DE3729317A1 - Kontinuierlich arbeitende mahleinrichtung mit integrierter klassiereinrichtung - Google Patents
Kontinuierlich arbeitende mahleinrichtung mit integrierter klassiereinrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine kontinuierlich arbeitende
Mahleinrichtung zum Mahlen eines Ausgangsmahlgutes und
vorzugsweise zum Klassieren des gemahlenen Mahlgutes.
Die Gesamteinrichtung soll eine kompakte Einheit bilden,
innerhalb der die Mahlkörper insbesondere in Form von
Mahlkugeln als Mahlmedium einem speziellen Fliehkraft-
Fluidisierungseffekt unterworfen sind.
Die bekannten Mahleinrichtungen, beispielsweise Trommel
mühlen mit um vertikal oder horizontaler Achse
rotierenden Trommeln, sind je nach den gestellten An
forderungen für einen chargenweisen oder einen kontinu
ierlichen Mahlprozeß konstruiert. Die kontinuierlichen
Mahleinrichtungen sind modifizierte, chargenweise
arbeitende Mahleinrichtungen und enthalten ein System
zur Aufrechterhaltung einer kontinuierlichen Fördergas
strömung, ein System zum kontinuierlichen Zuführen des
zu mahlenden Mahlgutes und ein Austragsleitungssystem
zum Abführen des mit dem gemahlenen Mahlgut beladenen
Fördergasstromes. Dem Austragsleitungssystem ist strom
abwärts ein Separator oder Klassierer zugeordnet. Die
bekannten Mahleinrichtungen umfassen eine um eine
Vertikalachse rotierende Kugelmühle mit einem Rotor, der
einen Bestandteil eines Mahlbehälters bildet, der einen
Deckel aufweist, wobei in dem Rotor ein Mahlmedium ins
besondere in Form von Stahlkugeln (im folgenden auch nur
noch als "Kugeln" bezeichnet) in einer Kreislaufbewegung
gehalten werden, um das zu mahlende Ausgangsmaterial
durch Druck und/oder Stoß- und Schereinwirkung im Zu
sammenwirken mit dem Behälterdeckel zu zerkleinern.
Die ungeprüften japanischen Patentveröffentlichungen
(KOKAI) Nr. 57-2 09 649 und Nr. 58-3 650 behandeln der
artige um vertikale Achse rotierende und kontinuierlich
arbeitende Kugelmühlen. Zum Zwecke des besseren Ver
ständnisses sind Ausführungsformen dieser Kugelmühlen in
den Fig. 2a und 2b dargestellt.
Fig. 2a zeigt eine Querschnittsansicht einer um eine
vertikale Achse rotierenden Kugelmühle entlang einer
Vertikalebene, die durch die Vertikalachse der Mühle ge
legt ist. Ein zur Vertikalachse X koaxialer, rotieren
der Mahlbehälter 1 hat einen horizontal liegenden Boden
B und eine sich kontinuierlich nach oben erweiternde
Mantelfläche A. Der Mahlbehälter 1 ist mit einem Deckel
3 verschlossen. Der Deckel 3 hat einen konkaven Ring
raumabschnitt und einen zentralen ebenen Deckabschnitt.
Der konkave Ringraumabschnitt ist nach unten hin offen
und hat in einer vertikalen Querschnittsansicht ein im
wesentlichen halbkreisförmiges Profil. An dem Behälter 1
ist zum rotierenden Antrieb desselben eine Antriebswelle
2 befestigt.
Bei einer derartigen Kugelmühle bewegen sich die Kugeln
bei rotierendem Mahlbehälter 1 von dem Behälterboden
entlang der Innenmantelfläche des konkaven Ringab
schnitts nach oben und dann entlang des konkaven Profils
des Ringraumes des Deckels 3, bevor sie wieder nach
unten auf den Behälterboden B fallen. Dieser Umlauf der
Kugeln erfolgt im Querschnitt betrachtet entlang jeder
Vertikalebene, die die Vertikalachse X einschließt, so
lang der Behälter 1 mit entsprechender Geschwindigkeit
angetrieben wird.
Fig. 2b zeigt einen Querschnitt entsprechend Fig. 2a
einer anderen Kugelmühle mit um eine vertikale Achse
rotierendem Mahlbehälter. Diese Kugelmühle gemäß Fig. 2b
entspricht weitgehend der Kugelmühle gemäß Fig. 2a, wo
bei jedoch der Mahlbehälter 4 eine abgewandelte Form
hat. Bei dem Behälter 4 hat der eigentliche Mahlraum die
Form eines Ringraumes, der einen zentralen, nach oben
gerichteten Kegelstumpf umgibt. Die innere Umfangsfläche
A des Ringraumes und die äußere Umfangsfläche C des
Kegelstumpfes 5 bilden umgekehrte Konen, die in einer
die Ache umfassenden Vertikalebene im Querschnitt be
trachtet nach unten gerichtet sind. Der Ringraum hat
eine umlaufende ringförmige Bodenfläche B. Wie bei der
in Fig. 2a dargestellten Kugelmühle fallen die Mahl
kugeln von der konkaven Innenfläche des Deckels 3 nach
unten, wobei sie auf die geneigte Außenfläche C des
Kegelstumpfes 5 auftreffen und sich dann zum Boden B
weiterbewegen.
Bei den Kugelmühlen gemäß den Fig. 2a und 2b erfolgt der
Mahlprozeß hauptsächlich dadurch, daß die Mahlkugeln
entlang der Fläche A des rotatorisch angetriebenen Mahl
behälters 1 entlanggleiten. Die Gleitbewegung ist dabei
in zwei Komponenten aufgeteilt, und zwar einmal in die
nach oben gerichtete Gleitbewegung der Kugeln und zum
anderen in eine Gleitbewegung der Kugeln, die durch eine
Differenz zwischen einer Geschwindigkeit der Fläche A in
einer tangentialen Richtung und einer Geschwindigkeit
der Kugeln bewirkt ist, die um die Vertikalachse in
einer tangentialen Richtung umlaufen.
Die Fläche A rotiert bei diesen beiden Kugelmühlen gemäß
den Fig. 2a und 2b in der gleichen Tangentialrichtung,
in der auch die Kugeln umlaufen, da die Fläche A einen
integrierenden Teil des rotierenden Behälters 4 bildet.
Unter diesen Bedingungen ist die Differenz der
Tangentialgeschwindigkeit zwischen der Fläche A und den
Kugeln nicht groß, so daß als Ergebnis davon der Mahl
effekt durch Kompressions- und/oder Stoß- und Scher
wirkung nur gering ist.
Die Drehbewegungen der Behälter 1 und 4 erzeugen Zentri
fugalkräfte, die auch auf die Kugeln übertragen werden,
so daß die Kugeln dazu gezwungen werden, sich entlang
der Fläche A nach oben zu bewegen und damit potentielle
Energie zu speichern. Bei der Kugelmühle gemäß Fig. 2a
geht diese potentielle Energie nahezu verloren oder wird
verbraucht, wenn die Kugeln von der Unterseite des
Deckels 3 zurück auf den Boden 4 fallen, was zur Folge
hat, daß die Kugeln nur noch eine geringe Energie haben,
um im Bereich des Bodens B einen Mahleffekt zu bewirken.
Bei der Kugelmühle gemäß Fig. 2b fallen die Kugeln von
der Unterseite des Deckels 3 auf die geneigte Fläche C
und prallen von dieser Fläche wieder zurück, wodurch sie
eine Radialkraft erhalten. Dieses bedeutet, daß ein Teil
der potentiellen Energie jeder Kugel in kinetische
Energie umgeformt wird, die zum Mahlen durch
Kompressions- und/oder Stoß- und Schereinwirkung nutzbar
ist. Ein wesentlicher Anteil der potentiellen Energie
geht jedoch verloren, wenn die einzelne Kugel auf die
schrägstehende Fläche C auftrifft. Wie bereits erwähnt
besteht ein Problem bei üblichen Mahleinrichtungen, d.h.
Kugelmühlen mit um vertikale Achsen rotierenden Mahl
behältern, darin, daß die der Mahleinrichtung zugeführte
Energie nicht zufriedenstellend zum Mahlen durch
Kompressions- und/oder Stoß- und Schereinwirkung ausge
nutzt wird sondern zu einem großen Teil als Wärmeenergie
verbraucht bzw. verloren geht, so daß die Energieaus
beute zum Mahlen nur gering ist.
Bei den üblichen, chargenweise arbeitenden Mahleinrich
tungen besteht ein ernsthaftes Problem auch darin, daß
ein wesentlicher Anteil des Mahlgutes einem übermäßigen
Mahlprozeß ausgesetzt ist. Eine durchschnittliche Korn
größe des gemahlenen Mahlgutes muß größer sein, wenn
eine mittlere Verweilzeit des Mahlgutes in der Mahlein
richtung verringert wird, um ein derartiges übermäßiges
Zermahlen zu vermeiden.
Bei einer kontinuierlichen Mahleinrichtung als Weiter
entwicklung einer chargenweise arbeitenden Mahleinrich
tung kann ein solches übermäßiges Zermahlen in gewissem
Umfang reduziert werden, da die meisten der gemahlenen
Feinpartikel in kontinuierlicher Weise aus der Mahlein
richtung ausgetragen werden. Bei den üblichen
kontinuierlichen Mahleinrichtungen läßt sich in der
Praxis ein solches derartiges übermäßiges Zermahlen je
doch nur bis zu einem gewissen Umfang vermeiden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine ver
besserte, kontinuierlich arbeitende Mahleinrichtung zu
schaffen, bei der, verglichen mit üblichen Mahleinrich
tungen, der energetische Wirkungsgrad beträchtlich er
höht ist, während ein übermäßiges Zermahlen des Mahl
gutes beträchlich herabgesetzt ist.
Eine weitere Aufgabe besteht darin, die Mahleinrichtung
mit einer Klassiereinrichtung für das gemahlene Gut zu
integrieren und eine kompakte raumsparende Einheit zu
schaffen.
Die vorliegende Erfindung ist eine Verbesserung einer
kontinuierlich arbeitenden Mahleinrichtung, die einen
aus zwei Teilen zusammengesetzten Mahlbehälter aufweist,
nämlich ein Rotorteil einerseits und ein Stator- oder
weiteres Rotorteil andererseits, und zwar entsprechend
der japanischen Patentanmeldung Nr. 60-2 65 379.
Bei der erfindungsgemäßen Mahleinrichtung handelt es
sich um einen nach dem Prinzip der Fliehkraft-
Fluidisierung arbeitende Mahleinrichtung, bei der als
Mahlmedien für das Mahlgut Mahlkugeln verwendet werden,
wobei der Mahleinrichtung unmittelbar eine Klassierungs
einrichtung zugeordnet ist, um das gemahlene Gut in
einem kontinuierlichen Prozeß mittels eines durch die
Gesamteinrichtung strömenden Fördergasstroms zu
klassieren. Die Einrichtung besteht aus einem um eine
Vertikalachse rotierenden zweigeteilten Behälter, der
aus inneren und äußeren Teilen derart zusammengesetzt
ist, daß das innere Behälterteil relativ zum äußeren Be
hälterteil rotatorisch umläuft. Bei dem zweigeteilten
Mahlbehälter hat der eigentliche Mahlraum die Form eines
Ringraumes mit kontinuierlich und gleichmäßig bzw. stoß
frei ineinander übergehenden Innenflächen. Der Ringraum
hat in einer vertikalen Querschnittsansicht in einer die
Vertikalachse enthaltenden Vertikalebene im wesentlichen
die Form eines Ovoidprofils, von dem der obere Teil weg
geschnitten ist. Das Ovoid hat eine Längsachse, die die
Vertikalachse an einem Punkt oberhalb des inneren Be
hälterteiles schneidet.
Die Einrichtung enthält einen Antrieb für den zweige
teilten Behälter derart, daß das innere Behälterteil um
die Vertikalachse rotiert, während das äußere Behälter
teil stationär bleibt; die Anordnung kann auch derart
getroffen werden, daß die inneren und äußeren Behälter
teile in entgegengesetzter Richtungen rotieren.
Die Einrichtung enthält weiterhin ein Gehäuse, in dem
der zweigeteilte Behälter untergebracht ist, um eine
Kammer zu bilden, die einen oberen Kammerabschnitt und
einen unteren Kammerabschnitt umfaßt, der den zweige
teilten Mahlbehälter einschließlich des ringförmigen
Mahlraumes enthält, wobei in dem oberen Kammerabschnitt
ein Zentrifugalklassierer zum Klassieren des gemahlenen
Mahlgutes untergebracht ist, das von dem Fördergasstrom
in Form von feineren und gröberen Partikeln mitgeführt
wird; es ist weiterhin eine Einrichtung zum Zuführen von
Förderluft bzw. Fördergas in den unteren Kammerabschnitt
vorgesehen, weiterhin eine Einrichtung zum Zuführen des
zu mahlenden Mahlgutes in den unteren Kammerabschnitt,
eine Einrichtung zum Ableiten des die feiner gemahlenen
Partikel mit sich führenden Fördergasstromes aus der
Kammer, und eine Einrichtung für den Drehantrieb des
Klassierers um die Vertikalachse.
Verglichen mit einer Kugelmühle gemäß den Fig. 2a oder
2b, bei der ein integrierter Drehbehälter vorgesehen ist,
in dem die Mahlkugel untergebracht ist, wird bei der er
findungsgemäßen Einrichtung eine erhöhte Tangentialge
schwindigkeitsdifferenz zwischen jeder Mahlkugel und der
Innenflächen des ringförmigen Mahlraumes erreicht, in
dem das äußere Mahlbehälterteil entweder stationär ist
oder zu einer entgegengesetzten Drehbewegung angetrieben
wird wie das innere Behälterteil. Eine derartige erhöhte
Tangentialgeschwindigkeitsdifferenz führt zu einem be
trächtlich verbesserten Mahleffekt durch Kompressions-
und/oder Stoß- und Schereinwirkung.
Ein wesentliches Merkmal der erfindungsgemäßen Einrich
tung besteht darin, daß die Mahlkugeln dazu gebracht
werden, im Bereich des unteren Kammerabschnittes von der
inneren konkaven Fläche des äußeren Behälterteils in
einer parabelförmigen Bewegungsbahn gegen die gegenüber
liegende Fläche, d.h. die geneigte konkave Seitenfläche
des inneren Behälterteils zu fliegen, so daß die Kugeln
nicht in wesentlichem Umfang auf diese Oberfläche auf
prallen sondern in einer im wesentlichen tangentialen
Bewegungsrichtung auf diese Oberfläche auftreffen. Eine
derartige tangential "Landung" führt dazu, daß die
potentielle Energie, die jeder Kugel erteilt wird,
während sie entlang der Innenmantelfläche des äußeren
Behälterteils nach oben kriecht, mit hohem Wirkungsgrad
in kinetische Energie umgewandelt wird, so daß der
Energieinhalt der Mahlkugeln nicht für den Mahlprozeß
verloren geht, so daß insgesamt nur ein geringer
Energieverlust stattfindet.
Es ist weiterhin vorteilhaft, daß die oben beschriebene
Kugelbewegung nicht auf den oberen Kammerabschnitt bzw.
Kammerbereich ausgedehnt ist. Dadurch kann der Zentri
fugalklassierer in dem oberen Kammerbereich unterge
bracht werden, und die Klassierung kann ohne Beein
trächtigung durch die durch Fliehkraft fluidisierten
Mahlkugeln gleichzeitig mit dem Mahlprozeß stattfinden,
der im unteren Kammerabschnitt insbesondere in dem Ring
raum des zweigeteilten Behälters durchgeführt wird.
Durch ein derartiges gleichzeitiges Mahlen und
Klassieren in ein und derselben Einrichtung wird ein
übermäßiges Zermahlen vermieden, da die auf die ge
wünschte Teilchengröße gemahlenen Feinpartikel unmittel
bar aus dem Mahl- und Klassiersystem ausgetragen werden,
ohne daß sie weiteren Mahlprozessen unterworfen werden.
Mit der erfindungsgemäßen Einrichtung lassen sich grob
körnige Mahlgüter zerkleinern und klassieren, beispiels
weise Schlacke, Portlandzementklinker, Calciumcarbonat,
Kohle, Glimmer, Keramikrohstoffe wie beispielsweise
Aluminiumoxid, usw.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung
näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 einen Axialschnitt einer kontinuierlich
arbeitenden Mahleinrichtung mit integrierter
Klassierungeinrichtung zum gleichzeitigen Mahlen
und Klassieren;
Fig. 2a und 2b vertikaler Axialschnitte von den Aus
gangspunkt der vorliegenden Erfindung bildenden
Mahleinrichtungen;
Fig. 3a bis 3e Diagramme von verschiedenen Rotationsge
schwindigkeitsmustern für den Antrieb des
rotierenden Mahlbehälterteiles einer Mahleinrich
tung gemäß Fig. 1;
Fig. 4 und 5 vertikale Schnittansichten von zweige
teilten Mahlbehältern der erfindungsgemäßen Mahl
einrichtung;
Fig. 6 und 7 Diagramme der Korngrößenverteilung des Aus
gangsmaterials und des mittels einer üblichen
Einrichtung und mittels der erfindungsgemäßen
Einrichtung gemahlenen fertigen Mahlgutes.
Gemäß Fig. 5 enthält eine nach dem Fliehkraft-Fluidisie
rungsprinzip arbeitende erfindungsgemäße Mahl- und
Klassiereinrichtung einen symmetrischen Mahl- und Trenn
behälter 6, 7 mit einer Vertikalachse X. Der Behälter
umfaßt ein inneres rotierendes Behälterteil bzw. einen
Rotor 6 und ein stationäres äußeres Behälterteil oder
Stator 7, die beide zusammengefaßt einen nach oben
offenen Ringraum G begrenzen. Der Rotor 6 umfaßt einen
innenliegenden nach oben gerichteten kegelstumpfförmigen
Abschnitt und einen daran anschließenden sich radial
nach außen erstreckenden Ringabschnitt 6 a; der kegelstumpf
förmige Abschnitt hat eine eingeschnürte Oberfläche 6 b
und eine demgegenüber vergrößerte Bodenfläche 6 c sowie
eine sich im Querschnitt von der Oberfläche bzw. Ober
seite 6 b in radialer Richtung bogenförmig nach unten
vergrößernde Seitenfläche D, d.h. die Seitenfläche hat,
bezogen auf eine durch die Achse X gelegten Vertikal
ebene im Querschnitt eine konkave Form. Der Innenbereich
des Behälters 6 ist mit einer Auskleidung 6 d versehen,
die den wesentlichen Bereich der sich kegelstumpfförmig
nach unten erweiternden Seitenfläche D einnimmt, entlang
welcher die Mahlkugeln nach unten gleiten. Der untere
Randbereich des Ringabschnitts 6 a und ein oberer Ringab
schnitt der Seitenfläche D liegen außerhalb dieser Aus
kleidung 6 d.
Der Stator 7 umfaßt eine Umfangswand, die das innere
Behälterteil (Rotor) 6 umgibt; diese an sich ringförmige
Wand hat nach oben hin einen sich kontinuierlich ver
kleinernden Innendurchmesser, derart, daß die Innen
fläche E, bezogen auf eine durch die Achse X gelegte
Vertikalebene im Querschnitt konkav geformt ist. Das
äußere Behälterteil (Stator) 7 hat an seinem unteren
Ende einen radial nach innen gerichteten Ringflansch 7 a.
Das äußere Teil 7 ist vorzugsweise im Bereich seiner
Innenfläche insgesamt mit einer Auskleidung versehen.
Die Rotor- und Statorteile 6 und 7 sind im Bereich ihrer
unteren flanschförmigen Ringabschnitte miteinander in
Gleitkontakt, derart, daß der untere Ringflansch 7 a auf
dem äußeren Randbereich des Ringabschnitts 6 a aufliegt.
Die Innenwände bzw. Seitenflächen D und E der Rotor- und
Statorteile 6 und 7 des Behälters gehen bündig ineinan
der über, so daß der Ringraum G, bezogen auf eine durch
die Achse X gelegte Vertikalebene, im Querschnitt die
Form eines oben abgeschnittenen Ovoids hat. Die Längs
achse Y des Ovoids schneidet die Vertikalachse X des Be
hälters in einem Punkt Z oberhalb der Oberfläche 6 b des
inneren Behälterteils 6.
Das innere Behälterteil 6 ist mit einer Antriebswelle 2
verbunden, die sich von der Bodenfläche 6 c in Richtung
der Vertikalachse X nach unten erstreckt. Gemäß Fig. 4
kann zwischen dem inneren Behälterteil 6 und dem äußeren
Behälterteil 7 im Bereich der unteren, in Kontakt mit
einander stehenden Ring- bzw. Flanschabschnitte ein in
Umfangsrichtung verlaufender Ringspalt C vorgesehen
sein, durch den Luft in den Innenraum des Behälters 6, 7
eingeblasen werden kann; die Breite des Ringspaltes
liegt vorzugsweise in einem Bereich von 10-30% des
Durchmessers der kleinsten Mahlkugeln.
Für den Mahlprozeß werden die Mahlkugeln in den durch
die Seiten- bzw. Innenwandflächen D und E gebildeten
Ringraum G gegeben, und anschließend wird das zu
mahlende Gut eingefüllt. Der Rotor wird mittels der An
triebswelle 2 zusammen mit dem eingefüllten Mahlgut in
Rotation versetzt. Dadurch werden die Mahlkugeln durch
die Fliehkraft radial nach außen bewegt mit dem Er
gebnis, daß die Kugeln aufgrund ihrer kinetischen
Energie entlang der stationären Innenwandfläche E des
Statorteils nach oben wandern und dann, einer
parabolischen Kurve folgend, von der Statorfläche E nach
innen fliegen, um in einer tangentialen Richtung weich
auf der rotierenden Seitenfläche D des Statorteiles auf
zutreffen. Die Kugeln bewegen sich dann entlang der
rotierenden Seitenfläche D nach unten, um, bezogen auf
eine die Achse X schneidende Vertikalebene im Quer
schnitt betrachtet, einen Bewegungszyklus zu vollenden.
Dieser Umlaufzyklus jeder Kugel wiederholt sich kontinu
ierlich solange, wie der Rotor des Behälters umläuft.
Bei der Rotation des Rotors werden die Kugeln weiterhin
in einer senkrecht zur Vertikalachse X liegenden
Horizontalebene in Umfangsrichtung zu einer Bewegung mit
einer Geschwindigkeit angetrieben, die kleiner ist als
die Rotationsgeschwindigkeit des Rotorteiles. Die Kugeln
werden demzufolge in zwei sich überlagernden Bewegungs
richtungen angetrieben, d.h. in einer ersten Bewegungs
richtung in einer die Vertikalachse X einschließenden
Vertikalebene und in einer zweiten Bewegungsrichtung um
die Vertikalachse X (ähnlich der Umlaufbahn der Erde um
die Sonne), und zwar in einer die Vertikalachse X senk
recht schneidenden Horizontalebene.
Infolge der Überlagerung dieser beiden Bewegungen folgt
jede Kugel innerhalb des Ringraumes G im wesentlichen
einer schraubenlinienförmigen Umlaufbewegung um das
Rotorteil des Behälters, ähnlich dem Profil der
schraubenlinienförmigen Drehungen eines Faserabschnittes
eines Seiles. Diese schraubenlinienförmig umlaufende Be
wegung der Kugeln führt zu dem Phänomen, welches hier
als "Fliegkraft-Fluidisierung" bezeichnet ist.
Für diese Fliegkraft-Fluidisierung der Kugeln ist die
stationäre Innenwandfläche E des Statorteils 7 verant
wortlich, indem eine Geschwindigkeit, die kombiniert ist
aus der Umfangsgeschwindigkeit der Kugeln um die Rotor
fläche D und der Wanderungsgeschwindigkeit der Kugeln
entlang der Innenwandfläche E, äquivalent ist einer
Differenzgeschwindigkeit zwischen der Kugel und der
Innenwandfläche E. Wenn das äußere Behälterteil 7 zu
einer Drehbewegung entgegengesetzt zur Drehbewegung des
inneren Behälterteils 6 angetrieben wird, wird die
Differenzgeschwindigkeit zwischen den Kugeln und der
Innenwandfläche E vergrößert. Diese vergrößerte
Differenzgeschwindigkeit verbessert den Mahleffekt durch
Druck- und/oder Stoß- und Schwereinwirkung.
Der Energieverlust jeder Kugel infolge des Auftreffens
auf die Seitenfläche D ist sehr klein, da die Kugel
tangential auf die Innenfläche D auftrifft und sich
stoßfrei entlang der Seitenfläche D bewegt. Bei der Ab
wärtsbewegung der Kugel entlang der konkaven Seiten
fläche D wird die potentielle Energie der Kugel, die
diese während der Aufwärtsbewegung entlang der Innen
wandfläche E erhalten hat, in kinetische Energie umge
wandelt, wodurch die Kugel zwangsläufig radial nach
außen bewegt wird. Damit ist der Verlust an einmal der
Kugel erteilter Energie nur sehr gering, so daß die auf
gebrachte Energie wirksam für den Mahlprozeß ausgenutzt
wird.
Das Mahlgut wird während der Abwärtsbewegung der Kugeln
entlang der Seitenfläche D einen wirkungsvollen Scher-
Mahlprozeß unterworfen, da die Kugeln zwangsläufig zu
einer Gleitbewegung entlang der Seitenfläche D gebracht
werden.
Bei der auf dem Prinzip der Fliegkraft-Fluidisierung be
ruhenden erfindungsgemäßen Mahl- und Klassiereinrichtung
kann die Rotationsgeschwindigkeit des inneren Behälter
teils konstant sein. Die Drehgeschwindigkeit kann
alternativ entweder in einer regelmäßigen oder
konstanten Weise oder in einer unregelmäßigen bzw. im
pulsartigen Weise verändert werden. Diese Veränderung
der Drehgeschwindigkeit führt zu einer unregelmäßigen
Bewegung der Kugeln, wodurch der auf Scherwirkung be
ruhende Mahlprozeß verbessert wird.
Die Fig. 3a bis 3e zeigen die Veränderungen der Drehzahl
N, die der Rotorteil des Behälters 6 erfahren kann. Das
Rotorteil 6 des Behälters kann gemäß Fig. 3a mit einer
konstanten Drehzahl N angetrieben werden; es besteht
gemäß Fig. 3b die Möglichkeit einer Drehzahlveränderung
gemäß einer Sinuslinie; gemäß Fig. 3c besteht die Mög
lichkeit zu einer Veränderung des Drehgeschwindigkeits
musters derart, daß die Drehzahl während bestimmter
Zeiträume jeweils auf einem oberen und auf einem unteren
Niveau gehalten wird; gemäß Fig. 3d folgt die Geschwin
digkeitsveränderung einem sägezahnförmigen Muster der
art, daß die Drehzahl N jeweils in gleichen Zeiträumen
einerseits auf eine Maximaldrehzahl ansteigt und dann
wieder auf eine Minimaldrehzahl abnimmt; gemäß Fig. 3e
ist auch ein modifiziertes Sägezahnmuster der Drehzahl
veränderung möglich derart, daß die Drehzahl N sich all
mählich steigernd auf einen Maximalwert ansteigt und
dann wieder schnell auf einen Minimalwert abfällt.
Die Seiten- bzw. Innenwandflächen D und E haben in der
oben beschriebenen Weise jeweils konkave Flächen, und
zwar bezogen auf eine Schnittansicht in einer die
Vertikalachse X einschließenden Ebene, wobei sich Boden
abschnitte unterschiedlicher Krümmungsradien aneinander
anschließen, um den Mahlprozeß zu verbessern. Gemäß Fig.
4 ist R 1 der Radius der Innenwandfläche E, wobei der
Krümmungsmittelpunkt auf der Vertikalachse X liegt; der
Radius R 3 ist der Radius der Seitenfläche E des
kegelstumpfförmigen Innenabschnittes. Die Innenfläche E
hat an ihrem unteren Ende im Bereich des Ringflansches
7 a einen Innenradius R 2. Das untere Ende der Innen
wandfläche E hat einen im Bereich des Ringflansches 7 a
vorzugsweise einen Krümmungsradius ΔR = R 1-R 2,
wodurch ein gleichmäßiger und bündiger Übergang zwischen
der Seitenfläche D und der Innenwandfläche E erreicht
wird.
Gemäß Fig. 1 umfaßt die kontinuierlich arbeitende Mahl-
und Klassiereinrichtung einen im wesentlichen in den
Fig. 4 oder 5 dargestellten Mahl- und Trennbehälter 6, 7
aus einem inneren Rotorteil 6 und einem äußeren Stator
teil 7 und ein bodenfreies Gehäuse 8, das im wesent
lichen symmetrisch um die Vertikalachse X angeordnet ist
und den Behälter 6, 7 abdeckt. Das äußere stationäre
Behälterteil 7 hat eine Umfangswand, die mittels
schmaler Schlitzen oder kleinen Löchern perforiert ist.
Das stationäre Behälterteil 7 ist mittels einer Halte
rung 9 an dem Gehäuse 8 befestigt, während das innere
rotierende Behälterteil 6, das mit einer Antriebswelle 2
versehen ist, mittels eines Lagers 11 drehbar auf einer
ringförmigen Abstützung 10 gelagert ist. Die Antriebs
welle 2 ist über ein Getriebe an einem Motor ange
schlossen.
Das Gehäuse 8 ist an seiner Oberseite mit einer Deck
wand 28 verschlossen, die den Behälter 6, 7 abdeckt und
eine zentrale Öffnung 28 a aufweist, durch die sich eine
drehbare Leitung 13 vertikal aus dem Gehäuseinneren des
Gehäuses 8 nach außen hin erstreckt. Die Leitung 13 ist
mittels eines Lagers 29 um die Vertikalachse X drehbar.
Sie ist weiterhin an eine stationäre Leitung 14 ange
schlossen, gegenüber welcher sie eine Relativdrehung
auszuführen vermag, derart, daß die Leitung 14 mit dem
Inneren des Gehäuses 8 in Verbindung steht. Die
stationäre Leitung 14 ist an einen Sammler, beispiels
weise ein Sackfilter und an ein nicht dargestelltes
Sauggebläse angeschlossen, derart, daß die der Einrich
tung zugeführte Luft den Trennbehälter 6 und das Gehäuse
8 durch die Leitung 14 verlassen muß, wobei diese Luft
die aufzufangenden gemahlenen Feinpartikel mit sich
führt. Das Gehäuseinnere umfaßt einen unteren Kammerab
schnitt 27, der den Mahlzwecken dient, und einen oberen
Kammerabschnitt 27′, der den Klassierzwecken dient.
Der obere Klassierabschnitt 27′ ist mit einem Zen
trifugalklassierer 30 ausgerüstet, der im folgenden be
schrieben wird.
Für die Zufuhr von zu mahlendem Gut ist eine Zuführungs
leitung 12 vorgesehen, die koaxial durch die drehbare
Leitung 13 hindurchgeführt ist und in der Verlängerung
der vertikalen Achse X durch eine Öffnung in der
stationären Leitung 14 hindurchgeführt ist; diese Öff
nung zum Hindurchführen der Leitung 12 ist in einem ab
gebogenen Abschnitt der stationären Leitung 14 ange
ordnet. Zwischen der Zuführungsleitung 12 und der dreh
baren Leitung 13 liegt ein freier Ringspalt. Die Zufüh
rungsleitung 12 verläuft entlang der Vertikalachse durch
die drehbare Leitung 13 und dann durch den Klassierer
30. Die untere Öffnung der Zuführungsleitung 12 mündet
in den unteren Kammerabschnitt 27.
Das äußere Statorteil 7 des Behälters hat eine vorzugs
weise mit einer Auskleidung versehene Innenmantelfläche
E, über deren Fläche mehrere schmale Schlitze oder
kleine Öffnungen 15 verteilt sind. An die Außenseite des
Statorteils 7 schließt sich ein zur Vertikalachse X
koaxialer Ringgehäuseabschnitt 16 an, derart, daß
zwischen diesem Ringgehäuseabschnitt 16 und dem Gehäuse
8 im Bereich des unteren Endes desselben eine Ringkammer
17 gebildet ist, in die durch eine Leitung 18 Luft ein
geführt wird. Das Rotorteil 6 ist von dem Statorteil 7
durch einen koaxialen Ringspalt 19 getrennt, der an das
untere Ende des Statorteils 7 angrenzt.
Die Breite dieses Ringspaltes liegt in der Größenordnung
von 10-30% des minimalen Durchmessers der zu ver
wendenden Mahlkugeln.
Die Ringöffnung zwischen der Unterseite des Gehäuses 8
und der ringförmigen Abstützung 10 ist durch einen
radial ausgerichteten Bodenring 20 verschlossen. Der Ge
häuseringabschnitt 16 ist an den Bodenring 20 ange
schlossen, derart, daß die Abstützung 10 mit dem Lager
11, das äußere Behälterteil 7 und das innere Behälter
teil 6 zusammen eine Ringkammer 20 a begrenzen, die mit
dem Inneren des Behälters 6, 7 durch den Ringspalt 19 in
Verbindung steht. Bei der dargestellten Ausführungsform
ist der Gehäuseringabschnitt 16 mit Öffnungen versehen,
so daß Luft aus der Ringkammer 17 in die innere Ring
kammer 20 a eintreten kann.
Diese Ringkammern 17 und 20 a haben Auslässe, die mit
einer Abzugsleitung 21 in Verbindung stehen, um Mahlgut
partikel aus dem Mahlsystem heraustransportieren und im
Kreislauf wieder in dieses hineinfördern zu können. An
dem unteren Randabschnitt des Rotorteils 6 ist ein Ab
streifer 22 befestigt, der mit dem Rotorteil umläuft.
Dieser Abstreifer dient dazu, durch den Ringspalt 19 in
die Ringkammer 20 a gefallenes Mahlgut zu einer Öffnung
des Bodenringes 20 zu fördern, derart, daß dieses Mahl
gut durch die Abzugsleitung 21 ausgetragen werden kann.
Die Austrags- und Rückführungsleitung 21 ist an die Zu
führungsleitung 12 angeschlossen.
Die drehbare Leitung 13 wird von einem nicht darge
stellten Motor über ein Kraftübertragungssystem ange
trieben, das eine Riemenscheibe 29 a und einen Riemen 29 b
umfaßt. Der untere, in das Gehäuse 8 ragende Abschnitt
der drehbaren Leitung 13 a trägt den in dem Klassierab
schnitt 27′ befindlichen Klassierer 30.
Der Klassierer 30 umfaßt ein Paar von oberen und
unteren, radial und horizontal ausgerichteten Dreh
scheiben 31 und 32, ein erstes System von mehreren
Schaufeln 33, die zwischen den Drehschreiben 31 und 32
in den Randbereichen derselben vertikal stehend um die
Drehachse angeordnet sind, ein zweites System von
mehreren Schaufeln 34, die auf der Oberseite der oberen
Drehscheibe 31 in deren Randbereich vertikal stehend um
die Drehachse herum angeordnet sind, und ein drittes
System von mehreren Schaufeln 35, die an der Unterseite
der unteren Drehscheibe 32 in deren Randbereichen
vertikal stehend um die Drehachse herum angeordnet sind.
Es ist weiterhin eine ringförmige stationäre Leitfläche
36 vorgesehen, die den Klassierer 30 unter Freilassung
eines Ringspaltes umgibt; diese Leitfläche 36 ist an dem
Gehäuse 8 im Bereich dessen Oberseite mittels Trag
stegen befestigt.
Die oberen und unteren Drehscheiben 31 und 32 sind mit
Öffnungen versehen, durch die sich die Zuführungsleitung
12 erstreckt. Die drehbare Leitung 13 ist mit ihrem
unteren Ende an der oberen Drehscheibe 31 befestigt, die
eine der Öffnung dieser Leitung 13 entsprechende Öffnung
aufweist. Die Zuführungsleitung 12 erstreckt sich durch
die untere Drehscheibe 32, deren Öffnung mit einer Öl
dichtung versehen ist, derart, daß die untere Dreh
scheibe 32 relativ zur stationären Zuführungsleitung 12
drehbar ist.
Der Klassierer 30 arbeitet in der Weise, daß das von dem
Luftstrom mitgeführte gemahlene Mahlgut durch Zusammen
wirken des dritten Schaufelsystems 35 mit der Leit
fläche 36 dispergiert und dann von dem ersten Schaufel
system 33 klassiert wird mit dem Ergebnis, daß die
feineren Partikel dazu gezwungen werden, in den Raum
zwischen den oberen und unteren Drehscheiben 31 und 32
einzuströmen. Die gröberen Partikel hingegen strömen
entlang der Unterseite der Deckwand 28 nach außen und
fließen aus dem oberen Klassierabschnitt 27′ in den
unteren Mahlkammerabschnitt 27, und zwar aufgrund des
Gebläseeffektes des zweiten Leitschaufelsystems 34. Der
Klassierer 30 ist so gestaltet, daß keine große
Turbulenz des Luftstromes in dem Klassierer entsteht,
und zwar aufgrund der zwischen den oberen und unteren
Drehscheiben 31 und 32 angeordneten Schaufeln 33 des
ersten Schaufelsystems. Es ist weiterhin erreicht, daß
die abgeschiedenen gröberen Partikel in den Mahlkammer
abschnitt 27 zurückkehren können, ohne daß sie in
wesentlichen Gegenstromkontakt mit dem Förderluftstrom
kommen. Der Klassierer 30 hat damit einen ausge
zeichneten Klassiereffekt.
Bei Benutzung der erfindungsgemäßen Einrichtung werden
die zu mahlenden Ausgangspartikel, z.B. Aluminiumoxid,
Glimmer oder dergleichen kontinuierlich durch die Zu
führungsleitung 12 in den Mahl- und Trennbehälter bzw.
den Mahlkammerabschnitt 27 eingeführt, in dem sich
bereits Stahlkugeln als Mahlkörper oder Mahlmedium be
finden, die vorzugsweise einen Durchmesser von 3 bis 70
mm haben. Das Rotorteil 6 des Behälters wird mit einer
Drehzahl N im Bereich von 200 bis 3000 U/min ange
trieben, während das Statorteil 7 stationär bleibt. Bei
der Rotation treffen die Mahlgutpartikel auf die der
"Fliehkraft-Fluidisierung" bzw. der schraubenlinien
förmig umlaufenden Bewegung unterworfenen Mahlkugeln,
wie es in Verbindung mit Fig. 5 beschrieben ist.
Dabei wird der äußeren Ringkammer 17 kontinuierlich Luft
zugeführt, von wo aus sie einerseits durch die innere
Ringkammer 20 a und den Ringspalt 19 in den Mahl- und
Trennbehälter 6, 7 und andererseits durch die Schlitze
oder Öffnungen 15 des Statorteils 7 ebenfalls in den
Mahl- und Trennbehälter 6, 7 einströmt.
Die Luft strömt dann durch den unteren Mahlkammerab
schnitt 27 und durch den oberen Klassierkammerabschnitt
27′ und damit durch den Klassierer 30, während die Mahl
kugeln weiterhin dem Fliehkraft-Fluidisierungsprozeß
ausgesetzt bleiben; dabei werden die gemahlenen Partikel
von dem Luftstrom mitgenommen, wobei die klassierten
feineren Partikel durch die drehbare Leitung 13 und die
stationäre Austragsleitung 14 zum Sammler weiterge
fördert werden. Einige der feineren Partikel, die durch
die perforierte Wandung des Statorteils nach außen hin
durchgetreten sind, fallen in die Ringkammern 17 und
20 a, aus denen sie von einer Teilströmung der durch die
Leitung 18 zugeführten Luft durch die Abzugsleitung 21
wieder in den Mahlkreislauf zurückgefördert werden.
Falls erforderlich, kann anstelle von Luft ein anderes
Gas, beispielsweise N2 oder Ar, als Fördergas ver
wendet werden.
Die Diagramme der Fig. 6 und 7 zeigen beide, daß die
Kurven der Korngrößenverteilungen B wesentlich
horizontal nach links oder in den Bereich kleinerer
Korngrößenzonen verschoben werden, und zwar verglichen
mit den Kurven der Korngrößenverteilungen C, d.h. es ist
deutlich erkennbar, daß das mit der erfindungsgemäßen
Einrichtung erzielte Mahlergebnis besser ist als das mit
bekannten Vorrichtungen erreichbare Mahlergebnis.
Eine nach dem Prinzip der Fliehkraft-Fluidisierung
arbeitende erfindungsgemäße Mahleinrichtung hat, ver
glichen mit bekannten Mahleinrichtungen somit wesent
liche Vorteile.
Eine übliche mit Mahlkugeln arbeitende Trommelmühle ist
in der Praxis über einen großen kritischen Drehzahlbe
reich der Trommel unwirksam, da die Mahlkörper dazu ge
zwungen sind, zusammen mit der Innenfläche der Trommel
umzulaufen, d.h. im wesentlichen stationär relativ zur
Trommelfläche, wenn die Drehgeschwindigkeit der Trommel
über einer kritischen Drehzahl liegt. Rührwerksmühlen
sind in der Praxis ebenfalls bei hohen Drehzahlen un
wirksam, da die Mischstäbe oder Rührwerksblätter in
einer solchen Weise gegen die Mahlkörper bewegt werden,
daß die Rührwerksstangen oder Rührwerksblätter die
Kugeln in zwei Gruppen unterteilen, derart, daß bei
höherer Drehgeschwindigkeit der auf die Rührwerks
elemente wirkende Widerstandkraft der Kugeln anwächst.
Im Gegensatz dazu kann theoretisch bei der erfindungsge
mäßen Mahleinrichtung das innere Rotorteil 6 mit einer
unbegrenzt hohen Geschwindigkeit gegenüber dem
stationären Behälterteil rotieren. Es ist natürlich aus
wirtschaftlichen und technologischen Gründen nutzlos,
die Rotationsgeschwindigkeit über eine bestimmte Ge
schwindigkeit zu erhöhen. Die kritische Geschwindigkeit
ist jedoch beträchtlich höher als bei den bekannten
Kugelmühlen, seien es Trommelmühlen oder Rührwerks
mühlen. Bei der erfindungsgemäßen Einrichtung erhalten
die Mahlkugeln aufgrund der schraubenlinienförmig um
laufenden Bewegung eine sehr hohe Geschwindigkeit, und
diese schraubenlinienförmig umlaufende Bewegung mit
hoher Geschwindigkeit der Kugeln ist sehr vorteilhaft
für den Mahlprozeß. Die Geschwindigkeit der Mahlkugeln
relativ zur stationären Innenmantelfläche E des Stator
teils 7 kann sehr hoch sein mit dem Ergebnis, daß der
Mahleffekt beträchtlicht verbessert wird. Da weiterhin
die kinetische Energie und die potentielle Energie der
Mahlkugeln, die tangential gegen die Seitenfläche D des
Statorteils auftreffen, insgesamt als kinetische Energie
wirksam werden, um die Kugeln radial nach auswärts zu
bewegen, wird der Energieverlust der Mahlkugeln inner
halb des Mahlbehälters beträchtlich herabgesetzt. Eine
zusätzliche Mahlleistung wird auch dadurch erreicht, daß
die Mahlkugeln an der Seitenfläche D des Rotorteils 6
des Behälters 6, 7 entlanggleiten.
Mit der erfindungsgemäßen Einrichtung wird der Mahl
effekt beträchtlich erhöht, während gleichzeitig die
Energie, die für eine bestimmte Materialmenge aufge
bracht werden muß, beträchtlich herabgesetzt wird.
Durch die Integration des rotierenden Klassierers, der
gleichzeitig den Austrag des gemahlenen Materiales be
wirkt bzw. fördert und die rotierende Leitung 13 sowie
die stationäre Leitung 14 umfaßt, wird ebenfalls die für
den Mahl- und Klassierprozeß benötigte Energiemenge be
trächtlich herabgesetzt. Dieses beruht darauf, daß
allein der Austrag der feiner zermahlenen Partikel be
günstigt wird, ohne daß die gesamte Materialgutmenge
einem übermäßigen Mahlprozeß unterworfen werden braucht,
wodurch zusätzliche Energie verbraucht werden würde.
Im Gegensatz dazu lassen sich die bekannten Mahleinrich
tungen gemäß den Fig. 2a und 2b nicht in der erfindungs
gemäßen Weise unmittelbar mit einem Klassierer
integrieren, um eine Klassierung des gemahlenen
Materiales in feinere und gröbere Partikel zu bewirken.
Dieses beruht darauf, daß bei den bekannten Vorrich
tungen gemäß den Fig. 2a und 2b die Kugeln als das Mahl
medium sich entlang der Oberseite bzw. der Deckwand der
Vorrichtung bewegen derart, daß kein Platz mehr für
einen solchen Klassierer ist, ohne daß mit Störungen
durch die sich innerhalb der Vorrichtung bewegenden
Mahlkugeln gerechnet werden muß.
Im Gegensatz dazu kann ein Mahlbehälter gemäß den Fig. 4
und 5 in der erfindungsgemäßen Weise direkt mit einem
Klassierer kombiniert werden, und zwar aufgrund dessen,
daß die einer Fliegkraft-Fluidisierung unterworfenen
Kugeln keine obere Deckwand bzw. Begrenzungswand be
nötigen, gegen die die Kugeln stoßen bzw. von denen die
Kugeln umgelenkt werden. Bei der erfindungsgemäßen Aus
gestaltung fliegen die Kugeln parabelförmig unterhalb
einer derartigen Decke wieder nach innen, so daß der
über dem Mahlbehälter befindliche Raum, d.h. der obere
Kammerabschnitt 27′ der Vorrichtung in der in Fig. 1
dargestellten Weise als Klassierraum benutzt werden
kann. Die Erfindung schafft somit eine kontinuierlich
arbeitende Einrichtungen zum Mahlen und gleichzeitigen
Klassieren eines Gutes, wodurch der Raumbedarf und der
Energieverbrauch herabgesetzt und die Mahlleistung her
aufgesetzt werden.
Claims (7)
1. Kontinuierlich arbeitende Mahleinrichtung, durch die
kontinuierlich ein Fördergas strömt, mit einem um
eine Vertikalachse rotierenden Mahlbehälter, der
einen Ringraum zur Aufnahme von Mahlkugeln aufweist
und dem das Mahlgut kontinuierlich zugeführt wird,
einem den Mahlbehälter umschließenden Gehäuse, einem
Antrieb für den Mahlbehälter, einem Zuführungssystem
für ein Fördergas, einem Austragssystem zum Aus
tragen des gemahlenen Gutes aus dem Mahlbehälter zu
sammen mit dem Fördergas, und mit einem System zum
Zuführen des zu mahlenden Mahlgutes in den Mahlbe
hälter, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter
(6, 7) zweigeteilt aus einem Innenteil (6) und einem
Aussenteil (7) zusammengesetzt ist, daß das innere
Behälterteil (6) die Form eines Kegelstumpfes mit
einer sich kurvenförmig konkav nach oben verjüngen
den Seiten- bzw. Mantelfläche (D) aufweist, während
das äußere Behälterteil (7) eine Umfangswand auf
weist, die das innere Behälterteil (6) umgibt und
eine konkav nach außen gekrümmte Innenmantelfläche
(E) aufweist, daß beide Behälterteile relativ zuein
ander um die gemeinsame Vertikalachse rotationsbe
weglich sind, daß die beiden Behälterteile sich im
Bereich ihrer unteren Ränder einander gegenüber
liegen, derart, daß die entgegengesetzt konkav ge
krümmten Seiten- bzw. Innenmantelflächen (D, E) den
Ringraum (G) zwischen den beiden Behälterteilen (6 a,
7) begrenzen derart, daß dieser Ringraum (G) an den
Übergangsstellen zwischen diesen beiden Behälter
teilen glatt und bündig ineinander übergehende
Flächenabschnitte hat, daß das äußere Behälterteil
(7) im Bereich der Umfangswandfläche (E) perforiert
ist, um Luft in den Ringraum (G) fördern zu können,
daß der Antrieb dem inneren Behälterteil (6) zuge
ordnet ist, um diesen relativ zum äußeren
stationären Behälterteil (7) zu einer Rotationsbe
wegung antreiben zu können, daß das Gehäuse (8) den
Behälter (6, 7) so umschließt, daß ein durch den Be
hälter gebildeter unterer Kammerabschnitt (27) und
ein darüber befindlicher oberer Kammerabschnitt
(27′) gebildet ist, daß in dem oberen Kammerab
schnitt (27′) ein rotierend angetriebener Zentrie
fugalklassierer (30) angeordnet ist, der um die ge
meinsame Vertikalachse X rotiert, um das gemahlene
Gut in feinere und gröbere Partikel aufzuteilen, daß
eine Antriebseinrichtung für den Klassierer (30) und
Austragssystem vorgesehen sind, derart, daß die die
klassierten feineren Partikel mit sich führende
Fördergasströmung aus dem oberen Kammerabschnitt
(27′) bzw. dem Gehäuse (8) herausgefördert wird.
2. Kontinuierlich arbeitende Mahleinrichtung nach An
spruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Austrags
system eine drehbare Leitung (13) aufweist, die ent
lang der Vertikalachse X von der Oberseite des den
Klassierer tragenden Gehäuses (8, 28) nach unten in
den oberen Kammmerabschnitt (27′) ragt, um mit dem
Klassierer (30) in Verbindung zu stehen, und daß das
Antriebssystem an der drehbaren Leitung (13) an
greift.
3. Kontinuierlich arbeitende Mahleinrichtung nach An
spruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Klassierer
(30) ein Paar von oberen und unteren, horizontal und
radial ausgerichteten Drehscheiben (31, 32), die
koaxial zur drehbaren Leitung (13) liegen und zen
trale Öffnungen aufweisen, ein erstes System von im
Umfangsbereich zwischen den beiden Drehscheiben (31,
32) angeordneten Schaufeln (31) und zweite und
dritte Systeme von Schaufeln (34 bzw. 35), die im
Umfangsbereich an den oberen und unteren Dreh
scheiben an deren Oberseiten bzw. Unterseiten ange
ordnet sind, aufweist, und daß das System zum Zu
führen des zu mahlenden Mahlgutes eine stationäre
Zuführungsleitung (12) umfaßt, die derart durch die
drehbare Leitung (13) und durch die zentralen Öff
nungen der beiden Drehscheiben (31, 32) hindurchge
führt ist, daß zwischen der Zuführungsleitung (12)
und der drehbaren Leitung (13) ein Ringspalt frei
bleibt, und daß die untere Scheibe (32) relativ zu
dieser Zuführungsleitung (12) drehbar ist.
4. Kontinuierlich arbeitende Mahleinrichtung nach An
spruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb des
oberen Kammerabschnittes (27′) eine den Klassierer
(30) umgebende, stationäre, ringförmige Leitfläche
(36) an dem Gehäuse befestigt ist, um den das ge
mahlene Mahlgut mit sich führenden Fördergasstrom
aus dem unteren Kammerabschnitt (27) in den Bereich
des Klassierers (30) durch einen unteren Ringspalt
zwischen der stationären Leitfläche (36) und der
unteren Drehscheibe (32) des Klassierers zu fördern,
und um gleichzeitig einen mit klassierten gröberen
Partikel beladenen Teilgasstrom gegen die Deckwand
(28) des Gehäuses durch einen oberen Ringspalt zu
fördern, der zwischen der oberen Drehscheibe (31)
und der stationären Leitfläche (36) liegt.
5. Kontinuierlich arbeitende Mahleinrichtung nach An
spruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein Rückfüh
rungskanal vorgesehen ist, derart, daß das innere
rotierende Behälterteil (6) durch die perforierte
Mantelwandung des äußeren stationären Behälterteils
(7) mit dem Gaszuführungssystem in Verbindung steht,
derart, daß ein die gröberen gemahlenen Partikel
tragender Teilluftstrom, der durch die perforierte
Mantelwandung des äußeren stationären Behälterteils
(17) hindurchgetreten ist, wieder in den Mahlbe
hälter zurückgefördert wird.
6. Kontinuierlich arbeitende Mahleinrichtung nach An
spruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die sich un
mittel benachbarten unteren Randabschnitte des
rotierenden Behälterteils (6) und des stationären
Behälterteils (7) durch einen Ringspalt (19) vonein
ander getrennt sind, dessen Spaltbreite im Bereich
von 10-30% des minimalen Durchmessers der ver
wendeten Mahlkugeln liegt, und daß die Rückführungs
leitung einen Auffangsbereich zum Auffangen der
durch diesen Ringspalt ausgetretenen Mahlgutpartikel
aufweist.
7. Kontinuierlich arbeitende Mahleinrichtung nach einem
der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Ringraum (G) des Mahlbehälters (6, 7) im Quer
schnitt in einer die Vertikalachse X umfassenden
Vertikalebene im wesentlichen die Form eines oben
abgeschnittenen Ovois hat, dessen Längsachse die
Vertikalachse X an einer Stelle oberhalb des Mahlbe
hälters (6, 7) schneidet.
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