DE3743827A1 - Lichtbogenloescheinrichtung fuer lastschalter - Google Patents
Lichtbogenloescheinrichtung fuer lastschalterInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Lichtbogenlöscheinrichtung
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Eine Lichtbogenlöscheinrichtung der genannten Art ist in
DE-AS 11 32 622 angegeben. Der dort beschriebene Druck
luftschalter besteht aus einem Haupttrennmesserpaar und
einem doppelschenkligen Hilfstrennmesser, beide sind in
einem gemeinsamen Drehpunkt gelagert. Das Hilfstrenn
messer trägt eine Löschkammer und ist mit einem Faltenbalg
so verbunden, daß die in letzterem während der Ausschalt
bewegung komprimierte Luft in die Löschkammer strömt und
dort die Unterbrechung des Lichtbogenstromes herbeiführt.
Der Faltenbalg ist dabei durch ein längsverschiebliches,
mit einer lnnenbohrung versehenes Führungsteil gehalten,
das sein erstes Widerlager in einem zum Drehpunkt der
Trennmesser exzentrisch angeordneten Punkt und sein zwei
tes Widerlager in einem zur Löschkammer gehörenden Dreh
gelenk hat. Bei einer Ausschaltbewegung trennt zuerst das
Haupttrennmesser und nimmt im weiteren Verlauf das Hilfs
trennmesser mit der Löschkammer mit, wobei beide Trenn
messer mit der gleichen Winkelgeschwindigkeit geschwenkt
werden. Dabei strömt die durch das Zusammenschieben des
Faltenbalges komprimierte Luft in die Löschkammer zur Be
blasung der Hilfsschaltstelle.
In dem bekannten Druckluftschalter wird Luft als Lösch
mittel eingesetzt. Im Vergleich zu einem hochwertigen
Isoliergas, z.B. SF6, verlangt dies für die erfolgreiche
Unterbrechung von Strömen in Mittelspannungsnetzen, eine
große Strömungsgeschwindigkeit der Luft, die über eine ent
sprechende Verdichtung während der Ausschaltbewegung er
zeugt werden muß. In dem bekannten Schalter wird die Ver
dichtung durch die Zusammendrückung eines Faltenbalgs er
reicht. Die Höhe des Kompressionsdruckes wird dabei durch
die Geschwindigkeit bestimmt, mit der der Faltenbalg zu
sammengedrückt wird. Da während der Kompressionsphase auch
beide Trennmesserpaare bewegt werden müssen, ist zur Durch
führung von erfolgreichen Ausschaltungen eine verhältnis
mäßig große Antriebsenergie notwendig.
Aufgabe der Erfindung ist es, die Lichtbogenlöschein
richtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 so zu ver
bessern, daß sie in mit Isoliergas gefüllten Schaltanlagen
in vereinfachter Ausführung bei vergleichsweise geringer
mechanischer Antriebsenergie in Lastschaltern eingesetzt
werden kann. Die gestellte Aufgabe wird durch eine Licht
bogenlöscheinrichtung der genannten Art mit folgenden Merk
malen gelöst:
- a) Das Hilfsschaltglied (3) ist während des ersten Teiles des Öffnungsvorganges verrastet und eilt dem Haupt schaltglied (1) nach Aufhebung der Verrastung mittels einer zwischen den Schaltgliedern (1, 3) angeordneten, während des ersten Teils des Öffnungsvorgangs spann baren Feder (14) mit großer Geschwindigkeit (v 2) nach,
- b) das Hilfsschaltglied (3) ist mit einem einseitig in Richtung der Öffnungsbewegung mit einer Öffnung (61) für das Isoliergas versehenen Stauraum (7) bestückt, der mit der Düse (6) in Strömungsverbindung steht, und
- c) das Hauptschaltglied (1) ist mit einem Teil verbunden, das mit dem Stauraum (7) zeitweise zusammenwirkt und mit dem mittels Volumenveränderung Gas durch die Düse (6) in den Lichtbogen (34) verdrängt wird.
Die erfindungsgemäße Löscheinrichtung soll mit dem in der
vollständig gekapselten Schaltanlage vorhandenen hochwer
tigen Isoliergas, z.B. SF6 arbeiten. Da auf Grund der elek
tronegativen Eigenschaften des Gases auch die Entionisie
rungseigenschaften im Nulldurchgang des zu unterbrechenden
Lichtbogens mehrfach besser als bei Luft sind, genügt eine
vergleichsweise geringe Strömungsgeschwindigkeit in der Düse.
Aus diesem Grund sieht die Erfindung für die Erzeugung der
Gasströmung während der Brenndauer des Lichtbogens zumindest
im ersten Abschnitt den in einem mit dem Hilfsschaltglied
bewegten, offenen Stauraum entstehenden Staudruck vor. Ledig
lich bei länger brennenden Bögen, z.B. in den letztlöschen
den Phasen eines Drehstromsystems wird eine zusätzliche Kom
pression wirksam. Die Erzeugung des Stau- und Kompressions
druckes erfolgt in energiesparender Weise durch folgende
Reihenfolge im Bewegungsablauf eines Öffnungsvorgangs:
- - stromloses Öffnen des Hauptschaltgliedes bei beliebig niedriger Geschwindigkeit, gleichzeitiges Aufladen eines zwischen den beiden Schaltgliedern vorgesehenen Feder speichers;
- - Lösen des Hilfsschaltgliedes aus seiner Verrastung, Entstehung des Lichtbogens;
- - nacheilende Bewegung des Hilfsschaltgliedes unter der Wirkung des zwischen den beiden Schaltgliedern wirkenden Federspeichers, Einsatz der Gasströmung gegen den Lichtbogen mittels Staudruck,
- - Verstärkung der Gasströmung durch Kompression im zweiten Teil der Nacheilbewegung, intensive Blasung bei längeren Lichtbögen.
Der angegebene Bewegungsablauf ermöglicht die Verwendung
eines vorteilhaften Antriebs mit vergleichsweise geringer
Energie, da die Bewegung des je nach Stromstärke mehr
oder weniger massebehafteten Hauptschaltgliedes und die
Aufladung des Federspeichers grundsätzlich ohne Einfluß
auf den Lichtbogenunterbrechungsvorgang ist und daher zeit
lich nicht eng begrenzt sein muß. Da das Hilfsschaltglied den
Betriebsstrom nur einige Millisekunden führen muß, kann es
massearm ausgeführt sein und läßt sich daher schnell auf
eine große Geschwindigkeit bringen.
Zweckmäßige Aus- und Weiterbildungen des Erfindungs
gedankens sind in den Unteransprüchen angegeben.
Zum besseren Verständnis wird die Erfindung im folgenden
an Hand von Zeichnungen erläutert.
So stellen dar:
Fig. 1 Ansicht eines Lastschalterpoles mit schwenk
baren Schaltgliedern mit der erfindungsge
mäßen Lichtbogenlöscheinrichtung in Stellung
EIN (I).
Fig. 2 Teilansicht von Fig. 1 während der Licht
bogenunterbrechung.
Fig. 3 wie Fig. 2, jedoch mit einer Variante für
das Hilfsschaltglied.
Fig. 4 Schnitt A-B nach Fig. 2 durch Düsenkörper
und Stauraum.
Fig. 5a, b, c Schematische Ansicht eines Lastschalterpoles
mit längsverschiebbaren Schaltgliedern, in
den Stellungen "Eingeschaltet" (5a), während
der Unterbrechung (5b), und "Ausgeschaltet"
(5c).
Fig. 6 Teilansicht von Fig. 1 während der Licht
bogenunterbrechung mit Blasebalg.
Fig. 7 Schnitt A-B nach Fig. 6 durch Düsenkörper
und Blasebalg.
Fig. 8 Ansicht eines Poles eines Dreistellungs
schalters mit der erfindungsgemäßen Licht
bogenlöscheinrichtung.
Fig. 9 Schematische Darstellung eines Lastschalters
mit Doppelunterbrechung.
In Fig. 1 ist ein in einem geschlossenen, mit Isoliergas
gefülltem Gehäuse 31 eingebauter Lastschalterpol darge
stellt. Der Strom fließt in Stellung I von der Sammel
schiene 32 über den Anschluß 12 zum Hauptkontakt 11, über
das Hauptschaltglied 1 zum Drehpunkt 8 am ortsfesten Kon
takt 4 und zum Anschluß 13, der auf dem Hochspannungs
stecker 33 aufgebaut ist. Die Betätigung des Lastschalters
erfolgt durch die im Gehäuse 31 dicht geführte Welle 2 und
die Isolierschaltstange 48.
Das Hauptschaltglied 1 besteht aus zwei parallelen Messern,
die den Nennstrom und im Störungsfall auch die Kurzschlußbe
lastung aufnehmen. (Fig. 4). Die beiden Messer kontaktieren
in üblicher Weise in Stellung I den Hauptkontakt 11. In dem
dargestellten Beispiel ist nach Fig. 2 die erfindungsgemäße
Löscheinrichtung mit dem Hilfsschaltglied 3, dem Düsenkör
per 16 und dem Stauraum 7 zwischen den Messern des Haupt
schaltgliedes 1 angeordnet und ebenfalls um den Drehpunkt 8
schwenkbar. Ein mit der Öffnung 61 im zweiten Teil der
Schwenkbewegung des Hilfsschaltgliedes 3 zusammenwirkender,
auf dem Hauptschaltglied 1 befestigter Kolben 62 vervoll
ständigt diese Ausführung der erfindungsgemäßen Lichtbogen
löscheinrichtung. Die Feder 14 ist an beiden Schaltglie
dern 1, 3 angelenkt, sie beschleunigt während der Unter
brechung das nacheilende Hilfsschaltglied 3 und zieht es
bis zum Anschlag 5. In dieser Stellung ist der Kolben 62
voll in den Stauraum 7 eingetaucht.
In Fig. 2 hat das Hauptschaltglied 1 bei einer Aus
schaltung nahezu die Stellung 0 erreicht. Das Hilfsschalt
glied 3 war kurz davor durch den Mitnehmer 9 aus der in
Stellung I wirkenden Verrastung zwischen dem Düsenkörper 16
und den am ortsfesten Kontakt befestigten Hilfskontakt 17
gelöst worden und eilt nun unter der Wirkung der Feder 14
mit der Geschwindigkeit v 2 dem mit der deutlich kleineren
Geschwindigkeit v 1 bewegten Hauptschaltglied 1 nach. Die
Pfeile zeigen die Richtung der Gasströmung an.
Die Fig. 4 zeigt in Schnittdarstellung zwei verschiedene
Phasen der Beblasung des Lichtbogens. Auf der linken Seite
wirkt der durch die Bewegung des Hilfsschaltgliedes 3 her
vorgerufene Staudruck p 1, die Pfeile zeigen dabei wie das
Gas in den Stauraum 7 strömt, dort gestaut wird und wegen
der sich dabei bildenden Druckdifferenz p 1-p ₀ durch die
Düse 6 mit großer Geschwindigkeit zum Lichtbogen 34 gelenkt
wird.
Auf der rechten Seite hat das Hauptschaltglied die Offen
stellung 0 erreicht; der Kolben 62 befindet sich bereits
in der Öffnung 61 und komprimiert nun das im Stauraum 7
befindliche Gas auf den Druck p 2 und verstärkt die Gas
strömung durch die Düse 6, da p 2<p 1.
Das Hilfsschaltglied 3 ist zwischen den Messern des Haupt
schaltgliedes 1 angeordnet. Es kann als massearmes Bauteil
am besten aus einem Leichtmetall hergestellt werden. Der
Mitnehmer 9 ist zwischen den beiden Messern des Haupt
schaltgliedes 1 drehbar so angeordnet, daß er in der Ruhe
lage der beiden Schaltglieder 1, 3 nicht wesentlich aus deren
Profil herausragt. Der Anschlag 5 begrenzt die Bewegung des
Hilfsschaltgliedes 3 in der Ruhelage und besorgt dessen Mit
nahme bei Einschaltbewegungen. (Fig. 1 und 2).
Bei einer anderen Ausführung der Erfindung ist das nach
eilende Hilfsschaltglied selbst als elastisches Teil in
Form einer Biegefeder 15 ausgeführt (Fig. 3). Die Biege
feder 15 ist dabei in der Nähe des Drehpunktes 8 beispiels
weise an einer die beiden Messer des Hauptschaltglieds 1 ver
bindenden Traverse 35 befestigt bzw. eingespannt; sie kann
zweckmäßig aus mehreren Lagen eines Federbandstahls ge
schichtet ausgeführt werden. Die kurzzeitige Strombelastung
bei dem Unterbrechungsvorgang kann von dem Federquerschnitt
oder von einer oder mehreren Lagen eines Bandes von hoher
Leitfähigkeit (z.B. Cu) übernommen werden, die zusätzlich
zur Biegefeder 15 vorgesehen sein können. Die gesamte zur
Erzielung der Geschwindigkeit V 2 erforderliche Energie
wird in der Biegefeder 15 bei der Ausschaltung bis zur Mit
nahme des nacheilenden Hilfsschaltgliedes 3 gespeichert.
In Fig. 3 ist außerdem eine Variante des Mitnehmers dar
gestellt, der aus einem Hebelgelenk 36 besteht. In der
Strecklage des Gelenkes erfolgt dabei die Mitnahme des Hilfs
schaltgliedes 3 bei Beginn des Löschvorganges, während am
Ende der Ausschaltbewegung (gestrichelt) das Gelenk zwischen
die beiden Messern des Hauptschaltgliedes 1 klappt und nicht
durch hervorstehende Teile die Isolationsabstände zu anderen
spannungsführenden oder geerdeten Teilen verringert.
In den Fig. 5a, b und c ist schematisch dargestellt, wie
die erfindungsgemäße Lichtbogenlöscheinrichtung auch bei
Schublastschaltern eingesetzt werden kann. Hierbei können
vorteilhafterweise beide Schaltglieder 41, 42, als zylin
drische oder rohrförmige Teile ausgebildet sein. Der orts
feste Kontakt umfaßt einen Tulpenkontakt 51, der im einge
schalteten Zustand den Strom auf das Hauptschaltglied 41
überträgt, von dem ihn der ortsfeste Kontakt 47 zum unteren
Schalteranschluß ableitet. Der Hilfskontakt 17 ist, wie bei
den bereits beschriebenen Ausführungen, mit dem Düsenkör
per 16 verrastet. Der Düsenkörper 16 ist an dem massearmen
rohrförmigen Hilfsschaltglied 42 befestigt, das gleichzei
tig den Stauraum für das Gas bildet und sich parallel zum
Hauptschaltglied 1 verschieben läßt. Zwischen den Schalt
gliedern 41 und 42 ist eine Stromübertragung, z.B.
als einfacher Schleifkontakt vorgesehen (nicht darge
stellt). Mit dem Hauptschaltglied 41 ist ein Kolben 62
verbunden, der mit dem in seinem Inneren als Zylinder wir
kenden Hilfsschaltglied 42 zusammenwirkt.
Fig. 5a zeigt die gesamte Lichtbogenlöscheinrichtung in
der eingeschalteten Stellung, der Kolben 62 steht dabei
im Hilfsschaltglied 42. Nach Öffnen des Hauptschaltglie
des 41 (Fig. 5b) und Erreichen der der Mindestlöschdistanz
entsprechenden Stellung schlägt der am Hauptschaltglied 41
befestigte Mitnehmer 43 am Bund 44 des Hilfsschaltglie
des 42 an und löst die Verrastung zwischen dem Düsenkör
per 16 und dem Hilfskontakt 17. (Linke Seite von Fig. 5b).
Durch die Relativbewegung zwischen den beiden Schaltglie
dern ist vorher die Feder 45 gespannt worden. Sie zieht nun
den Düsenkörper 16 und das Hilfsschaltglied 42 mit der großen
Geschwindigkeit V 2 in Ausschaltrichtung, wobei das im Stau
raum befindliche Gas durch die Düse 6 gegen den Licht
bogen 34 geblasen wird. Auf der rechten Seite der Fig. 5b
ist zu sehen, wie die Feder 45 das Hilfsschaltglied 42 be
reits soweit nachgezogen hat, daß der Kolben 62 wieder in
das Hilfsschaltglied 42 eintaucht und mit Hilfe des nun ent
stehenden Kompressionsdruckes weiteres Gas in den Licht
bogen 34 fördert.
In der Ausschaltstellung Fig. 5c liegt das Hilfsschalt
glied 42 am Ring 46 an, der über den Mitnehmer 43 mit dem
Hauptschaltglied 1 verbunden ist. Der Kolben 62 steckt da
bei wieder wie in Fig. 5a ganz im Inneren des Hilfsschalt
gliedes 42.
In Fig. 6 und 7 ist die erfindungsgemäße Lichtbogen
löscheinrichtung unter Verwendung eines Blasebalgs 63 zur
Verdrängung von Isoliergas dargestellt. Im linken Teil von
Fig. 7 ist dabei das Hilfsschaltglied 3 mit dem Stau
raum 3 kurz nach Aufhebung der Verrastung zwischen dem
Hilfskontakt 17 und dem Düsenkörper 16 gezeigt. Auf dem
Lichtbogen 34 wirkt bereits eine Gasströmung ein, die ähn
lich wie nach Fig. 4, linke Seite, durch die Druckdifferenz
p 1-p ₀ zustande kommt. Auf der rechten Seite der Fig. 7
berührt der Stauraum 7 den Balg 63 längs einer allseitig
anliegenden Kante oder Fläche nahezu abdichtend. Im wei
teren Bewegungsablauf findet eine Gasverdrängung durch die
Zusammendrückung des Balgs 63 statt, was auf Grund des
größeren Druckes p 2 eine verstärkte Blaswirkung in der Düse
zur Folge hat. In Fig. 7 ist außerdem noch die Endlage des
Hauptschaltglieds 1 mit dem Balg 63 eingezeichnet, die so
wohl in der eingeschalteten, als auch in der ausgeschalte
ten Stellung der Löscheinrichtung eintritt.
Der Balg 63 wird durch Eigenstabilität bzw. durch einge
baute Federn in der Lage gehalten, in der er während der
Öffnungsbewegung mit dem Stauraum in Verbindung kommt.
Die erfindungsgemäße Lichtbogenlöscheinrichtung kann auch
vorteilhaft zur Verbesserung der Lastschaltfunktion von
Dreistellungsschaltern eingesetzt werden, wie dies in
Fig. 8 angegeben ist. Funktionsgleiche Teile sind dabei
unter Verweis auf Fig. 1 mit denselben Bezugszeichen an
gegeben. In der dritten Stellung des Schaltgliedes 1 wird
das mit dem Hochspannungsstecker 33 verbundene Netzteil
über den Erdungskontakt 19 geerdet.
Auch für Lastschalter mit Doppelunterbrechung läßt sich
die Erfindung mit Vorteil anwenden, besonders wenn deren
Einsatz bei größeren Spannungen oder/und bei großen Last
strömen erfolgen soll. In Fig. 9 ist eine prinzipiell mög
liche Anordnung schematisch dargestellt, wobei wiederum
funktionsgleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen angegeben
sind. Das Hauptschaltglied 101 ist hier zweiarmig ausgeführt
und wird von einer für alle 3 Phasen eines Schalters gemein
samen Isolierwelle 49 betätigt. Beide Enden des Hauptschalt
gliedes 101 sind mit je einem Hilfsschaltglied 103 mit Dü
senkörper 16, Stauraum 7 und Feder 14 versehen. In der
Stellung I verbinden dabei die Schaltglieder 101, 103
jeweils die Sammelschiene 32 mit dem Hochspannungsstec
ker 33. Fig. 7 zeigt die Löschstellung des doppelarmi
gen Lastschalters.
- Bezugszeichen:
1 Hauptschaltglied
2 Schalterwelle
3 Hilfsschaltglied
4 Ortsfester Kontakt
5 Anschlag
6 Düse
7 Stauraum
8 Drehpunkt
9 Mitnehmer
11 Hauptkontakt
12 Anschluß
13 Anschluß
14 Schraubenfeder
15 Biegefeder
16 Düsenkörper
17 Hilfskontakt
19 Erdungskontakt
31 Gehäuse
32 Sammelschiene
33 Hochspannungsstecker
34 Lichtbogen
35 Traverse
36 Hebelgelenk
41 Hilfsschaltglied
42 Hilfsschaltglied
43 Mitnehmer
44 Bund
45 Schraubenfeder
46 Ring
47 ortsfester Kontakt
48 Isolierschaltstange
49 Isolierwelle
51 Tulpenkontakt
61 Öffnung im Stauraum
62 Kolben
63 Balg
101 Hauptschaltglied
103 Hilfsschaltglied
Claims (17)
1. Lichtbogenlöscheinrichtung für in gekapselten, mit
einem Isoliergas gefüllten Mittelspannungsschaltan
lagen angeordnete Lastschalter, die aus einem Haupt
schaltglied und einem Hilfsschaltglied besteht, das
während des Öffnungsvorganges des Lastschalters dem
Hauptschaltglied folgt und dabei eine durch eine
Düse gegen den Schaltlichtbogen gelenkte Strömung
des Isoliergases hervorruft,
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
- a) das Hilfsschaltglied (3) ist während des ersten Teiles des Öffnungsvorganges verrastet und eilt dem Hauptschaltglied (1) nach Aufhebung der Ver rastung mittels einer zwischen den Schaltglie dern (1, 3) angeordneten, während des ersten Teils des Öffnungsvorgangs spannbaren Feder (14) mit großer Geschwindigkeit (v 2) nach,
- b) das Hilfsschaltglied (3) ist mit einem einseitig in Richtung der Öffnungsbewegung mit einer Öffnung (61) für das Isoliergas versehenen Stauraum (7) bestückt, der mit der Düse (6) in Strömungsver bindung steht, und
- c) das Hauptschaltglied (1) ist mit einem Teil ver bunden, das mit dem Stauraum (7) zeitweise zu sammenwirkt und mit dem mittels Volumenveränderung Gas durch die Düse 6 in den Lichtbogen (34) ver drängt wird.
2. Lichtbogenlöscheinrichtung für Lastschalter
nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch folgenden Ablauf
bei der Öffnungsbewegung:
- a) während des ersten Teils legt das Hauptschaltglied (1) den größten Teil seines Weges zurück und gibt dabei die Öffnung (61) des Stauraums 7 zeitweise frei,
- b) nach der Aufhebung der Verrastung strömt Isoliergas durch die Öffnung (61) in den Stauraum (7) und be bläst den Lichtbogen (34) durch die Düse (6) mittels Staudruckwirkung,
- c) spätestens ab Erreichen der Mindestlöschdistanz durch das Hilfsschaltglied (3) beginnt die Phase der Verdrängung des Isoliergases.
3. Lichtbogenlöscheinrichtung für Lastschalter
nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schaltglieder (1, 3) während des Öffnungs
vorgangs um einen mit dem zweiten ortsfesten Kon
takt (4) verbundenen Drehpunkt (8) schwenkbar sind.
4. Lichtbogenlöscheinrichtung für Lastschalter
nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schaltglieder (41, 42) während des Öffnungs
vorgangs gegen einen letztere über elektrische Ver
bindungen mit dem zweiten ortsfesten Kontakt (47)
verbundenen Festpunkt auf je einer geraden oder ge
krümmten Achse verschiebbar sind.
5. Lichtbogenlöscheinrichtung für Lastschalter
nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Hauptschaltglied (1) zur Verdrängung des
Isoliergases mit einem Kolben (62) verbunden ist,
der durch die Öffnung (61) annähernd dicht schließend
in den Stauraum (7) eintaucht.
6. Lichtbogenlöscheinrichtung für Lastschalter
nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein am Hauptschaltglied (1) befestigter Balg (63)
an den Stauraum (7) annähernd dicht schließend so an
liegt, daß aus Stauraum (7) und Volumen des Balgs (63)
ein gemeinsames Volumen entsteht, welches durch Zu
sammendrücken des Balgs (63) die Verdrängung von
Isoliergas bewirkt.
7. Lichtbogenlöscheinrichtung für Lastschalter
nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Feder eine mit je einem Ende an je einem
Schaltglied (1, 3, 41, 42) angelenkte Schrauben
feder (45, 14) oder gewickelte Biegefeder vor
gesehen ist.
8. Lichtbogenlöscheinrichtung für Lastschalter
nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Hilfsschaltglied (3) als Biegefeder (15),
die in der Nähe des Drehpunktes (8) an dem Haupt
schaltglied (1) kontaktgebend befestigt ist, aus
gebildet ist.
9. Lichtbogenlöscheinrichtung für Lastschalter
nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Hilfsschaltglied (3) in Schwenkrichtung
flexible bandförmige Beilagen aus gut leitendem
Werkstoff enthält.
10. Lichtbogenlöscheinrichtung für Lastschalter
nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verrastung aus einem die Düse (6) umgebenden
Düsenkörper (16) aus einem metallischen Werkstoff
und dem zum ortsfesten Kontakt gehörenden Hilfs
kontakt (17) besteht.
11. Lichtbogenlöscheinrichtung für Lastschalter
nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Düsenkörper (16) eine kugel- oder birnenähn
liche und die Kontaktfedern des Hilfskontaktes (17)
eine lyraähnliche Form aufweisen.
12. Lichtbogenlöscheinrichtung für Lastschalter
nach einem der Ansprüche 1 oder 2, 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verrastung durch einen am Hauptschaltglied
(1, 41, 101) befestigten Mitnehmer (9, 36, 43) kurz
vor Erreichen der Mindestlöschdistanz des Hauptschalt
gliedes (1, 41, 101) mittels formschlüssiger Mitnahme
des Hilfsschaltgliedes (3, 42, 103) aufgehoben wird.
13. Lichtbogenlöscheinrichtung für Lastschalter
nach einem oder mehreren Ansprüchen 1, 2, 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stauraum (7, 42) mit der Düse (6) über abge
rundete, sich stetig verjüngende Querschnitt verbun
den ist.
14. Lichtbogenlöscheinrichtung für Lastschalter
nach einem oder mehreren Ansprüchen 1, 2, 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stauraum (7) von dünnwandigen Blech- oder
Isolierstoffwänden so begrenzt wird, daß in Öff
nungsrichtung ein ausreichender Querschnitt (61)
für den Eintritt des Isoliergases freibleibt.
15. Lichtbogenlöscheinrichtung für Lastschalter
nach einem der Ansprüche 1 bis 3 und 5 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Hauptschaltglied (1) den Drehpunkt (8) in
einer dritten Stellung mit einem Erdungskontakt (19)
verbindet.
16. Lichtbogenlöscheinrichtung für Lastschalter
nach einem der Ansprüche 1, 2 und 5 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Hauptschaltglied (101) mittels einer Iso
lierstoffwelle (49) schwenkbar und beidseitig mit
ortsfesten Kontakten (11 ) verbindbar ist, wobei
an beiden Seiten je ein Hilfsschaltglied (103)
angebracht ist.
17. Lichtbogenlöscheinrichtung für Lastschalter
nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Isoliergas SF6 oder eine hochgradig SF6
enthaltende Gasmischung eingesetzt ist.
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