DE3727023A1 - Gleitringabdichtung - Google Patents
GleitringabdichtungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Gleitringab
dichtung zum Abdichten eines hinsichtlich einer Wand ro
tierenden Maschinenteils, welche Abdichtung mit Gleitrin
gen versehene Einsatzringe aufweist, die hinsichtlich
einander so angeordnet sind, dass die abdichtenden Gleit
flächen der Gleitringe aneinander liegen und hinsichtlich
einander rotieren, wobei jeder Gleitring mittels einer
Schrumpfverbindung an seinem Einsatzring so befestigt ist,
dass der Gleitring einer in der Radialrichtung wirkenden
Presskraft ausgesetzt wird.
Solche Abdichtungen sind auf verschiedenen Gebie
ten der Technik sehr bekannt. Gleitringabdichtungen eignen
sich besonders gut beispielsweise zu Pumpen der Prozess
industrie, mittels deren Feststoffe und Verunreinigungen
enthaltende Flüssigkeiten gepumpt werden.
Als Herstellungsmaterial für Gleitringabdichtungen,
und zwar für eigentliche Gleitringe, werden zur Zeit oft
keramische Materialien benutzt. Man hat gefunden, dass
Siliziumkarbid mit seinen guten Gleiteigenschaften und
seiner Wärmeableitungsfähigkeit ein sehr gutes und ausser
dem ein sehr hartes Material ist. Einsatzringe werden
normalerweise z.B. aus säurebeständigem Stahl hergestellt.
Es ist klar, dass die Materialien jedoch immer nach der
jeweiligen Gebrauchssituation gewählt werden.
Bei früher benutzten Lösungen wurden Gleitringe
durch Schrumpfverbindung an ihrem Einsatzring so befes
tigt, dass der Einsatzring zuerst erwärmt wurde, wobei
er sich so viel ausdehnte, dass der Gleitring in eine in
den Einsatzring bearbeitete Vertiefung passte. Bei Ab
kühlung des Einsatzringes bleibt der Gleitring zusammen
gepresst und wird in dieser Weise an seinem Platz befes
tigt. Der Nachteil dieser Befestigungsweise besteht in
am Gleitring entstehenden Spannungen und Deformationen,
die für die Funktion der Abdichtung nachteilig sein
können. Dieser Nachteil ist besonders bei aus Silizium
karbid hergestellten Gleitringen zu bemerken, weil der
Wärmedehnungskoeffizient von Siliziumkarbid im Vergleich
zu dem von Stahl klein ist.
Die obenerwähnten Nachteile sind eine Folge davon,
dass bei früher benutzten Schrumpfverbindungen der Gleit
ring über seinen ganzen Umfang einer radialen pressenden
Kraft ausgesetzt wird, die die Gleitfläche entweder ein
oder auswärts konisch deformiert. Eine konische Gleit
fläche fungiert jedoch nicht optimal, denn der Kontakt
zwischen den Gleitflächen bleibt dann nur ein Linienkon
takt, der seinerseits wieder den Gleitring kräftigen Tem
peraturbeanspruchungen und Spannungszuständen aussetzt.
Die konische Gleitfläche wurde dadurch verbessert,
dass die Oberfläche flächenförmig plangeschliffen wurde.
Durch Schleifen kann eine Deformation jedoch nicht völlig
korrigiert werden, denn die Betriebstemperatur der Ab
dichtung ist in der Praxis oft höher als ihre Schleif
temperatur, wobei der Einsatzring sich wieder mehr als
der Gleitring ausdehnt. Dabei wird die Gleitfläche tassen
förmig deformiert und berührt die Anschlagfläche nur mit
ihrer Peripherie.
Eine Deformation der Gleitfläche hat man auch
durch korrekte Materialwahl und durch Gebrauch verschie
dener Anschlusskonstruktionen verhindern wollen. Als Bei
spiel für solche Anschlusskonstruktionen können die FI-
Patentanmeldung 8 50 190 und die in der US-Patentschrift
42 61 581 angeführten Lösungen erwähnt werden.
Andererseits hat man bemerkt, dass völlig planare
Gleitflächen nicht immer optimal sind, und besonders nicht
bei grossen Geschwindigkeiten oder hohen Drucken, wobei
die reibenden Gleitflächen ein starkes Entstehen von Rei
bungswärme veranlassen. Zur Verminderung der Reibung sind
Lösungen entwickelt worden, wodurch Schmiermittel zwischen
Gleitflächen geleitet werden kann. Als Beispiel für solche
Lösungen kann eine Konstruktion nach der DE-Patentschrift
12 21 865 erwähnt werden, wobei die Gleitfläche mit
Schmiernuten versehen ist. Diese Schmiernuten verursachen
periodisches Eindringen von Schmiermittel zwischen die
Gleitflächen, was zugleich die Reibungsfläche vermindert
und Reibungswärme ableitet. Eine entsprechende Funktion
wurde auch so erstrebt, dass die Gleitfläche des Gleit
rings wellenförmig bearbeitet wurde, wobei Schmiermittel
auch mehr als gewöhnlich zwischen die Gleitflächen ge
langt.
Der Nachteil der obenerwähnten bekannten Lösungen
ist die schwierige Ausführung und dadurch entstehende
hohe Herstellungskosten. Ein Problem mit den Schmiernuten
ist ferner, dass Verunreinigungen im Schmiermittel Gleit
flächen leicht abnutzen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Gleitringabdichtung zu schaffen, wobei eine für die
Schmierung vorteilhafte Wellenform in einer einfachen
Weise zustandegebracht wird. Dies wurde mittels der er
findungsgemässen Gleitringabdichtung erreicht, die da
durch gekennzeichnet ist, dass die axiale Anschlagfläche
eines bei Schrumpfverbindung an der axialen Umfangsfläche
eines Gleitrings anliegenden Einsatzrings zu einer in der
Umfangsrichtung diskontinuierlichen Oberfläche gemacht
ist.
Ein Vorteil der Erfindung ist ihre Einfachheit,
denn von hydrodynamischer Schmierung vorausgesetzte Hö
hendifferenzen in der Umfangsrichtung der Gleitfläche
werden ohne besondere Bearbeitungsmassnahmen der Ober
fläche automatisch zustandegebracht. Somit werden die
Herstellungskosten vorteilhaft. Infolge der einfachen
Ausführung bleiben die Betriebskosten auch vorteilhaft
niedrig.
In der folgenden wird die Erfindung mittels der
in der beigefügten Zeichnung dargestellten vorteilhaften
Ausführungsbeispiele genauer beschrieben, und zwar zeigt
Fig. 1 ein Beispiel für eine bekannte Gleitring
abdichtungskonstruktion als Prinzipbild,
Fig. 2 ein Beispiel für eine zweite bekannte
Gleitringabdichtungskonstruktion als Prinzipbild,
Fig. 3 eine bei den bekannten Konstruktionen nach
Fig. 1 und 2 benutzte Lösung zur Befestigung eines Gleit
rings in vergrössertem Massstab,
Fig. 4 eine Vorderansicht der erfindungsgemässen
Lösung zur Befestigung eines Gleitrings,
Fig. 5 einen Querschnitt entlang der Linie V-V
der Fig. 4,
Fig. 6 eine zweite Ausführungsform der Lösung
nach den Fig. 4 und 5,
Fig. 7 eine Vorderansicht der zweiten Ausführungs
form der erfindungsgemässen Konstruktion, und
Fig. 8 einen Querschnitt entlang der Linie VIII-
VIII der Fig. 7.
In den Fig. 1 und 2 werden zwei im Fach bekannte
Gleitringabdichtungskonstruktionen prinzipiell gezeigt.
In den Fig. 1 und 2 werden die einander entsprechenden
Teile mit denselben Referenznummern versehen. Der Rahmen
teil der Abdichtungskonstruktion wird somit allgemein mit
der Referenz 1 bezeichnet. Ein rotierender Maschinenteil,
zum Beispiel eine Pumpenachse, wird mit der Referenz 2
bezeichnet. Ein zu pumpendes Produkt wird wiederum mit
der Referenz 3 bezeichnet. Einsatzringe der Gleitring
abdichtung werden mit der Referenz 4 und an den Einsatz
ringen befestigte Gleitringe entsprechend mit der Refe
renz 5 bezeichnet.
In der Ausführungsform der Fig. 1 wird ausser
dem mit der Referenznummer 6 eine Abdichtungsflüssigkeit
bezeichnet, die zwischen den Gleitflächen der Gleitringe
5 einen Schmierfilm bildet. In Fig. 1 sind auch Ein-
respektive Ausgangspunkte der Abdichtungsflüssigkeit mit
tels Pfeile M und N prinzipiell bezeichnet.
Die im Zusammenhang mit den obenerwähnten Fig.
1 und 2 angeführten Fakta sind völlig bekannte Technik
für einen Fachmann, weshalb die Konstruktion gemäss die
sen Figuren in diesem Zusammenhang nicht genauer beschrie
ben wird.
In den Fig. 1 und 2 ist mit Hilfe eines Zirkels
eine Stelle bezeichnet, die in vergrössertem Massstab in
Fig. 3 prinzipiell gezeigt wird. Es ist jedoch klar, dass
Fig. 3 jeden beliebigen, in Fig. 1 und 2 bezeichneten
Gleitring zeigen kann. In Fig. 3 werden dieselben Refe
renznummern wie in den Fig. 1 und 2 an entsprechenden
Stellen verwendet.
Bei der bekannten Konstruktion der Fig. 3 ist ein
Gleitring 5 mittels einer radial wirkenden Schrumpfver
bindung an einem Einsatzring 4 befestigt. Diese Schrumpf
verbindung ist in einer bekannten Weise durch Erwärmen
des Einsatzrings 4 ausgeformt, wobei er sich ausdehnt.
Anschliessend wird der Gleitring 5 an dem ausgedehnten
Einsatzring angebracht, der bei Abkühlung schrumpft, wo
bei der Gleitring 5 an dem Einsatzring 4 befestigt wird.
In Fig. 3 wird mit einheitlichen Linien die Situation
gezeigt, wenn der Gleitring 5 an dem Einsatzring 4 ange
bracht ist, und mit gebrochenen Linien die Situation,
die nach der Abkühlung des Einsatzrings entsteht.
Es ist klar, dass die mit gebrochenen Linien in
Fig. 3 bezeichnete Situation kräftig übertrieben ist.
In Wirklichkeit entstehen Deformationen dieser Grössen
ordnung nicht. Es ist jedoch eine Tatsache, dass die
Gleitfläche des Gleitrings 5, die in Fig. 3 von der
rechtsliegenden freien Fläche dargestellt wird, prinzi
piell in der in Fig. 3 gezeigten Weise deformiert wird.
Die nach der Abkühlung am Gleitring 5 entstandene Koni
zität kann dadurch beseitigt werden, dass die Gleitfläche
glatt geschliffen wird. Das Problem wird jedoch nicht
durch dieses Schleifen eliminiert, denn in der Praxis
wird der Gleitring 5 bei höheren Betriebstemperaturen
als die Schleiftemperatur deformiert, weil der Einsatz
ring 4 sich ausdehnt und die sich auf den Gleitring 5
richtende Presskraft sich vermindert. Diese Erscheinungen
sind völlig bekannte Tatsachen auf diesem Gebiet.
Ferner soll bemerkt werden, dass es nicht möglich
ist, die Gleitfläche mit einer Wellenform in der Umfangs
richtung durch Schleifen zu versehen, welche Form in ge
wissen Situationen vorteilhaft ist, wie früher schon
festgestellt wurde.
Nach der Grundidee der Erfindung wird die früher
als nachteilig betrachtete Deformation der Gleitfläche
ausgenutzt, und zwar zum Schaffen einer vorteilhaften
Wellenform der Gleitfläche, denn bei der Erfindung werden
die Deformationen über den Umfang des Gleitrings so ge
teilt, dass die Gleitfläche nicht konisch, sondern in der
Gleitflächenrichtung betrachtet wellenförmig wird.
Das obengenannte Resultat wird beispielsweise mit
tels der in den Fig. 4-8 dargestellten vorteilhaften
Ausführungsformen erreicht. In den Fig. 4-8 sind die
einander entsprechenden Teile mit denselben Referenznum
mern wie in den Fig. 1-3 bezeichnet. Erfindungsgemäss
ist die axiale Anschlagfläche des bei Schrumpfverbindung
an der axialen Umfangsgläche des Gleitrings 5 anliegenden
Einsatzrings 4 zu einer in der Umfangsrichtung diskonti
nuierlichen Oberfläche ausgeformt. In der Ausführungs
form der Fig. 4 wird diese Diskontinuität dadurch ge
schaffen, dass die Anschlagfläche mit vier in gleich
mässigen Abständen angeordneten Öffnungen 7 versehen wird,
die sich durch die Wand des Einsatzrings 4 erstrecken.
In Fig. 8 ist noch mit der Referenznummer 9 eine zwischen
der Anschlagfläche des Einsatzrings 4 und der Peripherie
des Gleitrings angeordnete elastische Abdichtung bezeich
net. Die Ausführungsform der Fig. 6 unterscheidet sich
von der Ausführungsform der Fig. 5 nur darin, dass fünf
Stück Öffnungen 7 vorgesehen sind.
Durch die obenerwähnte Lösung kann die radiale
Presswirkung der Schrumpfverhindung mittels der diskonti
nuierlichen Anschlagfläche des Einsatzrings so auf den
Gleitring 5 gerichtet werden, dass an der Gleitfläche
Höhendifferenzen in der Umfangsrichtung entstehen. Diese
Höhendifferenzen werden durch Linierung 8 in den Fig.
4 und 5 veranschaulicht. Am Gleitring entstehen Ver
schleissnuten gemäss Linierung 8, wenn der Ring gegen
die planare Anschlagfläche eines anderen Gleitrings ro
tiert. Gemäss der Erfindung kann also der früher als
Nachteil betrachtete Zug, d.h. die Deformation der Gleit
fläche, dann ausgenutzt werden, wenn es zum Schaffen ei
ner hydrodynamischen Schmierung nötig ist, dass die Gleit
fläche in der Umfangsrichtung eine Wellenform aufweist.
Mittels der obenerwähnten hydrodynamischen Schmierung
kann die Gleitreibung zwischen den Gleitflächen um 10-30%
vermindert werden. Das bedeutet, dass der die Funktion
eines Gleitringpaars darstellende pv-Wert (p = Druck,
v = Geschwindigkeit) um 10-30% zunimmt. Die Vorteile
werden bemerkenswert besonders bei schnellrotierenden
Maschinen, hohen Drucken und grossen Achsendurchmessern,
wobei mit der Grösse auch die Gleitgeschwindigkeit wächst.
Die Fig. 7 und 8 zeigen eine Ausführungsform,
wobei die Diskontinuität der axialen Anschlagfläche des
Einsatzrings 4 mittels in gleichen Abständen in der Um
fangsrichtung an der Anschlagfläche angeordneter Vertie
fungen 7′ zustandegebracht ist.
Die Länge der diskontinuierlichen Stellen 7, 7′ in
der Umfangsrichtung kann in vielen verschiedenen Weisen
variiert werden, aber vorzugsweise wurde bemerkt, dass
die Länge einer Öffnung 7 oder Vertiefung 7′ in der Um
fangsrichtung höchstens gleich gross ist wie der zwischen
zwei nebeneinanderliegenden Öffnungen oder Vertiefungen
bleibende Teil der Anschlagfläche des Einsatzrings.
Die obengenannten Ausführungsbeispiele sind keines
wegs beabsichtigt, die Erfindung zu begrenzen, sondern
die Erfindung kann in vielen verschiedenen Weisen im
Rahmen der Patentansprüche variiert werden. Somit ist es
klar, dass die Anzahl, Grösse und Form der Öffnungen oder
Vertiefungen auf die Beispiele der Figuren nicht be
schränkt sind, sondern auch Lösungen anderer Art sind
möglich.
Claims (6)
1. Gleitringabdichtung zum Abdichten eines hin
sichtlich einer Wand rotierenden Maschinenteils, welche
Abdichtung mit Gleitringen versehene Einsatzringe auf
weist, die hinsichtlich einander so angeordnet sind, dass
die abdichtenden Gleitflächen der Gleitringe aneinander
liegen und hinsichtlich einander rotieren, wobei jeder
Gleitring mittels einer Schrumpfverbindung an seinem Ein
satzring so befestigt ist, dass der Gleitring einer in
der Radialrichtung wirkenden Presskraft ausgesetzt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass die
axiale Anschlagfläche eines bei Schrumpfverbindung an der
axialen Umfangsfläche eines Gleitrings (5) anliegenden
Einsatzrings (4) zu einer in der Umfangsrichtung diskon
tinuierlichen Oberfläche gemacht ist.
2. Gleitringabdichtung nach Patentanspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass an der
axialen Anschlagfläche des Einsatzrings (4) wenigstens
drei in gleichmässigen Abständen in der Umfangsrichtung
angeordnete diskontinuierliche Stellen (7,7) vorgesehen
sind.
3. Gleitringabdichtung nach Patentanspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die
diskontinuierlichen Stellen sich durch die Wand des Ein
satzrings (4) erstreckende Öffnungen (7) sind.
4. Gleitringabdichtung nach Patentanspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die
diskontinuierlichen Stellen in die axiale Anschlagfläche
des Einsatzrings (4) gemachte Vertiefungen (7′) sind.
5. Gleitringabdichtung nach Patentanspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die
Länge der diskontinuierlichen Stelle (7,7′) in der Um
fangsrichtung höchstens gleich gross ist wie der zwischen
zwei nebeneinanderliegenden diskontinuierlichen Stellen
(7 oder 7′) bleibende Teil der Anschlagfläche des Einsatz
rings (4).
6. Gleitringabdichtung nach einem der vorhergehen
den Patentansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, dass zwischen der axialen Anschlagfläche
des Einsatzrings (4) und der axialen Umfangsfläche des
Gleitrings (5) eine elastische Abdichtung (9) angeordnet
ist.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |