DE3727768C1 - Verfahren zur Erzeugung eines Ansteuersignales fuer die gleisbogenabhaengige Neigung eines Wagenkastens - Google Patents
Verfahren zur Erzeugung eines Ansteuersignales fuer die gleisbogenabhaengige Neigung eines WagenkastensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Erzeugung eines Ansteuersignales für die gleisbogenabhängige
Neigung eines um seine Längsachse drehbar am
Fahrgestell eines Schienenfahrzeuges angebrachten Wagenkastens,
gemäß dem Oberbegriff der Patentansprüche 1 bzw. 6.
Beim Durchfahren von Gleisbögen wird die maximal zulässige
Fahrgeschwindigkeit von Personen befördernden Schienenfahrzeugen
im wesentlichen von zwei Einflußfaktoren bestimmt,
nämlich der freien Seitenbeschleunigung, die aus Fahrkomfortgründen
für den Passagier zugelassen ist, sowie der zugelassenen
Überhöhung der kurvenäußeren Schiene. Eine Erhöhung der
zulässigen Geschwindigkeit ohne Verletzung der o. g. Grenzwerte
ist durch eine Neigung des Wagenkastens gegenüber dem
Fahrgestell um seine in Fahrtrichtung orientierte Längsachse
möglich. Diese Neigung des Wagenkastens kann entweder passiv
durch eine entsprechende Lage der Drehachse gegenüber dem
Wagenkastenschwerpunkt herbeigeführt oder durch ein aktives
Stellglied erzwungen werden. Als Bezugssignal für dieses Stellglied
wird allgemein ein Meßsignal für die Querbeschleunigung
b verwendet, welche senkrecht zur jeweiligen Fahrtrichtung sowie
parallel zur Gleisebene gerichtet ist.
Das Meßsignal für die Querbeschleunigung b enthält neben den
trassierungsbedingten, niederfrequenten Anteilen auch höherfrequente
Anteile, die aus der Eigendynamik des Fahrzeuges herrühren.
Wird der letztgenannte Signalanteil durch Filterung entfernt,
so ergibt sich dadurch für den niederfrequenten, tras
sierungsbedingten Anteil eine unerwünschte Zeitverzögerung.
Um diese zu kompensieren, ist es bekannt, ein Korrektursignal
zu verwenden, das aus dem Überhöhungsaufbau im Übergangsbogen
d. h. aus dem orts- bzw. beim Durchfahren zeitveränder
lichen Verlauf der Überhöhung der äußeren gegenüber der inneren
Schiene, abgeleitet wird. Dieser Überhöhungsaufbau kann über
einen Kreisel in dem zu regelnden Wagen erfaßt werden.
Ein Verfahren bzw. eine Vorrichtung der eingangs genannten Art
ist aus der deutschen Patentschrift 22 05 858 bekannt. Gemäß
der dortigen Figur 8 sind Meßwertgeber für die Querbeschleunigung
b, die Fahrtgeschwindigkeit v sowie die Winkelgeschwindigkeit
ω um die Wagenlängsachse vorhanden. Das Meßsignal für die
Querbeschleunigung b wird zur Unterdrückung höherfrequenter Signalanteile
einem Tiefpaßfilter zugeführt. Dies führt zu einer
unerwünschten Signalverzögerung. Bei der Erzeugung des gewünschten
Ansteuersignals zur Einleitung der Wagenkastenneigung
werden daher zwei Arbeitsphasen unterschieden. In einer ersten
Phase wird das Ansteuersignal im wesentlichen von dem Meßsignal
für die Fahrzeuggeschwindigkeit abgeleitet. Letzteres wird
dazu einer Impulsformerschaltung zugeführt, welche ein mit der
Fahrzeuggeschwindigkeit treppenförmig ansteigendes Ausgangssignal
abgibt. Während dieser ersten Phase, welche etwa eine Sekunde
lang andauert, wird das Ansteuersignal demnach nicht in
Abhängigkeit von den realen Gegebenheiten der Trasse, d. h. dem
real vorhandenen Verlauf der Schienenüberhöhung im Eingangsbogen
der Kurve bestimmt.
Diese auf schematische Weise erfolgende
Signalbildung ist verbesserungsbedürftig.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
sowie eine Vorrichtung der eingangs genannten Art bereitzustellen,
mit deren Hilfe das gewünschte Ansteuersignal auf
einfache und effektive Weise erzeugt werden kann, wobei die realen
Gegebenheiten des Schienenverlaufs möglichst weitgehend berücksichtigt
werden.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch die in den kennzeichnenden
Teilen der Patentansprüche 1 bzw. 6 beschriebenen
Verfahrens- bzw. Vorrichtungsmerkmale gelöst.
Demnach wird auch das Meßsignal für die Winkelgeschwindigkeit
ω einem Tiefpaßfilter zugeführt, welches analog zu demjenigen
ausgebildet ist, in dem die höherfrequenten Anteile
des Meßsignals für die Querbeschleunigung ausgefiltert werden.
Aus dem Meßsignal v für die Fahrzeuggeschwindigkeit wird ein
im wesentlichen quadratisch davon abhängiges Geschwindigkeitssignal
gebildet und mit dem Ausgangssignal des das Meßsignal
für die Winkelgeschwindigkeit ω aufnehmenden Tiefpaßfilters
einem Multiplizierglied zugeführt. Das dort gebildete Produktsignal
wird zusammen mit dem gefilterten Meßsignal für die
Querbeschleunigung einem Summationsglied zugeführt, welches ausgangsseitig
das gewünschte Ansteuersignal abgibt.
Zwar weist auch hier das dem Tiefpaßfilter für das Meßsignal
der Querbeschleunigung b entnommene Ausgangssignal eine Zeitverzögerung
auf, jedoch wird in das Summationsglied noch das
Produktsignal des Multiplikationsgliedes eingeführt, welches
auf dem im Übergangsbogen einsetzenden Überhöhungsaufbau mit
einer wesentlich größeren Anstiegsgeschwindigkeit reagiert.
Dieses Signal ist gleich zu Beginn von den realen
Gegebenheiten der gerade durchfahrenden Gleisanlage, repräsentiert
durch das die beim Einfahren zunehmende Gleisüberhöhung
wiedergebende Meßsignal für die Winkelgeschwindigkeit ω, unter
Einbeziehung der jeweils vorhandenen Fahrtgeschwindigkeit abhängig.
Damit wird ein den realen Gegebenheiten sehr gut angepaßtes,
vom hochfrequenten Rauschen befreites sowie die Zeitverzögerung
kompensierendes Ansteuersignal gewonnen.
Weitere Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind
den Verfahrensunteransprüchen zu entnehmen.
Bei einer Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 6
ist die o. g. Aufgabe dadurch gelöst, daß dem Meßwertgeber für
die Winkelgeschwindigkeit ω ein zweites, zum ersten analoges
Tiefpaßfilter nachgeschaltet, ein eingangsseitig mit einem Multiplizierglied
und mit dem Ausgang des ersten Tiefpaßfilters verbundenes,
ausgangsseitig das Ansteuersignal abgebendes Summationsglied
vorhanden ist und das Multiplizierglied eingangsseitig
mit dem Ausgang des zweiten Tiefpaßfilters sowie dem Ausgang
einer Rechenvorrichtung zur Erzeugung eines im wesentlichen vom
Quadrat der Fahrzeuggeschwindigkeit v abhängigen Geschwindigkeitssignals
verbunden ist.
Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind
den Vorrichtungsunteransprüchen zu entnehmen.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer
Abbildung näher erläutert. Diese zeigt in schematischer Weise ein
Blockschaltbild, welches sowohl das erfindungsgemäße Verfahren als
auch die zugehörige Vorrichtung repräsentiert.
Ein Meßwertgeber 1 gibt an seinem Ausgang ein die Querbeschleunigung
b repräsentiertes Signal ab. Der Meßwertgeber 1 ist zweckmäßig
am Fahrgestell des Schienenfahrzeuges montiert und mißt die
senkrecht zur Fahrgeschwindigkeit und parallel zur Gleisebene gerichtete
Querbeschleunigung b. Das Ausgangssignal des Meßwertgebers
1 gelangt zu einem Tiefpaßfilter 4, welches erster Ordnung ist, und
welches durch in der Regelungstechnik hierfür übliche Komponenten
verwirklicht sein kann. Das Ausgangssignal des Tiefpaßfilters 4 wird
schließlich einem Summationsglied 7 zugeführt.
Ein weiterer Meßwertgeber 2, beispielsweise ein Kreisel, mißt
die um die Fahrzeugachse auftretende Winkelgeschwindigkeit ω.
Das entsprechende Ausgangssignal wird einem zweiten Tiefpaßfilter
5 zugeführt, welches zweckmäßig dieselbe Eckfrequenz
2f/T aufweist. Das Ausgangssignal dieses Tiefpaßfilters 5 gelangt
an den einen Eingang eines Multipliziergliedes 6, dessen
Ausgangssignal ebenfalls dem Summationsglied 7 zugeführt wird.
Ein dritter Meßwertgeber 3 schließlich erzeugt ein die Fahrzeuggeschwindigkeit
v repräsentierendes Ausgangssignal, welches einmal
den beiden Eingängen eines zweiten Multipliziergliedes 8
und zum anderen einem Kennlinienglied 10 zugeführt wird. Das
zweite Multiplizierglied 8 erzeugt ein dem Quadrat der Fahrzeuggeschwindigkeit
entsprechendes Ausgangssignal, welches einem
dritten Multiplizierglied 9 zugeführt wird. Das Kennlinienglied
10 erzeugt ein von der Fahrzeuggeschwindigkeit v abhängiges,
einen reziproken Proportionalitätsfaktor 1/c repräsentierendes
Ausgangssignal, welches an den anderen Eingang des dritten
Multipliziergliedes 9 gelangt. Wie in dem Block für das
Kennlinienglied 10 dargestellt, hat dessen Ausgangssignal für
die Fahrzeuggeschwindigkeit v=0 einen bestimmten, vorgebbaren
Wert und nimmt hier mit absolut zunehmender Fahrzeuggeschwindigkeit
v kontinuierlich ab. Das Ausgangssignal des dritten Multipliziergliedes
9 wird einem zweiten Summationsglied 18 zugeführt,
wo ein die Erdbeschleunigung g repräsentierendes Signal
subtrahiert wird. Das sich so ergebende Differenzsignal gelangt
schließlich an den anderen Eingang des Multipliziergliedes 6.
Dieses Differenzsignal repräsentiert den Ausdruck (v²/c-g).
Die Struktur dieses Blockschaltbildes basiert auf den folgenden
Überlegungen. Die Querbeschleunigung b kann nach der Beziehung
zerlegt werden:
Der erste Term dieser Formel enthält bereits die erwünschte
Filterung für den Meßwert der Querbeschleunigung. Hierbei
bedeutet T die Filterzeitkonstante und p den Differentialoperator.
Der zweite Term läßt sich folgendermaßen umformen:
Hierbei bedeuten v die Fahrzeuggeschwindigkeit, r den Kurvenradius,
g die Erdbeschleunigung sowie ϕ den Querneigungswinkel
bzw. Überhöhungswinkel der Gleisebene (Überhöhung der in
der Kurve äußeren gegenüber der inneren Schiene). Für die
trassierungsüblichen Querneigungswinkel ( ϕ0,1 rad) ist
die folgende Näherung zulässig:
Mit einer festen Beziehung zwischen Kurvenradius und Querneigungswinkel
mit dem Proportionalitätsfaktor c gilt:
Damit ergibt sich
bzw.
Hier ist ω die Winkelgeschwindigkeit des Schienenfahrzeugs um
seine Längsachse bzw. die zeitliche Änderung des Querneigungswinkels
der Gleisebene. Durch Einsetzen von (6) in (1) ergibt
sich:
Die Struktur dieser Formel für das Ansteuersignal wird
durch das Blockschaltbild wiedergegeben. Dort ist das Ansteuersignal
gleich dem Ausgangssignal des Summationsgliedes
7. Eine Auswertung der Trassierung bereits bestehender
Strecken ergibt, daß die vorstehend angesetzte Beziehung
(4) mit c=const nur unzureichend erfüllt wird und
mit 1/c=f(v), wie in dem Block des Kennliniengliedes 10
graphisch beispielhaft wiedergegeben, eine wesentlich bessere
Annäherung erzielt werden kann.
Beim Einfahren in einen Gleisbogen gelangt das Schienenfahrzeug
im allgemeinen zunächst auf einen Übergangsbogen, in welchem
die Krümmung beispielsweise linear von 0 auf einen bestimmten Endwert
zunimmt, welcher dann innerhalb des Bogens über eine
gewisse Länge konstant gehalten wird, um dann schließlich in
einem weiteren Übergangsbogen wieder auf Null abzufallen.
Fährt ein Schienenfahrzeug in den Übergangsbogen ein, so erfolgt
dort gleich zu Beginn wegen der einsetzenden Querneigung
eine Dehnung des Fahrgestells um seine Längsachse. Die
dabei auftretende Winkelgeschwindigkeit ω wird umso höher
sein, je größer die momentane Fahrzeuggeschwindigkeit v ist.
Während der Querneigungswinkel ϕ nur allmählich ansteigt,
wird die Winkelgeschwindigkeit l gleich zu Beginn steil ansteigen,
bei einem klotoidenförmigen Übergangsbogen etwa einer
Sprungfunktion entsprechend. Bei einem bestimmten Verlauf der
Fahrzeuggeschwindigkeit v, welche vom Überhöhungsverlauf abhängt,
wird keine Querbeschleunigung b auftreten. Dann wird die Zentrifugalkomponente
die durch die Erdbeschleunigung bedingte Komponente
gerade kompensieren, und das dem Multiplizierglied 6 vom
Summationsglied 18 her zufließende Eingangssignal wird demzufolge
gleich Null sein. Das Summationsglied 7 wird dann an
keinem seiner beiden Eingänge ein von Null verschiedenes Eingangssignal
empfangen, und das an seinem Ausgang zu entnehmende
Ansteuersignal wird demnach ebenfalls gleich Null
sein.
Fährt das Schienenfahrzeug nun mit einer von dem oben geschilderten
Idealfall abweichenden, insbesondere höheren
Fahrzeuggeschwindigkeit v in den Übergangsbogen ein, so erhält
das Tiefpaßfilter 5 sofort ein steil ansteigendes Eingangssignal
beträchtlicher Höhe. So wird am Ausgang des Tiefpaßfilters
5 sofort ein erheblich schneller ansteigendes
Signal zur Verfügung stehen als am Ausgang des Tiefpaßfilters
4. In einer ersten Phase wird demnach das Ansteuersignal
am Ausgang des Summationsgliedes 7 vorwiegend durch diesen
vom Meßwertgeber 2 für die Winkelgeschwindigkeit ω stammenden
Anteil bestimmt sein.
Da es nicht erwünscht ist, daß die gleisbogenabhängige Wagenkastensteuerung
beim Durchfahren von Weichenfeldern in Bahnhofsein-
und -ausfahrten in Aktion tritt, sind noch Maßnahmen
vorgesehen, um die Steuerung erst beim Überschreiten gewisser
Grenzwerte zu aktivieren. Hierzu liegen am Ausgang des Summationsgliedes
7 in paralleler Anordnung zwei Schwellwertschalter
13 und 14, deren Ausgänge anschließend wieder
zusammengeführt sind. Der Schwellwertschalter 13 ist
geöffnet, solange die vom Meßwertgeber 2 gemessene Winkelgeschwindigkeit
ω unterhalb eines vorwählbaren Grenzwertes ε₁
liegt. Ebenso ist der Schwellwertschalter 14 geöffnet, solange
der Querneigungswinkel ϕ unterhalb eines vorbestimmbaren Grenzwertes
ε₂ liegt. Der aktuelle Wert für den Querneigungswinkel
ϕ wird einem Integrator 15 entnommen, welchem an seinem Eingang
das vom Meßwertgeber 2 abgegebene Signal für die Winkelgeschwindigkeit
ω zugeführt wird. Das Ansteuersignal gelangt
also dann zur Weiterverarbeitung, wenn entweder ω oder ϕ ihre
jeweiligen Grenzwerte überschreiten, was im allgemeinen nicht
gleichzeitig der Fall sein wird. Abgeschaltet wird die Wagen
kastensteuerung hingegen erst dann, wenn beide Grenzwerte
unterschritten sind.
Durch diese Schaltbedingungen werden
neben der Abschaltung in Weichen aufgrund der fehlenden
Überhöhung im abzweigenden Ast noch zwei weitere erwünschte
Effekte erreicht. Einmal ist die gleisbogenabhängige Wagenkastensteuerung
bei Fahrt in der Geraden abgeschaltet, so daß
eine Einkoppelung niederfrequenter Anteile der Laufdynamik
in die Wagenkastensteuerung verhindert wird. Zum anderen
bleibt die gleisbogenabhängige Wagenkastensteuerung auch
bei niedriger Geschwindigkeit in überhöhten Kurven funktionsfähig,
wobei im Falle eines signalbedingten Haltes in einer
Kurve die dann unerwünschte Überhöhung durch das System kompensiert
wird.
Claims (8)
1. Verfahren zur Erzeugung eines Ansteuersignals für
die gleisbogenabhängige Neigung eines um seine Längsachse
drehbar am Fahrgestell eines Schienenfahrzeuges angebrachten
Wagenkastens, unter Verwendung von Meßsignalen für die Fahr
zeuggeschwindigkeit v, die Winkelgeschwindigkeit ω des Fahrgestells
um seine in Fahrtrichtung orientierte Längsachse
und die senkrecht zur Fahrtrichtung sowie parallel zur Gleisebene
gerichtete Querbeschleunigung b, wobei letzteres Meßsignal
einem ersten Tiefpaßfilter zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß das Meßsignal für die Winkelgeschwindigkeit ω einem
zweiten, dem ersten (4) analogen Tiefpaßfilter (5) zugeführt,
dessen Ausgangssignal in einem Multiplizierglied (6) mit einem
im wesentlichen dem Quadrat der momentanen Fahrzeuggeschwindigkeit
v proportionalen Geschwindigkeitssignal multipliziert und
das Ansteuersignal einem Summationsglied (7) entnommen wird,
dessen Eingängen die Ausgangssignale des ersten Tiefpaßfilters
(4) sowie des Multipliziergliedes (6) zugeführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
Tiefpaßfilter (4, 5) erster Ordnung mit gleichen Eckfrequenzen
2π/T verwendet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Geschwindigkeitssignal gemäß der Vorschrift (v²/c-g)
gebildet wird, wobei c die Proportionalitätskonstante in der
Beziehung r=c/ϕ zwischen dem Gleisbogenradius r und dem
Winkel ϕ der Gleisüberhöhung und g die Erdbeschleunigung be
deuten.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
eine mit der Fahrzeuggeschwindigkeit v veränderliche Pro
portionalitätskonstante c=c (v) gewählt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Ansteuerungssignal
zwei parallel angeordneten Schaltern (13 und 14) zugeführt wird,
welche das Signal nur dann weiterleiten, wenn entweder der Meßwert
für die Winkelgeschwindigkeit ω, oder dessen Zeitintegral
(15) vorgebbare Grenzwerte (12; 16) über- bzw. unter
schreiten.
6. Vorrichtung zur Erzeugung eines Ansteuersignals für
die gleisbogenabhängige Neigung eines um seine Längsachse drehbar
am Fahrgestell eines Schienenfahrzeuges angebrachten Wagenkastens
mit Meßwertgebern für die Fahrzeuggeschwindigkeit v,
die Winkelgeschwindigkeit ω des Fahrgestells um seine in Fahrtrichtung
orientierte Längsachse und die senkrecht zur Fahrtrichtung
sowie parallel zur Gleisebene gerichtete Querbeschleunigung
b, sowie einem dem letzteren Meßwertgeber nachgeschalteten,
ersten Tiefpaßfilter, dadurch gekennzeichnet, daß dem
Meßwertgeber (2) für die Winkelgeschwindigkeit ω ein zweites,
zum ersten (4) analoges Tiefpaßfilter (5) nachgeschaltet, ein
eingangsseitig mit einem Multiplizierglied (6) und mit dem Ausgang
des ersten Tiefpaßfilters (4) verbundenes, ausgangsseitig
das Ansteuersignal abgebendes Summationsglied (7) vorhanden
ist und das Multiplizierglied (6) eingangsseitig mit dem
Ausgang des zweiten Tiefpaßfilters (5) sowie dem Ausgang einer
Rechenvorrichtung (8, 9, 10, 11, 18) zur Erzeugung eines
im wesentlichen vom Quadrat der Fahrzeuggeschwindigkeit v abhängigen
Geschwindigkeitssignales verbunden ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Rechenvorrichtung aus einem mit seinen beiden Eingängen
mit dem Meßwertgeber (3) für die Fahrzeuggeschwindigkeit v
verbundenen, zweiten Multiplizierglied (8), einem diesem parallel
geschalteten Kennlinienglied (10) zur Erzeugung eines Signales
für die reziproke Proportionalitätskonstante 1/c(v), einem
eingangsseitig die Ausgangssignale des zweiten Multipliziergliedes
(8) sowie des Kennliniengliedes (10) aufnehmenden,
dritten Multiplizierglied (9) sowie einem ein der Erdbeschleunigung
g (11) entsprechendes Signal vom Ausgangssignal des zweiten
Multipliziergliedes (9) subtrahierenden, zweiten Summationsglied
(18) besteht.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
dem ausgangsseitig das Ansteuersignal abgebenden Summationsglied
(7) in paralleler Anordnung zwei Schwellwertschalter (12,
13; 14, 16) nachgeschaltet sind, welche außerdem einmal
direkt und zum anderen über einen Integrator (15) mit dem Ausgang
des Meßwertgebers (2) für die Winkelgeschwindigkeit ω verbunden
sind.
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DE3727768C1 true DE3727768C1 (de) | 1988-08-18 |
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