DE3734164A1 - Verfahren zum spritzgiessen von formteilen aus thermoplastischen kunststoffen sowie vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
Verfahren zum spritzgiessen von formteilen aus thermoplastischen kunststoffen sowie vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Spritzgießen von
Formteilen aus thermoplastischen Kunststoffen
bei welchem zunächst eine zur Ausbildung des Formteiles aus reichende Menge des schmelzflüssigen Kunststoffs in die Spritzform gedrückt wird
bei welchem dann in die Spritzform und/oder den thermoplasti schen Kunststoff ein strömungsfähiges Medium, insbesondere Gas, mit einem Druck eingepreßt wird, der die Kunststoffmasse gleichmäßig über die Oberfläche des Formhohlraums unter Bil dung eines Hohlkörpers verteilt,
bei welchem weiterhin der unter Mediendruck gehaltene Hohl körper in der Spritzform abgekühlt wird,
und bei welchem schließlich der Mediendruck aus dem Hohlkör per abgelassen und dann das Formteil entformt sowie aus der Spritzform entnommen wird.
bei welchem zunächst eine zur Ausbildung des Formteiles aus reichende Menge des schmelzflüssigen Kunststoffs in die Spritzform gedrückt wird
bei welchem dann in die Spritzform und/oder den thermoplasti schen Kunststoff ein strömungsfähiges Medium, insbesondere Gas, mit einem Druck eingepreßt wird, der die Kunststoffmasse gleichmäßig über die Oberfläche des Formhohlraums unter Bil dung eines Hohlkörpers verteilt,
bei welchem weiterhin der unter Mediendruck gehaltene Hohl körper in der Spritzform abgekühlt wird,
und bei welchem schließlich der Mediendruck aus dem Hohlkör per abgelassen und dann das Formteil entformt sowie aus der Spritzform entnommen wird.
Gegenstand der Erfindung ist darüber hinaus aber auch noch
eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens mit einem
an die Spritzform über Leitungen anschließbaren Medien-Druck
speicher und in den Leitungen vorgesehenen Steuer- und/oder
Regelelementen.
Für das Spritzgießen hohler Formteile aus thermoplastischen
Kunststoffen ist es nach der DE-OS 25 01 314 bereits bekannt,
unmittelbar nach dem Einspritzen einer zur Ausbildung des
Formkörpers ausreichenden Menge schmelzflüssigen Kunststoffes
in die Spritzform durch den Angußkanal auch noch ein Gas mit
einem solchen Druck einzupressen, daß sich die Formmasse
gleichmäßig über die Oberfläche des Formhohlraumes ausbrei
tet, so daß ein Hohlkörper entsteht, welcher dann unter der
Einwirkung des Gasdruckes innerhalb der Spritzform auf eine
Temperatur abkühlt, welche die Erweichungstemperatur des
Kunststoffes unterschreitet.
Bei diesem bekannten Verfahren wird nach dem Einpressen des
Gases die Gaseintrittsöffnung des Hohlkörpers durch Nach
spritzen einer ausreichenden Menge der schmelzflüssigen Form
masse verschlossen und auch bis zur Abkühlung des Kunststoffs
unterhalb seiner Erweichungstemperatur verschlossen gehalten.
Nach erfolgter Abkühlung wird dann der Gasraum des Hohlkör
pers durch Anbohren oder Anstechen zwecks Druckentlastung zur
Außenatmosphäre hin geöffnet und erst anschließend der Hohl
körper nach Öffnen der Spritzform aus dieser entnommen.
Durch diese bekannte Verfahrensart kann zwar der Füllvorgang
der Spritzform so beeinflußt werden, daß sich in dieser der
gewünschte Hohlkörper ausbildet sowie auch während der Ther
moplastizität des Kunststoffes durch den Gasdruck in seiner
Form fixiert wird.
Es hat sich jedoch gezeigt, daß beim Spritzgießen von Kunst
stoff-Hohlkörpern nach dieser bekannten Verfahrensart Struk
tur und/oder Dichte der Hohlkörper-Wandungen nicht immer in
optimaler Weise ausfallen und daher die Brauchbarkeit der
fertigen Formteile für den jeweiligen Einsatzzweck mehr oder
weniger beeinträchtigt werden kann.
Der Erfindung ist daher das Ziel gesetzt, ein Verfahren zum
Spritzgießen von Formteilen aus thermoplastischen Kunststof
fen sowie auch eine Vorrichtung zu dessen Durchführung anzu
geben, durch welches bzw. mit welcher Struktur und Dichte des
die Formteil-Wandungen bildenden Kunststoffmaterials während
der Durchführung des Spritzvorgangs entsprechend den unter
schiedlichen Bedürfnissen beeinflußt werden können.
Gelöst wird diese Aufgabe in verfahrenstechnischer Hinsicht
auf einfache Weise durch die Kennzeichnungsmerkmale des An
spruchs 1, nämlich dadurch, daß der Mediendruck innerhalb der
Spritzform bzw. auf die über die Oberfläche des Formhohlrau
mes verteilte Kunststoffmasse bis zu deren Abkühlung zumin
dest zeitweilig kontrolliert und/oder variiert wird.
Die Kontrolle des Mediendrucks ist auch dann wichtig, wenn
nur mit einem ganz bestimmten Druckniveau gearbeitet werden
soll, eine Druckvariation also nicht erwünscht oder nicht
beabsichtigt ist.
So kann es erfindungsgemäß bspw. vorteilhaft sein, den
Spritzvorgang mit einem relativ niedrigen Mediendruck zu
beginnen, diesen dann zu steigern und später wieder auf einen
geringeren Wert abzusenken, bspw. dergestalt, daß der End
druck etwa dem Atmosphärendruck entspricht.
Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn - gemäß
Anspruch 2 - der Mediendruck nach einem für das jeweilige
Formteil und/oder Kunststoffmaterial vorgegebene Profil gere
gelt und/oder gesteuert wird.
Anspruch 3 sieht vor, daß der Mediendruck zeitabhängig gere
gelt und/oder gesteuert wird, während nach Anspruch 4 eine
wegabhängige Regelung und/oder Steuerung desselben vorge
schlagen wird.
Anspruch 5 sieht eine zeit- und wegabhängige Regelung und/
oder Steuerung des Mediendruckes vor, während Anspruch 6
schließlich auch noch eine temperaturabhängige Regelung
und/oder Steuerung des Mediendruckes vorsieht.
Wenn im Formhohlraum der Spritzform ein Innendruckfühler
angebracht ist, dann kann erfindungsgemäß - nach Anspruch 7 -
der Mediendruck auch in Abhängigkeit vom Innendruck im
Formhohlraum der Spritzform variiert bzw. geregelt und/oder
gesteuert werden.
Die Umschaltung vom Einspritzen des Kunststoffes auf das
Einspritzen des Druckmediums kann erfindungsgemäß also nicht
nur wegabhängig und zeitabhängig erfolgen, sondern auch aus
gelöst durch Hydraulikdruck der Spritzgießmaschine oder durch
den Innendruck im Formhohlraum der Spritzform.
Es liegt - nach Anspruch 8 - auch im Rahmen der Erfindung,
daß der Mediendruck allmählich an- und abschwellend geregelt
und/oder gesteuert werden kann. Schließlich ist - nach An
spruch 9 - aber auch noch die Möglichkeit gegeben, daß der
Mediendruck plötzlich - in verschiedenen Druckstufen -verän
dert, also angehoben und/oder abgesenkt wird.
In jedem Falle kann das der Druckbeeinflussung unterworfene
strömungsfähige Medium, insbesondere ein Gas, durch den
Spritzkopf bzw. die Spritzdüse der jeweiligen Spritzgießma
schine in die Spritzform für das Formteil eingeführt und auch
wieder aus dieser abgeleitet werden.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens mit einem an
die Spritzform über Leitungen anschließbaren Medien-Druck
speicher und in den Leitungen vorgesehenen Steuer- und/oder
Regelelementen zeichnet sich nach der Erfindung - gemäß
Anspruch 10 - dadurch aus, daß die Steuer- und/oder Regelele
mente von Druckventilen gebildet sind. Dabei ist es - nach
Anspruch 11 - möglich, die Steuer-und/oder Regelelemente
durch Druckbegrenzungsventile zu bilden. Nach Anspruch 12
können aber als Steuer- und/oder Regelelemente auch Druckre
gelventile benutzt werden.
Es erweist sich vielfach - nach Anspruch 13 - auch als zweck
mäßig, mehrere parallelgeschaltete Druckventile zu benutzen,
die unabhängig voneinander einstellbar und ansteuerbar sind,
dabei aber mit dem gleichen Formhohlraum in Verbindung ste
hen.
Mehrere Gruppen parallelgeschalteter Druckventile können
- nach Anspruch 14 - auch so vorgesehen werden, daß die Mög
lichkeit besteht, einen einzigen Medien-Druckspeicher mit
mehreren verschiedenen Spritzformen und/oder Spritzgießma
schinen zusammenarbeiten zu lassen.
Auch die Merkmale der Ansprüche 15 bis 17 können sich im
Rahmen der Erfindung als wichtig erweisen.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden nachfol
gend an in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 in schematisch vereinfachter Darstellung
eine Steuerungs- und Regelvorrichtung für
den Druck eines in den Formhohlraum einer
mit dem Spritzkopf einer Spritzgießmaschi
ne in Verbindung stehenden Spritzform zur
Herstellung von Formteilen aus thermopla
stischen Kunststoffen,
Fig. 2 ebenfalls in schematisch vereinfachter
Darstellung eine Steuerungs- und Regelvor
richtung für den Druck eines strömungsfä
higen Mediums im Formhohlraum einer
Spritzform, die zusätzlich mit einer Men
gen-Dosiervorrichtung für das strömungs
fähige Medium ausgestattet ist,
Fig. 3 in einer der Fig. 1 ähnlichen Darstellung
eine Steuerungs- und Regelvorrichtung,
welche für die gleichzeitige Zusammenar
beit mit mehreren Spritzgießmaschinen
ausgelegt ist,
Fig. 4 eine der Fig. 3 entsprechende Steuerungs-
und Regelvorrichtung, jedoch in einer
etwas abgewandelten Ausführung, die
Fig. 5.1-5.6 jeweils im Längsschnitt verschiedene Funk
tionsstellungen des Spritzkopfes einer
Spritzgießmaschine, mit dessen Hilfe eine
Spritzform mit einer Kunststoffkomponente
und einem strömungsfähigen Druck-Medium
beschickbar ist, und die
Fig. 6.1-6.5 verschiedene Funktionsstellungen des
Spritzkopfes einer Spritzgießmaschine, mit
dessen Hilfe eine Spritzform mit zwei
Kunststoffkomponenten und einem Druckmedi
um beaufschlagbar ist.
In Fig. 1 der Zeichnung ist der Schneckenextruder 1 einer
Spritzgießmaschine gezeigt, dessen Gehäuse an seinem vorderen
Ende den Spritzkopf 2 trägt, mit dem ein Spritzwerkzeug zur
Herstellung von Kunststoff-Formteilen verbindbar ist.
Der mit Hilfe des Schneckenextruders 1 plastifizierte Kunst
stoff wird durch den Spritzkopf 2 in jeweils zur Ausbildung
der Formteile ausreichenden Mengen in die Spritzform ge
drückt. Dabei ist es oft erwünscht oder sogar Bedingung, daß
die Formteile aus thermoplastischem Kunststoff als Hohlkörper
gefertigt werden, indem nämlich die thermoplastische Kunst
stoffmasse gleichmäßig über die Oberfläche des Formhohlraums
verteilt und dann in diesem abgekühlt wird. Durch Öffnen der
Spritzform wird dann das abgekühlte Formteil freigelegt und
kann anschließend entnommen werden.
Damit nach dem Einbringen der thermoplastischen Kunststoff
masse in die Spritzform deren gleichmäßige Verteilung über
die Oberfläche des Formhohlraumes herbeigeführt wird, ist es
notwendig in den Formhohlraum der Spritzform zusätzlich ein
strömungsfähiges Medium in solcher Menge und unter solchem
Druck einzuführen, daß der vollständige Ablauf des Füllvor
gangs der Form gewährleistet ist. Als strömungsfähiges Medium
wird vorzugsweise Druckgas, bspw. Luft, Kohlensäure oder auch
Stickstoff eingesetzt. Dabei ist es möglich, dieses strö
mungsfähige Medium in unmittelbarem Anschluß an das Einsprit
zen der thermoplastischen Kunststoffmasse in den Formhohlraum
einzuführen. Vorzugsweise wird jedoch so vorgegangen, daß
sich die Endphase des Einspritzens der Kunststoffmasse und
die Anfangsphase für das Einführen des strömungsfähigen Medi
ums noch zeitweilig überlappen. Auf diese Art und Weise wird
erreicht, daß sich die Fließfront-Geschwindigkeit der thermo
plastischen Kunststoffmasse nicht verändert und diese damit
einwandfrei und gleichmäßig zur Oberfläche des Formhohlraums
in der Spritzform transportiert wird.
Wie in Fig. 1 angedeutet ist, findet die Zufuhr des unter
Druck stehenden bzw. unter Druck zu setzenden, strömungsfähi
gen Mediums, insbesondere eines Gases, durch eine Leitung 3
in den Spritzkopf 2 statt. In dieser Leitung 3 befindet sich
dabei vorzugsweise ein Sperrventil 4, welches eine Rückströ
mung des strömungsfähigen Mediums, vornehmlich des Gases, aus
dem Spritzkopf 2 verhindert.
Ein Verdichter 5 fördert das Gas in einen Druckspeicher 6,
und zwar in der Weise, daß dieser Druckspeicher 6 immer unter
einem vorgegebenen Mindestdruck gehalten wird.
Anstelle eines von einem Verdichter 5 her versorgten Druck
speichers 6 kann natürlich ohne weiteres auch eine Druckfla
sche zum Einsatz gelangen.
Vom Druckspeicher 6 oder einer an dessen Stelle tretenden
Druckflasche wird das Gas unter einem vorgegebenen Mindest
druck in eine Leitung 7 eingespeist, die bedarfsweise mit der
zum Spritzkopf 2 führenden Leitung 3 verbunden oder von die
ser getrennt werden kann.
Nach Fig. 1 der Zeichnung kann dabei die Leitung 7 wahlweise
über einen von drei verschiedenen Strömungswegen 8 a, 8 b und
8 c mit der Leitung 3 in Verbindung gebracht werden. In jeden
dieser drei Strömungswege 8 a bis 8 c ist zu diesem Zweck ein
Zwei-Wegeventil 9 a, 9 b, 9 c eingeschaltet und hinter jedem
dieser Zwei-Wegeventile 9 a bis 9 c ist in den Strömungsweg 8 a
bis 8 c zusätzlich noch ein einstellbares Ventil 10 a, 10 b, 10 c
eingebaut.
Jedes Druckventil 10 a bis 10 c kann dabei als Druckbegren
zungsventil oder als Druckregelventil ausgebildet sein. Dabei
ist es zweckmäßig jedes einzelne Druckventil 10 a bis 10 c
selektiv einstellbar auszubilden und an ihnen die Einstellung
unterschiedlicher Druckniveaus vorzunehmen. Diese Einstellung
läßt sich dabei nicht nur als Direktverstellung, sondern auch
als Fernverstellung vornehmen.
Im Falle der Benutzung einer Fernverstellung kann der in Fig.
1 dargestellte Schaltungsaufbau gegebenenfalls auch wesent
lich vereinfacht werden, sofern dort als Druckventil ein
verstellbares Druckregelventil zum Einsatz gelangt. In einem
solchen Falle kommt man nämlich mit nur einem einzigen Zwei-
Wegeventil und ebenfalls nur einem einzigen Druckregelventil
aus.
Nach Fig. 1 der Zeichnung kann das vom Druckspeicher 6 oder
der diesem entsprechenden Druckflasche kommende Druckgas dem
Spritzkopf 2 des Schneckenextruders und damit auch der an
diesen angeschlossenen Spritzform mit drei verschiedenen
Druckstufen zugeführt werden, deren jede durch ein eigenes
Druckventil 10 a, 10 b, 10 c bestimmt ist.
Nach Fig. 1 ist bspw. das Zwei-Wegeventil 9 a geöffnet, wäh
rend die beiden Zwei-Wegeventile 9 b und 9 c jeweils geschlos
sen sind. Das Druckgas gelangt damit über den Strömungsweg 8 a
und das Druckventil 10 a zur Leitung 3 und tritt durch Öffnen
des Sperrventils 4 in den Spritzkopf 2 mit einem Druck ein,
welcher durch die Einstellung des Druckventils 10 bestimmt
ist.
Zweckmäßigerweise ist die Fernbetätigung für die Zwei-Wege
ventile 9 a, 9 b und 9 c so ausgelegt, daß sich immer nur eines
derselben in Öffnungsstellung befinden kann, während jeweils
die beiden anderen in ihrer Sperrstellung blockiert sind. Im
Falle der Fig. 1 befinden sich demnach die beiden Zwei-Wege
ventile 9 b und 9 c in ihrer Sperrstellung. Soll eines der
beiden in Sperrstellung befindlichen Zwei-Wegeventile geöff
net werden, muß zuvor auch das bisher in seiner Öffnungsstel
lung befindliche Zwei-Wegeventil - hier also das Zwei-Wege
ventil 9 a - in die Sperrstellung gebracht werden.
Es sei unterstellt, daß das Druckventil 10 a auf das niedrig
ste vorkommende Druckniveau eingestellt, das Druckventil 10 b
die Einstellung für das höchste vorkommende Druckniveau hat
und das Druckventil 10 c dem mittleren Druckniveau zugeordnet
ist.
Wird dabei weiterhin angenommen, daß die Zwei-Wegeventile 9 a,
9 b und 9 c jeweils nacheinander aus ihrer Geschlossenstellung
in ihre Offenstellung und wieder in ihre Geschlossenstellung
gebracht werden, während mit dem Schneckenextruder 1 bzw.
dessen Spritzkopf 2 ein Spritzvorgang im (nicht gezeigten)
Spritzwerkzeug stattfindet, dann ergibt sich folgende Wir
kungsweise:
Die vom Schneckenextruder 1 durch den Spritzkopf 2 in die
Spritzform eingebrachte Dosiermenge der thermoplastischen
Kunststoffmasse wird durch Öffnen des Zwei-Wegeventiles 9 a
zunächst mit dem Gas auf dem niedrigsten vorkommenden Druck
niveau beaufschlagt und mit dessen Hilfe gleichmäßig über die
Oberfläche des Formhohlraums in der Spritzform verteilt. Wird
dann das Zwei-Wegeventil 9 a aus der Öffnungsstellung in die
Schließstellung gebracht, dann wird über das Sperrventil 4
der im Formhohlraum anstehende Gasdruck aufrechterhalten.
Wird nunmehr das Zwei-Wegeventil 9 b aus seiner Schließstel
lung in die Öffnungsstellung bewegt, dann kommt das Druckgas
über das am Druckventil 10 b eingestellte höchste Druckniveau
zur Wirkung. Es öffnet dabei das Sperrventil 4 und beauf
schlagt den Formhohlraum in der Spritzform. Nunmehr kann das
Zwei-Wegeventil 9 b aus seiner Öffnungsstellung wieder in
seine Schließstellung zurückbewegt werden, wobei über das
Sperrventil das über das Druckventil 10 b vorgegebene Druck
niveau innerhalb des Formhohlraums aufrechterhalten wird.
Näch einer gewissen Verweilzeit des höchsten Druckniveaus
wird ein normalerweise in Schließstellung befindliches Zwei-
Wegeventil 11 kurzzeitig in die Öffnungsstellung bewegt, so
daß das höchste Niveau des im Formhohlraum und im Spritzkopf
2 anstehenden Gasdrucks in die Atmosphäre abgebaut wird.
Nunmehr kann durch Öffnen des Zwei-Wegeventils 9 c über das
Druckventil 10 c dem Spritzkopf 2 und damit dem Formhohlraum
das Gas mit mittlerem Druckniveau aufgeschaltet werden. Da
auch in diesem Falle das Sperrventil 4 wieder zur Wirkung
kommt, kann das Zwei-Wegeventil 9 c aus seiner Offenstellung
wieder in die Absperrstellung zurückbewegt werden.
Zur Entlastung des einen Hohlkörper bildenden Formteils vom
Gasdruck braucht nunmehr zu einem vorgewählten Zeitpunkt nur
noch das Zwei-Wegeventil 11 nochmals aus seiner Absperrstel
lung kurzzeitig in seine Offenstellung bewegt zu werden.
Die Bewegungssteuerung für die Zwei-Wegeventile 9 a, 9 b, 9 c
kann zeitabhängig nacheinander erfolgen, wobei jeder Zeitzyk
lus mit dem Einspritzen einer vorgegebenen Menge der thermo
plastischen Kunststoffmasse durch den Spritzkopf 2 in die
Spritzform beginnt und so vorgewählt ist, daß er wiederum
kurz vor dem Öffnen der Spritzform endet.
Auch die Bewegungssteuerung des Zwei-Wegeventils 11 kann
zeitabhängig erfolgen.
Insbesondere im Zusammenhang mit dem Zwei-Wegeventil 11 wäre
aber auch eine temperaturabhängige Steuerung denkbar, derge
stalt, daß dieses kurzzeitig aus seiner Schließstellung in
seine Öffnungsstellung gelangt, wenn nach vorhergehendem
Öffnen des Zwei-Wegeventils 9 b das in der Spritzform befind
liche Formteil eine bestimmte Temperatur erreicht bzw. unter
schreitet.
Wird - abweichend von Fig. 1 - nur mit einem der Zwei-Wege
ventile 9 a, 9 b, 9 c sowie auch nur mit einem diesem nachge
schalteten Druckventil 10 a, 10 b, 10 c gearbeitet, dann muß,
wie bereits erwähnt, das betreffende Druckventil als ver
stellbares Druckregelventil ausgeführt sein, um mit seiner
Hilfe, entweder durch Direktbetätigung oder durch Fernbetäti
gung, das Druckniveau des Gases im Spritzkopf 2 bzw. in der
daran angeschlossenen Spritzform regulieren zu können.
Während der Regelvorgang am jeweiligen Druckventil 10 a bzw.
10 b bzw. 10 c stattfindet, kann das zugehörige Zwei-Wegeventil
9 a bzw. 9 b bzw. 9 c ständig in seiner Offenstellung verblei
ben. Wenn jedoch das Druckniveau des betreffenden Druckven
tils von einem vorhergehenden, höheren Wert heruntergeregelt
und zugleich auch das Zwei-Wegeventil 11 geöffnet wird, soll
te das dem Druckventil vorgeordnete Zwei-Wegeventil zur Ver
meidung unnötigen Gasverlustes seine Schließstellung einneh
men, weil dann nämlich das Sperrventil 4 unwirksam ist.
Mit Hilfe der vorstehend anhand Fig. 1 beschriebenen Systeme
läßt sich der Druck des strömungsfähigen Mediums, und zwar
insbesondere eines Gases, innerhalb der Spritzform bzw. auf
die über die Oberfläche des Formhohlraums derselben verteilte
Kunststoffmasse bis zu deren Abkühlung zumindest zeitweilig
variieren. Hieraus ergibt sich der Vorteil, daß Werkstoff
struktur und -dichte der Wandungen des als Hohlkörper geform
ten Spritzteils optimiert werden können und damit dessen
Gebrauchswert erhöhen. Da sich der Mediendruck nicht nur in
Abhängigkeit von unterschiedlichen Kunststoffmaterialien,
sondern auch im Hinblick auf unterschiedliche Verarbeitungs
temperaturen desselben variieren läßt, kann die Qualität der
Kunststoff-Formteile in weiten Grenzen beeinflußt werden.
Das in Fig. 2 der Zeichnung dargestellte Regelungs- und Steu
ersystem stimmt in Aufbau und Wirkungsweise mit demjenigen
nach Fig. 1 weitgehend überein.
Beim System nach Fig. 2 ist jedoch zusätzlich noch eine Do
sierkolben-Einrichtung 12 sowie ein dieser nachgeschaltetes
Zwei-Wegeventil 13 in Benutzung genommen.
Die Dosierkolben-Einrichtung 12 und das Zwei-Wegeventil 13
sind dabei in der Leitung 3 zum Spritzkopf 2 hin hintereinan
dergeschaltet vorgesehen.
Die Dosierkolben-Einrichtung 12 weist einerseits einen Do
sierzylinder 14 mit einem darin axial verschiebbaren Dosier
kolben 15 auf und ist andererseits mit einem Betätigungszy
linder 16 und einem darin axial beweglichen Verstellkolben 17
ausgestattet. Der Betätigungszylinder 16 und der Verstellkol
ben 17 haben dabei einen um ein Mehrfaches größeren Quer
schnitt als der Dosierzylinder 14 und der Dosierkolben 15.
Betätigungszylinder 16 und Verstellkolben 17 sind doppelt
wirkend ausgelegt, d.h., der Verstellkolben 17 kann im Betä
tigungszylinder 16 zwecks Verstellung in beiden Richtungen
mit Druckmittel beaufschlagt werden.
Die vom Dosierkolben 15 abgewendete Seite des Betätigungszy
linders 16 steht durch einen Axialkanal 18 des Verstellkol
bens 17 und des Dosierkolbens 15 mit dem Dosierzylinder 14 in
Verbindung. Dabei ist dem Axialkanal 18 im Dosierkolben 15
ein Sperrventil 19 zugeordnet, welches den Axialkanal 18
selbsttätig gegen einen Medienrückfluß aus dem Dosierzylinder
14 absperrt.
Der dem Dosierzylinder 14 abgewendete Zylinderraum des Betä
tigungszylinders 16 kann über jedes der drei Zwei-Wegeventile
9 a, 9 b, 9 c und jedes der drei Druckventile 10 a, 10 b, 10 c
sowie über jedes der sich öffnenden Sperrventile 4 a, 4 b, 4 c
aus dem Druckspeicher 6 über die Leitung 7 mit Druckgas be
aufschlagt werden, wobei dessen Druckniveau durch das jeweils
wirksame der Druckventile 10 a, 10 b, 10 c bestimmt wird.
Auch der dem Dosierzylinder 14 näher liegende Zylinderraum
des Betätigungszylinders 16 kann zeitweilig durch ein Zwei-
Wegeventil 20 mit dem Druckmedium beaufschlagt werden, um die
axiale Grundstellung des Verstellkolbens 17 und damit auch
die Volumensgröße des Dosierzylinders 14 mit jeweils wirksa
men Druckniveau voreinzustellen.
Bei Beaufschlagung des vom Dosierzylinder 14 abgewendeten
Zylinderraums im Betätigungszylinder 16 gelangt das Druckgas
durch den Axialkanal 18 bei geöffnetem Sperrventil 19 in den
Dosierzylinder 14 und füllt diesen auf, sofern das Zwei-Wege
ventil 13 die aus Fig. 2 ersichtliche Geschlossenstellung
einnimmt.
Nach dem Schließen des Sperrventils 19 enthält dann der Do
sierzylinder 14 eine durch die vorgegebene Axialstellung des
Dosierkolbens 15 bestimmte Gasmengen. Solange dabei der Ver
stellkolben 17 im Betätigungszylinder 16 gegen Verschieben
blockiert ist, also unter übereinstimmendem Gasdruck steht,
herrscht dabei auch im Dosierzylinder 14 der entsprechende
Gasdruck. Wird nun nur das Zwei-Wegeventil 13 aus der Ge
schlossenstellung nach Fig. 2 in die Offenstellung bewegt,
dann überströmt die im Dosierzylinder 14 enthaltene Gasmenge
unter Schaffung eines entsprechenden Druckaufbaus durch den
Spritzkopf in den Formhohlraum der daran anliegenden Spritz
form und bewirkt dort die gleichmäßige Verteilung der thermo
plastischen Kunststoffmasse an der Oberfläche des Formhohl
raums. Durch die dabei auftretende Druckentspannung im Do
sierzylinder 14 gibt das Sperrventil 19 den Axialkanal 18
unter der Einwirkung des anstehenden Gasdruckes frei, so daß
der Dosierzylinder 14 wieder bis zu dem vorgegebenen Druck
niveau mit Gas aufgefüllt wird. Bringt man nunmehr das Zwei-
Wegeventil 20 aus der Schaltstellung nach Fig. 2 in die ande
re Schaltstellung, dann wird der dem Dosierzylinder 14 zu
nächst liegende Zylinderraum des Betätigungszylinders 16
entlüftet und der im anderen Zylinderraum des Betätigungszy
linders auf den Verstellkolben 17 wirkende Gasdruck kommt
dann voll zur Wirkung. Entsprechend dem Verhältnis der Fläche
des Verstellkolbens 17 und der Fläche des Dosierkolbens 15
tritt nunmehr unter Verschiebung des Verstellkolbens 17 und
des Dosierkolbens 15 eine Druckerhöhung des Gases innerhalb
des Dosierzylinders 14 ein, die sich durch den Spritzkopf 2
bis in den Formhohlraum der Spritzform fortpflanzt und dort
auf die thermoplastische Kunststoffmasse einwirkt.
Das über die Dosierkolben-Einrichtung 12 erhöhte Druckniveau
kann mit Hilfe der Zwei-Wegeventile 9 a, 9 b, 9 c und der Druck
ventile 10 a, 10 b, 10 c dreifach variiert werden, sofern die
Druckventile 10 a, 10 b, 10 c jeweils unterschiedlich einge
stellt sind.
Abweichend von der Darstellung in Fig. 2 ist es auch dort
möglich, mit nur einem der Zwei-Wegeventile 9 a, 9 b, 9 c und
nur einem zugeordneten Druckventil 10 a, 10 b, 10 c zu arbeiten,
sofern das letztere als ein fernverstellbares Druckregelven
til ausgelegt ist.
In Fig. 3 der Zeichnung ist ein Steuerungs- und Regelsystem
gezeigt, welches von demjenigen nach Fig. 1 im Grunde genom
men nur insofern abweicht, als es für das gleichzeitige Zu
sammenwirken mit mehreren, nämlich bspw. drei Schneckenex
truder 1 a, 1 b, 1 c bzw. den zugehörigen Spritzköpfen 2 a, 2 b,
2 c ausgelegt ist. Der Zwei-Wegeschieber 9 a und das Druckven
til 10 a arbeiten hier nur mit dem Schneckenextruder 1 a und
seinem Spritzkopf 2 a zusammen. In entsprechender Weise sind
das Zwei-Wegeventil 9 b und das Druckventil 10 b nur dem
Schneckenextruder 1 b und seinem Spritzkopf 2 b zugeordnet,
während zum Schneckenextruder 1 c nur das Zwei-Wegeventil 9 c
und das Druckventil 10 c gehören.
Die Druckventile 10 a bis 10 c sollen in diesem Falle als
fernbetätigbare Druckregelventile ausgelegt sein, damit die
Möglichkeit gegeben ist, mit ihrer Hilfe das Druckniveau des
in die Spritzköpfe 2 a, 2 b, 2 c bzw. den Formhohlraum der daran
anliegenden Spritzformen eingeleiteten Druckgases zweckent
sprechend zu variieren.
Besonderer Vorteil der druckkontrollierten Medienzufuhr ist
es, daß aus einer Druckversorgung 5/6 ohne weiteres mehrere
Spritzgießmaschinen beaufschlagt werden können, wobei jeder
Spritzgießmaschine auch nur ein Druckventil zugeordnet zu
werden braucht, das auf den hier jeweils erforderlichen
Druckwert einstellbar ist.
Damit eine Druckentlastung der Spritzköpfe 2 a, 2 b, 2 c bzw.
der daran anliegenden Spritzformen möglich ist, wird nach
Fig. 3 jedem Schneckenextruder 1 ein eigenes Zwei-Wegeventil
11 a, 11 b, 11 c zugeordnet, dessen Arbeitsweise dem Zwei-Wege
ventil 11 nach Fig. 1 entspricht.
In Fig. 4 ist andeutungsweise dargestellt, daß das Entlüften
der Spritzköpfe 2 bzw. 2 a bis 2 c und der Formhohlräume der
daran angeschlossenen Spritzwerkzeuge auch ermöglicht werden
kann, ohne daß die Zwei-Wegeschieber 11 bzw. 11 a bis 11 c
erforderlich sind. Fig. 4 zeigt nämlich, daß es in diesem
Falle nur nötig wäre, die Zwei-Wegeventile 9 a, 9 b, 9 c jeweils
durch 3/2 Wegeventile zu ersetzen, die eine zusätzliche Ent
lüftungsstellung schalten können. Bei allen in den Fig. 1 bis
4 der Zeichnung dargestellten und vorstehend beschriebenen
Steuerungs- und Regelsystemen ist der Vorteil gegeben, daß
der Druck des strömungsfähigen Mediums, und zwar insbesondere
eines Gases, nach einem für das jeweilige Formteil und/oder
Kunststoffmaterial vorgegebenen Profil geregelt und/oder
gesteuert werden kann.
Die Beeinflussung der verschiedenen Steuer- und/oder Regel
glieder läßt sich dabei bedarfsabhängig bewirken. Neben einer
zeitabhängigen Beeinflussung ist daher auch eine wegabhängige
Beeinflussung und gegebenenfalls sogar auch eine temperatur
abhängige Beeinflussung möglich. Denkbar wäre es sogar, alle
drei Beeinflussungsarten miteinander zu kombinieren oder
gegebenenfalls auch eine Programmsteuerung vorzusehen.
Während dann, wenn die Druckventile als voreinstellbare
Druckbegrenzungsventile ausgelegt sind der Gasdruck im Zusam
menwirken mit dem Öffnen und Schließen der vorgeordneten
Zwei-Wegeventile plötzlich bzw. abrupt geändert werden kann,
ist es bei Auslegung der Druckventile als Druckregelventile
ohne weiteres möglich, den Gasdruck allmählich an- und ab
schwellend zu regeln und/oder zu steuern.
Bei den auf die vorstehend beschriebene Art und Weise herge
stellten Kunststoff-Formteile ist jeweils der Angußbereich
mit einer vom Hohlraum nach außen führenden Öffnung versehen,
die durch den Ein- und Austritt des Druckgases bedingt ist.
Diese Öffnung des als Hohlkörper ausgeführten Formteils kann
vor dem Entformen desselben auf bestimmte Art und Weise ver
schlossen werden, wenn die Zufuhr und Ableitung des Druckga
ses unter Vermittlung des Spritzkopfes 2 stattfindet.
Wird nämlich unmittelbar nach dem Entlüften des Formteils die
Düse des Spritzkopfes nochmals geöffnet und eine genau be
stimmte Menge von thermoplastischem Kunststoff ausgetrieben,
dann tritt hierdurch zwangsläufig eine Versiegelung der vor
handenen Öffnung ein.
Die Abgabe der zusätzlichen Menge des thermoplastischen
Kunststoffs kann auf verschiedene Art und Weise erfolgen. So
ist es bspw. möglich, beim Einspritzen des thermoplastischen
Kunststoffs in die Spritzform den Schneckenkolben nicht völ
lig bis gegen den vorderen Anschlag zu fahren und dadurch
eine geringe plastifizierte Kunststoffmenge für den Nach
spritzvorgang zurückzuhalten. Möglich ist es aber auch, wäh
rend der Einwirkzeit des Gases auf den Hohlraum des Spritz
teils eine geringe Kunststoffmenge nachzuplastifizieren und
diese noch nachträglich in die Öffnung zu spritzen. Schließ
lich wäre es aber auch denkbar, durch die Rotation der Extru
derschnecke nachträglich eine bestimmte Menge von plastifi
ziertem Kunststoff in die verbliebene Öffnung zu introdieren.
Durch die Versiegelung der Öffnung wird in jedem Falle ein
flüssigkeitsdichter Verschluß des Formteil-Hohlraums bewirkt.
Nach der vorstehend beschriebenen Verfahrensart können nicht
nur Hohlkörper-Formteile durch Spritzgießen aus thermoplasti
schen Kunststoffen hergestellt werden, die aus einer Kunst
stoff-Komponente bestehen, sondern vielmehr auch solche, zu
deren Herstellung zwei oder gegebenenfalls mehr Kunststoff-
Komponenten zum Einsatz gelangen müssen.
Für das Spritzgießen von Hohlkörper-Formteilen, bei denen nur
eine Kunststoff-Komponente in den Formhohlraum des Spritz
werkzeugs eingebracht und dann der Druckeinwirkung eines
strömungsfähigen Mediums, insbesondere eines Gases, ausge
setzt wird, ist besonders ein Spritzkopf derjenigen Bauart
geeignet, wie sie in der Patentanmeldung P 36 32 185.0 be
schrieben wird. Hingegen läßt sich ein Spritzkopf nach Pa
tentanmeldung P 36 32 928.2 dann in besonders vorteilhafter
Weise zum Einsatz bringen, wenn ein Spritzgießen von Hohlkör
per-Formteilen aus zwei Kunststoff-Komponenten ansteht, die
während des Spritzvorgangs der Druckeinwirkung eines strö
mungsfähigen Mediums, insbesondere eines Gases ausgesetzt
werden sollen.
Während die erstgenannte Bauart eines Spritzkopfes in den
Fig. 5.1 bis 5.6 der Zeichnung dargestellt ist, wird die
zweite Bauart in den Fig. 6.1 bis 6.5 der Zeichnung wiederge
geben.
Die Fig. 5.1 bis 5.6 zeigen jeweils im Längsschnitt den we
sentlichen Bereich eines Spritzkopfs 101 in verschiedenen
Funktionsstellungen. Er liegt über sein Düsenmundstück 102 an
der Angußbuchse 103 einer - weiter nicht gezeigten -Spritz
form an.
Vom Düsenmundstück 102 aus erstreckt sich koaxial durch das
Gehäuse 104 des Spritzkopfes 101 ein Hauptkanal 105, der eine
Schließnadel 106 aufnimmt. Diese Schließnadel 106 hat dabei
einen nach hinten durch den Spritzkopf 101 geführten Schaft
107, an dem ein - nicht gezeigter - Verschiebeantrieb an
greift, der bspw. durch Druckmittel, insbesondere hydrau
lisch, betätigt werden kann.
Das Ende der Schließnadel 106 ist mit einem Dichtkonus 108
ausgestattet, welcher mit einem entsprechend angepaßten
Dichtkonus 109 im Düsenmundstück 102 in der vorgeschobenen
Abdichtstellung der Schließnadel 106 zusammenwirkt, wie das
die Fig. 5.1, 5.2, 5.5 und 5.6 deutlich erkennen lassen.
Mit einem größeren Abstand von dem eine Austrittsöffnung 110
enthaltenden Düsenmundstück 102 mündet unter einem vorgegebe
nen Winkel - bspw. von 30 bis 40° - ein Zuführkanal 111 in
den Hauptkanal 105 des Gehäuses 104 ein.
Mit geringem Abstand vom Düsenmundstück 102 mündet in den
Hauptkanal 105 des Gehäuses 104 am Spritzkopf 101 ein weiter
er Zuführkanal 112, ebenfalls unter einem vorgegebenen Winkel
- bspw. zwischen 30 und 40° -.
Die Mündungen 113 und 114 der beiden Zuführkanäle 111 und 112
in den Hauptkanal 105 befinden sich vorzugsweise an sich
gegenüberliegenden Umfangsbereichen des Hauptkanals 105 und
sind dabei gegeneinander um den Abstand 115 axial versetzt
vorgesehen, welcher vorzugsweise etwa doppelt so groß bemes
sen ist, wie die axiale Ausdehnung der beiden Mündungsöffnun
gen 113 und 114 der Zuführkanäle 111 und 112.
Das Ausmaß 116 der größstmöglichen Axialverschiebung für die
Schließnadel 106 ist mindestens so groß gewählt, daß der
Querschnitt der Mündungsöffnung 114 des Zuführkanals 112 in
den Hauptkanal 105 einerseits vollständig geschlossen werden
kann - Fig. 5.1, 5.2 und 5.5, 5.6 -, während er sich anderer
seits aber auch nahezu vollständig freigeben läßt - Fig. 5.3
und 5.4 -.
Koaxial zur Längsachse ist in die Schließnadel 106 ein Ver
bindungskanal 117 eingearbeitet, wobei sich dessen Mündungs
öffnung 118 am freien Ende der Schließnadel 106 in Achs
fluchtlage mit der Ausspritzöffnung 110 des Düsenmundstücks
102 befindet. Das andere Ende des Verbindungskanals 117 ist
unter einem vorgegebenen Neigungswinkel - von bspw. 30 bis
40° - radial zum Umfang der Schließnadel 106 geführt und
bildet dort eine Umfangsöffnung 119, deren axiale Ausdehnung
120 größer bemessen ist als die axiale Ausdehnung der Aus
trittsöffnung 113 am zugehörigen Zuführkanal 111. Bewährt hat
es sich, wenn die axiale Ausdehnung 120 der radialen Umfangs
öffnung 119 etwa doppelt so groß bemessen wird wie die axiale
Ausdehnung der Austrittsöffnung 113 des Zuführkanals 111.
Hierdurch kann sichergestellt werden, daß die Strömungsver
bindung zwischen dem Zuführkanal 111 und dem Verbindungskanal
117 auch bei einer Axialverschiebung der Schließnadel 106
aufrechterhalten werden kann, wie das der Vergleich zwischen
den Fig. 5.2 und 5.4 der Zeichnung deutlich macht.
Damit sich aber die Strömungsverbindung des Zuführkanals 111
zum Verbindungskanal 117 jederzeit auch unterbrechen läßt,
ist die Schließnadel 106 nicht nur axial verschiebbar, son
dern auch winkelverdrehbar im Gehäuse 104 bzw. im Hauptkanal
105 des Spritzkopfes 101 untergebracht. Das Ausmaß der Ver
drehbarkeit der Schließnadel 106 kann dabei winkelbegrenzt
werden, und zwar so, daß einerseits die radiale Umfangsöff
nung 119 des Verbindungskanals 117 von der Austrittsöffnung
113 des Verbindungskanals 111 abgetrennt ist - Fig. 5.1, 5.3
und 5.6 -, während sie andererseits hiermit in Verbindung
steht - Fig. 5.2, 5.4 und 5.5 -.
Ein Verdrehwinkel von bspw. 90° dürfte in den meisten Fällen
ausreichen, um die Strömungsverbindung des Zuführkanals 111
mit dem Verbindungskanal 117 herbeizuführen und zu unterbre
chen.
Im einfachsten Falle werden Axialverschiebung und Winkeldre
hung der Schließnadel 106 unabhängig voneinander über ge
trennte Antriebe herbeigeführt und gesteuert. Hierbei wäre es
dann bedarfsweise möglich, Translations- und Rotationsbewe
gung der Schließnadel 106 wahlweise gleichzeitig oder zuein
ander zeitversetzt auszuführen.
Allerdings besteht auch ohne weiteres die Möglichkeit, die
Translations- und Rotationsbewegung der Schließnadel 106
miteinander zu koppeln und dadurch in vorgegebenen Abhängig
keitsverhältnissen auszusteuern. Hierzu können ohne weiteres
Kurven- bzw. Kulissentriebe eingesetzt werden, die sich dann
auf unterschiedliche Bedarfsfälle abstimmen lassen.
Denkbar wäre es allerdings auch, die Schließnadel 106 ledig
lich axial verschiebbar im Gehäuse 104 des Spritzkopfes 101
vorzusehen und sie mit einer Hülse zu umgeben, die winkelver
drehbar, jedoch axial unverschiebbar im Gehäuse 104 des
Spritzkopfes 101 gehalten wird. In diese Hülse wäre dabei
dann die radiale Umfangsöffnung 119 mit der axialen Ausdeh
nung 120 eingearbeitet, welche je nach ihrer Winkeldrehlage
die Strömungsverbindung zwischen dem Zuführkanal 111 und dem
Verbindungskanal 117 herstellt oder unterbricht.
Bei dem aus der Zeichnung ersichtlichen Spritzkopf 101 dient
der Zuführkanal 111 im Gehäuse 104 zusammen mit dem Verbin
dungskanal 117 in der Schließnadel 106 zur Zuführung des
strömungsfähigen Mediums, insbesondere des Druckgases, wäh
rend durch den Zuführkanal 112 die Kunststoffschmelze an den
Hauptkanal 105 herangeführt wird.
Bei der aus Fig. 5.1 ersichtlichen Betätigungsstellung des
Spritzkopfes 101, nämlich in der geschlossenen Grundstellung
der Schließnadel 106 gelangt der Schmelzestrom durch den
Zuführkanal 112 lediglich bis an den Umfang der Schließnadel
106 heran. Er kann daher weder in den Hauptkanal 105 noch in
das Düsenmundstück 102 gelangen.
Bei der aus Fig. 5.2 ersichtlichen Bedienstellung befindet
sich die Schließnadel 106 zwar noch in ihrer vorgeschobenen
Schließstellung, sie wurde jedoch in Umfangsrichtung so ge
dreht, daß die Austrittsöffnung 113 des Zuführkanals 111 über
die radiale Umfangsöffnung 119 mit dem Verbindungskanal 117
in der Schließnadel 106 korrespondiert. Das im Zuführkanal
111 anstehende strömungsfähige Medium, insbesondere ein
Druckgas, kann daher durch den Verbindungskanal 117 und die
Ausspritzöffnung 110 des Düsenmundstücks 102 in die Spritz
form gelangen.
In der Stellung nach Fig. 5.3 wird die Austrittsöffnung 114
des Zuführkanals 112 in den Hauptkanal 105 freigegeben und
zugleich die Mündungsöffnung 118 des Verbindungskanals 117
von der Ausspritzöffnung 110 des Düsenmundstücks 102 weg in
den Hauptkanal 105 zurückgezogen. In dieser Stellung ist eine
gleichzeitige Zufuhr thermoplastischer Kunststoffmasse und
des strömungsfähigen Mediums durch den Hauptkanal 105 in die
Anspritzöffnung 110 des Düsenmundstücks 102 möglich.
Wird die Schließnadel 106 in ihrer aus Fig. 5.3 ersichtlichen
Axialstellung um ihre Längsachse in die Grundstellung zurück
gedreht, so daß die Austrittsöffnung 113 des Zuführkanals 111
außer Strömungsverbindung mit der radialen Umfangsöffnung 119
des Verbindungskanals 117 kommt, dann kann die Zufuhr des
strömungsfähigen Mediums, insbesondere des Druckgases, hier
durch unterbrochen werden.
Sobald die gewünschte bzw. erforderliche Menge von Kunst
stoffmasse in die Spritzform gelangt ist, wird die Schließ
nadel 106 aus der Stellung nach Fig. 5.4 sowohl verdreht als
auch axial verschoben, derart, daß sich zunächst wieder ein
Betriebszustand entsprechend der Fig. 5.3 und dann ein sol
cher entsprechend der Fig. 5.5 einstellt. Mit dem strömungs
fähigen Medium, insbesondere dem Druckgas, wird dabei in der
Schaltstellung nach Fig. 5.5 der erforderliche Nachdruck auf
das in der Spritzform befindliche Kunststoff-Formteil ausge
übt, so daß der Formhohlraum seine optimale Füllung und das
Kunststoff-Formteil seine optimale Gestalt erhält.
Wird nun die Schließnadel 106 in die Stellung gemäß Fig. 5.6
gedreht, dann ist zugleich die Funktionsstellung nach Fig.
5.1 wieder erreicht.
Die Schaltstellungen des Spritzkopfes 101 nach den Fig. 5.2
und 5.5 der Zeichnung können nicht nur der Zufuhr des unter
Druck stehenden, strömungsfähigen Mediums in den Formhohlraum
der Spritzform dienen. Vielmehr ist es auch möglich, diese
Stellung der Düsennadel 106 zu nutzen, um den Druckabbau aus
dem Hohlkörper-Formteil vor dem Öffnen der Spritzform zu
bewirken.
Mit dem Spritzkopf nach den Fig. 6.1 bis 6.5 wird bei der
Herstellung von Hohlkörper-Formteilen gearbeitet, die unter
Benutzung zweier verschiedener Kunststoff-Komponenten gefer
tigt werden müssen.
Er ist über sein Düsenmundstück 202 an die Angußbuchse 203
einer ansonsten nicht dargestellten Spritzform anlegbar.
Im Gehäuse 204 des Spritzkopfes 201 ist koaxial zum Düsen
mundstück 202 ein Kanal 205 ausgebildet, in dem unter Bildung
eines Ringspaltes 206 ein rohrförmiger Einsatz 207 begrenzt
axial verschiebbar aufgenommen ist. Innerhalb des rohrförmi
gen Einsatzes 207, und zwar in enger Anpassung an dessen
Innenumfang 208, ist wiederum eine Nadel 209 begrenzt axial
verschiebbar geführt. Sowohl der rohrförmige Einsatz 207 als
auch die Nadel 209 sind mit einem nach hinten durch den
Spritzkopf 201 geführten - nicht gezeigten - Schaft versehen,
an dem jeweils ein Verschiebeantrieb angreift, der bspw.
durch Druckmittel, insbesondere hydraulisch, betätigt werden
kann.
Das vordere Ende des rohrfömrigen Einsatzes 207 ist mit einem
Dichtkonus 210 versehen, der mit einem angepaßten Dichtkonus
211 im Düsenmundstück 202 in der vorgeschobenen Abdichtstel
lung - Fig. 6.1 - des rohrförmigen Einsatzes 207 zusammen
wirkt und dabei den Ringspalt 206 gegen die Austrittsöffnung
212 des Düsenmundstücks 202 absperrt. Durch axiales Zurück
fahren des rohrförmigen Einsatzes 207 mittels seines Ver
schiebeantriebs wird der Dichtkonus 210 vom Dichtkonus 211
abgehoben und damit der Ringspalt 206 mit der Austrittsöff
nung 212 in Verbindung gebracht - Fig. 2 - so daß das in
diesem befindliche, thermoplastische Kunststoffmaterial in
die Spritzform gelangen kann.
Auch die Nadel 209 ist mit einem Dichtkonus 213 versehen,
welcher in der vorgeschobenen Stellung der Nadel 209 an einem
entsprechenden Dichtkonus 214 im rohrfömigen Einsatz 207
anliegt, wodurch dessen Innenumfang 208 durch die zentrale
Durchtrittsöffnung 215 abgesperrt wird.
Nahe dem Dichtkonus 214 liegt am Innenumfang 208 des rohrför
migen Einsatzes 207 die Mündung 216 eines Zuführkanals 217
für ein zweites, thermoplastisches Kunststoffmaterial, wie
das deutlich den Fig. 1 bis 5 entnommen werden kann. Der
Zuführkanal 217 verläuft dabei in Längsrichtung durch die
Wand des rohrförmigen Einsatzes 207 und steht an seinem hin
teren Ende mit einer Spritzeinheit für das betreffende ther
moplastische Kunststoffmaterial in Verbindung. Eine entspre
chende Spritzeinheit für thermoplastisches Kunststoffmaterial
ist natürlich auch an den Ringspalt 206 zwischen dem Gehäuse
204 und dem rohrförmigen Einsatz 207 angeschlossen.
Ein wichtiges Ausbildungsmerkmal besteht noch darin, daß die
Nadel 209 an ihrem freien Ende einen im Durchmesser verrin
gerten Ansatz 218 aufweist, der in vorgeschobener Lage der
Nadel 209 in die Durchtrittsöffnung 215 des rohrförmigen
Einsatzes 207 hineinragt und diesen auf seiner ganzen Länge
ausfüllt.
Besonders zweckmäßig ist es sogar, wenn in der vorgeschobenen
Stellung der Nadel 209 der Ansatz 218 mit seinem vorderen
Ende geringfügig aus der Durchtrittsöffnung 215 vorsteht und
dort mit einer Anfassung versehen ist, die sich als Verlänge
rung an den Dichtkonus 210 des rohrförmigen Einsatzes 207
anschließt und dabei um ein geringes Maß in die Autrittsöff
nung 212 des Düsenmundstücks 202 vorspringt.
Die Nadel 209 weist im freien Ende ihres Ansatzes 218 eine
zentrale Düsenöffnung 220 auf, an die sich nach rückwärts ein
Verbindungskanal 221 anschließt, der wiederum eine radiale
Umfangsöffnung 222 hat.
Der radialen Umfangsöffnung 222 des Verbindungskanals 221 ist
am Innenumfang 208 des rohrförmigen Einsatzes 207 die radiale
Mündung 223 eines längsverlaufenden Verbindungskanals 224
zugeordnet, welcher sich - ebenso wie der Zuführkanal 217
in der Wand des rohrförmigen Einsatzes 207 befindet, und zwar
vorzugsweise in einem zum Zuführkanal 217 diametral gegen
überliegenden Querschnittsbereich. Die radiale Mündung 223
des Verbindungskanals 224 hat dabei einen größeren Abstand
vom Dichtkonus 214 als die radiale Mündung 216 des Zuführka
nals 217.
An dieser Stelle sei erwähnt, daß die Nadel 209 innerhalb des
rohrförmigen Einsatzes 207 nicht nur axial verschiebbar ge
führt, sondern vielmehr auch noch zumindest begrenzt winkel
verdrehbar hierin gelagert ist und zu diesem Zweck mit einem
- nicht gezeigten - Drehantrieb gekuppelt ist, der bspw.
durch Druckmittel, insbesondere hydraulisch, betätigt werden
kann. Auf diese Art und Weise ist es möglich, die radiale
Umfangsöffnung 222 des Verbindungskanals 221 der Nadel 209
wahlweise mit der Mündung 223 des Verbindungskanals 224 im
rohrförmigen Einsatz 207 in und außer Strömungsverbindung zu
bringen.
Während beim Ausführungsbeispiel des Spritzkopfes 201 nach
den Fig. 6.1 bis 6.4 sowie die radiale Umfangsöffnung 222 des
Verbindungskanals 221 als auch die Mündung 223 des Verbin
dungskanals 224 eine Ausgestaltung haben, welche die Her
stellung einer Strömungsverbindung nur in der vollständig
vorgeschobenen Axialstellung der Nadel 209 ermöglicht, ist in
Fig. 6.5 eine Ausgestaltung der radialen Umfangsöffnung 222
zu sehen, die die Herstellung einer solchen Strömungsverbin
dung in jeder möglichen Axialstellung der Nadel 209 relativ
zum rohrförmigen Einsatz 207 zuläßt.
Durch den Verbindungskanal 224 im rohrförmigen Einsatz 207
und den Verbindungskanal 221 in der Nadel 209 kann der zen
tralen Düsenöffnung 220 des Spritzkopfes 201 ein strömungs
fähiges Medium, insbesondere ein Druckgas, zugeführt werden,
sobald die radiale Umfangsöffnung 222 des Verbindungskanals
221 mit der Mündung 223 des Verbindungskanals 224 in Dek
kungslage gebracht wird. In diesem Falle ist dann der Verbin
dungskanal 224 an ein Steuerungs- und Regelsystem angeschlos
sen, wie es in einer der Fig. 1 bis 3 der Zeichnung gezeigt
wird.
Durch die zentrale Düsenöffnung 220 kann das strömungsfähige
Medium, insbesondere Gas, unter relativ hohem Druck in die
Spritzform gebracht werden, nachdem zuvor in diese zunächst
Kunststoffmaterial aus dem Ringspalt 206 und dann Kunststoff
material aus dem rohrförmigen Einsatz 207 eingepreßt worden
ist, wie das die Fig. 6.2 und 6.3 andeutungsweise erkennen
lassen.
Während bei der Bauart eines Spritzkopfes 201 nach den Fig.
6.1 bis 6.4 die zentrale Düsenöffnung 220 in der Nadel 209
eine Medienzufuhr in das Spritzwerkzeug nur zuläßt, wenn
zugleich die vom rohrförmigen Einsatz 207 umschlossene, inne
re Düse zuvor in Schließlage gebracht worden ist - Fig. 6.4 -,
zeigt Fig. 6.5 eine Ausbildungsvariante, bei der die radiale
Umfangsöffnung 222 des Verbindungskanals 221 in der Nadel 209
eine solche axiale Ausdehnung hat, daß sie sowohl in der
Schließlage der inneren Düse als auch in deren Öffnungslage
mit der radialen Mündung des Verbindungskanals 224 im rohr
förmigen Einsatz 207 in und außer Strömungsverbindung ge
bracht werden kann. Hierzu ist lediglich die entsprechende
Winkeldrehung der Nadel 209 relativ zum rohrförmigen Einsatz
207 nötig.
Durch die Benutzung der vorstehend anhand der Fig. 5.1 bis
5.6 sowie 6.1 bis 6.5 beschriebenen Spritzköpfe wird das
Spritzgießen hochwertiger Hohlkörper-Formteile aus thermopla
stischen Kunststoffen besonders günstig beeinflußt, weil
nämlich die zweckentsprechende Zufuhr und Ableitung des unter
variierbarem Druck setzbaren strömungsfähigen Mediums unmit
telbar mit Hilfe des Spritzkopfes bewirkt werden kann, der
auch das dosierte Einbringen der thermoplastischen Kunst
stoffschmelze in den Formhohlraum der Spritzform sicher
stellt. Die Variation des Druckniveaus für das strömungsfähi
ge Medium, insbesondere das Druckgas, ist aber unabhängig vom
Einsatz der in den Fig. 5.1 bis 5.6 bzw. 6.1 bis 6.5 gezeig
ten Spritzköpfe 101 bzw. 201 allein mit Hilfe eines der Steu
erungs- und Regelsysteme möglich, wie sie in den Fig. 1 bis 4
der Zeichnung dargestellt und weiter oben eingehend erläutert
sind.
Claims (17)
1. Verfahren zum Spritzgießen von Formteilen aus thermopla
stischen Kunststoffen,
bei welchem zunächst eine zur Ausbildung des Formteiles ausreichende Menge des schmelzflüssigen Kunststoffs in die Spritzform gedrückt wird,
bei welchem dann in die Spritzform und/oder den thermo plastischen Kunststoff ein strömungsfähiges Medium, ins besondere Gas, mit einem Druck eingepreßt wird, der die Kunststoffmasse gleichmäßig über die Oberfläche des Form hohlraums unter Bildung eines Hohlkörpers verteilt,
bei welchem weiterhin der unter Mediendruck gehaltene Hohlkörper in der Spritzform abgekühlt wird,
und bei welchem schließlich der Mediendruck aus dem Hohl körper abgelassen und dann das Formteil entformt sowie aus der Spritzform entnommen wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Mediendruck innerhalb der Spritzform bzw. auf die über die Oberfläche des Formhohlraums verteilte Kunst stoffmasse bis zu deren Abkühlung zumindest zeitweilig kontrolliert und/oder variiert wird (10 a, 10 b, 10 c).
bei welchem zunächst eine zur Ausbildung des Formteiles ausreichende Menge des schmelzflüssigen Kunststoffs in die Spritzform gedrückt wird,
bei welchem dann in die Spritzform und/oder den thermo plastischen Kunststoff ein strömungsfähiges Medium, ins besondere Gas, mit einem Druck eingepreßt wird, der die Kunststoffmasse gleichmäßig über die Oberfläche des Form hohlraums unter Bildung eines Hohlkörpers verteilt,
bei welchem weiterhin der unter Mediendruck gehaltene Hohlkörper in der Spritzform abgekühlt wird,
und bei welchem schließlich der Mediendruck aus dem Hohl körper abgelassen und dann das Formteil entformt sowie aus der Spritzform entnommen wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Mediendruck innerhalb der Spritzform bzw. auf die über die Oberfläche des Formhohlraums verteilte Kunst stoffmasse bis zu deren Abkühlung zumindest zeitweilig kontrolliert und/oder variiert wird (10 a, 10 b, 10 c).
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Mediendruck nach einem für das jeweilige Formteil
und/oder Kunststoffmaterial vorgegebenen Profil geregelt
(10 a, 10 b, 10 c) und/oder gesteuert (9 a, 9 b, 9 c) wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Mediendruck zeitabhängig geregelt (10 a, 10 b, 10 c)
und/oder gesteuert (9 a, 9 b, 9 c) wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Mediendruck wegabhängig geregelt (10 a, 10 b, 10 c)
und/oder gesteuert (9 a, 9 b, 9 c) wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Mediendruck zeit- und wegabhängig geregelt (10 a,
10 b, 10 c) und/oder gesteuert (9 a, 9 b, 9 c) wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Mediendruck temperaturabhängig, bspw. über die
Temperatur der im Formhohlraum der Spritzform befindli
chen Kunststoffmasse geregelt und/oder gesteuert wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Mediendruck in Abhängigkeit vom Innendruck im
Formhohlraum der Spritzform variiert und/oder gesteuert
wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Mediendruck allmählich an- und abschwellend gere
gelt und/oder gesteuert wird.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Mediendruck jeweils plötzlich bzw. stufenweise
verändert wird.
10. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem
oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, mit einer an die
Spritzform über Leitungen anschließbaren Medien-Druck
quelle, insbesondere einem Medien-Druckspeicher, und in
den Leitungen vorgesehenen Steuer- und/oder Regelelemen
ten,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuer- und/oder Regelelemente von Druckventilen
(10 a, 10 b, 10 c) gebildet sind, während die Steuerelemente
aus Wegeventilen (9 a, 9 b, 9 c) bestehen.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuer- und/oder Regelelemente Druckbegrenzungs
ventile sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuer- und/oder Regelelemente Druckregelventile
sind.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12,
gekennzeichnet durch ,
mehrere parallelgeschaltete Druckventile (10 a, 10 b, 10 c;
Fig. 1 und 2), die unabhängig voneinander einstellbar und
ansteuerbar (9 a, 9 b, 9 c) aber mit dem gleichen Formhohl
raum bzw. gleichen Spritzform verbindbar sind.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12,
gekennzeichnet durch ,
mehrere Gruppen parallelgeschalteter Druckventile (10 a,
10 b, 10 c; Fig. 3), die mit den Formhohlräumen verschiede
ner Spritzformen in Verbindung stehen, aber unabhängig
voneinander einstellbar und ansteuerbar (9 a, 9 b, 9 c)
sind.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Medien-Druckspeicher (6) oder dergleichen über
den Spritzkopf (2 bzw. 101 bzw. 201) eines Schneckenex
truders (1) bzw. einer Spritzgießmaschine an den Form
hohlraum der Spritzform anschließbar ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Spritzkopf (101) je einen Zuführkanal (112 bzw.
111) für die Kunststoffschmelze und das strömungsfähige
Medium enthält, die einem in eine Ausspritzöffnung (110)
übergehenden Hauptkanal (105) zugeordnet sind,
daß die Zuführkanäle (112 bzw. 111) mit axialem Abstand von der Ausspritzöffnung (110) und voneinander sowie gegeneinander winkelversetzt in den Hauptkanal (105) münden,
daß eine axiale im Hauptkanal (105) verschiebbare Schließnadel (106) vorgesehen ist, mit der die beiden Zuführkanäle (112 und 111) vom Hauptkanal (105) abtrenn bar sind,
daß in der Schließnadel (106) ein im wesentlichen in axialer Richtung verlaufender Verbindungskanal (117) angeordnet ist, der einerseits aus der Stirnfläche (118) radial zum entfernteren Zuführkanal (111) hin aus dem Umfang der Schließnadel (106) herausgeführt ist,
und daß die radiale Umfangsöffnung (119) des Verbindungs kanals (117) sowohl in der geschlossenen Axialstellung als auch in zumindest einer teilweise geöffneten Axial stellung der Schließnadel (106) etwa auf gleicher Höhe mit der innneren radialen Austrittsöffnung des entfern teren Zuführkanals (111) liegt (Fig. 5.1 bis 5.6).
daß die Zuführkanäle (112 bzw. 111) mit axialem Abstand von der Ausspritzöffnung (110) und voneinander sowie gegeneinander winkelversetzt in den Hauptkanal (105) münden,
daß eine axiale im Hauptkanal (105) verschiebbare Schließnadel (106) vorgesehen ist, mit der die beiden Zuführkanäle (112 und 111) vom Hauptkanal (105) abtrenn bar sind,
daß in der Schließnadel (106) ein im wesentlichen in axialer Richtung verlaufender Verbindungskanal (117) angeordnet ist, der einerseits aus der Stirnfläche (118) radial zum entfernteren Zuführkanal (111) hin aus dem Umfang der Schließnadel (106) herausgeführt ist,
und daß die radiale Umfangsöffnung (119) des Verbindungs kanals (117) sowohl in der geschlossenen Axialstellung als auch in zumindest einer teilweise geöffneten Axial stellung der Schließnadel (106) etwa auf gleicher Höhe mit der innneren radialen Austrittsöffnung des entfern teren Zuführkanals (111) liegt (Fig. 5.1 bis 5.6).
17. Vorrichtung nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Spritzkopf (201) einerseits durch einen im Gehäuse (204) axial verschiebbar geführten, rohrförmigen Einsatz (207) eine innere Düse (13, 14, 15) für ein erstes Kunst stoffmaterial gebildet ist, die wiederum eine ebenfalls axial verschiebbar Nadel (209) als Schließvorrichtung enthält,
daß durch einen Ringraum (206) zwischen dem rohrförmigen Einsatz (207) und dem Gehäuse (204) eine Ringdüse (210, 211) für das zweite Kunststoffmaterial gebildet ist, zu der der axial verschiebbare, rohrförmige Einsatz (207) die Ringdüse bildet,
daß die Schließnadel (209) an ihrem freien Ende einen Ansatz (218) hat, der in der Schließstellung der inneren Düse (13, 14, 15) zumindest bündig mit dem freien Ende des rohrförmigen Einsatzes (207) abschließt,
daß die Schließnadel (209) an ihrem freien Ende (219) eine zentrale Düsenöffnung (220) enthält, an die sich nach rückwärts ein Verbindungskanal (221) anschließt, der eine radiale Umfangsöffnung (222) hat,
daß in der Wandung des rohrförmigen Einsatzes (207) ein längsverlaufender Verbindungskanal (224) ausgebildet ist, der am Innenumfang (208) des rohrförmigen Einsatzes (207) radial ausmündet (223),
und daß die radiale Umfangsöffnung (222) des Verbindungs kanals (221) der Schließnadel (209) mit der radialen Ausmündung (223) des Verbindungskanals (224) im rohrför migen Einsatz (207) mindestens in der der Schließstellung entsprechenden Axialstellung der Schließnadel (209) durch Relativdrehung um die gemeinsame Längsachse wahlweise in und außer Strömungsverbindung mit der Zuführleitung für das strömungsfähige Medium, insbesondere das Druckgas, stellbar ist.
daß im Spritzkopf (201) einerseits durch einen im Gehäuse (204) axial verschiebbar geführten, rohrförmigen Einsatz (207) eine innere Düse (13, 14, 15) für ein erstes Kunst stoffmaterial gebildet ist, die wiederum eine ebenfalls axial verschiebbar Nadel (209) als Schließvorrichtung enthält,
daß durch einen Ringraum (206) zwischen dem rohrförmigen Einsatz (207) und dem Gehäuse (204) eine Ringdüse (210, 211) für das zweite Kunststoffmaterial gebildet ist, zu der der axial verschiebbare, rohrförmige Einsatz (207) die Ringdüse bildet,
daß die Schließnadel (209) an ihrem freien Ende einen Ansatz (218) hat, der in der Schließstellung der inneren Düse (13, 14, 15) zumindest bündig mit dem freien Ende des rohrförmigen Einsatzes (207) abschließt,
daß die Schließnadel (209) an ihrem freien Ende (219) eine zentrale Düsenöffnung (220) enthält, an die sich nach rückwärts ein Verbindungskanal (221) anschließt, der eine radiale Umfangsöffnung (222) hat,
daß in der Wandung des rohrförmigen Einsatzes (207) ein längsverlaufender Verbindungskanal (224) ausgebildet ist, der am Innenumfang (208) des rohrförmigen Einsatzes (207) radial ausmündet (223),
und daß die radiale Umfangsöffnung (222) des Verbindungs kanals (221) der Schließnadel (209) mit der radialen Ausmündung (223) des Verbindungskanals (224) im rohrför migen Einsatz (207) mindestens in der der Schließstellung entsprechenden Axialstellung der Schließnadel (209) durch Relativdrehung um die gemeinsame Längsachse wahlweise in und außer Strömungsverbindung mit der Zuführleitung für das strömungsfähige Medium, insbesondere das Druckgas, stellbar ist.
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