DE3729084A1 - Verfahren zur verbindung von chassis und karosserie von personenkraftwagen und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
Verfahren zur verbindung von chassis und karosserie von personenkraftwagen und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrensInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Verbindung
von Chassis und Karosserie von Personenkraftwagen, wobei
die Teile des Chassis auf einer Vormontagelinie mittels eines
Montagerahmens (sog. Aufnahmerahmen) zusammengefaßt und zueinan
der fixiert werden, derart, daß das Chassis vor seiner Verbin
dung mit der Karosserie bereits eine vormontierte Baueinheit
bildet, und wobei der Montagerahmen nach dem Verschrauben
von Chassis und Karosserie von dem Chassis gelöst und in
seine Ausgangsposition zurückbewegt wird.
Bei der Herstellung von Kraftfahrzeugen besteht zunehmend
das Bestreben, einzelne Teile nicht mehr separat zu montieren,
sondern mehrere Teile zu vormontierten Baugruppen zusammen
zufassen und diese größere Baueinheit dann im Fahrzeug einzu
bauen. Hierdurch können Verbesserungen und Erleichterungen
der Arbeitsbedingungen und Montageoperationen erreicht werden.
So zeigt beispielsweise die DE-OS 31 49 083 eine vormontierte
Baueinheit für den Cockpit-Bereich von Personenkraftwagen
und ein Verfahren zum Einbau einer solchen Baueinheit in
der Karosserie. Hierbei sind die Bestandteile der Cockpit-Bau
einheit auf einem Montagerahmen in losem Verbund zusammengefaßt
und fixiert, und die Baueinheit wird anschließend durch eine
der vorderen Seitentüröffnungen der Karosserie in den Fahrgast
raum eingefahren und mit der Stirnwand verschraubt.
Da die Verhältnisse bei einem Cockpit sowohl in konstruktiver
wie auch in funktioneller Hinsicht anders liegen als bei
einem Chassis - beispielsweise sind bei der bekannten Cockpit-
Baueinheit alle Schrauben im wesentlichen in Fahrzeuglängsrich
tung gerichtet und die Verschraubung der Baueinheit mit der
Stirnwand muß vom Motorraum her erfolgen - lassen sich die
aus der DE-OS 31 49 083 entnehmbaren Maßnahmen nicht ohne
weiteres auf ein Verfahren zur Verbindung von Chassis und
Karosserie, mit dem sich ja die vorliegende Anmeldung befaßt,
übertragen.
Durch die DE-PS 25 11 877 ist eine Vorrichtung zum Anbringen
der einzelnen Teile des Fahrgestells an einer Automobil-Karos
serie bekannt geworden. Die bekannte Vorrichtung besitzt
eine Plattform, an deren vorderem und hinterem Stirnende
je ein einen Tisch für Einzelteile des Fahrgestells aufnehmender
Rahmen mit einem obenangeordneten Halteelement für die Karosse
rie angeordnet ist, wobei der Tisch auf die Halteelemente
für die Karosserie zu- und wegbewegbar an den Rahmen heb-
und senkbar geführt ist. Hierbei ist der Tisch auf eine Höhe
anhebbar, in der er entweder unmittelbar und/oder über die
auf ihm liegenden Einzelteile des Fahrgestells die Halteele
mente vom Gewicht der Karosserie entlastet, so daß diese
von der Karosserie entfernbar sind und die Karosserie zusammen
mit den Einzelteilen des Fahrgestells mit dem Tisch abgesenkt
werden kann.
Die Maßnahmen nach DE-PS 25 11 877 haben indessen nicht den
Einbau des Chassis als vormontierte Baueinheit zum Gegenstand;
sie zielen vielmehr lediglich darauf ab, zu ermöglichen,
daß Karosserie und Fahrgestell nach dem Zusammenbau in eine
für eine bequeme Arbeit geeignete Höhe des Tisches für die
weitere Zusammenbauarbeit abgesenkt werden können.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, den durch Zusammen
fassung von Einzelteilen in vormontierten Baueinheiten zu
erzielenden Rationalisierungs- und Verbesserungseffekt für
den Zusammenbau von Chassis und Karosserie von Personenkraft
wagen zu optimieren.
Gemäß der Erfindung wird die Aufgabe bei einem Verfahren
der eingangs bezeichneten Art dadurch gelöst, daß die an
einem verfahrbaren Gehänge aufgehängte Karosserie in Montageposi
tion oberhalb des die vormontierte Chassis-Baueinheit tragenden
Aufnahmerahmens gefahren wird und anschließend Aufnahmerahmen
und Karosserie vertikal gegeneinander bewegt werden, bis
die Chassis-Baueinheit ihre Einbauposition mit Bezug auf
die Karosserie erreicht hat, und daß anschließend der Aufnahme
rahmen mit dem Gehänge lösbar verbunden wird, und daß anschlie
ßend ein Schraubspindelrahmen mit motorisch betätigbaren
Schraubspindeln so unter den Aufnahmerahmen gefahren wird,
daß die Schraubspindeln den jeweiligen Verbindungsstellen
von Chassis und Karosserie zugeordnet sind, und daß anschließend
die Verschraubung der Karosserieteile mit der Karosserie
erfolgt, und daß schließlich der Aufnahmerahmen vom Gehänge
gelöst, aus dem Bereich der Karosserie wegbewegt und einer
erneuten Bestückung mit Chassisteilen zugeführt wird.
Durch die Erfindung werden (u. a.) folgende wesentliche Vorteile
erzielt:
- - sicheres Fügen bei den gegebenen Toleranzen,
- - hohe Zuverlässigkeit/Verfügbarkeit in den Automatiksta tionen,
- - hohe Flexibilität bei Modellwechsel bzw. Modelländerungen (Mixbetrieb von alten und neuen Modellen),
- - ca. 10 Prozent Reserve für zusätzliche Operationen bei Modellwechsel, Modelländerung und Operationsverlegung in der Vormontage,
- - Inspektion am Ende der Vormontage und nach der Verbindung Chassis/Karosserie,
- - weitere Erhöhung der Typenvielfalt mit geringstmöglichem Aufwand und ohne Kapazitätseinschränkungen,
- - Handmontagen taktunabhängig bei kontinuierlichem Werkstück transport,
- - Optimierung der Materialbereitstellung im Hinblick auf Wegzeiten des Montagepersonals (das Werkstück/Montage teil kommt zur Einbaustelle),
- - Konstruktionsänderungen an den Modellen wirken sich nur bei Spezialwerkzeugen und -aufnahmen kostenmäßig aus.
In vorteilhafter Weiterbildung des Grundgedankens der Erfindung
sollte die Karosserie mittels des Gehänges in gleichbleibender
Höhe an einer oberhalb des Gehänges installierten Schienenfüh
rung längsbewegt und nur der Aufnahmerahmen - mittels eines
Hubtisches - vertikal verfahren werden. Hierdurch wird das
Karosserie-Verfahrsystem (Gehänge) gegenüber einer denkbaren
Ausführungsform, bei der nicht nur der Aufnahmerahmen, sondern
auch die Karosserie bzw. das Gehänge vertikal verfahrbar
ist, vereinfacht.
Zur Vermeidung manueller Justierarbeiten wird des weiteren
vorgeschlagen, daß nach dem Erreichen der Montageposition
von Chassis und Karosserie, aber noch vor dem lösbaren Verbin
den des Aufnahmerahmens mit dem Gehänge, eine automatische
Zentrierung des Aufnahmerahmens bzw. der auf ihm angeordneten
Chassisteile gegenüber der Karosserie erfolgt.
Eine insbesondere im vorstehenden Sinne vorteilhafte Vorrichtung
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zeichnet
sich dadurch aus, daß der Aufnahmerahmen aus mehreren, vorzugs
weise drei, auf einem durchgehenden Tragrahmen schwimmend
zueinander gelagerten Aufnahmeplatten besteht, und daß an
den Aufnahmeplatten Justier- und Zentrierdorne angeordnet
sind, die in Montageposition von Chassis und Karosserie in
zugeordnete Justier- und Zentrierausnehmungen der Karosserie
eingreifen.
Der Aufnahmerahmen als solcher kann auf einem auf Rollen
oder dergleichen quer zur Fahrzeuglängsachse verfahrbaren
Hubtisch lösbar angeordnet sein.
Aus Gründen einer automatischen Justier- bzw. Zentrierbarkeit
der Schraubspindeln gegenüber den zugeordneten Schraubverbin
dungsstellen besteht zweckmäßigerweise auch der Schraubspindel
rahmen aus mehreren, vorzugsweise drei, schwimmend zueinander
gelagerten Schraubspindelplatten, und an den Schraubspindelplat
ten sind Justier- und Zentrierdorne angeordnet, die mit zugeord
neten Justier- und Zentrierausnehmungen im Aufnahmerahmen
zusammenwirken.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung können
den Unteransprüchen 4, 8 und 9 entnommen werden.
Zur weiteren Veranschaulichung und Erläuterung der Erfindung
dienen Ausführungsbeispiele, die in der Zeichnung dargestellt
und nachstehend im einzelnen beschrieben sind. Es zeigt:
Fig. 1 eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrich
tung, in Seitenansicht, während der ersten Hubphase
von Aufnahmerahmen mit vormontiertem Chassis,
Fig. 2 die Vorrichtung nach Fig. 1 (schematisiert, ohne
Chassis und dessen Tragelemente), in Vorderansicht,
Fig. 3 den Gegenstand von Fig. 1, nach Beendigung der
Hubphase der Chassis-Baueinheit,
Fig. 4 den Gegenstand von Fig. 1 und 3, jedoch zu einem
zeitlich nach der in Fig. 3 gezeigten Situation
liegenden Zeitpunkt,
Fig. 5 - anhand einer Darstellung entsprechend Fig. 1,
3 und 4 - die Verschraubung von Chassis und Karosse
rie (automatische Schraubstation),
Fig. 6 eine Separatdarstellung (in Seitenansicht) des
bereits aus Fig. 1 und 3 bis 5 ersichtlichen Aufnahme
rahmens für die Chassis-Baueinheit,
Fig. 7 den Gegenstand von Fig. 6, in Draufsicht,
Fig. 8 eine Ausführungsform eines automatischen Schrauber
systems, in Draufsicht betrachtet,
Fig. 9 den Gegenstand von Fig. 8, in Seitenansicht (Schnitt
IX-IX in Fig. 8),
Fig. 10 eine Draufsicht auf die Anlage nach Fig. 1 bis 5,
Fig. 11 eine Separatdarstellung (in Seitenansicht) des
bereits aus Fig. 4 und 5 ersichtlichen Schraubspin
delrahmens,
Fig. 12 den Gegenstand von Fig. 11, in Draufsicht, und
Fig. 13 eine vergrößerte, aber stark schematisierte Darstel
lung der in Fig. 3 mit "A" bezeichneten Einzelheit,
in Seitenansicht.
Nach Fig. 1 bis 5 bezeichnet 10 die Karosserie eines Personen
kraftwagens. Sie ist an einem Gehänge 11 aufgehängt, das
mittels Rollen 12 an einer Schienenführung 13 in Pfeilrichtung
14 verfahrbar ist. Der Antrieb erfolgt durch eine Kette 15.
Unterhalb der Karosserie 10, auf dem Boden 16 der Montagehalle,
ist ein Hubtisch 17 mittels Rollen 18, 19 auf quer zur Fahrzeug
längsachse gerichteten Schienen 20, 21 verfahrbar gelagert.
Der Hubtisch 17 besitzt eine Tragplatte 22, die - wie aus
Fig. 3 zu erkennen ist - durch einen scherenartig ausgebildeten
Hebelmechanismus 23 angehoben werden kann. Auf der Tragplatte
22 des Hubtisches 17 ist ein insgesamt mit 24 bezifferter
Aufnahmerahmen angeordnet, der ein als vormontierte Baueinheit
ausgebildetes Chassis 25 (sog. Chassis-Modul) trägt. Im einzel
nen ist zu erkennen ein frontal angeordneter Motor 26 mit
angeflanschtem Getriebe 27 und Kardanwelle 28, die Vorderachse
29 mit Federbeinen 30, die Hinterachskonstruktion 31 mit
Federung 32, und ein Auspuffsystem 33. Selbstverständlich
kann der Chassis-Modul 25 noch weitere Teile enthalten, die
im einzelnen aus Fig. 1 und 3 nicht entnehmbar sind.
Die einzelnen Chassis-Teile, z. B. 26 bis 33, sind auf dem
Aufnahmerahmen 24 ihrer endgültigen Montageposition im Fahrzeug
entsprechend einander zugeordnet und fixiert. Wie insbesondere
Fig. 6 und 7 zeigen, besteht hierzu der Aufnahmerahmen 24
aus einem durchgehenden Tragrahmen 34, auf dem drei Aufnahmeplat
ten 35, 36 und 37, jeweils mittels vier Kugeln 38, schwimmend
zueinander gelagert sind. Dadurch können Toleranzen ausgeglichen
werden. Die Beweglichkeit der Aufnahmeplatten 35, 36, 37
hält sich jedoch in engen Grenzen, wie aus den entsprechend
kleinen Abständen der Aufnahmeplatten 35, 36, 37 zueinander
hervorgeht (vgl. insbesondere Fig. 6 und 7).
Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, trägt beispielsweise die
Aufnahmeplatte 35 den Motor 26 und die Vorderachse 29, 30.
Die genannten Teile sind hierbei auf jeweils zwei Zentrierbolzen
39, 40 abgesteckt. Entsprechend sind auch die anderen Chassis-
Teile auf den beiden übrigen Aufnahmeplatten 36, 37 angeordnet
bzw. fixiert.
An den Aufnahmeplatten 35, 36, 37 sind des weiteren Justier
und Zentrierdorne (siehe hierzu Bezugszeichen 67 in Fig.
13) angebracht, die beim Anheben des Aufnahmerahmens 24 durch
den Hubtisch 17, 22 (vgl. Fig. 3) in zugeordnete Justier-
und Zentrierausnehmungen (siehe hierzu Bezugszeichen 68 in
Fig. 13) an der Unterseite der Karosserie 10 eingreifen und
auf diese Weise - ermöglicht auch durch die schwimmend gelager
ten Aufnahmeplatten 35, 36, 37 - die einzelnen Chassiskomponen
ten entsprechend zur Karosserie 10 ausrichten.
Nach den im Vorstehenden beschriebenen Vorgängen wird - wie
Fig. 3 erkennen läßt - der angehobene Aufnahmerahmen 24 mit
dem Gehänge 11 lösbar verbunden. Die Tragplatte 22 des Hubti
sches 17 kann nun wieder in ihre Ausgangsposition (Fig. 1)
abgesenkt werden. Anschließend wird die Karosserie 10 - zusammen
mit dem am Gehänge 11 befestigten und dem (noch nicht an
der Karosserie 10 montierten) Chassis-Modul 25 - aus der
durch Fig. 1 repräsentierten Station in Pfeilrichtung 41
in eine weitere Station (vgl. Fig. 4 und 5) verfahren.
In der aus Fig. 4 und 5 ersichtlichen Station - es handelt
sich hier um die sogenannte Schraubstation - erfolgt nun
die Montage der Chassis-Teile an der Karosserie 10 durch
automatisches Verschrauben. Hierzu fährt ein insgesamt mit
42 bezeichneter Schraubspindelrahmen - nachdem er mit Schrauben
bzw. Muttern beladen worden ist - von der Seite her ("Schubladen
prinzip") in die aus Fig. 4 ersichtliche Position unterhalb
der Karosserie 10 bzw. des Aufnahmerahmens 24. Der Schraub
spindelrahmen 42 besteht - ähnlich wie auch der Aufnahmerahmen
24 (vgl. Fig. 1, 3, 6 und 7 sowie zugehörige Beschreibung)
- aus drei schwimmend zueinander gelagerten Schraubspindel
platten, die in Fig. 4, 5, 11 und 12 mit 43, 44 und 45 beziffert
sind. Die drei Schraubspindelplatten 43, 44, 45 sind wiederum
(wie die Aufnahmeplatten 35, 36, 37 des Aufnahmerahmens 24)
mittels je vier Kugeln 46 auf einem durchgehenden Tragrahmen
47 gelagert (siehe insbesondere Fig. 11).
Wie Fig. 4, 5 und insbesondere Fig. 11 und 12 weiterhin verdeut
lichen, ist der Schraubspindelrahmen 42 mit mehreren automatisch
betätigbaren, vertikal ausgerichteten Schraubspindeln 48
bestückt, die in Fig. 12 als mit kleinen Rechtecken eingerahmte
Kreuze kenntlich gemacht sind. Anzahl und räumliche Zuordnung
der Schraubspindeln 48 (wie sie insbesondere aus Fig. 12
ersichtlich sind) entsprechen den Schraubverbindungsstellen
der einzelnen Teile des Chassis-Moduls 25 mit der Karosserie
10. Konstruktive Übereinstimmung mit dem Aufnahmerahmen 24
besteht ferner dahingehend, daß auch der Schraubspindelrahmen
42 Justier- und Zentrierdorne (nicht gezeigt) besitzt, die
in der aus Fig. 5 ersichtlichen Position mit entsprechenden
Justier- bzw. Zentrierausnehmungen des Aufnahmerahmens 24
kooperieren. Die Schraubspindeln 48 sind in den Schraubspindel
platten 43, 44, 45 kardanisch gelagert und tragen dadurch
ebenso wie die schwimmende Anordnung der Schraubspindelplatten
als solche - dazu bei, gewisse Fertigungstoleranzen an Karosse
rie 10 und/oder Chassis-Modul 25 auszugleichen.
Auch in der - in Fig. 4 und 5 veranschaulichten - sogenannten
Schraubstation ist nun wieder ein Hubtisch - hier insgesamt
mit 49 bezeichnet - vorhanden, der ähnlich wie bei der Ausfüh
rungsform nach Fig. 1 und 3 ausgebildet sein kann und demgemäß
eine durch ein scherenartiges Hebelsystem 50 anhebbare Trag
platte 51 aufweist.
Nachdem nun - wie bereits oben erwähnt - der Schraubspindel
rahmen 42 von der Seite her in die aus Fig. 4 ersichtliche
Position unterhalb des Aufnahmerahmens 24 bewegt worden ist,
wird er von der Tragplatte 51 des Hubtisches 49 übernommen
und vertikal nach oben gefahren, bis er die in Fig. 5 angedeu
tete Position erreicht hat. Hierbei greifen die Justier-
bzw. Zentrierdorne des Schraubspindelrahmens 42 in entspre
chende Justier- und Zentrierbuchsen am Aufnahmerahmen 24
ein. Dadurch werden die Schraubspindeln 48 exakt auf die
entsprechenden zugeordneten Befestigungsstellen der Karosserie
10 ausgerichtet und fixiert.
Der Hubtisch 49, 51 fährt nun wieder in seine aus Fig. 4
ersichtliche untere Ausgangsposition zurück und übernimmt
dort mit seiner Tragplatte 51 ein insgesamt mit 52 bezeich
netes automatisches Schraubersystem. Fig. 8 und 9 machen
deutlich, daß das Schraubersystem 52 aus einem auf Füßen
53, 54 ruhenden Rechteckrahmen 55 besteht, der innerhalb
des von ihm eingerahmten Recktecks zwei im Abstand voneinander
angeordnete, quergerichtete Führungsschienen 56, 57 trägt.
An jeder der beiden Führungsschienen 56, 57 ist ein Schraub
spindel-Antriebsmotor 58 bzw. 59 (im folgenden mit "Schrauber"
bezeichnet) in mehreren Richtungen bzw. Ebenen (vgl. Pfeile
60 bis 62 in Fig. 8 und 9) verfahrbar angeordnet.
Zur Betätigung der Schraubspindeln 48 des Schraubspindelrahmens
42 durch das automatische Schraubersystem 52 wird dieses
- wie in Fig. 5 gezeigt - durch den Hubtisch 49, 51 vertikal
nach oben in eine Stellung unmittelbar unterhalb des mit
dem Aufnahmerahmen 24 verbundenen Schraubspindelrahmens 42
gefahren. Die beiden Schrauber 58, 59 fahren nun die einzelnen
Schraubspindeln 48 nacheinander ab und verschrauben die Chassis-
Teile (z. B. 26 bis 33, vgl. Fig. 1) mit der Karosserie 10.
Danach fährt der Hubtisch 49, 51 mit dem Schraubersystem
52 vertikal nach unten ab. In einer mittleren Stellung legt
sich der Schraubspindelrahmen 42 auf einen Querförderer auf
und wird seitlich zum erneuten Beladen mit Schrauben herausge
fördert.
Obwohl nun also die für die Montage der Chassis-Teile an
der Karosserie 10 erforderlichen Schraubverbindungen hergestellt
sind, bleibt der Aufnahmerahmen 24 zunächst noch mit dem
Gehänge 11 verriegelt. Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß
in einer nachfolgenden Station (vgl. Pfeilrichtung 63 in
Fig. 5) noch (eventuell erforderliche) Reparaturarbeiten
durchgeführt werden können. Anschließend wird dann der Aufnahme
rahmen 24 vom Gehänge 11 gelöst, kann nun aus dem Bereich
des Fahrzeugs herausbewegt und einer erneuten Bestückung
mit Chassis-Teilen zugeführt werden.
Aus Fig. 10 ist ersichtlich, daß - wenn die Karosserie 10
in die erste Station (vgl. auch Fig. 1 und 3) gefahren wird
- zunächst beidseitig der Karosserie 10 je ein Aufnahmerahmen
24 angeordnet ist. Die beiden Aufnahmerahmen 24 werden nicht
gleichzeitig mit Chassisteilen bestückt, sondern nacheinander,
und zwar derart, daß die Bestückung des zweiten Aufnahmerahmens
in der Zeit stattfindet, während derer der erste Aufnahmerahmen
sich unter der Karosserie 10 befindet und die auf ihm angeordne
ten Chassisteile mit der Karosserie verschraubt werden (Fig. 1,
3 bis 5). Für die nächstfolgende Karosserie steht dann der
inzwischen mit Chassis-Teilen bestückte zweite Aufnahmerahmen
bereit, während dann wieder die Bestückung des ersten Aufnahme
rahmens beginnen kann, und so fort.
Fig. 13 zeigt nun eine Möglichkeit auf, wie Probleme, die
sich beim Einbau des Chassis-Moduls 25 aufgrund der Hinterachs
federn 32 ergeben können, zweckmäßigerweise gelöst werden.
Es bezeichnet 24 den (rückwärtigen) Aufnahmerahmen mit Tragrah
men 34 und darauf schwimmend angeordneter Aufnahmeplatte
37. Die Aufnahmeplatte 37 trägt die (stark schematisiert
angedeutete) Hinterachskonstruktion 31 mit Hinterachsfeder
32 und einem zugeordneten Stoßdämpfer 64. Beim Einfahren
des Chassis-Moduls 25 in die Karosserie 10 baut sich in den
Hinterachsfedern 32 eine Kraft F auf, die - wie in einem
Kräfteparallelogramm 65 veranschaulicht - aufgrund ihrer
Schräglage (Winkel α zur Vertikalen) in eine Horizontalkomponen
te F x und eine Vertikalkomponente F y zerlegbar ist. Die Vertikal
komponente F y dieser Federvorspannung versucht nun, Karosserie
10 und Aufnahmeplatte 37 in Vertikalrichtung auseinanderzudrüc
ken, wohingegen die Horizontalkomponente F x bestrebt ist,
die Aufnahmeplatte 37 in Horizontalrichtung (Pfeil 66) zu
verschieben. Fig. 13 macht deutlich, daß das Verschieben
der Aufnahmeplatte 37 durch auf der Aufnahmeplatte 37 vertikal
angeordnete Justier- und Zentrierdorne verhindert wird, von
denen einer in Fig. 13 dargestellt und mit 67 beziffert ist.
Der Justier- und Zentrierdorn 67 wirkt mit einer zugeordneten
Justier- und Zentrierausnehmung 68 in der Karosserie 10 zusam
men. Wichtig ist, daß der Justier- und Zentrierdorn 67 in
die Justier- und Zentrierausnehmung 68 der Karosserie 10
einfädelt, bevor sich in der Feder 32 eine Kraft aufbaut.
Um dieses Erfordernis zu ermöglichen, ist der Justier- und
Zentrierdorn 67 "teleskopierbar" ausgebildet. Zu diesem Zweck
besitzt er drei Anschläge 69, 70, 71, und zwischen der Aufnahme
platte 37 und dem Anschlag 70 ist eine Schraubendruckfeder
72 angeordnet, die ein federndes Verschieben des Dorns 67
in Pfeilrichtung 73 bis auf Blocklänge der Feder 72 gestattet.
Der Anschlag 69 liegt währenddessen an der Unterseite der
Karosserie 10 an.
Um eine Verbiegung der Justier- und Zentrierdorne 67 und
damit einen negativen Einfluß auf die Fügetoleranzen gering
zu halten, muß der Durchmesser der Justier- und Zentrierdorne
67 entsprechend groß gewählt werden.
Darüber hinaus sollte zweckmäßigerweise die Vorspannkraft
der Hinterachsfedern 32 über eine externe Vorrichtung aufgenom
men bzw. kompensiert werden, um so das bereits oben erwähnte
Auseinanderbiegen von Karosserie 10 und Aufnahmeplatte 37
wirksam zu verhindern.
Claims (9)
1. Verfahren zur Verbindung von Chassis und Karosserie
von Personenkraftwagen, wobei die Teile des Chassis
auf einer Vormontagelinie mittels eines Montagerahmens
(sog. Aufnahmerahmen) zusammengefaßt und zueinander
fixiert werden, derart, daß das Chassis vor seiner Verbin
dung mit der Karosserie bereits eine vormontierte Bauein
heit bildet, und wobei der Montagerahmen nach dem Verschrau
ben von Chassis und Karosserie von dem Chassis gelöst
und in seine Ausgangsposition zurückbewegt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die an einem (in Pfeilrichtung
41, 63) verfahrbaren Gehänge (11) aufgehängte Karosserie
(10) in Montageposition oberhalb des die vormontierte
Chassis-Baueinheit (25) tragenden Aufnahmerahmens (24)
gefahren wird und anschließend Aufnahmerahmen (24) und
Karosserie (10) vertikal gegeneinander bewegt werden,
bis die Chassis-Baueinheit (25) ihre Einbauposition
mit Bezug auf die Karosserie (10) erreicht hat, und
daß anschließend der Aufnahmerahmen (24) mit dem Gehänge
(11) lösbar verbunden wird, und daß anschließend ein
Schraubspindelrahmen (42) mit motorisch betätigbaren
Schraubspindeln (48) so unter den Aufnahmerahmen (24)
gefahren wird, daß die Schraubspindeln (48) den jeweiligen
Verbindungsstellen von Chassis (25) und Karosserie (10)
zugeordnet sind, und daß anschließend die Verschraubung
der Chassisteile (z.B. 26-33) mit der Karosserie (10)
erfolgt, und daß schließlich der Aufnahmerahmen (24)
vom Gehänge (11) gelöst, aus dem Bereich der Karosserie
(10) wegbewegt und einer erneuten Bestückung mit Chassis
teilen (z.B. 26-33) zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Karosserie (10) mittels
des Gehänges (11) in gleichbleibender Höhe an einer
oberhalb des Gehänges (11) installierten Schienenführung
(13) längsbewegt und nur der Aufnahmerahmen (24) - mittels
eines Hubtisches (17) - vertikal verfahren wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Erreichen der Montage
position von Chassis (25) und Karosserie (10), aber
noch vor dem lösbaren Verbinden des Aufnahmerahmens
(24) mit dem Gehänge (11) eine automatische Zentrierung
des Aufnahmerahmens (24) bzw. der auf ihm angeordneten
Chassisteile (z.B. 26-33) gegenüber der Karosserie
(10) erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß nach Herstellung der lösbaren
Verbindung von Aufnahmerahmen (24) und Karosserie (10)
der Hubtisch (17) aus dem Bereich des Aufnahmerahmens
(24) wegbewegt und anschließend der Schraubspindelrahmen
(42) in seine Arbeitsposition unterhalb des Aufnahmerahmens
(24) gefahren und mit dem Aufnahmerahmen (24) lösbar
verbunden wird.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem
oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Aufnahmerahmen (24)
aus mehreren, vorzugsweise drei, auf einem durchgehenden
Tragrahmen (34) schwimmend zueinander gelagerten Aufnahme
platten (35, 36, 37) besteht, und daß an den Aufnahmeplatten
(35, 36, 37) Justier- und Zentrierdorne (67) angeordnet
sind, die in Montageposition von Chassis (25) und Karosse
rie (10) in zugeordnete Justier- und Zentrierausnehmungen
(68) der Karosserie (10) eingreifen (Fig. 6, 7 und 13).
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Aufnahmerahmen (24)
auf einem auf Rollen (18, 19) oder dergleichen quer
zur Fahrzeuglängsachse verfahrbaren Hubtisch (17) lösbar
angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schraubspindelrahmen
(42) aus mehreren, vorzugsweise drei, schwimmend zueinander
gelagerten Schraubspindelplatten (43, 44, 45) besteht,
und daß an den Schraubspindelplatten (43, 44, 45) Justier-
und Zentrierdorne angeordnet sind, die mit zugeordneten
Justier- und Zentrierausnehmungen im Aufnahmerahmen
(24) zusammenwirken.
8. Vorrichtung nach Anspruch 5, 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schraubspindeln (48)
im Schraubspindelrahmen (42) kardanisch gelagert sind.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 5
bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß zwei Hubtische, jeweils
mit zugeordnetem Aufnahmerahmen (24), vorgesehen sind,
derart, daß der eine Aufnahmerahmen bereits mit neuen
Chassisteilen (z.B. 26-33) bestückt werden kann, während
sich der andere Aufnahmerahmen mit der vormontierten
Chassis-Baueinheit (25) in Montageposition an der Karosse
rie (10) befindet (Fig. 10).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873729084 DE3729084C2 (de) | 1987-09-01 | 1987-09-01 | Verfahren zur Verbindung von Chassis und Karosserie von Personenkraftwagen und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
Applications Claiming Priority (1)
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