DE3727906A1 - Einrichtung zum redundanten messen des anstell- und schiebewinkels von fluggeraeten, insbesondere flugzeugen - Google Patents
Einrichtung zum redundanten messen des anstell- und schiebewinkels von fluggeraeten, insbesondere flugzeugenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum redundanten Messen des An
stell- und Schiebewinkels von Fluggeräten, insbesondere Flugzeugen, mit
tels an den Flügeln angeordneter Sensoren.
Derartige Sensoren wurden bisher mittels eines Stabes vor die Bugspitze
des Fluggerätes gesetzt, um relativ störungsfrei in allen Richtungen die
besagten Winkeln messen zu können. Diese Anordnung bringt jedoch neben
anderen Nachteilen, erhebliche Störungen für den meistens in der Bug
spitze untergebrachten Radarschirm mit sich. Außerdem ist die Forderung
nach einer redundanten Meßmöglichkeit mit den auf einem einzigen Stab
befindlichen Sensoren nur schwer - wenn überhaupt - erfüllbar.
Ferner sind aus der DE-PS 7 36 556 Sensoren bekannt, von denen jeweils
einer an den Flügelenden von Segelflugzeugen angeordnet ist, um mittels
einer differentiellen Staudruckmessung zwischen den beiden Flügelenden,
das Auffinden von Aufwindgebieten zu erleichtern.
Diese Einrichtung ist zum redundanten Messen des Anstell- und Schiebe
winkels von Fluggeräten ebenfalls nicht geeignet, da bei Ausfall eines
Sensors einerseits die Meßredundanz bezüglich des Anstellwinkels hinfäl
lig wird und andererseits durch das Fehlen einer differentiellen Meßmög
lichkeit auch die Bestimmung des Schiebewinkels nicht mehr möglich ist.
Außerdem kann bei dieser Einrichtung nicht die Störungsbeeinflussung
durch die Stellung der Steuerorgane und der Klappen am Flügel berück
sichtigt werden.
Bei Hochleistungsflugzeugen, die heutzutage grundsätzlich mittels eines
automatischen Flugreglers geflogen werden, ist die stetige und genaue
Erfassung des Anstell- und Schiebewinkels für die Flugsicherheit von
eminenter Wichtigkeit, da sonst ein Absturz des Flugzeuges eintreten
kann.
Hier greift die Erfindung ein, der die Aufgabe zugrundeliegt, durch die
Anordnung der Meßsensoren die Bestimmung des Anstell- und Schiebewinkels
von Fluggeräten, insbesondere Flugzeugen mit gepfeilten Flügeln derart
zu verbessern, daß unter Vermeidung der vorgenannten Nachteile minde
stens eine einfache Meßredundanz gegeben ist und daß bei der Messung der
jeweilige Ausschlag der am Flügel angeordneten Steuerorgane und Klappen
mitberücksichtigbar ist.
Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1
aufgeführten Merkmale gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind aus den Unteransprüchen ersichtlich.
Die Vorteile der Erfindung liegen insbesondere darin begründet, daß mit
tels dieser Sensorenanordnung eine teilweise mehrfache Meßredundanz zur
Bestimmung des Anstell- und Schiebewinkels für Fluggeräte, insbesondere
solche mit gepfeilten Flügeln erreichbar ist.
Zusätzlich können mittels der Einrichtung die sich am Flügel aus dem
Ausschlag der Steuerorgane und Klappen ergebenden Störeinflüsse auf die
Strömung zur genauen Winkelbestimmung korrigiert werden.
Somit kann ein stetiger und ausfallsicherer Informationsfluß bezüglich
des genauen augenblicklichen Anstell- und Schiebewinkels des Flugzeuges
zu dessen Flugregler für eine hohe Flugsicherheit gewährleistet werden.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben und
in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 einen Schnitt durch einen Flügel mit der Sensoranordnung in
schematischer Darstellung,
Fig. 2 eine vektorelle Darstellung der Strömungsverhältnisse am Pfeil
flügel (eine Flügelhälfte) in einer Draufsicht,
Fig. 3 eine graphische Darstellung des Sensorwirkungsgrades.
In der Fig. 1 ist die Einrichtung 1 mit jeweils einem auf der Flügel
oberseite 4 und auf der Flügelunterseite 5 versetzt angeordneten Sensor
2, 3 dargestellt. Die Sensoren 2, 3 sind mit einem Rechner 7 verbunden,
der wiederum an eine Flugsteuerung 8 bzw. an einem Flugregler ange
schlossen ist, wobei in der Fig. 1 nur die Verbindung 9 zum oberen Sen
sor 2 gezeigt wird.
Mit dieser Einrichtung ist sowohl der Anstell- als auch der Schiebewin
kel von Flugzeugen mit gepfeilten Flügeln 10 in redundanter Weise erfaß
bar, während bei Flugzeugen mit ungepfeilten Flügeln nur der Schiebewin
kel redundant bestimmbar ist.
Der Pfeilflügel 10 besitzt nämlich entsprechend der Fig. 2 die Eigen
schaft, daß sich die Strömungsrichtung sowohl auf der Saug- als auch auf
der Druckseite mit zunehmendem Anstellwinkel ändert. Auf der Saugseite
dreht sich der Geschwindigkeitsvektor nach innen, auf der Druckseite
nach außen. Dies liegt daran, daß die Geschwindigkeitskomponente der
freien Anströmung senkrecht zur Vorderkante V ∞cos Φ (Φ=Vorder
kantenpfeilwinkel) auf der Saugseite um Δu erhöht und auf der Druck
seite verringert wird, während die Geschwindigkeitskomponente parallel
zur Vorderkante V ∞ sin Φ kaum gestört wird.
Für dünne Flügel mit geringer Zuspitzung erhält man z.B. im Bereich
kleiner Anstellwinkel
und
wobei δ den Winkel zwischen dem örtlichen Geschwindigkeitsvektor und
der Flugzeugsymmetrieebene bezeichnet. δ ist, positiv, wenn eine
Komponente in Richtung der positiven y-Achse - rechts in Spannweiten
richtung gesehen - aufweist. x ist der Abstand von der Flügelvorderkante
6 gemessen in Strömungsrichtung 12, l ist die örtliche Flügeltiefe,
α ist der Anstellwinkel und β ist der Schiebewinkel.
In Gl. 1a 1 a bezieht sich das positive Vorzeichen auf die linke Flügelsaug
seite und die rechte Druckseite, während das negative Vorzeichen für die
linke Druckseite und die rechte Saugseite gilt.
Fig. 3 zeigt die Abhängigkeit der beiden Einflußkoeffizienten ∂ δ/∂ α
und ∂ δ/∂β von der Sensorenrücklage, d.h. vom Abstand x des Sensors
2, 3 von der Vorderkante 6 des Pfeilflügels 10 und der Flügelpfeilung
Φ. Wie man sieht, kann man in der Nähe der Flügelvorderkante eine sehr
hohe Sensorempfindlichkeit η gegenüber dem Anstellwinkel erzielen.
Dabei ist zu beachten, daß der vollkommen symmetrische Einbau aller vier
Sensoren nicht sinnvoll ist, da in diesem Fall bei Ausfall des unteren
Sensors einer Flügelhälfte und des oberen Sensors auf der anderen Flug
zeugseite die verbleibenden Sensoren ein nahezu gleiches Verhalten auf
weisen, so daß eine klare Trennung von α und β trotz der Doppelmes
sung nicht möglich ist. Die oberen und unteren Sensoren sind daher in
X-Richtung nach der Fig. 1 deutlich versetzt einzubauen.
Auf diese Weise ist eine redundante Messung des Anstell- und Schiebewin
kels bei Pfeilflügeln möglich. Die Messung kann dergestalt erfolgen, daß
beispielsweise zu Verifizierungs- und Regelungszwecken die Signale der
Sensoren 2, 3 von beiden Flügelhälften - also von allen vier Sensoren -
vom Rechner zur Verwertung für die Flugsteuerung 8 ständig verglichen
und summiert werden (Voter/Monitor Function).
Es besteht auch die Möglichkeit, daß bei Ausfall eines Sensors 2, 3 die
Messungen der verbleibenden drei Sensoren herangezogen werden. Sogar
bei einem Doppelausfall, insbesondere auf einer Flügelhälfte, stehen im
mer noch die Signale der restlichen zwei Sensoren 2, 3 auf der anderen
Flügelhälfte für eine vollwertige Bestimmung des Anstell- und Schiebe
winkels zur Verfügung.
Selbst von nur noch einem funktionierenden Sensor 2, 3 kann die Messung
im beschränkten Umfang noch nutzbar gemacht werden und zwar über die bei
einer Anstellwinkeländerung auftretende kurzzeitige Geschwindigkeitsän
derung der Flügelströmung zur Luftströmung.
Das bedeutet, daß mittels dieser Einrichtung mindestens eine vollwertige
zweifache Redundanz zur Bestimmung des Anstellwinkels und eine mehrfache
Redundanz zur Messung des Schiebewinkels für eine hohe Flugsicherheit
gegeben ist.
Der Ausschlag der Flügelklappen, Querruder und Nasenklappen beeinflußt
jedoch den Strömungswinkel am Ort der Sensoren, je nach der Flügelgrund
rißform mehr oder weniger stark. Das gleiche gilt für die Rollgeschwin
digkeit des Flugzeuges. Aus diesem Grund sind die gemessenen Strömungs
winkel entsprechend zu korrigieren, bevor sie im Rechner zu einem konso
lidierten α- und β-Signal verarbeitet werden. Um die notwendigen
Korrekturen möglichst klein zu halten, sollten die Sensoren 2, 3 in ca.
30% Flügelspannweite und 30% Flügeltiefe angeordnet werden. Bei Flü
geln mit fester Voderkante können die Sensoren bis in Stauliniennähe an
gebracht werden.
Für diese Korrektur werden vom Rechner 7 die jeweiligen Stellungen, d.h.
die Ausschläge der nicht dargestellten Steuerorgane und Flügelklappen
sowie ggf. die Rollgeschwindigkeit über die Flugsteuerung 8 bzw. den
Flugregler erfaßt und die von den Sensoren 2, 3 stammenden Meßsignale
zur präzisen Winkelbestimmung vom Rechner 7 entsprechend korrigiert.
Im übrigen kann es sich bei den Sensoren 2, 3 um die üblichen Windfahnen
oder um andere mechanische oder elektrische Meßelemente handeln.
Claims (3)
1. Einrichtung zum redundanten Messen des Anstell- und Schiebewin
kels von Fluggeräten, insbesondere Flugzeugen, mittels an den Flügeln
angeordneter Sensoren, dadurch gekennzeichnet, daß die Sensoren (2,
3) sowohl auf der Flügelober- als auch -unterseite (4, 5) und im jeweils
unterschiedlichen Abstand (X) zur Vorderkante (6) der gepfeilten linken
und rechten Flügelhälfte des Fluggerätes angeordnet sind, wobei die Sen
soren (2, 3) mit einem Rechner (7) für eine differenzierte Signalauswer
tung und zur Signalsummierung für die Flugsteuerung (8) bzw. für den Pi
loten verbunden sind.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß von
dem Rechner (7) die jeweilige Stellung der Steuerorgane, wie z.B. die
Querruder, Flügelklappen etc., zur Fehlerkorrektur der Anstell- und
Schiebewinkelsignale der Sensoren (2, 3) erfaßbar ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
auf den Flügelhälften vorgesehenen Sensoren (2, 3) nahe der Vorderkante
(6) bis etwa 30% der Flügeltiefe und etwa bei 30% der Flügelspannweite
angeordnet sind.
Priority Applications (1)
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ID=6334191
Family Applications (1)
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