DE3740514A1 - Praeparate fuer das faerben von leder - Google Patents
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Description
Beim Färben von Leder in dunklen Tönen, z. B. in Blautönen, ist man besonders
mit dem Problem der Egalität der Färbung und der Eindringung des Farbstoffes
in das Leder konfrontiert; es kann z. B. der Farbstoff eher an der
Oberfläche des Leders bleiben, so daß auf dem Narben Bronzierungseffekte
und/oder unregelmäßig gefärbte Stellen auftreten können oder ein großer
Teil des Farbstoffes kann ins Lederinnere hineinwandern, so daß die erhaltene
Färbung leer und fad erscheinen kann. Um diese unerwünschten Erscheinungen
mindestens teilweise zu beheben, können beispielsweise Färbehilfsmittel
eingesetzt werden; diese alleine können aber oft diese unerwünschten
Erscheinungen nicht genügend oder nicht vollständig beseitigen. Es wurde
nun gefunden, daß eine ausgewählte besondere Kombination von blauen Farbstoffen
sich hervorragend für ein egales und brillantes Färben von Leder
sowie für eine optimale Einfärbung davon eignet, wobei durch Hinzufügen
bestimmter Additive die positive Wirkung noch gesteigert werden kann.
Die Erfindung betrifft die Präparate, die diese Farbstoffe, sowie vorzugsweise
weitere bestimmte Zusätze enthalten und deren Verwendung zum Färben
von Leder.
Gegenstand der Erfindung sind also Farbstoffpräparate, die durch einen
Gehalt an
- (a) mindestens einem blauen sulfogruppenhaltigen Triphendioxazinfarbstoff und
- (b) mindestens einem blauen sulfogruppenhaltigen Anthrachinonfarbstoff gekennzeichnet sind.
Als Komponente (a) können im allgemeinen an sich bekannte Triphendioxazinfarbstoffe
eingesetzt werden, vorteilhaft solche der Formel
worin
R₁ Wasserstoff, Chlor oder Methyl,
X₁ und X₂ jeweils Wasserstoff, Halogen, Cyan, C1-4-Alkyl oder C1-4-Alkoxy,
M Wasserstoff oder ein Kation und
n 2 bis 3
bedeuten.
R₁ Wasserstoff, Chlor oder Methyl,
X₁ und X₂ jeweils Wasserstoff, Halogen, Cyan, C1-4-Alkyl oder C1-4-Alkoxy,
M Wasserstoff oder ein Kation und
n 2 bis 3
bedeuten.
Von den Alkyl- und Alkoxyresten sind die niedrigermolekularen Vertreter
bevorzugt, vornehmlich Aethyl, Methyl, Aethoxy und Methoxy; Halogen steht
vornehmlich für Chlor oder Brom, insbesondere für Chlor. Vorzugsweise
bedeuten die Symbole X₁ und X₂ beide Halogen, insbesondere Chlor. R₁ steht
vorzugsweise für Wasserstoff. Der Index n steht vorzugsweise für 2. Die
Sulfogruppen sind vorzugsweise an die ankondensierten Benzoringe gebunden,
vorzugsweise eine pro Benzoring, insbesondere in Parastellung zum jeweiligen
Sauerstoffatom.
Auch als Komponente (b) können im allgemeinen an sich bekannte Anthrachinonfarbstoffe
eingesetzt werden. Als blaue Anthrachinonfarbstoffe für die
Komponente (b) kommen vornehmlich Farbstoffe der 1,4-Diaminoanthrachinon-
2-sulfonsäurereihe worin die 1-ständige Aminogruppe unsubstituiert ist und
die 4-ständige Aminogruppe einen aromatischen oder aliphatischen Rest
trägt, oder Farbstoffe der 1,4-Diaminoanthrachinonreihe, worin beide Aminogruppen
substituiert sind und mindestens einer dieser beiden Substituenten
ein sulfogruppenhaltiger aromatischer Rest ist, in Betracht. Diese Farbstoffe
enthalten vorteilhaft eine oder höchstens zwei Sufogruppen pro
Anthrachinongruppe. Vorteilhaft entsprechen die blauen Anthrachinonfarbstoffe
(b) der Formel
worin R₂ einen Rest der Formel
R₃, R₄ und R₅ jeweils Wasserstoff oder Methyl,
R′ Wasserstoff oder -CH₂-NH-CO-R′′,
R′′ Mono- oder α,β-Dihalogenvinyl oder -äthyl,
R₆ Cyano oder einen Rest der Formel
R′′′-CO-NH-,
R′ Wasserstoff oder -CH₂-NH-CO-R′′,
R′′ Mono- oder α,β-Dihalogenvinyl oder -äthyl,
R₆ Cyano oder einen Rest der Formel
R′′′-CO-NH-,
oder HO-CH₂CH₂-NH-SO₂-
R₇ Wasserstoff, Chlor oder C1-2-Alkyl, oder
R₇ Wasserstoff und R₆ einen 4-ständigen Rest der Formel
R₇ Wasserstoff, Chlor oder C1-2-Alkyl, oder
R₇ Wasserstoff und R₆ einen 4-ständigen Rest der Formel
R₈ Wasserstoff oder Methyl,
X Wasserstoff, Methyl oder Chlor,
R′′′ C1-2-Alkyl oder Phenyl und
M Wasserstoff oder ein Kation
bedeuten,
oder der Formel
X Wasserstoff, Methyl oder Chlor,
R′′′ C1-2-Alkyl oder Phenyl und
M Wasserstoff oder ein Kation
bedeuten,
oder der Formel
worin R₉ einen Rest der Formel
R₁₀ einen Rest der Formel ( γ ) oder ( ε ) und
Y Wasserstoff oder C1-2-Alkyl
bedeuten.
Y Wasserstoff oder C1-2-Alkyl
bedeuten.
R₇ befindet sich vorteilhaft entweder in para-Stellung zu R₆ oder in para-
Stellung zur anthrachinongebundenen Aminogruppe.
Das Symbol M in den Farbstoffen der Formeln (I), (II) und (III) steht für
Wasserstoff oder vorzugsweise für ein zur Salzbildung übliches Kation, vornehmlich
Alkalimetall (Lithium, Natrium, Kalium), unsubstituiertes Ammonium
oder das von einem niedrig-molekularen, aliphatischen Amin stammende Ammoniumkation,
insbesondere Mono-, Di- oder Triäthanol- oder -isopropanolammonium.
Vorzugsweise steht M für Natrium oder unsubstituiertes Ammonium.
Unter den Farbstoffen der Formel (II) sind diejenigen bevorzugt, worin R₂
einen Rest der Formel ( α ) bedeutet. Unter den Farbstoffen der Formel (III)
sind diejenigen bevorzugt, worin mindestens eines von R₉ und R₁₀ für einen
Rest der Formel ( ε ) steht; vorzugsweise bedeuten sowohl R₉ als auch R₁₀ je
einen Rest der Formel ( ε ). Unter den Farbstoffen (b) sind diejenigen der
Formel (III) bevorzugt.
Unter den Komponenten (a) und (b) überwiegt vorteilhaft die Komponente (a);
vorzugsweise enthalten die erfindungsgemäßen Präparate pro 100 Gewichtsteile
der Komponente (a) 18-60, insbesondere 30-45 Gewichtsteile der Komponente
(b).
Besonders bevorzugt sind Präparate, die neben den Komponenten (a) und (b),
wie oben definiert,
(c) Ligninsulfosäure oder ein Salz davon enthalten.
Vorzugsweise werden als Komponente (c) ligninsulfosaure Salze eingesetzt,
wobei als salzbildende Kationen übliche Kationen in Betracht kommen, vornehmlich
Alkalimetallsalze, Erdalkalimetallsalze oder Ammoniumsalze. Besonders
bevorzugt sind die Lithium-, Natrium-, Kalium- oder Ammoniumsalze,
insbesondere die Natrium- oder Ammoniumsalze der Ligninsulfosäure. Es eignen
sich im allgemeinen die üblichen Ligninsulfonatqualitäten, wobei diejenigen
mit am wenigsten Eigenfarbe, insbesondere die reineren Typen, bevorzugt
sind, da sie mit der Blaunuance der Komponenten (a) und (b) am wenigsten
interferieren.
Das Gewichtsverhältnis der Komponente (c) zur Summe der Komponente (a) und
(b) liegt vorteilhaft im Bereich von 0,2-2:1, vorzugsweise 0,35-1,5:1, insbesondere
0,6-1:1.
In den erfindungsgemäßen Präparaten können neben (a), (b) und gegebenenfalls
(c), fremde Elektrolyte enthalten sein, d. h. insbesondere z. B. anorganische
Salze aus der Herstellung der Farbstoffe. Der Gehalt an fremden
Elektrolyten beträgt vorteilhaft höchstens 100 Gew.-% der Summe von (a)+(b);
vorteilhaft ist der Salzgehalt allerdings möglichst niedrig, insbesondere
bis zu 40 Gew.-% der Summe von (a)+(b). Es können beispielsweise 5-40 Gew.-%,
[bezogen auf (a)+(b)] an fremden Elektrolyten, insbesondere an
anorganischen Alkalimetallsalzen in den bevorzugten Präparaten vorhanden
sein. Gewünschtenfalls können die Farbstoffe auch in vollständig oder nahezu
vollständig salzfreier Form vorliegen, was z. B. durch Dialyse der Farbstofflösungen
auf an sich bekannte Weise erreicht werden kann.
Nach einer besonderen Ausbildung der Erfindung enthalten die erfindungsgemäßen
Präparate zusätzlich zu den genannten Komponenten (a), (b) und gegebenenfalls
(c), (d) ein nicht-ionogenes Coupagemittel.
Als Komponente (d) eignen sich im allgemeinen beliebige, übliche vorteilhaft
hydrophile Coupagemittel, vorzugsweise Abkömmlinge von Polysacchariden,
insbesondere Dextrine, z. B. sogenannte Weiß- oder Gelbdextrine (gelblich
farbene bis praktisch farblose) oder Zyklodextrine und getrocknete
Glukosesirupe, insbesondere durch enzymatische oder saure Hydrolyse von
Stärke erhaltene, Maltooligosaccharide enthaltende Produkte. Als getrocknete
Glukosesirupe sind diejenigen mit einem hohen Oligo- und Polysaccharidgehalt,
insbesondere 85%, bevorzugt.
Das Gewichtsverhältnis der Komponente (d) zur Summe der Komponenten (a)
und (b) beträgt vornehmlich Werte zwischen 0 und 5,0:1, bevorzugt zwischen
0 und 3,0:1, wobei besonders vorteilhaft das Gewichtsverhältnis der Komponente
(d) zur Summe der Komponenten (a) und (b), mindestens 1,2:1, beträgt.
Besonders bevorzugt sind Präparate die (a), (b), (c) und (d) enthalten.
Die erfindungsgemäßen Präparate können in Form von wäßrigen Präparaten
oder vorzugsweise in Form von trockenen Gemischen vorliegen. Sie können auf
an sich bekannte Weise hergestellt werden, z. B. durch einfaches Mischen der
Komponenten oder durch Trocken- oder Naßgranulieren; besonders bevorzugt
und am einfachsten werden die Komponenten (a) und (b), und soweit vorhanden
auch (c) und gegebenenfalls (d) im angegebenen Mengenverhältnis miteinander
mechanisch gemischt (z. B. mit einem Mischer). Gegebenenfalls können übliche
Entstaubungsmittel, z. B. Mineralöle, dabei zugesetzt werden.
Die erfindungsgemäßen Farbstoffpräparate aus (a) und (b) dienen zum Färben
von Leder aus wäßrigem Medium und werden dazu, besonders bevorzugt, zusammen
mit der Komponente (c) eingesetzt und insbesondere auch mit der Komponente
(d). Besonders vorteilhaft werden die Komponenten (a), (b) und (c)
und soweit vorhanden (d) in Form der erfindungsgemäßen Präparate, wie oben
beschrieben, eingesetzt.
Als Leder, die im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzt werden können,
eignen sich beliebige Ledersorten, wie sie üblicherweise aus wäßrigem
Medium gefärbt werden, z. B. Narbenleder (beispielsweise Nappa aus Schaf,
Ziege oder Rind und Boxcalf- oder Rindboxleder), Veloursleder (beispielsweise
Velours aus Schaf- oder Ziegenleder und auch Huntingleder), Spaltvelours
(z. B. aus Rind- oder gegebenenfalls auch Kalbhäuten), Wildleder und
Nubukleder; ferner auch Wollfelle und Pelzfelle (z. B. Pelzvelours). Die
Leder können beliebig gegerbt worden sein, z. B. vegetabil-, mineralisch-,
synthetisch- oder kombiniertgegerbt, z. B. chromgegerbt, zirkongegerbt, aluminiumgegerbt
oder semichromgegerbt. Gewünschtenfalls können die Leder auch
nachgegerbt sein; zum Nachgerben eignen sich beliebige, übliche Gerbmittel,
wie sie zum Nachgerben üblicherweise verwendet werden, z. B. mineralische,
vegetabile und synthetische Gerbstoffe [z. B. Chrom-, Zirkonyl- oder
Aluminiumderivate, Eichen-, Quebracho-, Kastanien- oder Mimosaextrakte,
aromatische Syntane, Polyurethane, (Co)polymere auf (Meth)acrylsäurebasis
oder Melamin/, Dicyandiamid/ und/oder Harnstoff/Formaldehyd-Harze].
Die Leder können verschiedener Stärke sein und es können sehr dünne Leder,
wie z. B. Buchbinderleder oder Handschuhleder (Nappa), Leder mittlerer
Stärke, wie z. B. Schuhoberleder, Bekleidungsleder und Leder für Handtaschen
oder auch starke Leder, wie Schuhsohlenleder, Polsterleder, Kofferleder,
Riemenleder und Leder für Sportartikel eingesetzt werden; gelegentlich
können auch Woll- und Pelzfelle eingesetzt werden. Vorteilhaft wird der
pH-Wert des eingesetzten Leders nach dem Gerben (insbesondere nach einer
allfälligen Nachgerbung) und vor dem erfindungsgemäßen Färbeverfahren auf
Werte im Bereich von 4-8 eingestellt (das Leder wird "neutralisiert"),
wobei je nach eingesetzter Lederart ein optimaler pH-Bereich gewählt werden
kann, so z. B. für Narbenleder, pH-Werte im Bereich von 4-6, für Veloursleder
und Spaltvelours, und für sehr dünne Leder pH-Werte im Bereich von
4,5-8,0, wobei für zwischengetrocknetes Veloursleder und zwischengetrocknetes
Spaltvelours die pH-Werte im Bereich von 5-8,0 schwanken können. Zur
Einstellung des pH-Wertes des Leders können übliche Hilfsmittel verwendet
werden; für sauer-anfallende, gegerbte Leder kann der pH-Wert durch Zugabe
entsprechender üblicher Basen eingestellt werden, z. B. durch Zugabe von
Ammoniak oder Ammoniumcarbonat oder von Alkalimetallsalzen schwacher Säuren,
z. B. Natriumformiat, Natriumacetat, Natriumbicarbonat, Natriumcarbonat
oder Natriumbisulfit, darunter sind Natriumformiat und Ammoniak bevorzugt,
wobei Natriumcarbonat und -bicarbonat als Zweitbasen verwendet werden können,
um den oberflächlichen pH-Wert des Leders genau einzustellen.
Gewünschtenfalls kann mineralisch gegerbtes Leder auch maskiert werden,
z. B. mit Alkalimetallformiat, -oxalat oder -polyphosphat oder z. B. mit
Titanium-/Kaliumoxalat.
Das Färben kann auf an sich bekannte Weise erfolgen, zweckmäßig in wäßrigem
Medium und unter üblichen Temperatur- und pH-Bedingungen, z. B. im Temperaturbereich
von 20-70°C, vorteilhaft 25-60°C, wobei zum Erzielen von
tieferen Penetrationen und für das Färben von Woll- und Pelzfellen, mildere
Temperaturbedingungen bevorzugt sind, namentlich Temperaturen im Bereich
von 25-40°C; die pH-Werte des Färbebades können allgemein in üblichen Bereichen
schwanken, z. B. zwischen pH 9 und pH 3, wobei das Färbeverfahren im
allgemeinen bei höheren pH-Werten begonnen wird und bei den tieferen pH-
Werten abgeschlossen wird; vorteilhaft wird bei pH-Werten 4, insbesondere
im Bereich von 9 bis 4 gefärbt und zur Beendigung des Färbevorganges wird
der pH-Wert (z. B. durch Zugabe einer in der Lederfärberei üblichen Säure,
wie Essigsäure oder Ameisensäure) auf niedrigere Werte herabgesetzt, vorzugsweise
auf Werte zwischen 4 und 3. Die Farbstoffkonzentration kann beliebig
hoch sein und kann Werte bis zur Sättigung des Substrates betragen,
beispielsweise bis zu 5%, bezogen auf das Gewicht des falzfeuchten Substrates;
bei Konzentrationen von z. B. 3% Farbstoffmischung (a)+(b) können
bereits sehr tiefe, schöne, blaue Färbungen erreicht werden. Gewünschtenfalls
kann in Gegenwart von Färbehilfsmitteln gefärbt werden, welche vornehmlich
übliche, nicht-iogene oder anionaktive Produkte sind (insbesondere
hydrophile Tenside, vorzugsweise hydrophile Polysaccharidderivate oder
polyoxäthylierte Alkylphenole oder sulfogruppenhaltige aromatische Verbindungen).
Vorteilhaft wird in Gegenwart der Komponente (c) gefärbt, wobei
vorzugsweise letztere bereits im Farbstoffpräparat enthalten ist. Mit
besonderem Vorteil ist auch die Komponente (d) beim Färben vorhanden, wobei
letztere bevorzugt auch im Farbstoffpräparat bereits vorhanden ist.
Vor und/oder nach dem erfindungsgemäßen Färbeverfahren kann gewünschtenfalls,
insbesondere auch in derselben Flotte, gefettet werden; die Fettung
nach dem Färbeverfahren erfolgt vorteilhaft vor einer allfälligen Säurezugabe,
mit welcher die Färbung durch Herabsetzen des pH-Wertes der Flotte
vorzugsweise auf Werte zwischen 3 und 4 fixiert wird.
Als Lederfettungsmittel kommen beliebige übliche natürliche tierische,
vegetabile oder mineralische Fette, fette Öle, Wachse, Harze oder Harzöle
oder chemisch modifizierte tierische oder pflanzliche Fette oder Öle in
Betracht, vornehmlich: Talg, Trane, Klauenöl, Olivenöl, Rizinusöl, Rüböl;
Leinöl, Holzöl, Baumwollsamenöl, Sesamöl, Maisöl und Japantalg und chemisch
modifizierte Produkte derselben (z. B. Hydrolyse-, Umesterungs-, Oxydations-,
Hydrierungs- oder Sulfierungsprodukte), Bienenwachs, chinesisches
Wachs, Carnaubawachs, Montanwachs, Wollfett, Kolophonium, Juchtenöl, Schellack,
Mineralöle mit Siedebereich innerhalb 300-370°C (insbesondere die
sogenannten "heavy alkylates"), Weichparaffin, Mittelparaffin, Hartparaffin,
Vaseline, Ceresin, und (C14-22-Fettsäure)-methylester, und synthetische
Lederfettungsmittel, z. B. Ester, insbesondere Partialester, von mehrbasischen
Säuren (z. B. Phosphorsäure) mit gegebenenfalls oxäthylierten
Fettalkoholen. Darunter sind die Methylester, die Sulfierungsprodukte und
die Phosphorsäurepartialester besonders bevorzugt.
Gewünschtenfalls kann abschließend ein üblicher Lederweichmacher, insbesondere
ein kationischer Lederweichmacher eingesetzt werden, besonders wenn
mit einem sulfierten Fettungsmittel gefettet worden ist.
Nach einer besonderen Ausbildung der beschriebenen Erfindung bzw. des
beschriebenen Färbeverfahrens wird mit einem polykationischen Fixiermittel
nachbehandelt.
Als polykationische Nachbehandlungsmittel (Fixiermittel) kommen im allgemeinen
beliebige in Wasser dispergierbare oder vorzugweise lösliche, im
wesentlichen farblose Färbehilfsmittel, insbesondere Fixiermittel, in
Betracht, wie sie z. B. beim Färben von Textilmaterial oder Leder mit
wasserlöslichen Farbstoffen sonst üblicherweise Verwendung finden. Als
polykationische Nachbehandlungsmittel kommen hier im wesentlichen Aminoverbindungen
in Betracht und diese können z. B. quaternäre und/oder protonierte
Ammoniumverbindungen oder auch nicht-quaternierte oder -protonierte Amine,
die in wäßrigem, insbesondere saurem, Medium Ammoniumionen bilden, sein.
Als solche Aminoverbindungen kommen vornehmlich aliphatische Polyamine
(z. B. Polymethylendiamine mit 2 bis 6 Methylengruppen in der Polymethylenbrücke
oder Polyalkylenpolyamine, worin Alkylen 2 bis 4 Kohlenstoffatome
enthält und worin 3 bis 6 Aminogruppen enthalten sind, oder noch zyklische
Amine) in Betracht, die gegebenenfalls einen oder mehrere C9-24-aliphatische
Kohlenwasserstoffreste enthalten und die gegebenenfalls benzyliert
und/oder mit C1-4-Alkylresten alkyliert sind, z. B. wie in den DE-OS
25 08 242, 29 24 471 und 35 34 102 beschrieben, oder basische Stickstoffatome
enthaltende Umsetzungsprodukte von solchen Polyaminen oder von Monoaminen
die einen oder zwei C1-4-Alkylreste enthalten mit Cyanamid, Dicyandiamid,
Guanidin, Biguanid, Epichlorhydrin, Formaldehyd, Dicarbonsäuren
und/oder methylolierten Stickstoffverbindungen und gegebenenfalls mit
Alkylierungsmitteln oder weiteren Reagenzien, wie z. B. in den DE-OS
32 16 913, 34 46 284 und 35 25 104, in der PCT-Offenlegungsschrift 81/2423
und in der EP 1 51 370 A2 beschrieben, oder auch Aminogruppenhaltige Guanylverbindungen
wie in der GB-PS 12 38 091 beschrieben, oder noch aromatische
Aminoverbindungen. Gegebenenfalls können die polykationischen Verbindungen
mit üblichen Hilfsmitteln versetzt sein, insbesondere mit nicht-ionogenen
vorzugsweise hydrophilen Dispergiermitteln (insbesondere zur Herstellung
von wäßrigen Dispersionen entsprechend dispergierbarer Aminoverbindungen).
Als Beispiele solcher kationischer Nachbehandlungsmittel seien diejenigen
der obengenannten Patente und Patentanmeldungen genannt oder noch
methyloliertes Melamin und Kondensationsprodukte von Di-(C1-2-alkyl)amin
mit Epichlorhydrin (0,9:1 bis 5:4).
Vorzugsweise werden als Nachbehandlungsmittel polykationische Verbindungen
eingesetzt, die keine Fettreste mit mehr als 9 Kohlenstoffatomen, vorteilhaft
keine Kohlenwasserstoffreste mit mehr als 7 Kohlenstoffatomen, insbesondere
keine Kohlenwasserstoffreste mit mehr als 4 Kohlenstoffatomen enthalten.
Im Gegensatz zu den kationischen Weichmachern weisen die polykationischen
Nachbehandlungsmittel vorteilhaft eine relativ hohe kationische Ladungsdichte
auf und sind folglich vorzugsweise weitgehend frei von längeren
nicht-ionogenen Resten, insbesondere von längeren Fettresten und von
nicht-ionogenen hydrophilen Ketten, insbesonder sind sie vorzugsweise frei
von Glykolresten und Polyglykolätherresten.
Die Nachbehandlung mit dem polykationischen Fixiermittel erfolgt günstigerweise
im selben Bad, in dem die Färbung durchgeführt worden ist, vorteilhaft
unter sauren Bedingungen, vornehmlich bei pH-Werten im Bereich von
3-5, vorteilhaft 4, vorzugsweise 3-4, insbesondere 3,3-4.
Vorteilhaft wird das Nachbehandlungsmittel dem Färbebad zugegeben, nachdem
die Flotte nach dem Färben (soweit ein Fettungsmittel zugegeben worden ist,
auch nach der Zugabe des Fettungsmittels) sauergestellt worden ist, vorteilhaft
auf pH-Werte 4, insbesondere auf pH-Werte im Bereich von 3,3-4.
Die Nachbehandlung kann aber auch in einem separaten frischen Bad erfolgen,
vorteilhaft nachdem der pH der Färbeflotte durch Säurezugabe herabgesetzt
worden ist und dann die Flotte abgelassen worden ist. Der pH der frischen
Flotte kann in einem beliebigen geeigneten Bereich schwanken, z. B. zwischen
pH 3 und pH 8, vorzugsweise pH 3 bis 6,5 je nach pH des eingesetzten polykationischen
Fixiermittels; eine erneute Säurezugabe im frischen Bad ist im
allgemeinen nicht erforderlich, da das Leder in diesem Fall bei der Zugabe
der frischen Flotte noch mit der, bevorzugt sauren, vorherigen Flotte (wie
oben beschrieben) getränkt ist.
Die Nachbehandlung wird vorteilhaft im gleichen Temperaturbereich durchgeführt,
wie die Färbung, die allfällige Fettung und die allfällige Erniedrigung
des pH-Wertes durch Säurezugabe, vorzugsweise bei 20-70°C, insbesondere
25-60°C.
Die Konzentration des polykationischen Nachbehandlungsmittels liegt vorteilhaft
im Bereich von 0,1-4%, vorzugsweise 0,2-2%, bezogen auf das
Gewicht des falzfeuchten Ledersubstrates, bzw. 0,2-8%, vorzugsweise 0,4-4%,
bezogen auf das Trockengewicht des Substrates.
Eine allfällige abschließende Behandlung mit einem Lederweichmacher, insbesondere
einem kationischen Lederweichmacher, erfolgt vorteilhaft erst
nach der Nachbehandlung mit dem polykationischen Fixiermittel.
Das so behandelte Substrat kann dann auf übliche Weise weiterbehandelt werden,
z. B. gespült oder gewaschen, abgetropft, getrocknet und fertiggestellt.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren können sehr echte, brillante und
egale Färbungen und Durchfärbungen auf Ledersubstraten erreicht werden,
wobei überraschenderweise die beiden Farbstoffkategorien (a) und (b), insbesondere
in Gegenwart der Hilfsmittel (c) und gegebenenfalls (d) auf den
Ledersubstraten einander nicht negativ beeinflussen. Es werden optimale
Farbausbeuten erhalten und unter den Echtheiten ist besonders die Lichtechtheit
hervorzuheben. Die mit den polykationischen Fixiermitteln nachbehandelten
Färbungen zeichnen sich durch besonders hohe Echtheiten, vor
allem Naßechtheiten, aus.
In den folgenden Beispielen bedeuten die Teile Gewichtsteile und die Prozente
Gewichtsprozente, die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben;
die Prozente in den Applikationsbeispielen D und E beziehen sich auf das
Gewicht des eingesetzten Ledersubstrates, wenn nicht eindeutig eine
Lösungs- oder Dispersionskonzentration damit gemeint ist. Die verschiedenen
Produkte sind in handelsüblicher Form zugegeben, die Mengenangaben beziehen
sich auf die Wirksubstanz, wenn nicht anders angegeben.
16 Teile des Farbstoffes der Formel
in Form des Natriumsalzes, 6 Teile des Farbstoffes der Formel
in Form des Natriumsalzes, 18 Teile Ligninsulfonatnatriumsalz und 53 Teile
getrockneten Glukosesirup mit einem Oligo- und Polysaccharidgehalt von
88-92% (Glucidex 21®) werden zusammengegeben und in einem Mixer gut miteinander
gemahlen und gemischt. Neben den Farbstoffen der Formel (Ia) und
der Formel (IIa) sind noch 7 Teile durch die Farbstoffherstellung bedingte
Salze (Natriumchlorid und Natriumsulfat in gleichen Teilen) vorhanden. Man
erhält 100 Teile eines homogenen blauen Pulvers.
In der folgenden Tabelle sind weitere Farbstoffzusammensetzungen angegeben,
die analog Beispiel 1 hergestellt werden und durch die Mengenverhältnisse x,
y, w und z in der Tabelle gekennzeichnet sind, wobei x die Teile Farbstoff
der Formel (Ia), y die Teile Farbstoff der Formel (IIa), w die Teile
Ligninsulfonat und z die Teile getrockneten Glukosesirup darstellen. Als
Beispiel 1a erscheinen in der Tabelle die Mengenverhältnisse der obigen
Vorschrift.
Man verfährt wie in Beispiel 1 beschrieben, wobei der Farbstoff der Formel
(IIa) durch gleiche Teile der folgenden Farbstoffe in Form der Natriumsalze
(M=Natrium) ersetzt wird.
100 Teile eines chromgegerbten und synthetisch nachgegerbten und zwischengetrockneten
Schafvelours für Bekleidung werden mit 800 Teilen Wasser von
50°C, 2 Teilen 25%iger Ammoniaklösung und 0,2 Teilen des Anlagerungsproduktes
von 10 Mol Aethylenoxyd an 1 Mol Nonylphenol während 60 Minuten im Färbefaß
broschiert. Nach Ablassen der Flotte und Waschen des Leders wird mit
600 Teilen Wasser von 60°C, 1,5 Teilen 25%iger Ammoniaklösung und 2 Teilen
eines Syntans (Kondensationsprodukt aus Phenol und Schwefelsäure) gewalkt.
Nach 15 Minuten werden 6 Teile der nach Beispiel 1a hergestellten Mischung
zugegeben. Nach 60 Minuten Färben wird mit 2 Teilen einer wäßrigen 60%igen
Emulsion eines sulfitierten Fischöls versetzt und 30 Minuten weiterbehandelt,
dann wird mit 8,5%iger Ameisensäure angesäuert und noch 30 Minuten
gewalkt (End-pH im Bad 3,5-4). Dann wird 1 Teil einer 30% des Acylierungsproduktes
von 1 Mol N-(β-Hydroxyäthyl)-N-(β-aminoäthyl)amin mit 1,5 Mol
Stearinsäure enthaltenden wäßrigen Dispersion zugegeben und es wird 20 Minuten
weiterbehandelt. Dann wird das Leder gespült, abgetropft und wie
üblich fertiggestellt. Man erhält ein egales, reines, blaues Ton-in-Ton
(Narben- gegen Fleischseite) gefärbtes Leder mit guten Echtheiten.
Man verfährt wie im Applikationsbeispiel A1 beschrieben, mit dem Unterschied,
daß anstelle des Präparates aus Beispiel 1a die gleiche Menge der
Präparate der Beispiele 1b (=A2), 1c (=A3), 1d (=A4), 1e (=A5), 1f (=A6),
1g (=A7), 1h (=A8), 2 (=A9), 3 (=A10), 4 (=A11), 5 (=A12), 6 (=A13) bzw. 7
(=A14) eingesetzt werden.
100 Teile eines chromgegerbten und neutralisierten falzfeuchten Narbenleders
werden mit 300 Teilen Wasser von 40°C versetzt und durch Zugabe von 3
Teilen eines phenolischen Syntans während 60 Minuten nachgegerbt (End-pH im
Bad 5,6). Dann wird das Bad abgelassen und das Leder gespült. Nun wird mit
3 Teilen der nach Beispiel 1a hergestellten Mischung, die in 250 Teilen
Wasser von 55°C gelöst ist, während 30 Minuten gefärbt. Danach werden 4
Teile einer 60%igen Emulsion eines sulfitierten Fischöls zugegeben und es
wird 45 Minuten gefettet. Dann wird mit 8,5%iger Ameisensäure angesäuert
und 10 Minuten gewalkt (End-pH im Bad 3,5 bis 4,0). Anschließend wird das
Leder gespült, abgetropft und wie üblich fertiggestellt. Man erhält ein in
einem egalen reinen blauen Farbton gefärbtes Leder mit guten Echtheiten.
Man verfährt wie im Applikationsbeispiel B1 beschrieben, mit dem Unterschied,
daß anstelle des Präparates aus Beispiel 1a die gleiche Menge der
Präparate der Beispiele 1b (=B2), 1c (=B3), 1d (=B4), 1e (=B5), 1f (=B6),
1g (=B7), 1h (=B8), 2 (=B9), 3 (=B10), 4 (=B12), 6 (=B13) bzw. 7 (=B14)
eingesetzt werden.
100 Teile eines chromsynthetisch gegerbten und mit einem phenolischen Syntan
nachgegerbten zwischengetrockneten Kalbleders werden mit 1000 Teilen
Wasser von 50°C und 0,1 Teil des Anlagerungsproduktes von 10 Mol Aethylenoxyd
an 1 Mol Nonylphenol aufgewalkt. Nach 90 Minuten wird das Bad abgelassen
und es wird 1 Teil der nach Beispiel 1a hergestellten Mischung, die
in 1000 Teilen Wasser von 50°C gelöst, zugegeben. Nach 60 Minuten Walken
wird mit 8,5%iger Ameisensäure angesäuert und während 45 Minuten weiterbehandelt
(End-pH im Bad 3,5-4,0). Anschließend wird das Bad abgelassen
und das Leder nach dem Spülen und Abtropfen wie üblich fertiggestellt. Man
erhält ein in einem egalen reinen blauen Farbton gefärbtes Leder mit guten
Echtheiten.
Man verfährt wie im Applikationsbeispiel C1 beschrieben, mit dem Unterschied,
daß anstelle des Präparates aus Beispiel 1a die gleiche Menge der
Präparate der Beispiele 1b (=C2), 1c (=C3), 1d (=C4), 1e (=C5), 1f (=C6),
1g (=C7), 1h (=C8), 2 (=C9), 3 (=C10), 4 (=C11), 5 (=C12), 6 (=C13) bzw. 7 (=C14)
eingesetzt werden.
Die Prozentangaben beziehen sich auf das Trockengewicht des eingesetzten
Substrates
Zwischengetrocknetes, synthetisch nachgegerbtes Chromleder (Crust) von
1,2 mm Stärke werden mit 800% Wasser, 2% 25%igem Ammoniak und 0,1% des Anlagerungsproduktes
von 10 Mol Aethylenoxyd an 1 Mol Ditertiobutylphenol 90
Minuten lang bei 50°C gewaschen und dann wird die Flotte abgelassen. Dann
werden 400% Wasser von 40°C, 1,5% 25%iges Ammoniak, 2% teilweise methylveresterter
pflanzlicher Fettsäure (Fettungsmittel) und 1% eines sulfogruppenhaltigen
Oligophenolsulfons zugegeben und nach 15 Minuten Laufzeit werden
6% des Farbstoffpräparates gemäß Beispiel 1a zugegeben und es wird 90 Minuten
bei 40°C weitergefärbt. Dann werden 3% 85%iger Ameisensäure (1:20
verdünnt) zugegeben und nach 20 Minuten Weiterbehandlung wird die Flotte
abgelassen. Dann werden 400% Wasser von 50°C und 1% des Kondensationsproduktes
aus Dimethylamin und Epichlorhydrin (1/1) in der Form des Chlorhydrates
zugegeben und es wird 30 Minuten bei dieser Temperatur weiterbehandelt.
Nun wird die Flotte abgelassen und es wird mit 600% Wasser von Normaltemperatur
(20°C) 10 Minuten gewaschen, dann wird die Flotte abgelassen
und das Leder ausgeladen. Nach dem Abtropfen wird das behandelte Leder
getrocknet und mechanisch zugerichtet. Man erhält ein ausgezeichnetes
blaues Leder mit hervorragenden Echtheiten.
Man verfährt wie im Applikationsbeispiel D1 beschrieben, mit dem Unterschied,
daß anstelle des Präparates aus Beispiel 1a die gleiche Menge der
Präparate der Beispiele 1b (=D2), 1c (=D3), 1d (=D4), 1e (=D5), 1f (=D6),
1g (=D7), 1h (=D8), 2 (=D9), 3 (=D10), 4 (=D11), 5 (=D12), 6 (=D13) bzw. 7 (=D14) eingesetzt werden.
Die Prozentangaben beziehen sich auf das Gewicht des eingesetzten falzfeuchten
Substrates.
Chromgegerbtes, auf pH 5,8-6 neutralisiertes und synthetisch nachgegerbtes
Schafnappa wird im Faß mit 300% Wasser von 40°C 10 Minuten lang gewaschen
und dann wird die Flotte abgelassen. Dann werden 150% Wasser von 40°C, 1%
25%iges Ammoniak und 2% teilweise methylveresterter pflanzlicher Fettsäuren
(Fettungsmittel) zugegeben und nach 10 Minuten Laufzeit werden 3% des Farbstoffpräparates gemäß Beispiel 1a zugegeben und es wird 60 Minuten bei 40°C
weitergefärbt. Dann werden 100% Wasser von 55°C, 2% teilweise methylveresterter
pflanzlicher Fettsäuren (Fettungsmittel), 6% einer 80%igen Emulsion
von sulfitiertem Fischöl und 1,2% des Phosphorsäurepartialesters des
Anlagerungsproduktes von 1 Mol Talgfettalkohol und 4 Mol Aethylenoxyd in
Form des Monoäthanolammoniumsalzes zugegeben und es wird 60 Minuten bei
55°C weiterbehandelt; danach werden 1,5% 85%iger Ameisensäure in 2 Zugaben
im Abstand von 10 Minuten zugegeben und die Behandlung wird 30 Minuten
fortgesetzt. Dann wird die Flotte abgelassen und es wird mit 300% Wasser
von 50°C 10 Minuten lang gewaschen, wonach wiederum die Flotte abgelassen
wird. Nun werden 200% Wasser von 50°C und 1% des Kondensationsproduktes aus
Dimethylamin und Epichlorhydrin (1/1) in der Form des Chlorhydrates zugegeben
und es wird 30 Minuten bei dieser Temperatur weiterbehandelt.
Dann werden 0,5% einer 30%igen wäßrigen Dispersion des Acylierungsproduktes
von 1 Mol N-(β-Hydroxyäthyl)-N-( β-aminoäthyl)-amin mit 1,5 Mol Stearinsäure
zugegeben und es wird noch 20 Minuten bei 50°C weiterbehandelt. Dann
wird die Flotte abgelassen und es wird mit 300% Wasser von 25°C 10 Minuten
lang gewaschen. Dann wird ausgeladen, abgetropft und wie üblich fertiggestellt.
Man erhält eine egales, reines, blaues Ton-in-Ton (Narben gegen
Fleischseite) gefärbtes Leder mit hervorragenden Echtheiten.
Man verfährt wie im Applikationsbeispiel E1 beschrieben, mit dem Unterschied,
daß anstelle des Präparates aus Beispiel 1a die gleiche Menge der
Präparate der Beispiele 1b (=E2), 1c (=E3), 1d (=E4), 1e (=E5), 1f (=E6),
1g (=E7), 1h (=E8), 2 (=E9), 3 (=E10), 4 (=E11), 5 (=E12), 6 (=E13) bzw. 7 (=E14)
eingesetzt werden.
Analog wie das Kondensationsprodukt aus Dimethylamin und Epichlorhydrin in
der Form des Chlorhydrates werden in den obigen Beispielen D und E die
gleichen Mengen des Kondensationsproduktes aus Dicyandiamid, Ammoniumchlorid
und Formaldehyd (im Gewichtsverhältnis 30:30:16) gemäß Beispiel A der
GB-PS 12 38 091 oder des Umsetzungsproduktes von Dicyandiamid und Diäthylentriamin
(Molverhältnis 1/1) in der Form des Sulfates gemäß Beispiel 1
der DE-OS 35 25 104 eingesetzt, wodurch auch sehr schöne blaue Färbungen
mit sehr guten Echtheiten erhalten werden.
Claims (12)
1. Farbstoffpräparate gekennzeichnet durch einen Gehalt an:
- (a) mindestens einem blauen sulfogruppenhaltigen Triphendioxazinfarbstoff und
- (b) mindestens einem blauen sulfogruppenhaltigen Anthrachinonfarbstoff.
2. Farbstoffpräparate gemäß Anspruch 1 enthaltend
als (a) mindestens einen sulfogruppenhaltigen Triphendioxazinfarbstoff der Formel worin
R₁ Wasserstoff, Chlor oder Methyl,
X₁ und X₂ jeweils Wasserstoff, Halogen, Cyan, C1-4-Alkyl oder C1-4-Alkoxy,
M Wasserstoff oder ein Kation und
n 2 bis 3
bedeuten,und als (b) mindestens einen sulfogruppenhaltigen Anthrachinonfarbstoff der Formel worin R₂ einen Rest der Formel R₃, R₄ und R₅ jeweils Wasserstoff oder Methyl,
R′ Wasserstoff oder -CH₂-NH-CO-R′′,
R′′ Mono- oder α,β-Dihalogenvinyl oder -äthyl,
R₆ Cyano oder einen Rest der Formel
R′′-CO-NH-, oder HO-CH₂CH₂-NH-SO₂-
R₇ Wasserstoff, Chlor oder C1-2-Alkyl, oder
R₇ Wasserstoff und R₆ einen 4-ständigen Rest der Formel R₈ Wasserstoff oder Methyl,
X Wasserstoff, Methyl oder Chlor,
R′′′ C1-2-Alkyl oder Phenyl und
M Wasserstoff oder ein Kation
bedeuten,oder der Formel worin R₉ einen Rest der Formel R₁₀ einen Rest der Formel ( γ ) oder ( ε ),
Y Wasserstoff oder C1-2-Alkyl und
M Wasserstoff oder ein Kation
bedeuten.
als (a) mindestens einen sulfogruppenhaltigen Triphendioxazinfarbstoff der Formel worin
R₁ Wasserstoff, Chlor oder Methyl,
X₁ und X₂ jeweils Wasserstoff, Halogen, Cyan, C1-4-Alkyl oder C1-4-Alkoxy,
M Wasserstoff oder ein Kation und
n 2 bis 3
bedeuten,und als (b) mindestens einen sulfogruppenhaltigen Anthrachinonfarbstoff der Formel worin R₂ einen Rest der Formel R₃, R₄ und R₅ jeweils Wasserstoff oder Methyl,
R′ Wasserstoff oder -CH₂-NH-CO-R′′,
R′′ Mono- oder α,β-Dihalogenvinyl oder -äthyl,
R₆ Cyano oder einen Rest der Formel
R′′-CO-NH-, oder HO-CH₂CH₂-NH-SO₂-
R₇ Wasserstoff, Chlor oder C1-2-Alkyl, oder
R₇ Wasserstoff und R₆ einen 4-ständigen Rest der Formel R₈ Wasserstoff oder Methyl,
X Wasserstoff, Methyl oder Chlor,
R′′′ C1-2-Alkyl oder Phenyl und
M Wasserstoff oder ein Kation
bedeuten,oder der Formel worin R₉ einen Rest der Formel R₁₀ einen Rest der Formel ( γ ) oder ( ε ),
Y Wasserstoff oder C1-2-Alkyl und
M Wasserstoff oder ein Kation
bedeuten.
3. Farbstoffpräparate gemäß Ansprüchen 1-2, enthaltend zusätzlich (c)
Ligninsulfosäure oder ein Salz davon.
4. Farbstoffpräparate gemäß Ansprüchen 1-3 enthaltend pro 100 Gewichtsteile
des Farbstoffes (a) 18 bis 60 Gewichtsteile des Farbstoffes (b).
5. Farbstoffpräparate gemäß Ansprüchen 3-4 enthaltend pro 100 Gewichtsteile
des Farbstoffgemisches (a)+(b) 20 bis 200 Gewichtsteile der
Komponente (c).
6. Farbstoffpräparate gemäß Ansprüchen 1-5 enthaltend zusätzlich ein
nicht-ionogenes Coupagemittel (d).
7. Farbstoffpräparate gemäß Anspruch 6, worin (d) ein hydrophiles Polysaccharidderivat ist.
8. Farbstoffpräparate gemäß Ansprüchen 1-7, dadurch gekennzeichnet, daß
der Gehalt an fremden Elektrolyten, insbesondere anorganischen Salzen,
höchstens 100 Gew.-% von (a)+(b) ausmacht.
9. Verwendung der Präparate gemäß Ansprüchen 1-8 zum Färben von Leder.
10. Verfahren zum Färben von Leder, dadurch gekennzeichnet, daß man mit
Farbstoffpräparaten gemäß Ansprüchen 1-8 färbt.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß man mit einem
polykationischen Fixiermittel nachbehandelt.
12. Das nach dem Verfahren gemäß Ansprüchen 10-11 gefärbte Leder.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873740514 DE3740514A1 (de) | 1986-12-10 | 1987-11-30 | Praeparate fuer das faerben von leder |
Applications Claiming Priority (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3642099 | 1986-12-10 | ||
DE3726980 | 1987-08-13 | ||
DE19873740514 DE3740514A1 (de) | 1986-12-10 | 1987-11-30 | Praeparate fuer das faerben von leder |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3740514A1 true DE3740514A1 (de) | 1988-06-23 |
Family
ID=27195215
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873740514 Withdrawn DE3740514A1 (de) | 1986-12-10 | 1987-11-30 | Praeparate fuer das faerben von leder |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3740514A1 (de) |
-
1987
- 1987-11-30 DE DE19873740514 patent/DE3740514A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |