DE3743827C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Lichtbogenlöscheinrichtung nach
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Eine Lichtbogenlöscheinrichtung der genannten Art ist in der
AT 2 01 158 angegeben. Der dort beschriebene Druckluftschal
ter besteht aus einem Trennmesser, das mit einem Hauptkontaktstück zusammen arbeitet und einem Hilfskontaktstück,
der mit einem Hilfskontaktstift zusammenwirkt. Der Hilfskon
taktstift wird während des ersten Teils der Öffnungsbewegung
des Trenmessers mit dem Hilfskontaktstück im Reibungsschluß ge
halten; in dieser Zeit wird eine zwischen dem mit dem Trenn
messer verbundenen Bügel und dem am Ende des Hilfskontak
stifts befestigten Endplatte eingebaute Feder gespannt und
ein am Bügel und am Hilfskontaktstift befestigter, letzterer
umgebender Faltenbalg unter Vergrößerung von dessen Volumen
gedehnt und dabei Luft eingesaugt. Bei Überschreitung der Hal
tekraft beschleunigt die Feder den Hilfskontaktstift und führt
dessen Trennung von dem Hilfskontaktstück herbei. Während dieses
zweiten Teils der Öffnungsbewegung wird die im Inneren des
Blasebalgs befindliche Luft komprimiert und durch eine Bohrung
im Hilfskontaktstift gegen den zwischen den geöffneten Hilfs
strombahnteilen entstandenen Lichtbogen gelenkt.
In dem bekannten Druckluftschalter wird Luft als Löschmittel
eingesetzt. Im Vergleich zu einem hochwertigen Isoliergas, z. B.
SF6, verlangt dies für die erfolgreiche Unterbrechung von Strö
men in Mittelspannungsnetzen eine große Strömungsgeschwindigkeit
der Luft, die über eine entsprechende Verdichtung während
der Ausschaltbewegung erzeugt werden muß.
In dem bekannten Schalter wird im ersten Teil der Öffnungs
bewegung die Feder gespannt, die Luft in den Blasgebalg ge
saugt und das Trennmesser beschleunigt. Der Füllungsgrad
des Blasebalgs hängt dabei von der Druckdifferenz der Außen
luft zu der im Balg befindlichen, vom Querschnitt der An
saugöffnung von der Ansaugzeit und vom Balgvolumen ab. Ein
hoher Füllungsgrad und somit eine möglichst große Luftmenge innerhalb des Blasebalgs
zu Beginn der Kompressionsphase steht demnach im Widerspruch
zu einer für Luftschalter besonders entscheidenden großen Ge
schwindigkeit der Schaltglieder. Die Größe der Federkraft ist
von entscheidendem Einfluß auf die Strömungsgeschwindigkeit
der Luft und somit auf die Intensität der Löschwirkung des
Schalters.
Für einen erfolgreichen Unterbrechungsvorgang muß nicht nur
das Hilfskontaktstück, sondern auch das Trennmesser im Augen
blick der Stromunterbrechung die von der Netzspannung ab
hängige Mindestlöschdistanz erreicht haben.
Die Antriebsenergie für den bekannten Schalter setzt sich
nach den bisherigen Erläuterungen im ersten Teil des Öff
nungsvorgangs aus folgenden Anteilen zusammen:
- - Beschleunigung des Trennmessers;
- - Spannen der Feder, deren Energie im zweiten Teil zur Be schleunigung des Hilfskontaktstiftes und zur Kompression der Luft im Blasebalg ausreichen muß;
- - Ansaugen der Luft im Blasebalg.
Ein sehr wesentlicher Teil davon ist über das Spannen der
Feder zur Kompression der Luft einzusetzen.
Die große erforderliche Antriebsenergie erteilt im zweiten
Teil des Öffnungsvorganges dem Trennmesser eine hohe Endge
schwindigkeit, die große Stoßbelastun
gen auf die mechanischen Schalterteile ausübt, wenn nicht
besondere Vorkehrungen dagegen vorgesehen sind.
Bei dem bekannten Druckluftschalter wird ferner
der Beginn der Öffnungsbewegung des Hilfskon
taktstifts nur durch die Aufhebung einer Reibungskraft bestimmt.
Bei aufeinander gleitenden Flächen verringert sich der
Reibungsbeiwert u. a. in Abhängigkeit von der Benutzungsdauer
durch Glättungen der Oberflächen. Dadurch entsteht nach einer
Anzahl von Schaltvorgängen eine Trennung der Hilfsstrombahn,
bevor die zur Stromunterbrechung ausweichende Luftmenge
in den Blasebalg gesaugt worden ist und die Feder die
vorgesehene Energie gespeichert hat.
In der Druckschrift FR 22 85 701 ist ferner ein auto
pneumatischer Schalter mit einer ortsfest angeordneten Kom
pressionseinrichtung bekannt geworden. Das zweiarmige Schalt
glied ist um einen in einer Schottwand gelagerten Drehpunkt
schwenkbar. Mit dem einen Arm ist das Schaltglied mittels
eines Schleifkontaktstücks während des ganzen Unterbrechungsvor
ganges mit dem Potential des unteren Anschlusses verbunden.
An dem anderen Arm trägt das Schaltglied ein Hilfskontaktstück,
das mit einem zur Kompressionseinrichtung gehörenden beweg
lichen Zylinder zuammenwirkt. In den beweglichen Zylinder
greift von der anderen Seite ein ortsfester Kolben ein, der
zusätzlich eine sich am Zylinderboden abstützende Rückdruck
feder hält. Bei einem Öffnungsvorgang dreht sich das Schalt
glied und öffnet zuerst die Haupstrombahn. Das Hilfskontaktstück
nimmt über eine nicht näher angegebene Verrastung den beweg
lichen Zylinder mit, wobei die Rückdruckfeder gespannt und
Luft in den Zylinderraum gesaugt wird. Nach Erreichung der
frühesten Unterbrechungsstellung wird die Verrastung auf
gehoben, der Zylinder unter der Wirkung der Rückdruckfeder
in seine ursprüngliche Lage bewegt und die im Zylinder be
findliche Luft ausgestoßen.
Der bekannte autopneumatische Schalter unterscheidet
sich von dem vorher beschriebenen dadurch, daß das Hilfs
kontaktstück fest am Schaltglied angelenkt ist und die Blas
lufterzeugung aus dem Inneren eines den Schalter gegen
Erde abstützenden Isolators erfolgt. Gegenüber der be
kannten Löscheinrichtung nach Druckschrift AT 2 01 158
ergibt sich eine ungünstige Energiebilanz, weil im ersten
Teil des Öffungsvorgangs zusätzlich das Hilfskontaktstück und
der Zylinder zur Blaslufterzeugung beschleunigt werden muß.
Aufgabe der Erfindung ist es, die Lichtbogenlöscheinrichtung
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 so zu verbessern, daß
sie in mit hochwertigem Isoliergas gefüllten Schaltanlagen in vereinfach
ter Ausführung bei vergleichsweise geringer mechanischer
Antriebsenergie in Lastschaltern eingesetzt werden kann.
Die
gestellte Aufgabe wird durch eine Lichtbogenlöscheinrich
tung der genannten Art mit den kennzeichnenden Merkmalen
des ersten Patentanspruches gelöst.
Die erfindungsgemäße Löscheinrichtung soll mit dem in der
vollständig gekapselten Schaltanlage vorhandenen hochwer
tigen Isoliergas, z. B. SF6 arbeiten. Da auf Grund der elek
tronegativen Eigenschaften des Gases auch die Entionisierungs
eigenschaften im Nulldurchgang des zu unterbrechenden Licht
bogens mehrfach besser als bei Luft sind, genügt eine ver
gleichsweise geringe Strömungsgeschwindigkeit in der Düse.
Aus diesem Grund sieht die Erfindung für die Erzeugung der
Gasströmung während der Brenndauer des Lichtbogens zumindest
im ersten Abschnitt den in einem mit dem Hilfsschaltglied be
wegten, offenen Stauraum entstehenden Staudruck vor. Lediglich
bei länger brennenden Lichtbögen, z. B. in den letztlöschenden Pha
sen eines Drehstromsystems wird eine zusätzliche Kompression
wirksam. Die Erzeugung des Stau- und Kompressionsdruckes er
folgt dann in energiesparender Weise durch folgende Reihen
folge im Bewegungsablauf eines Öffnungsvorgangs:
- - stromloses Öffnen des Hauptschlatgliedes bei beliebig niedriger Geschwindigkeit, gleichzeitiges Aufladen eines zwischen den beiden Schaltgliedern vorgesehenen Federspeichers;
- - Lösen des Hilfsschaltgliedes aus seiner Verrastung, Entstehung des Lichtbogens;
- - nacheilende Bewegung des Hilfsschaltgliedes unter der Wirkung des zwischen den beiden Schaltgliedern wirkenden Federspeichers, Einsatz der Gasströmung gegen den Lichtbogen mittels Staudruck,
- - Verstärkung der Gasströmung durch Kompression im zweiten Teil der Nachteilbewegung, intensive Blasung bei längeren Lichtbögen.
Im ersten Teil des Öffnungsvorgangs unterliegt die An
triebsenergie für die erfindungsgemäße Lichtbogenlösch
einrichtung also lediglich folgenden Anforderungen:
- - Beschleunigung des Hauptschaltgliedes;
- - Spannen der Feder, deren Energie im zweiten Teil zur Beschleunigung des Hilfeschaltgliedes und zur Erzeugung des relativ geringen Staudrucks und erst gegen Ende der Bewegung zur Kompression des Gases be nötigt wird.
Im Vergleich zu den Anforderungen an den Betrieb des be
kannten Druckluftschalters entfällt der zum Ansaugen der
Luft erforderliche Energieanteil völlig und der zur Kom
pression notwendige reduziert sich in bedeutendem Maße.
Somit verringert sich auch die am Ende der Öffnungsbe
wegung verbleibende kinetische Energie der bewegten Teile
erheblich, was einer Verbesserung der Lebensdauer gleich
kommt.
Zweckmäßige Aus- und Weiterbildungen des Erfindungsge
dankens sind in den Unteransprüchen angegeben.
Zum besseren Verständnis wird die Erfindung im folgenden
an Hand von Zeichnungen erläutert.
So stellt dar
Fig. 1 Ansicht eines Lastschalterpoles mit schwenk
baren Schaltgliedern mit der
Lichtbogenlöscheinrichtung in Stellung
EIN (I),
Fig. 2 Teilansicht von Fig. 1 während der Licht
bogenunterbrechung,
Fig. 3 wie Fig. 2, jedoch mit eine Variante für
das Hilfsschaltglied,
Fig. 4 Schnitt A-B nach Fig. 2 durch Düsenkörper
und Stauraum,
Fig. 5a, b, c schematische Ansichten eines Lastschalterpoles
mit längsverschiebbaren Schaltgliedern, in
den Stellungen "Eingeschaltet" (5a), während
der Unterbrechung (5b), und "Ausgeschaltet"
(5c),
Fig. 6 Teilansicht von Fig. 1 während der Licht
bogenunterbrechung mit Blasebalg,
Fig. 7 Schnitt A-B nach Fig. 6 durch Düsenkörper
und Blasebalg,
Fig. 8 Ansicht eines Poles eines Dreistellungs
schalters mit der Licht
bogenlöscheinrichtung,
Fig. 9 schematische Darstellung eines Lastschalters
mit Doppelunterbrechung.
In Fig. 1 ist ein in einem geschlossenen, mit Isoliergas
gefülltem Gehäuse 31 eingebauter Lastschalterpol darge
stellt. Der Strom fließt in Stellung I von der Sammel
schiene 32 über den Anschluß 12 zum Hauptkontaktstück 11, über
das Hauptschaltglied 1 zum Drehpunkt 8 am ortsfesten Kon
taktstück 4 und zum Anschluß 13, der auf dem Hochspannungs
stecker 33 aufgebaut ist. Die Betätigung des Lastschalters
efolgt durch die im Gehäuse 31 dicht geführte Welle 2 und
die Isolierschaltstange 48.
Das Hauptschaltglied 1 besteht aus zwei parallelen Messern,
die den Nennstrom und im Störungsfall auch die Kurzschlußbe
lastung aufnehmen (Fig. 4). Die beiden Messer kontaktieren
in üblicher Weise in Stellung I das Hauptkontaktstück 11. In dem
dargestellten Beispiel ist nach Fig. 2 die
Löscheinrichtung mit dem Hilfsschaltglied 3, dem Düsenkör
per 16 und dem Stauraum 7 zwischen den Messern des Haupt
schaltgliedes 1 angeordnet und ebenfalls um den Drehpunkt 8
schwenkbar. Ein mit der Öffnung 61 im zweiten Teil der
Schwenkbewegung des Hilfsschaltgliedes 3 zusammenwirkender,
auf dem Hauptschaltglied 1 befestigter Kolben 62 vervoll
ständigt diese Ausführung der Lichtbogen
löscheinrichtung. Die Feder 14 ist an beiden Schaltglie
dern 1, 3 angelenkt, sie beschleunigt während der Unter
brechung das nacheilende Hilfsschaltglied 3 und zieht es
bis zum Anschlag 5. In dieser Stellung ist der Kolben 62
voll in den Stauraum 7 eingetaucht.
In Fig. 2 hat das Hauptschaltglied 1 bei einer Aus
führung nahezu die Stellung 0 erreicht. Das Hilfsschalt
glied 3 war kurz davor durch den Mitnehmer 9 aus der in
Stellung I wirkenden Verrastung zwischen dem Düsenkörper 16
und dem am ortsfesten Kontaktstück befestigten Hilfskontaktstück 17
gelöst worden und eilt nun unter der Wirkung der Feder 14
mit der Geschwindigkeit v 2 dem mit der deutlich kleineren
Geschwindigkeit v 1 bewegten Hauptschaltglied 1 nach. Die
Pfeile zeigen die Richtung der Gasströmung an.
Fig. 4 zeigt in Schnittdarstellung zwei verschiedene
Phasen der Beblasung des Lichtbogens. Auf der linken Seite
wirkt der durch die Bewegung des Hilfsschaltgliedes 3 her
vorgerufene Staudruck p 1, die Pfeile zeigen dabei wie das
Gas in den Stauraum 7 strömt, dort gestaut wird und wegen
der sich dabei bildenden Druckdifferenz p 1 - p 0 durch die
Düse 6 mit großer Geschwindigkeit zum Lichtbogen 34 gelenkt
wird.
Auf der rechten Seite hat das Hauptschaltglied die Offen
stellung 0 erreicht; der Kolben 62 befindet sich bereits
in der Öffnung 61 und komprimiert nun das im Stauraum 7
befindliche Gas auf den Druck p 2 verstärkt die Gas
strömung durch die Düse 6, da p 2 < p 1.
Das Hilfsschaltglied 3 ist zwischen den Messern des Haupt
schaltgliedes 1 angeordnet. Es kann als massearmes Bauteil
am besten aus einem Leichtmetall hergestellt werden. Der
Mitnehmer 9 ist zwischen den beiden Messern des Haupt
schaltgliedes 1 drehbar so angeordnet, daß er in der Ruhe
lage der beiden Schaltglieder 1, 3 nicht wesentlich aus deren
Profil herausragt. Der Anschlag 5 begrenzt die Bewegung des
Hilfsschaltgliedes 3 in der Ruhelage und besorgt dessen Mit
nahme bei Einschaltbewegungen (Fig. 1 und 2).
Bei einer anderen Ausführung ist das nach
eilende Hilfsschaltglied selbst als elastisches Teil in
Form einer Biegefeder 15 ausgeführt (Fig. 3). Die Biege
feder 15 ist dabei in der Nähe des Drehpunktes 8
an einer die beiden Messer des Hauptschaltglieds 1 ver
bindenden Traverse 35 befestigt bzw. eingespannt; sie kann
zweckmäßig aus mehreren Lagen eines Federbandstahls ge
schichtet ausgeführt werden. Die kurzzeitige Strombelastung
bei dem Unterbrechungsvorgang wird von dem Federquerschnitt
übernommen.
Die gesamte zur
Erzielung der Geschwindigkeit V 2 erforderliche Energie
wird in der Biegefeder 15 bei der Ausschaltung bis zur Mit
nahme des nacheilenden Hilfsschaltgliedes 3 gespeichert.
In Fig. 3 ist außerdem eine Variante des Mitnehmers dar
gestellt, der aus einem Hebelgelenk 36 besteht. In der
Strecklage des Gelenkes erfolgt dabei die Mitnahme des Hilfs
schaltgliedes 3 bei Beginn des Löschvorganges, während am
Ende der Ausschaltbewegung (gestrichelt) das Gelenk zwischen
die beiden Messer des Hauptschaltgliedes 1 klappt und nicht
durch hervorstehende Teile die Isolationsabstände zu anderen
spannungsführenden oder geerdeten Teilen verringert.
In den Fig. 5a, b und c ist schematisch dargestellt, wie
die Lichtbogenlöscheneinrichtung auch bei
Schublastschaltern eingesetzt werden kann. Hierbei sind
beide Schaltglieder 41, 42, als zylin
drische oder rohrförmige Teile ausgebildet. Das orts
feste Kontaktstück umfaßt ein Tulpenkontaktstück 51, der im einge
schalteten Zustand den Strom auf das Hauptschaltglied 41
überträgt, von dem ihn das ortsfeste Kontaktstück 47 zum unteren
Schalteranschluß ableitet. Das Hilfskontaktstück 17 ist, wie bei
den bereits beschriebenen Ausführungen, mit dem Düsenkör
per 16 verrastet. Der Düsenkörper 16 ist an dem massearmen
rohrförmigen Hilfsschaltglied 42 befestigt, das gleichzei
tig den Stauraum für das Gas bildet und sich parallel zum
Hauptschaltglied 1 verschieben läßt. Zwischen den Schalt
gliedern 41 und 42 ist eine Stromübertragung, z. B.
als einfaches Schleifkontaktstück vorgesehen (nicht darge
stellt). Mit dem Hauptschaltglied 41 ist ein Kolben 62
verbunden, der mit dem in seinem Inneren als Zylinder wir
kenden Hilfsschaltglied 42 zusammenwirkt.
Fig. 5a zeigt die gesamte Lichtbogenlöscheinrichtung in
der eingeschalteten Stellung, der Kolben 62 steht dabei
im Hilfsschaltglied 42. Nach Öffnen des Hauptschaltglie
des 41 (Fig. 5b) und Erreichen der der Mindestlöschdistanz
entsprechenden Stellung schlägt der am Hauptschaltglied 41
befestigte Mitnehmer 43 am Bund 44 des Hilfsschaltglie
des 42 an und löst die Verrastung zwischen dem Düsenkör
per 16 und dem Hilfskontakt 17 (linke Seite von Fig. 5b).
Durch die Relativbewegung zwischen den beiden Schaltglie
dern ist vorher die Feder 45 gespannt worden. Sie zieht nun
den Düsenkörper 16 und das Hilfsschaltglied 42 mit der großen
Geschwindigkeit V 2 in Ausschaltrichtung, wobei das mit Stau
raum befindliche Gas durch die Düse 6 gegen den Licht
bogen 34 geblasen wird. Auf der rechten Seite der Fig. 5b
ist zu sehen, wie die Feder 45 das Hilfsschaltglied 42 be
reits soweit nachgezogen hat, daß der Kolben 62 wieder in
das Hilfsschaltglied 42 eintaucht und mit Hilfe des nun ent
stehenden Kompressionsdruckes weiteres Gas in den Licht
bogen 34 fördert.
In der Ausschaltstellung Fig. 5c liegt das Hilfsschalt
glied 42 am Ring 46 an, der über den Mitnehmer 43 mit dem
Hauptschaltglied 1 verbunden ist. Der Kolben 62 steckt da
bei wieder wie in Fig. 5a ganz im Inneren des Hilfsschalt
gliedes 42.
In Fig. 6 und 7 ist die Lichtbogen
löscheinrichtung unter Verwendung eines Blasebalgs 63 zur
Verdrängung von Isoliergas dargestellte. Im linken Teil von
Fig. 7 ist dabei das Hilfsschaltglied 3 mit dem Stau
raum 3 kurz nach Aufhebung der Verrastung zwischen dem
Hilfskontaktstück 17 und dem Düsenkörper 16 gezeigt. Auf dem
Lichtbogen 34 wirkt bereits eine Gasströmung ein, die ähn
lich wie nach Fig. 4, linke Seite, durch die Druckdifferenz
p 1 - p 0 zustande kommt. Auf der rechten Seite der Fig. 7
berührt der Stauraum 7 den Balg 63 längs einer allseitig
anliegenden Kante oder Fläche nahezu abdichtend. Im wei
teren Bewegungsablauf findet eine Gasverdrängung durch die
Zusammendrückung des Balgs 63 statt, was auf Grund des
größeren Druckes p 2 eine verstärkte Blaswirkung in der Düse
zur Folge hat. In Fig. 7 ist außerdem noch die Endlage des
Hauptschaltglieds 1 mit dem Balg 53 eingezeichnet, die so
wohl in der eingeschalteten, als auch in der ausgeschalte
ten Stellung der Löscheinrichtung eintritt.
Der Balg 63 wird durch Eigenstabilität bzw. durch einge
baute Federn in der Lage gehalten, in der er während der
Öffnungsbewegung mit dem Stauraum in Verbindung kommt.
Die Lichtbogenlöscheinrichtung kann auch
zur Verbesserung der Lastschaltfunktion von
Dreistellungsschaltern eingesetzt werden, wie dies in
Fig. 8 angegeben ist. Funktionsgleiche Teile sind dabei
unter Verweis auf Fig. 1 mit denselben Bezugszeichen an
gegeben. In der dritten Stellung des Schaltgliedes 1 wird
das mit dem Hochspannungsstecker 33 verbundene Netzteil
über das Erdungskontaktstück 19 geerdet.
Auch für Lastschalter mit Doppelunterbrechung läßt sich
die Lichtbogenlöscheinrichtung anwenden, besonders wenn deren
Einsatz bei größeren Spannungen oder/und bei großen Last
strömen erfolgen soll. In Fig. 9 ist eine prinzipielle
Anordnung schematisch dargestellt, wobei wiederum
funktionsgleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen angegeben
sind. Das Hauptschaltglied 101 ist hier zweiarmig ausgeführt
und wird von einer für alle 3 Phasen eines Schalters gemein
samen Isolierwelle 49 betätigt. Beide Enden des Hauptschalt
gliedes 101 sind mit je einem Hilfsschaltglied 103 mit Dü
senkörper 16, Stauraum 7 und Feder 14 versehen. In der
Stellung I verbinden dabei die Schaltglieder 101, 103
jeweils die Sammelschiene 32 mit dem Hochspannungsstec
ker 33. Fig. 7 zeigt die Löschstellung des doppelarmi
gen Lastschalters.
Claims (17)
1. Lichtbogenlöscheinrichtung für in gekapselten, mit
einem hochwertigen Isoliergas gefüllten Mittelspannungsschaltanlagen
angeordneten Lastschalter, die ein Hauptschalt
glied und ein Hilfsschaltglied aufweist, das während
des zweiten Teils des Öffnungsvorgangs des Lastschal
ters nach Aufhebung einer Verrastung zwischen dem
Hilfsschaltglied und einem mit
diesem zusammenwirkenden Gegenkontaktstück dem Hauptschalt
glied mittels einer während des ersten Teils spannbaren
Feder nachfolgt und dabei mittels einer mit ihm verbundenen Blaseinrichtung eine durch eine Ausströmöff
nung gegen den Schaltlichtbogen ge
lenkte Strömung des Isoliergases hervorruft,
gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
- a) das Hilfsschaltglied (3) ist mit einem in Richtung seiner Öffnungsbewegung mit einer Öffnung (61) für den Zustrom von Isoliergas versehenen Stauraum (7) bestückt, dessen Innenraum mit der als Düse (6) ausge bildeten Ausströmöffnung verbunden ist, so daß in einem ersten Abschnitt der Öffnungsbewegung des Hilfs schaltgliedes (3) das durch die Öffnung (61) in den Stauraum einströmende Gas unter der Wirkung des Stau drucks durch die Ausströmöffnung gegen den Schalt lichtbogen gelenkt wird, und
- b) das Hauptschaltglied (1) ist mit einem Bauteil be stückt, das im zweiten Abschnitt der Öffnungsbewegung des Hilfsschaltgliedes (3) den Stauraum (7) verschließt und Isoliergas mittels Volumenveränderung durch die Ausströmöffnung in den Schaltlichtboden verdrängt.
2. Lichtbogenlöscheinrichtung für Lastschalter
nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schaltglieder (1, 3) während des Öffnungs
vorgangs um einen mit einem zweiten ortsfesten Kon
taktstück (4) verbundenen Drehpunkt (8) schwenkbar sind.
3. Lichtbogenlöscheinrichtung für Lastschalter
nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schaltglieder (41, 42) während des Öffnungs
vorgangs gegen einen letztere über elektrische Ver
bindungen mit dem zweiten ortsfesten Kontaktstück (47)
verbundenen Festpunkt auf je einer geraden Achse
verschiebbar sind.
4. Lichtbogenlöscheinrichtung für Lastschalter
nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Hauptschaltglied (1) zur Verdrängung des
Isoliergases mit einem Kolben (62) verbunden ist,
der im zweiten Abschnitt der Öffnungsbewegung des
Hilfsschaltgliedes (3) durch die Öffnung (61) annä
hernd dicht schließend in den Stauraum (7) eintaucht.
5. Lichtbogenlöscheinrichtung für Lastschalter
nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Hauptschaltglied (1) befestigter Balg (63)
im zweiten Abschnitt der Öffnungsbewegung des Hilfs
schaltgliedes (3) annähermd dicht schließend so an
liegt, daß aus Stauraum (7) und Volumen des Balgs (63)
ein gemeinsames Volumen entsteht, welches durch Zu
sammendrücken des Balgs (63) im zweiten Abschnitt die
Verdrängung von Isoliergas bewirkt.
6. Lichtbogenlöscheinrichtung für Lastschalter
nach einem der Ansprüche 1-5,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Feder eine mit je einem Ende an je einem der
Schaltglieder (1, 3, 41, 42) angelenkte Schrauben
feder (45, 14) vor
gesehen ist.
7. Lichtbogenlöscheinrichtug für Lastschalter
nach einem der Ansprüche 1, 4, 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Hilfsschaltglied (3) als Biegefeder (15),
die in der Nähe des Drehpunktes (8) an dem Haupt
schaltglied (1) kontaktgebend befestigt ist, aus
gebildet ist.
8. Lichtbogenlöscheinrichtung für Lastschalter
nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß parallel zum Hilfsschaltglied (3) an diesem in Schwenkrichtung befestigte
flexible bandförmige Beilagen aus gut leitendem
Werkstoff angeordnet sind.
9. Lichtbogenlöscheinrichtung für Lastschalter
nach einem der Ansprüche 1-8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verrastung zwischen dem
Düsenkörper (16) aus einem metallischen Werkstoff
und dem zum ortsfesten Gegenkontaktstück gehörenden Hilfs
kontaktstück (17) erfolgt.
10. Lichtbogenlöscheinrichtung für Lastschalter
nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Düsenkörper (16) eine kugelähn
liche und die Kontaktfedern des Hilfskontaktstücks (17)
eine lyraähnliche Form aufweisen.
11. Lichtbogenlöscheinrichtung für Lastschalter
nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verrastung durch einen am Hauptschaltglied
(1, 41, 101) befestigten Mitnehmer (9, 36, 43) kurz
vor Erreichen der Mindestlöschdistanz des Hauptschalt
gliedes (1, 41, 101) mittels formschlüssiger Mitnahme
des Hilfsschaltgliedes (3, 42, 103) aufgehoben wird.
12. Lichtbogenlöscheinrichtung für Lastschalter
nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stauraum (7, 42) mit der Düse (6) über abge
rundete, sich stetig verjüngende Querschnitte verbun
den ist.
13. Lichtbogenlöscheinrichtung für Lastschalter
nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stauraum (7) von dünnwandigen Blechwänden
begrenzt wird.
14. Lichtbogenlöscheinrichtung für Lastschalter
nach einem der Ansprüche 1-12,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stauraum (7) von dünnwandigen
Isolierstoffwänden begrenzt wird.
15. Lichtbogenlöscheinrichtung für Lastschalter
nach einem der Ansprüche 1, 2, 4 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Hauptschaltglied (1) den Drehpunkt (8) in
einer dritten Stellung mit einem Erdungskontaktstück (19)
verbindet.
16. Lichtbogenlöscheinrichtung für Lastschalter
nach einem der Ansprüche 1, 4 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Hauptschaltglied (101) mittels einer Iso
lierstoffwelle (49) schwenkbar und beidseitig mit
ortsfesten Kontaktstücken (11) verbindbar ist, wobei
an beiden Seiten je ein Hilfsschaltglied (103)
angebracht ist.
17. Lichtbogenlöscheinrichtung für Lastschalter
nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Isoliergas SF6 oder eine hochgradig SF6
enthaltende Gasmischung eingesetzt ist.
Priority Applications (4)
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---|---|---|---|
DE19873743827 DE3743827A1 (de) | 1987-03-11 | 1987-12-23 | Lichtbogenloescheinrichtung fuer lastschalter |
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FI880934A FI880934A (fi) | 1987-03-11 | 1988-03-01 | Ljusbaogsslaeckningsanordning foer lastkopplingsdon. |
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Applications Claiming Priority (2)
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---|---|---|---|
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DE19873743827 DE3743827A1 (de) | 1987-03-11 | 1987-12-23 | Lichtbogenloescheinrichtung fuer lastschalter |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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