved vacuum control in evaporators. |
CN114177639A (zh) * | 2021-11-30 | 2022-03-15 | 石化盈科信息技术有限责任公司 | 一种减压蒸馏塔塔顶压力确定方法、存储介质以及设备 |
-
1987
- 1987-12-23 DE DE19873743913 patent/DE3743913A1/de not_active Withdrawn
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0818223A1 (de) * | 1996-07-09 | 1998-01-14 | Heinz Dipl.-Ing. Plöchinger | Verfahren und Vorrichtung zum Steuern des Drucks in einer Vakuumkammer einer Destillations- oder Sublimations-Vorrichtung |
GB2350309A (en) * | 1999-02-09 | 2000-11-29 | Michael Cole | Improved vacuum control in evaporators. |
GB2350309B (en) * | 1999-02-09 | 2001-06-27 | Michael Cole | Improved vacuum control in evaporators |
CN114177639A (zh) * | 2021-11-30 | 2022-03-15 | 石化盈科信息技术有限责任公司 | 一种减压蒸馏塔塔顶压力确定方法、存储介质以及设备 |
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---|---|---|---|
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