DE3734227A1 - Verfahren und anordnung zum an- oder abschalten einer verpackungsanordnung - Google Patents
Verfahren und anordnung zum an- oder abschalten einer verpackungsanordnungInfo
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Description
Bei Verpackungsmaschinen tritt gerne ein Fall ein, bei
dessen Vorliegen die Anlage stillzusetzen ist. Solche
Fälle sind:
- a) Mangel an Einschlagmaterial, dies kann infolge Auf brauchens des Haspels oder infolge Zerreissens der Papierbahn vorkommen,
- b) Mangel an Schüttgut, z.B. infolge mangelhaften oder fehlerhaften Nachschubs,
- c) Die Staustrecke für die Abnahme oder Weiterverarbei tung der gefüllten und verschlossenen Packungen ist voll, sei es durch fehlendes Wegführen oder Stillstand bzw. verlangsamten Betrieb einer Maschine für Sammel packungen.
Bei derartigem fehlerhaftem Betrieb sollte die Anlage
zwecks Verhinderung von Störungen weitergehender Art, wie
Verschmutzung im Falle a) durch Leim, oder nur teilweise
gefüllte oder gar leere Beutel bei fehlendem Schüttgut oder
Auftürmen von Beuteln auf der Staustrecke und Beschädigun
gen durch Pressung und Herabfallen, abgeschaltet wer
den.
Es ist bekannt, dass bei Wiederaufnahme des normalen Be
triebes wenigstens einige der Packungen fehlerhaft sein
können, bis die Anlage in eingeschwungenem Zustand ar
beitet. Diese Packungen müssen ausgeschieden werden und
ergeben einen Verlust an Materialien und Zeit. Aber nur
schon das Anhalten der Maschine allein führte zu etwel
chen Nachteilen, so trocknete beispielsweise der Leim auf
dem Einschlagmaterial ein und die dann gebildeten Beutel
waren undicht oder konnten sich öffnen, auch konnte ein
Austreten von Leim bei der Beutelformungsstation festge
stellt werden, der dann später von Hand von Dornen oder
Formkästen zu entfernen war. Die Anlage konnte nach Ab
stellen infolge einer solchen Störung nicht automatisch
in Betrieb genommen werden, einmal weil beispielsweise
Stücke von Einschlagmaterial zwischen den Papiervorschub
walzen und der Beutelformstelle Störungen verursachten,
so dass oft einige Serviceleute gemeinsam die Ueberwachung
beim Anlaufen durchführen mussten, wodurch viel Arbeits
zeit und Material verlorengehen konnten.
Es ist deshalb eine Aufgabe der Erfindung ein Verfahren
zum Betrieb einer Verpackungsanlage anzugeben, mit dem
sowohl An- wie auch Abschalten ohne erwähnenswerte Schwie
rigkeiten oder Material- oder Zeitverlust durchgeführt
werden kann.
Erfindungsgemäss wird dies durch ein Verfahren gemäss der
Definition im Patentanspruch 1 erreicht. Eine Anordnung
zur Durchführung des Verfahrens ist im Patentanspruch 4
gekennzeichnet.
Nachfolgend wird die Erfindung an einem Ausführungsbei
spiel, das in der Zeichnung veranschaulicht ist, erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematisch vereinfachte Draufsicht auf
eine Verpackungsanlage,
Fig. 2 ein Flussdiagramm für die Steuerbefehlsentschei
dungen zur Durchführung des Verfahrens.
Eine Verpackungsanordnung gemäss Fig. 1 ist allgemein be
kannt und ist beispielsweise im CH-Patent Nr. 3 94 932 be
schrieben. Dementsprechend wird das zugeführte Einschlag
material 1 zur Herstellung von tütenartigen Beuteln 6 ei
nem schrittweise rotierenden Dornrad 3 zugeführt und in
Beutel 6 geformt, die dann bei 5 von den Dornen 2 abgezo
gen, aufgestellt und einer Dosier- und Abfüllanlage 7 zu
geführt werden. Bei der Stelle 4 kann allenfalls noch
Material für einen Aussenbeutel oder -Karton auf den zu
vor gebildeten Beutel aufgebracht werden.
Im Bereich der Förderbahn 8 werden die oben offenen Beutel
mittels beheizten Schweissbacken durch eine Quernaht teil
weise verschlossen, derart, dass beispielsweise etwa in
der Mitte der Quernaht eine 1-2 cm grosse Oeffnung ver
bleibt, um später Luft aus den Beuteln abzusaugen.
Die auf der Förderbahn 8 in Pfeilrichtung bewegten Beutel
6 werden einem Klammerrad 9 zugeführt, dort erfasst und
auf einen schrittweise oder kontinuierlich rotierenden
Tisch 10 einer Vorrichtung zum Evakuieren und Verschlie
ßen der Packungen 6 zugeführt. Auf diesem Tisch 10 ist ei
ne Reihe von Vakuumhauben 11 vorhanden. Die nun luftdicht
verschlossenen Packungen 6 werden dann von einem zweiten
Klammerrad 12 vom Tisch 10 entnommen und der Förderbahn
13 zugeführt, in deren Lauf die nun verschlossene Quernaht
der Beutel 6 umgelegt und die abstehenden Lappen zur fer
tigen Packung 6′ eingefaltet werden.
Diese fertigen Packungen 6′ werden dann der Wegführbahn
14 zugeführt, an deren entferntem Ende eine Vorrichtung
15 zur Bildung von Sammelpackungen mit mehreren Packungen
6′ vorgesehen sein kann. Die Wegführbahn 14 bildet dann
eine Staustrecke oder Speicherstrecke für die nachfolgende
Endverarbeitungsvorrichtung 15.
Für den Aufbau und die Wirkungsweise eines Dornrades 3
wird auf die CH-A-4 34 953 verwiesen. Dort ist allerdings
im Gegensatz zu der Anordnung gemäss Fig. 1 eine Vorrich
tung für die gleichzeitige Herstellung von zwei Beuteln
beschrieben, die aber auch hier Verwendung finden könnte.
Jedenfalls ist die Arbeitsweise dieselbe, ob ein Dornrad
für zwei oder nur für einen Beutel vorgesehen ist. Vom
Einschlagmaterialband 1 werden durch ein Quermesser Zu
schnitte abgetrennt, die durch einen Faltkasten zu einem
Schlauch geformt und auf einen Dorn 2 aufgesteckt werden.
Hierauf wird in bekannter Weise eine Längsnaht geschweisst
oder geklebt. Nachdem sich das Dornrad 3 in Pfeilrichtung
gedreht hat, werden dort Bodenfalten gebildet und der Bo
den verschlossen. Der Beutel ist damit fertig und wenn es
vorgesehen ist, kann um diesen herum an der Station 4 ein
Kartonzuschnitt zugeführt und gefaltet werden. Auf den
weiteren Stationen des Dornrades wird auch von dieser
Aussenumhüllung der Boden gefaltet und geklebt.
Die Dosier- und Abfüllstation kann beispielsweise gleich
oder ähnlich wie die Einrichtung gemäss CH-A-5 95 241 aus
gebildet sein. In einem trichterförmigen Zuführkanal mit
einem zylindrischen Abgabekanal ist eine Dosierschnecke
angeordnet. Mit einem Taster an der Förderbahn 8 kann fest
gestellt werden, wann ein Beutel 6 unter der Abgabeöffnung
steht. Der so erzeugte Impuls dient der Inbetriebsetzung
der Dosierschnecke für die Abgabe einer genauen Menge des
Schüttgutes.
Auch die Evakuier- und Verschliessanordnung 10 kann in
bekannter Weise, z.B. gemäss der vorgenannten CH-A-3 94 932,
ausgebildet sein. Schliesslich ist auch eine Vorrichtung
zum Gruppieren von Gegenständen in der Fachwelt bestens
bekannt und könnte beispielsweise gleich wie die Vorrich
tung gemäss CH-A-4 35 098 aufgebaut sein.
Bei einer derartigen Verpackungsanlage hat es sich aber
gezeigt, dass bei einem Betriebsunterbruch an allen Stel
len beschädigte Beutel gebildet werden können, angenommen
es werde ein Fehlen des Einschlagmaterials 1 festgestellt
und die Anlage sofort stillgesetzt. Am Dornrad 3 sind
Beutel in verschiedenen Verarbeitungszuständen vorhanden,
also auch solche, die noch nicht ganz verschlossen sind.
Bei Verklebung der Nähte mit Leim kann dieser die Dorne
verschmutzen. Auf jeden Fall trocknet der Leim auch wenn
der Beutel nicht fertig ist und schlechte Nähte sind das
unerwünschte Resultat.
Aehnliches geschieht bei der Dosier- und Abfüllvorrichtung.
Wenn der Dosiervorgang noch nicht abgeschlossen ist, kann
Schüttgut hinunterrieseln, weil die Abgabeöffnung nicht ge
schlossen ist. Damit ist auch hier ein Beutel nicht korrekt
gefüllt.
Bei der Verschliess- und Evakuiervorrichtung 10 kann wie
der Luft eindringen, so dass unter Umständen mehrere Beu
tel nicht richtig evakuiert sind. Aber auch hier findet
eine Siegelung statt, die unvollständig sein kann.
Natürlich geschieht bei der Wegführbahn 14 weiter nichts,
weil dort die Anzahl zusammengestellter Beutel durch Zäh
lung festgelegt wird. Aber beim Start müssen dann die
defekten oder unrichtig gefüllten Beutel herausgelesen
und entfernt werden, was hohe Betriebskosten und Material
verluste bedeutet.
Erfindungsgemäss wird nun vorgeschlagen, mittels Sensoren
erster Art die Zufuhr an Einschlagmaterial 1 und/oder
-Karton 4 zu überwachen. Ebenso soll das Vorhandensein
von Schüttgut im Trichter mit einem Sensor 22 überwacht wer
den. Eine weitere Störung kann sich auch bei der Wegführ
bahn 14 einstellen, wenn nämlich ein Rückstau entsteht.
Somit muss auch hier mit einem Sensor 23 die korrekte
Funktionsweise festgestellt werden.
Für eine Entscheidungssteuerung gemäss dem Informations
flussdiagramm Fig. 2 soll mit einem Sensor 24 zweiter Art am
Ende der Bahn 13 festgestellt werden, dass sich kein Beu
tel 6 oder 6′ auf einer der Bahnen 5, 8, 13 befindet. Dies
kann beispielsweise mittels eines Tasters und mit einem
Zähler der rückwärts oder vorwärts zählt bewerkstelligt
werden.
Für den Start der Anlage mittels Druckknopf 20 wird durch
eine Kumulativ-Entscheidung mit dem Sensor 21 bei der Ein
schlagmaterialzufuhr 1, mit dem Sensor 22 bei der Dosier-
Abfüllvorrichtung 7 und mit dem Sensor 23 zur Feststellung
einer leeren Wegführbahn 14 der Maschinenstart freigege
ben. Mit andern Worten, es wird zuerst festgestellt, ob
Einschlagmaterial vorhanden ist, ob Schüttgut vorhanden
ist und ob die Bahnen 8, 13, 14 leer sind. Wenn einer die
ser Parameter nicht positiv ist, kann die Maschine nicht
gestartet werden.
Sobald einer der Sensoren 21, 22 oder 23 ein Fehlersignal
abgibt, dass entweder kein Einschlagmaterial oder kein
Schüttgut vorhanden ist, oder dass die Wegführbahn 14 ge
füllt ist, wird sofort die Zufuhr 1 des Einschlagmaterials
abgeschaltet und der Sensor 24 zweiter Art am Ende der
Bahn 13 aktiviert. Sobald der letzte verschlossene Beutel
6′ die Bahn 13 verlassen hat, wird die Verpackungsanlage
abgeschaltet, um nach Behebung der Störung wieder mit
normalem Start gestartet zu werden.
Durch diese Ueberprüfung der wichtigsten Funktionen kann
jeder Fehler sofort lokalisiert werden und die Maschine
schaltet sich erst ab, wenn sämtliche Beutel von der Ein
schlagmaterialzufuhr 1 weg bis zur Abgabe an die Wegführ
bahn 14 hergestellt, gefüllt, verschlossen und abgegeben
sind. Dazu muss natürlich der Sensor 22 bei der Dosier-
und Abfüllvorrichtung 7 auf ein Niveau eingestellt sein,
bei dem noch eine korrekte Füllung sämtlicher Beutel 6
auf dem Dornrad 3 und die zwischen diesem und der Dosier-
und Abfüllvorrichtung 7 möglich ist.
Selbstverständlich können an weiteren kritischen Stellen,
wie beispielsweise bei der Kartonzufuhr 4, zusätzliche
Sensoren angeordnet werden.
Als Sensoren beider Arten können mechanische oder elektro
nische Taster vorgesehen sein. Der Taster 21 bei der Ein
schlagmaterialzufuhr 1 kann als Taster zur Feststellung
einer leeren Papierrolle und/oder als Taster zur Fest
stellung eines Papiermangels ausgebildet sein. Anstelle
des Sensors 24 der zweiten Art könnte ebensogut ein Zähler
oder Zeitschalter vorhanden sein, der nach Ablauf einer ge
wissen Zeit ohne ein neues Signal eines durchlaufenden
Beutels den Abschaltvorgang auslöst.
Claims (11)
1. Verfahren zum An- oder Abschalten einer Ver
packungsanordnung, insbesondere für die Verpackung von
Schüttgütern, die wenigstens einen ersten Transportweg
(5, 8, 13) mit Mitteln (1, 4) zur Zufuhr von Einschlag
material, Mitteln (3) zur Bildung tütenähnlicher Beutel,
Mitteln (7) zum dosierten Einfüllen des Schüttgutes in die
Beutel, und mit Mitteln (10) zum Falten, allenfalls Evakuie
ren und Verschliessen der gefüllten Beutel und wenigstens
einen zweiten Transportweg (14) zum Speichern der ver
schlossenen Beutel und Weitertransport derselben zu einer
weiteren Verarbeitungsstation umfasst, dadurch gekennzeich
net, dass vor und am ersten Transportweg (5, 8, 13) in
erster Priorität mit positiver Information der korrekte
Ablauf festgestellt wird und beim zweiten Transportweg (14)
ebenfalls in erster Priorität mit positiver Information
wenigstens die Aufnahmebereitschaft signalisiert wird, um
eine Anschaltfreigabe zu bewirken, dass in zweiter Priorität
mit positiver Information festgestellt wird, ob kein Beu
tel auf wenigstens dem einen ersten Transportweg (13) vor
handen ist, um eine Abschaltfreigabe zu bewirken.
2. Verfahren nach Patentanspruch 1, dass zum An
schalten die positiven Informationen erster Priorität
kumulativ betrachtet werden.
3. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, dass zum Abschalten wenigstens eine negative
Information erster Priorität und wenigstens eine positive
Information zweiter Priorität kombiniert vorhanden sein
müssen.
4. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach
Patentanspruch 1, gekennzeichnet durch Sensoren (21, 22,
23) einer ersten Art zur Abgabe positiver oder negativer
Information erster Priorität und durch Sensoren (24) einer
zweiten Art zur Abgabe positiver oder negativer Informa
tion zweiter Priorität.
5. Anordnung nach Patentanspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, dass Sensoren (21, 22, 23) erster Art wenigstens
zur Feststellung vorhandenen Einschlagmaterials, vorhande
nem Schüttgut und/oder leerem zweitem Transportweg (14)
vorhanden sind.
6. Anordnung nach Patentanspruch 4 oder 5, dadurch
gekennzeichnet, dass Sensoren (24) zweiter Art wenigstens
zur Feststellung von leerem erstem Transportweg (5, 8, 13)
vorhanden sind.
7. Anordnung nach einem der Patentansprüche 4 bis
6, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens die Sensoren
(21, 22, 23) erster Art als Taster ausgebildet sind.
8. Anordnung nach einem der Patentansprüche 4 bis
6, dadurch gekennzeichnet, dass ein Sensor (23) erster
Art als Stautaster ausgebildet ist, der beim zweiten Trans
portweg (14) zwischen Abgabestelle des letzten Teils des
ersten Transportweges (13) und Annahmestelle (15) des zwei
ten Transportweges (14) angeordnet ist.
9. Anordnung nach einem der Patentansprüche 5 bis
8, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (21) zur Fest
stellung vorhandenen Einschlagmaterials bei der Zufuhrstelle
für das Einschlagmaterial (1) angeordnet ist.
10. Anordnung nach einem der Patentansprüche 5 bis
9, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (22) zur Fest
stellung vorhandenem Schüttgut als Niveautaster bei einem
Beschickungssilo ausgebildet ist.
11. Anordnung nach einem der Patentansprüche 5 bis
10, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (24) zur Fest
stellung des geleerten ersten Transportweges (5, 8, 13)
ein Taster zur Feststellung des Durchlaufes des letzten
gefüllten Beutels ist.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |