DE3734971C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Dekorieren von Gegenständen, insbesondere aus keramischem Material, mit­ tels Abziehbildern, bei denen eine Dekorschicht über eine temperaturabhängig klebende Haftschicht mit einer Träger­ folie verbunden ist, mit

• - einem Magazin zum Aufnehmen eines Stapels Abziehbilder,
• - einer Heizplatte, die zum Erhitzen des Abziehbildes aus­ gebildet und in einer ersten Arbeitsstation angeordnet ist,
• - einem Bildhalter, der jeweils mit einem Abziehbild vom Magazin zur ersten Arbeitsstation hin, und leer zurück be­ wegbar ist, und
• - einem elastischen Kissen, das von der ersten Arbeitssta­ tion, in der es ein Abziehbild aufnimmt, in eine weitere Arbeitsstation bewegbar ist, in der es das Abziehbild an einen zu dekorierenden Gegenstand abgibt.

Eine bekannte Vorrichtung dieser Gattung (EP 01 85 895 A2) hat eine ortsfest an einem Tisch angeordnete Heizplatte. Auf diese wird jeweils ein Abziehbild, mit seiner Träger­ folie nach unten, aufgelegt. Anschließend wird das Kissen von oben her auf das Abziehbild gedrückt, mit an ihm haf­ tendem Abziehbild ohne dessen Trägerfolie wieder angehoben und schließlich an den zu dekorierenden Gegenstand ange­ drückt. Das Kissen ist an einem Arm befestigt, der zwi­ schen der ersten und der weiteren Arbeitsstation hin- und herschwenkbar und in jeder von ihnen auf- und abbewegbar ist (Fig. 7a und 7b der EP 01 85 895 A2).

Aus der DE-AS 11 42 130 und der US-PS 35 65 724 sind Etikettiermaschinen bekannt, bei denen an einer drehbaren Trommel mehrere Heizplatten für die Aktivierung des Klebers der Etiketten derart angeordnet sind, daß jeweils eine Heizplatte einem Magazin bzw. Etikettenhalter zugewandt ist, während eine andere Heizplatte dem zu etikettierenden Gegenstand zugewandt ist. Zum Dekorieren anspruchsvoller Gegenstände, insbes. aus keramischen Material, mit Heißabziehbildern sind diese bekannten Vorrichtungen wenig geeignet, da eine Heizplatte, die ein Abziehbild als Ganzes, also mit seiner Trägerfolie erhitzt, die Dekorschicht nicht unmittelbar auf den zu dekorierenden Gegenstand übertragen kann, ohne daß dabei die Gefahr besteht, daß die Dekorschicht verrutscht und/oder knittert.

Ferner ist aus der AT-PS 28 063 eine Etikettiermaschine für Schachteln bekannt, bei der an einer schrittweise drehbaren, waagerechten Scheibe federnde Zangen zur Aufnahme je einer zu etikettierenden Schachtel sternförmig angeordnet sind. Die in je einer Zange gehaltenen Schachteln werden nacheinander durch verschiedene Arbeitsstationen bewegt, in denen sie mit Kleister bestrichen, mit einem Etikett beklebt und schließlich ausgestoßen werden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen Gattung derart auszugestalten, daß sie bei gegebenem Zeitbedarf für das Erwärmen eines Abziehbildes durch die Heizplatte schneller arbeiten kann als die bekannte Vorrichtung.

Die Aufgabe ist erfindungsgemäß ausgehend von einer Vor­ richtung der eingangs beschriebenen Gattung dadurch ge­ löst, daß

• - in der ersten Arbeitsstation mindestens zwei Heizplatten um eine gemeinsame Drehachse drehbar angeordnet sind, so daß jeweils eine von ihnen dem in der ersten Arbeitsstation befindlichen Bildhalter und eine andere Heizplatte dem in der ersten Arbeitsstation befindlichen Kissen zugewandt ist, und
• - mehrere Kissen in gleichmäßigen Abständen voneinander an einem Drehtisch angeordnet und nacheinander in die erste Arbeitsstation, in der sie jeweils an eine der Heizplatten andrückbar sind, um von dieser ein Abziehbild zu übernehmen, und in die weitere Arbeitsstation bewegbar sind, in der sie das Abziehbild an einen Gegenstand abgeben.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann dadurch weiterge­ bildet sein, daß die Heizplatten Rücken an Rücken angeordnet sind und ihre gemeinsame Drehachse waagerecht ist, und der Drehtisch um eine senkrechte Achse drehbar ist.

Diese Erfindung kann dadurch weitergebildet sein, daß zwischen der ersten Arbeitsstation und der weiteren Ar­ beitsstation eine zweite Arbeitsstation angeordnet ist, in der die von ihrer Trägerfolie befreiten Abziehbilder nach­ gewärmt werden.

Schließlich ist es vorteilhaft, wenn in der weiteren Ar­ beitsstation ein Gegenstandhalter angeordnet ist, mit dem jeweils ein zu dekorierender Gegenstand an dem in dieser Arbeitsstation befindlichen Kissen abwälzbar ist. Ein solcher Gegenstandhalter ist an sich bekannt (DE-OS 15 84 306).

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand schematischer Zeichnungen mit weiteren Einzelheiten erläutert. Es zeigt:

Fig. 1 die Draufsicht einer erfindungsgemäßen Vorrich­ tung zum Dekorieren von keramischen Gegenständen mit Abziehbildern,

Fig. 2 die Seitenansicht der Vorrichtung in Richtung des Pfeils II in Fig. 1, und

Fig. 3 Einzelheiten der Heizplatten.

Die dargestellte Vorrichtung hat die Aufgabe, becherför­ mige Gegenstände 2 aus keramischer Masse mit je einem Ab­ ziehbild 4 zu versehen, das eine zwischen nicht darge­ stellte Haftschichten eingebettete Dekorschicht 6 aufweist und im Ausgangszustand mit einer dieser Haftschichten an einer Trägerfolie 8 befestigt ist.

Die Vorrichtung hat ein Maschinengestell 10, auf dem ein Magazin 12 mit einem Vorrat von Abziehbildern 4 befestigt ist. In der Nähe des Magazins 12 ragt von dem Maschinen­ gestell 10 eine senkrechte Konsole 14 nach oben, die eine waagerechte Führung 16 trägt. An der Führung 16 ist mit­ tels einer Antriebsvorrichtung 18, beispielsweise einer pneumatischen Kolbenzylindereinheit, ein Schlitten 20 zwischen einer Stellung über dem Magazin 12 und einer Stellung über einer ersten Arbeitsstation S 1 hin- und her­ bewegbar. Der Schlitten 20 trägt eine Hebevorrichtung 22, beispielsweise eine senkrechte Kolbenzylindereinheit, mit einem Bildhalter 24, der beispielsweise als Saugnapf aus­ gestaltet und an eine Vakuumpumpe angeschlossen ist.

In der ersten Arbeitsstation S 1 ist ein Paar Heizplatten 26 um eine waagerechte Achse A drehbar gelagert. Die Heizplatten 26 sind in bezug zur Achse A symmetrisch ange­ ordnet und voneinander abgewandt; sie lassen sich mittels eines pneumatischen Drehantriebs 27 gemeinsam um jeweils 180° derart hin- und herdrehen, daß sie im Stillstand je­ weils waagerecht sind, also eine der Heizplatten 26 nach oben und die andere nach unten weist.

Fig. 3 zeigt Einzelheiten des in der ersten Arbeitsstation S 1 angeordneten Heizplatten-Paares 26. Die beiden Heiz­ platten 26 weisen Saugdüsen 26′ auf, die über Vakuumlei­ tungen 29 mit einer Vakuumpumpe (nicht gezeigt) verbunden sind. Ein Vakuumkanal 33 verbindet die Saugdüsen 26′ mit der Vakuumleitung 29. In die Heizplatten 26 ist jeweils ein Heizelement 31 eingelegt. Das Heizplatten-Paar ist in Lagern 35 gelagert und mittels des Drehantriebs 27 um die Achse A drehbar.

In der Mitte des Maschinengestells 10 ragt eine senkrechte Säule 28 nach oben, die einen Drehtisch 30 trägt und mit­ tels eines innerhalb des Maschinengestells angeordneten Antriebs schrittweise um jeweils 90° in Richtung des Pfeils B in Fig. 1 drehbar ist. Auf dem Drehtisch 30 sind in Abständen von ebenfalls 90° vier Kissen 32 angeordnet. Jedes der Kissen 32 besteht aus einer starren Trägerplatte 34, die am Drehtisch 30 heb- und senkbar geführt ist, und einer auf der Trägerplatte 34 befestigten, moosgummiarti­ gen Platte 36, die mit Silicongummi überzogen ist.

Von den vier Kissen 32 steht jeweils eines in der ersten Arbeitsstation S 1 senkrecht unterhalb der beiden Heizplat­ ten 26. Dieses Kissen 32 ist mittels einer Hebevorrichtung 38, beispielsweise einer pneumatischen Kolbenzylinderein­ heit, heb- und senkbar. Je ein weiteres Kissen 32 steht in einer zweiten Arbeitsstation S 2, einer dritten Arbeitssta­ tion S 3 und einer vierten Arbeitsstation S 4 die in Abstän­ den von 90° aufeinanderfolgen. Der zweiten Arbeitsstation S 2 ist eine auf dem Maschinengestell 10 befestigte Konsole 40 zugeordnet, an der mittels einer Hebevorrichtung 42, beispielsweise einer Kolbenzylindereinheit, eine waage­ rechte Wärmeplatte 44 höheneinstellbar aufgehängt ist.

Der dritten Arbeitsstation S 3 ist eine in bezug auf den Drehtisch 30 radiale Führung 46 zugeordnet, an der mittels einer Gewindespindel 48 verstellbar ein Ständer 50 geführt ist. Auf dem Ständer 50 ist radial verstellbar ein Aus­ leger 52 geführt, an dessen freiem Ende über eine senk­ rechte Stange 54 und eine Kolbenzylindereinheit 56 ein Gegenstandhalter 58 in Gestalt eines drehbaren Konus ge­ lagert ist. Der Ausleger 52 ist samt Stange 54 und Gegen­ standhalter 58 um eine Achse 60 schwenkbar, die sich durch die gedachte Konusspitze eines auf dem Gegenstandhalter 58 gehaltenen Gegenstands 2 erstreckt. Auf diese Weise ist dafür gesorgt, daß der Gegenstand 2 schlupffrei auf dem Kissen 32 in der dritten Arbeitsstation S 3 abwälzbar ist.

Jeder Arbeitszyklus der dargestellten Vorrichtung beginnt damit, daß der Bildhalter 24 senkrecht über dem Magazin 12 angeordnet ist und abgesenkt wird, um das oberste Abzieh­ bild 4 anzusaugen und abzuheben. Anschließend wird der Schlitten 20 verschoben, so daß der Bildhalter 24 mit dem Abziehbild 4 in eine Stellung in der ersten Arbeitsstation S 1 senkrecht über den Heizplatten 26 gelangt. Auf dem Weg dorthin kann das Abziehbild 4 entweder vom Bildhalter 24 oder mittels einer nicht dargestellten Strahlungsquelle vorgewärmt werden.

Der Bildhalter 24 wird in der Arbeitsstation S 1 abgesenkt und legt das von ihm mitgebrachte Abziehbild 4 auf dieje­ nige Heizplatte 26, die nach oben weist. Das Abziehbild 4 wird von dieser Heizplatte 26 angesaugt und haftet deshalb sofort genügend fest, um sich nicht, beispielsweise durch Luftzug, zu verschieben, wenn der Bildhalter 24 wieder an­ gehoben und der Schlitten 20 in seine Ausgangsstellung zurückgefahren wird.

Die Heizplatten 26 werden nun um 180° geschwenkt, so daß diejenige mit dem Abziehbild 4 in eine nach unten weisende Stellung gelangt. Währenddessen wird dieses Abziehbild 4 soweit erhitzt, daß die Haftschicht zwischen der Träger­ folie 8 und der Dekorschicht 6 ihre Haftfähigkeit ver­ liert. Daraufhin wird das in der ersten Arbeitsstation S 1 befindliche Kissen 32 von unten her gegen das Abziehbild 4 gedrückt. Wenn dieses Kissen 32 anschließend wieder auf den Drehtisch 30 abgesenkt wird, haftet an der nach unten weisenden Heizplatte 26 nur noch die Trägerfolie 8 durch den Unterdruck, der durch die erwähnten Saugdüsen erzeugt wird.

Während der Schwenkung der Heizplatten 26 hat der Bild­ halter 24 ein neues Abziehbild 4 aus dem Magazin 12 ge­ holt. Dieses Abziehbild 4 wird vom Bildhalter 24 auf der nach oben weisenden Heizplatte 26 abgelegt und von dieser angesaugt, während gleichzeitig in der beschriebenen Weise die Dekorschicht 6 des zuerst erwähnten Abziehbildes 4 auf das Kissen 32 in der ersten Arbeitsstation S 1 übertragen wird. Die Verweildauer jedes Kissens 32 in der ersten Arbeitsstation S 1 ist deshalb nicht länger, als wenn die Dekorschicht 6 unmittelbar vom Bildhalter 24 auf das Kis­ sen 32 übertragen werden würde.

Das erstgenannte, von seiner Trägerfolie 8 befreite Ab­ ziehbild 4, also dessen Dekorschicht 6, gegebenenfalls samt Haftschicht oder Haftschichten, gelangt durch eine 90°-Drehung des Drehtisches 30 in die zweite Arbeitssta­ tion S 2, wo es von der Wärmeplatte 44 durch Strahlung nachgewärmt wird. Die Trägerfolie 8 des erstgenannten Ab­ ziehbildes 4, das an der erstgenannten Heizplatte 26 ange­ saugt geblieben war, wird während der ersten Drehung des Drehtisches 30 weggeblasen, beispielsweise indem die Saug­ düsen der betreffenden Heizplatte 26 kurzzeitig an eine Druckluftquelle angeschlossen werden.

Bei der nächsten Drehung des Drehtisches 30 um 90° gelangt das von seiner Trägerfolie 8 befreite, warme Abziehbild 4 in die dritte Arbeitsstation S 3. Dort wird ein auf den Gegenstandhalter 58 aufgesteckter und beispielsweise durch Saugwirkung an diesem festgehaltener Gegenstand 2 auf dem genannten Kissen 32 abgewälzt, wobei das Abziehbild 4 von diesem Kissen 32 auf den Gegenstand 2 übertragen wird.

Der Gegenstandhalter 58 mit dem so dekorierten Gegenstand 2 wird von der Kolbenzylindereinheit 56 aufwärtsbewegt, damit der Gegenstand 2 entnommen werden kann, ehe der Drehtisch 30 wiederum um 90° weitergedreht wird.

Nach einer weiteren Drehung des Drehtisches 30 um 90° kann das Kissen 32 in der Arbeitsstation S 4 für den nächsten Arbeitszyklus vorgewärmt werden, entweder durch Auflegen einer nicht dargestellten Vorwärmplatte oder durch eine Strahlungsquelle.

Claims (5)

1. Vorrichtung zum Dekorieren von Gegenständen (2), insbe­ sondere aus keramischem Material, mittels Abziehbildern (4), bei denen eine Dekorschicht (6) über eine tempera­ turabhängig klebende Haftschicht mit einer Trägerfolie (8) verbunden ist, mit

• - einem Magazin (12) zum Aufnehmen eines Stapels Abzieh­ bilder (4),
• - einer Heizplatte (26), die zum Erhitzen des Abziehbildes (4) ausgebildet und in einer ersten Arbeitsstation (S 1) angeordnet ist,
• - einem Bildhalter (24), der jeweils mit einem Abziehbild (4) vom Magazin (12) zur ersten Arbeitsstation (S 1) hin, und leer zurück bewegbar ist, und
• - einem elastischen Kissen (32), das von der ersten Ar­ beitsstation (S 1), in der es ein Abziehbild (4) aufnimmt, in eine weitere Arbeitsstation (S 3) bewegbar ist, in der es das Abziehbild (4) an einen zu dekorierenden Gegenstand (2) abgibt,

dadurch gekennzeichnet, daß

• - in der ersten Arbeitsstation (S 1) mindestens zwei Heizplatten (26) um eine gemeinsame Drehachse (A) drehbar angeordnet sind, so daß jeweils eine von ihnen dem in der ersten Arbeitsstation (S 1) befindlichen Bildhalter (24) und eine andere Heizplatte (26) dem in der ersten Arbeitsstation (S 1) befindlichen Kissen (32) zugewandt ist, und
• - mehrere Kissen (32) in gleichmäßigen Abständen voneinander an einem Drehtisch (30) angeordnet und nacheinander in die erste Arbeitsstation (S 1), in der sie jeweils an eine der Heizplatten (26) andrückbar sind, um von dieser ein Abziehbild (4) zu übernehmen, und in die weitere Arbeitsstation (S 3) bewegbar sind, in der sie das Abziehbild (4) an einen Gegenstand (2) abgeben.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Heizplatten (26) Rücken an Rücken angeordnet sind und ihre gemeinsame Drehachse (A) waagerecht ist, und der Drehtisch (30) um eine senkrechte Achse drehbar ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der ersten Arbeitsstation (S 1) und der weiteren Arbeitsstation (S 3) eine zweite Arbeitsstation (S 2) angeordnet ist, in der die von ihrer Trägerfolie (8) befreiten Abziehbilder (4) nachgewärmt werden.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in der wei­ teren Arbeitsstation (S 3) ein Gegenstandhalter (58) ange­ ordnet ist, mit dem jeweils ein zu dekorierender Gegen­ stand (2) an dem in dieser Arbeitsstation (S 3) befind­ lichen Kissen (32) abwälzbar ist.