DE3736928A1 - Verfahren zum herstellen von hochgereinigter kohle - Google Patents
Verfahren zum herstellen von hochgereinigter kohleInfo
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- C10L9/00—Treating solid fuels to improve their combustion
- C10L9/02—Treating solid fuels to improve their combustion by chemical means
Description
Die Erfindung betrifft die Herstellung von hochgereinigter
Kohle mit Hilfe einer physikalisch-chemischen Reinigung und
insbesondere ein neues und verbessertes Verfahren zum
Quellen von Kohle zur Erleichterung der Abtrennung von anor
ganischen Verunreinigungen und von Schwefelverbindungen aus
der Kohle.
Es besteht ein dringendes Bedürfnis nach einem wirksamen und
wirtschaftlichen Verfahren zum Reinigen von Kohle, welches
die vermehrte Verwendung von Kohle als alternative Quelle
für Elektrizitätsenergie fördern könnte und die Standards
der Luftreinhaltung ohne Verwendung von Abgas-Entschwefe
lungssystemen erfüllt. Hochgereinigte Kohle mit weniger als
1% Schwefelgehalt und 1% Aschegehalt erfüllt nicht nur die
meisten augenblicklichen Standards der Luftreinhaltung, son
dern stellt auch einen potentiellen alternativen Brennstoff
in Aggregaten dar, die mit Öl oder Gas befeuert werden. Ins
besondere würde der niedrige Aschepegel die Verwendung von
Kohle bei minimaler Leistungsbeeinträchtigung der Anlage
durch Verschlackung, Verkrustung und Abnutzung von Wärmeaus
tauschoberflächen erlauben, wodurch auch das Betriebsverhal
ten der Kohleverbrennungsanlage verbessert würde.
Umfangreiche Forschungsprogramme zum Hochreinigen von Kohle
befinden sich in Bearbeitung und verwenden entweder fortge
schrittene physikalische oder chemische Arbeitsansätze zur
Reinigung. Das physikalische Reinigen von Kohle verwendet
mechanisches Mahlen zur Freisetzung mineralischer Verun
reinigungen, gefolgt von selektiver Abtrennung zum Gewinnen
des gereinigten Produkts. Es müssen sehr wirkungsvolle Zer
kleinerungsverfahren eingesetzt werden, um das äußerst feine
Vermahlen zu erhalten, das zur Freisetzung mineralischer
Stoffe aus Kohle erforderlich ist. Zusätzlich benötigt man
auch hochleistungsfähige Trenntechniken, um die feinge
mahlenen Stoffe aus der Kohle zu entfernen. Die Ähnlichkei
ten der Oberflächeneigenschaften und der chemischen Eigen
schaften von Kohlefeinteilen und mineralischen Stoffen, ins
besondere Pyrit, kompliziert die Abtrennung weiter, insbe
sondere im Hinblick auf Trenntechniken, die zur Abtrennung
von unterschiedlichen Oberflächeneigenschaften abhängen. Die
Wirksamkeit der physikalischen Reinigung hängt somit ab vom
Ausmaß der Freisetzung von Mineralien und von der Wirksam
keit der selektiven Trenntechniken. Normalerweise ist die
Freisetzung von Mineralien desto besser, je feiner die Kohle
gemahlen ist. Obgleich ultrafeines Mahlen (ungefähre Maxi
malgröße 10 Mikron (10µm)) dabei helfen kann, für die
meisten Kohlen die maximale Freisetzung von Aschemineralien
zu erreichen, kann es auch zu Schwierigkeiten führen bei der
unterstromigen Abtrennung von Kohlefeinanteilen ohne Konta
mination durch feine mineralische Teilchen und übermäßigen
BTU (British Termal Unit)-Verlust.
Existierende fortgeschrittene physikalische Reinigungsver
fahren mit hochentwickelten Trenntechniken, wie z. B. die
selektive Ölagglomeration oder selektive Flockungsverfahren
können hochreine Kohleprodukte mit einem Restgehalt an Asche
mineralien von weniger als 3% herstellen, jedoch müssen sie
alle die Kohle vor der Abtrennung bis hinein in den Submikron-
Teilchengrößenbereich mahlen. Der mit dem Ultrafeinmahlen ver
bundene hohe Energieverbrauch führt jedoch zu nicht akzeptier
bar hohen Produktionskosten der hochgereinigten Kohle. Es wur
de festgestellt, daß der Energieverbrauch zum Mahlen der
Kohle zu einer Teilchengröße von nicht größer als 10 Mikron
(10µm) bis an 300 kWh/t reicht. Weiterhin begrenzt die feh
lende Möglichkeit, mit Verfahren wie der selektiven
Ölagglomeration oder den selektiven Flockungsverfahren den
organischen Schwefel aus Kohle zu entfernen, die Anwendbar
keit dieser fortgeschrittenen physikalischen Reinigungstech
niken zur Herstellung von hochreiner Kohle.
Einige chemische Reinigungsverfahren verwenden chemische
Reagenzien, um die festen mineralischen Verunreinigungen in
lösliche oder gasförmige Spezien zu überführen, die dann von
der gereinigten Kohle abgetrennt werden. Die zu steuernden
Verfahrensbedingungen sind z. B. die chemische Konzentra
tion, die Temperatur, der Druck und die Verweilzeit. Zu den
Schwierigkeiten bei der chemischen Reinigung von Kohle zäh
len das Maximieren des Aschepegels und die Schwefelreduktion
bei der Minimierung von Verlusten durch flüchtige Stoffe,
unerwünschte Nebenreaktionen, BTU-Verlust und Betriebs
kosten.
Während einige existierende fortgeschrittene chemische
Reinigungsverfahren einen hohen Prozentanteil an Asche und
einen Teil des organischen Schwefels entfernen können, er
fordern sie daneben harte Verfahrensbedingungen. Z. B. kann
das TRW-Gravimelt-Verfahren aus Kohle mit einem geschmolze
nen gebrannten Gemisch aus Alkalimetallhydroxid bei 390°C
über 2 bis 4 Stunden nahezu die gesamte Asche und bis zu 70%
des organischen Schwefels entfernen. Diese Bedingungen
können jedoch zu Verlust von flüchtigen Stoffen führen. Das
Ames-Lab-Wet-Oxidationsverfahren erfordert einen Druck und
eine Temperatur, die zu unselektiven Oxidationsreaktionen
und dabei zu Wärmeverlusten und zu niedriger Ausbeute bei
der Entfernung von Kohleschwefel führen. Daneben verfügbare
Verfahren der Behandlung mit Chlor beinhalten viele Ver
fahrensschritte unter Einschluß eines Verfahrensschrittes
der Hochtemperaturentchlorung (bis zu 700°C), wobei ein ge
reinigtes Holzkohleprodukt zurückbleibt.
Zur Lösung der Probleme, denen man sowohl bei physikalischen
als auch bei chemischen Reinigungsverfahren gegenübersteht,
ist es ein Aspekt der Erfindung, einen neuen Weg zur
Herstellung hochreiner Kohle bei milderen Betriebsbe
dingungen und unter geringerem Energieverbrauch anzugeben.
Der Lösungsweg der Erfindung geht davon aus, die Technik des
Kohlequellens zum Quellen der Kohle einzusetzen, was dazu
führt, daß sie poröser wird. Dies vergrößert die Freisetzung
von Ascheverunreinigungen und ermöglicht einen besseren
Massentransport der chemischen Reagenzien zur Reaktion mit
nicht freigesetzten Ascheverunreinigungen. Die gequollene
poröse Kohle steigert auch die Freisetzung des organischen
Schwefels aus der Matrix während der thermischen Hydrode
sulfurierung.
Erfindungsgemäß wird luftgetrocknete Kohle mit mittleren
(1/4 Inch×10 Mesh) bis feinen (bevorzugt über 28 Mesh)
Teilchengrößefraktionen der Kohlequellung unterworfen, indem
man die Kohle über eine solche Zeitspanne in einem organi
schen Lösemittel einweicht, daß natürliches Zerklüften aus
gelöst wird. Natürliches Zerklüften bedeutet, daß das Zer
klüften nicht durch herkömmliche mechanische Kräfte bewirkt
wird, sondern durch die Schwächung der intermolekularen
Quervernetzungen durch das Lösemittel und durch die unter
schiedliche Quellbarkeit der verschiedenen Unterkomponenten
wie z. B. Macerale und Mineralstoffe, die ein ungleiches
Quellen innerhalb der Kohle verursacht. Ein solches unglei
ches Quellen führt zu Verzerrungen und Spannungen und zer
klüftet schließlich die Kohle. Die Lösemittel werden durch
Recycling zurückgewonnen, indem man sie an ihrem Siedepunkt
oder unter partiellem Vakuum bei niedrigeren Temperaturen
destilliert. Die gequollene Kohle kann entweder unmittelbar
chemischen Auslaugungsschritten unterworfen werden, oder man
unterwirft sie vor der Anwendung von chemischen Auslaugungs
verfahren einem physikalischen Trennungsprozeß.
Restpyrit wird dadurch entfernt, daß man die Kohle unter
fortlaufender Bewegung bei Umgebungstemperatur und Um
gebungsdruck in einer Wasserstoffperoxid und Schwefelsäure
enthaltenden wäßrigen Lösung auslaugt. Die Kohle wird dann
aus der Lösung abgetrennt und die Rückstandsasche wird
entfernt, indem man die Kohle bei einer Temperatur von 50
bis 80°C bei Umgebungsdruck in einer wäßrigen Lösung aus
laugt, die Ammoniumhydrogenfluorid und Salzsäure enthält. Es
können auch anstelle von Ammoniumhydrogenfluorid Alkalihy
drogenfluoride wie z. B. Natriumhydrogenfluorid eingesetzt
werden. Die Kohle wird nachfolgend filtriert und solange mit
Wasser gewaschen, bis das Wasser einen neutralen pH-Wert
zeigt. Die Kohle wird getrocknet und zur Entfernung des or
ganischen Schwefels vorbereitet. Die getrocknete Kohle wird
in einen Reaktor überführt und bei etwa 400°C über eine
vorbestimmte Zeit einem geregelten Wasserstofffluß unterwor
fen. Nach dieser Behandlung wird die Kohle als hochgereinig
tes Produkt gesammelt.
Luftgetrocknete Kohle, die gemäß dem Verfahren behandelt
werden soll, wird zuerst der Quellung unterworfen, indem man
die Kohle in einem organischen Lösemittel bei einem Fest
stoffgehalt von 30 bis 40 Gew.-% über einen Zeitraum einweicht,
der ausreichend ist, natürliches Zerklüften auszulösen.
Die Quellzeit beträgt in Abhängigkeit von der Kohle und
ihrer anfänglichen Teilchengröße etwa 6 bis 8 Stunden.
Die anfängliche Teilchengröße der Kohle sollte 1/4 Inch×10
Mesh, bevorzugter 1/4 Inch×28 Mesh betragen. Das Löse
mittel kann Butylamin, Propylamin oder Ethylendiamin sein.
Die Lösemittel werden zum Recyceln zurückgewonnen, indem man
sie an ihrem Siedepunkt oder alternativ unter partiellem
Vakuum bei niedrigeren Temperaturen destilliert.
Die Lösemittel quellen die Kohle, indem sie die intermoleku
lare Quervernetzungen schwächen und entlang den Oberflächen
zwischen der organischen Matrix und Verunreinigungen natür
liches Zerklüften verursachen. Das Quellen führt dazu, daß
die Kohle beim Mahlen leichter zerbröckelt und es steigert
die Freisetzung von Ascheverunreinigungen.
Die gequollene Kohle wird dem Mahlen zu einem Größenbereich
von minus 80 Mesh oder feiner unterworfen. Bei diesem
Schritt werden mineralische Kohleascheverunreinigungen teil
weise freigesetzt und bleiben teilweise weiter innerhalb der
Kohleteilchen eingeschlossen. Man kann eine physikalische
Abtrennung wie z. B. die Schwimm- und Sinkflotation oder die
Schaumflotation verwenden, um den Großteil der freigesetzten
mineralischen Ascheverunreinigungen zu entfernen, wobei die
verbleibenden mineralischen Verunreinigungen zur Entfernung
auf chemischen Weg übrigbleiben. Auf diese Weise kann die
physikalische Abtrennung dabei helfen, den Verbrauch an Che
mikalien bei den Schritten des chemischen Auslaugens zu re
duzieren. Jedoch könnte man die gequollene Kohle auch un
mittelbar ohne physikalische Abtrennung dem chemischen Aus
laugen unterwerfen.
Zur Entfernung der verbleibenden feinteiligen Verunreinigun
gen wird anschließend das chemische Auslaugen eingesetzt.
Der feinteilige Pyrit wird durch Auslaugen bei Umgebungsbe
dingungen mit einer 10 bis 20-prozentigen, bevorzugt 20-pro
zentigen, wäßrigen Wasserstoffperoxidlösung entfernt, die 1
bis 2% H₂SO₄ enthält. Andere mineralische Stoffe, haupt
sächlich Aluminiumsilicat, werden durch Auslaugen bei ge
mäßigter Temperatur (etwa 70°C) und Umgebungsdruck mit
einer wäßrigen Lösung entfernt, die 3 bis 6%, bevorzugt 6%,
Ammoniumhydrogenfluorid und 2 bis 3% HNO₃ enthält. Die zum
Auslaugen benötigte Zeit beträgt etwa 1 bis 2 Stunden in Ab
hängigkeit von der Kohle und ihrer Teilchengröße.
Es hat sich gezeigt, daß organischer Schwefel in Kohle
aliphatische und aromatische Sulfide, Disulfide, Thiosulfide
und Thiophene enthält. Der Schwefel aus Thiosulfiden und
Disulfiden, der etwa 30 bis 50% des gesamten organischen
Schwefels ausmacht, wird leicht durch Hydrodesulfurierung
bei Temperaturen um 400°C, bevorzugt nicht oberhalb von 400°C,
innerhalb kurzer Zeitspannen entfernt (10 bis 20 Minuten für
Kohle der Teilchengröße minus 28 Mesh) ohne daß man
wesentliche flüchtige Stoffe verliert. Das Profil der Frei
setzung flüchtiger Stoffe deutet auf eine niedrige Rate der
Freisetzung für die meisten Kohlen bei diesen Temperaturen.
Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der
vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung von Beispielen, wobei alle Prozentangaben Ge
wichtsprozente bedeuten, wenn nichts anderes angegeben ist.
40 g einer 1/4 Inch×10Mesh Kohle Kentucky Nr. 9 wurden
luftgetrocknet und in einem 500-ml-Rundkolben überführt.
Dann wurden 120 ml Ethylendiamin zur Kohle gegeben und das
Gemisch wurde unter gelegentlichem Rühren 8 Stunden lang ab
setzen lassen. Das Lösemittel wurde dann durch Verdampfen
unter partiellem Vakuum bei einer Temperatur von 78°C unter
Verwendung einer Spülung mit Stickstoffgas zurückgewonnen.
Das Lösemittel wurde durch Kondensation in einem Kolben ge
sammelt, der in ein Eisbad eintauchte. Das zurückgewonnene
Lösemittel machte 95 Gew.-% der zugegebenen Menge aus und
hatte ein klares Aussehen. Die gequollene Kohle hatte ein
trockenes und mehr bröckeliges Aussehen, was auch durch die
Leichtigkeit gezeigt wurde, mit der man sie durch Finger
druck zerdrücken konnte. Die gequollene Kohle wurde dann zu
einer Teilchengröße von minus 100 Mesh zerdrückt und in ein
800-ml-Becherglas überführt, das 500 ml eines schweren
flüssigen Mediums enthielt, wie z. B. Certigravflüssigkeit
mit einer Dichte von 1,6. Der Flotationsteil (Kohle bei
einer Dichte von 1,6) wurde gesammelt und für das chemische
Reinigungsverfahren an Luft getrocknet. Die getrocknete Koh
le wurde in ein 500-ml-Becherglas gegeben, das 100 ml 20-pro
zentiges Wasserstoffperoxid und 1,5 ml konzentrierte Schwe
felsäure und 98,5 ml Wasser enthielt. Das Gemisch wurde etwa
eine Stunde lang bei Umgebungstemperatur und Umgebungsdruck
gerührt, bevor es filtriert und mit Wasser gewaschen wurde.
Die entstehende Kohle wurde dann in ein 500-ml-Becherglas
gegeben, das 15 g Ammoniumhydrogenfluorid, 40 ml konzen
trierte Salzsäure und 220 ml Wasser enthielt. Das Gemisch
wurde eine Stunde lang auf 70°C geheizt und durch Filtra
tion aufgetrennt und mit Wasser gewaschen. Dieses Produkt
wurde dann an Luft getrocknet und in einen vertikalen
Reaktor gebracht, wo es mit Stickstoff gespült wurde. Es
wurde dann unter einem Stickstoff/Wasserstoff-Gasgemisch
(Verhältnis 1 bis 3 bei 250 ml/min) 20 Minuten lang auf 390°C
erwärmt. Die hydrodesulfurierte Kohle wurde dann unter
Stickstoff gekühlt und schließlich zur chemischen Analyse
gesammelt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 gezeigt.
40 g vorgewaschene Ohio Nr. 6 mit einem Aschegehalt von 6,8
Gew.-% wurden genau wie in Beispiel 1 beschrieben behandelt,
wobei jedoch der Schritt der Schwimm- und Sinktrennung wegen
des niedrigen anfänglichen Aschegehaltes der Rohkohle wegge
lassen wurde. Die Ergebnisse sind in Tabell 2 gezeigt.
Die Versuchsergebnisse der beiden Beispiele zeigen, daß das
erfindungsgemäße Verfahren in Beispiel 1 ohne große Verluste
im Gehalt an flüchtigen Stoffen eine Entfernung von bis zu
91% Asche, 72% Gesamtschwefel und 46% organischen Schwe
fel aus der Rohkohle ergab. Ein ähnliches Ergebnis wird
durch die Ergebnisse von Beispiel 2 gezeigt.
Der Einsatz des erfindungsgemäßen Verfahrens bei der Kohle
aufbereitung bietet einige Vorteile gegenüber den existieren
den fortgeschrittenen physikalischen und fortgeschrittenen
chemischen Reinigungsverfahren. Die Anwendung der Quelltech
nik zum Auslösen eines natürlichen Zerklüftens in der Kohle
macht sie bröckeliger und unterstützt die wirksame Frei
setzung von mineralischen Stoffen in ihren eigenen Teilchen.
Dies hilft dabei, die Entstehung von Feinteilen zu mini
mieren, wovon das ultrafeine Mahlen begleitet ist, welches
normalerweise zur Maximierung der Freisetzung von Mineralien
erforderlich ist. Mineralien werden nach dem Quellen durch
relativ mildes Zerdrücken entfernt. Weil die gequollene Koh
le poröser ist, wird der Massentransport der chemischen
Reagenzien bei der unterstromigen chemischen Behandlung zum
Entfernen von mineralischen Restverunreinigungen und von or
ganischem Schwefel durch die Hydrosulfurierung unterstützt.
Dies gestattet mildere Behandlungsbedingungen bezüglich Tem
peratur, Druck, Verweilzeit und Reagenzienkonzentration zur
Entfernung der in feiner Form eingewachsenen mineralischen
Verunreinigungen. Der Beweis dafür, daß die gequollene Kohle
einen besseren Massentransport unterstützt, ergab sich durch
Vergleich der Quellrate einer Rohkohle mit der einer
gequollenen Kohle im gleichen Lösemittel unter gleichen Be
dingungen. Bei einer Untersuchung von Ohio Sunnyhill Seam
Coal (1/4 ′′ × 10 Mesh) mit n-Butylamin benötigte die Rohkoh
le zum Erreichen maximaler Quellung 6 Stunden, eine getrock
nete gequollene Kohle benötigte beim Weiterquellen jedoch
weniger als eine Stunde, um das gleiche maximale Volumen zu
erreichen. Dies bedeutet, daß es für das Lösemittel wesent
lich leichter ist, in eine gequollene Kohle einzudringen,
als in die Rohkohle.
Das erfindungsgemäße physikalisch-chemische Verfahren macht
Gebrauch von den Vorteilen sowohl der physikalischen als
auch der chemischen Reinigungsverfahren. Gröbere minerali
sche Teilchen werden bei der physikalischen Abtrennung ent
fernt und in feiner Form eingewachsene mineralische Teilchen
werden durch das mildere chemische Auslaugen in Lösung ge
bracht. Das Verfahren vermeidet so energieaufwendiges ultra
feines Mahlen und die schwierige Abtrennung von minerali
schen Feinanteilen, die für die meisten fortgeschrittenen
physikalischen Reinigungsverfahren typisch sind. Das Ver
fahren vermeidet auch die harten Betriebsbedingungen, die
oft als Haupthindernis für die Anwendung der chemischen Be
handlung bei der Reinigung von Kohle angegeben werden. Wei
terhin ergibt die Wasserstoff-Desulfurierung von gequollener
Kohle bei relativ milden Bedingungen eine vorteilhafte Re
duktion des organischen Schwefels im Vergleich zu anderen
existierenden chemischen Verfahren ohne Verlust wesentlicher
flüchtiger Stoffe. Schließlich ist das erfindungsgemäße Ver
fahren vielseitig und flexibel. Es gestattet das Verarbeiten
einer Vielfalt von Kohlen mit unterschiedlichen physikali
schen und chemischen Eigenschaften. Zum Beispiel kann bei Kohle mit
niedrigem Pyritgehalt das Auslaugen mit Wasserstoffperoxid
weggelassen werden. Bei Kohle mit niedrigem Gehalt an or
ganischem Schwefel wäre die Hydrodesulfurierung unnötig.
Weitere Vorteile sind für den Fachmann ersichtlich.
Claims (5)
1. Verfahren zum Herstellen von hochgereinigter Kohle,
gekennzeichnet durch
folgende Verfahrensschritte:
- a) Bereitstellen einer Versorgung mit luftgetrockneter Kohle mit Fraktionen der Teilchengröße von nicht mehr als 1/4 Inch×10 Mesh;
- b) Eintauchen der Kohle in ein organisches Lösemittel zur Bildung eines Gemisches, die Kohle in einer Menge enthält, die nicht mehr als 40 Gew.-% des Feststoffgehaltes darstellt, über eine Zeitspanne, die ausreichend ist, die Kohle zu quellen und natür liche Zerklüftung der Kohle auszulösen;
- c) Gewinnen des Lösemittels aus dem Gemisch;
- d) Unterwerfen der gequollenen Kohle einem Auslaugen mit einer wäßrigen Lösung von Wasserstoffperoxid; und
- e) Unterwerfen der gequollenen Kohle einem Auslaugen mit einer wäßrigen Lösung von Natriumhydrogen fluorid.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, gekennzeichnet durch den
weiteren Verfahrensschritt
- f) Erwärmen der gequollenen und ausgelaugten Kohle unter einem Gasgemisch aus Stickstoff und Wasser stoff auf etwa 390°C über eine zur Bildung von hydrodesulfurierter Kohle ausreichende Zeitspanne.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß das Lösemittel aus Butylamin, Propylamin und
Ethylendiamin ausgewählt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß Schritt c) das Abtrennen des
Lösemittels von der gequollenen Kohle durch Destilla
tion des Gemisches einschließt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die luftgetrocknete Kohle in
Fraktionen der Teilchengröße von minus 28 Mesh oder
feiner bereitgestellt wird.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8141 | Disposal/no request for examination |