DE3742466C2 - Mischeinrichtung in Sprühdosen zur Durchmischung feststoffhaltiger Suspensionen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Mischeinrichtung in Sprühdosen zur Durchmischung feststoffhaltiger Suspensionen mittels von außen über eine sich im Dosenzentrum befindliche, manuell betätigbare Kolbenpumpe einbringbarer Luft, wobei die feststoffhaltige Suspension in einem allseits geschlossenen, druckdichten und -festen Behälter eingebracht ist und mittels eines an der Kopfseite der Sprühdose befindlichen herkömmlichen Sprühventils aus einer Düse zerstäubt und auf eine Oberfläche aufgebracht wird.

Derartige Erfindungen haben den Zweck, das Absetzen von Feststoffkörperbestandteilen aus Suspensionsgemischen im Bodenbereich der Behälter zu vermeiden oder abgesetzte Bestandteile wieder homogen in die Suspension zu integrieren und dem Sprühsystem zugänglich zu machen, ohne letztere zu blockieren.

So ist aus der US-PS 34 25 600 ein Sprühbehälter für Pulver oder Puder bekannt, in welchem ein innenliegender, das Treibmittel enthaltender zweiter Behälter angeordnet ist. Bei Betätigung des Ventils wird über einen Schlauch das Treibmittel in das Pulver geleitet und letzteres aufgelockert.

Nachteilig daran ist, daß der Schlauch unkontrolliert in das Pulver eintaucht und somit keine kontrollierte Vermischung im Bodenbereich garantiert. Auch ist diese Lösung nur bei rieselfähigem Pulver anwendbar, da diese quasi aufgewirbelt werden können.

Darüber hinaus ist aus der DE-AS 11 99 643 ein Behälter mit einem von Hand zu betätigenden Abgabeventil bekannt, bei dem über einen Schwimmer mit einer integrierten Mischkammer zwei normalerweise nicht miteinander mischbare Flüssigkeiten verschiedenen spezifischen Gewichts gemischt und dem Abgabeventil zugänglich gemacht werden. Hierzu soll der Schwimmer in der Grenzschicht zwischen den beiden Flüssigkeiten schwimmen, wobei über Durchlässe beide Flüssigkeiten in die Mischkammer und somit in einen Leitungsschlauch zum Abgabeventil fließen.

Hierbei ist es jedoch nachteilig, daß mittels eines solchen Systems lediglich Flüssigkeiten gemischt werden können, die außerdem noch unter Druck stehen müssen. Von einer feststoffhaltigen Suspension kann eine derartige Verhaltensweise nicht erwartet werden, da sich der feststoffhaltige Anteil am Boden absetzt, und der Schwimmer auf der Flüssigkeit schwimmen würde.

Des weiteren ist aus der GB-PS 11 63 444 eine mechanisch betätigbare Kolbenpumpe bekannt, die ohne jegliche weitere Hilfsmittel den zum Versprühen notwendigen Druck auf ein flüssiges Sprühmedium aufbringt.

Bei allen Lösungen jedoch ist es nachteilig, daß bei ungenügendem Aufschütteln Verklumpungen in der Suspension verbleiben, die ein Verstopfen des gesamten Ventilsystems hervorrufen. Diese Verstopfung des Ventilsystems durch Verklumpungen von Feststoffkörperbestandteilen, die in das Ventilsystem einmal eingedrungen sind, können nachträglich nicht mehr freigesprüht werden. Hervorgerufen wird dies, indem diese Feststoffkörperbestandteile sich im bekannten Steigrohr festsetzen und damit das gesamte System blockieren. Ein weiterer Nachteil der bekannten Systeme besteht darin, daß beim Aufschütteln kein hinreichend schnelles Verteilen der Feststoffkörperbestandteile erreicht wird.

Aufgabe der Erfindung ist es nun, ein immer wieder verwendbares Sprühsystem mit einer Einrichtung zur sicheren Vermischung der abgesetzten Feststoffkörperbestandteile mit der Suspensionsflüssigkeit und ein sicheres Ausbringen des Suspensionsgemisches aus dem Sprühbehälter ohne weitere Manipulationen zu schaffen.

Diese Aufgabe wird gemäß dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 gelöst.

Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen dargelegt.

Diese Lösung hat den Vorteil, daß die Suspension bei jedem Pumpvorgang und während des Sprühvorgangs ständig durchmischt wird, so daß ein Funktionsverlust durch Verstopfen des Sprühsystems vermieden wird, und daß dieses Sprühsystem in nachfüllbaren, treibgaslosen Sprühbehältern Einsatz findet. Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß das Nachrüsten von im Markt befindlichen Sprühsystemen der eingangs genannten Art mittels eines separat verwendbaren Teils ermöglicht wird.

Die Erfindung wird nachstehend beschrieben und soll durch die Zeichnungen verdeutlicht werden.

Es zeigt

Fig. 1einen Drucksprühbehälter im Schnitt, bei dem mittels einer Kolbenpumpe ein Druckmedium eingebracht wird,

Fig. 2 einen Drucksprühbehälter im Schnitt, bei dem über ein Sprühventil das Suspensionsgemisch ausgebracht wird.

Nach Fig. 1 wird über den Kolben (1) manuell normale Luft (15) durch Löcher (22) in dem den Kolben (1) der Kolbenpumpe umschließenden zylindrischen Teil (2) in das druckdichte und -feste Behältergehäuse (10) eingebracht. Dies geschieht, indem die Luft zunächst in den von der Überwurfhülse (4) gebildeten Hohlraum (11) dringt, sich dort in alle Richtungen ausbreitet und im oberen Bereich vom Sprühventil (8) an seiner weiteren Ausbreitung gehindert wird. Im unteren Bodenbereich (3) ist die Überwurfhülse (4) kraft- und/oder formschlüssig mit einer Auftulpung (9) des Behältergehäuses (10) verbunden, weist jedoch hier Schlitze (19) auf, die dem Durchdringen der Luft dienen.

Die Luft durchströmt die Schlitze (19) und verwirbelt beim Aufsteigen in das Behälteroberteil (23) die Ablagerungen (24) der Feststoffkörperbestandteile (14) aus dem Suspensionsgemisch (16) und verteilt diese Feststoffkörperbestandteile (14) gleichmäßig auf das gesamte Suspensionsvolumen. Letzteres geschieht solange, wie der Pumpvorgang vorhält und wird mit jedem Aufpumpen wiederholt.

Ist der entsprechende Druck im Behältergehäuse (10) aufgebaut, so wird der Pumpenkolben am Behälterunterteil (26) verriegelt - hier nicht dargestellt - und das Suspensionsgemisch (16) über das Sprühventil (8) ausgebracht.

In Fig. 2 ist der folgende Ablauf dargestellt.

Hierbei erfolgt der umgekehrte Weg wie vorbeschrieben, indem die Luft aus dem Behälteroberteil (23) auf das Suspensionsgemisch (16) drückt.

Das nunmehr durch den Pumpvorgang durchmischte Suspensionsgemisch (16) strömt durch die Schlitze (19) in den Hohlraum (11) zwischen der Überwurfhülse (4) und dem den Kolben (1) der Kolbenpumpe umschließenden zylindrischen Teil (2) und weiter bis zum Sieb- oder Wirbeleinsatz (6). Dort wird eine dosierende Vermischung im konisch sich verjüngenden Wirkstoffmischer (17) zum Auslaßbereich (18) vorgenommen, so daß eine absolut gleichmäßige Verteilung der Feststoffkörperbestandteile (14) vor dem Sprühventileinlaß (7) des Sprühventils (8) vorliegt. Durch Drücken des Sprühventils (8) entweicht die Luft (15) und reißt das Suspensionsgemisch (16) mit. Es erfolgt ein gleichmäßiges Ausbringen und damit Aufbringen des Suspensionsgemisches (16) auf die entsprechende Oberfläche.

Claims (10)

1. Mischeinrichtung in Sprühdosen zur Durchmischung feststoffhaltiger Suspensionen mittels von außen über eine sich im Dosenzentrum befindliche, manuell betätigbare Kolbenpumpe einbringbarer Luft, wobei die feststoffhaltige Suspension in einem allseits geschlossenen, druckdichten und -festen Behälter eingebracht ist und mittels eines an der Kopfseite der Sprühdose befindlichen herkömmlichen Sprühventils aus einer Düse zerstäubt und auf eine Oberfläche aufgebracht wird, dadurch gekennzeichnet, daß der den Kolben (1) der Kolbenpumpe umschließende zylindrische Teil (2) im Behältergehäuse konzentrisch angeordnet ist und von einer Überwurfhülse (4) übergriffen wird, die im Bodenbereich (3) gegenüber der Kopfseite luftdurchlässig ist, an der Ausgangsseite (13) der Kolbenpumpe einen Sieb- oder Wirbeleinsatz (6) aufweist und sich konisch verjüngend einen Wirkstoffmischraum (17) bildet und sich zum Sprühventileinlaß (7) des Sprühventils (8) erstreckt, wobei sie diesen endseitig umgreift.

2. Mischeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Lochdurchmesser (21) des Siebeinsatzes (6) 0,7 mm bis 1,3 mm beträgt.

3. Mischeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Überwurfhülse (4) im Bodenbereich (3) kraft- und/oder formschlüssig mit einer Auftulpung (9) des Behältergehäuses (10) verbunden ist.

4. Mischeinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Überwurfhülse (4) im Bodenbereich (3) endseitig mit Schlitzen (19) versehen ist.

5. Mischeinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitze (19) eine Länge von 9 mm bis 11 mm und eine Breite von 1,5 mm bis 2,5 mm aufweisen.

6. Mischeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß längsseitig zwischen Kolbenpumpe und Überwurfhülse (4) ein umlaufender, zylinderförmiger Hohlraum (11) gebildet ist.

7. Mischeinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlraum (11) einen Abstand von 0,2 bis 10 mm zwischen Pumpraum (2) und Überwurfhülse (4) aufweist.

8. Mischeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Überwurfmutter (4) in direkter luftleitender Verbindung mit dem Ventil (8) steht.

9. Mischeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventileinlaß (7) des Ventils (8) kraft- und/oder formschlüssig mit dem Auslaßbereich (13) der Überwurfhülse (4) verbunden ist.

10. Mischeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Auslaßbereich (13) der Überwurfhülse (4) einen Außendurchmesser von 7 mm bis 10 mm bei einer Wandstärke von 1 mm oder einen Innendurchmesser von 5 mm bis 8 mm unabhängig von der Wandstärke (20) aufweist.