DE3734946A1 - Hoergeraet mit moeglichkeit zum telefonieren - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Hörgerät mit Möglichkeit zum Telefonieren gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Normalerweise benutzt man bei derartigen Hörgeräten eine zusätz­ liche Hörspule, um das Magnetfeld aus einem Telefonhörer aufzu­ fangen und in entsprechende Signale für den Hörgeschädigten um­ zusetzen. Bei kleineren Hörgeräten, vorzugsweise In-dem-Ohr- Hörgeräten, ist aus Platzgründen die Unterbringung einer Hör­ spule jedoch oft unmöglich. Prinzipiell kann auch mit Hilfe des in jedem Hörgerät eingebauten Mikrofons telefoniert werden, je­ doch ist, wegen der beim Telefonieren bedingten Nahbeschallung des Hörgeräte-Mikrofons, die akustische Wiedergabequalität schlecht. Die Hörbehinderten klagen über einen unnatürlich scharfen, schrillen Klang.

Aufgabe der Erfindung ist es, die Klangqualität beim Telefonie­ ren über das Mikrofon zu verbessern.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.

Durch diese Maßnahme, nämlich die Einschaltung eines entspre­ chend dimensionierten Frequenzgliedes in Serienschaltung als frequenzabhängiger Spannungsteiler oder in Form einer frequenz­ abhängigen Gegenkopplung oder als Bestandteil eines Schwing­ keises lediglich während der Zeitdauer des Telefonierens wird die unnatürlich starke Höhenwiedergabe abgeschwächt.

Gemäß Anspruch 2 ist das frequenzbestimmende Glied ein Konden­ sator mit vorgebbarer geeigneter Kapazität.

Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel ergibt sich aus dem An­ spruch 3. Hier bildet die Induktivität des Hörers zusammen mit der während des Telefonierens eingeschalteten Kapazität einen Schwingkreis, der die hohen Frequenzen derart abschwächt, daß sich der erwünscht angenehme Klang ergibt.

Ein Hörgerät, bei dem bereits ein dem Hörer parallelgeschalte­ ter Kondensator zusammen mit der Induktivität des Hörers einen Schwingkreis zur Abschwächung hoher Frequenzen bildet, ist an sich aus der europäischen Patentanmeldung 01 24 798 vorbekannt. Dieser Kondensator dient jedoch zusammen mit einem Stellglied zur Anpassung des Frequenzverlaufes bei normalem Hören über das Mikrofon. Die Einstellung erfolgt gewöhnlich im Werk oder durch den Hörgeräteakustiker. Eine Anpassung an die besonderen Ver­ hältnisse beim Telefonieren durch den Hörgeschädigten selbst ist bei diesem bekannten Hörgerät also nicht möglich.

In weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung (Anspruch 4) kann von einem Gerät der soeben beschriebenen Art (z.B. EP-OS 01 24 798) ausgegangen werden und der entsprechend di­ mensionierte Kondensator zusammen mit dem Schalter in Serien­ schaltung parallel zum Hörer eingeschaltet werden, der bereits eine Parallelschaltung aus einem weiteren Kondensator und einem Stellglied (wie zuvor beschrieben) umfaßt. Die Serienschaltung aus Kondensator und Schalter gemäß der vorliegenden Erfindung kann aber auch einem weiteren Kondensator parallelgeschaltet sein, der die zuvor erwähnte, an sich bekannte Reihenschaltung aus einem Kondensator und einem Stellglied ersetzt (Anspruch 3).

Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles anhand der Zeichnung und in Verbindung mit den Unteransprüchen.

Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel für ein Hörgerät gemäß der Erfindung im Prinzipschaltbild,

Fig. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel für ein Hörgerät gemäß der Erfindung im Prinzipschaltbild,

Fig. 3 ein drittes Ausführungsbeispiel für ein Hörgerät gemäß der Erfindung im detaillierten Schaltbild.

In der Fig. 1 sind mit 1 ein Mikrofon, mit 2 ein Verstärker und mit 3 ein Hörer des Hörgerätes bezeichnet. Der Verstärker umfaßt mehrere Verstärkerstufen V 1 . . . Vn. Erfindungsgemäß ist z.B. der ersten Verstärkerstufe V 1 eine Serienschaltung aus einem Kondensator C und einem Schalter S sowie einem ohm′schen Widerstand R in Form eines frequenzabhängigen Spannungsteilers nachgeschaltet.

In der Fig. 2 sind dieselben Bauelemente wieder mit denselben Kennziffern angedeutet. Im Unterschied zum Ausführungsbeispiel der Fig. 1 ist jedoch jetzt die Serienschaltung aus Kondensa­ tor C und Schalter S sowie ohm′schen Widerstand R in Form einer frequenzabhängigen Gegenkopplung zwischen Ein- und Ausgang der zweiten Verstärkerstufe V 2 geschaltet.

Selbstverständlich können in beiden Ausführungsbeispielen der Fig. 1 und 2 der frequenzabhängige Spannungsteiler bzw. die frequenzabhängige Gegenkopplungsschaltung C, S, R auch jeder anderen beliebigen Verstärkerstufe V 1 . . . Vn innerhalb des Ver­ stärkers 2 zugeordnet sein.

In den Ausführungsbeispielen der Fig. 1 und 2 wird ledig­ lich zum Zwecke des Telefonierens der Schalter S in der jewei­ ligen Serienschaltung geschlossen. Aufgrund der Wirkung der Ka­ pazität des Kondensators C werden jetzt die hohen Frequenzen so abgesenkt, daß sich für den Hörgeschädigten während des Tele­ fonierens ein angenehmer Klang ergibt. Nach Beendigung des Telefonats wird der Schalter S durch den Hörgeschädigten wie­ der geöffnet. Der Einfluß der Serienschaltung wird unterbrochen und es ergibt sich wieder der Normalfall.

In der Fig. 3 sind mit 1 wieder ein Mikrofon, mit 2 wieder ein Verstärker und mit 3 wieder ein Hörer des Hörgerätes bezeich­ net. Die Kennziffer 4 deutet eine Klangblende an, die aus einem Kondensator 5 und einem Potentiometer 6 besteht. Die Bauele­ mente 7, 8 und 9 sind Abblockkondensatoren. Mit 10 ist ein Lautstärkepotentiometer angedeutet, das einen Vorwiderstand 11 umfaßt. Der Widerstand 12 dient zur Stromeinstellung. Mit 15 ist schließlich die Batterie angedeutet, der ein Einschalter 16 zugeordnet ist. Insoweit entspricht die beschriebene Schal­ tungsanordnung im wesentlichen der aus der europäischen Pa­ tentanmeldung 01 24 798 bekannten Schaltungsanordnung zur Klangverbesserung bei Hörern mit Mikrofon. Wie zuvor schon an­ gedeutet, kann auch diese Schaltung bei Telefonieren zu unna­ türlich scharfem, schrillem Klang führen.

Um die bekannte Schaltung auch fürs Telefonieren anwendbar zu machen, umfaßt diese Schaltung gemäß der Figur jetzt noch ei­ nen weiteren Kondensator C und einen Schalter S. Die Serien­ schaltung aus dem Kondensator C und dem Schalter S ist gemäß der Erfindung dem Hörer 3 parallelgeschaltet. Sie ist im vor­ liegenden Ausführungsbeispiel auch gleichzeitig der bereits bekannten Serienschaltung aus Kondensator 13 und Stellglied 14 parallelgeschaltet. Der Kondensator C ist im vorliegenden Fall etwa doppelt so groß wie der Kondensator 13. In einem bevor­ zugten Ausführungsbeispiel hat z.B. der Kondensator 13 eine Kapazität von 0,047 µF und der Kondensator C hat entsprechend eine Kapazität von 0,1 µF. Kleinere Werte bzw. auch größere Werte für den Kondensator C sind durchaus möglich. Z.B. kann der Kondensator C etwa genauso groß sein wie der Kondensator 13. Er kann aber auch größer sein als die im bevorzugten Aus­ führungsbeispiel gewählten 0,1 µF. Mit zunehmender Kapazität über den doppelten Wert (bezogen auf den Kondensator 13) hinaus nimmt die Lautstärke jedoch ab. Der etwa doppelte Wert, be­ zogen auf den Kondensator 13, ist der optimale Wert. Bei Aus­ führungsbeispielen, bei denen von vornherein keine Parallel­ schaltung aus einem Kondensator 13 und einem Stellglied 14 oder lediglich einem Kondensator 13 vorhanden ist, sollte ein Wert für die Kapazität des Kondensators C gewählt werden, der etwa bei 0,15 µF liegt (entspricht der Summe der gewählten Kapazitä­ ten bei der Parallelschaltung aus beiden Kondensatoren 13 und C).

Im beschriebenen Ausführungsbeispiel liegt die Serienschaltung aus dem Kondensator C und dem Schalter S direkt zwischen Plus- und Minusausgängen des Hörers 3. Selbstverständlich kann auch die Serienschaltung aus Kondensator C und Schalter S direkt zwischen Hörerminus und Batterieminus eingeschaltet sein. Hier ergibt sich derselbe Effekt, da die Serienschaltung aus Kondensator C und Schalter S wiederum, diesmal jedoch über die Batterie 15 (die wechselspannungsmäßig einen Kurzschluß darstellt), dem Hörer parallelgeschaltet ist.

Der Schalter S kann ein zum Einschalter 16 separater Schalter sein oder beide Schalter können miteinander kombiniert sein. Der Schalter S kann aber auch fernbedienbar sein, z.B. in ei­ nem Hörgerät gemäß der europäischen Patentanmeldung 01 75 909. Ebensogut kann der Schalter S vom Magnetfeld der Telefonkapsel einschaltbar sein (z.B. in der Ausbildung als Reedkontakt).

Claims (6)

1. Hörgerät mit Möglichkeit zum Telefonieren, das ein Mikrofon, einen Verstärker und einen Hörer umfaßt, dadurch ge­ kennzeichnet, daß wenigstens ein frequenzbestimmen­ des Glied (C) in Serienschaltung mit einem Schalter (S) entwe­ der als frequenzabhängiger Spannungsteiler oder als frequenzab­ hängige Gegenkopplung oder als Bestandteil eines Schwingkreises dem Verstärker (2) zugeordnet ist, wodurch mit Betätigen des Schalters (S) beim Telefonieren eine solche Frequenzabsenkung der hohen Frequenzen entsteht, daß beim Telefonieren für den Hörgeschädigten ein angenehmer Klang entsteht.

2. Hörgerät nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das frequenzbestimmende Glied einen Kondensator (C) mit geeigneter Kapazität umfaßt.

3. Hörgerät nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Verstärker aus­ gangsseitig hochohmig ist und dem Hörer ein Kondensator pa­ rallelgeschaltet ist, dadurch gekennzeich­ net, daß der Kondensator (C) mittels eines Schalters (S) dem Hörer (3) parallelschaltbar ist und der Kondensator (C) so di­ mensioniert ist, daß aufgrund des aus der Kapazität des Kon­ densators (C) und der Induktivität des Hörers gebildeten Schwingkreises eine solche Frequenzabsenkung der hohen Fre­ quenzen entsteht, daß beim Telefonieren für den Hörgeschädig­ ten ein angenehmer Klang entsteht.

4. Hörgerät nach Anspruch 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Serienschaltung aus Kondensator (C) und Schalter (S) auch noch einem zweiten Kondensator (13) parallelgeschaltet ist, dessen Kapazität kleiner als die Kapazität des ersten Kondensators (C) ist.

5. Hörgerät nach Anspruch 4, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der zweite parallelgeschaltete Konden­ sator (13) Bestandteil einer Serienschaltung zusammen mit ei­ nem Stellglied (14) sein kann.

6. Hörgerät nach Anspruch 4 oder 5, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Kapazität des ersten Kon­ densators (C) etwa doppelt so groß gewählt ist wie die Kapa­ zität des zweiten Kondensators (13).