DE3741599C2 - Ostomievorrichtung - Google Patents

Ostomievorrichtung

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    • A61F5/00Orthopaedic methods or devices for non-surgical treatment of bones or joints; Nursing devices ; Anti-rape devices
    • A61F5/44Devices worn by the patient for reception of urine, faeces, catamenial or other discharge; Colostomy devices
    • A61F5/445Colostomy, ileostomy or urethrostomy devices
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Description

Die Erfindung betrifft eine Ostomievorrichtung nach dem Ober­ begriff des Anspruches 1. Eine derartige Ostomievorrichtung ist aus der US-PS 4 419 100 bekannt. Hierbei weist der mit dem Sammelbehälter verbundene, äußere Kupplungsring der Kupp­ lungsvorrichtung einen C-förmigen Profilquerschnitt zur Be­ grenzung eines Umfangsringkanales auf, in den der im wesent­ lichen ringzylindrische, mit einer elastischen, auswärts wei­ senden Radiallippe versehene Innenring der Kupplungsvorrich­ tung verrastend einsetzbar ist.
Aus der EP 0 175 471 A1 ist eine Ostomievorrichtung bekannt, deren äußerer Sammelbehälter-Kupplungsring ebenfalls einen C-förmigen Profilquerschnitt besitzt, in den ein Ring- Eingriffsabschnitt des inneren, körperseitigen Kupplungsrin­ ges einsetzbar ist, der eine V-förmige Ringnut in seinem vor­ aus laufenden Kompressionsbereich aufweist.
Während bei einer Ostomievorrichtung gemäß EP 0 175 471 A1 die Dichtungswirkung nicht in allen Fällen hinreichend ist, weist die Ostomievorrichtung gemäß US-PS 4 419 100 einen ver­ hältnismäßig komplizierten Aufbau auf, der auch eine verhält­ nismäßig große Axialerstreckung aufweist.
Wie aus der US-PS 4 610 671 ersichtlich ist, besteht ein we­ sentliches Erfordernis derartiger Ostomievorrichtungen, die allgemein als zweiteilige Hilfsvorrichtungen für künstliche Körperöffnungen bezeichnet werden, darin, daß ihre Kupplungs­ ringe ausreichend flexibel und nachgiebig sind, um sich den Veränderungen der die Körperöffnung umgebenden Hautpartien des Patienten anpassen zu können, wenn dieser sich bewegt, insbesondere neigt oder dreht. Diese Anpassung muß darüber hinaus berücksichtigen, jedes Risiko eines unbeabsichtigten Lösens der Kupplungsringe voneinander oder einer Lekage von Fluiden (flüssigen oder gasförmigen Absonderungen) auszu­ schließen. Es ist ferner wichtig, für eine möglichst einfache Anbringung und einen möglichst flachen Gesamtaufbau der Osto­ mievorrichtung Sorge zu tragen. Eine ideale Kupplungsring­ anordnung sollte so flach sein, daß das Tragen solch einer Ostomievorrichtung unter der Kleidung des Patienten von außen nicht bemerkbar ist.
Es sind ferner Ostomievorrichtungen bekannt, bei denen ein Kupplungsring einen axial offenen Ringkanal aufweist und der andere Kupplungsring eine Rippe oder einen Vorsprung besitzt, der in diesen Ringkanal einsetzbar ist. Beispiele hierfür zeigen die US-PS 4 460 363 und die dort genannten Patente. Die US-PS (re-issue) 28 969 verdeutlicht, daß als Verriege­ lungs- und Eingriffselemente auch solche verwendet worden sind, bei denen eines kanalförmig ist und das andere mit ei­ ner Rippe oder einem Vorsprung versehen ist, der in dem Kanal aufgenommen werden kann, wobei diese Verbindungselemente auch verwendet worden sind, um Kunststoffilme miteinander entlang linearer Verbindungsbereiche zu verbinden, wobei ähnliche Verbindungsanordnungen auch für entfernbare Abdeckungen ver­ wendet wurden, wie dies die US-PS 2 752 972 und US-PS 3 977 563 zeigen. Weitere Patente, die zum technologischen Hinter­ grund des Standes der Technik gehören, sind die US-PS 2 994 117, US-PS 2 823 720, US-PS 2 144 755 und US-PS 2 581 604.
Obwohl, wie dargelegt, zweiteilige Ostomievorrichtungen mit Kupplungsringen von verschiedener Ausführungen bereits be­ kannt und in Gebrauch sind, entsprechen deren Merkmale viel­ fach nur einem Teil der vorgenannten Anforderungen während sie für übrige Erfordernisse nachteilig sind. Zum Beispiel kann eine erhöhte Befestigungssicherheit häufig nur zu Lasten einer verminderten Flexibilität der Ostomievorrichtung er­ reicht werden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Ostomie­ vorrichtung der eingangs genannten Art zu verbessern derart, daß bei einfachem Aufbau eine sichere Verbindung zwischen den Teilen der Ostomievorrichtung herbeigeführt werden kann und sowohl eine Lekage von Fluid als auch ein unbeabsichtigtes Lösen der Kupplungsvorrichtung der Ostomievorrichtung sicher vermieden und diese gleichzeitig verhältnismäßig flach, kom­ pakt und flexibel ist.
Diese Aufgabe wird bei einer Ostomievorrichtung der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
  • - der Ringkanal des Beutelkupplungsringes eine glatte und kontinuierlich gekrümmte Innenoberfläche aufweist,
  • - der Frontplattenkupplungsring in dem vom Beutelkupp­ lungsring aufnehmbaren Abschnitt ebenfalls einen C-förmigen Profilquerschnitt unter Bildung eines Ring­ kanales besitzt, der in die gleiche Richtung offen ist, wie der Ringkanal des Beutelkupplungsringes,
  • - der Frontplattenkupplungsring durch Erhebungen und Ver­ tiefungen im Bereich des C-förmigen Profilquerschnittes auf der im gekuppelten Zustand dem Beutelkupplungsring zugewandten Seite unter Bildung von Hohlräumen, die den Durchgangskanal umfassen, gewellt ist, wobei
  • - die mehr als zwei Erhebungen im mechanisch unbeanspruch­ ten, gekuppelten Zustand der Kupplungsringanordnung fluiddicht an der Innenfläche des Ringkanales des Beu­ telkupplungsringes anliegen und wobei
  • - die Hohlräume Fluidsammelräume bei mechanischer Bean­ spruchung der Kupplungsringanordnung sind.
Innerhalb der Kupplungsringanordnung wird wegen des so ver­ minderten Flächenkontaktes eine größere Pressung pro Flächen­ einheit und damit eine erhöhte Abdichtwirkung erreicht.
Von besonderer Bedeutung ist die Tatsache, das Fluid, das in einen der Hohlräume eintritt, im wesentlichen darin einge­ schlossen wird, wobei ein Kriechen bzw. eine Migration des­ selben höchstens in Umfangsrichtung, nicht aber in axialer Richtung gestattet wird. Im Ergebnis dessen ist die Kupp­ lungsringanordnung der Ostomieanordnung höchst widerstandsfä­ hig gegen Fluidlekage trotz der Leichtigkeit, mit der die Kupplungsringsanordnung infolge ihrer hohen Flexibilität durchgebogen oder deformiert werden kann.
Bevorzugte Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstandes sind in den Unteransprüchen dargelegt.
Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispieles und zu­ gehöriger Zeichnung näher erläutert. In diesen zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer zweiteiligen Ostomievorrichtung für künstliche Körperöffnungen, wobei die Frontplatte von dem Sammelbeutel getrennt dargestellt ist,
Fig. 2 einen Vertikalschnitt, der Ostomievorrichtung mit dem Beutelkupplungsring und dem Frontplattenkupp­ lungsring derselben in gekuppeltem Zustand,
Fig. 3 einen vergrößerten radialen Querschnitt von Beutel­ kupplungsring und Frontplattenkupplungsring in von­ einander getrenntem und mechanisch nicht bean­ spruchten Zustand,
Fig. 4 eine vergrößerte Schnittdarstellung ähnlich derje­ nigen in Fig. 3, jedoch in gekuppeltem Zustand von Frontplatten- und Beutelkupplungsring, und
Fig. 5 einen vergrößerten Teilschnitt zur Erläuterung der Wirkung der Hohlräume als Fluidaufnahmekammern zur Verhinderung von Lekage.
Bezugnehmend auf Fig. 1 bezeichnet das Bezugszeichen 10 eine Ostomievorrichtung für künstliche Körperöffnungen, bestehend im wesentlichen aus einem Sammelbeutel 11, einer Frontplatte 12 und einer Kupplungsringanordnung 13 (Fig. 2), bestehend aus einem Beutelkupplungsring 14 und einem Frontplattenkupp­ lungsring 15. Sowohl der Sammelbeutel 11 als auch die Front­ platte 12 können beträchtlich in Form, Größe und Aufbau vari­ ieren, wie dies im Stand der Technik bekannt ist, und es ist selbstverständlich, daß die Kupplungsringanordnung 13 in ih­ rer Verwendung nicht auf einen besonderen Sammelbeutel oder einen besonderen Frontplattenaufbau beschränkt ist, insbeson­ dere nicht auf Gestaltungen dieser Elemente, wie sie nachfol­ gend anhand der Zeichnungen erläutert sind. Der Sammelbeutel 11 ist z. B. so dargestellt, daß er einen Auslaß 16 an seinem unteren Ende besitzt, wobei ein solcher Auslaß 16 üblicher­ weise durch eine geeignete Klemmvorrichtung (nicht gezeigt), wie sie z. B. in der US-PS 3 523 534 dargestellt ist, ver­ schlossen wird. Der Sammelbeutel 11 kann jedoch, wenn ge­ wünscht, auch "nicht ablaßbar" sein, wobei in diesem Fall der Auslaß 16 nicht vorgesehen ist. Üblicherweise ist der Sammel­ beutel 11 so gestaltet, daß er verhältnismäßig flach ist und besteht aus zwei Folien 11a und 11b aus flexiblem, thermopla­ stischen Material, die heißsiegelnd miteinander entlang ihrer Ränder verbunden sind, wie dies bei 17 in Fig. 2 angegeben ist.
Die Frontplatte 12 ist in der besonderen Form, wie sie in den Zeichnungen gezeigt ist, im wesentlichen entsprechend der Lehre des Patentes US-PS 4 213 458 aufgebaut und bezüglich der Einzelheiten des Aufbaus wird auf dieses Patent verwie­ sen. Die Frontplatte 12 umfaßt ein hochflexibles Fasermateri­ alstück 18 aus gasdurchlässigem aber wasserundurchlässigem bzw. wasserbeständigem mikroporösen Material. Viele Materia­ lien mit solchen Eigenschaften sind bekannt und können ver­ wendet werden. Die Frontplatte 12 sollte so hochelastisch sein, daß sie sich leicht an die Körperform des Trägers sowie an Körperbewegungen anpaßt und sollte an ihrer Rückseite mit einem medizinischen, drucksensitiven Klebstoff beschichtet sein, so daß bei Abziehen einer Abzugsfolie 19 das mikroporö­ se, klebstoffbeschichtete Fasermaterialstück 18 an der Haut des Patienten rings um die künstliche Körperöffnung befestigt werden kann.
Ein Befestigungsring 20 kann an der Vorderseite des mikropo­ rösen Fasermaterialstückes 18 durch Heißsiegeln oder auf an­ dere geeignete Weise befestigt sein. Der Befestigungsring 20 muß ebenso durch Heißsiegeln oder auf andere Weise entweder direkt oder indirekt fest mit dem Frontplattenkupplungsring 15 verbunden werden können. Bei dem Aufbau, der in den Zeich­ nungen dargestellt ist, wird eine solche Verbindung indirekt dadurch herbeigeführt, daß ein Bahnstück 21 aus dünnem, fle­ xiblen und elastischen, thermoplastischen Kunststoffmaterial zwischen dem Frontplattenkupplungsring 15 und dem Befesti­ gungsring 20 eingesetzt wird, wie dies allgemein in der ein­ gangs erwähnten US-PS 4 419 100 dargestellt ist.
Im einzelnen ist der Innenrand des ringförmigen Bahnstückes 21 heißsiegelnd bei 22 mit der Frontplatte 12 verbunden und ist mit seinem Außenrand heißsiegelnd bei 23 an dem Front­ plattenkupplungsring 15 festgelegt. Das Bandstück 21 ermög­ licht eine Relativbewegung und bewegliche Verbindung zwischen dem Frontplattenkupplungsring 15 und der Frontplatte 12 und unterstützt somit die Anpassung der Frontplatte 12 am Körper des Patienten, ohne daß der Beutelkupplungsring 14 und der Frontplattenkupplungsring 15 einen Widerstand bilden und ge­ stattet im wesentlichen eine begrenzte Bewegung der Kupplungs­ ringanordnung 13 in einer im wesentlichen axialen Richtung in bezug auf die Frontplatte 12. Eine solche begrenzte Bewegung erlaubt es dem Benutzer, die Finger zwischen die Kupplungs­ ringanordnung 13 und Frontplatte 12 zu führen, um das Verbin­ den und Lösen der Kupplungsringe voneinander ohne Unbequem­ lichkeiten zu erleichtern. Das Bandstück 21 sollte aus einem heißsiegelbaren, festen und beständigen Material bestehen, das auch als Fluid- und Geruchsbarriere wirksam ist. Nieder­ druckpolyäthylen, das gemeinsam mit einer korrespondierenden Schicht oder einem Kern aus Polyvenylidenchlorid (PVDC) be­ kannt unter dem Handelsnamen Saranex der Firma Dow Chemical Company, Midland, Michigan, extrudiert wird, hat sich als be­ sonders geeignet herausgestellt. Es sind aber auch andere Ma­ terialien mit vergleichbaren Eigenschaften verfügbar und kön­ nen verwendet werden.
Die Kupplungsringanordnung 13 und insbesondere die bauliche Beziehung zwischen dem Beutelkupplungsring 14 und dem Front­ plattenkupplungsring 15 sind am deutlichsten in den Fig. 2 und 3 dargestellt. Der Beutelkupplungsring 14 ist, im Quer­ schnitt, in Form eines gleichmäßig gekrümmten Bogens ausge­ führt, wobei seine Ringwand 25 eine Mittelöffnung 26 be­ grenzt, die koaxial zur Aufnahmeöffnung 27 ist, die sich in der Folie 11a des Sammelbeutels 11 befindet. Im radialen Querschnitt gesehen, ist die Ringwand 25 im wesentlichen C-förmig und begrenzt einen Kanal, der axial an der dem Sam­ melbeutel 11 abgewandten Seite offen ist. Die Ringöffnung 29 zu diesem Kanal besitzt, wie in Fig. 3 gezeigt, in radialer Richtung eine wesentlich geringere Abmessung als der Innen­ raum des Ringkanales 28, wenn sich der Beutelkupplungsring 14 in einem nicht vorgespannten, undeformierten Zustand befindet. Der Beutelkupplungsring 14 besitzt auch einen radial nach au­ ßen vorspringenden Montageringflansch 30, der sich entlang einer Ebene erstreckt, die von den beiden axialen Enden des Beutelkupplungsringes 14 gleichermaßen distanziert ist, d. h. sich in der Mitte befindet. In der gezeigten Darstellung ist der Montageringflansch 30 ungefähr gleich weit sowohl vom vorderen, dem Benutzer zugewandten als auch vom hinteren, dem Benutzer abgewandten, axialen Ende des Beutelkupplungsringes 14 entfernt. Der Montageringflansch 30 ist durch eine Heiß­ dichtnaht 31 oder auf andere geeignete Weise mit der Folie 11a des Sammelbeutels 11 rings um die Aufnahmeöffnung 27 des Sammelbeutels 11 verbunden und, da sich der Montagering­ flansch 30 entlang einer Mittelebene zwischen dem axial vorne liegenden und dem axial hinten liegenden Ende des Beutelkupp­ lungsringes 14 erstreckt, springt ein wesentlicher Teil des Beutelkupplungsringes 14 in das Innere des Sammelbeutels 11 hinein vor.
Der Frontplattenkupplungsring 15 ist ebenfalls in Form eines gleichmäßig gekrümmten Bogens ausgebildet, der eine Mittel­ öffnung 32 begrenzt, die mit der Öffnung 26 des Beutelkupp­ lungsringes 14 ausgerichtet werden kann. Wie der Beutelkupp­ lungsring 14 ist der Frontplattenkupplungsring 15 im wesent­ lichen im radialen Querschnitt C-förmig, wobei seine Wand (33) einen Ringkanal 34 begrenzt, der in die gleiche axiale Richtung weisend offen ist, wie der Ringkanal 28 des Beutel­ kupplungsringes 14. Ein ebener Montageringflansch 35 er­ streckt sich radial vom Öffnungsbereich 36 des Frontplatten­ kupplungsringes 15 nach außen und bildet eine Einrichtung zur Heißsiegelbefestigung 23 mit dem Bandstück 21. Der Montage­ ringflansch 35 ist auch nützlich, um den Frontplattenkupp­ lungsring 15 während des Kuppelns und Entkuppelns der Kupp­ lungsringanordnung 13 zu ergreifen. Es kann auch ein nach in­ nen, d. h. in Richtung zur Symetrieachse der Mittelöffnung 32 hin gerichteter Flansch 35a (Fig. 3) vorgesehen sein, der insbesondere als Einrichtung zur direkten Verbindung mit der Frontplatte 12 in den Fällen nützlich ist, in denen bei di­ rekter Verbindung des Bahnstückes 21 fehlt. Alternativ kann in den Fällen, in denen das Bahnstück 21 vorgesehen ist, die­ ses Bahnstück 21 an dem Flansch 35a an Stelle des Montage­ ringflansches 35 befestigt sein. In dem besonderen, hier ge­ zeigten, Ausführungsbeispiel, wird der Flansch 35a nicht ver­ wendet und kann, wenn dies gewünscht wird, in seiner Größe vermindert werden oder gänzlich fehlen.
Der Beutelkupplungsring 14 und der Frontplattenkupplungsring 15 bestehen aus Niederdruckpolyäthylen oder einem anderen elastischen Kunststoffmaterial, das sich durch Festigkeit, Beständigkeit und zumindest mittlere Elastizität auszeichnet. Im ungebogenen, nicht vorgespannten Zustand, wie er in Fig. 3 gezeigt ist, hat der Frontplattenkupplungsring 15 Seiten­ wandabschnitte 15a und 15b, deren Außenflächen, gesehen im radialen Querschnitt, voneinander mit einem Abstand getrennt sind, der wesentlich größer ist als die lichte Weite des Querschnittes des Ringkanales 28. Wenn der Beutelkupplungs­ ring 14 und der Frontplattenkupplungsring 15 zusammengefügt sind, wobei die Wand 33 im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 bis 5 des Frontplattenkupplungsringes 15 als Innenring in den Ringkanal 28 des Beutelkupplungsringes 14 als Außenring ein­ geschachtelt eingesetzt ist, vermindert sich der Abstand zwi­ schen den Außenflächen der Seitenwandabschnitte 15a und 15b, gemessen in radialer Richtung, beträchtlich, wobei der Öff­ nungsbereich 36 des Ringkanales 34 zumindest teilweise, wenn nicht gänzlich, verschlossen wird. Dabei wird die Breite (lichte Weite) des Ringkanales 28 des Beutelkupplungsringes 14 zumindest geringfügig vergrößert. Der außenliegende Beu­ telkupplungsringes 14 übt Druckkräfte auf den innenliegenden Frontplattenkupplungsring 15 aus und der Frontplattenkupp­ lungsring 15 seinerseits dehnt den Beutelkupplungsring 14 in der Art von an diesem angreifenden Zugkräften. Im Ergebnis dessen befinden sich die aneinander zugewandten Flächen des Beutelkupplungsringes 14 und des Frontplattenkupplungsringes 15 in festem Dichtungseingriff miteinander, wenn die Ringe ineinandergedrückt sind, wie dies in Fig. 4 gezeigt ist.
Eine der einander zugewandten Flächen ist glatt und gleichmä­ ßig gekrümmt, angenähert an einen Kreisbogen, (gesehen im Querschnitt), und die andere, zugewandte Fläche besitzt eine wellenförmige Gestalt, versehen mit Stegen und Nuten. Die Zeichnungen verdeutlichen eine bevorzugte Konstruktion, bei der die Stege und Nuten sich entlang der Außenfläche des Frontplattenkupplungsringes 15 erstrecken und die glatte, bo­ genförmige Lagerfläche durch die Innenfläche des Beutelkupp­ lungsringes 14 gebildet ist. Somit wird der Kanal 28 des Beu­ telkupplungsringes 14 durch eine glatt gekrümmte Innenfläche 28a des Beutelkupplungsringes 14 begrenzt, die, im Quer­ schnitt gesehen, kreisbogenförmig ist. Die Außenflächen der Seitenwandabschnitte 15a und 15b des Frontplattenkupplungs­ ringes 15 sind mit Vertiefungen 37 versehen, die sich in Um­ fangsrichtung erstrecken und zu einer Mehrzahl von Erhebungen 38 führen. Eine Phantomlinie 39 in Fig. 3 verdeutlicht als Hüllkurve eine Erweiterung der gekrümmten Außenfläche des Frontplattenkupplungsringes 15 unter Überbrückung der Spitzen der Erhebungen 38 und zeigt, daß, wenn nicht die Vertiefungen 37 vorgesehen werden, die Außenfläche des Frontplattenkupp­ lungsringes 15 im wesentlichen im Querschnitt einer Kreisli­ nie folgen würde. Wenn der Beutelkupplungsring 14 und der Frontplattenkupplungsring 15 miteinander gekuppelt sind, greifen die abgerundeten Spitzen der Erhebungen 38 kraft­ schlüssig an der Innenfläche 28a des Beutelkupplungsringes 14 an und wegen der verminderten Kontaktfläche wird eine ver­ hältnismäßig hohe Kraft pro Flächeneinheit zwischen dem Beu­ telkupplungsring 14 und dem Frontplattenkupplungsring 15 er­ zeugt, um diese Teile gegeneinander abzudichten und eine Le­ kage von Fluid zu verhindern. Zusätzlich führen die Vertie­ fungen 37 zur Bildung von abgedichteten, sich in Umfangsrich­ tung erstreckenden Ringkammern 40a bis 40d zwischen den ge­ genüberliegenden Flächen des Beutelkupplungsringes 14 und des Frontplattenkupplungsringes 15.
Wenn der Beutelkupplungsring 14 und der Frontplattenkupp­ lungsring 15 in eine statische Vorrichtung eingebaut würden, könnte nicht erwartet werden, daß Fluid in die Hohlräume 40a bis 40d eintritt, wobei diese Annahme darauf beruht, daß die Oberflächen der Teile bei ihrer Herstellung exakt ausgebildet und anschließend nicht zerkratzt, gekerbt oder durch Anwender oder andere Personen irgendwie beschädigt würden. Der Beutel­ kupplungsring 14 und der Frontplattenkupplungsring 15 werden jedoch in eine dynamische Umgebung bzw. Vorrichtung einge­ setzt und sind beträchtlicher Verdrehung und Durchbiegung ausgesetzt, wenn die Ostomievorrichtung 10 durch einen akti­ ven Patienten ambulant getragen wird. Auch verändern sich die Kräfte, die auf die Teile ausgeübt werden entsprechend der Änderung der Fluidmengen, die im Sammelbeutel 11 aufgenommen sind. Die Entfernung bzw. das Ersetzen des Sammelbeutels 11 oder das Ersetzten eines unbrauchbaren, durch einen frischen Sammelbeutel 11 kann auch zu kleinen, möglicherweise sogar mikroskopischen Kratzern, Einkerbungen oder Einschnitten in den Oberflächen der Teile führen, insbesondere in den Flächen der Erhebungen 38.
Unter diesen Umständen kann etwas Flüssigkeit und Gas durch die die Körperöffnung aufnehmenden Öffnungen des Beutelkupp­ lungsringes 14 und des Frontplattenkupplungsringes 15 hin­ durch nach außen in einen Hohlraum 40a treten, der schematisch in Fig. 5 gezeigt ist. Bevor jedoch tatsächlich eine mangel­ hafte Abdichtung zwischen dem Beutelkupplungsring 14 und dem Frontplattenkupplungsring 15 auftreten kann, muß das Fluid auch noch von dem Hohlraum 40a in den Hohlraum 40b, anschlie­ ßend in den Hohlraum 40c und den Hohlraum 40d eintreten und anschließend aus dem Hohlraum 40d austreten können. Da all diese Hohlräume 40a bis 40d durch die trennenden Erhebungen 38 und den kraftschlüssigen Kontakt zwischen diesen Erhebun­ gen 38 und der glatten Innenfläche des Beutelkupplungsringes 14 isoliert sind, sind die Möglichkeiten oder Wahrscheinlich­ keiten des Auftretens eines solchen Mangels äußerst fernlie­ gend und können praktisch gänzlich ausgeschlossen werden. Das Ergebnis ist eine äußerst flache Kupplungsringanordnung 13, die leicht einer wesentlichen Durchbiegung oder jenen Bedie­ nungsfehlern ohne Fluidaustritt widerstehen kann, die während des normalen Gebrauchs auftreten können.
Die Vermeidung eines Fluidaustrittes mag auch auf weiteren Faktoren beruhen. Die Kontaktflächen zwischen den Erhebungen 38 und der glatten Innenfläche 28a des Beutelkupplungsringes 14 können als Kapillarien betrachtet werden, die sich allmäh­ lich erweitern, bzw. ausdehnen, um die Hohlräume 40a, 40b, 40c und 40d zu bilden. Die divergierenden Oberflächen dieser Kapillarien führen zu einer Zunahme der scheinbaren Viskosi­ tät jeglicher Flüssigkeit, die dabei ist, in die Hohlräume 40a bis 40d einzutreten. Außerdem erzeugen die mehrfachen Er­ hebungen 38 eine Anordnung, die als Labyrinthdichtungen ange­ sehen werden können, wobei der jeweilige Fluiddruck in den Hohlräumen 40a bis 40d von einem Hohlraum zum nächsten ab­ nimmt, für den Fall, daß Flüssigkeit in mehr als einen dieser Hohlräume eintritt. Falls Verformungen oder übermäßige Ra­ dialbelastungen einen kleinen Durchbruch in einer der Dich­ tungen an einem Punkt entlang des Umfanges einer der Erhebun­ gen 38 verursachen, muß die Flüssigkeit sich mit vermindertem Druck durch den ihr nun zugänglichen Hohlraum hindurch bewe­ gen, wobei weitere Migration nur bei Zugang zu einer weiteren Unterbrechung in der Dichtung, die durch die nächstfolgende Erhebung 38 gebildet wird, möglich ist und anschließend muß sich die Flüssigkeit durch jeden der verbleibenden Hohlräume hindurch bewegen, um ähnliche Dichtungsunterbrechungen aufzu­ spüren, die in verbleibenden Dichtungsbereichen vorhanden sein müssen, ehe eine Lekage von Fluid durch die Kupplungs­ ringanordnung 13 hindurch auftritt.
Der Beutelkupplungsring 14 ist so dargestellt worden, daß sein Ringkanal 28 sich an der dem Sammelbeutel 11 abgewandten Seite öffnet und der der Frontplatte 12 zugehörige Kupplungs­ ring ist so dargestellt worden, daß er in dem Ringkanal 28 aufgenommen ist, wenn der Beutelkupplungsring 14 und der Frontplattenkupplungsring 15 miteinander gekuppelt sind. Ob­ wohl diese Anordnung besonders vorteilhaft ist, ist es selbstverständlich deutlich, daß statt dessen auch der Beutel­ kupplungsring 14 an Stelle des Frontplattenkupplungsringes 15 montiert sein könnte, mit seinem Ringkanal 28 von der Front­ platte 12 weg in Richtung des Sammelbeutels 11 weisend, und der Frontplattenkupplungsring 15 an Stelle des Beutelkupp­ lungsringes 14 am Sammelbeutel 11 befestigt sein könnte. In jedem Fall werden die beiden C-förmigen Kupplungsringe ver­ schachtelnd ineinandergefügt, wenn der Sammelbeutel 11 mit der Frontplatte 12 der Ostomievorrichtung 10 gekuppelt ist.
Ein wichtiger Aspekt dieses Aufbaus besteht darin, daß beide C-förmige Kupplungsringe mit ihren jeweiligen konzentrischen Kanälen in die gleiche Richtung weisen, wenn die Kupplungs­ ringe ineinandergesetzt miteinander gekuppelt sind. Im Ergeb­ nis dessen wirken die Kräfte, die durch Verdrehen, Biegen oder andere Deformationen der Kupplungsringe verursacht wer­ den, in dem wesentlichen gleicherweise auf beide ineinander­ gefügte Kupplungsringe ein. Da die Kupplungsringe somit prak­ tisch in gleicher Weise auf solche Deformationskraft reagie­ ren, sind die Möglichkeiten einer unbeabsichtigten Trennung der Kupplungsringe oder einer Lekage von Fluid minimal bzw. praktisch ausgeschlossen.

Claims (9)

1. Ostomievorrichtung aus flexiblem Material mit einem Sammelbeutel (11), einer um ein Stoma anbringbare, Frontplatte (12) und einer Kupplungsringanordnung (13) zum lösbaren Befestigen des Sammelbeutels (11) an der Frontplatte (12) mit folgenden Merkmalen:
  • a) der Sammelbeutel (11) weist eine Aufnahmeöffnung (27) und die Frontplatte (12) eine Durchgangsöffnung auf, wobei die Öff­ nungen und die Kupplungsringanordnung (13) im gekuppelten Gebrauchszustand der Ostomievorrichtung zur Bildung eines Durchgangskanals im wesentlichen koaxial zueinander sind;
  • b) die Kupplungsringanordnung (13) besteht aus einem mit dem Sammelbeutel (11) fest verbundenen Beutelkupplungsring (14) und einem fest mit der Frontplatte (12) verbundenen Front­ plattenkupplungsring (15);
  • c) der Beutelkupplungsring (14) besitzt einen den Durchgangska­ nal umgreifenden Ringkanal (28) und hat im Bereich dieses Ringkanals (28) einen c-förmigen Profilquerschnitt;
  • d) dieser Ringkanal (28) ist in Richtung parallel zum Durch­ gangskanal der Ostomievorrichtung offen, wobei zum Kuppeln des Beutelkupplungsringes (14) mit dem Frontplattenkupp­ lungsring (15) ein den Durchgangskanal umgreifenden, ring­ förmiger Abschnitt des Frontplattenkupplungsringes (15) in den Ringkanal (28) des Beutelkupplungsringes (14) einführbar ist,
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
  • e) der Ringkanal (28) des Beutelkupplungsringes (14) weist eine, glatt und kontinuierlich gekrümmte Innenoberfläche auf;
  • f) der Frontplattenkupplungsring (15) besitzt in dem vom Beu­ telkupplungsring (14) aufnehmbaren Abschnitt ebenfalls einen c-förmigen Profilquerschnitt unter Bildung eines Ringkanals (34), der in die gleiche Richtung offen ist, wie der Ringka­ nal (28) des Beutelkupplungsringes (14);
  • g) der Frontplattenkupplungsring (15) ist durch Erhebungen (38) und Vertiefungen (37) im Bereich des c-förmigen Profilquer­ schnittes auf der im gekuppelten Zustand dem Beutelkupp­ lungsring (14) zugewandten Seite unter Bildung von Hohlräu­ men (40a bis 40d), die den Durchgangskanal umfassen, ge­ wellt, wobei
  • h) die mehr als zwei Erhebungen (38) im mechanisch unbean­ spruchten, gekuppelten Zustand der Kupplungsringanordnung (13) fluiddicht an der Innenfläche des Ringkanals (28) des Beutelkupplungsringes (14) anliegen und wobei
  • i) die Hohlräume (40a bis 40d) Fluidsammelräume bei mechani­ scher Beanspruchung der Kupplungsringanordnung (13) sind.
2. Ostomievorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Ringkanal (28) des Beutelkupplungsringes (14) in der von dem Sammelbeutel (11) weg weisenden Richtung parallel zum Durchgangskanal offen ist.
3. Ostomievorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Erhebungen (38) des Beutelkupplungsrin­ ges (14) in seinem Spitzenbereich abgerundet sind.
4. Ostomievorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenoberfläche des Front­ plattenkupplungsringes (15) einen radial einwärts weisenden, inneren Flächenabschnitt und einen radial auswärts weisenden äußeren Flächenabschnitt aufweist, wobei die Erhebungen (38) sowie die Vertiefungen (37) durch die radial auswärts und einwärts weisenden Oberflächenabschnitte des Frontplatten­ kupplungsringes (15) gebildet sind.
5. Ostomievorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die radiale Öffnungsweite der Ringöffnung (29) des Ringkanals (28) des Beutelkupplungsrin­ ges (14) kleiner ist als die maximale, radiale Innenweite des Ringkanals (28) des Beutelkupplungsringes (14), wenn der Beu­ telkupplungsring (14) sich im entkuppelten Zustand befindet.
6. Ostomievorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß im entkuppelten Zustand der Frontplattenkupplungsring (15) einen größeren Außendurchmes­ ser als der Innendurchmesser des Ringkanals (28) aufweist.
7. Ostomievorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Beutelkupplungsring (14) ei­ nen planaren Montageringflansch (30) aufweist, der sich von dem C-förmigen Profilquerschnitt aus radial nach außen ent­ lang einer Ebene erstreckt, die von beiden einem Benutzer bei Gebrauch zugewandten und abgewandten Enden des Beutelkupp­ lungsringes (14) beabstandet ist, wobei der Montagering­ flansch (30) abgedichtet mit dem Sammelbehälter (11) ringsum dessen Aufnahmeöffnung (27) verbunden ist, wobei der Beutel­ kupplungsring (14) einen Abschnitt aufweist, der durch die Aufnahmeöffnung (27) des Sammelbeutels (11) hindurch in das Innere des Sammelbeutels (11) ragt.
8. Ostomievorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Ringkanal (34) des Frontplat­ tenkupplungsringes (15) einen Öffnungsbereich (36) aufweist und ein planarer Montageflansch (35) sich an dem Frontplat­ tenkupplungsring (15) radial vom Rand des Öffnungsbereiches (36) nach außen erstreckt und der Montageflansch (35) mit der Frontplatte (12) dichtend verbunden ist.
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