DE3732898A1 - Verfahren zur herstellung eines hohlkoerpers - Google Patents
Verfahren zur herstellung eines hohlkoerpersInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
eines Hohlkörpers mit mindestens einem wulstförmigen
Vorsprung am Hohlkörpermantel, wobei der Hohlkörper
aus einem in eine geöffnete Blasform extrudierten
schlauchförmigen Vorformling und anschließendem
Blasformen in der inzwischen geschlossenen Form ge
bildet wird, und der Wulstvorsprung durch Formpressen
in einem in der Blasform verschiebbar geführten
Formschieber unmittelbar aus dem noch heiß verform
baren Behältermaterial erfolgt.
Derartige Vorsprünge haben meist eine bestimmte
Querschnittsform, die dem späteren Verwendungszweck
- sei es beispielsweise als Rollreifen an Fässern
oder Wiederlager der Kran- und Transportvorrichtung
in der Profilierung angepaßt sind. Würden die Vor
sprünge aus dem in die Ringausnehmung eingedrungenen,
unverstärkten Wandmaterial des Vorformlings durch
Formpressen ausgebildet, kann es zu Mängeln des
Materials kommen, denn beim Ausblasen des Schlauches
in die radial nach außen erweiterte Ausnehmung
wird das Schlauchmaterial gereckt und damit verdünnt.
Beim Zufahren des Schiebers wird das Material gefaltet
und in noch heiß verformbaren Zustand verschweißt.
In der Schweißnaht können Schwächungskerben entstehen,
die eine Einreißgefahr bei auftretendem Schwalldruck
infolge des Abstürzens eines gefüllten Hohlkörpers
begünstigen.
Deshalb wird das Mantelmaterial im Bereich des oder
der Vorsprünge in der Wandstärke verdickt, so daß beim
späteren Ausformungsvorgang genügend Stauchmaterial
zur Verfügung steht.
Wenn durch die breitbandförmig sich über einen Teil
bereich des Schlauches erstreckende Materialver
stärkung auch eine gewisse Sicherung erreicht wird,
entstehen doch beim Schweißvorgang während der
Materialstauchung ein oder zwei nach außen gerichtete
Kerben im Behältermantel, in denen sich Spannungsspitzen
unter Belastung bilden, die zum Einreißen des Mantels
führen. Man hat verschiedene Verfahren entwickelt,
durch Materialzugaben der Kerbbildung entgegenzuwir
ken.
So ist versucht worden, den Vorformling nur im unmit
telbaren Bereich der Ausnehmung der Blasform eine
wulstförmige Verdickung zu geben. Beim Aufblasen des
Schlauches soll der Wulst in die Ringausnehmung der
Blasform gelangen, so daß der Ringvorsprung am Hohl
körper ausschließlich aus der Materialwulst ausgeformt
wird. Diese Ausformung ausschließlich aus dem Wulst
läßt vermuten, daß keine Materialfaltung und keine
Verschweißung der Falten eintreten soll.
Da aber die wulstförmige Materialverdickung beim Extru
sionsvorgang des Schlauches durch Düsensteuerung und
damit durch Materialzugabe erfolgt, konnte die ange
strebte Wirkung nicht erreicht werden. Beispielsweise
bei einer stark begrenzten, ringförmigen und schmalen
Wulstverdickung im Vorformling durch Materialzugabe
wandert beim Blasvorgang wegen der Materialverdickung
im Quetschnahtbereich aus der Horizontalebene aus
und verläuft wellenförmig über den Schlauchumfang. Im
Quetschnahtbereich findet beim Blasen die geringste
Schlauchreckung statt, deswegen ist dort das meiste
Material anzutreffen. Sind z.B. zwei Ringe vorgesehen,
ist der Kurvenverlauf beider Wulstringe gegenläufig.
Eine Gleichrichtung durch Düsensteuerung ist nicht
möglich. Wenn die Verstärkungswülste überhaupt in die
Radialausnehmung eindringen, dann nur in Teilbereichen.
Eine befriedigende Ringausbildung ist nicht möglich.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird eine Kerb
ausgleichung durch Materialzugabe verlassen.
Es handelt sich um die Aufgabe, die Einkerbung
der Schweißnaht des formgepreßten wulstförmigen
Vorsprunges in der Behälterinnenfläche durch Aus
glättung zu korrigieren.
Das zur Aufgabenlösung angewandte Verfahren nach der
Erfindung zeichnet sich durch drei Schritte aus:
Der in der Blasform hergestellte Hohlkörper
erhält in den sich an den Wulstvorsprung an
schließenden partiellen Wandbereichen eine gegen
über der endgültigen Behälterformabmessung re
duzierte Kontur.
Er wird nach der Ausformung einer nachgeschalteten
Form zugeführt, deren Innenkontur in den reduzier
ten Mantelbereichen der angestrebten Hohlkörper
form entspricht.
In einem erneuten Blasvorgang wird die Innenmantel
fläche im Kerbbereich des Wulstes unter Bildung
einer glatten Fläche durch Auswanderung der partiel
len Bereiche gegen die Forminnenwand gestreckt.
Durch die Herstellung des in bestimmten Bereichen
verkleinerten, bzw. reduzierten Hohlkörpers, der nach
seiner Ausformung aus der Blasform vorzugsweise im
noch warmen Zustand in eine andere Form eingesetzt
wird, deren Innenwandkontur der Endkontur des fertigen
Hohlkörpers entspricht, entsteht in der zweiten Form
in den Bereichen zwischen der reduziert hergestellten
Wandkontur des Hohlkörpers und der betreffenden Innen
kontur der Formausnehmung gerade so viel Spielraum,
daß beim Ausweiten des eingesetzten Hohlkörperzwischen
produkts bis zur Anlage an die Forminnenwand eine
Glättung der Schweißkerben durch Ausrecken der be
nachbarten Mantelpartien eintritt. Damit sind die ge
fährlichen Kerben mit ihren Folgen bei späterer Be
lastung ausgeschaltet.
Bei der Herstellung von Hohlkörpern mit größerem
Volumen und größeren Stückzahlen in der Zeiteinheit
muß der Formkühlung eine Nachkühlung in einer ge
trennten Nachkühlvorrichtung nachgeschaltet werden, um
das erhöhte Nachschrumpfen des Hohlkörpers bei Stückzahl
erhöhung zu verringern. Der Hohlkörper wird nach Heraus
nahme aus der eigentlichen Blasform im noch warmen
Zustand u.a. durch Einführung von Druckluft abgekühlt.
Eine solche Nachkühlvorrichtung läßt sich zur Durch
führung des erfindungsgemäßen Verfahrens mit Leichtig
keit umrüsten.
In der Zeichnung ist das Verfahren beispielsweise er
läutert.
Die Fig. 1-3 zeigen das Verfahren im Prinzip, während
die Fig. 4-8 die praktische Anwendung des Verfahrens
am Beispiel eines Fasses mit einem aus dem Faßmantel
ausgeformten Trage- und Transportring zeigen.
In Fig. 1 hat sich der extrudierte Materialmantel 3
unter der Wirkung der Druckluft an die Forminnenwand
angelegt. Die Form besteht aus dem feststehenden Teil 2
und dem Schieber 1.
Beim Auswandern des Mantels 3 unter dem Blasdruck war
der Schieber 1 geöffnet, so daß sich der Mantel 3 bei
der weiteren Ausdehnung in den Schieberraum einlegt.
Sodann wird der Schieber 1 geschlossen und quetscht das
Material zu einem homogenen Wulst 4 zusammen. Es ver
bleibt allerdings die schädliche Kerbnaht 5.
Wie in Fig. 1 deutlich zu sehen ist, sind die Form
innenteile 1 und 2 im Bereich des Wulstes 4 so aus
gebildet, daß eine Reduzierung des Behälterinnenraumes
eintritt.
Wie in Fig. 2 dargestellt, wurde das in den Formteilen
1 und 2 ausgeblasene Mantelmaterial 3 in eine andere
Form mit erweiterten Innenkonturen der Formteile
6 und 7 eingespannt. Die Erweiterungen entsprechen
der angestrebten endgültigen Körperform des Produkts.
Deshalb verbleiben zwischen der Materialwand 3 und
der Forminnenfläche die Freiräume 8 und 9 hinter dem
fest eingespannten Wulst 4. Wird erneut Druckluft
zugeführt, wandern die Wandbereiche links und rechts
des eingespannten Wulstes 4 in Pfeilrichtung aus, so
daß die Innenfläche der Materialwand 3 im Kerbbereich 5
des Wulstes 4 unter Bildung einer glatten Fläche gegen
die Forminnenwand gestreckt wird.
Beim Verfahrenserzeugnis entsprechend der Fig. 4-8
handelt es sich um ein Faß mit einem unterhalb der Kopf
endfläche unmittelbar aus dem Faßmantel 8 im Stauch
verfahren ausgeformten Trage- und Transportring 9.
Zur Verfahrenserklärung genügen die schematischen Aus
schnitte der Fig. 4 bis 8.
Der feststehende Teil der Blasform ist mit 10 und der
in Achsrichtung verschiebbare Schieber mit 11 bezeichnet.
In Fig. 4 sind die beiden längsgeteilten Formhälften
der Blasform um den in die Form extrudierten Schlauch
geschlossen, und der Aufblasvorgang hat bereits einge
setzt. Dabei hat sich der Faßmantel 8 ausgeweitet und
sich gegen die Innenwände des feststehenden Teils 10
der geschlossenen Form und des geöffneten Schiebers 11
angelegt. Bei anhaltendem Blasdruck wandert der Mantel 3
in den profilierten Raum zwischen Schieber 11 und Form
teil 10 ein und legt sich gegen die Profilflächen an.
Sodann wird der Schieber 11 in Pfeilrichtung (Fig. 4)
nach unten bewegt, so daß das in den Profilraum ein
gedrungene Material zusammengestaucht wird. Während des
Stauchvorganges wird das Material gefaltet, und die
Faltflächen verschweißen sich unter Eigenwärme zu dem
homogenen Ring 9. Dabei entsteht mindestens eine von
innen nach außen gerichtete Kerbnaht 13 (Fig. 5).
Nach Abschluß des Blasformkühlvorganges wird der Schie
ber 11 in Pfeilrichtung nach oben geschoben und die
beiden Hauptformhälften in Öffnungsstellung gefahren,
so daß das Faß als Zwischenerzeugnis im noch warmen
Zustand entnommen werden kann.
Das Faß hat in den sich an den Ring 9 anschließenden,
ober- und unterhalb der Kerbnaht 13 liegenden partiellen
Wandbereichen eine gegenüber der endgültigen Behälter
formabmessung eine reduzierte Kontur. Dies ist in den
Fig. 6 und 7 sichtbar, in denen das ausgeformte Faß
in eine andere Form mit dem Ring 9 eingespannt ist. Die
Forminnenwandfläche entspricht der angestrebten Außen
kontur des fertigen Fasses. Zwischen dem Schieber 16 und
der Kopffläche des Faßmantels 8 sowie zwischen der
Mantelfläche unterhalb des Ringes 9 verbleiben Freiräume
14 und 15, die so bemessen sind, daß bei dem erneuten
Blasvorgang durch Auswandern der betreffenden Mantelflächen
in die Freiräume und gegen die noch freien Formflächen
eine Materialreckung eintritt, durch die die Kerbnaht
13 ausgeglättet wird.
In den vergrößerten Ausschnitten gemäß Fig. 7 und 8 ist
dieser Verfahrensgang deutlich zu erkennen. Die Faßein
spannung erfolgt am Ring 9, um diesen in der
horizontalen Lage zu fixieren. Der heruntergefahrene
Schieber 16 preßt den Ring 9 fest gegen den feststehenden
Formteil 17. Dabei entstehen die Räume 14 und 15, die
beim nachfolgenden Aufblasvorgang durch Auswärtsbewegung
des Faßmantels 8 unter Druck ausgefüllt werden. Das Faß
hat seine endgültige Form erhalten (Fig. 8). Durch
diesen Dehnungsvorgang ist die Kerbnaht 13 zwar nicht
ganz verschwunden, doch soweit geglättet worden, daß
eine schädliche Kerbwirkung mit der Einreißfolge ausge
schaltet ist.
Claims (1)
- Verfahren zur Herstellung eines Hohlkörpers mit mindestens einem wulstförmigen Vorsprung am Hohlkörpermantel, wobei der Hohlkörper aus einem in eine geöffnete Blasform extrudierten schlauch förmigen Vorformling und anschließendem Blasformen in der inzwischen geschlossenen Form gebildet wird, und der Wulstvorsprung durch Formpressen in einem in der Blasform verschiebbar geführten Formschieber unmittelbar aus dem noch heiß ver formbaren Behältermaterial erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß der in der Blasform hergestellte Hohlkörper in den sich an den Wulst anschließenden partiellen Wandbereichen eine gegenüber der endgültigen Behälterformab messung reduzierte Kontur erhält und nach der Ausformung einer nachgeschalteten Form zugeführt wird, deren Innenkontur in den reduzierten Mantel bereichen der angestrebten Hohlkörperform entspricht, und daß in einem erneuten Blasvorgang die Innen mantelfläche im Kerbbereich des Wulstes unter Bildung einer glatten Fläche durch Auswanderung der partiellen Bereiche gegen die Forminnenwand gestreckt wird.
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