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Die
Erfindung betrifft eine Pulverförderpumpe
zur Förderung
von Beschichtungspulver in einer Pulver-Beschichtungsanlage sowie
ein entsprechendes Betriebsverfahren gemäß den nebengeordneten Ansprüchen.
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Aus
EP 1 454 675 A2 ist
eine Pulverförderpumpe
bekannt, die in einer Pulver-Beschichtungsanlage verwendet werden
kann, um Beschichtungspulver von einer Pulverquelle, wie beispielsweise
einer sogenannten Big-Bag-Entleerstation, zu einem Applikationsgerät, wie beispielsweise
einem Pulverglockenzerstäuber,
zu fördern.
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Nachteilig
an dieser bekannten Pulverförderpumpe
ist die Tatsache, dass diese mit gesiebtem Beschichtungspulver versorgt
werden muss. Aus diesem Grund weisen herkömmliche Pulver-Beschichtungsanlagen
separate Pulversiebe auf, die vor der Pulverförderpumpe angeordnet sind.
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Der
Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, die vorstehend beschriebene
bekannte Pulverförderpumpe
entsprechend zu verbessern.
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Diese
Aufgabe wird durch eine erfindungsgemäße Pulverförderpumpe und ein entsprechendes Betriebsverfahren
gemäß den nebengeordneten
Ansprüchen
gelöst.
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Die
Erfindung umfasst die allgemeine technische Lehre, in die Pulverförderpumpe
ein Sieb zu integrieren, um das Beschich tungspulver in der Pulverförderpumpe
zu sieben, so dass auf ein separates Pulversieb verzichtet werden
kann. Eine derartige Integration eines Siebs ist bei der eingangs
beschriebenen bekannten Pulverförderpumpe
gemäß
EP 1 454 675 A2 bauartbedingt
nicht möglich,
da dort ein Pulverentnahmerohr von oben in den Pulverbehälter bis
zu dessen Boden hinein ragt und dadurch den Einbau eines Siebs verhindert.
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Die
erfindungsgemäße Pulverförderpumpe kombiniert
also zwei Funktionen, nämlich
zum einen eine Pumpenfunktionalität und zum anderen eine Siebfunktionalität. Darüber hinaus
weist die erfindungsgemäße Pulverförderpumpe
vorzugsweise eine dritte Funktion auf, indem das Beschichtungspulver
in der Pulverförderpumpe
fluidisiert wird.
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In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der
Erfindung weist die Pulverförderpumpe
einen druckfesten Pulverbehälter
mit einer Einlasskammer und einer Auslasskammer auf, zwischen denen
das Sieb angeordnet ist.
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Die
Druckfestigkeit des Pulverbehälters muss
hierbei nicht besonders groß sein,
sondern lediglich dazu ausreichen, das in dem Pulverbehälter befindliche
Beschichtungspulver auszublasen, wozu eine Druckfestigkeit von ungefähr 0,8 bar
ausreicht. Vorzugsweise ist die Druckfestigkeit des Pulverbehälters bei
der erfindungsgemäßen Pulverförderpumpe
also größer als
0,5 bar, 0,8 bar, 1 bar, 2 bar oder sogar größer als 5 bar.
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Hierbei
weist der Pulverbehälter
einen Pulvereinlass auf, der zur Zuführung des Beschichtungspulvers
in die Einlasskammer des Pulverbehälters einmündet. Weiterhin weist die Pulverförderpumpe
in diesem Ausführungsbeispiel
einen Pulverauslass auf, der aus der Auslasskammer des Pulverbehälters ausmündet, um
das Beschichtungspulver abzugeben. Ferner ist in diesem Ausführungsbeispiel ein
Druckluftanschluss vorgesehen, der in den Pulverbehälter einmündet, um
das Beschichtungspulver durch den Pulverauslass aus dem Pulverbehälter auszublasen,
wobei der Druckluftanschluss vorzugsweise in die Auslasskammer des
Pulverbehälters einmündet.
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Im
Betrieb dieses Ausführungsbeispiels
wird also zunächst
die Einlasskammer des Pulverbehälters über den
Pulvereinlass befüllt.
Das in der Einlasskammer befindliche Beschichtungspulver wird dann
durch das Sieb in die Auslasskammer durchgesiebt. Anschließend kann
das in der Auslasskammer des Pulverbehälters befindliche Beschichtungspulver dann
durch den Pulverauslass aus der Auslasskammer des Pulverbehälters ausgeblasen
werden, indem über
den Druckluftanschluss Druckluft in den Pulverbehälter eingeblasen
wird.
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Es
wurde bereits vorstehend erwähnt,
dass die herkömmliche
Pulverförderpumpe
gemäß
EP 1 454 675 A2 als
Pulverauslass ein Entnahmerohr aufweist, das von oben in den Pulverbehälter hinein
ragt und erst kurz über
dem Boden des Pulverbehälters endet,
um dort fluidisiertes Beschichtungspulver zu entnehmen. Dieses Entnahmerohr
verhindert jedoch die Integration eines Siebs in die Pulverförderpumpe, da
das Entnahmerohr durch das Sieb hindurch gehen müsste. Bei der erfindungsgemäßen Pulverförderpumpe
ist der Pulverauslass deshalb vorzugsweise in der Einlasskammer
in der Wandung des Pulverbehälters
angeordnet, so dass auf ein Entnahmerohr verzichtet werden kann.
Dies bietet den Vorteil, dass der Innenraum des Pulverbehälters ohne
eine Beeinträchtigung
durch ein Entnahmerohr frei bleibt, was die Integration des Siebes
ermöglicht.
Beispielsweise kann der Pulverauslass seitlich in der Wandung des Pulverbehälters im
Bereich der Einlasskammer angeordnet sein.
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Der
im Rahmen der Erfindung verwendete Begriff eines Druckluftanschlusses
ist allgemein zu verstehen und nicht auf die Verwendung atmosphärischer
Luft zum Ausblasen des Beschichtungspulvers beschränkt. Vielmehr
können über den
Druckluftanschluss auch andere Gase zugeführt werden. In herkömmlichen
Lackieranlagen stehen jedoch meist Druckluftleitungen zur Verfügung, die
auch für
die erfindungsgemäße Pulverförderpumpe
verwendet werden können.
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In
einer Variante der Erfindung grenzen die Einlasskammer und die Auslasskammer
des Pulverbehälters
jeweils unmittelbar an das Sieb. Dies bedeutet, dass das Sieb unmittelbar
zwischen der Einlasskammer und der Auslasskammer angeordnet ist.
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In
einer anderen Variante der Erfindung ist dagegen zwischen der Einlasskammer
und der Auslasskammer des Pulverbehälters eine zusätzliche Mittelkammer
angeordnet, wobei das Sieb zwischen der Mittelkammer und der Auslasskammer
angeordnet ist, während
ein steuerbares Ventil die Einlasskammer mit der Mittelkammer verbindet.
Diese Bauweise bietet den Vorteil, dass das Beschichtungspulver
beim Befüllen
der Einlasskammer nicht sofort das Sieb mechanisch belastet, sondern
zunächst
in die Einlasskammer gelangt. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft,
wenn die Pulverzuführung
zu der Pulverförderpumpe
stoßweise
in so großen
Mengen erfolgt, die das Sieb mechanisch überlasten würden. Nach der Befüllung der
Einlasskammer kann dann das in der Einlasskammer befindliche Beschichtungspulver allmählich zum
Sieben in die Mittelkammer überführt werden,
indem das Ventil zwischen der Einlasskammer und der Auslasskammer
entsprechend angesteuert wird. Die Überführung des Beschichtungspulvers
aus der Einlasskammer in die Mittelkammer erfolgt hierbei vorzugsweise
so langsam, dass das Sieb nicht überlastet
wird. Die Überführung des
Beschichtungspulvers aus der Einlasskammer in die Mittelkammer erfolgt
deshalb vorzugsweise langsamer als die Befüllung der Einlasskammer selbst.
Beispielsweise kann die Befüllung
der Einlasskammer also stoßweise
erfolgen, wohingegen die Überführung des
Beschichtungspulvers von der Einlasskammer in die Mittelkammer kontinuierlich
oder in kleineren Schüben
erfolgt.
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Weiterhin
ist zu erwähnen,
dass die Einlasskammer und/oder die Mittelkammer des Pulverbehälters vorzugsweise über dem
Sieb angeordnet ist, während
die Auslasskammer des Pulverbehälters vorzugsweise
unter dem Sieb angeordnet ist. Die einzelnen Kammern des Pulverbehälters sind
also vorzugsweise übereinander
angeordnet. Die Erfindung ist jedoch nicht auf Ausführungsformen
beschränkt, bei
denen die einzelnen Kammern des Pulverbehälters übereinander angeordnet sind.
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Ferner
ist zu erwähnen,
dass die erfindungsgemäße Pulverförderpumpe
vorzugsweise einen herkömmlichen
Fluidboden aufweist, um das Beschichtungspulver zu fluidisieren.
Ein derartiger Fluidboden ist beispielsweise aus der bereits eingangs erwähnten Patentanmeldung
EP 1 454 675 A2 sowie aus
der Patentanmeldung
DE 10
2005 024 854 bekannt, so dass der Inhalt dieser beiden
Patentanmeldungen der vorliegenden Beschreibung hinsichtlich der
konstruktiven Gestaltung des Fluidbodens in vollem Umfang zuzurechnen
ist.
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Weiterhin
weist die erfindungsgemäße Pulverförderpumpe
vorzugsweise eine Waage auf, um das Gewicht des Pulverbehälters mit
dem darin befindlichen Beschichtungspulver zu messen. Eine derartige
Gewichtsmessung ermöglicht
vorteilhaft die Ermittlung der Masse des in dem Pulverbehälter befindlichen
Beschichtungspulvers. Der Pulverbehälter ist deshalb bei der erfindungsgemäßen Pulverförderpumpe
vorzugsweise auf einer Waage montiert.
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Ferner
besteht im Rahmen der Erfindung die Möglichkeit, einen Füllstandssensor
vorzusehen, der den Füllstand
des Beschichtungspulvers in dem Pulverbehälter misst, wobei der Füllstandssensor
vorzugsweise in der Einlasskammer des Pulverbehälters angeordnet ist und den
Füllstand
in der Einlasskammer des Pulverbehälters misst.
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Vorzugsweise
ist das in die Pulverförderpumpe
integrierte Sieb eckig und weist somit eine eckige Siebfläche auf,
was an sich aus der Patentanmeldung
DE 10 2005 024 854 bekannt ist.
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Ferner
ist zu erwähnen,
dass das Sieb vorzugsweise als Ultraschallsieb ausgebildet ist und
einen Ultraschallgeber aufweist, um die Siebfläche zu Ultraschallschwingungen
anzuregen. Die Erfindung ist jedoch hinsichtlich des Siebtyps nicht
auf Ultraschallsiebe beschränkt,
sondern grundsätzlich
auch mit anderen Siebtypen realisierbar, die ein Durchsieben des
Beschichtungspulvers ermöglichen.
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Darüber ist
es selbstverständlich,
dass im Rahmen der Erfindung verschiedene Typen von steuerbaren
Ventilen eingesetzt werden können.
Vorzugsweise werden im Rahmen der Erfindung jedoch Quetschventile
verwendet, die vorzugsweise pneumatisch steuerbar sind.
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Weiterhin
ist zu erwähnen,
dass die Erfindung nicht auf eine Pulverförderpumpe als einzelnes Bauteil
beschränkt
ist, sondern auch eine Pulver-Beschichtungsanlage mit einer erfindungsgemäßen Pulverförderpumpe
umfasst.
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Hierbei
ist die erfindungsgemäße Pulverförderpumpe
eingangsseitig mit einer Pulverquelle verbunden, wobei es sich beispielsweise
um eine sogenannte Big-Bag-Entleerstation, eine Pulvercontainer-Entleerstation
oder eine Pulverförderpumpe
handeln kann, wobei die Pulverförderpumpe
beispielsweise als DDF-Pumpe (DDF: Digitale Dichtstrom-Förderung)
oder als Vakuumförderpumpe
ausgebildet sein kann. Die Verbindung der erfindungsgemäßen Pulverförderpumpe
mit der Pulverquelle erfolgt vorzugsweise ohne Zwischenschaltung
eines weiteren Siebs und/oder ohne Zwischenschaltung einer weiteren
Pumpe, was eine Vereinfachung der erfindungsgemäßen Pulver-Beschichtungsanlage ermöglicht.
Die Erfindung ist jedoch nicht auf solche Pulver-Beschichtungsanlagen
beschränkt,
bei denen stromaufwärts
vor der erfindungsgemäßen Pulverförderpumpe
auf ein Sieb bzw. eine Pumpe verzichtet wird. Vielmehr besteht im
Rahmen der Erfindung auch die Möglichkeit,
stromaufwärts
vor der erfindungsgemäßen Pulverförderpumpe
ein zusätzliches Sieb
und/oder eine zusätzliche
Pumpe anzuordnen.
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Ausgangsseitig
ist die erfindungsgemäße Pulverförderpumpe
vorzugsweise direkt mit einem Applikationsgerät verbunden, wie beispielsweise
einem Pulverglockenzerstäuber.
Dies bedeutet, dass zwischen der erfindungsgemäßen Pulverförderpumpe und dem Applikationsgerät vorzugsweise
keine zusätzliche
Pumpe, kein separates Sieb und/oder kein Applikationsbehälter angeordnet
ist. Vorteilhaft an dieser Bauweise ist die Tatsache, dass das Sieb als
letztes Bauteil direkt vor dem Applikationsgerät angeordnet ist, wodurch das
Lackierergebnis verbessert wird.
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In
einer anderen Variante einer erfindungsgemäßen Pulver-Beschichtungsanlage ist die Pulverförderpumpe
dagegen ausgangsseitig mit einem Applikationsbehälter verbunden, der ein Applikationsgerät, wie beispielsweise
einen Pulverglockenzerstäuber,
speist. Auch hierbei erfolgt die Verbindung der erfindungsgemäßen Pulverförderpumpe
mit dem Applikationsbehäl ter
vorzugsweise ohne Zwischenschaltung einer weiteren Pumpe und/oder
eines zusätzlichen
Siebs.
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Die
Erfindung ist jedoch nicht auf solche Pulver-Beschichtungsanlagen
beschränkt,
bei denen stromabwärts
hinter der erfindungsgemäßen Pulverförderpumpe
kein zusätzliche
Sieb und keine zusätzliche
Pumpe angeordnet ist. Es ist im Rahmen der Erfindung vielmehr auch
möglich,
dass stromabwärts hinter
der erfindungsgemäßen Pulverförderpumpe ein
zusätzliches
Sieb und/oder eine zusätzliche
Pumpe angeordnet ist.
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Darüber hinaus
ist zu erwähnen,
dass die Erfindung auch ein neuartiges Betriebsverfahren für eine Pulverförderpumpe
umfasst, wobei im Rahmen des erfindungsgemäßen Betriebsverfahren das Beschichtungspulver
in der Pulverförderpumpe
durch ein integriertes Sieb gesiebt wird.
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Andere
vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet
oder werden nachstehend zusammen mit der Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsbeispiele der
Erfindung anhand der Figuren näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 ein
bevorzugtes Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemäßen Pulverförderpumpe
mit einem integrierten Sieb, das eine Einlasskammer von einer Auslasskammer
trennt,
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2 ein
alternatives Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemäßen Pulverförderpumpe,
bei dem zwischen der Einlasskammer und der Auslasskammer eine Mittelkammer
angeordnet ist,
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3A eine
schematisierte Darstellung einer erfindungsgemäßen Pulver-Beschichtungsanlage
mit einer Pulver förderpumpe
gemäß 1,
wobei die Pulverförderpumpe
eingangsseitig mit einer Big-Bag-Entleerstation und ausgangsseitig
direkt mit einem Applikator verbunden ist,
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3B eine
Abwandlung des Ausführungsbeispiels
gemäß 3A,
bei dem die Pulverförderpumpe
ausgangsseitig über
einen Applikationsbehälter
mit dem Applikator verbunden ist,
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3C eine
Abwandlung des Ausführungsbeispiels
gemäß 3A,
bei der die Pulverförderpumpe
eingangsseitig über
eine DDF-Pumpe mit einem Pulvercontainer verbunden ist,
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3D ein
alternatives Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemäßen Pulver-Beschichtungsanlage,
bei der die Pulverförderpumpe
eingangsseitig über
eine DDF-Pumpe mit
einem Pulvercontainer und ausgangsseitig über einen Applikationsbehälter mit
einem Applikator verbunden ist sowie
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4 das
Betriebsverfahren der Pulverförderpumpe
gemäß 2 in
Form eines Flussdiagramms.
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1 zeigt
eine Pulverförderpumpe 1,
die in einer Pulver-Beschichtungsanlage
verwendet werden kann, um Beschichtungspulver von einer Pulverquelle,
wie beispielsweise einer sogenannten Big-Bag-Entleerstation, zu
einem Applikator, wie beispielsweise einem Pulverglockenzerstäuber, zu
fördern.
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Die
Pulverförderpumpe 1 weist
einen Pulverbehälter 2 mit
einer Einlasskammer 3 und einer Auslasskammer 4 auf,
wobei die Einlasskammer 3 über der Auslasskammer 4 angeordnet
ist und von der Auslasskammer 4 durch ein Sieb 5 getrennt
wird.
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In
die Einlasskammer 3 des Pulverbehälters 2 mündet über ein
pneumatisch steuerbares Quetschventil QV1 ein Pulvereinlass 6, über den
die Einlasskammer 3 des Pulverbehälters 2 mit Beschichtungspulver
befüllt
werden kann.
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In
die Auslasskammer 4 des Pulverbehälters 2 mündet über ein
pneumatisch ansteuerbares Quetschventil QV2 ein Druckluftanschluss 7, über den
Druckluft in die Auslasskammer 4 eingeblasen werden kann.
Beim Einsatz der Pulverförderpumpe 1 in
einer Lackieranlage wird der Druckluftanschluss 7 von der
ohnehin vorhandenen Druckluftleitung der Lackieranlage mit Druckluft
gespeist.
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Weiterhin
geht von der Auslasskammer 4 des Pulverbehälters 2 über ein
pneumatisch ansteuerbares Quetschventil QV3 ein Pulverauslass 8 ab, über den
fluidisiertes Beschichtungspulver aus der Auslasskammer 4 des
Pulverbehälters 2 abgegeben werden
kann.
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Der
Boden der Auslasskammer 4 besteht hierbei in herkömmlicher
Weise aus einem semipermeablen Fluidboden 9, der für Druckluft
durchlässig, aber
für das
Beschichtungspulver undurchlässig
ist. Unterhalb des Fluidbodens 9 befindet sich eine Fluidisierungskammer 10,
in die über
ein pneumatisch steuerbares Quetschventil QV4 ein Druckluftanschluss 11 einmündet. Beim
Einsatz der Pulverförderpumpe 1 in
einer Lackieranlage wird der Druckluftanschluss 11 ebenfalls
von der ohnehin vorhandenen Druckluftleitung der Lackieranlage mit
Druckluft gespeist. Zur Fluidisierung des in der Auslasskammer 4 des
Pulverbehälters 2 befindlichen
Beschichtungspulvers wird das Quetschventil QV4 geöffnet und
Druckluft in die Flu idisierungskammer 10 eingeblasen. Aus
der Fluidisierungskammer 10 tritt die Druckluft dann durch
den semipermeablen Fluidboden 9 nach oben in die Auslasskammer 4 ein
und fluidisiert das dort befindliche Beschichtungspulver.
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An
ihrer Unterseite ruht die erfindungsgemäße Pulverförderpumpe 1 auf einer
Waage 12, wobei die Waage 12 das Gewicht des Pulverbehälters 2 mit dem
darin befindlichen Beschichtungspulver misst. Diese Gewichtsmessung
ermöglicht
die Ermittlung der Masse des in dem Pulverbehälter 2 befindlichen Beschichtungspulvers.
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Im
Betrieb der Pulverförderpumpe 1 wird
zunächst
das Quetschventil QV1 geöffnet,
um über
den Pulvereinlass 6 Beschichtungspulver in die Einlasskammer 3 des
Pulverbehälters 2 einzuführen.
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Das
in der Einlasskammer 3 befindliche Beschichtungspulver
wird dann durch dass Sieb 5 in die Auslasskammer 4 des
Pulverbehälters 2 durchgesiebt
und dort fluidisiert, indem das Quetschventil QV4 geöffnet wird,
so dass Druckluft über
den Druckluftanschluss 11 und den semipermeablen Fluidboden 9 in
die Einlasskammer 4 des Pulverbehälters 2 eingeblasen
wird.
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Zum
Ausblasen des in der Auslasskammer 4 befindlichen fluidisierten
Beschichtungspulvers werden dann die beiden Quetschventile QV2 und
QV3 geöffnet,
so dass Druckluft über
den Druckluftanschluss 7 in die Auslasskammer des Pulverbehälters 2 eingeblasen
wird. Durch dieses Einblasen von Druckluft wird das fluidisierte
Beschichtungspulver aus der Auslasskammer 4 des Pulverbehälters 2 verdrängt und
durch den Pulverauslass 8 aus der Auslasskammer 4 ausgeblasen.
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Während des
Betriebs kann der Innenraum des Pulverbehälters 2 durch ein
Entlüftungsventil entlüftet werden,
wobei das Entlüftungsventil
zur Vereinfachung nicht dargestellt ist.
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2 zeigt
ein alternatives Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Pulverförderpumpe 1,
das weitgehend mit dem Ausführungsbeispiel
gemäß 1 übereinstimmt,
so dass zur Vermeidung von Wiederholungen auf die vorstehende Beschreibung
Bezug genommen wird, wobei im folgenden dieselben Bezugszeichen
verwendet werden.
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Eine
Besonderheit dieses Ausführungsbeispiels
besteht darin, dass zwischen der Einlasskammer 3 und der
Auslasskammer 4 des Pulverbehälters 2 eine Mittelkammer 13 angeordnet
ist. Die Mittelkammer 13 wird durch das Sieb 5 von
der Auslasskammer 4 des Pulverbehälters 2 getrennt und
ist durch ein weiteres pneumatisch steuerbares Quetschventil QV5
mit der Einlasskammer 3 verbunden. Beim Befüllen der
Einlasskammer 3 gelangt das Beschichtungspulver also nicht
sofort auf das Sieb 5, sondern erst dann, wenn das Quetschventil
QV5 geöffnet
wird. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn die Befüllung mit
Beschichtungspulver stoßweise
in jeweils großen
Mengen erfolgt, da die jeweils zugeführten Beschichtungspulvermengen
das Sieb 5 überlasten
könnten.
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3A zeigt
in schematisierter Form ein Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Pulver-Beschichtungsanlage
mit der Pulverförderpumpe 1 gemäß 1.
In diesem Ausführungsbeispiel
und in den folgenden Ausführungsbeispielen
einer erfindungsgemäßen Pulver-Beschichtungsanlage
kann jedoch anstelle der Pulverförderpumpe 1 gemäß 1 auch
die Pulverförderpumpe 1 gemäß 2 eingesetzt
werden.
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Eingangsseitig
ist die Pulverförderpumpe 1 hierbei über das
Quetschventil QV1 mit einer herkömmlichen
Big-Bag-Entleerstation 14 verbunden, wobei zwischen der
Big-Bag-Entleerstation 14 und der Pulverförderpumpe 1 weder
ein zusätzliches Sieb
noch eine zusätzliche
Pumpe angeordnet ist.
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Ausgangsseitig
ist die Pulverförderpumpe 1 über das
Quetschventil QV3 direkt mit einem Applikator 15 verbunden,
wobei der Applikator 15 beispielsweise als Pulverglockenzerstäuber ausgebildet
sein kann. Diese direkte Versorgung des Applikators 15 von
der Pulverförderpumpe 1 mit
dem integrierten Sieb 5 bietet den Vorteil, dass das Sieb
im Strömungsweg
des Beschichtungspulvers unmittelbar vor dem Applikator 15 angeordnet
ist, was im Vergleich zu weiter stromaufwärts angeordneten Sieben zu
einem verbesserten Lackierergebnis beiträgt.
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Die
Ansteuerung der Quetschventile QV1–QV4 erfolgt durch eine Steuereinheit 16 über pneumatische
Steuerleitungen, die in der Zeichnung gestrichelt dargestellt sind.
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Weiterhin
weist die Pulver-Beschichtungsanlage in diesem Ausführungsbeispiel
eine Druckluftquelle 17 auf, wobei es sich um eine Druckluftringleitung
handeln kann, die in herkömmlichen
Lackieranlagen ohnehin zur Verfügung
steht.
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3B zeigt
eine Abwandlung des Ausführungsbeispiels
gemäß 3A,
so dass zur Vermeidung von Wiederholungen auf die vorstehende Beschreibung
verwiesen wird, wobei für
entsprechende Bauteile dieselben Bezugszeichen verwendet werden.
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Eine
Besonderheit dieses Ausführungsbeispiels
besteht darin, dass die Pulverförderpumpe 1 nicht
direkt mit dem Applikator 15 verbunden ist, sondern unter
Zwischenschaltung eines Applikationsbehälters 18.
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Das
Ausführungsbeispiel
gemäß 3C stimmt
weitgehend mit dem vorstehend beschriebenen und in 3A dargestellten
Ausführungsbeispiel überein,
so dass zur Vermeidung von Wiederholungen auf die vorstehende Beschreibung
verwiesen wird, wobei für
entsprechende Bauteile dieselben Bezugszeichen verwendet werden.
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Eine
Besonderheit dieses Ausführungsbeispiels
besteht darin, dass die Pulverförderpumpe 1 eingangsseitig über eine
DDF-Pumpe 19 (DDF:
Digitale Dichtstrom-Förderung)
mit einem herkömmlichen
Pulvercontainer 20 verbunden ist.
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3D zeigt
eine Kombination der eingangsseitigen Versorgung der Pulverförderpumpe 1 gemäß 3C mit
einer ausgangsseitigen Verbindung gemäß 3B.
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Im
Folgenden wird nun anhand des Flussdiagramms gemäß 4 das Betriebsverfahren
der erfindungsgemäßen Pulverförderpumpe
gemäß 2 beschrieben.
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In
einem ersten Schritt S1 wird das Quetschventil QV1 geöffnet, während die
Quetschventile QV2–QV5
geschlossen werden.
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In
einem weiteren Schritt S2 wird dann die Einlasskammer 3 des
Pulverbehälters 2 über den Pulvereinlass 6 und
das geöffnete
Quetschventil QV1 mit Beschichtungspulver befüllt, wobei diese Befüllung auch
stoßweise
in großen
Mengen erfolgen kann, da das eingefüllte Beschichtungspulver aufgrund
des geschlossenen Quetschventils QV5 nicht sofort auf das Sieb 5 gelangt,
wodurch eine Überlastung
des Siebs 5 eintreten könnte.
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Nach
der Befüllung
der Einlasskammer 3 des Pulverbehälters 2 wird dann
in einem Schritt S3 das Quetschventil QV1 geschlossen, während das Quetschventil
QV5 langsam geöffnet
wird, um das in die Einlasskammer 3 eingefüllte Beschichtungspulver
allmählich
in die Mittelkammer 13 zu überführen.
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Das
in die Mittelkammer 13 des Pulverbehälters 2 überführte Beschichtungspulver
wird dann in einem weiteren Schritt S5 durch das Sieb 5 in
die Auslasskammer 4 des Pulverbehälters 2 gesiebt.
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Nach
dem Durchsieben des Beschichtungspulvers in die Auslasskammer 4 wird
dann in einem Schritt S6 das Quetschventil QV5 geschlossen, während das
Quetschventil QV4 geöffnet
wird, so dass die durch den semipermeablen Fluidboden 9 in
die Auslasskammer 4 eingeblasene Druckluft das Beschichtungspulver
in einem weiteren Schritt S7 fluidisiert.
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In
einem weiteren Schritt S8 werden dann die beiden Quetschventile
QV2 und QV3 geöffnet,
so dass Druckluft in die Auslasskammer 4 des Pulverbehälters 2 eingeblasen
wird, wodurch das in der Auslasskammer 4 befindliche fluidisierte
Beschichtungspulver über
das geöffnete
Quetschventil QV3 und den Pulverauslass 8 ausgeblasen wird,
was in einem weiteren Schritt S9 erfolgt.
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Die
Erfindung ist nicht auf die vorstehend beschriebenen bevorzugten
Ausführungsbeispiele
beschränkt.
Vielmehr ist eine Vielzahl von Varianten und Abwandlungen möglich, die
ebenfalls von dem Erfindungsgedanken Gebrauch machen und deshalb in
den Schutzbereich fallen.
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- 1
- Pulverförderpumpe
- 2
- Pulverbehälter
- 3
- Einlasskammer
- 4
- Auslasskammer+
- 5
- Sieb
- 6
- Pulvereinlass
- 7
- Druckluftanschluss
- 8
- Pulverauslass
- 9
- Fluidboden
- 10
- Fludisierungskammer
- 11
- Druckluftanschluss
- 12
- Waage
- 13
- Mittelkammer
- 14
- Big-Bag-Entleerstation
- 15
- Applikator
- 16
- Steuereinheit
- 17
- Druckluftquelle
- 18
- Applikationsbehälters
- 19
- DDF-Pumpe
- 20
- Pulvercontainer
- QV1–QV5
- Quetschventile